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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-18
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1888
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1028 in der Schweiz ausqcsvielt Kat und qeqrn un» benutzt worden, ist er jept >„ Dre-deu zu vier Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. Herr v. Putlkamer Hai n, der Eomnmsion gesraq«, wa« all diele Druge ,»t den, Locialisteiigisev zu thun Kaden. Ich amwvrie, ieil w>r da» Lvciaststcu-zrsev kabe», ist die Zahl der Spitzel mit qroßem Nuiwaiile ver,»ehrt worden — wo in Deutschland oder >m-luolande Local,sie» drisainnien sind. da ist der Spitzel unter ihnen. Und Hotz tie er lledeiflmhum,Europa m lPolizeijpionen kSnneuSie nicht» geqcn uns, , ichis iür bas G i tz vorbriiigr». Sie, meine Herren, die Sie dir Huier der N>oial sei,, ,vollen, schädigen die Moral durch Nichts so sehr a:» durch diese« Gesetz I Minister v. Pu iikainer: Der Borredner Hot eingehend noch, weisen wolle», bah seine Partei nicht die Gewalt wolle, sondern aus die aUiiiälige Gewinnung de« Bolle« sür ihre L hce rechne T ijw ich,» oder Inh er doch burchblicken, bah, wen» diele allinälige ^niwickeluag »echt e nlrete, auch die Gewalt eiulreten wurde. Das Kat >a ak.ch da» Leikorqa» de« Herrn Bebel oll genug ausgeiplochkn. Ich verzechie, ans „ll Da« einziigehen. wa» Herr Bebel in sekr lange» Äusiü rungeii enlw ck lie, und begnüge mich einfach, da» Hau» ui» '.'Innakiue der Boilage zu ersuchen. Ich bestreue Herrn Bebel a»s N »e. dah Herr v likrenderg nicht im Dienste der preußische, Pol zei sieht — Herr Bebel w rd Gelegenheit habe», bald Nährre» darüber zu erfahren; der Herr Krie iSmuiister hat bereu» Lrdre gegeb ii, die Berhendlung gegen Ehrenbrrg zu eiöss ien, und Herr Bebel wird al» Z uge vernomnie» werden. Wenn dann wieder gesagt wird, Schröder habe die „Freiheit" unteistützt, so sprich, dajur nur das Z ugnih de» Drucker» der „Freiheit", und wer ein solches B alt druckl. ist eine Persönlichkeit, die keinen Glauben »er- i , nl. Wa» den Polizeihauptmann Fischer bet,iss,, lo ist er bereit» r on der schiveizer Behörde als ein ganz unzuverlässige« Tubject bezeichnet n oiben—l-lvg.Be bei ruft: Lubj cl?) —also Mann, Person, Beamter. T er Umstand, bah dieser Fischer den Einblick in die Acten gesiatlel ha i und das mit einer auffälligen Schnelligkeit, macht et mir zur G wihke l. bah es sich um eine Art verabredeten lloniploite» handelt zr> Bekaiiipiung unserer Polizei. Herr Bebel hat dann wieder die Leimte» Nupora und Ihring angegriffen. Ein Rudel Wölfe kann ll,:» ärger Jemanden versolgen, al« es diesen beiden Beamle» gr'iheke» ist. Nachdem in feierlicher Gerichtssitzung ihre Zu- v i aisigkkit anerkannt worden, kommt Herr Bebel heute aus» N sc mit Beschuldigungen. Diese beiden Beamten sind Jahre« ta, g durch die Umiriebe der socialdemokratischen Partei verleumdei wvl ccn, in der Piesse siud sie verhöhnt und bedroht worden und Lest alb habe ich. von ihrer Unschuld überzeugt, eine eklatante Ge- nug> muiig sür sie beantragt. (Beifall recht« ) Ich will noch ein paar Worte dem Abg. Bamdeiger antworten, der sich nämlich darüber beschwert hat, ich hülle ihm in einer Weise geantwortet, die iiim die Theilnahme am politischen Leben verleidet hätte. Da» war i eüensall» nicht meine Absicht: >» seiner Rede in erster Lesung verletz , e mich sein heiliger Angriff aus die unter meiner Leitung stehenden Beamt n sehr und dadurch mag ich etwa- erregt geantwortet haben. Ich habe nun neulich das amtliche Stenogramm seiner Rede einge- jehen — da lauieie der Passu», der mich erbittert halte, ganz ander». (Heiterkeit.) Bielleich, kommt wieder der Druckfehler al« üeus er: uuroiüu». Meine Aulsührungen wandten sich gegen einen gehässigcu Angriff de» Abg. Bamberger gegen preußische Polizei- beamle. da» Stenogrami» wendet sich nur gegen Schröder und Haupt. (Abg. Bamberger ruil: Ich habe Nicht» geändert.) Dan» niöchlk ich bei der Wichtigkeit der Angelegenheit den Herrn Pläsidenien doch ersuchen, »och in dieser Sitzung darüber Erörte rungen anzustellea. (Beifall recht«.) Sachs. Bundesbevollm. Geheimer Reg-Rath Held wendet sich ziinächit gegen die Behauptung de« Abg. Bebel, dah die sächsischen L hä,den mit wahrer Wollust die AuSweisunge» insceniren. Wenn da»» gejagt worden, daß die Bcrhänguug de» kleinen Belagerung», zustande« sür