Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-16
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802166
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-16
- Monat1888-02
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1888
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r, V74 Schutz, der dea nationale» Denkmäler». K»»sl»rcrkc:» und Altertbiunern aewährt werden loll, verworfen liat. Der Ent wurf Cvppino's beanspruchte überwiegende Bvrtheile für die Archäologie, wodurch die Giundsätze des EigenlhumSrechteS verletzt werden würde». Erispi begab sich persönlich in daS Unlerrichioministerium, ui» Erppinv de» Beschluß des gesummte»» M'.nisterralh« zu übcrbringen. die Entlassung nicht anzuiiehuien. Eoppino b.harrle jedoch aus seinem Entschlüsse. ES hat nun abermals ein Ministcrratb stattgesunden, der sich, wie „Fansulla" wisst» will, einerseits mit der Feststellung teS Verhallens des Eabinet» angesichts der Veröffentlichung des Gesetzes über die Reorganisation der Ministerien, andererseits aber wieder besonders mit dem Entlassungsgesuche des UnterrichtSministcrS beschäftigt haben soll. Der „Tribuna" zufolge hätte auch der ArbeitSminister Saracco wegen Meinungsverschiedenheiten über finanzielle Maßnahmen gestern sein EnllasiungSgesuch eingereicht, das vom König angenommen worden wäre. * Die .Epoca" schreibt cmSGenua, der englische Admiral Hewctl habe erklärt, daß er im Falle eines italienisch, sranzösische» Krieges Italien mit seinem Geschwader beisteben werde. Im Weiteren habe der Admiral gesragt, ob die Kriegs-Erklärung noch nicht angekommcn sei. (!!) Die sranzosischcn Blätter beklage» nun, wie aus Paris gemeldet wird, sich lcbhasl über die Rebe beS Admirals Hewctl in Genua, weil cr ein baldiges Zusammengehen der englisch- italienische» Flotte in Aussicht stellte. Wen» Hewett's Rede nickt ossiciell richtiggestellt werde, sei man gezwungen, an ein englisch-italienisches Abkommen zu glauben * Die ossiciöse „Tribuna" erklärt aus die Vorwürfe dcS ..Figaro", daß Italien », Tunis ei»en Ausruhr vorbereile, Italien begehre weder Tunis, »och andere sranzösische Be sitzungen und wünsche nur. in Frieden zu leben, was die Franzosen nicht begreifen wollten. Wenn trotzdem ein Krieg auSbrecben sollte. st> werde Italien ihn beklagen, da er sicher lich wenig GulcS bringe» werbe. * In fast allen größeren Städten Spaniens ist am Sonnabend der IahreStag der Proclamation der spanischen Republik durch Bankette gefeiert worden, und zwar mit einer Theilnahme. wie sie seit der Restauration noch nie so groß ge wesen ist. Bürger und Arbeiter betheiligten sich gleich eifrig und in alle» Reden gab sich die Absicht kund, in alle Wahl- kämpse einzutrete». Nach einem Telegramm der „Inlhpcndancc Belge" hat die Organisation der spanischen Demokratie über haupt in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, »anicutlich in de» Provinzen; Zahl und Einfluß ihrer An- bänger ist in stetigem WachSlhum begriffen. An die Führer Easielar. Pi y Margall und Zorilla wurden von den einzel nen Gruppen Telegramme gerichtet. In Madrid wurden 18 Bankette gehalten, in Barcelona lO, ebenso mehrere in Sevilla, Eadix. Valladolid, Saragossa ac. Tie Ordnung wurde nirgends gestört. * ES verlautet, daß die Anwesenheit deS EmirS von Afghanistan in Jellalabad die benachbarten Stämme beunruhigt. Sie fürchten, daß er im Frühjahr gegen sie zu Felde ziehen werde. Er hat 5000 Man» Truppen mit sich und scheint Operationen im Schilde zu führen, obwohl eS zweifelhaft ist, in welcher Richtung. Marine. * ES ist vo» großem Interefle, zu sehen, wie weit Norden slet den von unS mitgctheilten Bedingungen, welche die oordamerikanische Regierung an ein gutes Submorineboot stellt, ohne sie zu kennen, aus eigener Initiative durch de» Bau seines großen, neuen sub marinen Fahrzeuge-, welche- nach ihm benannt wurde, nachgekommen ist. CS möge »och kurz an die von Nordenflct im September 188h iu Stockholm angestellten Versuche und an die Probefahrten s«,nes zweite» Bootes, welche« für die türkische Marine gebaut worden ist, erinnert werden. Bei den Versuche» mit dem neuen Boote am ist. u. SO. Deeember v. I. in Southampton waren säst sämmlstche Marineatlachd« der Welt vertreten (Deutschland durch deg Tapiiaia z. S. Schröder). Der „Nordeiislet" hat 125 Fuß'Mnge und einen größten Quer- schnitt von 13 Fuß Durchmess-r. Der «reiSsürmige Querschnitt nimmt nach beiden Enden tzh'und laust nahezu in eine Spitze aus. Da« Deplacement^'.