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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-24
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1888
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1148 et» Laadesgefetz bestimme», daß der Ha»-««»» et*«- BIN«»» drstder« nicht -IS Dienftdote »u gelte, bat» l» «aq dt« Gemeindebehörde aus Grund dieser Bestimmung dt« Zulassung uir Gcmeiudekrankenversicheruiig rerweigern: dahingegen bleibt drr FabrikbauSmann auch da»» versichernngspsllchtig, wen» tl>» rin LandeSgesetz al- „Diensiboien ' bezeichnet. Wenn Kläger betont, »ah »ich« Jeder, der i> einem ftehendea Erwerbe beschäingt werde, Gew:, bem hilft sei. e» vielmehr aus di« k»tur der Dienste. welche er leiite, ankomm«, und eine erlernte »nd durch voischrisisniäßigen Unterricht angeelgnet« Fähigkeit voraus, zusetzen fei, so kan» dem ebenfalls n>cht beiqetreten werden. DaS Krankenversicherungsgeietz sagt io allgemein als möglich, daß ver- pcherungSpflichtig feien „alle Personen, die in, Handwerk oder in sonstigen, stehenden Gewerbebetrieben beschäftigt seien. Hiernach ,st ,us die Ar» und Weife der Beschäftigung eben so wenig ein Gewicht gelegt, wie auf die Vorbildung des Arbeiter-, Erioive üch ist iivr, daß die concreten Dienstleistungen den Zwecke» enes ftehendeii Gewerbe» dienen müssen. Diese Zweckbestimmung, nicht die Qualität ist für die Krankenversicherung-Pflicht ausschlag gebend E>» und dieselbe Dienstleistung kann hier versicherungs- pflichtig, dort versichern» iS frei fein. Der nicht als Handlungs gehilfe anzusehenbe Schr iller eines Fabrikanten und der Eopist eine- Rechtsanwaltes vcrrichien qualitativ genau diefelbe Arbeit, und doch ist jener versicherung-pflichtig und dieser nicht. Der Fabrik- hauSmann, der die Fabr>krä»nie fegt, haudhalt den Be'eii nicht kunstgerechter als de- Stubenmädchen des Fabrikanten, und doch ist jener der Vers,cherungspflicht unterworfen, diese nicht. De, Gehilf eine- Malermeisters, der aus der Gewerb,schule vorgrbilbet ist. und der Handlanger, der ihm die Materialien darreicht, sind beide ebenmäßig versicherungspflichtig. las Besitz ersordrrt nur, daß der Betreffende in einem Gewerbebetrieb Ihätig fei, nicht daß er selbst ein Gewerbe treibe. Jede lhätigkeit, die den Zwecken eines stehenden Gewerbes dient — und mag dieselbe noch so untergeordneter Art sein —. ist geeignet, die BersicherungSpflicht zu begründen. Der Althändler ist rin Gewerbtreibendci im Sinne des G-ietze-, und die Weiber die ihm die Lumpe» sortiren, sind der BersicherungSpflicht »nterworsen. Aus die Borbildung der Arbeiter ko»»»t etwas nicht an. Wäre die» der Fall, Io wären gerade diejenigen, die der Wohlthat deS Gesetz,- am meisten be- dürftig sind, die gewerbliche» Arbeiter mit minimalen Lohnsätzen, dem Bersicherungsiwange entzogen. Der Kläger scheint aiizuiiehiiien, daß nur diejenigen in einem Gewerbebetrieb de- schäsligt seien, welch? die dem betressenden Gewerbe eigent- händigen Dienstleistungen vorzunelimen haben, allein der Ausdruck „G werbebetricb" umfaßt alle Dienstleistungen, deren der Arbeit geber bedarf, um den volkswirlhschastlichen Endzweck, den er an- strebt, zu erreichen. Die Berkäuserin eines Bäckers ist ebenso im Gewerbebetriebe Ihätig, wie der Bäckergeselle. las Krankeiiversicherungsgesctz ist nicht, wie Kläger meint, nach der Reichsgewerbeordnung und der Gesindeordnung auSzuleqen. Es ist ei» durchaus seist ständiges Gesetz »nd aus sich selbst heraus zu interpreliren. Der Neichsgesetzgeber will offen sichtlich den Kreis der versicherungSpfl chligen, d h. also derjenige» Perione», denen er die Wohlthat der Krankenverstckierung unter allen Umständen zusammen lassen will, sür ganz Deutschland ein. beitlich erwiik » Diese Einheitlichkeit würde sosort durchbrochen sein, wenn man auch die landrechtlichen Gesindeordnungen al» Au», leguag.material z„ »erwerthen hätte. Dieselben sind zu veischiedcasten Zeiten entstai den, gehen von verschiedene» vv'kswirlhicha'tlichen An- nchten au- »nd verwliken den Dienslboleiibegrisf verschieden. Zudem sind die Gesind, ordnunge» meist älteren Datums und stammen aus Zeiten, wo die dein Krank,nveisicherungsgesitze z» Grunde liegende sorialpolitische Bewegung noch durchaus unbrkaiint war. Unerheblich ist, ob die i» Frage stehende» Personen von der LaiideSpolizeibehörde als Gesinde