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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-14
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1888
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Vierte Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 45. Dienstag den 14. Februar 1888. 82. Jahrgang. I>i« VerlobunL wsinar Tood'or Navtzd» mtt L«tto Sueda-oäler Nultde» Piecklar „ Litt»» 1.8. beehr« leh mied erxodeust ^iejxeo LaipaiE, tm kedruar 1888 LI»» Vr«n«r1 xvd. Lelttelk. l«prlr Verlobte. Sittau i. 8. Georg BnfleniuS Negteruags-Affeffor u. Lieutenant der Reserve Elisabeth Busseniu- geb. Lester vermählte. Den 11. Februar 1888 Hannover. Leipzig. Lrn»4 W«»»«r Reaierunqsrath M»r>« We»»«r geb. I-«r»«si»»»»i»i» Vermählte. Leipzig. 18. Februar 1883. Die Geburt eiue» Knabe» beehren sich anenzeiae, Leipzig, 13. Febrnar 1888. Hauptmana MatzrlUNU ond Frau grv. Kistner. Durch die Gebutt einet musteren Knute» worden hocherfreut Lripiig. 12. Februar 1888. G Etriurrt und Frau geb. Schmitt. Die glückliche Geburt eine« munteren Knaben zeigen hocher'reut an Gohli», den 12. Febr. 1888. Oscar Matthe» und Fron geb. Srneftt. Die glückliche Geburt eine« munteren Mädchens zeigen bockersreut au Nutuls Preutzer und Fra, geb. dürfe. Es hat dem Allmächtigen geialle», meine» Sohn LsttBtwr aut dem Irdischen in ein besseret Jensritt in seinem 24. Lebensjahre abzuruse». Um stillet Beileid bittet »te tieftranernt« Mntter und Geschwister. 8»»tt i>»«»«»«t«r«r N>«t«t»»n» Ja festem Glauben an seinen Erlöser verschied heute Vormittag '/«18 Uhr unser «heurer Vater. Schwiegervater, Großvater. Bruder. Onkel und Schwager Herr Oberschulratb vr. kr. V. 8Mkv. V. 0. L. Le»i»»rttrrrt«r «. L., i« »ahez, vollendeten 81. Lebentjahre. Im tiefst». Schmerze zeiae» dies an Gohlit Leipzig, den 18. Febrnar 1888. tzte trauerntrn Hinte,laste««». Die Veerdignng findet Mittwoch, de» 1». Februar 1 Uhr vom Drourrhausr, Dorotdeenstraße 8, aut statt. Heute vormittag verschied nach kurzem aber schwerem Leiden unser innigftgeliedter treu sorgender Gatte, Batre, Lohn und Bruder. Herr Lagust kiülckovr, Schuhmcchrrmtzr., in seinem 41. Lebensjahre. Lieben Freunden und Bekannten widmen diese Lranernachricht nur biervurch mit der Bitte um stille Dheilnahme. Gohlt«, 18. Febr. 1888. Im Rainen der iieftraueraden Hinterbliebenen Pantine veno GLItner. Die Beerdigung findet Mittwoch Mittag 1 Uhr vom Drauerhause, Hauptstraße Rr. 8. aut statt. Lll§ow. 'kuruvvrvlo ru SokUs. Sonntag Vormittag entschlief anser langjährige- Bereinsmitasted und früherer Vorturner Herr Schuhmachermeiiter August Gül-nev. Durch seinen treuen biedern Charakter war er uns Allen lieb und werth Wir verlieren in dem Latschlafeaen einen eifrigen Färderer unserer Durnsach« und werden idm sllr alle Zeiten ein ehrendes Andrnken bewahre». Die Beerdigung finde« Mittwoch Mittag 1 Uhr statt. Wir bitten di« aeebrten Vereintmitglieder, sich rech» zahlreich daran zu betheiligcu. vcrsa»»lun» '/,4 Uhr in der vdeiweheohe. Gatzlt», de» IS. Februar 1888. I>«r Vwrwrwt»». Alle» Freunde» und Bekannten nur trau rige» Rachricht, daß heute krüb '/.7 Udr unser lieber, trenlorgender Galle. Vater, Bruder und Schwager. Herr Lu,tu« Pietzsch. nach langen, schweren Leiden ruhig in dem Herrn »niichlasen ist. Eutrihlch-Leipzig, den 