Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-22
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1108 tzehörb« über derartige Lchnlgelderhebnngen verfüg». Leit»»« des Adg. v. Zedlitz w«»de der «uSweg voigeschtoge», die von de» Conservativen deabsichiigte Maßnohnie nur sür di« Dauer von süns Jahren einirelen zu lasten. Dagegen begründete Abg. ». Rauchhanv» de» Antrag nochmal» an» der Rück sichtnahme sür ärmere Gemeinden, suchte die Unbedenklichkeit destelden iu der abgeschwaäileu jetzigen Gestaltung zu erweisen »nd gab der Anschauung Ausdruck, daß derselbe lediglich einen über leitend«» Charakter haben sollte, da nach verlaus einiger Jahre die Tommunen anderweit sür den Ausfall de» Schulgeldes Deckung beschafft hoben würden. Bei der Abstimmung wurde der national- kiberale Antrag gegen die Stimmen der Antragsteller abqeledn«, der Brüel v. Zedl tz'sche Aniiag zu Rr. I de« ff. b mit »roher Mehrheit angenommen, daraus da« v. Zedlitz'sche Amendement zu dem conservativen Anträge gleichsall« veiworsen und sodann der »weite Absatz des ff. 5 — enthaltend den trübere» konservativen Antrag — durch die Stimmen der Eonlervalive» und des Lei trums. Ib gegen IO, ongenonimen. Der ff. b gelangte danach nnt l? geg-„ 8 Stimmen in der Fassung, wie ihn dir Subeaminission vorgeschlagen »ud die bereit« in unserem letzten Bericht über die CommissioiiS- Verhandlungen mitgeiheilt ist, zur Annahme Daiiic siimmie» die Conservativen und da» Tentrum geichlosten, sodann einzelne Freiconservative beziehung-weise Nallonallidkralt. Seiten- der Abgg. Weber und S evIsord > lnaiionalliberal) wurde sodann beanlrogt, um den Vielsachen Wünschen de« LebrerstandeS, welchr van allen Seiten ol- begründet anerkinni wurden, Geltung zu »erschaffen, hinter ff. 5 den nachsolgenden ff. 5» elnzuschalien: ..Die Beitrüge und Antritt-gelber, welche gemäß ff. des Gesetzes über die itrweiterung, Verwandlung und Reuerrichiung von Witiwen- und Wa sencasjeu sür Elemeniarl-brer vom 22 Derember 1869 von Lehrern an öffentlichen Volksschulen zu leisten sind, weiden vom 1. April 1889 ab aus die Stoalscaste übernommen." Ferner sol en> den ff. bd: „Der ff. I de- G setze- vom 16. Ma, 1885 (le, Huene) wird dahin abgeändert, daß vom k. April >669 ab der vom An- theile Preußens am Ertrage der Getriide- «nd Biehzölle z» allge. meinen Eteuerzwecken zu verwendende Betrag, welcher von den Ueberweijuiigen an die Lommunaloerbünde obzuziehen ist, von Ib Millionen aus 20 M llionen Mark erhöht wird." Nachdem Abg. Weber diese Anträge, ersteren aus Grund der sociale» Lage der Elrmeutarlchrer, letzteren damit begründet hatte, sür die erheblichen Mehrausgaben, welche aus Grund der Commission-- beschlüste zu leisten seien, Dcckung zu schaffe», wurde von Seiten der Conservativen und des Centrums der ff. 5» als »»her Zusammenhang mit der vorliegenden Gesetz-ömaleri« stehend bezeichnet und gegen die Stimmen der Riiionalliveiolei, be schlosten, denselben hier nicht zur Discussion za stelle». G gen ff 5b wurde namentlich geltend gemacht, das, durch Annahme destelden die Aussicht uns eine baldige und bessere Beseitigung der len Huene erschwer» werden würde. Derselbe wurde mlt grosser Majorität, 19 gegen 6 Stimmen, abgelehn». Für denselben ftininilen seitens der Rotioiiallibernlen nur dle Abgg. Weber und Sitzstart», die Frei- sinnigen geschloffen und Abg. v. Zedlitz. Hieraus wurde die Sitzung Vertagt. Luchhandlungsgeliilfen-Verein. * Im kleinen Saale der Buchhäiidlerdölse hielt am Mvnlag Abend Herr HanS Mrrian vor de» Mitgliedern de« diesigen Buch- dandlungsgehilse». Vereins einen Vortrag über „Das junge Deutschland", in welchem sich eia Ueberblick über da» concrulrine, was die heutige realift ische Schule in unserer Literatur will, verbunden mit der Beantwortung der Frage, wie diese Schule entstanden ist, was iür eine Berechtigung, was sur eine Hoffnung sie bot. Wie jede Kunst in ihrer Zeit wiirzeln nnd fußen muß, so auch die Dichtkunst. Sie har aber jetzt ihren Boden verloren. In der Lyrik tominire» die „absolutistischen Butzenicheibenlieber"; ihre milielalieilichen Hcldc» zechen, mmnen und tönnen surchtdar viel Vertrage». Im EpoS wird wenig geleistet; der Gartenlaubenroinan der Mai litt wird vom Damenpublikuni vei schlungeu und le r^ ent wort, virs le roi — Nataly von Eschstruth tr»l die Erbichail der Marlitl an. Am meiste» liegt da- Drama im Argen, nur die Herren Blumen- thal, Lindau, Iacobiohn und Mojer herrsche» aus der Bühne. Es sind gewöhnliche Alllägeleien, die geboten weiden, mit Bühneumache »nd hüoschen Worteii. Im Trauerspiel zehren wir noch vo» den Clolsiker». Und da bet un- nicht« ist, Io gehen wir zu den Nach- dorn und borgen; in Bezug aus den Roma» und das Theater ist die Invasion des Auslandes bereu- constatirt. Ist den» Alles bei «nS '» todl? Allerdings sind Ebrrs, Baumhoch, Julius Wolfs, Felix Dahn, Paul H yse in den Vordergrund getreten — das war die Herrlichkeit des neuen deutschen Reichs, aber Alterihümelei, Unwahr heit kennzeichnen vielfach diese Richtung. Moderne Figuren ans den Theesalons spazieren iu egyplischc» Gewändern umher. Ein Umschwung in der Literatur wird nicht ausbleibcn und ist vo» der Generation zu erhoffe», deren Schuljahre erst »ach de» -OcrJahien sollen. Kail Bleibtreu. 1859 geboren, gab Anstoß zu einer »enc» Richtung in der ualionalr, Lileralur. I» seinem Schri'iche» „Die Revolution in bei deullchen Literatur" sprach rr es aus, Latz mit der surchlbarrn Nachcmpsintelei gebrochen weiden solle, heute wo die Ilassik sür uns Evangelium geworden ist. Wilhelm Arcnt in Berlin war eS endlich, welcher eine An- zahl jugendlicher Geister iammelte, deren Gedichie !,krauSgab und letztere unentgelllich verjandle. Heute kostet das Buch ü.st So wurden Rainen »n Publicum bekannt, von bene» kein Mensch vor her elwas gehört hatte. Diese „lunge Schule^ zeigt eine gewisse Beiwandlichast mit de» Bkrttcicru der allen Sturm- und Drang- Periode. Wie damals, schreit man heule über den Sittenverderb. Ei» junger Verl gcr sand sich, ein lliiieuin unter den Verleger«, ela weitzer Rabe: Wilhelm Friedrich. Er hat es verstanden, nur der Idee wegen diese Richtung emporzuhalten. Der Führer der junge» Schule ist Karl Bleibtreu selbst, ein vollbliilbkilmer. Schon hat rr mehr als Schiller in seinem ganzen Leben, über 2 Dutzend Bände geschrieben. Er ist am bedeutendsten ol- Literarhistoriker und Kiiliker; als neue Specialilät hat er da« „literarische Lchlachieiibilb" geschaffen. Em samvs schneidiger Kritiker, scharfer Denker ist der jugendliche Conrad, oejjen Force in der Erzählung. i„ de, Novelle besteht, die sich ganz und gar aus »nluroliftischem Boden abspiclt. I» der Erzählung dos bedeutendste Talent ist enlschicdea Max Kretzer, ein Antvdidakt durch und durch, knorrig, aber seine Bücher packen. Dos gerade Gegenthcil vo» Mox llretzer ist da- kleinere Talen», ober der giötzcre Meister Hrrma»» Heiberg. welcher den rea- lisiffchen Roman solonsähig gemacht Hai „Ei» Weib" ist ein hoch- bedr»ie»drs Werk von ihm. Roch immer Lirulenant vom Kvvi bis zur Sohl« ist Detlev vo» Liliencron, eine der originellsten Euchriiiungen im lungen Deulschland, srisch. luftig, liederlich, slrami», urteulich steht er da. Flott und frisch ist er >m Liedr. Er Iriffi den Bolksio» und bleibt der schneidige Lieutenant durch »nd durch. Em anderer Erzählrr ist der Alierthüniler der Iiingdeutschrn: Wilh Walloth. Erbringt tn die Inga wiiklichc Römer. Eine Dame, B von Suttner, be sitzt eine äusierst seine Se lennialerri. Der Lv> k-r par eveellence, den man so rechl als büien Buden ln der tuiigdeuischen Saiule bezeichnet, ist Hermniin Lonradi. Wilh. Aren» ist nicht io bedeut »d, viel bedculeiider der Münchner Wolsgang rkirchbnch, der j öcklm der modernen Lyiik, mit einer Phantasie, wie sie kaum wieder gesunden wird. Carl Henckell lebt in der Idee der koiimienden Geneiaiion, Arno Holz ist sein Gegensatz. Dniki eoq icttir! in der Licde zum v.erien ^ia»d. Reben suichll ar » >l Uniki'-m steckt doch >il> Giotz n »nd Ganzen t» der juiigen d.iit ch >> Schule ei» gan; iü-h!