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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-25
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1888
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Dritte Geilagt zum Leipziger Tageblatt and Anzeiger. ^ 56. Sonnabend den 25. Februar 1888. 82. Jahrgang. Aeullvlten in in überraschender Auswahl. kieitt!8. ^lor^onllnuden in großer Auswahl. Neuheiten in 5rid. Taschentüchern für Damen in reizenden Mustern. Lpikkii-Taschkiitüchcr per Stuck von 1.00—12 M Ikex L Lckliok König!. Sachs. Hoslieseranle» L-vip/Ix, >enmnilit 18. blnxnilr, >ounku>itr. 28. rttner»üte v. n 3 .ze a-i „I reichste, Auswahl bei .»«rloNüllkr.^LS U^ii'n-ltnmen-liintlen vorrathig bei L. Retr, Tauchaer Srr. 13. Die Berlobnug ihrer Tochter hiiuuia mit dem Kausiiiaim Herrn (vpiist Belt in Plag- witz beehren sich --rgcbcnst »iizuzeigcn Plagwitz, ii» Felirnir 1888. tz. Ir. Voigt und Frau geb. Liiellmnlt tzinii»«» Vaikl ^ r»II» « U Berlodtc. Wilhelm Piaster Holciir Prasser geb. Sachse Vermählte. Reichenbe.ch j B. Plagwitz-Leipzig. A,„ di-. MlS., sruh 4 Uhr, starb zu Leipzig nach längeren schweren Leiden nn- erwartet schnell „lein lieber Bruder Julius Schnitts. Tiesbekrubt zeige ich dies nur hicrSt» ch an. Leubnitz i. B., den 21. Febrii» 1888. Pastor TchiiltcS. Beerdigung zu Altenburg. Montag, den 27. dj». MtS.. Boriniilag 0 Uhr von der Halle auS. Donnerstag Nachmittag '/,4 Uhr entichlies nach langen Lüden unser guter Gatte, Later und Schwiegervater, der HauSmann VoMrieS Lltllvr, waS Freunden und Bekannten hiermit anzeigt im Namen der Hinterbliebenen vorollio» .Iltuer geb. I'solserlrorn Beerdigung Sonntag Nachmittag 1'/, Uhr. Gestern Abend II'/, Uhr starb schnell und unerwartet am Herzschlage unser geliebter Bruder und Schwager, Louis Heinrich, im Aller von 29'l, Jahren, was hierdurch Iiesbetrübt allen Freunden und Bekannten anzeigen Sie trimernde» Hiiiterbliebenrn. Leipzig, de» 24. Februar 1888. Die Beerdigung findet Montag, Morgens 10',Uhr von der Capelle des NordsriedhosS auS statt. Nach längere» Leide» verschied iaast heute Morgen 1 Uhr unsere Herzens- gute Gattin. Mutter und Tochter im 52 Lebensjahre, WaS wir hier durch schmerzet lullt anzeigen. Wir bitten »m stille Theilnahnie. Leipzig, am 21. Februar 1888. Tie trauernden Hiiilrrdliebcur». Tie Beerdigung ertolgt Sonntag Nachmittag 3'/« Uhr vom Trauerhause, Kö ag-straße 2. Dank. Heute Fkvnä j-e^en 5 l.'hr verscbieck »k.ch sebaveren keilen meine liebe krnu Alkuiki. «ed I-epper, «na bierckureb liofhetrüdt anreixt keip/irr, >Ien 23. b'ehrnnr 1888. Uuzro 1'rleäriek uebst Linster». vis kcorstieunzr hustet 5lvnta^ Vor- wittnl,' 10 l'br vom Trauerbause, IValä- trasse 32, aus statt. Nach kurzer, aber schwerer Krankheit nahm Gail Donnerstag, den 23. Februar, Nachm. 