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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-22
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1888
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Vierte Verlage M Lchmer Tageblatt und Anzeiger. ^ 5Z. Mittwoch den 22. Februar 1888. 82. Jahrgang. Telegramme. A/1'8. Verli«. St. Februar Die Post von dem a« iS. Januar von Shanghai adgegangenen Reichs postdompser „Neckar" ist in Brindisi eingetroffea und »ird ia Berlin voran»« fichtttch am 23. d. früh zur Ausgabe gelangen. Vrö. Rachen. S1. Februar. Die erste englisch« Post vom 2V. ist au-geblieben. Grund: Schiff in Ostend« den Anschluß verfehlt wegen ungünstigen Winde- im »anal. Vl'ö. München, SI. Februar. Der Finanz,»»schuß steNle die Matricularqnoie Bayern» aus M 700 000 ^n sest. Der Ftuanjminifter stimmie dem Anichlnge de- Referat» z». wauach der Zinadrtrag der ReichSichalden auf 40 Millionen Mark «nd der Lulheil Bayern- iür da- Reichsmilitair um 6'/, Millionen Mark anwochs», sprach jedoch die Hoffnung au», daß die Berdrauch»ab-ad« für Rübenzucker sich steigern werde. Vom Tage. Volksmrthschastliches. »I ft» ßfts«» LHev bestimmte, Sendng» skd ,» richte» an de» Verantwortlichen Redartrur brffelb«, T. G. ft»» ft L«i»»sst. ? Men» man an alten Häusern vorübergeht, die »iedergeriisen werden» so verweilen unwillkürlich die Gedanken bei den Schicksalen, welche ia denselben sied abgespielt haben, bei den schmerzen»- nab freudenreichen Augenblicken, die ihren Bewohnern beschiel»»» waren. Auch fi» haben die Wandlungen de» Schicksal» durchlebt. wie fl» tn dieser oder jener Form allen Sterbliche» beichiedrn sind, di- »»»« Zetten neue Menschen brachten. — Di« Börse bat zahlreiche Rieder- rechen von Bauten geich,«. die idrer Zeit sogar dir allgemeinste Lnsmerliamkeil ans sich gezogen hatten, wohin olle Welt wunderte, »m sie auzustaune». Zu», Theil wurde» ihre Fundamente anch de- nutzt. um neue Bauwerke daraus zu errichten. Diese Procedur nmrde sogar mehrmals bei einigen Institute« vorgrnommea. bi» zuleR «tu erträgliche» Dasein rrmögl chi wurde, wen» e» auch schwere Opfer kostete. Derartige wiederholte Regenerationen betrafen namentlich Bank institute. Bei einigen mißlangen aber alle Bemühungen; st« fielen immer in dieselben Fehler zurück. Die Vergangenheit hatte fit nicht» gelehrt. Ta» Schicksal der Weimarische» Bank liefert «in Lbdild davon. Wie lange die Ruine noch bestehen bleiben wird, wer weiß da»? Daß an einer Börse wie dir Berliner alle Sorten von Gründerelemenien reich vertreten find (auch brr berühmte Herr Sterubera gehört ja zu diesen Leuchten) und ihren Anhang finden, versteht sich von selbst. Zur Zeit der gewaltigen Gründung», epidrmie m der ersten Halste der 7ver Jahre erschien ei» schwarze» Buch, worin sämmllich' Grüi.dungSsirmen mit Angabe ihrer Schöpfung» Verzrichvcl warr». Daran erinnert un- brr Streit» ia welcher d>» beiden Parteien de- Berw-liung-ralhe» de- preußischen Leih Hause- mit einander geratben sind. In einem Aufrufe an die Aciionaire werden die 17 Gründungen eine» der Venvaltung-röthe. der sich und leine Leute an die Spitze bringe» wolle, um die alte bewährte Verwaltung zu verdrängen, aufgezählt. Freisich eiu Wenig anlockende» Bilk. Indes! wir stehen dieser rein locale» Angelegenheit srenw gegenüber. Die Wüsienwanderung durch das Flachland der Börsen vermag nicht» Interessantes für den Leser zu lieser». Denn die Angstmacher« Vor Rußland einen Augenblick geruht hat, so sendet San Remo Stoff zu trüben Anschauungen, welche die BSrlen za keiner Erholung gelangen lassen. So ging es am Moulag in London nab Pari». Italiener waren wiederum niedriger. Aas Wien wurde vom Montag gemeldet: Auch heute lag kein Grund vor, die Haltung der Lpcculaiion zu verändern, und ist auch die heutige Borbörse hei behauptete» Loursen geschästSlo» geblieben. Einige Umsöde haben »< Stuatsbahnactien statlgesunden, welche in Folg« der erfolgten Collaiidiriing der Eisenbahnlinie noch Saloaichi Häher bezahlt wurden, und weiter in Tabakactien, welchen da» große Plus der Einnahmen zu Sratien kam. Renten