Leipzig nicht nölhig gewesen, so beweist doch schon der Umstand, dah zahlreiche periodische und nichtperiod.sche Schriften verboten werde» mußten, daß Gegentheil. Die Redner der Social« demokralen wurden nicht so häufig hier Falsche» Vorbringen, wenn sie nicht gegen die Behörden so große« Mißtrauen hegten und da« her Alle» glaubten, was man ihnen gegen die Behörden sagt — da» geht Io weit, daß sie sogar in erster Lesung W-ilen «ntriren, ob sich Etwa» i» dritter Lesung wird ausrechl erhallen lasse». l.Heiteikeit.) Herr Bebel hat mir vorgrworsen, ich hätte meine Acußerung über zu milde Urtheile in Sachsen >n der Eoninriisio» zui,ick.,knoiui»e„ — ta« ist unrichtig. Ich habe, als ich jene Neust ru»g that, keineswegs irgend einen Fingerzeig geben wollen, sanier» nur meine Ersabrunge» ausgesprochen. Schon vor zehn Iabre» habe» wir sür «öipeiverletzungen härtere Slrasen sestsetze» müsse»; trotzdem haben die B rtreter und di« Mesjeraffaiien zuge« liomiiieii — iä, will nicht iintersiichen hier, wie weit da» zusaniniendängl mit dem Schuren res Ge ste« der Widergesetzlichkeit. Man beschönigt sich setzt vielfach mit Erörterung, wie man der Trunksucht abhelsen künnie. Ich möchie die Frage anregen, ob nicht zu olt mildernde Uiuliände vor Gericht mit Rücksicht aus Trunkenheit bewilligt worden, ob man »ich! zu milde ist in der Einziehung von Schankiiäiten. Abg. l)r. Windthorf» hat auch zugegeben, daß man aus dem Ge biete te» gemeinen Rechte« noch schärfer »orgele» müsse. — Herr Bebel hat Keule da« Weieu der Socialdemokrali» entwickelt; wenn er die Locialbemokratic pcrsoiiificirie, so könnte» wir sehr ruhig sein. Da» ist doch aber Nicht der Fall. Herr Bebel weiß ja nicht einmal, wie lange er noch Fünrer sei er Partei sein wird. Auch steht da» Bolk nicht aus der Höhe der B lduug de« Herr» Bebel. Wir mnssen daher Schutz gegen die gewaltsamen Bestrebungen der Local« dcmokratie haben und wenn ma» siagt, wa« hat da» Socialisten- geietz genützl, Io muß man mit der Gegenfrage antworlen, vor wichen Zuständen ständen wir heule ohne dr.je» Gesetz? sBeijall.i E»,statten S« mir noch einige Waue de» Abchieds. (Hciiklk,it.) Wie die Beihällnisse jetzt liegen, wird Abg. Or. Ba»ibe>ger Recht behalten, der mir in der erste» Lesung zuries: Zurück, du reitest de» Freund »ich! niehr! Ich hoffe aber, daß >» Zukun't cine bessere Einigung zw scheu den Regierungen und der Maiorilät zu Stande kommt und daß dann der Ab.,. Bamberger lagt: Ich sei, gewährt Mir d,c Bitte, in Eurem Lunde der Drille! (Heuerten) Abg Lechelkä »ier (nationall.): Nachdem in dieser D Scuiston bisher nur die Politiker gesprochen, wird e» gestattet lein, daß auch ein Industrieller, cm Arbeitgeber da» Wort nimmt. Das Ger tz boi nicht, wie Herr v. Putlkamer gemeint Kat, die Locialdemokratie vermindert — in allen Ardeiterkceisen existirt ein Sammelsurium m stv rgiiü iier socialbemokratischer Elemente, aber ein D unni gegen Gewalimastreg ln ist wenigsten« errichtet worden. Jniowkit dal da- G-ietz glinsti i gewirkt, in dieser Hinsicht unierschrcibe ich die Meinung dc« Herrn Minister». Da« Sociolisteuges tz hat aui da» Berhältiiiß zwisgie»A>beilgebei undArbeilergauzauß ioroenilich gü istig aewirki — da« kgi n ich au« laugjahrigei Ersahrung ausivrrche». Ein grost r Nack« N eil b st Ist darin noch, daß die Eavilalrsten au» Fur.cht vor Arbester» au schreim» ie» sich »och immer vieliach von indnstriellen Unlerned- i»nagen zuiüekhalie». Diese Furcht »inst ausngeben werden. DaS G etz Hai ,,sinnig geivirki. deshalb branchen wir auch kc ne Br- schaclung d S GeietzeS. Aber die Aushebung de» Gcietze« ist auch nicht zulä sii, denn dci voller Be,eins- und Prcßiieineit stellen wr WI der ma n,los der Agilanon gegenüber. Die Hauvlsache aber ist. daß d e Qu ll u d«r Unznlriebenhei! verstopft werden — diele» Be ste, b n der Regierungen muffen w r dankbar anerkennen. Mit U». recht iprichl Herr Bebel von einer staatSiocialisti'chen Maske der R g crung, e» ist em ehrliche« und entschieden,S Vorgehen und e» ist rin große» Rffnltat, daß demnächst dem Hause deren» die Aller»- und Invalidenveiso'gung vorgelegt werde» kann. Aber auch diese» iü ietz t im nicht Alle« crinNen, der deutlchen Industrie bleibt darüber hinan« noch ei» Wester Spcliaum. Noch bleibt übrig, daß, wa» bi-her einzelne bervorraqende Industrielle getkan. aus die ganze Industrie ausbevehnt «erd». Nicht Wohlhiten sollen