18. Febrnar 1888. Die tiestrauernhrn Hinterbliebenen. Sonntag, den 12.Februar, starb »ach kurze« aber schwerem Leiden unser innigst geliebtes Kind Albert im Alter von 5 Jahren. Die tiejbetrübten Eltern Ernst Scheite und Frau. Dank allen lieben freunden und Bekannte», welche den Sarg meiner lieben Frau, unserer Mutter und Schwiegermutter stllwrl« k>r»»t>a« VwIIuwwat so reichlich mit Blumen schmückte, ferner dem Gesangverein kängerkrei- zu Reudnitz sür das am Vorabend de- Begräbnisse- bärge- brachte Ständchen, da- Alle- hat unser« Herzen so wohl getbon. daß wir un« gedrungen fühlen, unfern ausrichiigsten Dank zu sagen. Reudnitz, lS Februar 1888. Ernst voltuant und Sohn. D»het'Anzetg«. Sonntag stütz I Uhr verschied »ach läugerra Leiden unser guter Vater, der Ligarrenarbeiter K. E. Echmtht. Dies »eigen allen Verwandten und Freunde» zur besonderen Nachricht au New-Vork, Leipzig, Reudnitz, den 12. Febrnar 1888. t» Namen der trauernden Hinterlasse,en K. BSbmr »,hst Fra«. Dt« Beerdigung findet Dienstag 4 Uhr vom Draaerhause, Kohlgarteustraße 46, aus statt. Für die vielen Beweis« liebevoller and aufrichtiger Theilnabme beim Hinlcheide» meine» mir unvergeßliche» and innigftgeliebreu Mannet, unsere- vatert, besonder- auchHerra Pastor Vr. V>nkau sür die trostreichen Worte am Large unieret theurenEntschlafene»,spreche ich hierdurch meinen innigsten denen Dank aut. Leipzig, den IS Februar 1888. Marte Echffert geb. SpertS. Verlaßt: Herr »ock. rtool. Iobannet Friedrich, d. Z. Psarr-Vicai; in Zichoppach b Leitnig. mit Frl. Elisabeth Ries« in Weichten-. Vermählt: Herr Mar Schiller, Anstalt«. Assistent, mit Frl. Selma Sachse in Waldhetm. Gebäre«: Herrn Prnnierlientrnant Häv« in Dresden ein Sohn. Herr» Ferd. Plaschil, Klempaermstr. in Dresden, ei» Sohn. Herrn Friedr. Dürrsteia iu Dresden rin Sohn. Gestörte«. Frl Alma Linda Krrller in Freiberg Herr Oscar Liedscher in Freiberg. Herr Franz Ludwig User. Pens. Bergarbeiter in Freiberg. Herr Friedrich August Lchaal, Schmiedemstr.u.Wirthschasttbesitzer i. Freiberg. Herr Julius Beinhard Herrn»»«, vormalt iLrbgerichl-pachter u. Gnt-besttzer in Memme», dors, in St. Mchaeli- b. Freiberg. Herrn ltircheißau- Glauchau Sohn Karl in Parahida (Brasilien). Herrn H. Noock'- in Wurzen Towler Meta. Herr» Anton Friedrich'» in Klingenthal Tochter Carola. Herr Ober- postsecr'tair Reindold Teucher in Däveln. Herr Franz Pärisch, Lullueministeriol-Cal> culator in Dresden. Herr Moritz Wilhelm Fischer, vormals Bürgermeister von Gottleuba, in der känigl. Heilanstalt Sonneiistein. Herrn Heqde't in Strehlen TSchterche» Elsa. Frau Wildelmine verw. Zander i» Löbtau. Frau Marie Veronika Sachse geb. Hör» in Dresden. au Anna Richter geb Dachse! iu Strehlen. I Krau verw. Freifrau von Hclldorss g rr Assessor vr Zur. Otto Gradl in Dre-den.' echubart in Dresden. Beerdiaunas Anstalt m. ktttsl-, IlkuttleelilnwO fii«. A» («anahmcstele: Luerftratze Nr empfiehlt fick, für Leisttig nnb Umgegrnb »ur Ausführung von Brerdiguageu aller Art, sowie Uebersudrung Berstorvener im Ja- uud Ausland. GrötzteS Lager von Sarkophagen, Holz- un- Metattfärgen. 0. 