Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802225
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-22
- Monat1888-02
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1888
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Erste Beilage M Lchstger Tageblatt und Anzeiger. AA, Mittwoch den 22. Februar 1888. Iu Arthur Schopenhauers hundertjährigem Geburtstag, S2. Februar 18««. It-ch»rri< »er»»Inz Ui» vor einigen Jahren von Frankfurt a, M, au-, wo Schopenhauer am längsten gelebt und schließlich auch da» Ziel seiner Seb,,sucht, die ewige Ruhe, gesunken bat, ein Aureus zur Errichtung eine» Schopenhauer-Denkinal» erging, erschien dal» danach in einer bekannten Wochenschrift ein Ärlikel, der diese», Deukmal-unternebnic» einen schwachen Erfolg vorauS- sagte. Ter große Denker, der den Pessimismus und d,c Welloerachtung zu den Grundsäulen eines philosophischen Systems gemacht habe, könne kein Gegenstand solcher Etzr- bezeigum; sein; wer die Perneinnng de; Willens zum Leben als Ideal ausgestellt, könne nickt dadurch geieiert werden, daß man die u»z»lä»gl,ck>e äußere Hülle seine- EleistcS, i» Stein oder Er; nackgebildek, zur Forlexislon; verurlheile. nacktem dieser Geilt selber ;nr Seligkeit deS .Rino-ina" eingegangcn. Aber auch weiinDe», nickt io wäre: wer solle sick sür de» düsteren Versaffer der „Well als Wille und Vorstellung" in der bier geforderten Weise begeistern: er, der nickt nnr seine Mit- mcascken inSgesaninit spöttisch als „Zweibeiner" bezeichnet, UM sie mit ihrer Affenähnlichkeit zu verhöhneu, sondern durch elegentlicke scharfe Anssälle alle Welt »och ii» Besonderen cleioig! habe. Die beiuseinäßige» Vertreter seiner Wissen schaft, die „Philosophie Pros-ssoren" ebenso sehr wie die große M.ilgc, die j der philosophischen Thäligleil sich abgeneigt zeigt, die Männer des strengen. KirckenglaubenS ebenso >v:e die Ver treter der allvercrbicn Voinrlhe.te de- FeutaliSinn-, daneben aber auch alle die ideale» Bekenner liberaler Grundsätze, die Mit Wert und That sür deren Perwirklichu :; eintrclc» und an der Verbcsiorung der Zustände der Welt arbeiten, weil sie an die Möglichkeit derselbe» glauben. Dazu — liidl aal Ion,t — die Frauen. Die damalieze Prophezeiung ist cingetrofs n: Die Bei träge, die in einem Zeitraum von nahezu drei Jahren für das proi ctirte Schopeiihauerrenkiual cingelauie» sind, haben nur mühsam die Summe von 10,000 erreicht und die silr den heutigen 22 Februar in Aussicht genommene Enthüllung de- Denkmalo bat sammt seiner Errickknng pertagt werden müsse». Ei» seltsamer Widerspruch: Diele- klägliche Resultat und die unleugbare Tliallache, daß seil zwei Jahrzehnte» die Zahl derer, die de» Name» Schopenbau-r'- im Munde führen und sich aus ihn al- Autorität b-ruse», nicht nach Tausenden uur. ji nach Millionen zählt. Denn der Philosoph de- Pessimismus wird feit der Popularisirung seiner Werke uickt nur von denen cirirt. die seine allst» dem philo sophisch Gebildeten wirklich faßbaren W-'rke gelesen; ii: allen Eultursprachen der Well sorgt eine ganze Literatur für die Verbreitung seiner Ideen; sein Name klingt aus in den Dramen eine» Sardo», wie in den Tragödie» eines Ibsen, er ist dem russische» Nihilisten ebenso verlraul, wie dein deutschen Coeialremokraten, sein Geist hat einen Zola ebenso besruchlet. wie denjenigeli Richard Wagner's, Wo immer bewußt gewordene Unzufriedenheit mit den öffentliche» Zuständen, mit dem eigene» Schicksal herilcht, habe» auch ^>>:e Lehren eifrige Hörer gesunde» Sc iiiivolkSthümlich Schopenhauer selbst im Denken unv Schreiben war — »nd er war t»S reine Gegentheil —, so volksthümlich ist sein Name geworden, blad doch blieb das Uiiferuebme», ihm ein Denkmal zu errichten, die Angelegenheit einer klemcu Gemeinde. Schopenhauer'- Schicksal, durch sein Wirke» und seine Werke Weltberühmtheit erlangt zu habe», ohne doch a!S Ecköpser derselben in gleichem Maße auch dir Liebe der Mit und Nachwelt zu genieße», liegt zweifellos in der pessimistische» Nicht».:,; seine- Wesen- und Denken-, wenn auch keineswegs j-ne AuSsalle gegen Feudale und