behandelt und ml Gesinde- büchern verseilen worden sind. Es ist sehr wohl möglich, daß ge. wisse gewerbliche Arbeiter im Sinne de- Krankenversichkrungegesetz,s nach der Land.Sgesindeorduuiig al- Gesinde gelten. Dann sind sie in polizeilicher »nd privat,echtliche» Hinsicht alS Gesinde zu de- handeln, »iid er ist ga § in de, Ordnung, wenn ihnen G fludebucher ausgestellt w!0e» Allein an ihrer BerlicherungSpslicht wird dadurch nich'S geändert. Damit wäre also entschieden, daß Gewerbeordnung und Gesinde- ordnung keinen Einfluß ans die Frage, ob e>» Arbeiter nach Maß gabe des kianke.i' eisicheii iig-gesetze» zu versichern sei, ausüden könne, daß vielmehr alle Personen, welche in irgend einer Weise in einem stehende» Gewerbebetrieb Ihätig sind, und in Hinsicht aus diesen Gewerbebetrieb engagirt würden, dem Lersicherongszwange unterliegen. Allgemeiner Deutscher Schulverein. * A»S dem soeben erschienene» diesjährigen 1. Hefte des CvrrespoiidenzdlatteS des „Allgemeinen Deutsche» Schulverci»»" «nliiehmen wir folgende Angaben: E» bil deten sich ui, Ictzle» Vieilcljahre 1887 n e >« e O rtSgru ppen in der Provinz Brandenburg z>. EdcrSwalde, Friedeberg, Luckau, flr.ilbenow. Steglitz und Willenberge, in der Provinz Posen zn Rakel, >» der Provinz Sachsen zu Merseburg, Mühlhausen und Weißenseis, in der Provinz Hannover zu Celle und Goslar, in H fsrn-Naffau zu Höchst am Main und Limburg an der Lah», in Mecklenburg zu Schwerin und Wisniur, >>» Großberzogtkiini Hessen zu Offenbach und Worm», in Sachsen Weiinar zu E>ie»ach und Weimar; außerdem wurde» noch OilSgrupp:,. in Dessau, Gera. Hildburahausen gegründet; auch in» Auslände entstand ein Zweigvereia. nämlich iu Saloniki in der Türkei. Die Gesammlzahl aller Ortsgruppen dürste nunmehr aus reichlich 370 gestiegen sein. An Spende» gingen in den letzten zwei Monaten te- Vor jahres 393 ein; außerdem empfing der Centralvorstand 3617 .6 zu», Zwecke der Capilalrsirung. A» Ortsgruppen» beilrägen lvurbr» ii» lrtzle» Bierleljahr 1887 9861 ^ eingr- nomme», darinilki von Brcinen 1500, von Dresden 1000, von den« sächsischen Landevverbande 2000 ^tk An Unlerstützungen wurden in der gleiche» Zeit 1750 -E sür deutsche Schulen in Bvbmr». Mähren, Galizien, Islington (London) n s. w. verwilligt. An größeren Aussätzen rnlbält da- Heft: „Die Iglauer Sprachinsel", „Dcnlsche Sprache und deutsche Art in der Levaiilc" und „Die Deulschr» in Süvungarn". Die Iglauer Sprachinsel »nisaßt 37 178 Deutsche, die in der Stakt Iglau und i» 80 Dörfer» wohnen, und erstreckt sich vo» den Dörfern Otto, und Slannern im Süden bis nach Ileniiiik und Saibciikots bet D>»lsch-Brod. Da alle Ort- schälten einen größeren oder geringeren Brueblhril czechischer Bevölkerung habcn. da senior die Mehrzahl der nördlich von Iglau gelegene» Dörfer keinen deutschen Miltelpiincl Kat, sondern aus czcchischc Vororte, wie Deulschbrod. Polna, Hum- pvletz und PrschibiSIau, angewiesen sind, da ferner von den >3 Pfarrer» der Sprachinsel 8, und von den 61 Lehrern 16 d«r czechische» Nation.llitäl angrhören und da endlich immerfort noch czechische Arbeiter, Handiverksgehilse» und Dienstboten in dir beulschen Ortschaften einströincii. so ist ein werteres Ein- schrumpfen der allen drulschen Sprachinsel — feit l775 sind schon gegen 50 Dörfer slawisirl worden — sebr leicht möglich. In dein zweiten Aussatze sich»! ei» mit den Verbällnisse» in Klein-Asien gut vertrauter Kaufmann drllere Klage darüber, daß der drnlsche Rachwnchs. brsvnter« in Smyrna. der deulsche» Zunge veiloren gebe, weil keine deutsche Schule vorhanden sei Eine deuljche Knabenschule zu cruchlen sei durchaus „olhwendig; bereits im vorigen Jahrhundert hadr tu Smyrna eine vo» kr» Städten Hamburg, Danzig, Augs burg und Halle nnterstiitzic deutsche Schule bestanden. Der drille Aussatz „Die Deutschen in Südungarn" weist nach, daß infolge der Magyarisirung-inaßregeln da» ehrvem blühende Schulwesen der 800.000 Schwaden nn Banat, in der Balschka »nd in den Comitaten Tolna und Baranya wesentlich ver- schlechkert worden ist, daß infolge der schlechten Verwaltung und der allzu hohen Steuern der Wohlstand drr brutschen Gemeinden zu schwinde» ansängt, daß aber insolgr de- behörd lichen Druckes da« deutsche Nationalbewußtsein der süd- «ngaiischen Deutschen allmälig erstarkt und daß man der mit List und Gewalt versuchten Magyarisirung jetzt