0. ü. 8 kl. L.. L. L. L. MLrlvL-LLlL. SoMvll-LLÄ. Wässertem- Dame«»Vabezett: peratur Mont., Dientt., Douner-t. u. Größte« kchwimmbaisi» mit elektr. Beleuchtung, Freitag v—11 Uhr Borm. u. Nenschtnefelt. VID Mittwoch v. Sonnabend 8 bis Etseabadnstraße 3t Sophienstraße 18/14. EsNachmittag-. Gebffnct »«« ? Udr Morgen» bt« st Uhr Abenb«. »4 >M»t«, u« t»w»»p4 . Irtoew tio rmt»«»,« u FürHerr u von8-'/,1 u.4-8 Udc. Damenv. 1-4 Udrtägliai Wannen- u. HanSbätzrr zu >eder Dageozei:. 400 Damen: Dieust.. Donnerst.u. kouuab. ',.11 U.Monlaq. MitNv.. Frei». v.'i.2^IIdr köw- lrlsede, KU88. vLwpk-vllä LILa,Lla."lWA,ßL elettrowLxvet. LLäer l. v. II. V1., al« einztg bewäbrte«. ,,be« Etoftmechfrl erzen,e«des" Heilmi'tel bei allen Ha«t» und Er»lt«ng»teibe«, wie: Gtch«. Ahrumsttsmus, Ltibmung. vlntftack««,. Nerven schmerz »r. Bei Zusicheruua auim-rkiamer Bedienung und guier Massage sind diese Bader als die vollständigsten von ärztlicher Gelte anerkannt und empsodlen. ^ nrrnetNL^IN tl Psststratze l b. Tägl. geöffnet von Morgen« bis Abends, Sonntag« bis Mittag«. Wannenbäder genau nach ärztlicher Verordnung HL«—^ Schwiniin - Bassi« >nno4»rsoden N sh HAICHLC-LL» «FckA'Ca., Wannenbäder v«n krü» bt» Aden»»« Ildr. Sptilkanstalt 1 11 Mittwoch: Kartoffttn m. saueren RindSkald. D. V. Meth. >. D. V. Brüne Bohnen m. Schöpsenfleisch. Unruh. Nene Leipzig. Lveiieani».. Zeizer Slr. 4t,4ü. Dienstag: Psefferfleisch und Salzkart Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Au« Berlin, 13. Februar, wird un« geschrieben: „Das Mitglied de» preußischen Abgeordnetenhauses Carl Rudolph von Lesslng, Landrath deS Kreise- Sorau, Geh. Regierungsrath, geb. 14. November 1809, der konservativen Partei angehörig, ist heute gestorben. Derselbe war ge wählt sür den 7. Frankfurt (Guben-Sorau) und vertrat diesen Krei» von 1858-»-8l und 1866 —VS. sowie seit 1878 bis zu seinem Tobe. Herr v. Lelsing war da» älteste Mttglied de« Abgeordnetenhauses «nb sungirte bei Eröffnung der gegen wärtigen LeglSiaturpsriode aiS Alterspräsident." * Urber die Züricher .Centralleitung" der Social- demokratie thttN.Llt .Kreuz-Zlg.' mit: Dieselbe führt in den Kreisen ihrer Parteigenosse» gemeiniglich den Namen »Olymp- und besteht au» zehn Personen. Fünf derselben sind die etatmäßigen .Partcisecretaire", welche als Gehalt aus der Parteicafse zusammen jährlich die hübsche Summe von 20.000 FrcS. beziehen. Hierzu gehört der »ossiclclle Redakteur" deS .Socialbemokrat", Bernstein, ein früherer Berliner Handlungsgehilfe, ferner der geschäftliche Leiter der „LoikSbuchhanviuiig" Schlüter, ein vormaliger Schuh macher, sodann der frühere socialdemvkratische ReichstagS- adgeorbnete Motteier und die beiden Schriftsetzer Fischer und Tauscher. Diese „Partcisecretaire" haken uichlS weiter zu thun, als Uber den Inhalt und den Vertrieb der in der dortigen Druckerei herzustellenden Druckschriften zu Wacken, während noch eine große Zahl Schriftsetzer, Expedienten und Grenzschmuggler beschäftigt werden. TaS ansehnliche Ein kommen der Parleisecrelaire ermöglicht diesen naturgemäß ein recht behagliches Leben, ebenso wie daS geringe Arbeits pensum ihnen gestattet, ihre Partei bei allen mögliche» An gelegenheiten in entsprechender Weise zu vertrclen. Da sie es ferner auf das Peinlichste vermeiden, den schweizerischen Behörden gegenüber den geringsten Anstoß zu geben, so ist eS erklärlich, daß sic in Zürich mit den leitenden Persönlich, keilen aus ziemlich freuiidschasll.chem Fuße