Wahrscheinlich war es der Pfarrer von Ponitz. Am Schluß seiner Worte senkte er ein zartes Lindenbäumchen als dauerndes Mahnmal der ver gangenen furchtbaren Zeit in die Erde. Seitdem, also über 300 Jahre schon, grünt und blüht sie jahraus jahrein. Was mag sie alles erlebt und gesehen haben? Gewaltig steht der ehrwürdige Riese noch heute da, 6,50 m mißt sein Umfang. Am Ende des ersten Weltkrieges sollte die Linde der kapitalistischen Profitgier zum Opfer fallen. Naturliebhaber und Heimatfreunde vermochten in letzter Minute rettend einzugreifen. „Grüne und blühe noch lange, alte Merlacher Linde, und künde uns und kommenden Geschlechtern, daß du ein Mahnmal des Friedens bist.“ Seit Anfang des 19. Jahrhunderts — nach Verlegung der Straße — steht die Friedenslinde abseits in stiller Flur. Um diese Zeit ist auch das so genannte „Dreierhäuschen“ gebaut worden. Es erhielt seinen Namen von den kleinen Fuhrleuten und Handwerkern, die auf dem Weg zur Leip ziger Messe gern dort Einkehr hielten. Der Wirt brannte guten Schnaps und „verschenkte“ ihn zu 3 Pfennig das Gläschen. Es dient heute als Auto-Reparaturwerkstatt.