^' Wasserballast 160 t. mit Wasser- ballost 230^, Ach*.-Schiff ist in 5 allgemeine Abtheilungcu gelheil». Die erste Ni» enthält die Maschine sür den vorderen Propeller zum Senken deS Schiffes und dient gleichzeitig zur Ausnahme der Vorrichtungen für die Torpedo-, sowie zur Lagerung der Spierentorpedo«. Ter zweite Raum ist sehr comsortabel sür den Commandcnten eingerichtet und enthält den Ventilator und säinmlliche Hebel und Veutilc, welche zur Regulirung der Bewegungen de« Sch-sstS ersorderlich sind. Der dritte ist der ttesselraum und enthält 2 Kessel mit 2? t Master, welche- »m Falle de« totalen Uuterlauchens in 5 Minuten auSgeblasen werden kann und den Dumps von 150 Pfund Druck sär 2 doppel- cylindrige vcrticalc Compouudmaschiuen von 1100 Pserdekrast liefert. Diese liegen in der 4. Abtheilung und treiben eine Schraube, welche bei lOOOindicilten Pjcrdekrästen dem Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von 17 Knoten pro Stunde ertheilt. Eine sehr ingenieuje Einrichtung verhindert sowohl das Eindringen de« Wassers in die beiden teleskop- artigen Schornsteine bei untergetauchtem Boote, als auch de» Aus tritt dcS Rauches und der Gase in das Innere des Schisst«. Die Kohlenbunker mittschiffs haben «ine Capaciiäl von 8 t. ein Quantum, welches zur Zurücklegung von 1000 Seemeile» bei 8 Knoten Fahrt ausreicht. Außerdem sind 3 Tank- sür 35 t kalter Wasser vorhanden. Der eine derselben liegt in der Mitte, die anderen beiden in gleiche» Ab ständen von den Ende». Die 5. Abtheilung bildet de» Mannschaft«- raum, die Vorratlisräume und de» Raum sür die Matchwe dcS Hinteren SenkpropellerS. In gleichen Abständen von der Mittel- sectio» liegen zwei BeobachlungSthürinchen von 2,5 ei» starken Stahlplatteu (dieselbe Stärke haben auch die Deckplatten), welche von einer Glaskappe überwölbt sind. In dem vorderen befinden sich alle Apparate zur Coinmunicalion mit sümmtliche» Iheilc» de- SkinsseS, als Sprachrohre. Steuer- und Tiesenappara», zur Ingaugsetzuiig der Senkpropeller. Wasterveutile ,c. DaS Boot wird durch Kerzenlicht erleuchtet, mittelst Damps gesteuert, und die einzige zur Atliuiung vorhandene Lust ist die im Raume selbst enthaltene. Ei» Gang über den Kesseln vervollständigt de» Verkehr zwischen de» Theilcn vor» und hinten. Für Arbeiten unter Wasser dient der überhitzte und nusgespeicherlk Damps, welcher sür 3 biS 4 Stunden ausreicht, eine Zeit, die kaum im Ernstfälle gebraucht werden dürste. Um daS Schiss ,n die Mit Wasser bedeckte Lage zu bringen, wird die Schwimm fähigkeit durch Füllung der Lanks mit Wasser überwunden, wobei aber eine R'servejchw:i»msäl»gkcit von ca. 0,5 t durch die Scnk- v opellcr rejervirt wird, welche aulomatisch vor- und rückwärts bei ndjiistirler Tieic arbeiten. Die Seesahigkert deS Bootes ist durch eine sechstägige Seereise, walneiid welcher schwere- Wetter eintral, »achgewiesen worden. Tie Bcjatziiiiq bestand aus Eavitain Garrel, zwei Borleute». 2 In genieuren. 2 Heizern und 2 Seeleuten. Nach den Verbesserungen, welche Nordensle» nachträglich angebracht hat. erscheint es durchaus walnscheinlich, daß sein Boot eine Mcizniialgelchwindigkeit von 18 Knote» pro Slinide erreichen wird. Torpedos sind an den „Norden- stet" bi» ,etzl noch „ich» angebracht, doch beabsichtigt man 2 beständig zum Schliß »iid 3 in Reserve zu baden. Bei den Versuchen »nt dem „Nordcuslet" wurde bei der Fahrt an der Oberfläche eine Geschwindigkeit von 17 Knoten erzielt; dabei bot der über Master liegende Theil deS Boote» ein so geringe« .Ziel- o icci, daß cS dem Feuer der Rcoolvcrgeichntzc unmöglich gewesen ivärc, dasselbe in einer Enlsernung von 250 m zu treffen. Das Boot verrietst seine Stellung gelegentlich durch einen Pust ichwarzen RancheS, wa« aber bei Verwendung von Anthracitkohle »er- miedrii werden kann. Das Programm des au-zusübi enden Manövers bestand hauptsächlich in einer Annäherung des BoolcS bi» aus >50 in. dann in einer Unlertauchuiig und unmitlel- barcn Annäherung an den begleitenden Dampfer. Trotz der angestrengtest „ Ansmerkiamkeit der Sachverständigen und Mann- schallen de« DamvserS gelang e» dem „Nordenslet", in einer Ent- sernunq von 50 ,». obne vorher bemerkt worden zu sein, »»szuiaiiche» und seine Anwesenbeit durch ein