nicht »ehr gleichgillig grqenübersleht. sondern einen immer stärk« »erdenden Widerstand entgegensetzt Die Ammon'sche Stiftung für Lheotogen. * Nn« kürzlich verSsientsichtr Bekanntmachung des rdangelisch- luthertschea Landr-eouststortu«-, wetchr sodann sich a» schwnr^n Brette der UnmerßtL« „grschtngen war, brachte znr öffent lichen Kenntniß. daß »nr Bemerkung am den l yeol,gische» Irrt- d« von Ammon-Ststung »ns das Jahr 1887 wer «in« rings«» der gestelt», A»sa«b« rtnerqonqe«, derstche» «der ein Bt. PeKr-borg k> wenig gesteigerter Zahl PW Die klertlichket» „ Unterleib-»imhn- wnr i llhemnitz eine etwa- größere, in Porti, London eine rtwn» kleinere, ln St. Petersburg die gleiche wle in der Borwoche. Erkrankungen kamen jedoch au« Berlin nnd Hamburg wentger, ans Nie», Pest und St. Pet r-burg etwa- mebr als in der vorhrrgegongenen Woche zur Mittheilunq. An FleckiypbuS wurden au- St. Peter-burg 1, au- Prag 2 Tode-Iälle, an- St. Petersburg auch 1 Erkrankungen berichtet: an epidemischer Genickstarre aus Berlin, Zwickau, Prag je 1 Todesfall, ans Berlin 2, au- Nürnberg 3 Erkrankungen. Au ro'enariigen Entzündungen de- Zellgewebe- der Haut und an Kind- betifieber erlogen i» London eine größere Zahl van Personen. Der Keuchhusten sortierte in London, Dublin etwa- weniger, ln Berlin etwa« mebr Ovser. Au» dem Regierungsbezirk Königsberg wurden 2 Sierbesälle sttreiS Fischhäuten) und mehrsache Erkrankungen an TrichinosiS milgetheilt. Einzelne LodeSsille an Pocke» kamen au- Graz. Pest, Lyon mehrfach, aus W en und seinen Bororien, aus Triest 4, au» Warschau 7, au» Paris 13, au» Prag 2t zur Lenut- niß: Likrankuogen gelangten aus Wie«, Pest und St Petersburg in beschränkter Zabl zur Anzeige. Der Gesundheitszustand in Berlin war auch in dieser BerichlS- . Woche ein günstiger und die Sterblichkeit eine mäßig bohr Seltener Pre - scheint m ihin nicht zuerknnnt, vielleicht sogar kerne Bearbeitung j als io den Borwochen kamen acuie Entzündungen der Alhmungs- e II ir.eicht werde ! z» sei,,. Die Ansga e sür 1879 fand ebensolls I orqane zum Barschem, auch der verlaus derselben war in zahlreichen kernen Be-nbeiter und dieselbe Ausgab' wurde sür 1880 ern-ucr», cubeil ei» aber ein besonder s Tl>ema gestellt. Letztere- ist denn auch bearbeite» »nd die Arbeit präniiirt worden. Der Student der Theo logie Hugo Fiietrich Rosencranz erhielt den Preis. Die neue Aus- gäbe sür t88l fand 3 Bewerber, von denen Einer — Student der Theologie Buchwald — den Preis und ein Zweiter — Student der Theologie Gustav Richard Wals — eine Belovigung empfing. Für das Jahr 1882 neue Ausgabe, keine Bewerbung; sür 1883 Er- Pret» nützt »t^nerkeunen zweien sek. »tetch-estta wurde für 1888 eine ueue Au'gab« gestellt mit de« Bemerk»», daß a» tzer Bewerbung, außer Eandidoten der Theologie de- Königreich» Sachsen, auch Eiubenlen der Theologie zu Leipzig, sowie dir aus nichiiächsilchen Uuiversitäle» ftudirrnben sächsischen SloatSongehörlge» tbeilnehmen können und ihre Arbeite» dis zum 30 November d. I. i» der üblichen Weise brrm Eonsistvrium einzureiche» haben. Wie nian ouS dem Lcrordnuiigsbloiie bcs LandeSconsistorium« seit 10 Jahren ersehen kann, wiederholen sich diese Bekanntmachungen jedeSniot zu Anfang Januar und es dürste an der Zeit sein, einmal einen Rückblick aus d ese Berösfenlliä ungen zu Wersen, da den zunächst bethetligien akademischen Kreisen nicht entgangen sein wird, wie wenige Bearbeitungen der gestellten Themata verhälinißmäßig ein- gehen und wie äußerst selten ein Preis zuerkannt worden ist. Zuvörderst sei hierzu b merkt, daß wir un« nur aus die theo log scheu Aiisgaben t eschränke- und nicht die pädagogischen AuS- orb itaiig-n berühr-» wallen. G he wir nun d e , n,-ln n Jahres - Publicationen seit Januar 1878 buich. so eigilbt sich, daß sür 1877 keine Arbeit eingero chl uns die > ämliche Ausgabe sur 1878 erneuert worden ist. Die Be kanntmachung im Januar 1879 stellt >ür diese- Jahr »ine neue Aus gabe. ohne das Resultat d'S vorherigen Jahre- zu erwähnen. E>n Fäll » ein milderer, so daß nur 57 lödtlich endende Fälle gegen 81 der Woche zur Anzeige kamen. Etwas häufiger zeigten sich dagegen Darmkaiarrhe und Wechdurchsälle der Kinder, die auch etwa- mehr Tieibesälle als in der Vorwoche hervorrresen. Bon de» InsectionS- krankheiten kamen Erkrankungen an Unterleibstyphus nur in wenige« Fällen zur