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Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Titel
- Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Autor
- Wilhelm, Felix
- Verleger
- Bautzener Tageblatt
- Erscheinungsort
- Bautzen
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- 27 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 882-12
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5149049333
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514904933
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514904933
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514904933
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Oberlausitzer Heimatstudien ; 12
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Lauentores sind wahrscheinlich im Jahre 1827 gleichzeitig mit dem Rondell des Lanentorcs abgetragen worden. Ein Aktenuachweis dariidcr ivar nicht zu finde». Da wir an jedem Einaanae zur Stadt gleichfalls ei» Accis^- liaus antreffen werden, sei über den Zweck dieser Torbänser folgendes mitaeteitt: Im Jahre 1708 batte der Zurfürst Friedrich August der Starke in den sächsischen Städten eine indirekte Abgabe, die „Generalkoninmtionsaeeise" eingenibrt. Die Städte Bautzen und Zittau batten ans Grund ihrer Sonderrechte, die ibnen als Städte des Markgrafentums Oberlansitz zustande«, diese Abgabe gegen Er stattnng einer ziemlich hoben Barsnmme in eigene Regie iiber- »ommen lv. I!. F n, 4 Bl. 04) und erbauten an den äußeren Stadttoren Aeeisebänser. wo diese Abgabe erhoben wurde. Ums Jahr 1840 ging diese Steuer an den Staat über und kam 1834 ganz in Weg'all. Bautzen aber glaubte seiner Kriegs- schuldeu wegen ani diese Einnabmcaneile nicht verzichten zn können und erbielt auf Ersuchen bin die Berechtigung, weiterb!» eine „indirekte Stadtanlage" zu erheben, die 1887 in „städtische Einganasabgabe" umaenannt wurde tvergl. Reumann S. 026). Länge von 27 Metern nach der Lncbmacherstratze zu seit 1407 die Bastei bei den Tuchmachern oder die Schul hast ei an die Zwingermaner angebant, ein langgestreckter, von einem Rnndtnrme abgeschlossener Bau, dessen Dach später ein Türm che» mit der Schulglocke trug. In de» Jahren 1841/42 war die Natsschule in diese Bastei gelegt worden: ans ihr ging das Gumnasium hervor. Um eine Wohnung für den Rektor der Schule zu schaffen, erhielt die Bastei einen Anbau auer durch den Zwinger bis zur Hauptmauer der gleichzeitig den Jnnnilinern als Wohnung diente. Der westliche Teil des Zwingers wurde dem Rektor als Garten überwiesen lMörbitz, historische Pläne Nr. 0). lim 1800 errichtete man für den Rektor ein neues Wohn haus an der Scbnlbastei außerhalb des Zwingers. In dein Schnlzwinger, der nach Nordosten zn in einem Vorbau am Reichentore seinen Abschluß fand, standen, wie schon au anderer Stelle erwähnt, mit der Rückwand au die Hauptmauer gelehnt, das Schulkollegenhaus, das Konrektorat, das Kantorat und zwischen den beiden letzteren eine kleine Bastei Harbiscbe geheißen. Bei dem groben Stadtbrande von 1700 waren sie ebenfalls aus gebrannt. K'onrektorat und Kantorat wurden alsbald wieder Bild 7. Der Zwinger zwischen dem Lauen- und Neichentore lvergl. Bild 4 und 6) hatte eine Breite von 16^ Ellen — 0,33 Meter (Rep. V. ll. V t 5.) Von ihm aus waren die Scbiitzeubastei, jetzt Stadttheater, und die Scbnlbastei zn begeben. Die äußere Zwingermaner batte einschließlich des überdachten WcbrgangeS eine Höbe von 10 Ellen — 6,00 Meter und eine Stärke von 41/2 Ellen —- 1.08 Meter. Ihre Brnstwebrmauer war 2^ Ellen koch und 11/, Ellen stark (Bl 20, 47). Der Teil bis zum Stadttheater hieß der Schiitzenzwinger, weil die Bürger sonn täglich ihre pflicktwäßigen Schießen dort abznbaltcu hatten. Man schob mit der Büchse und der Armbrust nach der Scheibe. Zur Annehmlichkeit der Bürger hatte man den Scbiitzenzwtnger teil weise mit Bäumen bepflanzt und eine einfache Gaststätte, eine „Tnbakie", mit Gärtchen und Sälchen errichtet. Im Jahre 1841 