Pseisensi mal nnzukuiidigen. H erani senkte sich das Boot wieder und tauchte 400 in weiter in der Nabe cincS gerade zu Anker gegangene» transatlantische» DamvserS aus. W ungleich durch die'e Versuche ein außerordentlicher Foilschritt aus dicieni Gebiete nachgcwicsc» ist. Io kann man trotzdem die Frage der iidiuarule» Navigation nicht >» alle» Tbeilc» als gelöst bNrachlcn, zumal gleich', itig die Forderung gestellt worden ist, daß das unter seeische Boot auch ein wirksame« Ofstnsivinillel in der Kriegsubrnng zur See abg ben soll. ES dors aber ebeniowcnig daran geziveiielt werte I. daß e« der Technik gelingen wird, dies» Frag« zum allseitig desrikdigeadea AuStrog zu bringen. Gewerk-Verein. (Hirsch-Tuukcr.) * Leipzig. 14. Februar. Sestern Abend wurde im goldenen Saale de« Krvftallpalaste« eine Mitgliederversammlung de« Orts- Verbandes der Gewerkvereiae von Leipzig und Um gegend abgehalten. Dieselbe war so zahlreich besucht, daß der Saal übersüllt und viele Erschienene nicht mehr Platz finden konnten. Aus der Tagesordnung stand die Besprechung des Thema „Die Arbeiterverhältuiise von Leipzig und Umgegend". Herr Stange als Referent tbeilte zunächst die vom Herrn ReichStagSabgeordaeten Oechelhäuscr vertretenen Ansichten über die Berbesserung der Lage der Albe lcr mit und führte daun aus, daß im Gegensatz zu vieler arbeitcrsreundlichen Gesinnung die Ver hältnisse in vielen Fabriken Leipzig« und Umgegend die Lage der Arbeiter eine äußerst gedrückte sei. Als besonders be- klagenSwerth wurde vom Redner der Umstand bezeichnet. daß die meisten Priucipale sich nicht um ihre Arbeiter bekümmern, sondern nur mit deaselbea durch die Zwischenpersonen der Meister, Wcrksüdrer und dergl. verkehren. Hierbei würden ost kleine MeiiiuiigSverschiedenheitea nicht iu sach licher Weise behandelt und dadurch aus beiden Seiten Uozusrieden- lirit erregt, die bei einem direkten Verkehr zwilchen Principal und Arbeiter wegsallen würde. Weiter wurde aus den geringe» Lohn, der in einigen Fabriken bis aus 20 pro Stunde heruuter- geht und aus die lange Arbeitszeit, die bi- zu 90 Stunden pro Woche betrage, bingeiviesen und eine Bbtülse dieser Zustände al« dringend nothwendig bezeichnet. Bo» Herrn Munckel wurde dies in Bezug aus eine bestimmte Maschinenfabrik, die Firma E. Kirchner und Comp, iu Sellerhausen, bestätigt und die ArbeilSverhältniste dort als noch schlimmer, wie in Belgien erklärt. Herr Stange sprach sich hierauf noch gegen die jetzigen Fabrikordnungeu aus und wünschte, daß dieselben von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinschaftlich au-gearbeitet würden. ES wurde dann noch ausdrücklich von ihm betont, daß die Mitglieder der Gewerkvereiae durchaus keinen Haß gegen die Prin- cipale hegen uud im Streik nicht das richtige Mittel zur Verbesse rung der Lage der Arbeiter erblicken, dagegen der Meinung sind, daß diele Verbesserung nur durch ein gemeinsame« Handinhandgehen beider Theile herbeigesührt werden kann. Herr Trabert beklagte die Theiluabmlosigkeit der Arbeiter an der Bewegung zur Berbesse. rung ihrer Lage, wies daraus hin, daß die Gewerkvereiae ihre ar> beilslosen College» weit bester unterstützen al» die andere Arbeiter partei, die dieselben Ziele, aber nur mit schärferen Mitteln verfolgt und wie- den, den Gcwerkvcrttnen von dieser Partei geurochten Vor- wurs, sie seien nur ein Anhängsel der Fortschrittspartei, mit großer Entschiedenheit zurück Er erklärte, daß bezüglich der Bewegung zur Ver besserung der Arbeiterlage von beiden Parteien da« gleiche Ziel verfolgt werde, daß die Gcivcrkverein-genosten die Erreichung desselben nur für möglich Hallen, aus Grund der heute bestehenden gesell schaftlichen Ordnung, in deren Rahnieu weiter gearbeitet werden müsse, in einem allgemeinen Umsturz alles Bestehenden aber nicht daS richtige Mittel erblicken und entschiedene Gegner dieser Umsturzideen sind. Als Hauplbedinguagea, um die au gestrebten Ziele zu erreichen, bcz-ichnele Herr Trabert die gesetz- liche Anerkennung der Organisation der Arbeiter, sowie die Ein sührung von Einigung-ämtern, zusammengesetzt au» Arbeitgebern und Arbeitnehmern, und die Errichtung von Schiedsgerichten. Bei der sich bi« gegen Mitternacht au-dednenden TiScussioa, an der sich eine größere Anzahl Redner betheiligten, nahm Herr Trabert noch Gelegenheit zu erklären, daß der Arbeiterstand eia besserer