-ier Kern, »aiunllich sieh» die Ltzrik bet Ihr wirtlich grob da Mag es auch i» dem Hexenkessel der I„ugdeu»che» noch io biodtl», qualmen, brauien und zisäie». so haben wir doch im Hinblick aus die Tüaiiache, datz Da-, «e.S geschrieben wird, auch emplimde» wird, dntz AN,» a„- socialen Frage» herausquilll. fest die eine Hoffnung, da« Uib'ls neuer künsl leeischer Schönheit stch daraus eniw,ckci„ zu setzen. Internationalkr tiochknnstvrrein. Leipzig, 2l. Februar Iu dem »'stoch oelchmücklen binnen Saale de- Krvltolloalastes feierte am gestrigen Tage der Inter- »ailvnale Kochkunftoercin sein Slistungsses». Musik Vortra,« leiirten da« Fes«, an drm stch auch hervorragende aus. würitge Vertreter de- »ockistanbe- „eben uuieren ersten L» vz'ger KSchen beide,liglen. ein. In vorgerückier Eiuud« erfolgte die Fest- tatel, deren Verlaus duich zündende Aiilprachen gewürzt wurde. Den ersten Toast dracküe Herr Reniter Leo Fiste r aut Se. Majestät Küiiia Alb-r» aus. inden, er aus Sachten- geliedien Herricher mit begeisternden Worten dinwieS, dessen hohe Regentenlugtnden hervo hob »nv daraus ein alllettige» Widerhall stabende- Hoch «usbrachte. Und nnu folgte »ädren» der Zwischenpausen der einzelnen Gäage »ln Toast «ul den andern. Herr Gähner Uetz die an«tva>l>oen Mitglieder u»V die Gäste, Herr Danndeik, da« »reue Alten- hvrger Verer »«Mitglied, den Boisitz-nSea uud da« Comiö IW»u. Fuchzeiiuags - Nedocieur Schweißer wies aus die aruh« Bedeutung »er Kochkunst bin und widmete, «« Schluffe wluer A^südrnnge» «»gelangt, der Kochkunst »uv den Kochkünstleru W» Gtöü. Utu» «der,»« graste Anzudl Tetegramme war van allen Seite» et«gegangen — ein Beweis sür dle große Anhänglichkeit, deer» sich »er Verein det Irtnrn aaswärtigeu Miiglteder» und Freun den erfreut. Herr Fleischhauer betonte dieses ersreulich.'Zeichen ganz besonder« und brachte die Telenramme dann zur Verlesung, welch« u. A eiageqaageu waren aus Wurzen, vom Verein Dresdner Köche, vom Rheinischen Kochknnftvere>n aut Küla a. Rh., au- Wien, vom Präsiden««» des Deutschen GnsiwirlhverbandeS i» Berlin, au« Dusteldocs. au« Plest vom sürftlichin Küchcnmcister, au« Soalseld, Rostock, Berlin, Dresden und Plaue, i. v. Die Verlesung d eler Draktgrütze wurde mit lebhaftestem Bestall ausgenommen, woraus Herr Dan »heil nochmals da-Wort ergriff, um der Presse ein dounernde- Hoch zu we hen. Ja seiner Er- widerung daraus toastete Herr Oe. Reyhrr ans dt« Znjamuiru- gehärigk-it der College», aus die Eintracht >m Vereine. Noch manche» zündende Watt wuroe gesprochen, manch« heitere und ernst,' Ansprache wurde gedalien, ehe die, übrigen« ausgezeichnet non den Köchen des Krtzstallpalastes anSaeftailete Festtafel ihr Ende erreich» Halle Dann trat der Ball >» seine Rechte und Alt und Inng belheiligte sich an dem frohen Reigen. b>S das Fiühroth d>- juageo Tage« »tr Festtheilnrhmer znr Heimkehr mahnte. Lachsen. — Dresden, 20 Februar. Der Polizeipräsident S chwauß begeh! am morgigen Tage de» 25. Jahrestag sriner Ernennung zum Cbes der hiesigen königl. Polizeibehörde. Au- diesem Anlässe sind ihm verschiedene ehrende Ovationen seilen- seiner Untergebenen, von Vereinen und Corporalionen zugekacht wegen der vielen Verdienste, welche sich der genannte hohe Beamte in seiner langjährigen onsschließlich dem Polizeisache ge- widmelen IhÄIigkert erworben hat. Bereit« am l. Mai >878 seierlc er sein silbernes Diensijubiläui». Bei dieser Gelegen- beit wurden »hin zahlreiche Geschenke gewidmel, bochehrend« Worte der Anerkennung und de- DankeS vom Minister de« Innern, wie dem Stadtoberhanple von Dresden gesagt, Se. Maj. der König aber zeichnete ihn durch Verleihung de- EomIhurkreuzeS vom Verdienstorden auS. In dem Biertcl- jahrhiindert 1863/88, während dessen Polizeipräsident Schmaug an der Spitze der hiesigen königl. Polizeibehörde steht — diS 1863 gehörte er ihr als erster Rath an — haben sich Wirkungskreis und Geschäfte dieser Behörde in einer Weise ausgevehnl und erweitert, wie dies vo» keiner Seite je geahnt worden ist. Mit dem rapiden WachSthnin der Stadt hat aber die Lervcllkommnung der Organisation der Polizei behörde vo» Dresden wacker Schritt gehalten. Der Grundlo» der Schwautz'schen RegimentSsühning Höflichkeit und Humanität ist noch heutigen Tage- VaS Leitmotiv. Die Dresdner Polizei gilt — nutzer vielleicht dci den Herren Socialdemokralen und ihre» Propheten — allgemein sür arlia und zuvorkommend, und da- schon so vielfach bei grvtzen Hrstamnieuströmungen von Mensche» in Dresden, z. B gelegentlich der letzte» sächsischen Kaisertaae wieder beobachtete und lodend erwähnte niusterhasle Verhalten der Drrdkiier Bevölkerung ist zur Hälske ganz gewiß dem Conto der höflichen Polizei zuzuschreibe». Die Verhütung von Unordnung, welche mehr Tact und Umsicht verlangt, wie die Unterdrückung