Demolratcn. Fromme und Freigeister, Mädchen und Frauen i» letzlerer Beziehung anS- sck aggebend gcwirkl habe» dürsten. Die Trostlosigkeit seiner Weltanschauung, der Berulchiungskrie.; seines Geiste- gegen alle- reale Menschmglück. weil eS doch nur aus Wahn und Täuschung beruhe, der Mangel an Liebe zu Welt und Meiischbeil unv an Glaube» in ihre Enllvickrlungosähigkeit, die Geringschätzung alles menschliche» Streben- und W rkeuS, daS sich nicht in der Abstraclion oder Kunst vollzieht, erfck einc» unS heute al? die »vierfache Wurzel" vom Grunde de- aiisge- wikseue» Mißverhältnisses. Diese» Schick'al Schopenhauer'? ha! große Aehnlichkeit mit tem de- genialen Poeten, der mit ibni nickt nur ui» dieselbe Zeit vor bundert Jahre» i»S Leb.» trat, sondern auch seine verhaiizuißvollc GeifteSrichtung und G.'Niüthsslimmung thcilke. Lord Byron. Auch >bm verwci erlc die eigene Nation ein Denkmal trotz seine-Welt- rubm-, auch ihm ist der Nachwelt Liebe versagt geblieben, die an- dein Herzen quillt. Byron und Schopenhauer — sie ähneln sich ui »och manch anverer Beziehung, so verschieden die Stellung war, welche der Erbe von Newstead-Avbey und der Sobn beö Danziger Bankier- in der Welt cinnahmcn. so Verschieden die Persönlichkeiten im Aeußern und Innern deS E ilen »nd de- Ankere» waren, so verlch edeu vor Allem der Berns des Dicbtcrö von dem deö Philosophen ist. Sic waren nickt nur unter dein gleichen Sterne geboren, sie sind auch, der Eine als Philosoph, der Andere als Dichter. der höchste Ausdruck jener Stimmung voll Skepsis und Zerrissen, heil, voll Uiibesiieviglheit und Geistrsgäh.ung geworden, die in einer Generation vorherrsche» mußte, welche in schneller N ich.stnankersolge die stolzen Hoffnungen der großen Revo lution in Trümmer gehe», da- W llrcich de» corsische» Tviai iieu erstehe» und zerstieben und dann die Stagnation a'aeS öfseiitlichen Lebens IM Zstchc» der heilige» Alliance sich über Europa verbreite» sah. Eine reizbare Empsänglichkcft ihrer Natur für jede Dissonanz steigerte ihre Sinne für die Erkeiiutiiiß der großen Dissonanzen de- Lebe»?. Gleich mächtig war in ihnen der Trieb, die Wirklichkeit »iit Jvealen von einer VollkommenbeH zu vergleich », in Verbälln.iß zu welchem alle- Irdische erbä'mlich erschien, war der Hang ihre-Geiste-, über da- Elend der Welt z» grübeln und über diese» Grübe leien sich derselben »och mehr zu entfremd.'», war vor allem aber auch die Kraft, ihre Gedanken und Empfindlingen mit der Stärke unk Wuckt mächtiger U.berzeugnng i» schöner Form z». Darstellung zu bringen. Was Schopenhauer >>n Leben und im Wirke» von Byron von Gluud au» untersckeivct. waS diesem als Dichter, ibm al» Philosophen eine ganz besondere Eigenart gegeben, war der Unterschied de» Temperament-, tcS Blut-, der Phantasie Byron, ob er die Welt auch haßte, erglühte dock in Be geisterung vor jedem große» Schvnhcilc.inbruck, welchen die W, l.ichkeit seinen Sinnen tarbol; er fluchte der Erde und Pr c» ihre Schönheit in einem Alhem. Neben dem Faustischen feniei Lebens wirkte in ihm die he ße Sinnlichkeit de- Do» Juan. J„ Schopenhauer war an deren Stelle dagegen ein düsterer Zug zur Aikese wirksam. WaS Don Juan dem Dichter, war tem Plnlokophen da» Vorbild des indischen BnßerS I» Vy>o» regte sich fe nein Weltschmerz zum Trotz beim Anblick vo» Schönem »»V Groß»» die Mitsreuke und diese wornle ihn schließlich zu Hcldeuthaten der Menschen liebe; in Schopenhauer siegte auch dann über jede andere Regung der Gedanke an die Nichtigkeit und Flüchtigkeit LeS Ceienven nnd statt Mitsreuke empfand sein Herr, wenn c» >n Wallung kam. nur Mitleid. So war die Trostlosigkeit seiner Philosophie tief in sein in Wesen begründet, dieser freudlose Ginbelsinn, der ihn allez-il gnr Vereinsamung drängte, cil< K»ib schon, wo t ,S Eli leben seiner schöngeistige»Mutter mit dem älteren, praktisch denkenden Vater, ungünstig auf ibn wirkten, al- Student dann, wo der B ruf zur Philosophie in dem ernsten Jüngling gleich eiucr Offenbarung erwachte, als verdrießlicher Teceut der Philosophie in Berlin, dem die Redegate adgmg und dem e» nickt gelang, sich