werden und da- moralische Gefühl de» Einzelnen gehoben würde, wenn sich die Priucipale mehr um ihre Arbeiter bekümmerten und dieselben nicht als bloße Maschinen betrachte»«». Zum Schluß nahm die Versammlung folgende Resolution an: „Die heute im Kiystallpalast in der Versammlung de» OriSverbandeS Hirsch. Tunkcr'schen Gewerkvcreine anwesenden Mitglieder verpflichten sich mit allen Kräften sür Ausbreitung der Gcwerkvereine Sorge zu tragen, um die Principicn derselben zur Geltung zu bringen, Haupt sächlich in Bezug der Einführung von EinigungSämtera und SchiedS- gerichten und gejetzliche Anerkennung der Gewerkvereiae." zur Verhandlung kam. rügte Verletzung der Eousularcouveatioa zwischen Deutschland und den Bereinigten Staaten, insbesondere det Artikel 3 diese« Berlrage«. Derselbe besagt, daß Consularbeamte, welche nicht Angehörige de« Staate« sind, wo sie beglaubigt sind, »a- dem Land«, wo sie ihren Sitz haben, eine persöalich« Immunität von Verhaftung oder Gesangeuhaliaug genießen sollen, ausgenommen im Falle von Verbrechen. Hieraus folgerte nun die Revision, daß solche Beamte vor jeder Freiheitsstrafe geschützt seien und meinte, ein» Berurtheiluag hätte gar nicht «intreteu dürfe», denn es sei nach dem Wortlaut de« Artikel 3 nicht aozunehniea, daß der Schutz sich anr auf die UutersuchuiigSdait beschränke. Der ReichSanwal« wie- dagegen aus den Umstand hin. daß die eingerämnte persönliche Immunität nur den jenigen amerikanijchcn Lonjulardeamleu zuliebe, welche in Deutschland zu- gelasteu siod. und die« nur sür die Dauer dieser Zulassung. DaS folge nicht nur an« der Fassung, sondern auch aus dem Zweck und dem ge lammten Inhalt de- Bertrages. Der Angeklagte sei bei seiner Ver haltung nicht mehr Lonsularbeamter gewesen, habe daher mit Recht in Hast genommen werden können. — Dem Anträge, die Revision zu verwerfen, entsprach sodann da« Reichsgericht. l-. Leipzig, 13. Februar. (Boa der Verjährung.) Gegen den Photographen Peter Eberhard« au» Koblenz war am 21. März 1881 eia Steckbrief erlassen, weil er de« Rückfallbetrüger, also eine» Verbrechen«, verdächtig ivar. Erst im Jahre 1887 wurde er ermittelt und unter Auflage gestellt. Er hatte im Jahre 1880 Gelder sür einen geweseuea Dienstherr» ohne dessen Wissen eiugezogea, aber nicht abgeliesert, weil er »och Forderungen an denselben hatte. Da« Landgericht Bona stellte den Glauben de» Angeklagten, daß er zur Compensatio» berechtig« sei, nicht in Zweifel, ließ aber dennoch eine Berurtheiluag eiatreten, wenn auch nur wegen Unterschlagung, eines Vergehens. — Zu Guasteu des Aageklagieu batte nun der Staats anwalt Revision eingelegt, da sür da« vom Gericht nur angenommene Vergehen die sünsjährige BerjährungSsrist schon abgelauseu sei. — Ter Reichsanwalt beantragte dementsprechend Aushebung deS Unheils, da die Berurtheilung ossenbar ans eiaem Versehen beruhe. DaS Reichsgericht (1. Strafsenat) hob dann auch da- Unheil aas. Localverbaud Leipziger Legelclubs. * Leipzig, 14. Februar. Die Feste, welche der Localverband Leipziger Kegelklub« veraustaltet. erfreuen sich allgemein eine- au«, gezeichneten Ruse« in unserer Stadt: denn man weiß, daß diese Veranstaltungen dea echten Leipziger Bürgersestea zuzuzählca sind, jenen Festen, in welchen ungetrübter Frohsinn und wahrhast edle Geselligkeit das Scepter führen und die kaum «ine zweite Stadt im deutschen Reiche nach dieser Richtung aberbieten dürfte. Ja, auch in dem gestern Abend in den oberen Sälen deS KrhstallvalasteS vcranstalleten FaschingS-FamilienAbend genannten Verbandes, kam jene gesellige Gemüthlichkeit oder, wen» cS richtiger ist, jene gemüt hliche Geselligkeit zur Geltung, welche von Alters her in Leipzig heimisch ist und um derentwillen Leipzig vor mancher anderen Großitad« der Vorzug gegeben wird. Bewahre» wir uns und unserer Stadt dieses köstliche Gull Gleich die Einleitung des dem Abend zu Grunde liegenden Pro gramm» versetzte die zahlreich Erschienenen in eine fröhliche Stimmunng, der flotte BerbandS-Marsch von Einil Richter and die Begrüßung« anjprache de« VerdaadSvorsitzenden. Herrn L. H. Reichert, sanken fröhlichen Beifall und laute Zustimmung bei allen Anwesenden. Und nun traten alle die Kräfte in Erscheinung, die da- Gelingen de« Feste» mit vorbereitet und bewirkt hotten. Da war zunächst der viklgeivandte Paukenschläger, der den Festtbeilnehmern seine Künste