stehen, wofür ja das gefällige Entgegenkommen des Polizeihauptmann- Fischer der beste Beweis ist. — TicS also sind die Herren, die sich von zusammengebetleltcn G osche» der deutschen Arbeiter ein angenehmes und arbeitsloses Dasein gestalten, wosür sie als Entgelt von Zeit zu Zeit derartige Kunststücke zu Wege bringen, vo» denen sic ei»S durch den Abgeordneten Singer dem deutschen Reichstage vorsühren ließe»! * Di« „Nationaizeitung" erhält den folgenden Bericht au» St. Petersburg vom 10. Februar: Die Aeußerung de» Fürste» Bismarck, daß der Frieden von Sau Stefano kein diplomatische« Meisterstück war, hat die Aufmerksamkeit hier wiederum aus die durch den Berliner Longreß corrigirten Friedenspräliminaiien gezogen. Man hat sich gefragt, wo etwa die Stelle zu suchen ist, aus die Zich dir Kritik de« ReichSkanzlers vorzug-weise beziehen könnte. Bei der Durchgehung jener von Rußland durchaus einseitig mit der Türkei getroffene» Stipulationen wurde man aus die Verabredungen gelenkt, die für de» Fall getroffen worden sind, daß die Stellung Rußland sür die heute vorliegenden Verhältnisse regulirt werden ivlFden. Zur großen Ueberraschung sür manche Kreise hat sich ergeben, daß di« russischen Unterhändler, voo denen Gras Jgnatjew die erste Robe spielte, im Frieden von San Stejaao nicht die gerinafte Vorsorge für den Fall getroffen hatten, daß die innere» Vorgänge i» Bulgarien die Neuordnung vmwersen würden. Die Sinsührung des »rneii Regiments in der Bulgarci und dir Ueberweijung seiner Ansüvung wurden durch den Vertrag von Eon Stefano tür zwei Jahre einem kaiierlich russischen Lommiffar übertragen, die Besetzung Bulgariens durch eine ruiniche Armee oder aus »ine Frist von „an- nähernd zwei Jahren ' beschränkt, nach deren Beendigung der Abzug zn erfolgen hätte. Der deute in Bulgarien vorliegend« Fall einer vo« Rußland und den Mächten nicht bestätigten Fürftenwahl noch Adaang des ersten Fürste» ist i, dem Vertrag von San Stefan» ibjolui nicht erwähnt, »ft vollständig ausgefallen. Mn» kon, sich „che derheuleii, daß es die Schuid der ruisiichea Tiplomatte ist, »tchi dir des Berliner Longreffe», welche de» hruligea diplo- «aiischrn Zustand den Vorgängen in Bnlgarien gegenüber ver- schnldet hat Man bringt damit in Geg-niatz. wie Oesterreich-Ungarn seine Stellung in Bosnien-Herzegowina dnrch Feststellung eines un- bedingtr, Besetzungsrechte« zu sicher» wußie, and zieh» daran« Schluff,, wel»« sich sehr deftig gege» den Graten Jguatje« »nd die russischen Unterhändler iu Berlin wenden. Di« Kritik, welche Fürst B'smorck an der russiichen Diplomatie geübt bat. muß daher vier als berechtigt zugegeben werden; es ist das kein ongeaehmes Ein- geständuiß; aber den Vorwürfe», welche gegen den Berliner verteag erhob«» werden, käs» nicht schlagender er»,»er« werde», al« durch HiaweG aus beiz itz. her schwebenden Frage »och viel labmere» Friedr, »oa Sa» StrfaNo, der doch zweifellos einzig aas ruisische« * l8s>« der Eärts^ondent dar „Daily New«" in PeterS b»ea mittheilt, lidt zur Zeit naweatlich Herr Tinowiew, dar Cdes d«, Ufi»IiM»« Uhrheiinng im AuSwärtiaen Amt, br» >r»ßt«n Einfluß aus den Zaren an«. Herr Eiaomie» ist ein bekannter Gegner de- Herrn von Gier« und einer der Hauptbefürworter des PanslawiSmu«. Die Leitung der russi schen Politik aus der