wurde» in mäßigen Pöstcheu von eincin Spekulanten au» dem Markte genommen. Valuten wurden nicht umgeietzt. Die Miltaarbörse verlies geschält», lo». Credit 269.:lO; Avcnds ','68.75. Lombarden waren rückgängig, west e» hieß, die Verwaltung beabsichtige für vergangene» Jahr von jeder Dividendenvertbcilung abzuiehen. In Berlin eröffne» die neue Woche in abwarteuder Haltung, welche sich jedoch sehr bald aus angeblich günstigere politisch« Rach richte» aas allen Gebieten gleichmäßig beseitigte. Mit der festere» Tendenz belebt: sich auch das Geschäft zeitweise etwa», besonder» aus dem Baukactien- und Renlenmarkt. Credit und DiScouto Eommandit wurden zu besseren Coursei ziemlich rege gehandelt, während Deutsche Bank und Berliner Handel unverändert blieben, guläudische svcculalive Bahnen waren aus Realisationen schwächer, besonders Ostpreußen. Oesterreiritsche Bahnen blieben fast unbeachtet, oder ziemlich fest; Schweizerbahn.» wiesen llouräermSßiguugr» aus da Anschlüsse au die gemeldeten Betrietwunkerbrechunaea. Berg werk« stellten sich Kleinigkeiten niedriger. Russisch« Anleihen wurdea i, großen Beträge, zu etwa» besseren Coursea gehandelt. Ungarn »nd Italiener fest, letzlere noiirie» '/, Proc. Keffer. Im späteren Verlaufe trat zunehmende GcschäflSstille eta, »nter deren Druck die Mehrzabl der Lourse sich um B>uchtheile eine- Procent» niedriger stellte. Baikpapiere, sowie Renieu blieben auaebvien, aus dem iu- löudischen Eiienbadiiactieniiwrki zeigie sich für Ostpreußen ood Marienburger mehrfach Verkouislust. Oesterrrichische uod Schweizer TranSporiwerth« waren nachlnssriid. Bergwerlsactieu ohue Umsatz. Rassische W ribe tüßlcn die aniaug» erzielten Courästrigrrnngen gegen Schluß voll wirrer ein. Rachbörie schwach. Credit 139 (l89/^, Franzosen 87 (86'<^. Lombarde» 31'/, (32V Deutsche Bank 163'", (164). DiSconio-Commoubit 191'/, <191'/,V Mainzer 103'/, (do.), Maricnburgcr bO (üO'/^, Ostpreußen 74'/, (75'/.). Meckiendurgcr 131',, (131',,". Galizier 77',, (do.), Tldeihal 66',. (66',.). Duxer 116'/, (da ). GvIIdarb ,1«',. (116',.). 1890er Russen 76'.. ,76' .). Russische Noien 171'/. (171',,). Ungar. Galdrtute 77',. (do), Italiener 94 (94',^. Laura 90'/, (90'/^ Dortmunder 67'/« (68). Dir»»tag: Die russisch« Valuta finkt immer tiefer. werden wird. Umstände eiugetretea uud Verhältnisse geschaffen worden, welche der Ausführung einer solchen Wasserstraße uud zwar nach dem Projekte de» Elster-Gaale-Canal» ia der Richtung vo» Leipzig über Plagwitz-Lindeua» »ach Ereypau an der Saale t» hohem Grade förderlich sind. Der durch seine» «hrerbietigst uaierzeichaetr» Vorstand vertreten« Eaaol-Bereta in Plagwitz-Liadena» hat dethalb bk Ueder- zeoguag gewonnen, daß setz, die Zeit gekommen lein dürft«, ,o« de« Stadium der bloßen Borbereitungra and Planprojectirungen überzugeden »u Maßnahmen, welch« geeignet sind, nicht nur die Au«- sührung diese» für da- ganze Land hochwichtigen Elster-Saa!e- Eanal» zu sichern, sondern auch die Bvlleadnag deö Bauwerk» in baldige Aussicht zu stelle». Bon der Ansicht durchdrungen, daß die Meitrrsührvng diese« bereit» begonnenen gemeinnützigen Unternehmen» Sach« der All gemeinheit sein müsse nnd daß besten so wünschenäwerth« baldig» Vollendung nur von der kräftigen Hand de» Staate» erwartel werden könne, beschloß der Tonal-Verein, in Plagwitz-Lindenaa ia seiner Generalversammlung vom ll. Deeemdrr >887. in Uebereiustimnmug mit einem bereit» früher gesoßten Beschluss« de» LIstrr-Saale-Eanal- Berein» »u Leipzig. bei der königsich sächsische» StaatSregieruug die Ausführung de» Elster-Eaale-CanakS auf Staatskosten zu beantragen. Demgemäß richtet der «hrerbietigst Unterzeichnete Vorstand de» genannten Tanal-Vereins an die königl. hohen Ministerien des Innern und der Finanzen hiermit ehrfurchtsvoll da» Grsoch. den Elster-Saale-Canal aus Staatskosten au», »»führe,. dazu die Zastimmnug der gegenwärtig versammelte» Stände einzuholeu und zugleich von dro Letzteren die Ermächtigung zur Erpropriatiou de» für dir Tonolanlage erforderlich werdende» Areal» sich «»»sprechen in lasse». Z» diesem vnsrrrm Gesuch« gestatte, wir