5'/, Uhr unsere heißgeliebte und unvergeß liche Tochter, Schwester, Enkelin und Nichte M. L L üleülli Nie zu sich. J»i tiefsten Schmerze zeigen dies hierdurch an Leipzig, 23. Februar 1888. Brrnhindt Wrde uelst Frau geb. Jüchzger Die Beerdigung findet Sonntag, de» 26. Februar, 'i,3 Uhr von der Capelle dcS Johannessriedhoss aus statt. Freunden und Bekannten hierdurch die traurige Mitlbeilung, daß am 21. d. MlS. i» Folge Berungliitkung im Dienste »nd an den dabei erlittene» 'chwcren Berletzungen unser Sohn und Bruder I «Itx, Loroniotivheizer d r Stzeimai-Rastenberger-Cisenbahn, schnell und unerwartcl gestorben ist. Leipzig und Guthmannshausen, de» 21. Februar 1888. Die liaueriiden Hinterlnst'ciicn IInU» rt biin,«,, nebst Familie. Oest, ro erlax; soiucm Ilkrelevlen. vo„ <Iem er verxobliek aut Heilung: jjeboäl Kal, moi» frtlderer. lauzZahriuer tielullp Herr Julius 8o1iu1t68 »US ^Itenbiir?. kok betraur« in ckem llt-impi-gangi-iiou oiurii »ann. äe.»sei> braver, besekei- stcner t'barnlli>r, tüel,ti»-e Uilckmirx u»st ruv--rlässi;re .Irdeilsllrall ihm stas .Imeesik aus ein ekreustes üvciäehtuis-, erg'oiben haben. vr rüde saut'l! I-eiprix, 21. kebruar 1888. litsta^n. Am 23, ds». MtS. Bormiitaq IO'/. Uhr verichied schnell und unermarlct nach nur dreilagigem Krankenlager uiiier guter Pater. Schwieger-» t^rost- und Urgrostvatcr, der Glasermeistrr und Ha»sbesit;rr Herr Johann Gottlob Schulze zu Gohlis im bald volleudeten 70. Leben-iahre. Dies zeigen alle» Freunde» und Bekannten tiesbetrübt a» die traurrude» Htuterbliebene» Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 3 Uhr vom TraucrhauS. Gohlis, Mocierniche Straße 31b, aus stall. Heute Lormitlag '/,I0 Uhr enlschlief »ach längerem Leiden Frau Emilie dcriv. Aeckerlein gcb. Zchomburgk. Mit der Bitte um stille Thcilnahme nur hierdurch allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, Leipzig, den 21. Februar 1888. Tie Hinterbliebene». Die Beerdigung findet Montag Mittag 2 Uhr vom Trauerhause, Markt N, aus statt. Für die vielen Beweise ausrichtigcr Theil nähme, namentlich sur die diele» Blumen- spenden allerseits bei dem Perlnste unsere' iheurc» Gauen und LaterS Heinrich Wilhelm Lienemauu 'agen wir Hiermil Allen, insbesondere dem Borgesetzien des Verstorbene», Herrn I»- spector Bachman», leine» trübere» College«, dein „Dcut'chen Kricgerverein" niid dem „Bereut ehrenvoll verabschiedeiir Mililairs" sur die Begleitung zur letzten Riiliestätte. Herrn Vr, Biukan aber s»r die lrost,eichen Worte am Gabe unser» wärmsten Dank. Leipzig, den 21, Februar 1888. Tie naucrnbr Famttic. Fnr die viclsachen. so wokiltlmciiden Beweise der Theilnalinie bei den» Hin scheiden unseres unvergeßlichen BalcrS, Schwieger- und Großvaters, de- Htmi I)p. meü. Eduard von Zenker sagen den herzlichsten Dank die tirsbetvnbtkil HintkvlasskNk» Dahrcn, ShtdergerSdori, Zwickau, Cunnersdorf. Leipzig, den 21, Februar 1888. b'iir äie im» boi stom liiin»st>-vst- n t'.oiioie» büits- HI,>i>ai"u llonil ILvsLor ILsLL so itboraus rnblroioli 7Ukroer»Uj-rne» -loicben wobltbiioustor »»st Iiorrlicber Tboil- nnbmo spreobe ick rugstoicb im >'ai»ell sammtiiebor lliuterblicbeueu weilieu iouil-zteu tiotZrotiililiestc» ltauk uns. Veixrix, stell 23. k'edruar 1888. t^Isr» Keil, xeb Iknniillnn». Bei dem Hiiiicheiden unseres gcliebl.,,. Binders, Schwagers nnd OnketS, d S MeleibcsihM l'ruil 8i.'l!lieiilel'. tzylhra-Zlveukau, sind u»S aus allen Kreisen so viel B.weile von herzlicher Tbeilnahine z» gegangen daß wir unser« liesgeiiihltestcit Dank hierdurch aiiSsprechen, Tir Hintevblirbcnen. Perlobi: Herr Robert Fähnig in Steinbach mit Frl. Cmiua