28 hervorgeht, daß Gegenstände wie Messer und Feilen an den Arbeits flächen gehärtet sind, an Heft und Angel dagegen nicht. Einige tadellos gehärtete Stücke beweisen, daß die I-Iärtetechnik vollkommen ausgebildet war. Bei keinem beobachteten Stück ist dagegen ein nachträgliches Anlassen der gehärteten Stücke festgestellt worden“. Eine den Kelten eigene Technik war das Aufschmelzen einer roten Emailmasse auf eiserne Schmacksachen; eine derartig verzierte Fibel und ein großer Nietkopf sind auch auf der Steins burg gefunden worden. Emaillierwerkstätten mit ihrem Instrumen tarium und halbfertigen Erzeugnissen hat man in der Keltenstadt Bibracte auf dem Mont Beuvray hei Autun in Frankreich ausge graben. Die gleiche technische Vollendung zeigt die Behand lung der Bronze, die man nicht nur in mehrteiliger Kasten form, sondern auch in der verlornen Form und als Hohlguß über Sandkern zu gießen verstand. Der Töpfer formte seine Ware aus freier Hand, daneben tritt der Gebrauch der Töpferscheibe auf der Steinsburg in der jüngeren Latenezeit auf. Eine spezifisch keltische Eigentümlichkeit besteht darin, daß dem Töpferton Graphit zugesetzt wurde, manchmal in dem Maße, daß solche auf der Steins burg zahlreich vorkommenden Scherben metallisch glänzen und wie Bleistift schreiben. Die Hauptwaffe w&r die Lanze mit eiserner Spitze (Abb. 9) und eisernem Schuh. Ferner das lange zweischneidige Schwert (Abb. 8), von dessen Scheide sich eiserne Ortbänder (Abb. 10) erhalten haben. Vom Bogen und Pfeil sind nur Pfeilspitzen aus Bronze und Eisen übrig geblieben (Abb. 11) und von der Schleuder längliche Schleudergeschosse aus Ton (in der Hildburghäuser Samm lung irrtümlich als Flaschenstöpsel bezeichnet). Im übrigen ist ja vom Kriegswesen und besonders vom Festungsbau die Steinsburg, wie sie vorstehend beschrieben ist, ein vorzügliches Beispiel. VI. Umgebung der Steinsburg. Wer aus Interesse für unsere heimischen Altertümer nach der Steinsburg kommt und sich vielleicht einige Tage im idyllisch ge legenen Waldhaus niederläßt, möchte wohl gern einen Hinweis auf andere leicht erreichbare Punkte von archäologischer Bedeutung haben.