dem Ardeiirr erwiese» werden, sondern ein gemeinschastlichcs Vorgehen mnsi einlrcte» — gemeinsame Organr-men müssen geschaffen werden. (B.isall.) A g. siurtz (cons.): Ich hatte gewünscht, daß die Bers hLrsungea »nd eme längere GiliigkriiSdauer sür d»a o-., p „on»» n würden, da nr sprech ,i doch die neuen Momciste. die de, R,chc»ichaslsb«iicht über die AnSsuhiung d S Locialisiengesetzes in Hamb,rrg und Lteilin gstlend gemacht dal. E n Zusammenhang zwischen Anarchisten und Socialiste» ist zwar viel b str tlen worden, sch glaube aber, daß dieier Zusammenhang als erwiesen angenommen werden kan». Der Be« richi »der den Ll Galler Parteitag ist doch derartig, daß e» mir klar icheinl. di» Mehrheit der Socialfften stimmt dc» Anarchisten zu Redner sühet au», daß sür die Umiluijagitatoren keine Llraie zu Hirt sei, daß daher die Forderung der Berschärsungen ganz ge« rechlserligt sei. Abg. l>r. Bamberger (sreff): Do« Maß von bestigea An griffe». die Herr v. P sttkamcr in erster Lesung gegen mich ne« schlcudert hatte, loar »ab der heute knndgeiebenen Meinung de« Herrn Minister« di« Folge einer Insinuation, die er ou« meinen Worten herausgehöri zu haben glaubte. Und heute nun beginnt der Herr Minister mst der Insinuation, daß »in hilfreicher Trucks kler mir al« ffen, e» wnekiu» erschienen wäre. Und dies, nartid-i» nb gezeigt habe, daß ich ganz uns»uldia war. (Ruie ikchi»; Lbo!) Ich bitte di« Herren, die da« rasen sich zu nennen I (Geich eki.) «o fordere ich di« Herren v. Hammerstein und v. Ma,stensiel aus. nur zu leweiien, daß ich an der Acnterung schuld bi». Lb ich vern chten» sag« ober verachtend, ist in vielem Fall« Loch gl» ch — auch Hab« ich nicht »»» Lemschland «kstzrochen. sondern vom Parkament, vnd gkanben Sie. daß da« Ausland nicht m» Verachtung aus diese« Parlament siedt. tnen» ei» Staatsanwalt ungestraft die Majorität de« Reichstagl schmachoall nennt? (Beiiall lii k«) Au» dielen, Borsall nun leitet der Minister ,eg«, mich den Borwuri brr. daß ich tendenziös mein Stenogramm geändert bitte. I» meiner langen parlamentarischen Thii'gkeit ist mir nicht so viel Böse» gesagt worden, wie in der Red« Herrn v. Putlkamer'» ta der ersten Lesung, wiewohl ich nicht das geringste Unglimps- liche gegen ihn gesagt habe. — Redner »erlies« rinea Acheil seiner damaligen Au«sühruagea »ad hebt dann hervor, daß »er Minister ihm dialektische Trempoliasvrünne vorgeworsea habe. Da» beweist, da es nur Beifall und keine Rüge fand, daß die Minister h er größere Redefreiheit haben als wir; der Minister warf mir bann „leichte Phrasen" vor — srüher ist der Lorwurs de» PhroseiinuichcnS parlamentarisch nicht zulässig gewesen. Herr v- Pnti- kaiiier hat mir dann vorgeworsea, daß sch das Arcordire» besser verstehe al- er. Ich kann erwidern, daß al» ich Deuisrtilaud verlasse, und in'» Ausland gehe» mußte, ich wider meiner Neigung GeichislS« mann werden mußte, daß ich aber nicht lb Jahre lang hätte im AuSlanve bleiben muffen, wenn ich mit gewesenen Gentleme» zu thun bitte haben wollen. Wenn ich in meiner Red« irgend welch« Eorrectur wirklich vorgeaoaimea habe, s» giebt das dem Herrn Minister keinen Grund mich zu verdächtigen. Präsident v. Wedell-Pie-do rss; Ich maß ans «ine Aeuß«. rung de» Borredner» erwidern, daß ich wie mrine Amtskollegea »ei« die Praxi» befolgen, Mitglieder de» Hauses vor Beleidigungen ieilen» eine» BundeSraihsmilgliedeS zu schütze«. In dem angezoge« ncn Falle hat mein mich damalt vertretender Amtscolleg« aber keine Beleidigung de» Hcrrn Abgeordnete» gesunde». Abg. Gehlert (Reichsp): Abg. Bamdeegrr ist et» wann, der keinem da« Wass r irübt und doch hat er in der erste» Lesung ans meinen früheren Red » Dinge herausgelesea, die ich nicht gesagt babe. Statt aus meine Argument« zu antworten, macht er sich mit billigen Witzen au» dem Stande. (Beifall rechts.) Die Noth und da» Elenb und da» Maachefterthum stad die Ursache der socialra Frage. Herr Bamberger sag« mit Schiller, die Lieb« und der Hunger regieren die Welt, aber er vergißt, daß die Lied« nur für tüns ProcenI da ist, die sich in de» Geldsack «heilen, daß für die Andere» aber nur der Hunger da ist. Herr Bnmberger unterscheidet nicht zwischen Loinmiinismus und Soeialismus- Die Hohenzollrra sind all« Sociaiifteu gewesen, unser kaisarllcher Herr Kat das durch die größte Thal, durch die kailerliche Botschaft bewiesen. Früher halten wir den Feudalismu» zu