Tcichman» in Langenleuba- Oberhain. Prrntiihlt: Herr Ernst Hoppe in Chemnitz mit Frl Anna Lchlorke auS Frankenberg. Herr Paul »ohnke i» Chenuiitz mit Frl. Hedwig Mescritz das. Herr Paul Boeitlcke >» Zwickau mit Frl. Alwine Scliarch das. Herr Theodor Körner, Hosapolti ker in Schlei», mit Frl.Zohaniia Pietzich aus Dresden. bleboren. Herrn A. Skade, Bäckermitr in Dresden, eine Tochter. Herrn Oskar Tolkewitz i» Planen i. B. ein Sohn. Herr» Crnst L'ebsch ui Dresden eine Tockter. Herrn O-knr Meiner in Bautzen ein Sohn. Herrn Paul Müller, Feileiihauermcistcr in Chemnitz eine Tochter. Herrn G. Boigtman» i» Biiikattsliain eine Tochl r. Herrn Bezirks- asfiiior FrauslaLt in Borna eine Tochter. Gritorbcn: Herr Fabrikant Kausmann Adoli Thomas, aus Dresden, i» Arco. Frau Natalie verw. Gerichisräthin vo» Görschen geb After in Dresden. Herr Hermann Biiimeiistengel. Kausmann in Dresden. Frl. Martha Dultler >» Strehlen. Fra» Sophie Cngleri verw. gew. Seidel geb. Schiebe! in Plauen. Fra» Berika Cinilie Sonntag geb. KramerinMeerane. HerrAlsredBanernleister, kgl. sackii. Oberstcuercoulroleiir in Grimma. Herrn Herin. Hahner'S iu Giauckiau Tochter Johanna. Frau Dorothee verw. Schniidl's geb. Rausch in Glauchau Silhnchen Kurt. Herrn Karl Körner'S in Freiberg Lüdnchen Otto Herrn Crnst Straßburger's in Freiberg Tochter Hannchcn. Herr» Kaiidler's in Fricdcburg Sohn Paul. Frau Maris Warnebolv geb. Builner ,n Lvbau i. Saihfi Herr Friedrich Schröter, Caiizlei-Jnipketorz. D. ii, Naumburg a. S. Herr Theodor Grutzner in Dresden. Herrn Julius Dietze'S in Dresden Töchterche» Paula. Frau Pastor Bahr in in Cinsiedcl. Herrn Arthur Lndwig'S >» Furth-Chemnitz Töchterckien Liesel. Herrn Bernhard Krutzsch's in Chemnitz Söknchen HanS. Fra» verw, Cmilic Piehler i» Meißen. Herrn Rudols Göbcl'S >i> Annaberg Soh l C»rt. Herr Karl Friedrich Julius Cmenkel, Poiaiiienlicrineistcr rn Annaherg. Herr Joh. Gotthils Waglcr, GulSauSzugler i» Kviiig-.- ivalde. Frau Auguste Apel geb. Herrsurlh in Machern. Frau Wilhelmiiic Schumann geb. Weichardt i» Borna. Herr Melchior Seupel, HauSauSzügler in Kauerndors. WLISELSI» Zweitälteste BeerdigungsAnstalt sur Leipzig und ttmgrgrnd, «kgründrt I>»«>», von <»«!»> r n« i« l,«». vormal II. bi» I«ulLd, cinpfichlt die solideste Ausitthrulig vo» BeerdigungS-Feiertichkeitea aller Arten unter Auswahl von 20 verschiedene» Leichenwagen. LureLU ru»S 8»rx-I>I»x»Lti» I»>« in« II i»«>iu»»k»>« in. Bcstelliing'ii auch S»d»r, 22 u. stioßvlay!', H I, - Frrniprcch ^»irichtniig 1021. Wasjerlcm- Tauien-Babrzcit peratnr Mont., Dienst.. Donnerst, u. Größtes Schwiniiiibaisiu „vt clekir. Beleuchtiing, Freitag 9—ll Uhr Borin. u. '.ticnichäiicsrlo. AUH Mittwoch u. Sonnabend 2 bis Cisenbahnstraße 3l. Sophie,tstraße 1311. V » ,z Nachmittags. ttlcofiiict van 7 Uhr Morgeiis l»r 9 Uhr AbenÜ». Köm.-Irisede, Kii88. ÜLMpf. uvä KF?A,IIÄEKAÄTL elektromL^llet. kääer l. u. H. 61., als rinzig tcwahrtss. ,,drii Stofiwcchscl rrzcngcnbrs' Heilmittel bei allen HiN»: Uiid tvrkglliingslrtdr». wie: IKich». Rhennigtiomns. L,ih»tti»g, Plutitöckimg. Nerve» schinrrz rc. Be, Zusicherung aiitM'-rksainer Bedienung und guter Massage sind dich' Bader als die vollständigste» vo» ärztlicher Seite anerkannt und emviohlk». Wannen >, IfiurbäSer Krhitallkl Waficr. ^o^Ech^s^.s.e^b'"» Wichtig skr Nhcumal.