zeigte, dann kam der flotte Damendarsteller. Herr Emil Klein, mit seiner so oollcndeten bewirkten Nachahmung der Damen und schließlich seien hier gleich genannt: die Vorführungen der dressirten Ociginal-Amazanen-Papageien von Seiten der Geschwister Delavier, welche ebenso wie da« Kunstsckießea dieser Damen die Bewunderung der Zuschauer Hervorrusen mußte. Der Ehorgesang wurde besten» zur Gellung gebracht durch den Gesangverein „Loncordia". welcher mehrere Lieder zum Besten gab, die sich des ungetheilten Beifalls zu erfreuen hatten: derselbe Ge sangvcrein trat später al» „Coacertsängergesellschasl Hctzinger all dem wilden Rosenihale" aus und wußte auch mit seinen Ländlern und Alpcnweisen die Herzen im Sturm zu erobern. Als Gesang«, und Tanzdueltistcn leisteten die Geschwister Clara und Max Lo- relly recht Gute- und e< fand ihr Auftreten reichste Anerkennung Hübsch >m Einzel- und Zusammenspiel gestaltete sich die im Bcr. lause de« Abead« bewirkte Ausführung de- einacligen Schwanke« Ijaak und die drei Grazien", versaßt von L A. Paul. Der Ein acrcr, welcher >n darmloser und humoristischer Form die Schwachen eine« jüdischen Geldprotzen „Baron Seligsob» von Manaste" und seine« GoldsohneS Isaak, „der nischt vor sein Herz kann", geißelte, wurde viel belacht und die Darsteller wurden wiederholt gerufen. Von weiteren gesanglichen Vorführungen sind noch zu nennen da« Duett „Die Banditenbraut" und der Allgeineingesang de« Liede« „Fidele Fastnacht". Die Seele aller Darbietungen aber bildete die Capelle des 107. Jnsaiiterie-RkgimentS unter Leitung ihres köniql. Musikdirektors Herrn C. Walther. Die Capelle setzte ihr beste« Können ein, um alle» den iiiannigsachen Anforderungen, welche an sic gestellt waren, gerecht zu werden, und wie sehr ihr die« gelungen ist, da« hat der ganze Verlaus de« Abend« mit seinen reichen Bei sall-ivenden bewiesen. Während so >m Theatcrsaale, der in Folge der originellen Rcicherl'jchen Kopfbedeckung ein überau« bunte« und farbenreiches Bild bot, die Heiterkeit siegreich da- Feld behauptete, konnte inan im vlauen Saale dem Glücke die Hand bieten oder bei einem Glase echten Schaumwein« sich vergnügt machen. Ferner war rin Theater im Kleinen >m blauen Saale errichtet und der Llub „Schwefel Bande" erzielte mit dem aus seine Veranlassung ausgestellten Bouillon Zelte, besten Reinertrag dem FahnensoodS deS Verbandes zugcwiesea wurde, stattliche Erfolge Bevor indessen der Tanz in seine Rechte trat, wurde dem Ober reqissenr de« LocalverbandeS Leimiger Kegelklub«, Herrn Emil Rimier. eine wohlverdiente Huldigung z» Tdeil. Der Vorstand und die Delegicten de« Verbandes erschienen aus dcr Büdne und überreichten dem verdienstvollen Leiter der Aufführungen im Namen dc« Verbaute« eine kostbare Kette. — Erft in vorgerückter Zeit hatte da« ichöne Fest, welche« in allen seinen Theilen so vortrefflich ge lungen war, sein Ende erreich». Eiltscheidunytn des Reichsgerichts. (Nachdruck veiboten.) I-. L'ipziq, 13. Februar. (Von dcr Immunität aus ländischer Eonjularbeamteu.) Beim Gcneralconlulat der Vcrcinigten Staaten in Berlin war «in gewisser William Tilabmon, amerikaniicher Ltaatsanqebör'ger, al« Llerk aogeftellt. Tie freie Zeit, welche ihm ieiue Bervisgkichäjte ließen, hotte er zu z.v i Betrügereien benutzt, so daß seine» Bleiben« in Berlin nicht mehr war. Er wurde deshalb nach Rotterdam versetzt, oder bald daraus, im Mai 1887, seiner Stellung cnthobe». Dann war er wieder nach Berlin gekommen, batte noch einen Beirug verübt »nd war in Untersuchung-Hast genommen wordcn Da« Landgericht Berlin k verurtheillc ilm sodann am 9. December v. I. wegen der beide» ersten BctruqSsaNe zu 9 Monaten Gesäogniß und sprach ihn von der Anklage »» letzten Falle frei. — D>e Revision de- An geklagten. welche kürzlich vor dem 2. Strafsenat« de» RrtchSgrrichtS Ihm erschien der Vorgang auk de» Bühn». da« mannhaft« Ans. trete» der sreten Männer von Pskew, so ungeheuerlich, daß er von Aufreizung und Erregung de« Volke« sprach und, so viel von ihm abhing, zur Verhinderung ähnlicher Aufführungen zu thu» beschloß. Am folgenden Lage erhielt di« Theoterdlrertion die schriftliche Mit- «Heilung, daß er Soldaten dcr ihm nntrrftellleu bauptftädstcheu Garnison fernerhin nicht gestatten werd«, in Stücken, wie die „Pikowujaaka" al« Statisten zu sungiren; wenigsten« die Soldaten sollten diesem politischen