derselben, findet aber in der Negcl nur selten und bei der einsichl-volle» Minorität An erkennung, ein Schicksal, VaS die Polizei mit der Feuerwehr lbeilt, deren Verhütung von Brände» auch weil weniger Be achtung findet, wie ihr Auslrrte» bei Großseuer. Polizei- dirrclor Schwauß setzt seinen Beruf weniger schneidig als human aus und bekundet die- unter Anden» auch dadurch, datz er, der da- Elend, dir Noth der Menschen in jeder Ge stalt und Abart amllich, also ungeschminkl. gründlich und ganz kenne» zu lernen reichliche Gelegenheit hat, allen h„ma- »nlären Bestrebungen der Jetztzeit gern seine Unterstützung leiht, ebne jedoch damit zu prunken. Datz er zugleich aber ein scharfes Auge sür die Ilebrlstänte unserer Tage besitzt, da- bat er beispielsweise bewiesen durch die von ihm in de» letzten Iabren gelressenen polizeilichen Verfügungen in Sachen der Volksfeste, Belustigungen re., ivelche ungemein wohllhälig ge wirkt »nv gesündere, würdigere Berhäliniste geschass n haden. Ohne Härte und Rauhheit, aber energisch und fest, wo eS gilt, führt Polizeipräsident Schwauß sein Amt. »uv die Früchte, die rr damit erzielt, sind recht wertbvoll für dir sächsische Residenz. Mag der ausgezeichnete Ehcf der hiesigen könig lichen Polizei noch lange seinem schwierigen Amte vorstchen können! — lieber den Stillstand in der Zunahme der Scküler in den sächsischen Volt»sch»len schreibt die ,Eoe -Corr.": In mehreren Städten Sachsen- hat man im verflossenen Jahre die aus den ersten Bück so befremdende Wahrnehmung gemacht, daß ein Stillstand in der Zunahme der Volksschulen eingetrelen ist, und auch für diese- Jahr findet man schon jetzt in den TageSbläNern Ankentungen darüber, daß nach den bis jetzt erfolglen Anmeldungen zur Ausnahme in den Volksschulen aus die Fortdauer dieser rück läufigen Bewegung zu rechne» sei. Genaue Daten darüber, ob kiese Erscheinung sür da- ganze sächsische Gebiet allgemein giitig oder ob sic nur einzelnen Gemeinden eigentbümlich ist, sind jetzt nock nicht zu haben, da sich unsere Schulstatistik vor läufig daraus beschränkt, den jeweiligen Schüler bestand, nicht aber den jährlichen Abgang und Zugang der sächsischen Volksschulen sestzusl, llen, übrigens auch die Angabe de- Bestandes seil t884 dez 1885 unterbliebe» ist. Dadurch ist e>ne Untersuchung Vieser zur Bemlbeilunz deS künftigen Skhulbedürsiiisse-. also deS Bedürfnisse- an Lekrkrästen nnd Schulgebäuden sür Staat imv Genieinven äußerst wichtigen Erichelnung aus direktem Wejze unmöglich gemacht, r- bleibt nur der weniger sichere mdirrcte Weg offen. Diesen Weg hat auch die Direktion de- statistischen Bureau- zu Leipzig beschritten, um oben beregten Stillstand sür Lcipzig-Slavt uud Leipzig-Land dar znlhun. Al- mulbmaßliche Gründe sür diesen Stillstand hat man deren drei hervorg-hoben Der erste und hauptsächlichste derselben war die Verminderung der Eheschlietzuu ge» und der Geburten der jetzt schulpflichtig werdende» Jahr gänge. Während in den Jahren 1872/79 aus 1000 Ein wohner vnrchschiiittlich circa 35 lebende Kinder in Leipzig geboren wurde», betrug diese Geburtenziffer im Jahre >880 nur noch 31.03 und sank von diesem Jahre an säst beständig bi- >886. wo sie sich aas nur 31,45 be zifferte. A hulicheS zeigt sich sür da« gesamnitc König reich; e» lchwankle hier in den Jahren 1872 79 die G>- burleuzisser zwischen 42.5 und 45.4, während sie im Zeit räume 1880/85 b>- aus 41,29 herabiank. AuS kiesen Zahlen ist zu schließe», daß einmal der Zugang an sLmrstichligcn Kindern vom Jakre 188? an ,n den sächsischen Volksschulen ein verbällnitzmätzig geringerer sein wird als srüber, und daß zweiten« die Onole der die Schulpflicht beendende» Schüler von 1887 an eme bedeutende Steigerung ersabre» kurske; beide Faelorrn aber, zusammen wirkend, müssen einen Stillstand >n der Zunabme der Schulsreguenz erzeuge». Gleich ungünstig aus die letzlerc wiikie ferner die erhöhte Kindersterblich keit. Besonder« vom Iabrgang l880 slarbe» in Leipzig so wohl al- im gesammlen Königreich sehr viele Kinder, und a»cb sür die folgenden Jahre hat sich, wie au- den jüngsten Veröffentlichungen de» königlich sächsilchen statistischen Biliean« ersibilich ist, nameullich », de» Jntuslrieslädien Meerane, Cb «nitz. Gl uchan, Erimmiischa» »nd Werdau, gerade der A»tt,e>l der in den