27 Stellen, wo solche gefunden wurden. Daß die Früchte nicht ver moderten, verdankt man dem Umstand, daß sie bei Feuersbrünsten ver kohlten. wodurcli sie unbegrenzte Haltbarkeit erlangen. An Getreide sorten sind festgestellt: Emmer (Triticum dicoccum), Zwergweizen (Trit. compactum), Einkorn (Trit. monococcum), Spelt (? Trit. spelta, Bestimmung unsicher) und eine Gerstenart; an Hülsenfrüchten : Linse, Erhse, Pferdebohne und Linsenwicke (Ervum ervilia L.); ferner Ackersenf (Sinapis arvensis), Rispenhirse (Panicum miliaeeum, früher irrtümlich als Mohn angegeben), ganz kleine, noch nicht be stimmbare Früchtchen und ein Apfelkern. Daß der Landwirt auch damals mit Unkraut zu kämpfen hatte, zeigt das Vorkommen ver schiedener Ackerunkräuter (Roggentrespe u. a.), aber er verstand sich auf die Reinigung des Getreides, denn Unkrautsamen trifft man nur vereinzelt in den Getreidemengen an. Das Getreide wurde in leicht gebauten kleinen Speichern aufbewahrt. Die Mehlbereitung erfolgte mit Handmiihlen. In der älteren Zeit waren nur Reibmühlen in Gebrauch, bei denen ein Läufer auf einem schweren Unterlagstein hin- und herbewegt wurde (Abb. 48). ln der Spätlatenezeit kam die ebenfalls mit der Hand bewegte Drehmühle auf (Abb. 49, 50). Manche Mahlsteine sind geschärft. Untrennbar mit Ackerbau ist die Viehzucht verbunden. Pferd, Rind und Schwein sind durch die bei den Ausgrabungen gewonnenen Knochen nachgewiesen. Welche Rassen es waren und welche Haustiere man außerdem hatte, wird die noch ausstehende Bestimmung durch einen Fachzoologen ergeben. Vom Zaumzeug liegen Trensen (Abb. 12) und eine Zierscheibe (Abb. 18) vor. Auf die Bearbeitung des Eisens verstanden sich die Kelten meisterhaft. Eine Anzahl eiserner Waffen und Werkzeuge von der Steinsburg wurde in der Berliner technischen Hochschule von Prof. Dr. Ilanemann untersucht, der sein Urteil folgendermaßen zusammenfaßt: „Es finden sich Gegenstände aus nicht härtbarem Schweißeisen und solche aus härtbarem Stahl. Von den Gegenständen aus Stahl sind einige gehärtet, andere nicht. Da Gegenstände, bei denen die Härtung zweckmäßig ist, auch durchweg aus gehärtetem Stahl angefertigt worden sind, kann geschlossen werden, daß die Technik der Erzeugung von einerseits Schweißeisen, andererseits Schweißstahl, bekannt war, oder zum mindesten, daß man das er zeugte Material in Eisen und Stahl sondern konnte. Die Technik der Härtung selbst ist vollständig bekannt gewesen, wie daraus