an» Folgrude» zu bemerken: Mittelst der Schreiben dom 21. «nd 22. April 1874 ou da« königlich« hohe Ministerium de» Innern onv an dir dohe Stände- versammln»- hatte der Vorstand de« Elfter-Saale-Canal. Verein» »u Leipzig an die löaigtichr StaotSregieruag »nd die Stände die Bitte gerichtet, einen Beitrag zu den Kosten der Bor- orbettea für da» Project deö Elster-Saale-Tanal» au» Staat«. Mitteln zu vrnvillioen. Dieser Bitte entsprechend, beschloß »och Inhalt der ständischen Schrift vom 18. Juni 1874 Nr. 46 die »tändeversammlung im Einverständniß mit der hohen Staatsregie- rung »inen solchen Veilrag bi- zur Höhe von 1000 Thalern — 8000 -Sl zu gewabre», «a« dem Vorstände de» genannten Verein« mittelst Schreiben» de- Ministerium» de» Joarr» vom 6. Juli 1874 ack Rr. 1398 M k eröffnet wurde. Diese Vorarbeiten sind vollendet worden und e» erstattete darüber der Vorstand de- Slfter-Laole-Tanal-Verrin« »a Leipzig an da« königliche Ministerium deS Innern unter dem 17. Februar, 13. März 1879 ausführlichen Bericht, worauf, dem eigenen Anheimgeben des genannten Vorstande» entsprechend, laut Millistertalschreibeo« vom 24. Mörz 1879 Nr. 56? III k 2000 >l an denselben auSaezohlt, 1000 ^t aber zur Honorirung esne» zu designirenden Dofferbau beamten für Revision der Vorarbeiten zurückgrsirllt worden. Auf den gedachten auslührlickea Bericht an da» königliche Ministerium de» Innern vom l7. Februar/IS. Mörz 1879, in welchem eine Ebaralteristik der verschiedenen sür Leipzig in Frage gekommenen Tonolprojectr uud darunter insbesondere de» Elster-Saale-Canal-, Leipzig-Creypan. gegeben worden ist, glauben wir un«, za Vermeidung von Wieder holungen, beziehen zu dürfen, und r» möge hier nur zur schnelleren Uedersicht über die damals in Frage befangene» drei verschiedenen Laualprvjer» folgende Vergleichung derselben zu einaoder eine Stell« finden: Vergleich»»- der drei Lanalvro eetr. Länge » , , Anlagekostr« l» Summa . also per Irm . llatrrbrechuug d Fahrt durch Schleusen Zeitaufwand sür die Fahrt aus d. Strecke Bar- by-Leipzig bin «. her nach Be rechn.Hercher't Transportkosten per Crr. . Rvlhige Bodeu bcweguog . Fall zwischen bei den Flußze bieten . . Der LLster-Saale-Canal. SS In den letzten Tagen ist den zur Zeit versammelten bohr» LaadstLiiden eine Petition de» Caual-Bcre.a» tu Plag« tz-Ltnd«»a» »«gegangen. E» rrbtriet dieselbe die Zustimmung zu dem au dir hohe Staatsregierung gerichteten Ersuchen um Fertigstellung de vot, Plagwitz au» begonnenen bez. vollendeteu LanaleS jwilche, Elster und Saale. Wenn der im März >884 in» Leben getretene Lanol-Vereia in Plaiw tz L'ndcnau einige Zeit» nämlich bi» Ende vorigen Iabre» keine Tliätigleit enlsalten konnte, io geschah die- ouS besten Gründen und zum Theil aus direetem Wunsch de» Herra l-r. Heiue, welcher ou« eigenen Mittel» den Canalbau seit längere» Jahren begonnen und mit wechselnder Energie lielbenmßt tort- Lkietzt hatte. Wenn man io oft meint: „Aller Anfang ist schwer", so bezieht man e» zumeist aus Borarbekea und Vorbereitungen technischer Werke, im vorliegenden Falle aber galt e» zuerst den schwierigsten Theil der Arbeit zu vollende», aus etwa 1^ lew Länge schwierige »nd bedeutende Maffengewinnung (ca. 1 M>ll. aßen) zu bewältigen, inmitten deS von ebendemselben Pionier de» Fori- ichriite« geichoffeneu Intiistriebezirk da» für die Canalauloqe aolh wendige Areal zu erwerben und BleiSanschlüffe nach bestehenden Eisenbahnen zu sichern. bevor ein« Corporation sich der Caualfriqr tuwenden und Stoa'Shilie zu dem begonnenen Werte erbitten konnte. Rachdew im Herbst vorigen Jahre» vie Eräffaung eine» neuen be tender» schwierigen TüeileS de» Laaale« unter Thesiaadme von «ettr,lern der hohen SiaalSregieruug. Laudstäudrn. Staat»- und VMdebördea stattgeianden h,t. worüber wir s. Z. aaäsührlich »encht't hadea, ,ft vor wenigen Tagen von dem Caaol-Bereia eine Eingabe an di, hohen Ministerien de» Innern und der ebgetznagrn, wrlche wir im Nachstehende» soweit zur «inaen möchten. ,l« ohne Abdruck bez. Capi« der betgesüqtea 19 Beilage, »»gl ch sij, wird. L» laniet dies« Eingabe wörtlich: . . »Di« hah« »öntglich ISchsilch« Staatlregierung ha» bereit» holl ihr lebhaft^ J itrreffe iür die manaichsachen Best kandr«, welch, daraus grrichtet sind, Zu überwindende Höhen . 