erste» Leden-jadren Ge storbenen rrbedlich grsleigert. Zu diesen zwei da- Schul» bedüisnitz weseiiliich abm>nder»den Faktoren trat schließlich sür Leipzig noch al« dritter hinzu der wesentlich ver inchrtc Abgang von schulpslichtigen Kindern an ködere Schulen. Wahrend in den Vorjahren aus je >000 E nwol'ner >6.8 Schüler höherer Lehranstalleu entfielen flieg diese Zahl im Jabre 1887 au» l8.4. Der absolute tteberschnß gegen da- Vorjahr betrug 355 Schüler. Für da- Königreich Sachsen seblen un« auch nach dieser Richtung bin die Zahle» Aber schon auS dem Znlreffen der zwei vorgs» »aunlen Farloren darf man wobt für die aesammteu sächsi schen Volksschulen mit ziemltcher Sicherheit au> einen Stillstand >» der Zunahme der Schülerzahl für die nächste« Jahr« rechne». — Um Sonnlag Nachmittag in der Zeit »«> »—»«Uhr ist in der Wohnung eine- bejahrten Privatmannes in der Kaulbachstrahe in Dre-den in Abwesenheit de- letzteren ein Nachschlüssel«, bez. Einbruch-diebstahl verübl worden. Der Dieb bat in der Wohustude eiuen Schreibsecretair geöffnet, in welchem sich sür ca. 70 000 -E viv. Werlbpapiere besundrn hoben, er hat von denselben jedoch nur die Talon- »nd Coupow- gestohlen. Wie wir hören, sichert der B stoh- lene Demjenigen, durch ersten Hilfe eS gelingt, die fehlenden Papiere zur Stelle zu schaffen und den Dieb zu ermitteln, eine »amhoste Belohnung zu. Elwaige Wahrnehmungen über den Verbleib der gestohlenen Sachen oder den Thäler sind bei der Criminal-Ablhritung ber königl. Polizri-Dircclio» zur Anzeige zu bringen. — Wahrhaft erschütternde Schilderungen über de» durch den lange» uud schncereichen Winter verursachle» Nolbstand de- Wilde« hört man vo» der sächsisch-böhmischen Grenze. Die Thirre habe» surcklbar Hunger und Duist zu leiden. Der meterhohe Schnee in den Wäldern deckt alle Nahrung zu, die Bäche und Quellen liegen tief begraben. In Schönheiderhautmer kamen 3 Stück Mutterwild an die Mulde, jedenfalls, um sich eine Labung zu suche». Die armen Thiere waren aber so erschöpft, daß sw sehr bald verendete». In deu großen «ildreichen gräflich Walksicin'schen Forsten werde» täglich große kostspielige Fütterungen veranstaltet. D>e Hauptsütterung findet bei Fleyh statt, wo sich stet- viel Zuschauer au- uah und fern einsinve». E- ist rührend, zu iehen. wie die arme» au-gehungerten Thiere über das ihnen bereitete Mahl hersallen, nicht achtend aus die Nähe de- onst scheu gemiedenen Menschen. — Allgemeine Freu^ erregt e« in Bad Elster, daß nunmehr der Ban de« neuen CurbauseS mit allem Nachdruck begonnen werden soll; denn nachdem, wie man hört, gegen zehn Blanket» an verschiedene auswärtige Baumeister mit ber Bedingung, daß dieselben bi- zum 22. d. wieder eingeliesert ein müßten, au<gegrde» wurden, soll sofort nach deren trüsung seiten- de- königl. LandbauamteS in Zwickau der Zuschlag ersolgen, der Bau selbst aber häkle bi-MitleMärz zu beginnen. — In Großluga bei Radeberg ist bei dem Adgraben von Erdlanv, nölhig gemacht durch Verbreiterung der Straße nach Lockwiy, abermals rin Geldsund gemocht worden, der zwar nicht dir Höh« de- erste», etwa- über 500 woklerhaltene ächstsche Sttbermünze», erreicht, lmnicrhin aber Beachtung verdient. Man fand dieser Tage ein wvblerballeiieS Goldstück »in Werlhe von 20 Franc-, »nt dem Bilvniß Napoleon'- I. und der Jahre-zalit 1812. Dicht dabei lag ein menschlicher Echenkelknocben. Sonstige Ueberreste, etwa Monturstücke oder Unisornikiiöpse, die ans einen hier begrabene» sranzvsischen Soldaten au« der Zeit der Kämpfe um DreSbc» (August 18t3) chließe» taffen könnten, hat ma» b>» jetzt »och nicht entdeckt. Wa- die früher gefundenen Silbrrmünze» betrifft, so sind sie nach getroffenem friedlichen Vergleich in dc» Besitz der Gemeinde gelangt und können Liebhaber von dergleichen Alter- lhümern voin Gemeir.Vevorstand, Herrn Henlschel, gegen ent- prechenkeS Neugelv Stücke der drei verschiedenen Sorten ab- gelasse» erhallen. Freiberg. 