-^kldcndk. uw" »»roiKirirt. Moor- und SandliäSer auch anster d Haue. «H» »M Schwimm Bmiin 20". diniiixl.il k» !»» !». ^ ^ UFOeRL, Wniiiienlistver vo» irnli btS Aheuösl» Uhr. ckl Telliperntvr cke» llNt' Damen ^ Dteus,.. Donnerst.. Soanao, >stIHFAI>vRI»/II!.KU 8«-I>»in>ll>h»s>,ln LzU . c.lI.Mon>aa.Mittw../,rkiiag >,2-5U. Nene Leivi. Svki!enni».,sieitzcr Ltr. 13,1.5. Sonnabend: Milchreis mit Zucker und Zimmi. Vom Lronprillreil. ^ lieber daS PcsiuLen Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des Kronprinzen liegen die folgenden Meldungen vor: * Sa» Remo, 23. Februar. 10 Uhr 35 Minute» Bol mittags. (..National-Zeiiung.") Der Kronprinz hat gut geschlase». Das Be finde» wir während dcS ganzen gestrigen Tages und deute vortress- ich. Cr ist schon ansgestande» und äußerte selbst sein Wohlbefinden. Heute sind es gerade vierzehn Tage seit der Operation. Der W»»d- vcrlaus war während der ganzen Zeit durchaus normal und vo» Fieber nich! begleitet. Niemals criolgtcn Störuugeii seitens der Wunde oder der Canule: die Atdninng ist vollkommen frei. Huste» und Auswucs sind noch vorhanden, aber geringer. Ter Kronprinz hat sich i» den letzten Tagst Uicrktich erholt, die Kräfte Warden bester, der Appetit ist gut, Ter hohe Patient bringt säst de» ganzen Tag schon auß rhalb des Bettes zu. Wenn das Weiter schön wird, so wollen die Aerzte das Auegelien oder Aussahcc» des Kronprinzen gestatte». Dcc Aerzte komme» täglich zweimal am Krankenbett zu« lammen und zwar Morgens und Abends uni 9 Uhr. 'Neben der rein chirurgischen Behandlung, welche als nahezu beendigt anzusehe» ist, werde» local desinsicirende Inhalationen von Tervcntin »nd Ciikalyvtol anqcwendet. Dazu kommt namentlich eine kräftigende Diät. * San Remo. 23. Februar. („Bossi'chc Zeitui>g"Z Heute Nachnmtag halb 3 Uhr erschien zuerst der Großherzog vo» Hessen aus dem Balcon vor dem drciscnstrigen Mittelzimnier >,» ersten Stock der Billa Zirio, welches als Kraiikenziinmec dient, Tic bei beni schöne» Weiter i» größerer Zahl vor der Billa spazierenden Per sonen hielten anfangs ihn sür den Kronprinzen. Kurz daraus aber erschien der Kronprinz selbst in dem bekannten Mantel und hell grauen Filzbut. Hingerissen von dem unerwarteten, herzersreuenden und die ichweren Beiurchiungen zerstreuenden Anblick brachen die Anwesende» in Hochrnie aus. die Herren schwenkten die Hute, die Dame» die Taschentücher. Zwischen der Kronprinzessin und der Prinzeisin Bicioria an der Baleondrüstung stehend, liiilcts der Kron prinz wiederholt seine» H»t zum Gruß. Erst »ach süns Miiiuic» zog er sich zurück. — Prinz Heinrich machte Nachmittags aus dem „Barbal go ' eine zweistündige Ausiahrt. * London, 23. Fcbrnar. (W. T. B ) Tie Königin ctbiclt l cute Nachmittag Depeschen au- San Remo, tue eine wesentliche Besserung im Befinden Sr. k. und k. Hoheit des Ktonprinzcn anz igin, * Berlin, 21. Februar. Der „Reichsauzciger" enthält folgendes Bulletin aus San Remo vo» beute BormiltagS l l Ub,r: 'Nack eine», gute» Tage war der Schlaf dcS Kron prinzen anfangs unruhig, später besser. Zm Ucbrigcu dasselbe. NiillztrG zum politischen