Balkaiihalbinsel befindet sich in den Händen deS Chef- der Asiatischen Abtheiiung, und wie eS beißt, hat er bei den Ereignissen, welche sich seit September >885 in der Orientalischen Frage ereignet baden, eine groß« Rolle gespielt. Letzte Woche wurden große Geldsummen von PelerSburg nach Bukarest abgeschickl. * Dem »Daily Chronicle" wird au- Rom unterm S. Februar telegraphirt: „Der Herzog von Norfolk wurde gestern Abend um V Uhr vom päpstlichen Staat»- secretair empfangen, mit welchem rr eine lange Unterredung über die Irische Frage halte. Diese Thalsache allem sollte genügen, um alle» Zweifel zu beseitigen, daß der Herzog hier eine politische Mission bat. Zugleich muß man freilich zu- gesteben, daß er bisher wenig erzielk hat, und eS ist äußerst zweiselhast, ob e» ihm gelingt, vom Papste eine bestimmte Berurtheilung der Nationalist scheu Taktik zu erlangen. ES steht bereit» fest, baß der Papst, wenigstens öffentlich, nicht über die in seiner Rebe beim Empsang der Irischen Pilger eingenommene Haltung hinauSgehe» wird. Einer der Gründe ist meiner Ansicht nach, daß die Homerule^tatholiken dem Papst und jedem bohe» Prälaten de« BaticanS zu verstehen gegeben haben, daß die Tage de- Ministeriums Salisbury gezählt seien, nnb eS daher' höchst unweisc sein werde, über eine so wichtige Angelegenheit, wie die Irische Frage, jetzt Verhandlungen anzulnüpsen." Landtag. Erste Kammer. v. Dresden, 13. Februar. Kurz nach 18 Uhr eröffnet« Präsident von Zehnten die heutige 26. öffentlich« Sitzung. Derselben wohnten am Regier»,ig-tische bei die Herren: Staats- minister Gras v. Fabrice und v. Köaneritz, Geheimer Kriegsrath Meyer und Geh. Rath Böttcher. Aus der Tagesordnung standen zwei Berichte der vierten Depu- tatio». Ueber beide gab Herr v. Schönberg mündliches Referat lieber die Petition Carl Friedrich Däumler'S ausRiitcrs- grün und drei Genossen, „an unsere Vertreter", um Gewährung von Pension an Invaliden au« dem Kriege 1866, welche sich nicht rechtzeitig gemeldet haben. Die mxtte Kammer Hot über dieselbe Petition in Schlußberalhung am 23. Januar d. I. bereit- beschlossen, „dieselbe aus sich beruhen zu lasten". Auch diesseits vermochte die Kammer »ur aus da- abweisende Bolum zuzukommen: „die Petition Däumler'S und Genossen aus Grund vo» ß 23d der Londtagsordnuug als unzulässig zu er achten". Die Kammer beschloß, dieses Depulationsvotum ohue Debatte einstimmig zum Beschluß zu erheben. Ueber die Beschwerde uud Petition von Heinrich Dieh in Leipzig, wegen illegaler Herbeiführung eine« Beschlusses zur «ulltlung der dortigen «ramerinnung, hat edensalls die Zweite Kammer de- reit« in Sitzung vom 17. Januar d. I. abweisenden Beschluß gefaßt. Auch die Deputation der Ersten Kammer vermochte nach Lage der vollkommen klar liegende» «uslösungsangelegeiidei». ebenfalls nur aus den Antrag zuzukommen, die Eingabe de« Dietz „aus sich de- ruhen zu lassen". Ohne Debatte wurde demgemäß beschlossen. Sitzungsschtiiß rrsolgte 12»,. Uhr. Nächste Sitzung wurde au- gesetzt aus Mittwoch, Mittag 12 Udr. Zweite Kammer. f Dresden, 13. Februar. Die heutige 46. öffentliche Sitzung beginnt Mittag» 12 Uhr in Anwesenheit der Herren Juftizminister Vr. von Abeken. Geh. Rath Böttcher und Geh. Regierung«, rath Bodel. Bor dem Eintritt in die Tagesordnung erbittet