20. Februar. Bl- Zweigverein de- All gemeinen deuischeu Sprachvereins hat sich hier aus An regung de- Ghmnasialprofessor- 1)r. Rachel ein „Deutscher Sprachverein" gebildet. — Eine Deputation de« hiesigen Militairvereiu- l überbrachte gestern Vormittag dem LandwehrbezirkS-Comniandeur. Herrn Oberst Jenner, und dem Eoiiimaiideur deS hier garnisonireiiten 1. Jager-Bataillou- Nr. 12, Oberstlicutrnant Freiherr» v. Hausen, vie Mittheilung ihrer Ernennung zu Ebrrnniitgliedern unter Ueberreichung ge- chmackvoller Diplome. Die beiden um da- hiesige Mililair» vereiii-wkse» vervteutenHerren nahmen die ihnen verliehene Aus zeichnung mit herzlichem Dank entgegen. — In vergangener Woche »st der bi-herige Hüttenwardein in Mulden- Hütten, F. Burggraf, wegen Unterschlagung gefänglich ringezogen worden. Diese Sache macht hier peinliche- Ans ehen und erregt um so größere Entrüstung, als Burggraf, der »nverheiralhet und bei einer eiaismäßige» Besoldung von 3200 -st gut situirt ist. nur a»S Habsucht die Unredlichkeiten beging, die lbeilweisc bis zum Jahre 1885 zurückdalire». Es erscheint sür jetzt unthunlich, Elnzelbeite» über die eingeleitete iiiiisäiigliche Untersuchung milzuthcilcn, über welche viele zu», Töeil übertriebene Gerüchte im Umlauf sind. — Eine hiesige ledige Gorlnäheriu ist wegen unbeschreiblicher Vernachlässigung eines ihrer beiden unehelichen Kinder, eine- t>/r Jahre älten Knaben, verhaftet worden und sieht strenger Bcstrasung ent gegen. Da- bevauernSwertbc völlig verkümmerte Kind wurde in- Stavtkrankenhau- gebracht. --- Auf der Thcilstreckc Marienbcrg-Rcitzenhain der Flöba- Reitzenhainer Linie hat am Montag den 20. d. M. insolge erneut eingetrctener Schneeverwehungen der Verkehr wiederum eingestellt werden müssen. * Crimmitschau. 20. Februar. Gutem Vernehmen nach ist die Wiederwahl deS Herrn Bürgermeister Grundig seiteu» der kgl. Amt-Hauptmaiinschast Zwickau bestätigt worden und wird in nächster Zeit kessen Neuverpstichtung erivlgcii. — Die bei Gelegenheit de- gestrige» Mission-» estes gesammelte Kirchencollectc erbrachte den erfreulichen Betrag von 89 33 und außerdem wurde für ver kaufte Schrislcu die Summe von 10 67 ^ erzielt. — Unter dem Verdacht der Falschmünzerei wurde heute der Klen> p » erR. verhaftet, nachdem zuvor durch die Gendarmerie und Polizeibehörde eine Haussuchung bei demselben statt» gesunden. Ebenso gelang es unserer rührigen Polizei, einen Zechpreller in der Person de- Andreher« Ps. dingfest z» macken. Da- erst 15jährige Bürschchen hat da- saubere Gewerbe schon längere Zeit getrieben, zum Schaden vieler hiesiger Wiitbe. — AuS Glauchau. 18. Februar, wird gemeldet: Seit Nachmittag4»/, Udr brennt die Wo lkenburgcr Weberei. Da- Lager ist glücklicherweise gerettet, auch sind die übrigen Gebäude außer Gesabr. — Eine weitere Meldung vom l9. Februar lautet: Bezüglich des Wolkcnburger Feuer- ist »och initziilhtilen. daß durch daffelbe nur der Dachstuhl de- Waarrntagergebäude«, in besten untere», Tbeile sich die Con- torc befinde», zerstört worden ist. Da- Waarrnlagcr selbst konnte glücklicherweise »och vollständig geräumt werden. Hainichen, 19. Februar. D>e königl. Amt-Hauptmann- schasl Döbeln hat an die ihr unterstehenden Genieinktvorstänke rme Verordnung dahingehend erlasi-n, daß in womöglich inehrereii Gemeinderathssitzungen resp. Geiueindeve,sam inlungen die Errichtung von möglichst einsgche» und wenig kostspieligen Kinderbewahranstalten ans dein Lande erwogen werde, damit die Vorstände in der Lage seien, sich der der nächsten, voraiiSsichllich Anfang lünsligen Monat« von der königl. Amt-Hauplmannschast abzuhallenden Conserenzen über diesen Punkt zu erklären. Vermischtes. »»» Berlin, 20. Februar. Kaiser Wilhelm hat sich in letzter Zeit eine- vorzügliche,, Befinden« erfreut, und auch der Kaiserin Augusta geht es >m Ganzen leidlich gut. Wenn auch im königlichen Palai- begreiflicher Weise eine reckt gedrückte Stimmung herrscht, so ist doch die ganze nähere Umgebung der Majestäten einstimmig in der Bewun derung der besonderen geistigen Frische sowohl de« Kaiser«, wie der Kaiserin bei dem Festesten zu Ebren de- Kaluga- Regimeut«. Am Sounabend stand der Kaiser bei Tische aus und brachte daß Hoch aus den Zaren au«, inde», er Alexander'- I. gedachte, besten Gunst er da- Regiment zu ver danken habe, »nd dann nacheinander die Kaiser Nikolaus, Alexander U. «,d den jetzigen Zaren erwätznte, mit denen ihn stet« die innigste Krrunbichast derbnnven habe. Er rollte dabei »nch besondere Wort« der Unerkrnnnug der Tapferkeit «,d Dstchtiakeit srme« Katuqa - Regiment«. Der Kaifer sprach mit sebr Narrr nnd »entltcher Stimm». sehr Klebend