bekämpfen, jetzt handelt es sich um ve» LapitalismuS. Ich gehe jetzt »um Gegenstand unserer Tage», ordnung über. (Große Heiterkeit) Redner führ« aus, daß dir Socialdemokralie aus den Boden des Naiurrecht« stehe, also der Gewalt. Dagegen könne man nur mit Gewalt anlwartea. Die Locialdemokratie Hab» den Staat zu« Zweikampf heraus- gefordert und dürfe nun nicht klagen, wenn der Staat in diesem champsr seine Waffe brauche Daher sei es bedauerlich, wen» der Reichslag den Regierungen das verweigere, was sie fordern. Vas Gesetz lei nicht nur ein Recht der Regierungen, sondern auch eine heilige Pflicht zum Schutze der Arbeiter. Abg. Singer (Lociald.): Der Vorredner hot die kaiserlich« Botichnsl als Socialismu» bezeichnet, das ist richtig, aber w>r siud doch die Ursache zu diesem Staatssaeialismns, zu der ganzen Soeial- rrsorm. Aber die Regerungen wollen Eociakresormea machen, ohne die Besitzenden heranzuziehen — das ist unmöglich. Darin hat aber der Borredner Recht, daß das Dorialistengesetz nur An wendung von Gewalt ist. Die Soeialdemokratie und die Er reichung ihrer Ziel« ist nicht abhängig von der Gewalt — sie wicd ring, fuhrt werden, wenn die gegenwärtigen gesellschaftlichen Theorien zulammenbrechen. Dann werden sie erkennen: die künftige Re volution gmllotinirt nicht, sie exprovriirti (Bewegung.) Wir be- nntzen alle Mittel, die un» zu Gebote steben, um uvlere An schauungen zu verbreiten, die Gewaltmittel aber überlasten wir Ihnen. Sie hoben versuch!, durch da» Socralistengesetz olle Arbeiler-Corpo- raiione» zu vermchlen und Alles zu Boden zu schlagen, wa» die materielle Lage der Arbeiter bessern könnte. Es zeug« von dem gesunden Sinne der Arbeiter, baß Ihnen dies nicht gelungen ist. — Herr v. Punkamer hat deute erklärt, daß Edrenbrrg nirmal» mit der preußrichen Reg erung in Zusammenhang stedt — aber ob er mit anderen deutschen Regierungen m Verbindung steht, darüber bat er geschwiegen. Wir haben oachgewielen. daß Schröder die „Freiben" unterstützt bat. Herr v. Putlkamer bestreitet, daß die» aui Ver anlassung der preußischen Polizei geschehen — e» ist doch aber un- alandlich, daß er die« aus eigenr Faust thun wird. Auch hat Schröder bis zu seiner Berhaslung 200 Exemplare der „Freiheit" verbreitet. Herr v. Pnlrkamer erklärt, die Polizei müsse sich solcher Schulte bedienen, aber dieselben Leute, die hier al» Schulte bezeichnet weiden, sollen vor Gericht al» glaubwürdige Zeugen gegen un» diene». Werden Leute an» Berlin ausqewiesen. so wer de» sieausgeirogt, ob sie nicht ihre Kenntnisse der Be hältnisse im Dienste der Polizei veiwertben wolllea. Weiin dsao ausNold und E end hin und wieder vereinzelt Jemand ans die Forderung eingebt, ist da-eine Eiiischuldigung sür die Berliner Polizei? Herr v. Puitkamer bat da»» die volle Schale seine» Zorne» über de» Pol zeihauplmana Fischer ergossen. Ich constatire, baß Herr Fischer un» Einblick in die Acle» nicht gewährt hat, da- Material ist un- von unseren Freunde» gebrach, worden, Herr Fischer hat uns nur die Zuverlässigkeit diese» Materials bestätigt. Wen» Herr v. Putlkamer den Poiizei- haupimann Fischer ein unzuverlässiges Subjec« genannt hat. s» wirb die Berner Regierung ja dagegen zu dcmanstrirea haben. Herr v. Puitkamer hat niLt» wiv rleqt. wa» wir gesagt haben. Ih frage ihn ist e» wahr, daß Herr Krüger de» Schröder in der Schweiz besucht hat? Daß er ihn iastruirt hat? Herr v. Pult« lanier hat n„u erklär», er selbst verabscheue die Atroum prorocnloura — da» glauben w r ihm. Ader wir werken ihm vor. daß da» Systrm, da» er bcickiützl, Xg-nd-i provocateur» großtieht. Nachdem Herr v Puitkamer seine Niederlage erkannt da«, hat er selbst uicht »lehr Len Muih gehabt, seine Vorlage zu verlheidigea. Ein Telegramm meldet über den Schluß der Sitzung: Hieraus wird die GeneraldiScusfion geschlossen. Ja der Lpecial- deralhung »inimt Niemand da» Wort, da» Gesetz wird sodann best,»»» gegen die Stimme» der Freisinnigen, Sociaidemokraten und eine» Theil» de- Lentrum- angenommen. Morgen wird die Etaisderathung fortgesetzt. vermischter. <; Halle, l7. Februar. Der Evangelische Kirch- dauverein b>«r beschloß i» seiner gestrigen Sitzung nun- mehr, iiiiiiitte» der von den Kirchen der Junerstadl weit e»t- ternten, sich immer dichter gestaltenven Anbauten de- südlichen Sladtthril», der namcnUich schon stark bevölkerte Straßen n»t vorwiegender Aibeilerbewokiierschafl