1. Leipz'g-Plaawitz- Creypau-Saale. II. Wallwitzdafen. lll. Röckern^klstee« lhal-Beesea a. S. 9l.L lcm 63.8 km S0/> Km 4879490 ^l 17664500 ^l 16000000 ^tz 230000 280000 ^l 530000 ^tz 12 Schleusen ln der Saale» 1 Hebung bei Ereypau 83 Schleusen bez. 17 Schleusen Nnd 2 geneigte Ebene» 94 Schleusen 20,02 Stunden 81,40 Stunde» 26 Stunden 7,976 ^ UM>4 r 2000000 cdm 5000000 edw r 20,70 w von d. Elster bei Plogwitz bi» zur Saale d> Lrehpa» 49Z8 m voa der Pleiße bei Godli» bi- zur Elke bel Wallwitzhafe» » 20.70 w mittelst einer hydraul. Hrbeovrrichtung 99,58 Steigung ». Leipzig b Breilea- ftld. 79,46 Fall von dad Wall witzhasen » 109,04 Summa durch 38 Schleusen >10,7km ».Sachsen 10^ . -Preußen l2l,2kw Sa. 8,4km i. Sachsen 37,9 . -Preußen 17.0 - -Anhalt 68,3 km So. ca. 8,0 km ln Tachiea - 24,0 km in Preußen darüber vorzuleqen, so ist doch die» di» heute »och nickt geschehen, und zufolge un» gewordener privater Miltheilungen hat mm von der weiteren Verfolgung der Idee diese- Eister-Loierol-Conalö Möckern-Bersen wegen der großen Schwierigkeit und Kosilvieligkcit der Anlegung eine» solchen Canal» im Inuntotion-gebiet der Elster und der damit verbundenen Noihwendigkeit der Expropriation von 12 Mühle» abgesehen, sa daß da» Projekt IN al« erled gt erachtet werde» darf. Da» Projekt H anlangeud. so ist sür dessen Sursübenng seit Ausstellung der Vor- arbeiten für dasselbe dvrch Herrn Waff-rbao-Inspeetor Georgi im J-ihre 1876 nicht- geschehen, nnd die Möglichkeit der Ausführung diese» Projekt» dürste überbaust jetzt gar nicht mehr vorhanden sein, nachdem inzwischen und namentlich in den letzten 5 Iabrea dasjenige ! Terrain von Sutritzich und Gohlis entlang der Rietzschke, welche» j zur Durchführung diese» Canals von Wiederitzsch her nach der Pleiße bei Gohli« ou-ersehen war, mir neuen Straßen und einer große» Anzahl Höuler besitzt wölben ist. Die« Terrain für den trüber gedachte» Au-gang diele» Taual» voa Leipzig ab ist durch die daraus inzwischen erfolgten Reobaulea für eine Conaldurchiüdrunq völlig verichlossin worben, wenn man nicht ganz enorme Expropriatian-beträge iür Wiedrrbeleitigung der dortigen Straßen und Rendanten ouiwenden will. Dazu kommt, daß in der am 30. November 1877 vor der königl. Regierung zu Merseburg „bgeholtenen Couserenz wegen eine» Elster-Saale-Canal» den Vertretern der Stadt Buterield der Naiv ertheilt wurde, von diesem Projekte »ur den nördlichen Theil Bitterseld-Wallwitzbaie» sich onzueignen, da vitterseld mit leinen Braunkohlen. Verbleadziegela und Tdonröheen vorzugsweise aus dea Verkehr «ach Norden hin und besonder» mit Berlin angewiesen sei — ei» Project, durch welche» Leipzig »och dieser Richtung dl» erst recht isolirt erscheinen wüide. Auch ist nachmals bekannt geworden, daß selbst di« königlich prrvßiich» Regierung an» Rücksicht aas Halle ihre Genehmigung zu der Lheilftrecke vitterseld-Leipzig de» Canal» Leipzig-Wallwitzyasea nicht erihetlen würde. viel günstiger liege» dagegen die Verhältnisse sür do» Project ! de» Elster-Saale-Tanok LeipzigHreypaa. Hier ist durch da» sei» 30 Jahren eingeholtene zielVewvßte und planmäßige Bora-den de« Herrn l>r. Carl Heiue zu Nealchleußig nicht nur da» für den Canal nölbig« Terra» in den Ortschaften Plogwitz und Lindenau bei Ausstellung seiner Baupläne über sein ou»gebreitete» Areal ia beiden Ortschaften von jeder Bebauung sreigeholten worden, sondern e» ist auch bereit» heute der Lanel von der Elster ab bis hinter die Leipzig-Zeitzer Eisenbahn durch beide Ortschaften hindurch ans eine Länge von 1700 w unter Einbau von 7 Brücken sür Srroßen üler den Canal nnd drei E'ienbahuabtrsührangeu über denselben völlig schiffbar hergestellt worden. Ditseö durch die größte Erhebung de- Terrain-, welche aus der geiammien Canallinie vorkommt, und noch dazu durch felsigen Boden bereit» dnrchqesübrte Eanalstück bietet den ganz geeigneten Aniang sür die Weilerjührung de- Canals bis zur Saale. Von der Mündung