erbat der damalige Pächter Souderskanseu vom Rate die Erlaub nis, die ziegelgemauertcn Bögen der Zwingermaner, ans denen der Webrgaug ruhte, beseitigen zn dürfen, um eine Kegelbahn an- zulegeu, was auch genehmigt wurde (Rep. V. ll. B cl. 0 Bl. 41). Als dann 17 Jahre später die Stadtmauer am Lauengraben ge fallen war, bot sich an dieser Stelle das obige Bild, das in einer Skizze im Stadtbauamte erhalten geblieben ist. Im Jahre 1806 wurde der Platz zwischen Lauentnrni und Theater von Bäume» und Baulichkeiten „rasiert", weil dort die neue Bürgerschule, die jetzige Lutbcrschule, errichtet werden sollte. Im Jahre 1700 wurde die S ch ü tz e u b a st c i einer freien Vereinigung von Bürgern überlassen, die in ihr ein Theater errichteten. Bei uuserm T b e a t e r erinnern noch die starken Längsmauern im Innern, die die Sitzplätze einschließen, und die ihre Fortsetzung in dem runden Borbane finden, au das alte Festungswerk. 1866 kaufte die Stadt das Theater von seinem letzten Besitzer, dem Kon ditor Trantzschel, und gab ihm durch Um und Anbauten sein heutiges Aussehen. Die Stadt- und Zwingermauer zwischen Laneutor und Theater wurde im Jahre 1868 gleichzeitig mit dem alten Stockhause abgebrochen. Zwischen dem Schanspielbanse und der Tcknilbastei war 1828 die „Neue Pforte" durch beide Stadtmauern gebrochen worden, der Anfang zu dem Verbindungswege von der Theater gasse nach der Semiuarstraße lvergl. Bild 4). Ungefähr am Aus gange der Quergasse war schräg über den .Kornmarkt ln einer ansüebessert, aber 1824 neu erbaut, erweitert und zu einem Gebäude, dem jetzigen Bauamte, vereinigt IRev. VIII. II. 6 s. 6). Die Zwingermaner, bei dem Vorbanc am Reichentore beginnend, begrenzte den Schulhof nach der Wallseite zu. Der Schulhof hatte zwei Zugänge, eine Einfahrt unter dem Flügelgebäude der Kautorivvbnnng <Bl. 02) vom Reichentore her, die nach in dem Eingänge und Verkaufsräume des Geschäftes dort erhalten ist, und das Schnlpförtcben nach derKohleugaste, der .Kesselgasse gegen über. Da die Stadtmauer den Gebäuden und dem Schulhofe viel Lickst und Luft entzog, brach inan sic bis zum Schultürmchen bis aus 4 Ellen von der Grundfläche des Schulhofes ab kV. II. I. cl. 0 Bl. 3). Im Jahre 1842 batten die Anlieger der Kestelgassc: Seuiig, Tlwmascbkc, Günther und .Krumbholz den Stadtrat in einer Ein gabe darauf htngewiefen, daß ihren Häusern durch den vielen Brennstoff, der sich im Schauspielbanse anhäufe, erhöhte Feucrs- gefahr erwachse und ihnen der Weg zur Rettung ihrer Habe durch die Stadtmauer abgeschnitten werde: sie baten um Niederlcgung der Mauer» bis zum Stockbause um Lanentorc. Obgleich Kämmcrcivcrivalter Lieber! in der Erhaltung der Stadtmauern den besten Feuerschutz erblickte lBl. 50), ließ doch der Rat diesen Mauerteil nebst dem Schultürmchen auch bis ans 4 Ellen abtragen und den Torbogen im Zwinger nach dem Theater zn ganz beseitigen. Im Jabrc 1848 sielen auch die letzten »och stellen gebliebenen Reste der Haupt- und Zwingermauern zwischen Reichentor und Laneutor, der Nest des Schnltürmcbens wurde in das später Mießnerscbe „Brennhaus" umgcwandelt. Die Scbul- bastei mit ihren Anbauten aber hat bis 1808 frei ans dem Korn markte gestanden und ist erst dann abgebrochen worden, als das Gnmnasinm den Neubau in der damaligen Hauptstraße beziehen tonnte. Das alte Scbulglücklcin aber bängte man im neuen Gymnasium ans, damit es, wie bisher, die Schüler zum Nuter richt rufe. Der Zwinger zwischen dem Reichen- und W endi s ch eu Tore lvergl. Bild 4) hieß der P i ch z w i u g c r. weil dort der Pickbof der Böttcher eingebaut war lAkta Äst. 58). Als 1841 der Gedanke lebendig wnrde, ein Bürgers chul- g e b ü u d e, jetzt Industrieschule, zu erbauen, fand man hier den ge eignetsten Platz für dieses. Zwar gedachte mau zuerst, die Zwingermauern als Abgrenzung des Schulhofes stehen zu lassen, doch entschied mau sich bei einem auderweiteu Bauentwürfe für
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