neben Hegel Geltung zu verschaffen, c>l» einsiedlerischer Schriftsteller in Dresden, wo er >816—1219 da» Hauptwerk seine- Leben- mit dem Bewnßlseiii einer schöpferischen Tbat anSarbeilele, ans seinen Reisen wie kan» i» Frankfurt a. M. wo er — auch m seiner äußeren Leben-weise eia Sonderling — ein zurückgezogene» Gelehrkenleben führte, in daS allein die ersten Erfolge seiner Werke, der Zuspruch einiger Jünger, wie Frauenstätl, einige- Lickt brachte. Aber die Zöelt- unv Menscheiiverachl»»,;. die sich in seinen „Parcrga" oft in so subjecliver, rvitzigscharser Weise geäußert bat, steht ii» engsten Zusammenhänge auch mit Schopenhauer'» sittlicher und geistiger Größe als Denker. Seine Polemik gegen die Zu»sipl»losopl»e» vom Schlage Hegel'S wurzelt i» dem Vorwiirs, daß kiese als Philosvpheu nicht rücksickt-loS der Wahrheit und nur der Wahrheit, sondern vor alle»» dem eigenen Bcrtkeil, der stftickstcht aus Amt und Anstellung, aus die Wunsche der Vorgcsctzie» und die Satzungen der Kirche, aus die Vorurllieile der Mächtigen und die Geschmacksrichtung der Zeitgenosse» gedient hätten, während sie sich dock at» unab hängige Verkündiger der Wahrbeit gcbcrdetcu. Schopenhauer verzichtete dagegen auf alle äußere» Erfolge, auf Amt, Stellung uns Tage-iuvm. um die Wahrheit genau so darzustellen, wie er sie schaule. Die „Freiheit de» Intellekt» vo», Willen", d. h. deS Geistes vom Egoismus, zu wahren, diese strenge Forderung bat er mit ernster G>'wisse»hasligkcit erfüllt. Wer in dieser Weise der Wahrheit dient, sagt er einmal, der werde von einem unversöhnlichen Haß gegen alle» Lug und Trug, welche- Kleid er auch trage, ersaßt. Mil diesem Haß in der Seele hat er Gute» und Schlimme», Großartiges und Kleinliche- gewirkt. Gute? und Große-, trotz manchen JrrlhumS da. wo er die Schärfe seiner Logik und die glänzende» Waffe» seiner Dialektik daraus wandte, den banalen Materialismus »nd phanlastische» Spiritualismus früherer Systeme zu be kämpfen und mit Hilfe empirischer Untersuchung in die Well unserer Begriffe und Vorstellungen vom V-eltaanzen und im Besonderen vom Verhält,>iß de» Geiste» zum Stofs, der Idee zur Erscheinung, größere Ordnung und Klar heit zu bringen. dabei aus vom Fuiikameut weiter- baucnk, welche» Kanl's kritische Philosophie ihm überliefert; GulcS und Große- auch, wo er mit jenem ..unversöhnlichen Haß" gegen Lug und Trug ankämpsie, überall, wo diese, zu mächtigen Vorurlheilerr und Tyranucien erstarkt, ganzen Geschlechtern die uriverineidlichen Bitternisse de» Levc»- uoch um viele» verschärften. EchtiuiiiicS und Berhängniß- volleS aber, als er. dessen Intellekt zwar frei war von niedriger Nebciianücht, aber sich nicht befreien konnte au» den» Baun seiner pessimistischen »»d dann» einseiligcn Weltbetracblung. seinen Haß gegen die Lüge in Meiischcnhaß au-arten ließ und feinem System den Abschluß in einer SitllichkeilSlehrc gab, die als höchste sittliche Leistung passive- Mitleid und asketische Wellfluckt ausslellte, während koch allem die lebendige Be- ibäligung der Menschenliebe, die Bewähr der Kräfte im Dienste solidarischer Interessen, die Steigerung deS EgoiSmu- zum GulcSthun aus Freude am Guten: das Ideal de» sitt lichen Streben- der Menschen und der Menschheit bilden müssen, wenn ander» aus dem W ge sittlicher Erziehung und Läuterung die Eulwick lmig des Meuschengeschlechla zu groß rer Vollkommenheit und glücklicheren Zuständen bewirkt werden kann. Daß Schopenhauer hieran nicht zu glauben vermochte, rvar da- grösste Unglück seines Lebens als Mensch wie als Forscher. ^ Johanne« Proclß Liu Lapitcl über den Tabak. Skizze. Von I)r. H. Ruhe. Raibrruck »erboten. Al- der Indianer in grauer Vorzeit die trockene» Blätter der aromatischen großblätterigen Pflanze seiner Heimaih zu- samincnrollte und anzündete, um durch Ausf'augen und Umhcr- blasen deS Rauche» die lästige» Jnsecteu zu verscheuchen, da dachte er wohl »ichl iw Eutleriilcsteu daran, daß der Tabak — daS Wort stammt an» der alte» Sprache vo» Hatli — über kurz oder lang ei» unentbehrliches Genußinitle! aller civilisirteu Nationen de» Erdkreises