Gift serubleibea. Dieser in der Gesellschaft bekauut gewordene Zwischeasall verspricht bei dea nächsten Lus- sübruagea ouSverkanfte Häuser. Eine andere Wirkung der Ent rüstung de« Eommaadantcn ist aber die, daß die Theaterleitnng, kopsscheu gemacht, im Repertoire sür die nächste Woche statt de« Titels de- versönglichea Stück« bla« lakoaijch onzeigt: „Dramolische Aufführung", angeblich, am einer allzugroßt» Nachfrage noch Ein- trittSkorten zu begegnen. vr. wvck. Lldklll »üllor, 8o«el»I»rrt kllr vdrea-, Unle- unck I-nogoalolä«». Lesftngstr. LS, I. Sprechjeit L 8—1V, N. 2—4 Uhr. Man verlange in de« Apotheken >ie evlitsii Schweizerpilleu von «riduÄt, erhältlich in Schachteln zu 60 kt. «nd 1 Slark. „ i-e-n „ L ".""„'V vettetzt seit 1878. S Fernsprechstrle 682. Iternti. koeriielimnau, ReichSftratze 4S. vermischte«. --- Berlin, 14. Februar. Der Kaiser hatte am gestrigen Tage auch noch die zum Geburtstage de» Prinzen Georg von Preußen hier einqelroffene Deputation de» Pom- nierschen Ulancn-NegimentS Nr. 4 cmpsangen. — Am Abend besuchte der Kaiser die Vorstellung im Opernhavse, wohnte derselben bis zum Schlüsse bei und nahm später den Thee allein ein. — Im Laufe deS heutigen Vormittags hörte der Kaiser zunächst den Vortrag teS Grasen Perponcher und nahm daraus die persönlichen Meldungen mehrer höherer Osficiere entgegen. Mittag« arbeitete der Kaiser längere Zeit mit dem General v. Albedyll und hatte darauf später auch noch eine kürzere Unterredung mit dem Wirklichen Geheimen Rath v. WilmowSki. Nachmittag» unternahm der Kaiser, wie auch am vorhergehenden Tage, eine Spazierfahrt nach dem Thiergarten. Zum Diner waren heute keine Ein ladungen ergangen. Die sür den heutigen Abend von den Majestäten in Aussicht genommene größere Soiröe in den Festräumen de« hiesigen königlichen PalaiS ist, wie un» »>it- gethritt wird, vorläufig wieder ausgeschoben worden. — Der Kaiser empfing heute den Reichskanzler Fürsten BiSmarck zu einer längeren Audienz. — Die Kaiserin unternahm am heutigen Nachmittage, in Begleitung ihrer Hofdame, wieder eine Spazierfahrt. — Prinz Wilhelm hatte sich beute Vormittag zur Rekrutenbesichtigung zum Garde-Füsilier- Neginieiit begeben und demnächst einige persönliche mili» tairische Meldungen entgegengenommcn. Am Nachmittage de» vorhergehenden Tage» entsprach derselbe einer Einladung deS Gouverneurs von Berlin. Generals der Infanterie v. Werder, zum Diner. Den Abend über verblieben dann der Prinz und die Prinzessin Wilhelm im hiesigen könig lichen Schlöffe. — Berlin, 14. Februar. Heute Nachmittag fand beim Fürsten Reichskanzler ein parlamentarische« Diner statt, zu welchem außer den Mitgliedern de» Reich»« tagS-PräsidiumS bekannte Abgeordnete der conseivativen, oer nalionalliberalen, der freisinnigen, der Reichs- und CeiitruinS- partei geladen waren. Wir nennen von den Erschienenen die Abgeordneten Gras Mollke, v. Bennigsen, v. Maltzahn, v. Franckcnstein, v. Hellborf, Gras Behr. Fürst v. Hatzfeld, v. Huene, v. Rauchbciupl. ReichenSperger, v. Mirbach, v. Fcege, Gras Kleist, Prinz Handjery, Gras Stolberg, Gras Preysing, Gehlert. Baumbach. Lohre». Sedlmayr, Wenzel. Mooren, Wicbmann, Oechclhäuser, Gras Avclmann, Fehling, EnnecceruS, v. Neurath. Meyer, v. Kulmiz, Tröndlm, v. Fischer, Marquarvscn, Hobrechk, Saro. Ackermann, von EllrichShausen, Hastedt. Ecipio. v. Buol. Bürklin. Woermann. Vo» Damen waren bei der Tafel anwesend die Iran Fürstin BiSmarck und die Gräfin Rantzau; außerdem der Gemahl der Letzteren und die Herren v. Rotlenburg und v. Schwarzkoppe,i. — Aus Elsaß-Lothringen, 10 Februar. Zu den wenige» Iagdgründcn Deulschland», in denen »och Damwild in größerer Anzahl vorkommt, gehört der bei Schlellftadk ge legene Illwalv, bekanntlich die ehemalige Jagd deS Herzog- Ernst von Koburg. Durch Verordnung deS BerirkSpräsidiumS von Straßburg ist nun die Ausrottung dieses schönen Wilde» angeordnel worden, da dasselbe in den letzten Jahren in den jungen Waldculturen besonder» durch Abiiagen der Rinde ganz außerordentlichen Schaden anrichtele Der Abschuß ist bereits seit einige» Monaten im^i)a»ge. Innerhalb IabreS srist dürste wohl da» letzte Skück dieser zierlichen Geweih träger verschwunden sein. Im Gegensatz dazu will eS immer noch nicht gelingen, eine im Interesse der Lanbwirthschast ge botene Verminderung deS Schwarzwildes und der Wölfe berdeizusühren. Bei