Abg. Brom sch das Wort, um berichtigend zu erklären: „In ter Sitzung vom 9. d M bei Berathung des Etat« der Volksschule,, habe der socioldemokrotische Abq. Kaden behaupte», in Cotta hätten die Gruiidstück-besitzer die Hälfte der Schutdoiaiion für sich in Anspruch genommen. Lom Grmeinderath zu Cotta lei rr ermächtigt, zu erklären, daß dies nicht der Fall sei. Die Schuldotation sei lediglich der Schulgeme.nd« zugeslossen. Als Loitaer Grundstücksbesitzer käane er die« bestätigen." Aus der Tagesordnung steht zui äckst der Antrag zum ander- weiten mündlichen Berich« der Gej tzqebungsdeputatiau über den mittelst lönigl. Dekrets Rr. 20 vorgelegien Geletzentwurs, die Fürsorge sür Beamte i,folge von Betriebsunfälle» beir. (ve'ichterftatter: Abg. vo» Bosse.) Di« Deputation empfiehlt, den van der ersten Kammer in ihrer Sitzuag am 1. dieses Monats ong'nommeur» Antrag: „dir königlich« Etaat-rrqierunq zu ermächtigen, denjenigen Vramlen der StaalS-Livilverwaltung. welche im Dienste, jedoch nicht in einem gesetzlich der Uusallversicherung »alerliegeaden Betriebe, einen Unsall erleide», sowie de» Hinterbliebenen derselbe, »ntee de» Boranssetzangen »nd »ach Maßgabe de« varlirgenden Gesetzes di« in demselben vorgesehenen Bezüge ans der Ttaatscaff« z» gewshre», safer» nicht laiche» Beamten nach aaderiveiter Bestimmung ei» höherer Betrog zusteht" abzulehnen. Ohne alle Debatte »ad einstimmig erhebt die Kammer diesen Antrag zum Beschluß. Soda»,, tritt die Kammer in Schlußberathung über den Antrag zum mündlichen Bericht der Beschwerde- und Priiiions-Teputatioi, über die Petition des Wagenpuyers der königl. Staats- bahaen Augnst Felgaer in Leipzig. Erhöhung seiner Ja- validenpension betr. (Berichterstatter: Abg. Heymaan.) Dem Anträge der Deputation gemäß beschließt die Kammer: „die Petition aus sich beruh,» zu last n". Die nächste Sitzung findet morgen Bormutng 10 Uhr statt. Geffentl. Verhandlungen der Stadtverordnete» am >V Januar 1888.*» (Aus Grund des Protokolle« bearbeitet und mitgeiheil») Anwesend: 50 Stadtverordnete und am RathStischr Herr Oberbürgermeister Vr. Georgi und die Herren Stadträth« vr. Schmid, Wagner, Dürr. Der Vorsitzende, Herr Vicevorsteher Rechtsanwalt vr. Zenker» theilte zunächst zur Rcgistraiid« mit: ».Mittheilungen de- statistischen Amte« über den Stillstand in der Zunahme der Lolksschülrr in Leipzig-Stadt und -Land. Die MilNieilungen liege» aus. d. Mittheiluua des Rothes über ein Vermächtniß deS Herrn Eduard Schimmel von 2000^ an dir hiesige Blindenstistung. e. Dantlchreiben der Corporate und Dieuer der Rathswache sür Gehaltserhöhung. 6. Einladung des Vereins für Bolk-wohl zu seinem Winterfeste. Die Einladungskarte,, liegen au«. «. Ralhsjchreiben, die Wahlen sür den katholischer, SchulauSschuß betr. k. Dankschreiben deS Vorstände« der Tomrnius- üislung sür die Zustimmung des Collegium« z» deo Beschlüssen des Rathe», Vcrwilliguug »0» Beiträgen an die gcuaunte Stiftung betr. x. Rathsschreibe», di« Verbindung des Stadtver« ordneten-Bureaus mit der Fernsprrchrinrich- tung betr. t>. Gesuch deS Herrn Stadtverordneten vr. Verend um Urlaub bis März d. I. au- Gesundheitsrück sichten. Der Urlaub wird einftiminig bewilligt. Hieraus tritt man in die Tngesordnung ein und «strikt Herr Wagner sür de» Bauausschuß über folgende