Tagesbericht. ' Tic Rcichstagswahl in Ärcisjcnberg-Kammin au Stelle des zum Polizeipräsidenten von Fraulsurl a. M. ernaiiiilcn .Herrn von Koller giebl der „Ratioiialltberalen Cvrrcspoutciiz" zu einigen Bemerkungen Anlaß. „Dieser kommerschc Wahlkreis war ununlerbrochen in conservalivem Besitz; es war auch nie eine Stichwahl nolhwendig gewesen. Diesmal aber muß es zu einer solchen zwischen dem con- servaliven Caudikatcn. einem anderen Herrn von Köller >3732 Stimme»), und dem liberale» (5andtvalen Herrn Kohlt ' il'»2 Slinimen) koinmeu. D:e Stichwahl ist allerdings nur dadurch veraulaßl, daß »och ein zweiter conservativcr ziandtdat, Herr von Norniann. austrat und Ntil Stimmen fand. Der schließlich« Steg dcS Herrn von Kötter wird also nicht zwciselhast sein. Jinmerbin ist die starke Sliiiimenzcibl der Lib«r«U«> i» einem der sichersten Staininsttzc der llouservativen bemerkenswerlh. Fm Jabre >887 wurden I l7l, im Jahre 1881 nur 638 jorlschrittlithe Stimmen abgegeben gegen über wältigende conservativl Mehrheiten. Dagegen ini Jahre >881 t<777 uatioiiaUiberalr megeu .'»913 eonservativc Slimmrn. Zs» hat also o'srnbar i eit l88t. ei»: starke Vermehrung der tRihrralcn Ltilnozeu statz . was rum Lhttl aus Ltd 'Ausstellung eines gemäßigte» Candidaten zuriickzusiihreli sein durste. Auch im benachbarten tzlöSliiier Wahlkreise Fürsteii- Itzum ist zum erstenmal im vorigen Jahre das Mandat den (konservativen verloren gegangen, als ei» gemäßigtliberaler Kandidat, der sur das Scplcunal stinimle (Herr Hildehrankt), ausgestellt wurde. Daraus geht hervor. Laß >» solchen 'Wahl kreisen »ichl extreme Forlschrililcr. sondern nur Liberale vo» gemäßigterer Gesinnung einige Aussicht haben, durchzudringen. (ii»e Mahnung a» die (ionscrvaliven, mit ihren Erstrebunge» Maß zu Hallen. liegt aber in dem Grgcbnifie dieser Wahl gewiß auch." * Der „Politische» (iorrcspvndcnz" wird von besonderer Seite auS St. Petersburg, 20, Februar, geschrieben c Der von der „Revue dcS deux Mondes" vcrössciitlichle Artikel über daS sra n züt isch> russis che 'Verhältnis; hat hier großes Aussehen erregt. Mit Ausnahme des „Grashdanin", der ich bekanntlich von vornherein gegen jede „'Allianz zwischen dem gottlosen Frankreich und dcm heiligen Rußland" erklärt, lind die Blatter über das Erscheine» jenes 'Artikels recht verstimmt, wobei ie aber bekennen luitsjcn, „daß der Bcrsasjer sich in allen Punclc» überaus gut unterrichtet erweise." Bekanntlich war die Brochurc Baithelcnih St. Hstlaire's über einen sranzösisch-iuistichen Bund sowohl von der sranjöstiche» wie von der ruisilche» Presse todtgeschwiegen worden; dem Artikel der „Revue deS deux Mondes" gegenüber miißle aber diese Taktck ausgeqcben iverden imo es ist vorausziischen. daß er längere Zeit hindurch der Gegenstand lebhafter Eiöricrung bleiben wird. RussticherseitS wird entschieden in Abrede gestellt, Laß man irgend eine» Schritt im Sinne einer Allianz mit Frankreich getkan habe. Dies mag wohl auch richtig sein, weil man hier die i:ne>ich»l- lerliche Neberzeugung hegt, daß eS einer Allianz nick» erst beturie, »»> die ganze französische Strcnmachl in B'weg»»g z» setzen, sobald cS gilt, Dcnnchland geiueiniain mit de» Russen zu bekamp'en. 