v-m reichlichen Schneesall in den letzten Wochen haben unsere Jager allenthalben Einkreisungen vor- gcnomnien und dabei sestgestcllt, daß die genannten Thiere immer »och zahlreich vorhanden sind. Der durch dieselben herbeigesiihrte Schaden beläuft sich alljährlich aus viele Tau sende. Besonder- in Lotkrinzen ist bei dem starken Schnell fall wieder ein großer Tbcil deS RebstandeS den Wölfen, welche zu zweien ü»0 dreien de» durch Hunger und Kälte er- »lallctc» Thiere» stundenlang iiachstcllen, zum Opfer gefallen. Eine Aciiberung »ach Vieser Seite hi» darf erst dann erwartet werden, wenn der sranzösische Niebermaldbelrieb beseitigt sein wird, also in «lwa zwei bis drei Iabrzehntrn. Bei diesem Anlaß mag noch erwähnt werden, daß unter allen deutschen Ländern im Elsaß die Bären sich am längsten erhalten haben Der letzte Bär wurde wenige Iabre vor ver Revolution bei den Läucbensällen erlegt. Bei Gebweiler setzten Bären, wie die Chronik ver dortige» Dominicaner berichtet, 1475 die ganze Gegend in Schrecken, so daß die Bürger ihre Arbeit in de» Weinberge» und aus den Feldern im Stich lasten mußten, um sich zu retten Sie richteten auch große Verheerungen unler dem Weidvieb a». Bo» 1725—1755 wurden allein in Gregorienthal noch sechs Stück getövlet. --- Au- Petersburg, ll. Februar, schreibt man der .Bossische» Zeitung-: In der adielautcucii Woche fand aus der russischen Hos- bühue eir.e Aunukrung statt, die politisch insofern demerken-wertb ist. al« au den, Abend zum ecsteu Mal russisches Volk als po litischer Factor aus der Bühne erschien. Man gab da« über 25 Jahre vcrbolene Drama ..Da« Mädchen au« Pskow", eia Werk de« durch eine vortreffliche Wollenstem-llebcrsctzung bekannlen ruis» scheu Dichter« Leo Mcv. worin der Lchwervunct >» einer stürmischen Volksversammlung (Wi-Oche) der freien Bürger des alten Pskow liegt. Obgleich die Handlung zur Zeit Iwan de« Grausamen spielt, erschien dieie Vers immlunq freier Männer, welche der Staitbolter de» grausigen Zaren Iwan .Hhr Herren «nd Geb eter von Pskow!" an- rede! und die aus ihre Verfassung pochen, der russischen Eeniur bisher anstößig. Heult, wo auch „KieSko ..Eqmont" und ähnlich« Dich tungen Gnade vor der gestrengen Eeniur finde», wurde auch di« „P kvwiliaiiko". wie da» Stück russisch heißt, zur Aufführung jiigelasjeii. D e Au suhrung batte einen großen Erfolg, ober, wa« am allerwenigsten die Eeniur erwartet haben mag, einen re>» politischen Der nach Muster der Forums«»« »u „Julius Sälar" der Meininger vortrefflich iascenirte dritte Act mit der Bolk«versammlu»g und freiheitliche» Rede» riß da» Publicum, worunter auch einige Gioßiürstra, zu stürmischem Beifall Hw. an welchem sich nur eia« Person, der Lommaadant von Petersburg, Geier«! Adels»», an« politischen Gründe» nicht bethttligte. kepertolrellecker von Unreell» 8ewl»r1el>: Iwclruox Körsder, knrln von Xräiti (Lerlio, Verlnz- Kies L Otter). von koli!Ivll-0l-<1eii u. loriren, Lvpkdvileel^ Unslceo, Lnnlldoadoas, Renan, risolißnrteo, Tnarorck». ». Lplim-Svlwovkttr, Möbel t« jedem Styl Dekoration«- und Taperier-Werkftatt Lä. Lvlllläort «aodtolßvr llnioersilätSstrasie 11, 1. KvlüsokrLllko ' Sk Uutti-V, Altendur» >/S. Ddtlr« »rm Bollkommenfter selbftthäliger, geräuschloser Dbürschliefter. D. R.-Lat. 18,000 Et. im Gebrauch. Üelnr. Lrost koerselttnnaa, Leipzig, Portstr. 11. Ml»ua1'o «äutllvo-Lutrucler ebenso gute Würzea als Fleischbrnbeu. 6. Postamt 5 (Neumarkt 16). 7. Postamt 6 (Wiesenstraße IS). 8. Postamt? (Ranstädt.Sreinw ). 9. Postamt 8 (Eilend. Bahnhof). 10. Postamt 9 (Neue Börse). 11. Postamt 10 lHoSpitalftraße). 12. Postamt 11 (Körnerstraße). TageskalenLer. p It»l»«rl. baut- ui»«r L«l«er»pu«u-^i»o4»lt«>» 1. Postamt 1 im Postgebäade am Augustnsplatz. 2. Ttlegraphenanil imPostgebäud« am AugustuSplatz. Z. Postamt 2 am Leipzjg-DreSduer Bahnhosc. 4. Poslaint3 am Bayer. Bahnhose, b. Postamt 4 (Mühlgaste). 1) Die Postämter 2, 3, 4. 6, 7. 8, 9 und 11 sind zugleich Tele- arapdenanstalten. Btt dem Postamte 5 werden Telegramme zur Besorgung au die nächste Telegraphrnaustalt angenommen. 