Die wissenschaftliche Bedeutung der Note der Sowjetunion
Titel
Die wissenschaftliche Bedeutung der Note der Sowjetunion
Untertitel
der Entwurf eines Friedensvertrages mit Deutschland; Rede auf der wissenschaftlichen Konferenz der Professoren, Dozenten und Assistenten des gesellschaftswisenschaftlichen Grundstudiums am 3. Mai 1952, Humboldt-Universität Berlin
Während die Sowjetunion und die friedliebenden Völker einen demo kratischen Frieden anstreben, der auf der Gleichberechtigung der Völker fußt und die Souveränität aller Staaten, der großen wie der kleinen vor aussetzt, wollen die Regierungen der USA, Englands und Frankreichs einen anderen Frieden. Ihr Streben war es, einen imperialistischen Frieden zu schließen mit dem Ziele, Deutschland als Vasallenstaat der USA zu erhalten und die Besatzung auf unbeschränkte Zeit aufrechtzuerhalten. Dieses Streben nach Unterdrückung und Versklavung des deutschen Volkes kam in der Besatzungspolitik der drei Westmächte zum Ausdruck. Sie miß achteten die in Potsdam gemeinsam gefaßten Beschlüsse und spalteten Deutschland, um die Entwicklung eines einheitlichen demokratischen Deutschlands zu verhindern. Der amerikanische Plan zur Spaltung Deutschlands Die Antihitler-Koalition kämpfte im zweiten Weltkrieg für den militä rischen Sieg über die Achsenmächte. Dieser zweite Weltkrieg, der von den aggressivsten, imperialistischsten und reaktionärsten Kräften des deut schen Monopolkapitals, der deutschen Militaristen und Revanchepolitiker hervorgerufen wurde, unterschied sich in seinem Charakter wesentlich vom ersten Weltkrieg, der ein imperialistischer Raubkrieg aller beteiligten Staaten war. Genosse J. W. Stalin stellte in seiner Rede am 9. Februar 1946 fest, daß der zweite Weltkrieg von seiten der Gegner des aggressiven Hitlerfaschis mus gleich bei Beginn den Charakter „eines antifaschistischen, eines Be freiungskrieges“ hatte, wobei „eine der Aufgaben dieses Krieges auch die Wiederherstellung der demokratischen Freiheiten war“. Es mußte also das Ziel der vier Besatzungsmächte in Deutschland sein, diese Aufgabe zu erfüllen und gemäß den Beschlüssen von Potsdam zu i handeln. Es mußte von den Besatzungsmächten alles getan werden, was der Herstellung eines einheitlichen Deutschlands und der Entwicklung der Demokratie in ganz Deutschland diente. Es zeigte sich jedoch, daß die Regierungen der USA, Englands und Frankreichs andere Absichten in Deutschland hatten und daß diese Staaten nicht einen Krieg gegen Hitlerdeutschland geführt haben, um den Hitler faschismus zu vernichten und die Wurzeln des aggressiven deutschen Imperialismus zu beseitigen, sondern um ihre eigenen Weltherrschafts pläne zu verfolgen. Die USA und Großbritannien hatten gehofft, daß die Sowjetunion, die die Hauptlast des Krieges gegen den Hitlerfaschismus getragen hat, durch die unerhörten Opfer, die sie gebracht hat, so ge schwächt wurde, daß die USA und England nach der Niederlage der Hitler armee ihre eigenen Eroberungsforderungen, nämlich die Beherrschung Deutschlands, Mitteleuropas und der südosteuropäischen Staaten durch setzen könnten. Diese Rechnung schlug fehl. Die westlichen Besatzungs mächte unternahmen jedoch alles, den Militarismus in Westdeutschland wiederherzustellen, um ihn in den Dienst der aggressiven Pläne des USA- Imperialismus zu stellen. Bereits am 5. Dezember 1945 brachte der amerikanische Rundfunk in deutscher Sprache folgende Nachricht: .Deutschland müsse wieder zu einem starken Staat gemacht werden, damit es ein Pul ler Staat werde..." Auch das Informationsbulletin der Agentur France Presse machte im Dezember 1945 die Feststellung, daß ein Militärpakt mit Westdeutschland gegen den Osten notwendig sei.