'Aller dings nw'chl sich in die Freude zu dieser Ueberzeugung ein bitterer Iropsen insofern, als sich alle Welt sagen muß. daß Niemand vorausieken könne, welches Bild gerade die sranzüsilchen Verhältnisse in d m Augenblicke bieten werden, wo der Zuiammensioß zwlichkii Rußland und jetnen westlichen Nachbarstaaten sich als unvcrineidl'ch crweiie» sollte. Bon ror>»glich tliiterrichietcr Leite geht nnr die Jnt'orination zu. daß die Kriegslast innerhalb der sra »jütischen Nalional-Bersainmtuiig nicht so viele Anhänger zahlt, olv man allicnici» zu glauben geiieigt ist, und daß jede Regierung, welche den feste» Entschluß bekunden wurde, da» Land vor dem 'Ausbruche eines neuen Kriege- zu schütze», in der gegenwärtigen Bolksveiiretung Frankreichs einer starken Majorität sicher sein dar'. ^ A»S Sofia wird der »Politischen GorrcspoiiLeiiz" ge schrieben. Laß die Frage der Errichtung von Beteiligungen au verschiedenen Puiiclen Bulgariens allerdings die Regierung beschäsligl bat; die maßgcbrnden unlitairischen Kreise Bulgariens sprachen sich jedoch gegen derlei Herstellungen aus, da sie mit Rücksicht aus den Abgang schwerer Geschütze zur Bestückung wcrlhlo» wären. — Bezüglich der Seehase» und Donau- Plätze ist eine Vermehrung der Garnisonen vcrsugl werden, die sich in AuSsuhrung befindet. Aus dcm Ucichstlige. ßtz. Berlin, 23. Februar. Die Comiiiiision des Reichstags für die Vorlage, bemssend den Verkehr mit Wein, nahm beute noch virrzehinägiger Pause ihre Bcrathunge» wieder aus. Die «cneraldiseiiision wurde als abgeschlossen angesehen und 8- 1 zur Debatte geftelll. welchen Abg. Racke wie solgt zu fassen beantragt: „Unter der Bczrichnnng „Wem" oder einer gleichbed,Menden Be zeichnung, wie der Benennung deS Jahrganges, einer Gegend, Gemarkung oder Gemarknngsanlage, dürfen — soweit es sich uni ein Product bandelt, welches als denlsches Product in den 'Verkehr gelangt — nur diejeniren Getränke gewerbsmäßig scilgeboten oder ver kaust »erden, wit he durch alkoholische Gahrunq aus Traudeniast bereitet worden sind, der frei von >edcm Zu'atz ist, oder welchem vor odsr während der Haupigahruag. iv der Zeit von de^ Lese an bis zum nachstiolgeiiden ersten Marz, a>iS>chües;lich rcuier vergaiir- barcc Zucker oder eine waisenge Lösung solchen Zuckers beigesiigi iviirde, vorausgesetzt, daß dir ve,wendete Menge ZucketIviung 25 Piocent der gesanimlc» Flnssigkeiisnteuge nicht ubersteigt. Alle itbrigen Zuiatzc zu de» unter der Bezeichnung „Wem" oder einer gleichbedeutenden Bezeichnung i» den Beikehr gelangenden Gelräuke» sind verboten. Als Zn ntz' solle» die durch die iiolhwe»i»ge Keilei- bchaud'uiig, sowie die IiLiZich zum Zw tle der Haitiniiuachnng m den 'Aee»i gelangende» geringcnMengc» ichwcscliger Säure, bezw. Schwefel- saure, 'Alkohol und Bcstniidthcilc von Schon»» winnieln »ichl belrachlel werde». Der zugesetztc 'Alkohol da> l » chl >»ebr als I 'Voliimprccriil dc- tragen." Abg. Gras'Adelii>aun schlägt siirtz. I iolgende Fori»»l>r»»g vor: „linier dri» Namen „Wein" oder einer Im Wem »blichen Bezcich- »uiig, wie der Benennung der Iraiibrnsoile, des Jahrgangs, einer Gegend, Gemaikung oder Geniarkiingslage. dürje» nur solche Ge- liankc gewerbsiiiäßig seilgchaUen odcr