werbe» und Millionen von Menschen Arbeit «nt Brot gebe», große Schisse befrachte» unk reiche Handelsniederlassungen schassen sollte. Es unter liegt kciiiei» Zweiscl, daß der rolhhäutige Wilde gar bald an dem aromatische» Dcnnpsc selbst eigentliche» Genuß fand; wenigste»- steht so viel scsi, daß bei der Enldecknng Amerikas das Tabak, ancheu »iiler de» Indianern ziemlich allgemein war Im Jahre l.'»58 kam lic Tabakpflanz? nach Portugal. Allein da- Ranch» wurde noch nicht Sitte. Man pnlverisirle die aiomatisch duftenden Blätter und benutzte diese» Pulver al» Niechinillcl, indem man eine Fingcrspitz: voll in die Nasenlöcher stöpsle, mit einem Wort, man sing an zu „schnupfe»". Um eine Entschuldigung oder Beschönigung seines TtstiuS ist der Mensch bekanntlich niemals verlege», uni) so schrieb man dem Schnupftabak eine gewisse Heilkraft zu; man stellte die Behauptung aus. er befreie da- Gehirn von allen kraiikhaslc» Einflüssen. Jean Nicol, sranzösischer Gesandter am König-Hose zu Lissabon, verpflanzte lü60 die Sille de» Schnupfe»- nach Frankreich. Ihm zu Ehren erhielt daS amerikanische G wäch st, der botanischen Wisienschast den Namen „kiorblr XicvliirnL", obwohl Jean Nico! mit der Entdeckung des Tabaks noch weniger zu thnn habe» dürste, al- Amerigo Be-pliccl mit der Entdeckung Amerikas. Merkwürdig, der Tabak und sein Heimathland erlitten hinsichtlich ihrer Bezeichnung da» gleiche Schicksal. Um die Mitte de- siebzehnten Jalirhuiider!» gehört da» Tabakschmipscn in der ganz-m civilisirten Welt zur Mode. H neu unv Dame» bedienten sich de» Schnupftabaks al» Reizmillel und z»»> Schutze gegen KrankheftSanst.cknn.ie» Goldarbeiler, Holzftchiiitz'r u >b Horndrcher machlen gute Ge schäfte mil A >f-rligung vo» Dosen. Es gchörle z»in feinen Tone, mil Ai.mulh n id Eleganz dir Dosen zu bandhrben und mit Wurde und Verständnis; eine Prise zu nehmen. Die Damen und die jungen seinen Herren häkle» niedliche MiiiicrlUldöschen, tauchte» die Fft ger nur leise in den Tatak und warfen da- dufte:-,de P:lv-r fluchtig rinler der Nase vorb.i. Die Staal-inäunce dagegen, lohe Würdenträger und Piälälen besaßen grvzer- Dosen, meist von eklem Mclall und oft mil Siemen vo» unermeßlichem Westbe bes tzl J,n ernste» Gespräche ließen sie die silberne oder goldene Dose >» ihre» Händen blitze» und nahinen bei kritischen Wendungen die sogenannte „kn«c cko 6out':>i«»»cö". Mit König Friedlich II, vo» Preußen h elten der Tabak und die Tose rbre» Einzug in die W ligeschickle. Der große König war, wie alle Well weiß, ein leidenschaftlicher und u».rniüd!ich-r Schnupfer In seinem Wohnzimmer standen überall aeiüllle Dosen, er trug den Schnupftabak zuwei eu sogar in der Westentasche bei sick. Oowobl in» Allgem.men einsaL und prunklok, trieb er doch mit seinen Tosen czroß-ir L>p»-; sie waren größkentbeil- von kostbarer Arokil. ruck Mosaik und Email geschmückt und mit Edelsteinen besetzt AuL lieble er e-, Tebakdose» an verdiente Männer zu ver schenken; diese Tose» batten meisten- einen ziemlichen Umfang und trugen aus den, Teckel da» Portrait Friedrich'- oder tcn preußische» Adler mit Fahne» und Trophäen Hin und wieder ' wurdcu sie auch mit Dneaten oder Friedr,ch»d'or gestillt DaS Rauchen fand erst viel später in Europa Verbreitung und Anerkennung. Soldaten und Matrosen, welche an» von Evlome» znrückkehrten, führten c» ein. In Deutschland wurde Zuerst in Sachsen geraucht, und zwar nach Earpzov'S Ebronik »r Zittau 1620 oder, wie Andere wollen, t6Zl zu Lewing im Kreise Meißen; schwedische Soldaten ballen den Anstoß dazu gegeben. Sowohl die weltliche Obrigkeit al- auch die Geistlichkeit erhob gegen ^ie Sitte oder, fall- man lieber sage» will, gegen die Unsitte de- Tabakrauche»» energische» Protest. ES fe, „ungeziemlich und gottlo»", so bieß e». „den Mund, den Ein- und AuSgang der unsterblichen Seele, den Mund, welcher zum Aibinen der frischen Lust und znm Lobe de» Allerbö.hsten bestimmt sei, durch Einsaugen r» d Au-blasen de» Dampfes zu entweihen". Allein, alle Proteste verhallten wirkungslos, »nd da» um so mehr, da die Polizei sich nickt