Meldung; das Bockoinmen von Scharlach blieb ebrusallS ein beschränktes. An Masern und Diphtherie kamen etwa- mehr — — — Erkrankungen -ur Anzeige, erster« besonders im Stralauer viertel Neuerung der vorherige» Ausgabe mit Extralhema, weiches ohne I und in der Rosenthaler Vorstadt. letztere in der Tcmpelhofer Bor- Preis bearbeitet würbe. I sladt und in der jenjert ge» Luisenstadt am häufigsten austretend. Da» Auch ii» Jalire l86l wurde die einzige eingegangent Bewerbung I Vorkommen des teenchblistene z igle gegen die Vorwoche keine wesent- keiner Präiiiiirung sur würdig erachtet, dagegen der im Jahre 1885 I liche Veiänderung. Rosenanige Entzündungen des Zellgewebe- der ausgeschriebenen Arbeit ein Preis, und zwar an den stuck, tkenl.! Haut und Erkrankungen an Kn dbitisieber bliebe» selten. Ern TodeS- Mosen ln Leipzig zuerkannt. Säinmtliche drei Bearbeitungen ans I i-ill und zwei Erkrankungen an epidenirlcher Genickstarre kamen zur r Berichterstattung. — I Statztverordnete, ßsti-cktNch d« Zweckmäßigkeit der bei den io vrrli», Hamburg. I hiesig«, städtische» Tassen eingerichteten Coutroke das m ela, etwa« kleinere. Gutachten eine- a»-wärligen Fachmann- eingeholt werden. — Von de« hiesigen Lerschönerung-verei». de», dieStan Pirna schon so Manche- zu verdanken hat. sind jetzt wied, gut verschütte Eichen in einem großen Posten für .„isir,- Anlagen überwiesen worden. — Tie Bezirksanstalten de« Bezirk-verbandeS der AmtShauptmannschast Pirna »prisen laut dem soeben erstatteten Berichte einen Bestand vo» 67 Cr^ wachsen«» und lvO Kindern auf. Die iu den Anstalten , Pirna und Gottleuba untergebrachten HäuSling« uns Kiuder vertheilen sich dabei aus 53 Ortschasten. — Ein,: an genehme Botschaft ist gestern Ven Theilhaber» der hiesig-, Vereinsbank — früher Spar- und Vorschuß verein — zu Theil geworden, da nach dein Vorschläge d>e AussichtSralhe» eine Dividende von 8^/, Prcrent zur ÄuSzah lung gelangen soll. Der Umsatz und damit auch der Rein- ewinn weisen eine sehr bedeutend« Steigerung aus. — Di Zewohner der aus dem reckten Elbuser gelegene» Ortschnsle., eben sehnsüchtig der Wiedereröffnung der Dawpsschiss- ahrt entgegen, da die BerkehrSverhällmsse zur Zeit als ehr mißliche bezeichnet werden müssen. Wegen de- noch erwartenden Eise- der Oberelbe hat die Dauipsschiffsähn Gesellschaft b>- jetzt den betreffenden Wünschen aber noch nicht Erfüllung bringen können. das Jahr 1880 erhielten keinen Preis und ebenso ist die aus 1887 tingereickne Ariel ohne Prämie gelassen worden. Seit dem Jahre 1877 sind mithin 8 Hauptausgabcn gestellt, 3 davon, weil dieselben nicht gelöst wurden, erneuert und 3 Epira- ausgoben ausgeschrieben worden und hiervon wurden nur drei präniiirt und eine belobt, während in 3 (vielleicht sogar 4) Jahren gar keine Bewerbung staltjaud. in 5 Jahren je 1 Arbeit und nur in 2 Jahren je 3 Arbeite» vorgelegi wurden. Dieses Resultat kann unmögiich als günstig bezeichnet werden, wenn man bedenkt, daß der Kreis derjenigen, welche sich an der Concnrienz beiheiliarn können, ein ziemlich großer ist, und »S ist vielleicht nicht überflüssig, »ach den Gründen diese- mageren Ergeh Kenntlich. Rheumatische Beschwerden der Muskeln, sowie acuter Gelenk,heumatiSmn« gelangten häufiger zur ärztlichen Behandlung. Sachsen. F Leipzig, 23. Februar. Gestern fand in engem Privalkreise ei» kleine- Familienfest statt, da- sich durch Geiiiülklichkeit »nd Heiterkeit aiiSzcictnicte. Der allbekannte u»v beliebte Posaunen-Virluo- Herr Moritz Nabich feierte seinen 75. Geburtstag und sah in seiner Probirstube, die er niffeS zu forschen. Der nächst, Gedanke, welcher einem der Sache i» der Seitenstraße hat. einen Kreis Fernerstehenden Herkommen wird, ist natürlich der, daß d>e Wissen-1 treuer Freunde um sich herum. Ilm de» Tag auSzu« schasilrchken unter der sludrrenden Jugend im Abnehmeu begriffen sei! I ä"ck>>ie» u»d den Jubilar zu erfreuen, Ware» auch vier Mil- Nu», znin Theil mag dies begründet sein; die Hauptursache ist I gliever unserer Geivandhau-capelle erschienen und die» unseres Erachtens aber gar z anderswo zu suchen und zw-rr stützen I selben führte» als Posaunenquarlelt ein Concerl auf, welches nur unser Urlheil aus Beobachtungen in akademischen Kreise» selbst, «wahre Kunstgenüsse bol nnd durch den Bortrag der Stücke: ZurrSch!, wird nämlich allgemein darüber Klage gesühr», daß die „Polonaise" vo» Lorenz, „DaS treue deutsche Herr" von Th maia viel »u schwierige seien, eine anß-rordenilichk M nge I WaldeSrauber" von Abt Verlaflen" von Kolckat Malerin,» zur Borbereitung bedürften und !