22 etliche Steinbeile und kleine Feuersteingeräte gefunden, auch einige Bohrkerne, die bei Herstellung des Schaftloohes der Steinäxte mittelst Hohlbohrers abfielen; ein Zeichen, daß die Steinzeitleute ihre Werkzeuge auf dem Berg anfertigten, also oben wohnten. Nach der örtlichen Verteilung der Funde kann man annehmen, daß die Siedlungen auf der „Ebene“, in ihrer westlichen Nachbarschaft, in den quelligen Gebieten am Osthang (Zeilfelder Steinbruch) und am Siidwesthang unterhalb des jüngeren Außenringes lagen. Der frühesten Bronzezeit (um 2000 vor Chr.) gehört eine ungarische Doppelaxt aus Kupfer an. In der 2. Periode der Bronzezeit (1600—1400 vor Chr.) muß die Gegend des Zeil felder Steinbruchs besiedelt gewesen sein. Dort sind die Beigaben aus einigen Gräbern und etliche Einzelfunde herausgekommen: Kandäxte, Radnadeln und andere Nadeln, Armbänder, Dolche, alles aus Bronze (Tafel Abb. 4—7), ferner ein Halsschmuck aus Glas perlen, die nralter Handel aus den Mittelmeerländern gebracht hat; schließlich stammt von dort eine Gußform für eine Bronzeaxt. Aus den späteren Epochen der Bronzezeit und der älteren Hallstattzeit liegen nur wenige Einzelfunde vor. In der späten Hallstattzeit (7.—6. Jahrhundert vor Chr.) ändert sich das Bild. Mit einem Male erscheinen eine Unmenge Funde, d. h. ein neuer Stamm läßt sich auf dem Berg nieder. Was waren das für Leute und woher kamen sie ? Die Antwort gibt die Fund statistik im Rheingebiet undOstfrankreich: In der Späthallstattzeit verdrängten die kriegerischen Kelten im Marnegebiet ihre östlich benachbarten Stammesgenossen. Diese wanderten nach Osten ab und gründeten bis zum Thüringerwald hin eine Menge Siedlungen. Ein Teil gelangte nach den Gleichbergen, und diese keltischen Auswanderer aus demRheiiigebiet sind es, die im 7. oder 6. Jahr h. vor Chr. die Steinsburg bauten und zwar die Befestigung, die auf der Textabb. mit b bezeichnet ist. Ein schönes Beweisstück für ihre westlichen Beziehungen liegt in einem Fund vor, der vor einigen Jahren in einer zu dem Befestigungssystem b) gehörigen Kulturschicht ausgegraben wurde- Es ist das Bruchstück einer eisernen Zierplatte von ausgesprochen westlichem Gepräge (Tafel Abb. 13). Seitdem haben die Kelten ein halbes Jahrtausend ununterbrochen auf der Steinsburg gesessen. Das beweisen unwiderleglich die zahlreichen Funde, die, vom Fachmann zweifelsfrei datierbar, sich bis in das erste vorchristliche