Budgetpositionen des HausdaltplaneS au! das Jahr 1888: X. Conto 35 „Buden". Herr Professor vr. Arndt weist aus das Ausrufen obscöner Bilder nnd Schriften während der letzten Nrujahrsmesse, insbesondere aus dem Augnstusplatze hin, welche« der Moral widerstreitr, ond bittet um Abstellung diese« UebelstandcS. Herr Stadtrath vr. Schmid erwidert, wenn das Susbieten von Neuiahrskarteu gemeint sei, so stehe dies wohl in keinem Zusammen- Hang mit dem geschilderten Uebelstande. Im klebrigen würde gegen An-bieten unsittlich er Bilder und Schriften event. da« Polizeiamt riniiischreiten haben. Herr Prosefsor vr. Arndt betont, daß es sich nicht um Neu jahrskarten. sondern um Ausrufen und AuSdieien von unsittlichen Bildern und Schriften, die doinit nicht zusammenhängeu, handele. ES stand insbesondere an »wr, gegenüberliegenden Meßstäuden je e,n Verkäufer solcher Schritten, welch« sich im Ausbiete» und Ausrufen derselben unter Verlesung bezüglicher Verse gegenseitig zu übertreffen suchten. DaS Conto wird nach dem AuStchußonttagc in Einnahmen und Ausgaben einstimmig genehmigt. 8. Sprcialbudget „Thomasghmnasium", Ausgaben Pol. 42. 43, 6L. H,erz» wird beantragt: 1) Ansqaben Pos. 42 ..Baureparaturen, Gärtnerlöhne u. s. ». 1000 ordentlich zu genehmigen, d. 710 -4l außerorbtiillich ^war zu genrhmigea, jedoch zu be antragen. daß die im «perial an schlag« unter 2 eingeieUtcu 200 zur Vermehrung der Heizung durch Kutscher sch, GasSlen verwendet werden; 2) Ausgaben Pos. 43 „Baureparaturen im alte» Dchulhaus« 800.4 ordentlich" zn genehmigen; 8) Ausgaben Pol. 65 ..Bauarbeiten /Alumnat-Han-)" ». 1000.4 ordentlich zu genehmigen, d. 350^» außerordentlich abzulehnen und zu deantraqen, es bet der bisherigen Feuerrmrichtuna zu belasten. Der AuSschnß gubl — ohne Antrag — zur Erwägung anheim, ob der Rath nicht lieber statt der projectirien Toppei'enster in der Turnhalle, die nicht viel zur Erwärmung beitragen würden, sür den betreffenden Betrag einrn Vorbau vor der freiliegenden Eiugang- »hür Herstellen losten wolle, den man für zweckmäßiger halte. Dre beobsichtiare Anbringung von Gaslpiralen in äanonenö^en hält der Ausschuß für unrationell «nd unökonomisch Bei hohem Gasverbrauch werde »tch« einmal ausreichender Hei.zestect zu erzielen *) Etage pan gen bei der Rrdaettou am 88. gannar. sein. Man will zwar nicht Ablehnung der Pos. 8 de- Speclalan- schlages zum außerordcutlichen Ansatz der Ausgabeposition 42 Vor schlägen, glaubte aber, beantragen zu sollen, daß statt der beabsichtigten Einrichtung Kutscher'sche GaSösrn ausgestellt werden. IlebrigenS glaubte man, daß vielleicht eine ongrnügeude Gas zusührung von den Gas-ZulntungSrohrrn vorliege. Pos. 65 350 .4 außerordentlich wird zur Ablehnung vorgeschlagen und beantragt, es bei der bisherigen Einrichtung zu belasten — au- den vorerwähnte» Gründen bezüglich der Turnhalle. Tie Ausjchuß-Anträge werden einstimmig augeuommcn. Zu O Epecialbudget „Ricolaigymnasi««" wird beantragt: Ausgaben Pos. 87 „Baureparaturcu, Gärtnerlöhne ». i. w. 1000.4 ordentlich und 266 außerordentlich" zu genehmigen Dieser Antrag findet einstimmige Annahme. V. Lpecialbudget „Realgymnasium", Ausgaben Pos. 38. Der Ausschuß beantragt hierzu: Ausgaben Pos. 38 „Handwerksarbeiten, Gärtnerlöhn« re. a. 1550.4 ordentlich zu genehmigen, d. 890.4 