>aß dre «eacbertung ! ß' , ^ r^ ^ n -! demzusvlge auch sehr viel Zeit in An pruch nähme, welch: nament-1 ^ ^ ? von Mendelssohn, „Capelle lich iu t,öhkrkn Semkstcrn weit besser sür da») Examen zu verwenden I von Kreutzer u. A. alle Anwesenden entzückten. Verschiedene lei; denn jüngere Theologe» könnten sich überhaupt nicht an jene ! wurden aus den Jubilar ausgedracht, von denen der Ausgaben wagen. Diese Gründe erscheinen unS sehr gewrchlig und I eine die Anlage des Jubilars zu langem Lebe» in humoristischer erklären die geringe Betheiligung der Studirende». Daß aber I Weise schilderte. Auch de» Künstlern ward ein Hoch ge- a»ch tue Eandidaten sich sehr selten oder gar nicht (kein Landida« I widmet. Unter den Festgescheukeu sür den Jubilar war auch erwarb in den letzten Jahre» einen Preis) an der Loncurrenz be- e>„ O-lgesäß. das tue Form einer Trompete ,n täuschender «»eckige". ,st ebemo anslallig «nd h'er,..r möchten w r als llrlache Möge der treffliche Mann, d.ssen Posaune,>löne qeltenv m^chkn. daß der zu erzielknde Preis von 2s2 welchen I ,a nur Einer der Eoneurrenten erlangen kann, den jungen! r »^ Theologe» zu „iedelg erscheml. Es ist stels rin lchlimmes Ding Gesunde aben. und ,n des,«,, Brust ein wahres, rdle- >»» eine Weltbewerbung mit nur einrm einzige» Pr eite; dos hat I K*"Mdesherz schlägt, noch viele, viele Geburtstage feiern und nivn z. B. bei Pu t-ausschreibungen aus technischem Gebiete längst I I>ch der ungetrübtesten Gesundheit erfreuen, eirigesehe» »nd sür Pläne zu größere» Moniiiiienlalbautrn, aber auch I « c'ind,» e. „ 23 F-Kenar 8.,^ 8-0,8-.,»., sür Lösung wissenschasll.cher Probleme neuerdings stets mehrere nnd . . .'7-druar Der b rr bestehende ,eg,iS- nicht zu gering- Preise auSgesetzt. Ist es daher mit den S.if- ""h wirkende Verein zur Unterstützung befähigter tnnqsbedinguiigen überhaupt vereinbar, so Mächten I ^0>elt am gkstrigea Abend lm Saale zum deutschen wir uns erlauben, im Interesse der Sache etneSiheilS Ausgaben I Hause einen VortragS-Adenv ab, der lieh eines recht guten einfacherer und nicht allzu schwieriger Themata. sowie mildere! Besuches zu ersreuen hatte. Nach Eröffnung deS BortragS- Beuriheilungen der eingehendru Arbeiten anzuempsehl.n, anderer-> Abend« durch Herrn Grüner gaben der Kießling'sche seit- aber eine Acnberiing im AusgabenIurnnS und in der Scala I G c sa Ngv crei» zwei recht hübsch gesungene Lieder uiid die derPreise zu besürworlen. indem nicht, wie bisher geschehen, alljährlich Emilie' Landrock ein Ge,qencv,,cert (Polpourri ans nur ein einziges, eveninell zn>ei. sondern m ieden, dritten Jahre P^^sa") ,um Beste». De» Bo, trag des Abend« dielt mehrere Themata gleichzeitig zur Preisbewerbung gestellt und die > er ^. sür die besten Arbeite» zu verlheilendc» Prämien vrell.icht auf ft ! "her .^DaS 350.si, 250.4l und 150 festgesetzt würden. Die Folgen müßten ! . In Allen verständlicher Weise unsere« Erachten- die sein, daß zahlreiche Pre Sbewerbungen ein-I reimzeichnete der hochgeschätzte Redner den Gelst, ver in dem gehr» wütdk», weil die Bewerber sich sagen loerde», daß » chl nur I groß n Sprichwvrterschatze de« deutschen Volkes enthalten ist, e>n Einziger, so»d,rv drr, al« Sieger hervorgebe, können und I u»c er jührlc die Entstehung dieser Sprichwörter zurück aus daß ihre Muhe und Arbeit aus AnerlkN! uag hoffen dürft! Es I den Müller,vitz, der gerade beim deutschen Volke »tuen au»' liegt nun einn.al in der men,chl,che» Natur, daß man lieber einem I ^prägten Charakterzug bilde. Redner betrachtete nun die Z,el. just.eb! dessen Erreichung wah.ichemlichlk olS einem solchen, Sprich.oörker nach drei Seiten: l) »ach der religiösen dessen Erreichung, wenigstens nach den seither -emcchlc» Er-1e;^ -- . -»c sah' unge», überhaupt zwei'elhast e,scheu». Ge,>miU.'g. wesche sich m denselben auSfpreche ; 2) nach Lediglich im Inlereffe uuierer theologischen Jugend schrieben praktischen Leben<«er«helt, und 3) nach dem wir diese Zeilen -nd wollen hoff n. daß sie an maßgebender Stell», > Humor und Witz, welchen Sie Sprichwörter au,weise». Zahl wenn möglich, Beherzigung finden werden I reiche Sprichwörter führte Herr v. Michel im Wortlaute an, die er zum guten Theil selbst aus sriittn Wanderungen ge- »sammelt hatte, und er schloß seinen inhaltlichen, unterhal- ZstktvtlUlftktlööklItHt. I tenvc», von lebhaftem Beifall begleiteten Borlrag mit den * Geinag de» Veröffentlichungen des laiierliche» Gesund-1 Worte», durch welche da» Sprichwort gewissermaßen sich heilsamieSsiud m der Zeit vom 5. Februar b,S 11. Februar fttdsi kennzeichn«: .Und nennen« hundert We.se dumm — c« d. I. von i« lOOO Bewohnern, aus den Jahresdurchschnitt berechnet»' - — al» gestorben gemeldet in Berlin 20, l, i» Breslau 20,7, in Königsberg lS.