deS Canal» in die Elster bei Plaqwitz ist dieser Fluß iowohl siroinauswärtS l»S Kleinzichocher und Schleußig an der neuerbauten Fabrik von CnriakuS ck Nötzel und der großen Kammgarnspinnerei Stöhr L Co. vorbei. a!S auch stromabwöris an einer größeren Anzahl industrieller Stadlissimenl» (Tiltel ck »siüger. Hirzel, Sieglitz öl. Co. re.) vorüber durch die llr Heine'ichen Fluß regulirung-n und Ausbaggerungen sowie sonstige Siromcorrectiouen bi» unterhalb der Schwimmanstalt zu Leipzig schiffbar gemacht, so daß die oben gedachte Hasenanlag« sstr Leipzig gegenüber der Schwimmanstalt auf de» sogenannlen Fleiichenv esen, zwischen der Elster und der Feanklotter Lbanffee einerseits und der nach Nord weste» Nkrlängert gedachten Are der Marschner- und Bismarck strotz- anderrrsiit-, dem Elster-Saale-Lanal jederzeit angeschlosseu werden kann. E« liegt hier mit den Nebenarmen der Elster, dem Pleiße»wikd> stvthdelt »atz der Rövdrl, ei» schiffbare» Stromgebiet von ea. 7000 w LSnq« hart an der Stadt Leipzig, fttr welche rin Hafen an ber de- zeichneten Stelle um so angebrachter sein würde, al- von da an- durch die Marichner-, Dichter- nnd Pieißen-Siraße aus dem be quemste« and kürzesten Wege auch nach der von der Stadt de- schloffen«» Centralmarkthalle an der AiaVmühiengaffr za gelange» wäre. Mag nun auch die Stadt Leipzig mit der Anlage dieses Hasen» Anstand nehme», bi» der Bau de» Elster-Soale-Laiiol« seiner Voll- endung nabe geführt sein wird, so wirb die» undedenNich sein, sofern nur da» sür den Hafen nach Obigem ousersehene Terrain bis dahin von einer Bebauung frei bleibt. Und die» ist der Fall und wird noch ans einige Jahre der Fall bleiben, da zu einer dortigen Be bauung nicht eher verichritten werden kann, al» bi» der Leipziger allgenieine WasterreguIirnngSplau auch ans der Strecke vom jetzigen Einfluß de» Ple ßenwildflutbbette» tn die Elster ab bi- unterhalb der Frankfurter Chaussee zur Ausführung gebracht worden sein wird. Gerade mit dieser Fortsetzung der WassirreguIirungSarbeitea würde die Anlage des dvitigen Hasen» Haud ia Hand gellen können." Die Eingabe an vie Regierung geht in, weiteren Tbtile aus die Momente ein. welche das Project l, den in Frage stehenden Canal »w'ichen Elfter und Saale und zwar in Richtung Plagwitz-Creypou besonders sürdern könnien, doch sind diele zum Tdeil technncher Natur und bilden Vergleiche mit dem Le'pzig-Wallwitzhasener Canal vrojec», daber e- wohl -«gezeigt erscheinen dürste, hieraus «ich» jetzt, sondern erst dann einzugrdea, wenn dir Tanalverbinduag von Leipzig mit Elbe oder Saale in der berufensten Corporation, der hiesigen Handelskammer, zur erneuten Berotdung und DiScussioa gestellt werde» wird, wo-, »tr wir erfahre» habe», in allernächster Zelt bevorsteht. arte» eine rvasierttraHe nach E« liegen der Kesammt- canolläage Heutige» Tage- ist der kiand der 3 Projerte etwa folgender: Das Project lll ist unseres Wissens voa der königlichen preußisch?» R>gi«runq». behvrde zu Merseburg im Jahre 1877 nur In der Idee ausgestellt worden, nochmal- aber Hai eine thätige Weiterverlolgung vieler ldre, insbesondere die Beorveitnng genereller Vorarbeiten iür diele» jroject nicht stattgeford-n; nur tm Jahre 1879 ist noch aus Veran loffnng der königlichen Regierung zu Merieburg und auf Anordnung de« königlich sächsischen Ministeriums de» Inner» vor der königlichen AmtSbauplmannIchait zu Leipzig eine cominisjarische Verhandlung zu dem Zwecke abzedalte» worden, de Frage der besten Loge de» Hasen» für Leipzig für die beiden Lanallinien I und IN zur Ervrierung zu bringen. Laut des hierüber vor der königlichen AmtSbauptmannschost Leipzig ausgenommencn Protokolls vom 19. Juni 1879 wurde von dem Herr» Vorsitzenden die übereinstimmende Ansicht der Erschienenen dahin zolammenqesaßt. daß im Interesse der Sladt Leipzig eine Möglichst nah« Lage de« Hasen- zu der Sladt Leipzig zu «tzdlen iet« würde, wobei da- Augenmerk hinsichtlich de« Tonal» Lklpzig-Creypau aus eineu Hasen aus den Wiesen gegenüber der Leipziger Schwimmanstalt, hinsichtlich de»Laaalprojecl« Möckeru-Beelen ober auf eine» Hafen gerichtet wurde, welcher »tchl «nifern» voa der Stadl de, Möckern liege, dürfe, sondern etwa tn der Rib« de» fog-nannten K'cker!