verlautt werden, welche ohne leben Znsatz aus Trnubcuiast durch alkolioliichr tüntirung bereitet worden sind. AIS Zusätze sollen die durch die »bliche KAIcrbehnnd- luiig, sowie die lediglich zn»l Zweck der Ha>wnr,»nch>,iig in de» Wem gelangende» geringen Menge» von schwcsehger Säure, bezw. daraus einst,indcncr Schwefelsäure, Kohlensäure. Alkohol und Besta»dlkei>c der Schönungsmittel nicht betrachtet werden. Ter z»ges,tz!e 'Alkohol darf bei Werne», die als deuliche seilgehalien oder verknust wcrdcii, nicht mehr als l Boluniproeent bctingen. Abg. v, Reinbabc» ist gegen die Fassung deS ss. I nach dcm '/lutrage Racke und zieht die Gras Adeliiiann'sche Fahling vor mit der entsprechenden Ans»gu»g wegen des Zusätze' vo» Wasser und Zucker. — Abg. Veiel bedauert, d.ß nicht eine Subcommnjivn aebildet ist. uni Ine Definitio» Wem genauer tcstjnsiellcii. Cr ist gegen den Antrag Gras 'Adclniaiin. — Abg. Racke hofft, daß m dieser Session doch noch etwa- zu Stande kommt, mindestens »iiisje doch ein Bericht cm bas Plenum gelangen, klebrigen- habe er 25 Procent nur vorgeschlage». um überhaupt eine Grenze «iizugcben. Cr halte daran keineswegs stricte fest, sei vi'lmehr snr jevc Bcr- besi'erung dankbar. Im Princip untericheiee er sich voci den Puristen mir in der Definition de- 'Ansdruck- „Wen,". Die Puristen wollen den Conjunieiiten schütze», was aber auch durch seinen 'Antrag er möglicht werde. Der Händler muß sortirt sei» und ,st dc-hgtv ge zwungen, alle Sorte» zu führen. Durch Antrag Adelmann wird iur den niiehrlichen Händler ei» Privileg,um geschasse», da die Chemie nicht in her Lage sei, die Operationen uni Sicherheit zu etkeiincn. Der reelle 29 inhänLlcr iviirdc tadurch geschädigt w,rdr». Abg. Fehling-Lubcck anellem» dailbar das Beniuli.n sammi- lichcr Amragstellcr, den Wunsche» reeller Weiiihändler ,i,it nu.-- landische» Weine» gerecht zu werden. Zuerst wnrde er mr den 'An trag Racke summe»; sollte derselbe abgelehnl weide», so beantrage er, ii» 8- l Zeile 3 des Antrags 'Adelma » die 'Worte einzusugen: „'»weit cS sich um ein Product hantelt, welches als deutsche- Product in den Handel kommt". Wurde der Zusatz nicht an genommen, so würde der nuslandische gegen de» einheimischen Weiiihändler bevorzugt. Crsterer dvrje seine» 'Wen, ohne Declaration an jede» Privatmann verlausen, währe»'' der cin- hciiiiischc Händler einige Sorten, die ohne Zusätze ihrer Keast «nd Falle wegen nicht trinkbar seien, dann als „verbesserter" Wem odcr unter einer ähnliche» Benennung verlausen instßle. Geh. Rath Hops macht wiederholt aus die Lchwierigke» der D-sinilion „Wein" ausmerkjam. Abg. v. Grant-N» empfiehl« zwar den Antrag Racke, erklärt sich aber gegen die Fesinellung der Säuren. 'Abg. Racke zieht daraus seine» Antrag zurück zu Gunsten dcS Iolgende» vo» ibw gestellten Crentualanirags: „Abzeichen von dem Fall, daß Wem beim Feiihalten und Beikans ausdinck.ich als „Ncilurwcm", „reiner Wein", „zusatzircicr Wem" oder ähnlich bezeichnet wird, resp. als solcher von dem Käuscr ausdrücklich verlangl wird, ist eS als Bersälichung des Wein- mi Sinne de- 8 lO d s G.