nutz gm Schlüsse mit großer Bewegung, ver russische Botschafter Gras bchnwalom dankte yieraus ,„,t großer Wärme, inbrm er seine Berechtigung varau- hcrlrilrle, »aß rr, abgesehen von seiner Bollchaslereiqcuschaft, uach d-n, Kaiser und dem gleichzeilig a, wesende» Feld,,,arschall G. :s>:> Mollke der älteste russische General a» der Tafelrunde sei Tie Abordnung de» Kaluga Regiments hatte übrigens am Tage vorder Gelegenheit. Zeuge z.: sei» der einzig in der Welt dasieheuten großartige» Huldigung, die jetzt aUl.igÜch und wir Rücksicht aus die jetzigen tialirige» Zeit,»»stände Mit besonderer Wärme von der Berliner Bevölkerung dem Kaiser bereitet wird. Gerate alS die russischen Ossic ere sich drin Kaiser meldclc». ertönten die M rschklangc der voniderz -Heu- de» Gchloßwache. Der Kaiser unNrbrach den Empsang mit dem Bemerken, er könne dir Berliner nickst warten laste,. und trat an- Fenster, von brausenden Hochrufen cmpsange», Lu lisch voller und ledeudiger wurden, als da- Pudliciin: der am anderen Fenster erscheinenden russischen Osstciere anvchtig wurde. Berlin. 20. Februar. Die patriotischen Kund gebungen Vor dem kaiserliche»« Palaiö uahnieu am letzten Sonntag wieder einen besonder- erhebenden Charakter an. Trotz de- naßkalten WellerS war der weite Plan vor dem Palai« dicht gefüllt. Da- Gedränge wurde ge» dezu leben-gefährlich, die Passage war geh-ininl. Die Schloßwache wurde gestern von den Franzer» gestellt; eine dichte ulh- welle von Menschen ging denselben voraus. D>e Trommeln und Pfeifen verstümmle»; die Musik fiel ein. sie spielte deu Preußenniarsch. Kaum erlvnlen die erste» Klänge kess de», al- die Borsetzer an dem zweiten Fenster de- Pala S fort- genommen wurden und sich die drei ältesten Löhne des Prinzen Wilhelm an bas Fenster drängten. Dieselbe» sah, u in ihren Hellen Anzügen m»l blauen Sblipsen und Binden ganz allerliebst au». Da brach ein nnbescbreiblicher Jubel - nö; hinter seinen Urenkeln erschien der Kaiser; einen Auge, blick musterte rr seine Vvrüberdesilirenden Garden, dann l>->; rr reunvlich sein Auge über die srvhbcwegten Mensche,»scha rren chweise». In seiner so herzgewinnenden Weise dankte der lkaisrr sür die »hm dargebrachte» Ovation.'»; der allste Prinz stemmt sich mit beite» Händchen aus da- Fensterd eit. drückt den Kops an die Scheibe» und blickt den Soldaten - ich, o lange er sie sehen kann. Der Jubel steigert sich: die Kaiserin wird in ihrem Rollstuhl an da- Fenster gescho. n; hinler ver hohen Frau siehl man die Prinzessin Wilhelm. Die Klänge der Musik sind verstummt. Der Kaiser, die taiseri», die Prinzessin Wilhelm »lit ihren drei Söhne» ziehe» ich zurück. Der Jubelrus bricht von Neuen, Io«, niä:>tiq brausen die Klänge ver Volkshymne über den weiten P atz. dringen in da- Zimmer de- Kaiser- hinei». und der hohe Zerr erscheint von Renri», bewegt dankt er wiederholt, um ich daraus langsam zurückzuziehen. — Meuselwitz, 19. Februar. Im nahe» „Wlthriin- chachl" ist da« Feuer noch uickl gelöscht; man hat Alle« gethan, um die Flammen zu ersticken, und glaubt, daß höchsten- ein Streifen von 250 m von der Flamme bei >hrl werde» wird; hinunter in den Schacht kann sich aber jetzt natürlich Keiner wagen, vielleicht S bi« 4 Wochen »ichl. lieber den Verlauf der Katbastrophe verlautet nunmehr des Näheren, daß. alS man da- Feuer bemerkte, zuerst au« dem benachbarten Alsrevschachte Rauch emportrang. D cser Umstand hat seinen Grund darin, daß beide Schacblc untcn in Verbindung stehen. Als die deu Feuerherd suchende» Beamten die Wellerlbür öffnelen, sahen sie im Wilhelmsch cht auch schon die Helle Flamme lodern, welche in Folge de« Lnst- ;ugrS nun schnell Weiler um sich griff, die Wetter aber ver- chlecktertcn sich derart, daß die Bcamlen auS dem Aljrcv cbacht zu Tage mußlen. AlS sie dann zum Wilhcluischacht kamen, schlugen ihnen schon oben die Hellen Flammen entgegen. Die bis jetzt übersehbaren Verbeciunge» deS Brandes > nv bekannt. Auch die Maschine e> hielt Belchäkiguuzen; dock dürsten dieselben nicht schwer sei». Zur Zeil brennen »och die Kohlenstreckeu. Wie groß der Schaven sei» wird. „,ub also abgewarlel werde». Em ähnlicher Brand sand schon einmal vor Jahren bei Rositz stall. (-) T"a, 2V. Februar. Die gestern in der Aula der Lulherschnlc um 1l Uhr eröffnet« Ausstellung von Hand arbeiten war ziemlich gut bisucht uud schied sich „> drei Abtheilungei,: l) In die Arbeiten der 30 Zöglinge ee- Kiiabeuhorlc-, welche gegenwärtig in zwei Adlhrilungen u»le» richlel und beschäftigt werde». 