bemüßigt sank, mit barten Strafe» gegen die Raucher Vorzu gehen. Dock in der guten Gesellschaft galt daS Rauchen noch iange Zeit als unanständig. Die Bauer» brachten der Neuerung eine abe,gläubische Furcht entgegen. Zur E! araktenslik der selbe» diene folgende Erzählung: Al- ein Mobr im Dienste deS Kurfürsten von Brantenbiiig eine» TageS ans der Jagd einem Bauern eine Pfeife Tabak anbok, sprang der scklichle Lankmann enlsetzl einige Schritte zurück und ries ganz bestürzt au?: „Nein, mein gnädiger Herr Teufel, ich fresse kein höllische- Feuer!" König Friedrich Wilhelm I. und sein weltberühmte» Tabak- collegiiim brachen den Bann. DaS Tabakranchen fasste jetzt auch in der besseren Gesellschaft fest'» Fuß, namenllich i» militairischen Kreisen, und »ahm täglich z». Jmmerln» blieb cS jedoch ansang- ei» G nuß, welch» man sich nur zeilweise und in besonderen Räume» bei W >» und B er »nd zivang- loscr tkiiterbaltiing gestattete. Zur wirklichen Gewohnheit und täglichen Lebensstile wurde da? Tabakraricheu merkwürdiger Weise durch die Geistlichkeit, welche a sang» dasselbe mit alle» Mitteln bekämpfen zu müssen glaubte. Die Geistlichkeit ge wöhnte sich so sehr au da- Rauchen, tag im Jahre >72!) da- herzoglich Braunschweig Lü»eburgische Eonsistoriiim zu Wolsenbilltcl sich v ranlaßl sülille, den Geistlichen bei An drohung der LUiiponüio ab astieic» das öffentliche Tabakraricheu zu verbiete». In anderen Ländern suchte »>a» der Sitte de» Tabak- rauchenS mit mebr ober minder schweren Strafen entgegen zu arbcllen. D e Päpste Urban Vtl. und Junocenz Vll. be- drvble» jeden Ehriste», Ivelcher aus dem Wege nach dem GolteS- haute rauchte, mit der großen Ereommuuiealwlr. I» Rußland stand bi- zum Jahre tiiät die Slrase de- NasenabschueideuS aus dem Tabakranchen. Zar Al zei ll.N bestraste basielbc mrt der Knute und »in WiederholungSsalle mit dem Allsschlitzen der Nasenlöcher und der Verbe.»uu»g nach Sibirien. Sulla» Amuratli IV. setzte sogar Todesstrafe daraus. Später milderte sich die linkische Gesetz iebmig; aber noch im achtzehnten Jahrhundert sah man einen Tiiiken Mit einer durch die Nase gestoßene» Pfeife z»m abschreckenden Beispiele durch die Straße» Koiistauliiropcl- führe». In Ungar» wurde da» Tabakrauchen dem Adel bei 5-0 Gulden, de» Bauern bei 3 Gulden Slrase untersagt. Ebenso ging die Schweiz mit hohen Geldstrafen dagegen vor. Interessant ist eme alte Beruer Poljzeiverordnuiig vom Jahre ll>6l. genau nach de» 10 Geboten ciiigelheill; hier findet sich da-V rbot des Tabak rauche»» bintcr dem sechsten Gebote. Meinten die Frauen, welche selbstverständlich auü vcrschieecnen Gründen am heftigste» gegen die Pfeife eiferte», r» dem Tabakraruben einen ScheidnngS- grund zu erblicken, und gab so da» Rauchen vielfach Ver anlassung zur Auslösung, zum Beuch der Elie? König Jacob l von England eirtlich belegte den Tabak inil bolien Sleucrn, und die englische» Niediciiiischeu F eullälen erließe» eine Sckrisl iibcr die Schädlichkeit und Gesähilichkeil de» Tabakrauchens. Bis in unser Jahrhundert hinein rauchte mau nur Pfeife. An der Pfeife konnte man in der Regel sofort den Stand und Beruf der Inhaber erkennen. Die Pfeifen der Soldaten waren mit den PortrailS ihrer Fürsten, die der Jäger mit Jagdstücken, die der G lehrten m>l mylhologischeii Bildern geschmückt ». s, w. Gerade in der Türkei, wo man da» Rauchen sogar mil dem Tode geahndet hatte, wurde die Pseise mit der Zeit zum uiienlbrlirluhsten Gcrälh für jeden Muselman». Tie Vornehmen hielten sich eigene Diener sur ihre TschibukS; der Pseisenstopser deS Sultans, der Tscdi- bulschib, nimmt noch i» unseren Tagen den höchsten Rang unter den H.'sbckienleii de» Beherrscher- der Gläubigen ein Ja. gerade i» der Türkei erlangte der Tabak die symbolische Be kentimg wieder, welche er schon vor Jahrhnndcrleir bei den Indianern angenommen Halle und noch heute besitzt. Die Häuptlinge der Rolhhäntc rauche» mit ihren Freund» die Friedenspfeife und besiegeln damit ein Freiiiibschasl-Hündniß, welche» sic niemals brechen werden. Ebenso rcubl der Türke dem Gaste zugleich mit der Schale Kaffee