21 Verbreitung der Lutherbibel. In diesen Bestrebungen ward er von seinen Ratgebern und Hoftheologen Einser, Cochläus, Witzel, Alveld, Bachmann, „der Georgischen Kanzlei und Schmiede", kräftig unterstützt und beeinflußt. Gegen die Evan gelischen in Leipzig ward mit aller Strenge vorgegangen. Dort ward eineni Manne, der es gewagt hatte, „den Zölibat zu lästern", die Zunge aus dem Halse gerissen; der Buch händler Johann Herr gott ward auf dem Markte enthauptet, da er aufrührerischeSchrif- ten eingeführt und ver kauft hatte. Einmal ließ Georg 800 Evange lische aus der Stadt ver treiben. In Dresden wurden einige evange lisch gesinnte Leute, die ihrem Groll gegen die Priester Luft machten, „zur Staupe geschla gen", ein Bürger, der Schmähschriften gegen die Pfaffen und Mönche gemacht hatte, wurde an den Pranger gestellt und mußte die gefertigten Schreiben zur Strafe „fressen"; darnach wur de er ins Gefängnis gesetzt und des Landes verwiesen. Je mehr der Herzog gegen den neuen Geist eiferte, um so mehr häuften sich die Zeichen, daß man sich im Lande heiß nach Umgestaltung sehnte. Die Klöster leerten sich, die Geistlichen traten in die Ehe, Luther ward der Liebling aller. Als 1521 die Bann bulle gegen Luther in Dresden angeschlagen ward, erschienen als bald Volkshaufen, rissen sie ab und warfen dem herzoglichen Sekretär Hieronymus Emser und dem Pfarrer der Kreuzkirche I). Eisenberg die Fenster ein. Als 1523 Bischof Bennos Heiligsprechung in Philipp Melanchthon. Nach einem Holzschnitt von Albrscht Dürer.