auswrist, eine In terii» ök > rche. eine transportable Capelle zu er bauen. und Kal dafür au» einer Reihe eingegangener Ent- würfe dcn geeignetst erscheinenden au-gewäsilt. Da die Stadt» gei»e»ide de» Bauplatz unentgeltlich überläßt, kominl der Vau nur aus einige 20 Tausend Mark, mit der innere» Au-staltung, an Orgel rc., ans etwa zu stehen. Wirb später der Siattlheil cm selbstständige» Gotteshaus erhalten, wird die E-ipclle a» anderer Stelle paffende Verwendung finden. Zu de» Baukosten baden die kiesigen Lnthersesti'piel-Aussührunaen mebr al» 6000 an Ueberscbuß erbracht. I» derselben Slaktgegend beabsichtigt auch der hiesig« Verein sür Boik-wobl eine» umsasienden Versuch zur Lösung einer wichtige» Frage der Gegenwart a»z,«stellen: die Begründung eine- Staclviertei» mit zweckmäßigen und billigen Wodiiungen allerdings in großen Häusern, aber mit allerlei Bequemlichkeiten, Garten x. au-gestattet. Die Bei hilfe der städtischen Bebörden vorausgesetzt, hofft ma» bald ans Werk gehen zu können; zur Durchsübrung würde sich eine selbstständige gemeinnützige Bauarsrlischaft Hilden. Da es sich um die Bebauung von c«. 40 Morgen handelt, ist der Plan sebr writausichauend. — Erfurt. Das jetzige Oberhaupt der Familie Lachmundt zu Brolterode in Thüringen, welch« länger al» 200 Jahre »n Besitze der Mühle .an, Graten" ist, Herr Easper Lach- Mündt, feirrle kürzlich in voller Rüstigkeit seinen hundertste« Geburtstag. ---- Eassel, l8 Februar. Das hier gegenwärtig »aqrnde Schwurgericht verhandelte gestern in einer bi» ll Uhr Rack>I» dauernde» Sitzung gegen den Zuckthausgesangenen Stein. Derselbe balle am L«i. November ». 2. de» Strasansialts« Tireclor Kalbe way und den O^rausseher Kvdler vom Ziicklbans Wehlheiden bei Eassel mit einer Schneiderscheerr leden-geiäblUch verwundet. Elein aad an. daß er im Zucht haus schleckt bebandelt sei und vcthaih die Tdat au-grsührl babe, um in eine andere Anstalt zu komme«. Der 23jährige Angeklagte wurde wegen Mordversuchs jl» ist Äatzre» Zucht- Haus verurlheilt. — Der „Schlesischen Zeitung" seht von ihrem König-, hütter Eorresponventen folgend« Mittheilung zu, sür deren Richtigkeit sich der Einsender verbürgt: Am Neujahrs- tage d. Ä, an dem hekannilich bas Thermometer an »in- zelnen Orten Deutschland- aus — 26 Grad Räaumur geltzvsen war. kam rin Rothkrhlchen an das Fenster de» in w«tt«m Au«zug«stübch,n bausenden Flrischermeister» Joses LarM in Nassiedel (Kreis Leodsckütz) und vickle dir dort aus de» Ae» sim- ausgestreut liegenden Brosamen auf. Al» es seinen Hunger gestillt Halle, pickte es wiederholt an die Fensterscheibe, flatterte au derselben empor, hüpst« lebhaft hin und her und ließ aus kiese Weise erkennen, daß es gern in-Zimmer hinein wollte. Der Bewohner des Stübchen», ein freundlicher Greis, der das Treiben des Bögelchen» deobachlet hatte, öffnete «soen Fensteiflügel. und husch! flog da» Thierche» in da» Zimmer hinein. Hier blieb es »un den ganzen Winter über und machte nie einen versuch, der seldstgewählten Gesangenschast zu ent fliehen. obwohl öfters Thüre oder Fenster offen standen. Vor einigen Tagen nun sing ein Enkel des AuSzvglrr». al» er seinem Großvater »inen Besuch abstattete, da» zutraulich« Vögelchen ein und trug es in die Wohnung seiner Elter», die im selben Orte ein Bauerngut besitzen. Hier flog das Roth» kebiche» einige Tage frei umher. Mochte ihm aber hia» der Ausenthalt nicht dehagt haben, eines Tage- benutzte es den Zufall, der di« Zimwerthür offen ließ, und flog hinaus. Wenige Minuten später pickte e» wiederum an das Fenster deS AuszugShäuSler», weiche» von dem Bauernhause etwa >/, Kilometer entfernt in einer Nebengasse de« Torfe« steht, erhielt den begehrten Eiulaß und hupst nun in seinem Winter quartier vergnügt umher. Nur wenn die Kinder de» Bauern- gul-besitzers ven Großvater besuchen, verlriecht e» sich ängstlich unter da» Bett. — Aus Westfale«, 13. Februar. Der Gastwirth Hemmersbach zu Bünde (Rgbz. Minden) wurde kürzlich wegen der Beleidigung seines Amt-richter« zu vier Monaten Gesängniß verurlheilt. Der sonst ruhige und rechtschaffene Mann hatte sich durch den ihn schwer drückenden Verlust eine- Rechtsstreites im Mißwulh zu einigen Schmähwprten Hinreißen lasten. HrmmerSbach war früher Bahnmeistrx und balle als solcher Gelegenheit, bei der am 20. Januar 1860 bei Gütersloh stattgehablrn Entgleisung eine» Schnellzuges, in weichem sich