18 Schmalkaldischen Verteidigungsbund und errang den Evangelischen im Nürnberger Religionsfriedeu manche Erleichterung. Als er 1532 zu früh für die evangelische Sache starb, da klagte'Luther: „Mit Friedrich ist die Weisheit, mit Johann die Rechtschaffenheit gestorben." Er hinterließ sein Land mit dem Segen des Evangeliums. , Sein gleichgesinnter Sohn und Nachfolger Johann Friedrich der Großmütige führte das Werk seines Vaters fort und vollendete es. Gleich im ersten Regierungsjahre veranstaltete er eine zweite gründliche Kirchenvisitation und bemühte sich, überall Ordnung zu schaffen, wo die alte Zeit wirre Zustände zarückgelassen hatte. Seinen Eifer für das Evangelium hat er mit seinem Throne be zahlt. Hat er auch ein tragisches Geschick gehabt, so leuchtet doch als köstlicher Edelstein in seinem Diadem die unwandelbare Treue zum evangelischen Bekenntnis. 3. Gegen den Strom. ^o freundlich die sächsischen Ernestiner dem Reformator gegenüberstanden, so hochherzig sie ihn schirmten, so begeistert sie das Evangelium verfochten, so feindlich stellte sich der Alber tiner Georg der Reformation entgegen. Er segelte mit zähem Trotze gegen den Strom. Ein Sohn Albrechts des Beherzten, war Georg ein durchaus ehrenwerter Charakter und hatte ein warmes Herz für die ange stammte Kirche. In seiner Jugend war er sogar in den geistlichen » Stand getreten und Domherr geworden; dann aber war er aus dem Verbände der Geistlichen geschieden und hatte sich mit Barbara, der Tochter des Polenkönigs Kasimir, vermählt, die ihm zehn Kinder, fünf Söhne und fünf Töchter, geschenkt hatte. Mit rühmlichem Eifer widmete sich Georg den Regierungsgeschäften. Kein Gebiet des öffentlichen Lebens entging seiner Fürsorge. Weise und gerecht, sparsam und willensstark, so war er ein Vater seines Volkes. Dabei war er von seltener Biederkeit. „Geradeaus gibt den beste Renner," das war sein Wahlspruch. Treulosigkeit und Wortbruch war ihm ein Greuel. Als Luther vor Kaiser und Reich gefordert war, da hatte er ihm einen Geleitsbrief ausgestellt; und als man dem Mönche das versprochene freie Geleit aufkündigen wollte, da erklärte er: diese Schmach könnten die deutschen Fürsten nimmermehr auf sich kommen lassen, Treu und Glauben zu brechen; das sei der alten deutschen Sitte nicht gemäß; was man versprochen habe, müsse man halten. Dennoch gehörte Georg zu den unglück-