Ü, in Köln 25.4, in Franksurt a. M 21.3, in Wiesbaden 13,8, in Hannover t9,3, in Kassel 26,4, in Magde burg 23,4, ln Stettin 16,l. i» Altona 23,7, in Str.ißburg 30,5, in Metz 36,2, in München 25.2, in Nürnberg 26,7, In Augsburg 29,7, in Dresden 21,1, iu Leipzig 19.2. in Stuttgart 221, in Karls. - klingt u»v schiert sich Nicht« darum.' Hieraus erfolgte der recht gut gelungene Bortrag deS Lustspiels .Eine anonyme Correspondenz". »velche- von Freiherr» von FuchS-Norvhoff gedichtet ist und da» alle Anwesenden in heitere Slimmiing und gute Laune versetzte. Nach dem Gesänge de» Kießling'schen Gesangverein» schloß ein geselliges Beisammensein ven Bor- rube 25,1, in Braunichioeiq 23.1. in Hamburg 20,0. in Wien 26.7,1 tragS-Abeiid de» Verein» zur Uulerstiitzuag befähigter Kinder, in Peil 35.9, in Prag 34.3. in Triest 39.0, in Krakau 2",8, in I k,»8 8:., «mstcrdn», 32.0. in «rüffel 3l,3, in ParrS 26.3. in Basel -. in! ^^ i8-» London 22.4. in Glasgow 24.1. iu Liverpool 22.8. in Dublin 29,9.15."'.^ Webergaff« wohnende Wittw« G. erstickt m ihrer IN Edindurq 22,2, in Kopenhagen 23.2. in Stockholm 2!'.3. in I Stube ausgksunben. Sie lag neben dem O,c» am Boden. Ebriftiani» 24,8, ,» L» Petersburg Ikl.l. ln Warschau 23.0. in I die Dielen glimmte«. — Heute früh 3 Uhr brannten m Odeffo —, in Rom —, in Turin 27,4 in Venedig 37,l, inIKlinga die Scheune und der Stall de- Hönnike'schen Hule» Alexandria 34 5 Ferner in der Zeit vom 22 bis 28. Januar d. I: I nieder. Zwei Pserve kamen io den Flammen um '» 1S.5. ln s 22. Februar. Die hiesig- Däcker-Innuug Di. Lttrb'l.chkett h-t^inÄr BerMSwoch.ln den meiste» größeren bat sich vrranlasiung de« da« Bäckergewerbe betreffend«, Städten Europas ein wenig abgenommen, und werde, au« de» meisten I Anträge» de» RerchSlagSabgrordiieten Lohren zur Wahrung derselben kleinere Slerblichkeit-verdäUnißzahlen al« aus der vorder-1 der Intrreffen de« Bäckergciverbe« an den hiesigen Reich«, gegangenen Woche gemeldet Einer sehr geringen Sterblichkeit (bi< I tagSabgrordueten Oderstaat-anwatt 1)r. Hartman gewendet 15,0 pro Mille und Jahr gerechnet) erfreute» sich Potsdam und Frei-1 und von demselben die Antwort erhalten, daß er dirsea An- bueg i. B. Günstig (bis 20.0 pro Mille and Jahr) ivor die Streb-1 tr,« gleichsall- »t- unannehmbar bezeichnen könne. Die i.chk.tt jedoch in oner größeren Zahl von S,äRen. ^n ^ne,'hkr>bj^ Bäckerinnung hat hrute beschlossen, bei de« nächsten I VerbandStag zu beantragen, daß in die Lrbrit-bücher der «nch in Berlin. BreSlau^DreSden. Franks,,« a M . Barmen. Düffek! B«ckergrsellen deren verhalte, wieder eingetragen werde, darf. Dai inftodt o o O. war die Sterblichkeit eine mäßig höbe (etwa- I Löbau, 2l. Februar. (S P ) Al- gestern Nachmittag über 200 pro Mille). Eine hohe Sterblichkeit (über 35.0peo M>lle)I gegen 2 Uhr der Personenzug von Eber-bach in der Richtung wird von den deutsch«» Städten ans Ehcmnitz und Metz gemeldet. — > «ach Löbau adsuhr, vergnügten sich am ersten Bahuwärler- JnSb,sonder, ersuhrri, Sierbesälle -u ocuien Enizündnngen der s ^ zwei »naben de« dortigen Bahnwärter, damit. Sclililtkn« von einer an der Strecke liegende« kleinen lalariykn und Vrkmbnrchfautn der Dnvkr romcn im »usrmelnen I . 2,., jeltkner, nur in Berlin. Hamburg Pest nnd Sauet Petersburg » lusahrm. Ter den Zug Unis errvartende Vater gefteigerier Zahl »,r Be, ich,erstatt.,°g D.