der Kronprinz befand. diesem die erst« Hilf« zu leisten. Der Kronprinz halte bei diesem Anlässe den Beamten versprochen, ihm. wenn er könne, einmal wieder aus der Nolh zu helfen. Hewmersbach fielen diese Wort» jetzt wieder ein. Er wandte sich unter genauer Darstellung seiner Bedrängniß und ihrer Leranlastung an den Kronprinzen und schickte gleichzeitig »in Gnadengesuch an den Kaiser. Dleser Tage traf nun von Berlin hei der Slaatsanwaltschast die Nachricht ein. daß dem Wirth« Hemmersbach die gegen ihn erkannte Gesängmßstrase völlig erlassen werde. «St. Johann, lü. Februar. D>« Anzahl der eiu- gefahrenen Bergleute aus Grude Lreuzgrabeu betrug nach amtlicher Feststellung 70; bis heute Miltag sind Ist Tobte zu Tage gefördert worden; 30 Bergleute retteten sich und vermochten theils nach Hause zu gehen, theilS wurden sie betäubt, aber ohne Verletzung in» Lazarelh besörvert; vier werden vermißt- DaS Unglück ereignete sich AbcndS 8 Uhr 30 Minuten. Dir Ursache ist noch unbekannt. --- Petersburg, l3 Februar. Die .Now. Wremja" berichtet über folgende Mord that, weiche dieser Tage in Echl»»k, der dritten Station von Nowgorod, verübt worden ist. Im Dorsr Seisi lebte ein wohlhabender Bauer mit seiner Frau und zwei Kindern — einem neunzehnjährigen Gobuc und einer siebzehnjährige» Tochter. Unlängst kehrten der Sohn und die Tochter Abend» von einem Besuche heim und waren nicht wenig erstaunt, vor ihrem Hause. LaS etwas abseit» vom Dorfe lag. einen Sckilttcn stehen zu sehen, in dem ein Brecheisen, eine Flinte und zwei Schafspelze sich befände». Durch die Spalten der geschloffenen Fensterläden war Helles Lickt zu bemerke». Da» Mädchen blickte neugierig in das Zimmer und prallte entsetzt zurück Ter Bruder kam Kinzu und erblickte die Leichen seiner Ellern in einer Blutlache aus der Diele liegend, wäbrend drei unbekannte In dividuen die Listen und Kasten auSräumten. Rasch ent- schivffen ries der junge Mann der Schwester z»: den großen Hosbund loSrukettrn. selbst ergriff er ein Breck>» eise» und stürzte dem Eingänge zu. Die Mörder hatten unterdrffen da» Geräusch vernommen und einer erschien aus der Schwelle, um nachzusehen. waS es gebe. Ein Schlag mit dem Brecheisen streckte ikn lodt zu Boden, ebenso erging rs Vem zweiten Mörder. Der Dritte schlug da» Fenster ein und suchte aus diesem Wege zu entkommen. Mit hocbgejcbwungencm Brecheisen stürzte sich ibm der Sohn der Ermordeten ent gegen. Der Mörder panrte aber Ven gegen ihn geführten Schlag, warf den jungen Mann zu Boden und begann ihn zu würgen. Er wäre verloren gewesen, wenn nicht ver riesig» Hoshund, den die Schwester unterdesien von der Lette gelöst hatte, sich aus den Mörder gestürzt und ihn an der Gurgel gepackt hätte. Es gelang dem jungen Menschen sich auf- zuraffrn: er ergriff da» Brecheisen und zerschmetterte dem sich unter den Zähnen de» Hunde» windenden Kerl den Schädel. Man vermutbet, daß die Mörder von Weitem her gekommen waren, ta sie Niemand im Torfe erkannte. Telegraphische Depeschen. * München, l6. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König hat dem Finanzminister vr. von Riedel den Rothen Avlerorben erster Eiaffe mit dem Emailbanbe de» Kronen- orvenS verliehen. * München. 16. Februar. Die Abgeordneten kammer hat da» Aussührunasgesetz zu dem ReichSgesey über vie Kranken- und Unsallversicberunq land- und sorstwirth- schastlicker Arbeiter mit unerheblichen Aenverungen einstimmig angenommen. * Straßburg i. E., 16. Februar. I» der heutigen Sitzung de« Laodesausschusse- erklärte der Unterstaat», secretair Stuvt auf eine Anfrage de» Abgeordneleu Grad de- züglich de» Canal» Lud-lig-hasen-Straßburg. da» Projekt sei vollständig ausgestellt und liege der bayerischen Regierung zur technischen Erörterung vor; nach Beendigung derselben werde in Verbindung mit den Reicksbehörben Beschluß ge» saßt werden, ob da» Projekt zur Ausführung gelangen solle. Bei der Berathung ve» außerordentlichen Eisenöahnctal» nahm Untersiaal-secretair Studt die Verwaltung der ReickS- eisenbahnen in Schutz gegen die Unterstellung, daß sie Vie Frage der Uebernahme de» Baue» der al» Straßenbahnen bereit» concessionirten und subvrntionirten Strecken Markols- heim-Horburg. Schlettstadt-Wcilershal und Ailkirch-Pfirl au» anderen al- Verkehr», und mililairischen Interesse» untersuche. * Pest. 16. Februar. Da» Unterhau- genebmigte da» Budget für die Lanvesvertheidigung ohne jede Aenderung. Der Ministerpräsident TiSza brachte daraus da» Finanzgesey ei», welche- d e Ausgabe» auf 345 1 00 000 fl , die Einnahmen aus 332 600 000 fl. und da» Deficit ans >2 400 000 fl. fest, stellt DaS Tificit soll, wie die Vorlage vorschlägt, durch eine Erevitoperation gedeckt werden. * Pari». 