>ng«dtrge» n««N de» Exrrrirptotze» , bei Leipzig zu denke» sein werde. „ I Obwohl die kö tatiche Regierung zu Merlednrg mittelst Schreiben der lloterelde z» schaffen. I »am 98. Juni 1879 au die küntqlich, A»t«hanp«»a»»scholt ,a ---. »m,, anch mir in Bleistift »m »ritzerrn Lachern-, streb«,-«» be- der«» iudnstriereiche» west » drinnen »nr »ahiwi ») Jahren Erst t, I fthmi, t, «-»sicht stellte, do» Pe,j«r». , Jittzrr» sfttz. »s« »ttrr «ch» Gii^tg, ^ ^»etch«t, etwa Eud« de» Jahre« iSTst Der« ischtes. ' Leistrft- 21, Februar. An hiesiger RothSstelle ist «ine vo» dem Giadipräsidenten zu Krakau verfaßte und an di« Behörden sämmtlicher größerer Städte gesandte Kundgebung eingegangen, tu welcher bekannt gegeben wird, daß der Frühjahrs-Pserde markt t» Krakau am 10. März d». I». eröfs et und fünf Tage dauern wird. Die Herren Pierdezuchter, Grundbesitzer und Pferd«. Händler, sowie Kauf, und Berkausinstig» finden hier die beste Gelegenheit, Vierde an sich zu bringen, beziehungsweise zu verlausen. Gleichzeitig findet am 13. Mörz d. I. in Krakau am Platze ..Groble" eia allgemeiner Ba»crnp>erdcinarkt statt. Die Stodtqemeinde Krakau Hot taiüe Sorge qrirageu, daß der Markt mit Pferden edler Ab kunft and amd sedr zadlreich beschickt wird. Nähere Aaskunst er- iheilt da» 3. Devartemeni de« Magistrats zu Kraka», da» auch olle dlesbezügilchen Lorrelvvndenzen und Anmeldungen ,entgegen nimmt. ' Ltitztta. 2l. Februar. Leben-mittel- re. Verkevr ans dein hiesigen Dresdner Bahnhole >m Januar v. l. Empfang: Backivgare» 27 6,1 Ke. Beeren 22l. Butter 22 274. Bier 127 593, Brennbolz 195 760, Colonialivaare i 2lO 397, Eier 69 NO, Süß- wafferstiche 14 55:3. geräuchene Fische 508. frisches Fleisch 256l, geräuitierle- Fleisch IM. Äemüke 5294, Geflügel 41254, Heringe 464. Heu 48 882, Kartoffeln 264 715, Kleie 17l 860. Käse 22 949. Mehl 34'2 568, Malz 72 857. Mineralivalsec lll. skische« Obst 443, geiruckuetes Obst 10 626, Pflanzen und lebende Blumen 382, Süd< srüchte 2050, trinkbare Sviriluolen 8686, S'.reh 18 755. Wein 10973, Wild 5077 und Zucker ll l6t, Empiangsgüier zusammen 1 706 281 Ilis. — II. Versandt: In Mengen von mindesten» 5000 Ke kamen zai» Versandt: Backwaaren 765l Bier 158 783, llolonialwaar n 216 185, Eier 16 463. aeräucherke Fische 10 549, Geinül» 71 403, Heringe 25679, Kartoffeln 1598!6, ttieie 226525, Mehl 56 793, Malz 50814. trinkbare Svirttuoien 17 055. Slroh 349?5, Wein 38444 und Zucker 755943 kq. Im Ganzen wurden an Lebensmittel» x. versendet l 871 944 kg- Di« Gt'amintvrrlehr hrerm t bezifferte sich aus 3 578 225 k». *— Un» liegt wieder der Ver»attuaa»berick>t de» Kaus mäuniichr» Hilssorretu» zu Berit» sür do« Jahr 188? vor. Die Erfolge waren wreder «chl erfreuliche. Aus allen Gebieten stad »bril« bedeutende, theil» zniriebenstellead« Fortschritte za verzeichne». Obgleich die GeiammMnsgaben im Betrage von 45774 .ck diejenigen de« Vorjohre« um 7700 überiieigen, jchließl da«Jadr 1887 mil einem Urbeeschuß von 2442 ab. De» vermöqeu de» Uereio» beträgt am JadrrSichluß 57 592 Für Krankenpflege warben 7959 orr-u-gabt, angesähr der dritte Tbeü mehr al» tm vor- jahr. Ttellongen wurdea tzesetz» 1331 gegen 1202 i» 1886. Unter stützungen wurden verabreicht 3736 >1 an 230 Personen (gegen 2305 an 124 Perionen ia 1886). Darlehen bet Siellenlofigkeit uud aoverschuldeier Notd wurdea verabfolgt 6574 >1 an 139 Mit glieder (gegen 5457 .Klan Nt Mitglieder in 1886). Der Berein zählte am JadrrSichluß 4641 Mitglieder gegen 4130 im Borjahre. k Oelsuiy I/V-, LO. Februar. Ia einer gestern hier statt- gefundenen Sitzung der ia der Intrdruckbrauche maßgebenden Firmen wurde einstimmig beschlossen, von jetzt an t» den Preisen ihrer Fabrikate den Höheren Rotirnngr» sür daö Rohmaterial Rechauag za trogen. Ana de« Srzgetztrgr, 90. Februar. Unsere ehemals so blühende Spipeninduftrie ist jetzt in Folge der Ungunst der Mode zurückgegange». Die Rottingdomer Spitzensabrtke» scheingp in der Irtzien Zeit gleichfalls keine auteu Gejchäitr gemacht zn hoben, denn sie haben einen gemeinschaftliche» Reisenden nach Amerika ge sandt, um dort neue Absatzqnelleu zu finde». Früher beinchten nn» die omeri'inischen Spitzendändler selbst and machten ihre Einkäufe. Wenn auch unsere Spitzensadrikaatea gezwungen sein sollten. eigen« Reitende noch Amerika zu senden, so «erden sie bei de» gegen wärtigen Preise» nicht bestehen können. Obwohl t» Nottingham sehr viele Spitzen erzeugt werden, gehen doch die geklöppelten Spitzen erst vo» hier an» nach England. , » Drrstz««. 