2) Die Postämter 5 und 9 find zur Annahme gewöhnlicher Bäckereien sowie größerer Geld- and Weritwacketc nicht ermächtigt. Bei dem Postamt 10 (Packetpostamt) findet ein« Annahme vo» Post- senbunaen nicht Katt. 3) Die Dienststuiiden bei sämmttichen Postämtern werdeu abgebolten c an den Wochentagen von 8 Udr früh (im Sommer von 7 Udr früh) biS 8 Uhr Abends, an Sonntagen uud gesetzlichen Feier tagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Udr früh) in« 9 Udr Vormittag« und von 5 bi« 7 Uhr Nachmittag«. Die Post ämter 2 und 3 sind sür die Annahme ic. von Telegrammen außer den Postdienstslunden an den Wochentagen auch von 8 bi« 9 Uhr Abend« geöffnet. Beim Lelegraphenauite am AngustnsplaA »erden immerwährend, auck, in Ser Nachtzeit, Telegramme zur Beförderung angenammen. Bei demPoftanit 1 am AugustuSplatz« findet an den Sonn tagen und gesetzlichen Feiertagen auch >o der Stunde von 11 bi« 12 Bonn, eine Ausgabe voa Briefen an regelmäßige Ab- boler statt. AuSlunstSftellen der königlich sächsischen StaatSeisendastn- vcrwaltnng (Dresdner Bahnhof, geöffnet Wochentag« 8— 12 Uhr BormitlagS und '/,3—6 Uhr Nachm ttag«, Sonu- und Festtags 10—12 Udr Vormittag«) und Skr königlich prcntziichrn Sraatseisenbahn»erwaltnng (Brühl 75 a. 77 sEreditanitaltl parterre >m Laden, geöffnet Wochentag« 9— 1 Uhr Vormittag« und 3—6 Uhr Nachmittag«, Sonntag« 10— 12 Uhr Mittag«) geben beide unentgeltlich AuStunit e. >m Perioneuverkehr über Ankunft und Abgang der Zuge. Zuganichlüsse. Reiserouten, Lillelpreise, Rkiseerleichlcrllagen, Fahrpreisermäßigungen rc.: i>. im Güter-Mrkebr über allgemeine Tran-portbedingungen, Frachtsätze, Kartirungen rc. LanSwrhr-Bnrean im Schlosse Pleißenburg, Thurmhau«, 1. Etage links (über der Wache befindlich). Meldestunden sind Wochentag« von 8 Uhr Vormittag« bi« 2 Uhr Nachmittag«, Sonn- uud Festtags von 9 As 12 Ubr Vormittag«. Orffrntliche Bibliotheken: Universitätsbibliotkek 11—1 Uhr. Stadtbibliothek tl—1 Udr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12Uhr. Bolksbibliothet II. (I. Bürgerschule) 7't.—9'/« Udr Avenos Volksbibliothek IV. (VI. Bürgerschule) 7'/.-9'/. Uhr Abend«, «olksbibliolhek V. (Poststr. 17. i. Hose lk«.) 9'/.U. Ab. Städtische Sparkasse: Expeditionszcit: Jeden Wochentag. Ein- zahlungcn, Rückzahlungen und Kündigungen von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmittags 3 Udr. — Eneclcn-Lombardqcschäft 1 Treppe doch. — Filiale sür Einlagen: Bernhard Wagner, Schützcnstraße 8T0: Gebrüder Spillner. Windmühlenstranc 37r Hciurich Unruh, Wcststraße 33; Julius Hoffmann, PeicrSstein- weg 3: Julius Zinck. Querstraße 1. Eingang Grimm. Steinweq. Städtisches Leihhaus: Expebiiionszeit: Jeden Wochentag voa srüh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmiil. 3 Uhr. während der Auctwn nur bis 2 Uhr. Eingang: sür Pländerveriak und Herausnahme som neuen Bürsrngcbände. sür Einlösung und Plocongalion vo» dcr Nordstraße. In dieser Woche und an den entlorechenden Tage» verfallen die vom 1:1. Mat bi« 18. Mat 1887 versetzten Pländer. deren svätcre Einlösung oder Prolongation nur unter der Milenlrichtung brr AuctionSgebübren stattfindcn kann Stadt-Steuer-Einnahme. Expedition-zeit: Vormittag« 8—12, Nachmittag« 2—4 Uhr. Kgl Sächi. Standes-Amt, Schloßgasse Nr 22. Wochentags geöfinet 9 bi« 1 llhr und 3 bi« 5 Udr, Sonntag« und Feier tag« 11 bis 12 Ubr, jedoch nur zur Anmeldung von todtgcbornen Kindern und solcher Sterbesälle. deren Anmeldung keinen Aufschub gestatt«. Eheschi leßungen erfolgen anr an Wochen tagen Vormittags. ArledhssS - Expeditian nn» Taffe für den Süd-. Nord- und neuen Iohannisfriedhof Schloßgasje Nr 22 in den Räumen de« K. Slandc« Anne«. Daselbst eriolgt während der beim Stande«. Ami üblichen Gcschäftszttt die Vergebung der Brabstellen auf vorgedachten Friedhöfen. sowie die Ausfertigung der EoncttsionS- ichelne, Vereinuadinung der EoucttsionSqelder »nd die Erledigung der wnftigrn an» den Betrieb bezüglichen Angelegenheiten Schlntzzeit für den Besuch der Frikdböse Nachmittag« 5 Uhr. Handelskammer Neue Börse I. lEing Blüchervlatz). Vorlegung vo» Paieniichristkn!» — 13 u»d2—4 Udr. Ferniorech-Nr.LOK (ll) I. SanilälSwacke de« Samariter-Vereines. Hainttraße 14. Nach! dienst: 9 Udr Abends bi« 6 Ubr irüh. An Sonn- »nd Feier tagen vo» 6 Ubr Abend« bi« 6 Uhr irüh. II. LanttalSwache de« Seniariter-Vereines, Peterlfteinwrg 17. Nachtdienst: 9 Uhr Abends bi« 6 Ubr früh. An Sonn» and Feiertagen von 6 Uhr Abend« bi« 6 Uhr früh. Stadtda» ,« alte« Iac,»«»»«pit»Ir. an oe, Wochentage, vo» früh 6 b»s «bend« 8 Uhr und Soun- »»d Feiertag« von früh 6 bi« Mittag« 1 Ubr gr-sfitt.
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