außerordentlich zwar zu geuehmigen, jedoch zu Pos. I des SverialanIchlageS zu beantragen, daß Kutlcher'sche GaSösen ausgestellt werden. Zum außerordentlichen Ansatz 890 ^l wird ebenfalls Genehmigung, aber Ausstellung von Kutscher ichen Gasöfen brauttagt. Ohne Antrag zu stellen, bittet man aber »och den Rath, weiter, Erörterungen »der d,e Srsahrungen mit Meidinger jchrn Coaksöse» anzustcllen. die sich in der >. Bezirksschule gut bewädrt haben. Herr Wilhelm» bemerkt noch, daß em GaSosen nur dann rationell sei. wenn durch große Heizfläche die Kostspieligkeit des Bases als Heizmaterial ausgeglichen werde. Dem AiiSschusi war in dieser Beziekung kein System bekam,, welches dem gedachten Pr, ncip besser entspreche als das der Kutsche, schen Gasösen, wogegen die vom Bauamt beabsichtigte Einruhtuug der gewöhnlichen Kanonen, oder Füllüsen zu Gasheizung da- Uu rationellste sei. Tic Ansichußantrüge werden einstimmig angenommen. Tie Ausschußonlräge: O. Svccialdudact „Realschule" Ausgaben Po, 41 „Handwerksarbeitcn 900 ordentlich und 500.4 außerordentlich" zu genehmigen und 1'. Svecialbudget „Höhere Schule sür Mädchen'* Ausgaben Pos. 47 „Handwerk-ardeite», Gärtnerlöhne 850^! ordentlich und 350 außerordentlich" zn ge nehmigen. finden einstimmige Annahme. Bei 0. Svecialbudget „Gewerbeschule" Ausgaben Pos. 25 beantragt der Ausschuß: Ausgaben Pos. 25 „Bau- und Reparalurkosten" a. 600.4 ordentlich zu genehmigen, d. 2537 .4 außerordenllich »ur mit 1700 .4 als Verechnungsgeld zu vcrwilligen und z» beantragen, daß bei der Neuherstellung de- Fußbodens amerikanische Kiefer verwendet wird. Es wird beantragt, die nusterordentliche Position nur mit 17oO 4 als Verechnungsgeld zu verwilligen. Die Herstellung des betr. Fuß bodenS sei nöthig, man empfiehlt aber, wie in den Volksschulen, so auch hier, amerilanische KOier zu verwenden. Die Ausschußanträge a und b werden einstimmig angenommen. Den zu tt. Svecialbudget „Armcnwesen" vorliegenden Ausschußanträgen: 1) Specialconto 3 „Brodbäckerei" Ausgaben Poi. 14 „Instand Haltung des Gebäudes. Weißen rc. incl. Grubenräiimung 200 4 ordentlich" zu genehmigen; 2) Specialconto 0 „Armenhaus" Ausgaben 1! ->. Pos 2 „Hausreparaluren 900.4 ordentlich" zu genehmigen, d. Pos. 3 „Weißen von Zimmern und Sälen »nd Oelanstrich der Dielen in Zimmern und Corridoren 4<s0.4 ordentlich zu genehmiaen, 3) Specialconto v „GeorgenhauS" ». IU. „Tie Arbeit«- und Berjorganstalr" Ausgaben l' Poi. i „Reparatur- und Unterhaltungskosten 4200.4 orbeiilliili" »u genehmigen; k. IV. „Badeanstalt" Ausgaben Poi. 12 „Revaraturkosten 1200.4 ordentlich" zu genehmigen; 4) Specialconto 1'. ,. Exmittirtenhaus" Ausgaben ll Po>, 2 „Reparatur- und Unterhaltungskosten 800 ordentlich zu genehmigen; 5) Specialkonto ,„Kindererz,ehungs und Waiienpstege". II. das Waiiendaus Ausgaben U Pos. 1 ..U>tterl»allnnge und Reparalurkosten 50» 4 ordentlich" zu genehmigen. stimmt das Collegium einhellig zu T Specialbudget „Städtisches Krankenhaus zu St. Jacob". Ausgaben Pol. 79, 80. 81. Anträge des Ausschußes: V Ausgaben Pos. 79 ..Ban und Reparalurkosten 15,000 4 ordentlich" zu genehmigen: 2 Ausgaben Poi. 80 Bau- und Revaraturkosten ivegen des vormaligcn Friysche'schcn Häuft« 500 4 ordentlich" zu ge nehmigen ;
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