18 Februar. (Deputirtenkammer.) Be» rathunß de» Etat» de» Finanz»»» sterium» Der Antrag de» Deputirten Treisu», lie ven Slaat-caffebeamte» ,n den Haupt» stäbten der Departement» (tesiunerH-pa^eurs-g^nvl'LUl) ob liegenden Geschäfte der Bank von Frankreich zu übertragen, wurde mit 2S6 gegen 182 Stimmen adgelehnt. Der Astraj de» Deputirten de Ssubeyran aus Reduktion der Zinsen an die schwebende Schuld um 3 Millionen wurde, ovschen her Ministerpräsident Tirarp sich gegen veaselbe» aussprach, psn der Lämmer in Erwägung gezsgen. — In Deputirten» kreisen bieß e», daß Tirard in Folge de« letztgrdachten Kammerbrschlusse» zu demissisnirrn beabsichtige, anderweitige» J-isormalionen zufolge würde Tirard aber zunächst den B«, schlnß der Bud-eteommissi-n über den Antrag h« SonbetzrG»^ abwarten. * Pari», 16. Februar. Der Proeeß gegen Wikfa», Ribaudeau und Genoffen hat beute vor dem Zucktpolize». gericht begonnen. Tie Anklageschrift beschuldigt Wtlso» de, Theilnahme an Schwindeleien, welche zum Nacktheit« mehrerer Personen, di« Ordeo»au»zeichnungrn wünschten, begangen wurden. * Pari». 16. Februar. In dem Proeeß gegen Wilson und Genossen wegen de» Ordenshandel» versicherten die Mitangeklagten Dubreuit, Ribaudeau und Höbert, daß, tvenn e» sich um die Beschaffung einer Orbensauözeichnung gehandelt, dabei dock :» keiner Weise ein Handel um Geld stattgrsunden habe. Wilson deponirte in dem nämlichen Sinne und fügte hinzu, er habe sich gern mit den Persönlichkeiten beschäftigt, die ihm empfohlen gewesen seien und habe sich namentlich süc Crespin interessirt, besten Ansprüche aus e»n« OrbenSauszeichnung ernste gewesen seien; er habe sich dabei aber niemals von der Suckt nach einem Vorlbeile leiten laste» und habe zu keiner Zeit davon Kenntniß gebadt, daß Erelpia eine Geldsumme an Ribaudeau gesendet habe. Frau Raltazzi gab an. baß sie Legranv an Wilson empfohlen habe und daß Legrand in Folge de» Einflusses von Wtlso» decorirt worden e>, dieselbe wußte aber kemeriei Tbatsache anzusübren. di« beweist, baß Wilson dafür Geld erhallen habe. Da» Verhör Wilson'» über den Fall Legranb wird morgen fortgesetzt. «London. 16.Februar. (Unterhaus.) In Beanlwortuug einer Anfrage wiederholt Untersiaal-secretair Fergusson die Erklärung, daß es unthuniich sei. den diplomatischen Schrift«»- Wechsel über die politische Lage Europa» jetzt mitzulbeiie». Eine» Bericht Uber die vom Viceadmiral Hewett in Genu« gehaltene Rede habe er nickt gesehen, einen nicht authentische« Zeitungsbericht über jene Rede könne er überhaupt uicht a», erkennen. Laboucköre zeigt an, daß er wegen dieser nicht de« riedigendeu Antwort ein Amendement zur Adresse de» In- ,alt» beantragen werde, daß da- Hau» Uber eine Italien i» Halle eines Kriege- mit Frankreich von England etwa zuge» lcherte Unterstützung unlerricktel werden müsse. Aus eins Anfrage erwidert der Staalssecretair der Eolonien, Holland, die französlschen und deutschen Postdampscr genössen, so lang» die Postconvention mit Frankreich vom I-ihce 1856 dauere, in den Häsen von Ceylon die Eigenschaft und de» Slalu» von Kriegsschiffen. Vom Deputirten Lcsäore wurde sür die Beraihung de« Adreßdencht» ei» Amendement zur Adresse angekünbigt. welches da» Bedauern de- Hause» darüber aus« prechen soll, daß die ungerechten rückständigen Pachtgelder ip Irland keine Erwähnung gesunden hätten und daß Biunt verhindert worben sei. Sympathie-Bersammlungen in Wood» orb abzuhallen. * London. 18. Februar. DaS Unterhaus nahm den Antrag Churchill'- aus Einsetzung eine» Ausschusses zu» Untersuchung ver Verwaltung de» städtischen Bautenamt» und der dabei angeblich vorgckomniene» Unregelmäßigkeiten an. Ter Antrag war von der Negierung acceptirt worden. * Dundee. 16. Februar. Der Glatstoiiianer Firth ist heute mit 7856 Stimmen in» Unterbau- gewählt worden. Der unionistische Gegenkandidat Taly erhielt 42l7 Slimmen- * Nom, l6. Februar. Der Erzbischof von Köln und der Bisckos von Trier haben heute die Rückreise in ihr« Diöccsen angetrelen. * Rom, 16. Februar. Nach Meldungen au» Mass au ah waren dort Gerüchte von einem zwischen Galabar und Gondar iattgehablen Zusammenstoß von Derwischen mit Abessiniern, owie von einem zwilchen Abessiniern des Gobyan und Suda nesen stallgehablen Tressen verbreitet, letztere wären, wie be hauptet wird, bereit» m da» Innere von Abessinien vor- gebrungen. Für alle diese Gerüchte fehlt l»S jetzt indeß jede Bestätigung. * Florenz. 