Die wissenschaftliche Bedeutung der Note der Sowjetunion
Titel
Die wissenschaftliche Bedeutung der Note der Sowjetunion
Untertitel
der Entwurf eines Friedensvertrages mit Deutschland; Rede auf der wissenschaftlichen Konferenz der Professoren, Dozenten und Assistenten des gesellschaftswisenschaftlichen Grundstudiums am 3. Mai 1952, Humboldt-Universität Berlin
Seit dem Bestehen der Sowjetmacht tritt die Sowjetunion für inter nationale Zusammenarbeit und für eine konsequente Politik des Friedens ein. J. W. Stalin, der große und weise Führer des Sowjetstaates, erklärte im Januar 1934 auf dem XVIII. Parteitag der KPdSU (B): ,Unsere Außenpolitik ist klar. Sie ist eine Politik der Erhaltung des Frie dens und der Verstärkung der Handelsbeziehungen mit allen Ländern. Die Sowjetunion denkt nicht daran, irgend jemanden zu bedrohen, und erst recht nicht, irgend jemanden zu überlallen. Wir sind für den Frieden und verteidigen die Sache des Friedens ...' („Fragen des Leninismus S. 531, Verlag für fremdsprachige Literatur, Moskau 1947.) Als jedoch Hitlerdeutschland die Sowjetunion überfiel, erhoben sich die Völker der Sowjetunion unter der Führung des genialen Feldherren Gene ralissimus Stalin zur Verteidigung ihrer Heimat und befreiten das Sowjet land und die anderen Länder von der faschistischen Knechtschaft. Stalin stellte bereits während des Krieges fest, daß es nicht nur darauf ankomme, den Faschismus zu zerschlagen und das sowjetische Vaterland zu befreien, sondern daß die Aufgabe darin bestehe, „den Völkern einen dauerhaften Frieden und eine verläßliche Sicherheit für die Zukunft zu gewährleisten ...’ In seinem Armeebefehl vom 23. März 1942 erklärte Generalissimus Stalin, daß die Sowjetunion nicht die Absicht habe, den deutschen Staat wirt schaftlich und politisch zu vernichten oder das deutsche Volk auszurotten. Das Potsdamer Abkommen über die Entwicklung eines friedliebenden demokratischen Deutschland Gemäß diesem Prinzip ist Generalissimus Stalin auf der Potsdamer Kon ferenz im Juli 1945 für die Entwicklung eines friedliebenden, demokrati schen und einheitlichen Deutschland eingetreten. Gegenüber den Forde rungen der Vertreter der USA und Großbritanniens auf Spaltung Deutsch lands bestand Generalissimus Stalin auf die Behandlung Deutschlands als einheitlicher Staat. In den Potsdamer Beschlüssen wird gesagt: „... Der deutsche Militarismus und Nationalsozialismus werden ausgerot- tet, und die Alliierten treffen nach gegenseitiger Vereinbarung in der Gegenwart und in der Zukunft auch andere Maßnahmen, die notwendig sind, damit Deutschland niemals mehr seine Nachbarn oder die Erhaltung des Friedens in der ganzen Welt bedrohen kann Es ist nicht die Absicht der Alliierten, das deutsche Volk zu vernichten oder zu versklaven. Die Alliierten wollen dem deutschen Volk die Mög lichkeit geben, sich darauf vorzubereiten, sein Leben auf einer demokrati schen und friedlichen Grundlage von neuem aufzubauen ..." In der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone wurden die Potsdamer Beschlüsse verwirklicht und die konsequente Entnazifizierung und Ent militarisierung sowie die Demokratisierung durchgesetzt. Es zeigte sich jedoch bereits im Jahre 1945, daß die westlichen Alliierten keinesfalls dieselben Absichten nach Beendigung des Krieges hatten, wie die Sowjetunion. In den drei westlichen Besatzungszonen wurden keinerlei Maßnahmen getroffen, um die wirklichen Kriegsverbrecher zu bestrafen und eine demokratische Entwicklung zu fördern.