« Thellnahme tz^ der Kinder sah den Zug herankom men ,m gleichen »ugeudück SäuglingSalters an der «esammisterbllchkeit war im Ganzen I aber auch den Schlitten mit den Knaben herabsausrn. Ueber etne geringere als in der votherqegangtlien Woche. Bon I da- Glel- springen und di« Kinder aus di« Gefahr hin, selbst ft lOOOO Lebenden starten, aus- Jahr berechnet, ln Berlin I zermalmt zu werden, zurückreißen, war da« Werk rine- 68. ln München 80 Säuglinge. — Das Borkammen der I Augenblicke», doch di« rettend« Hand erfaßte uur den einen Jnlectionskrankheii,» blieb merk em ähnliche wie in der Boewoche; Snaben glücklich, während über den anderen der Zug hinweg- unr wurdiu Lodiswile nn Pocken und ueue Erkrankungen an Diph- > tderi. -nd Leoup weniger zur «eid.nq gebracht. - sierbesälle ^ Maler, warn, ln Hamburg. Nie», Prag London vermindert. ,, I >6»»» *ddl, die Räder hatten demselben rin Bei» abgefahren, Hannover, Pari». Lyon, »d.adnrg. Ehr.fti-nta nnd kt. Petersburg wodurch Verblutung ringetrrten war. Dem Zugssthrer ist „ dagegen vermehr, Rene Erkrankungen kamen jedoch an« verlt», I utchl mögtlch gewesen, vor L'Ntrilt der Katastrophe Inhalten, Hamdnrg, Wien. Pest. Edindnrg, kt. Peter-dnr, »ad «nS dem I da ein« scharf« Biegung dir Fernsicht begrenzte. Regierungsbezirk «ieSbe.de, ,» größer. a^S de. Negier»«». «,,,walde. 20 Februar. Sestern fand eine Gesamn». m ''^NnLr I H'is.c-mik», stakt, in welcher da« Sudeomi.L hat «» Danz.q. W.en. «op^dagen. Pari«. London^ «niger^ »» I lhätigkeit berichtete. S.nmÜth.g wurde Berlin. Leipzig. Liverpool ettvM «ehr Kiervesälle veranlaßt «me demselben für seine dreien und mühevollen «rbe,»rn und sen.e Erkranknnqe» kamen «, Berlin, «strnberm «len. «dmbnr^ Knpen-1 brrfflichen «mrichtunarn der Dan» a«»grsproche«. — Die hnV"- Skockdolm, kt. PeterSbnrg I, Inst glBchrr Zahl »E t, de, > Kran kenlisten Meisen hmte 17 Schwer- und 2» Mittel- Vorwoche »nr «nzrig» —Dir Ktrrbtlchteit an D'phtderie »nd Ermm I kranke ans. 65 Personen befinden sich aus dem Wege der war ,n Berlin, Hambnrg, Dresden. Pari». Lyo«. Kopeaha>»» last I vefierung. während nunmehr schon 45 »ritweilig ansstehen b- ""I '"-b«r doewoch«: eima« wnrd« H, I «Kmen. Nestor den find in hmfiger Parockie 23 t» München. Franks»« ». >., Pest, Prag, »mm« grStzer da-I » —» „ , « ^ geqn, in Breton, Haanmer, Nngdebarg. Knsftt, Leipzig, Men.I 8- Plrna, 22. Februar. Rach den im „Anzeige »er- London. Amsterdam. Kt. Pew^bm». Nene Nknmüm», I bfisntvchte» amtlichen «iNheilnnae, an« den Rath« R,k»l»b»rg »nd Neu schall; von Flüssen »i« «Her; W» »nr n^ Bvrstn. «en. Kchmch,,,» «H»W»»«N mch' PrntnkoNe, sMI »»»mehr st, »rsüünnff der Mmm» »«» Mm, MMc »6 OnfiNüPchE». l vermischtes. «k Halle, 22. Februar. Nvch einmal ist e« de» slädtilchc» lZehördea gelungen, den städtischen Etat sür 1888/89 »ul 100 Proc. Zuschlag zur StaatSsteuer zu balancirrn, voraus gesetzt. baß die königl. Regierung die Genehmigung dazu erlheilt, daß 100,000 au» den Ueberschüffen der Sparkasse ftierzu verwendet werden. Für die folgenden Jahre erschein:, wenn nicht wieder eine wesentliche Einschränkung der städtischen Bedürfnisse ermöglicht wird, oie schon sür dies Jahr befürchtete Erhöhung d«S CommunalzuschlagS auf 120—125 Proc. un vermeidlich. Die Stimmung der Bürgerschaft darüber ist nicht- weniger al» eine freundliche; man meint, der Ucbergang von der früheren hauSväterisch-sparsamen WirtbschaslSsührnng zu einem gewissen großstädtische» Gehaben sei ein zu wenig vermittelter gewesen. — Den städtischen Behörden ist jetzt der Entwurf einer neuen Baupolizeiorvnung vor gelegt, die schleunig durchbrrathen und noch vor Beginn der diesjährigen Bauzeit in Kraft gesetzt werden soll. — Die Gastwirthe hatten eine Ermäßigung der GaSpreise sür ihren Bedarf beantragt, sind aber abfällig deschiete» worden, da man derartige Begünstigungen einer einzelnen Elasse Ge werbetreibender sür ungerecht erachtet, dir Stadtcasse auck, den bezüglichen Einnahme-Ausfall ohne anderweite Deckung durch Sleurrerhöbung nicht zu tragen vermöge. Eine Gus- VreiSermäßigung ist unlängst sür den gewerblichen Motoren- Irelrieb bewilligt worden. x Weimar, 22. Februar. Die Weimar-Raste »- berger Eisenbahn (Secundairbahn) hat mit mancherlei Schwierigkeiten zu käinpjen seit der vor etwa dreiviertel Jahren ersolglen Eröffnung de» Betriebes. Außer Boden- etzunger. haben namentlich auch in den letzten Monaten Schneewehen Störungen verursacht. Anfang dieser Woche sind wiederum solche eingetreten, infolge de- Schneesallö, und zwar sind, wie jetzt bekannt wird, zwei Maschine» entgleist, die eine bei Guthmannshausen; diese soll den Tamm herunler- grsiürzl sein. Leider verunglückte dab-i auch der Heizer, während der Locomolivsührer sich noch retten konnte. Der