2) In die A> beiten der Schüler der Ablheiluug sür Schivachbesäbigte. 3) I» sie Arbeiten derjenige» Ledrer, welche a» den hier veranstalt, len UiilerrichtScursen sür Handfertigkeit tbeilgeiiommen habe» — Im sürstlichen Theater hat der königliche Hosjchausp eler Max Giube in seinen drei Gastspielen ..Kausmanii von Venedig". „König-lieutenant" und „HanS im Glücke" sehr großen Erfolg erzielt, und daS Hau« war stet» au-verkausl. Morgen wird da- neue Lustspiel von vr. Rollsch: ..Da» vierblältrige Kleeblatt", zum zweiten Male ausgrsnhlt. — In der Nähe von Tiuz sind eine größere Anzahl von Knoche» vorweltlicher Thiere gesunden und sorgfältig auSgcgrabcn worden, welche einen bedeulende» prähistorischen Werlh habe». Manimntb, Wisent, Wildpscrv und Höhlenbär konnten mit aller Sicherheit nachgewiesen werbe». Von seltener Giötze solle» die Reste von den ausgrsuudeuen Hirschgeweihe» sein. Sämmtliche Knochenstücke sind genau bestimmt dem städlischcii Museum überwiesen worden. ----- Halle. 2t. Februar. Der hiesige sehr rührige Kunst- gewerbeverein erläßt »m Anslrage Industrieller drei Pre-S- au-schreiben und zwar zwei sür Ptarate, für eine Brauerei und sür eine Kohlengrube, und sür den Lehrbrief der Bau qewerkeninnung. E» stehen Preis« von 50 bi- 200 -e zur Verfügung. -- Russisch« Orden. In Rußland ist der Besitz gew »er Ordeu-deroratione» statutenmäßig aut Pensionen verknuoii; aber, so berichtet die delilsche ,,S>. Peler-imrger Zeitung" nur lv„ ge Ritter gelangen zu solchen, es sei denn erst in recht hohem Aber. Die Zahl der Penffon-derechtigten ist im Berhällniß zu der V, ffc der verliehenen Orden so gering, daß bei manchen Orden über >an halbes Iahrhundeit vergebe», «»ß. eh« sich dem Derorirle» ,,nr Auesich« aus Pension eiüffnet. Das Ordenscapiiel hat jetzt ein Ber- jeiclmiß derjenigen Ritter und Damen russinber Orden vei-ffeinl >tü, welche das Reib» Hobe», in den Ge»»ß der Pension zu liele». W in sich die nameullich Genannten nicht mnerlialb dreier Jahre me" n, so verlieren sie alle Rechte. AuS diesem Verzeichniß ist z» eiset- ,. daß sür den Kaiharinen-Orden einige Damen zur Pension he: stehen, welche denselben l«Sl und >85b erhallen, mühiu jetzt. >., dieser Orden doch gewöhnlich erst in voegerüekrei» Lebensalter », r liehe» wird, schon rech» bejabr» sein müssen. Bo» dem jetzt u » mehr verliehenen «evrgen-Orven für sünsundzwanzigjährige vifie, i dieiiftzeil sind die Ritter vo» l85l vensionsberechtig». Dieselben n»a » also nn Jahre 1826 Ofsicier geworden, mithin Mischen 1806 und 18 8 geboren, sieben also i- tzt i« Ansang der Achtziger. Bester daran sind i e Ritter de-Georgen O> de»-4 Closte sür Tapferkeit, von denen dre!,vel-i e ' im Ansangc des letzten Tüektiikrieqes, Ende k877, decorirt worden si zn emer Pension von lkO Nabel jährlich heroustehen. ES sind die« I CommanSeur de- 1. Armeero v» Sleneral-Lieutenaiit Danilow, d Lonimandeur der l. Cavalerie-D vikion General-Lieulenaiit Lennz' wäbernd d»< türkischen Krieges «eb'lir tze» Generolstab che S Rep - kouichizki, »nd der General der Reserve Gr«t Adlerberg. Zu d- > Pensionären der 2. Llaffe de« George»-Orden« mit 400 Rab i jährlich gebSrt schon seit mehrere» Jahre» der Kaiser. Derlei! verlhrill diese Pension alljährlich an alte Feldwebel nnd Wachim-m vpn Regimentern, deren Chrk er «ft. Die beiden Großfftest- Feldmarschälle NikolonS »nd Michael, die einzige» inländisch > R'tter der 1. Llaffe, erhalten je 1000 Rnbel Pension Für den Wladimir-Orden 2 Llaffe sind die Jahre 1860 nnd l86l, s, denselben Orden 8. Glast« da» Jahr 1G>8 «aß ebend, dach, w überall, »nr sür einige, mimeniiich de^nntr Ritter an« »e«'» Jahre». Für »n> «ladimir vrdr» 4. Llaffe jedoch erst der Ja» gang 1837. Do man de» Mladimie-Oide» doch nur ganz an »abmsiveis« schon Mi» 80 fahren erhält, so müssen die j-i Pension«berechtigten zum gröptea Th I Hobe Achtziger sei». T > Ritter de« S«. Annen- m>» Gtani lau« Ordens siehe» etwa- deß«> doch befintzw, sich auch unter ihuen die P»»ß«»-htr«chtiG»» Wo« 1» Geeisenattrr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder