2S von 1539, ihm folgten die zu Leipzig und Meißen. Aber das Gebäude der Kirchenverfassung mußte weiter ausgebaut werden. Superintendenturen wurden überall im Lande errichtet, und es finden sich bereits im Reformationszeitalter Ansätze zur Verfassung der evangelischen Einzelgemeinde. Der Mittelpunkt der Gottes dienste ward an Stelle der Messe die Predigt, ihr Höhepunkt das Sakrament. Die Ohrenbeichte ward abgeschafft, aber die Beichte in Form der Einzelbeichte geübt. Von den Festen, die im Papsttum gebräuchlich waren, wurden nur wenige wie Johannis und Michaelis beibehalten. Alle Gottesverehrung kennzeichnete fortan sachlich biblischer Gehalt und der.Form nach volkstümliche Faßlichkeit. Luthers Handschrift. denn das Latein war nunmehr durch die Muttersprache ersetzt. Von den äußern Belebungsmitteln der Andacht hat man Altar- und Chorgesang. Kerzen, Bilder des Herrn, Kreuzeszeichen bei behalten, aber Weihwasser und alles, was gegen die Schrift war. fallest lassen und die Kleiderpracht des alten Kultus durch den schlichten Talar ersetzt, wie Luther ihn trug. Schon seit 1525 erschienen in Zwickau und Leipzig Sammlungen geistlicher Lieder, evangelische Gesangbücher. Im frommen Liede jubelte das sanges frohe evangelische Sachsen in die Welt hinaus, was die Herzen erfüllte: Es ist das Heil uns kommen her aus Gnad' und lauter Güte. Dem Sachsenvolke, das einst im Finstern wandelte, war mit dem Evangelium das Helle Licht erschienen.