17. Februar. DaS Bulletin über da» Befinden de» König- von Württemberg lautet: Die localen Erscheinungen sind günstiger, der Tag verlies ruhig«« und die Kräfte erhalten sich. * Luzern. l7. Februar. Der Verkebr auf der Gott hardbahn wird heute Mittag wieder eröffnet werben. Al» durch die Lawinenstürze bei Wasen verunglückt wurden bisher 5 Tobte und l Scbwcrverwundcter ausgcsunden. Der Großherzog und die Givßberzogiii von Baden, welche durch die Störung im Gollhardbahn-Dcrkehr vom Mittwoch Abend an hier zurückgehallen wurden, reisen heule »nt dem Nacht- schnellzuge via Genua nach Sa» Nemo weiler. *Madr.d, l6.Februar. (Deputirtenkammer.) Mi nister des Inner», Dagasta, erklärle in Beantwortung einer Znlerrellation de-Abgeordneten Nobledo. er habe dem Herzog von Montpensier auf vertraulichem Wege Warnungea zugehen laste», wozu die Regierung da- Recht habe. Er Hab« tndeß hierüber absolute« Stillschweigen beobachtet und muffe sich wunbern, daß diese Millheiluiigcn in die Oesieatlichkeit gelangt seien: übrigens sei kein Grund vorhanden, gegen die Königin Isabrlla und den Herzog von Montpensier irgend welche Maßregeln zu ergreifen. Sollte» die erlheillen Rath- sckläge sich indeß alS unzureichend erweisen, so werbe die Re gierung sich über weitere Schritte schlüssig zu machen haben. Nach Schluß der Ncdacüou eingegaugea. * Berlin, 17. Februar. An» Cbristiania verlautet, daß die Staat-rätbe Acctander, Astrup und Rilbal demissionir» teu und der König die Demission angenommen habe. * Pari». l7. Februar. FlourenS ist zurückgekehrt und empfing da» tiplomaNsche Corps. — (Proceß Wilson.) Wilson stellte die Bebauplungen der Frau Natazzi in Abrede; dieselbe habe seit langer Zeit keinen Einlaß in da» Elysäe gesunden. Er habe Legranv empsangen in Angelegenheiten seine» Sohne», welcher vor ein Kriegsgericht gestellt werden sollte; er glaube. Legranv erbielt die Decoralion sür sein« Verdienste. Die Vernehmungen der Angeklagten wurde« geschloffen, da sie keine neuen Thalsachen ergaben. Die Ver nehmung der Zeugen bat begonnen. * Pari», 17. Februar. (Kammer.) SauSleroY be antragt eine Enquete über die aus den Ablaus de- Privi legiums der Bank von Frankreich bezüglichen Fragen und verlangt die Dringlichkeit. Tirard bekämpft den Antrag. Die Kammer lehnt die Dringlichkeit mit 323 gegen tSS Stimmen ab. Heriffe beantragt, daß die Minister, so lange sie im Amte sich befinden, als Deputirte oder Senatoren nicht wählbar sind, sondern erst sechs Monate nack der Amtsniederlegung. Minister Saussier erklärt, der Antrag trage eine persönliche, gegen den Minister FlourenS gerichtete Spitze. Die Regierung stcbe der Teputirtenwahl in den Haules-AlpeS neutral gegenüber. Die Kammer lehnte die Dringlichkeit mit 233 gegen 22l Stimmen ab. Von der Budgelcommission wurde der Antrag Soubeyran, betreffend die Reduclio» der Zinsen der schwebenden Schuld um drei Millionen, abgelebnt. " London. 17. Februar. (Unterhaus.) Hamilton erklärt bezüglich der angeblichen Rede Hcwetl'S in Genua, daß e» nicht selten sei. daß Ossiciere einer Nation, welche Ossiciere einer anderen Nation fetirte», den Wunsch aus sprächen die beiderseitigen Slrcitkräste im Kriege vereint zu sehe». Tie Hewett zugcschrjebenei. Worle seien, wenn sie ge braucht worden wären, wa- zn bezweifeln sei, de» Au-Vruck einer nur freundlichen und schicklichen Gesinnung. * Bern. 17. Februar. Von allen Seilen der Schweiz werden Verkehrsstörungen infolge SchneefalleS gemeldet. In Graubüiiden sind alle Bergpostcurse. ausgenommen der Julier, eingestellt, ebenso der Postverkehr Uber den Gimplon. Nnck im Jura find gewaltige Schneemaffen gefallen Der Schnellzug Paris-Bern ist gestern bei Pontarlter stecken ge blieben. * Ha«t«, l? Februar. Der König leidet seit «i-iig«» tagen an hestiarn neuralgischen Schmerzen und ist genithigt ba« Bett z» hüten. Die vergangene Nacht war indeß leidlich rnbig und di. Schmerze» weniger heftig. Der Zustsn» ist ^>»be^i>cht^>ennru^>aend^ «e — äch^uinnru^igtttd^^^ Ws»»
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