Heizer ist gestern seinen Bertetzuogen erlegen. Der Bevued aus der Bahn war, wie ich höre, infolge ver Unfälle »nd Schneewehen heule eingestellt. — Eine cigenthümliche Sitte, da» nöthige Gel> zu einrm Tanzvergnügen zu beschaffen, herrscht in den Orten ver Gegend von Peine Am Sonntag Nachmittag nach dem übiicben FastnachlSballe versammeln sich di» junge» «Harsche» de» Orte- iu der Gastwirtbsebasl und veranstalten hier eine ,.Auktion der ledigen Mädchen" de« Orte». ESinmt- liche Unverheirathete komme» einzeln unter den Hammer nnd e« wird sür manche von Liebhabern ein recht ansehnlicher Preis geboten. Diejenigen älteren Märchen, sür die kein Gebot abgegeben ist, werde» nachher inSgesammt noch einmal zum Verkauf au«- aeboten. Der „Kans" gilt immer nur auf rin Jahr, und e« hat der Käufer in diesem Iabre da« Recht, die von ihn, er- landen«» Mädchen zu jedem stattfiadenden Tanzvergnügen zu führen. Weigert sie sich, ihm Folge zu leisten, so kann er v»« verau-gabte Geld von ihr zurückverlaugen. Da- bei der „Auktion'' aufgekommene Gelb wird zu einem an dem Abend de« Uuctioa-tage- stallfindenden Balle verwandt. Ans dem selben wird dann da- Resultat der stattgehadten Auktion den anwesenden Mädchen milgetheilt. E» gewährt einen seltsamen Anblick, wie sich oft Rivalen überdieten; jedoch kommen üble Ausschreitungen nicht vor. O Güttingen. 2t. Februar. Der Eurator der tl»!- versnät Marburg, Geh Iustizrath vr. E. Meier lvordeni in Halle Mitglied der juristischen Facultät) hat die Berufung al« Eurator der hiesigen Universität angenommen. Da- durch den Tod de» Universität-rath- Ros« erledigte Amt de« hiesigen UniversitSt-richter- ist dem Landrichter Barm eister al» Nebenamt übertragen. — Der Historiker Professor t)r. Ludwig Weiland hier ist zur Uebernahme der Leitung der kckonomLnta OermaniLv kistoric» (an Stelle de- verstorbene» Pros Waitz) ausgesordert worben. — Vern, 2t. Februar. Insolge von Schueestürmen «nd Lawinenstürzen ist der Verkehr durch die Alpenpäffe vom Cantou Walli« vi« zum Kleinen Bernhard »nd Iulier neu r- ding- unterbrochen, sogar zwischen Interlaken und Grindcl- wald. DaS Schneewetter dauert an. — In Wale« hat sich vor einigen Tagen rin in der Ferndale Kohlengrube >« Rhondda-Thale beschäftigter Arbeiter, Namen« David Cvan«, auf seltsame Weise da« Lebe» ge nommen Derselbe steckte sich rin« Dyuamitpatrone m den Mund und zündete dieselbe an. wobei ihm durch die eppiobirend« Patrone der Kops «ob der Arm «eggerissr,, wurde. Der Grund zn dem Selbstmorde ist nicht bekannt. — Au- der großen Rede de- Fürsten von Bi«- »arck vo« 6. d. Mt«, bringt uutrr dem Titel Stati stisch« Curiositälen „II Pcpolo Romano" folgende Zu sammenstellung: Ti« ganze Rede begreift einen Zeitraum europäischer Geschichte von 75 Iahen,, von l8i3—1888. Bon Kriegen in dieser Zeit sind erwähnt: dir Befreiung«- kriege von l8t3, der Krimkrieg, der italienische Krieg von 1859, der Krieg in Mexiko, die Kriege 1866, 1870—71 und drr tetzte russisch-türkische 1877, im Ganzen acht. Ko» küns- tigrn Kriegen hält die Rede nur zwei skr möglich, die zwischen Deutschland und Frankreich und zwischen Rußland und Deutschland. Orientalische Krisen zählt sie im Jahr hundert vier aus, in den Jahren I80S. 1828, 1854. >877. Bon Regierung-wechselu in Frankreich und polnische» Er hebungen sagt die Red«, daß sie sich in Perioden von 18 b>« 20 Jahren wiederholen. Bon internationalen Krage», sind die folgenden citirt: die polnische, dir schle-wig-holfleinische. dir Frag« nm Neuschatel und die luxemburgische Bo» Ver trägen sind erwähnt der Pariser von »856. der von Villa- sranca. von London, von San Stefano und von Berlin, dann die Alliancen zwischen Deutschland «ad Oesterreich, Deutsch land und Italien, von Souveränen die russischen Kaiser N'kolau», Alexander l, II.. III., Friedrich Wilhelm 1Ü., Napoleon III. der König von Dänemark und der Sultan, von Staat-männern Manlruffel, Gortschakoss. Schnwatoff und Disrarli, die beiden Präsidenten Geevy und SckVi Ear- not. Die ritirten Rationen find iu der Red« folgend«: di« dentsche. italienische, sranzSsische, »fterrrichische, englische, russische, dänische, schweizerische und mexikanische Städte kommen in der Red« folgende vor: Paris, Berlin, London, ^ B,»«qr 8t. Peter-bnra. Gastes». Oimütz. srnnen. Versailles.
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