3. Tore und Wege. Die Lage der heute erkennbaren Tore ist oben bei der Be schreibung der Befestigungslinien erwähnt worden. Obgleich noch keine ausgegraben wurden, kann man schon äußerlich sehen, daß verschiedene Konstruktionen vorliegend Entweder greift das eine Wallende über das andere vor, sodaß ein Torweg gleichlaufend mit der Mauerflucht entsteht, den der Angreifer wie einen Engpaß durchschreiten muß (Hauptmauer bei Stein 24). Oder man läßt eine Lücke in der Mauer, die dahinter durch ein Mauerstück abge riegelt wird (Westtor des Innenringes und vielleicht Nordtor des jüngeren Außenringes bei 6). Oder das eine Mauerende wird nach innen eingebogen, sodaß es den Angreifer flankiert (Nordtor der jüngeren Hauptmauer bei 19 und Westtor des jüngeren Außenringes nördlich von 3). Die Öffnungen sind gewiß durch ein Holztor verschlossen gewesen, wie es Caesar von den gallischen Oppida berichtet; den Beweis für die Steinsburg müssen erst noch Aus grabungen bringen. Vor Jahren wurde ein Stein mit einer ein gelassenen, stark ausgeriebenen Eisenplatte gefunden, der wohl als Torangelstein zu deuten ist; leider wurde er zerschlagen. Von den alten Zugangswegen kann man den früheren Zustand meistens nicht erkennen, weil sie auch heute nodh benutzt werden, es gibt aber doch noch einige unberührte Stellen. Ein Hauptweg ging auf der Nordseite herauf vom Tor des jüngeren Außenringes bei 6 schnurgerade bis zum Tor der jüngeren Haupt mauer bei 19, von da wie der heutige Weg bis zum Durchbruch durch die ältere Hauptmauer und weiter südöstlich zum Westtor des Innenringes. Ein zweiter, der noch heute sogenannte Torweg führt vom Westtor des jüngeren Außenringes nach dem Tor der Hauptmauer bei 24. Der Best eines dritten Weges liegt unterhalb der Strecke 34/35; er zielt von unterhalb Stein 28 nach Stein 35. 4. Wohn- und Wirtschaftsbauten. Die Steinsburg diente nicht nur in unsicheren Zeiten als Zu fluchtsstätte, sondern war dauernd bewohnt. Es war eine befestigte Stadt wie die heutigen Festungen und wie die Oppida der Gallier, der westlichen Stammesbrüder unserer Steinsburgkelten. Die Zahl der Wohnungen läßt sich heute noch nicht annähernd schätzen, denn die Baustellen sind nur zum Teil äußerlich erkennbar am verfallenen Steinsockel oder einer leichtenVertiefung oder Planierung