ausgerissen. Ein kursächsischer Förster zeigte sie deswegen an und zog sich „ihren Haß“ zu. Auf der Straße im Pleißental, in Frankenhausen, stand auch e d n solcher Meilenstein. Er ist 1923 von „Bubenhand“ um gestoßen worden. 1956 hat der verstorbene Crimmitschauer Heimatforscher W. Vetterlein aus dem Pleißenbett Bruchstücke eines Meilensteins ge borgen, über deren Verbleib nichts mehr zu erfahren war. Die Altenburgische Landesordnung erließ 1742 wiederum ein Verbot, andere als für den Fährverkehr genehmigte Wege zu benutzen. Der Zu stand dieser Straßen wurde aber immer katastrophaler. So entschlossen sich die Behörden, 1780—84 die Hohe Straße ausbauen und mit festem Untergrund versehen zu lassen. Sie war mit der Zeit derart ausgefahren, daß sie eher einem Knüppeldamm als einer Straße glich. Das durch die Pferdehufe immer wieder zerstampfte und durch die Wagenräder zer malmte und zermahlene Erdreich wurde allmählich so aufgelockert, daß es der Wind fortblies und dadurch Hohlwege entstanden. Diese füllten sich mit Wasser, wurden aufgeweicht und waren dann kaum passierbar. Die Fuhrleute umgingen solche Stellen, indem sie einfach daneben eine neue Straße „trieben 1 '! So erklären sich die kleinen unwesentlichen Abweichungen vom ursprüng lichen Verlauf der Straße. Sie riefen meist heftige Streitigkeiten zwischen den Anliegern und den Straßenbaubehörden hervor. Etwa 1806 erhielt dann die Straße ihre heutige Linienführung und wurde beiderseits mit italienischen Pappeln bepflanzt. 1860 wurden diese gefällt und durch Kirschbäume ersetzt. Der zur Blüte drängende Kapitalismus erforderte nun bessere Verkehrsbedingungen. In den darauffolgenden Jahren wurde die Hohe Straße gründlich überholt, teilweise gepflastert oder asphaltiert und behielt von da ab im großen und ganzen ihr heutiges Aussehen. Die Hohe Straße von Gößnitz bis Mosel in Vergangenheit und Gegenwart Der Verlauf der Hohen Straße war nicht immer derselbe wie heute. Sie soll zuerst dicht unterhalb der Gößnitzer Kirche von der heutigen Alten burger Straße abgezweigt sein. Ein Stück hat sie am Meerchen entlang bis in das Dörfchen Kauritz geführt und dort den Bach durchquert. Nach einem leichten Bogen nach Westen, kurz vor der heutigen Eisenbahn unterführung. berührte sie die jetzige Straße. Von da aus verfolgte sie den gegenwärtig als Zufahrt zur Straußschen Sandgrube führenden Weg hinauf auf den Höhenrücken, die Wasserscheide zwischen Meerchen und Pleiße. An diesem Straßenrand stand ehedem die Merlacher Linde, die ein Wahr zeichen des Friedens ist. Am 22. Juli 1650 wurde im Pleißner Land end lich das Friedensfest nach dem Dreißigjährigen Krieg feierlich begangen. Der Klang der Kirchenglocken von Ponitz und Gößnitz wehte über das Land. Festlich gekleidete Bauern und Bürger aus Ponitz, Merlach, Hai nichen und Gößnitz waren heraufgewandert und lauschten dem Redner.