den Tschibuk; und der aromatische Dust de« gemeinsam gerauchlc» Tabaks ist die nämliche unverletziiche Bürgschaft de» gastsreiinvschasllichc» Schutz », wie Salz und Brov bei den Arabern. N ben der Pseise kam auch da» Tabakkiuen aus, zunächst bei de» Malrose» der englischen und der holländischen Flotte, da da- Rauche» wegen der Feucr-gefahr ans den Schissen aus da- Strengste verboicn war. Spät- r gewöhulcn sich auch die Fiotlenosficicrc biö zu de» höchsten Grave» da» Tabakkauen a». Man hält dasselbe für ein bewährte» Schutzmittel gegen den Skorbut. Bei den „Landratten" jedoch hat da» Tabak- kaucn wenig Frcunte »nd Verehrer gesunden. Erst seit den dreißiger Jahre» wurden die Eigarrcn cin- grsüh. t; Spanien unv Portugal machlen den Anfang. Kaiser Wilhelm raucht höchst scllc», und zwar nur dann, wenn er seine» Gästen da» Rauchen gestatte» will Ein desto stärkerer Raucher ist sei» erlauchter Tolm, der Kronprinz, welcher bekanntlich die Pfeife der Eigarrc vorzicht. Auch Kaiser Franz Joseph raucht stark, vor allem die bei der ganzen österreichische» Armee so sehr beliebte lange Virginia- c garre. Selbst Papst Leo Xlll zählt zu de» paksio.iirlen Rauchern. Ein ganz besonder» leieenschastticher Rancher war Napoleon III.; er ließ sich ans einer besonderen Plan lage in Havanna an- den seinsten, sorgsälligst zusammen- gcwickelle» Deckblättern Eigarrcn von ungemein seinem Aroma unv außerorcenllich starkem narkotischen Gehalt machen, welche er aus Auratheu seiner Aerzte nur zuweilen not selbst gekreisten Egaretten vo» dem schwersten linkischen Tabak vertauschle. I» Spanien rauchen selbst die Dame» Eigarren. I» Frankreich und Italic» sicht mau eine Dame fast niemals rauchen. Die Engländerin wurde vor Schreck in Ohnmacht fallen, fall» man ilie blo» zumnih-n weifte, eine E'garre oder eine Cigarette zu rauchen In Pole», Rußland, Ungarn, Kroatien unv Slawonien, sowie auch aus der Balkanhalb insel rauchen die Damen in: Ziminer fast säinmllick feine Cigaretten. In Teulschland gil: die T..me. welbc Z" rauche» sich crdreistet, sür emancipiri Dagegen bcrr'chl bei un» die Unsitte, aus der Straß-, u» den Gesellschaften, in den -rotel-, ja selbst in den Eoncertsälen zu rauche». Außerhalb T u sib- lant- ist da» Raucke» aus der Slraße und »r den Gesell schaften absolut verpönt, ganz besonder- bei der vornehme» 'Well England-, E» seiner Engländer wechselt, wenn er geraucht bat. seine Wäsche und seine Kleider, bevor cr in eine Gesellschaft gehl, und nimmt wohlriechende P'llen. um den Tabakgernch ans sein-m Munde z» ci t'-ruen. eine Sitte, welche gewiß Nachabmung verdient. Heute eifern nickst m-stn die Geistlich», wo! aber dir 82. Jahrgang > "l.l — — Aerzle gegen da- Tabakranchen Allein ei» mäßiger G nuß de». Tabaks dürste eher anregend als gefährlich sein; nur vor tem ttebermaß ist liier, wie liberall, zu warnen Aus dem Reichbtagk. 88 Berlin, 2t. Februar. Die :1ie,ch»taq-coi»misiioir zur Bcralyiiiig der Anträge Lieber Hitze, be!r. die Sonn tags» r bei«, trat hcMe zu ihrer erste» S tzimg zusammen. Abg. Schmidt-Elberfeld (frei!.) wünscht zunächst AnSkuaft Lariiöee. ob die Regierung geneigt ist. die Arbeiten der Eo nmi sio» woyi- IvoNcnd zu unlerstützen, oder ob sic sich »beibanpt >:» P ineip diesen Bestrebungen gegenüber abalniend verhall. Kall, Lohniauu erwidert, dass er n ck» ennachligt sei, »ach der einen oder andriea Seile eine bestiminle Eil aenng abrnreben. Abg. l>r. Lieber be dauert dies« Siellungnalniic der v'lbiind'tcn Regierungen, doch dürft ich hierdnecki d:e Edlnuiijsion nicht ablialle» lasse», den Antra > ein» aeyend durchliel- ruhen, da sie das ihr vom Pien n» gegeb ne Mandat zu cifullen habe. Abg. I-r. Buhl (nalionall > glaubi, daß die Regierung f Sensal!.» besser in bcr Lage sei, eine Vorlage n er die varüegeade Frage an narb.ite», o!s e» durch die Eonnmgion gejch >>en kö ii-.e. Abg. l>r. x ropatschck (co»I.) pstichiel dieser An- sick» bei. Da aber d e R gieriiiig b>» jetzt noch onmer » chl eine bestimmte St-llniig Izur Frage emg »omi».'» babe, in,sie eben die Eoniimftion den Antrag durckcherarhen Dieie