91. Februar. Lr-enömtttelverlrhr ans dem diesige» Leipziger Bahnhöfe im Januar o.: 1. Empfang: Butter 28 754 1e». Wild 4234. 1228 Stück Hasen 5776. Geflügel 897l. frische- Fleisch 6343. Fleisch- und Wurftwaarro 1888. lebende Fische im Wasser 9167, irische Seefische 6222. Austern 2 >47. irisches Obst 867 uud Bärtnerwaare« aus Großenhain 40 SM hg. — U. Versandt: Lebende Fische rm Wasser 48118 tz». *— Weimar.Geraer Eisrubahn. I» verschiedene» Blättern wurde die sich im Januar heraoSgestellte Mindereinnahme der Weimar- Geraer Eisenbahn lediglich als eine Folge der «ach der Verstaat lichung der Rordhansen-Erftirler Eisenbahn seiten» der preußische» Dinars bahn Verwaltung sür de» 1. Januar d. I. erfnlgte» Kündigung mebrerer nicht onweseatlicher Jaftrndiriinge» bezeichnet. Dem gegen über find wir aus Grund anidennicher Informationen t» der Lage, erklären za könne», daß dir für Jaanar 1888 ermittelt« Minder einnahme de- Güterverkehr» der Vetmor-Geraer Eisenbahn vnr tbeilweise t» den im Juli v. I. zufolge Verstaatlichung der Nordhauser, - Erfurter Badn eiugrsührteu Jnftrodir»ng«äodeningen begründet find. Der erheblich größere Thetl de« Minus ist durch Zurückbleiben der befördenen Gütermengen tm Vergleich znm Januar 188? (in welchem der Güterverkehr infolge der im voraus- aegaagenen Monat durch Schneeverwehungen der Bahn entstandenen BeirikbSiiörung eia welentlich umfangreicherer war) vernrfocht wordev, eine Erscheinung, welch, auch bei de» Saalbahn-Eiunadmen sichtdor ist. obwohl die Saolbadn von de» die Weimar-Geraer Bah» be- nachtdeiligeaden Instradirnagen einigen Vortheil aebabt hat. Die übrigen an die nicht ganz correctra Angaben verschieden» Mütter von drnfelben geknüpften angünftigen Conjectureu erscheinen somit als hinsälltg, nnd ebenso können wir dir Ansptelung aus «tuen gantssrn „Rundreisc-Aclionair" al» völlig unzutreffend bezeichne». G A«» tzr« vogtkltttze, Ll. Februar, vor einiger Zeit «heilten wir die Petition de» land- und sorftwtrthschast- I'cheu Verein» Lodenstein-Lbrrsdors berr>ffs einer »e»«a Vermessung de» LandeStheile» LobenstrinKäberSdors mit. Ein Reicript de- fürstliche» Ministeriums, Abilietlong sür Finanzen, antwortet daraus Folgende»: „Die angeregte Vermessung würde nicht ans einen einzelnen LandeStbeil sich beschränken können, sondern in Berücksichtigung, daß namentlich im LandeStheile Gera Re alleren VermeffuogSarbritra in völlig vugenügrnder Weise auSgesührt worden sind und die vorhandenen Flurkarten zum Theil in eine« äußerst beseelen Zustande sich befii.den, aus da» ganze Staats gebiet auszudehueu sein; auch wäre eS «olhweudig. ünt der Ber- Messung eine »eue Bonitirnug und Einschätzung zu verbinden. Für die Bestreitung de» deefallsigen Kostenaufwandes, welcher de» Betrag voa einer Million Mark voraussichilich weit übersteige» würde, find aber die erforderlichen Mittel in der nächsten Zeit nicht z» beschaffen, da det de» erdofften Eintrttte einer bessern Gestattung der Staat«, sinanzen zunächst die wegen Ungunst der Finanzlage bisher »urück- grsiellte Befriedigung von driugiicher» Wüafchea «ad Bedürsniffen iu» Auge zu soffen sei» wird." H Verll«, 2l. Februar. Ja der Zolltarifkommission d«» Reichstags wurde gestern Abead die Beroihung de- Antrag«» A.npach und Gen. (Anshebuag de» Jdrnti»ät»nach«ris«» re.) lortqrfttzi. Bbg. von Mirbach (cons.) tritt für den Antrag eia. Zahlreiche ZeiiungSstimmcn haben sich für denselben aasgesproche», auch au- dem Weste» Deutschland» seien Petitionen zu Gunsten des selben eingegangen, v. B. auch vo» der Handelskammer zu Maua- heim. Die deulsch<Loadwirthschast