Pflielst muffe sie rrsiiste», selbst aus die ly fahr l i», daß lunterher die Regicrung eintach eiklart, dem vo.» R' ch'iage angenomnieacn i-e- letze inchi ziislnnnit» zu kö ineii. Abg. ftr. Lieber: N ichdem der Reichskanzler wiederholt über gewiss' Voilaqen eine O ntiiing NeichsiageS Verla» ,l habe, möge auch der Reichstag von dea r r- biuidrlei! Regierniigcn eine hcstiiiiinie L.n llnng enisordcrn, also ein- ach ein Gesetz b.j bliesie«: dann werde die Rrgirrnng einen Bescheid ertheile» ninff n S'ierans wird ohne weitere Dncnssion der neu vorgejchlagrne 8 der Gliverbeorduung »nt großer Mehriieit angenottlme». D rielbe lautet: „Die Fesl>etznng der V-rhällnifft zwilchen de» seibslsiä digen Gewerbelretdead.» nnd den g iverbliche» Arbeitern ist, va.l>la.Ülich der durch Reich -gesetz begründ tcn Be schränkungen, Gegenstand freier Ueberriukunil." Hieraus wird 8 bin» zur Debal" gestellt, welcher den tt.ri» der tzlnlräge r ll>alt. Deiselbc b-sliniln', daß kein Arbeiter z»>» Arbeiten an Sonn und Festtagen solle ve> vsftchle! werden können, Gebilsei: nnd Lehrin ge in Verkatissstellen sollen a» Soan- und Fesoagen I,ö1'st-n- u» a>,u. ze,i suns Slniide» beschaitigl w-roe» dnrse». A!g. I>e. Bi>dl: Mu dein hie, voegeschlageueu Lvnem kan» man einv.rs'andcii lein, inson'e I die Fabrik,'» davon gelrosseu werden Fi:r de» kleine» Handwerker aber diirsken diese Volschrisie» leicht schädlich nnrk n. E- würde sich also emvs hi-n, da- Gclrtz mir a»s d ' G,osinidnsine zu beschriinken. Abg. l»e. Lieber ist der Ansichi. baß die Peil,ält- iiiffe im kleinen Handwerke vielfach noch schlimmer sind, al- ii, der Großindustrie; er kan» sich daher mit einer Beschränkung de» Ge setz'S aus letztere mchi einverstanden erklären. A >g. Kräcker (?ocialdein.) ist sür da- ahiolule Verbot der Sonnta -arbe I ui allen Werkstäilen »nd beensi sich auf eine vom Hygirinüchen Longreß zu Wien im Jahre 1226 aus Vorschlag de- Schweizer Fab it Jnweeior- l>r. Schüler angenoliiiiieiie Resoliiiio», welche dahin gng: „Soiiniagornlie ist eine der dringendsten Frede- rungen der Hurieine. S>- ist uur dann in voll,,, Masie zu erreiche», wenn durch Verkürzung der Sonnab »d,'a>beit e- dem Aibeiti r »iö','»!> wird, von >chwere„ SonntagSarbeil » i'iberhanvl frei bleihen." Allo anderen Industriestaat-» seien bezüglich der Sonnlag-riih' dem denlschen :>!,ii e in ibrer Gesetz,; bnng weit voiaii". Nachdem die Arbeiter durch die Annaln»- der erliöhte» Geireioezölle und der Bran'Iwenisteuer rnochi den »lehr al- alle anderen Elast ir geschädigt sen », solle der Reich'iag endlich cininal auch elwaK sgr die Arbeiter thnn, Abg. Kalle iv'.il auch gencr.ll alle Werkstäilen dem Ge'ctz unlcimcrsen, doch muffe dem Band -rath möglichst freie Hand gelassen werde», m» die erforderliche, '.'luonahmebeiittnm'in,en treffen zu können Abg. Henning (Reich-Partei) betont besonder» die Nolhivcndtgkeit, den Lehrlingen >,» Haiidiverkc und >ii de« Verkaus-lSüe» die rrsorde,liche Soiinlag-rul>e gesetzlick, zu sich rn. Abg. v Kleist Retzow beanleagt >» 8 >Oäe de» zweite» Satz dc- ersik» Absätze- folgender»« >ße» zu sassen: „Die Gew,rb,-treibende» dürsc» die Arbeiter an Sonn- und Festtage» Nick» b.schlOligrn in , B rgwerken, Salme». Anlbercii»»gsa»stalien. Brncki-n iiiid Gruben, in Hiiüeniverkeii. Fabriken und Werkhallen, aus Werfle» und bei Banlen." Feiner will Abg. v. Kleist-Retzow folgende» »eu,» Arl l». hinzukügen: „Die landeSpolijeiiichen Besiiminnn >eii. I eireff nid die äußere Hnlighaliung der Sonn- und Festtage durch Verhinderung geräuschvoller oder sonst öffentlich hervortirtender Arbeiten, weiden durch die Bestimmungen de- Art k »ich! berührt." — Hi raus >v rd eine Pause gemacht Nach der Panse wurde -»nächst tz. lststa Absatz t nach dem Vorschläge jfteisi-Retzow angenommen. Absatz 2 des 8. ft).',» warde, ebciisiills einsliminig, in folgender Fassung genehmige ,Hi- deI- treihende düi f » ihre Of. I Ilsen und L hi singe an Sonn und Fest tagen im Ganzen höchstens suns Slnnd-en beschäftige». Anfang u d Ende der Dauer ist der Po! zeibebürde anziizeiae» Dl Beschält mng muß sür alle in denisilben Geschälte beichüi»-»-n G-.m!?