sei nicht im Stande, dea Bedarf an Cerealien zu decken. Wenn der volle Zoll rückvergütet werd«. werde sich auch in Süddeulichlond die Lage der Landwirih- schast bkjjeru. Für den Osten habe der erhöhte Getreidesoll gar keine oder nur eine minimal« Wirkung gehabt. Die Concurrenz zwischen Osten und Westen sei aber noch ver schärft worden, da der Osten mit seinem Absatz lediglich ans Deuischland angewiesen sei. Keineswegs involoire der Antrag» wie bebaut»«» werde, eiac Exporiprämie, da dos Reich bei der AuSsuhr keine Zuschüsse leiste. Die Industrie könne ihre Production steigern, ober die Landwirthichoft könne die Getreideproduction nicht steigern. Auch die „Wrierzettnng" habe anerkannt, daß der Antrag keim Exporiprämir in sich schließe. Auch einen Preisdrnck aus dea Welt- markt werde die Annahme de« Antrag» nicht zur Folge haben, ebensowenig sei die Einfuhr einer schlechten Qualität zu fü chtea, da der deutsche Markt nur gute Qualitäten gebrauchen känn«. Wer gegen ein Monopol der Müller sei »ad da« Gedeihe» der Landwirlhtchoft wünsche, müsse für den Antrag iein. Abg. v. Harne (Lentrnm) ist gegen de» Antrag In ollen seinen Thcilen. Wenn di« Reichsraffe einige Millionen Zoll einbüßr, >, bedeute die« doch jedrnsall» in gewissem Sinne eine Exportprämie. Man wolle eben mil den Einfudrscheinen den« Osten Exportprämien gewähren, um seio Getreide Keffer ins Ausland adzusetzen. Die Wirkung der eben gewährte» Getrrire- zölle al- unbedeutend hinzaftellea. lei unbegründet, da die erhöhten Zölle erst zu kurzer Zeit in Wirksamkeit seten. Die Müdle» tronfitläger seien allerdings in gewissem Liane rin Monopol, aber noch Annahme de« gestellten Antrages würde diese- Monopol eher gestärkt al» abgeschwächt werden. Ein« Preissteigerung zu Gunsten de» Osten- aus Kosten de» übrigen Teuiicdlond würde die Folge sein. Dea Löwevaatheil am Gewinn würbe, die Grireidehöadler, die Exporteure und Importeure, hoben. Der Zwischenhändler würde da» Meiste profitiren, der Londwirth ielvst oder eiaen sehr geringe» Bortheil haben. Anch der eventuelle Ausfall sür die Reichsfinanzen sei nicht avßcr Acht zu losten. Und wie solle e« erst im Falle eine- Krieges werden? Alsdann die Maßregel auszuheben, lönne nicht« Helsen, da di« Eisenbahnen von» durch de» Tranepvrt von Soldaten ganz beaniprnchl würben. Abg. Büsing (naiionail.) kann nicht zuqeden. daß die Linsuhrscheiue eine Exvvrlvrämie bedente». I« höher der Geireibezoll. drsto größer seien die Mißverhältnisse und Unterschiede iür die verschiedenen Gegenden Deuischland«. Da wir einmal die Zölle baden, gelte es, diese Miß- verbälinisst nach Möglichkeit au»zugleichen, und da» wolle der Antrag. Di» Einsudrscheine würden nur in geringem Maße Börienvopiere werden. Der Bauer werde bei Getreidcvcrkaus den Stand diese» Papier» in Be irocht ziehen und euliprechend metir lür jei» Getreide fordern unv ouch. in Folge der Concurrenz. erhalle». Es sei ofto falsch, oazunehmen. paß der Handel den ganzen Gewinn in die Tasche stecken könne. Die Rdederei im Norden liege sedr darnieder, und «I lei wünschenSwrrth, daß sie tn Folge Annahme de» Anträge- wieder mehr Velchäsitgung sind«. Allerdings würde der Norden gewinne», ober der Süden und Westen Deuischland« nicht geschädigt werden durch Annabme de« Antrag«. Da« Ovier der Retck.Scoffe komme den großen wirtdlchasilichea Vor- Ideilen gegenüber nicht tn Betracht. Ad«. Brömel hält de» Antrag im Princ'p für richtig, wenn er auch in mancher Hin- sicht rinjuichränke» sei. Eine Berlheuerunq de» Getreide« sei durch »nnadme de- Antrag,« nicht za befürchten. Für den Osten oud Narbe» Dentschlaiid- gelte e< jedrnsall», eine« Rotdstanda entgegrazotrrte» und würde er rnenioell auch für de» unveränderte» Antrag stimmen. Abg. v- Flügge (cons.): Von den Gegnern de« Anträge« seien wirklich stichdaltiae Gründe nicht vorgebracht worden. Der Antrag würde ihatiächlich sich iür Handel, Industrie and Land- wirthschas« al» vondeilhaft erweisen, es sei rin aoihmendige» Correlot der Grtrr,drz»lle, wa» gefordert «erd» Dt« Schmälern»,
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