-,, „nd Lehr linge gleichzeitig stallst,iden. Da- Schank und V rä iSgew rbe. sowie der Verkehr aus M ii » und J,ihrniärklen salb» mchi n ter diese Besinn,nu,gen." Absatz 3 erhall folgende F st'.»;: ,,W lckie Doge als Festt-i- gellen, beflmime» »Mer 2nin>kji..- guag der ört liche» »nd coiiskssionell » V rl nltniffe die Lande, regi,rungen.' D eser Satz wird mil 0 gegen 7 Stimmen angenomai ii, w > ".end der von I»r. 2 -ber beantragle Jnsotz: „An de» hesondrie» F sikag- n seiner Eonseision kann kein Arbener znin Arbcite» veevstichl t »'erd ", gestr ck.e» wird. Nl'atz -1 wird, nach längerer Debatte, folgende,, maß n sormnlirl: „Ai bellen zue Reiniguiig und Jnstandhalliing, durch welche der regeluiaß ge Fortgang de- eigene» oder e ne stelnde» Betriebe- beding! ist. sowie Arb.ücn. welche nach der Natur deo Giwerbebetrn'be- einen Ausschnb oder eine Unterbrechung nicht gestalten, fallen unter die vorstehenden Bestimmungen i.ichi." — Die Fortsetzung der Debatte wuide aus D en-tag vertagt. Aus dem preuliischtn LandtlM. 88. Die Commission de- Abgeordnetenhauses zu> Be- rat!iu»g de- Gesetze- über d:e Erlcickit iung der 'Volk-sck'iit- laste» setzte beute die Vcralaiing de- eniickicitenden 8 o fort. Die Antiägc Brüel ft Llitz, sow e der »attoiiaUiderale Anliag, won..ch die Erhebung de- Schulgelde- weder erso! ,en kann an solch .. 17.! wo jedem orlsangehörige» Kinde der Bestick', e.ller sch.ilg.ldsr,, ,i Schule ermöglich! ist, und d,c sich b.ide allein darm u..:ci cki>ie,n, daß der nalio.iallib-ralc Aigrag diese Mö .lickke.t nn. inr g hob ne Volksschulen, der Brücl-ft d'itz'jche dagkgrn snr Volk.schulen. A'rle über dasjenige freier Volksschule« Nicht hinaasgel, II, s si„ i.ekl w isen will, gab wiederum ru einer ring bendc». mehrst,indigen Debatte Veranlassung. Abg. Wessel (frcieons! b-aairagtc, von dem G.sschlSviincte ausgehend, daß alle d rar! z-n Schnl-n, wie sie durch die voileaenden Aniräge fixe! werde» so!I-n. al-Bolksichulen ii» gesetzlich-» Sinne Nicht angesehen werben kö.inlcn, d.ß dü- Lelirerpeujionszrsetz vom k. Juli lbVä aus die Lehrer an solche» Schulen keine?! Wendling finden solle, dag-gen dcnjenig n G.mieinken, welche derartige Schulen heidehallen, v ipst ch et sein loll-n, den an d.'nsilbeir b lchältiglrn Lehrern de» sonst vom Sta >te zn gewnlirende» LehrerpensionSznichuß an- eigene» Mitteln zu geben Diese An schauung fand ihkilS Unterstützung, lheils l bhgsien W doft'ru tz wie d-r- auch bei dem durchaus nickst genau s flstehende» B'gösse , ?<olkS- schul'" nicht ander» zu erwarten war. Muiislerialdtteclor de ln Eroiz gab »amenilich mit Rücklicht au' d,e Bst uniiungen der Verfassung seiner Auslass».,; dahm Ausdruck, daß b ft Eckinie» al- Vottsschulen » chl zn erachten seien; es muff.' daher besonder- znm AnSd.nck gebracht werden, fall- ans d, eiben da- L chrerpeiision-gelctz Anw nduiig finden sollte. Vll Volk sticken seien nur solche Schulen anzulelien. zn deren Uiilerhaltniig em Zwang sär die l elress-iide» Gem-uiden, b rw Verbände bestehe, und zu deren V such jeüe-K :d verpsl-chiet sei, sow.'N es nicht anderwlit einen den Eriord r> ii n iolcke. Schale» »lindesten» gl,"ch»v-rt!i>gen Ualerrich: erlislte ?l ch der co,s v.rlive Anlrag, welcher dn.cki die von Seiten d-r Siil'eoitt- Mi'sion s iiq ft llle Fassung dahin abgeschivächt ist, baß d Fort- erhe »ng von Schulgeld mit G-neliMifnng d-- Krei'ans'chaii e b i Land chale» de- Vlerirk'an-sch iss,» bei Tlabstchick-'N dann w k r er- folge» kan», wen» der An-lall durch d n Sinat-b ilrag » chl ^eckt wiid »nd nndernkall- kme eihebliche VermebiUiig der Ecmrnnna! oder Schickabgabeu eint eie» müßte, s nd seilen- d-r Reglern»',-v-r lreter leotzaslen Widerspruch. Dieselben betonten wirdeeholt. r«ß biermil da- P> nikip de- Gesetze- durchbrochen werde, erklärten auch d e Bestmimniig. daß ttreiS-, bezw. Bezirk-aii-schuß Im gea e---n Felle d ' Enl'chkibu g lreff » so len. für eine Schmä r,.» d-r R chte t.r Krone, da n-ch dn Itz Bestin-nningen die Anffichtö«
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