-ietze- vom vom II. Mai >879 nicht anzusebe», wenn bei Herstellung des WemcS dem Traubenlasle vor oder während der Haiiptgahnmg in der Zeit von Beginn der Lese bis zum nachstsolqendra ersten März aus schließlich reiner vergälirbarer Zucker oder eine wässerige Lösung solchen Zucker- beigesiigt wurde, vorausgeietzl, daß die verwendete Menge Zuckerlöüiuq 25 Procent der gcsainintc» Flu"igke,tsmenge nicht übersteigt. Als Zusatz zu Wein sollen die duich die noih- wendige Kellerdehandlung, sowie dtt lediglich zum Zwecke der Halt- barmachmig in de» Wein gelangenden geringe» Mengen Schwefel säure, Alkohol »nd Best.mdtheile von Schönungsmittel» nicht hetrachlcl werde». Der zugesctzte Alkohol dars nicht mehr als cm Boümiprocenl be nagen." Reg stialli Scll betont ausdrücklich die Sckiwicrigk.ilcn, die sich nir die chemische Iliilerüichuiigdurch Amial'nie d,r Borickiiage ergeben iru'.dcii. 'Abg. I'r. Burcklin ist auch gegen de» Eventualantrag stsaeke »nd zieht eine genaue Definition des Ausdruck- ..'Wein" vor, »nt der die Gesetzgebungen m Oesterreich nnd in der Schweiz gut anskoniiiic». Cr empfehle nach cingcliendcr Ueberleguiig de» Dc- clargiionszwang. Dir 29,il>verbesfilei sollte» lieber dafür lorgen, daß Grund »nd Bode» emo best re Pflege erhalte». Cr liosse be- suniinl, daß das Gesttz ini Plen»,,, weiter berathen ivurde: Ivo nicht, io Wals die Arbeit der Commission doch »cck'i verloren. 'Abg. v. C u n h empfiehlt rwil emsr l'estiinniten Norm der 25 Prvc. nbznsehcn und eine allgemeine Bestimiiiiing cinzmiilircii '.'lhg. Bahhn be dauert, daß gerade diiick, semeAlnvesenheil ri» Beschluß nerbeigeslihrt woiden nnd Antrag Racke m erster Leiung gegen de» Declnraiioils- zwang mit Slniti»-»gleichhsit abgelehnt sei. Die Ätzen,e in Württem berg seien ohne Zusatz lnr oc» Export nicht verkäuflich: m Württem berg tvarc der Haiipltriml »ichl Bier vdei 'Zrunnlivem. loudcr» der Ilcme 'Wein, de» man ohne Zusatz von Zucker nicht trinke» lönne; ec empfehle also den Antrag Racke. Dnector Köhler glaubt, daß, wenn die 'Vorlage auch nicht inrhr a» das- Plenum komme» sollte, doch sur die Znllinst durch die Bei Handlungen der Commission manche wcrlhvvlle Anregung gegeben sei. 'Bereits die zur zweiten Lesung m der Commission gestellte» Anträge seien weit biauchbarcr als die der erste» Berntlnmg: aber auch die iktzig-ii Anträge Racke s gingen über den Rahmen de- Nihrilngsniittelgeieyc- hinan-. Auch er habe 'Bedenke» gegen eine Bestimmung oo» 25 Pror. und gegen die Unterscheidung oon inländischen uni, »u-I,mdi>che,i Weinen bei Handhabung deS Gesetzes. — Die Fortsetzung der Debatte wurde daraus bis Freilag vertagt. ^ Berlin, 23. Februar. Dem Reichstag ist der alljährliche Bericht über die Tbätigkeit de- Relch-commissarS sur das Au-waiideruiigsivese» während des Jahre- 1887 z„- gegange». W>r entnehmen daraus folgende Millheilungen: Die Gcsaminlzahl der »der die drei denltchen Hase» Hamburg, Bremen und Slcllni bcgörderlcn deutschen und siciiiden Auswanderer ist im verflossene» Jahre gegen das Borjahr wiederum etwas gestiegen. Wabrend der gg»ce„ j,->, die Auswandererbesürderung über di- deutichen >',le» du-ch den R-ich-eomimssar überwacht wird, hat sich ziemlich regelmäßig die Erscheinung wiederholt, daß abgeiehcn von P-» durch die Kriegscrcignisse hcciiistiißien Jahren !87>> »nd >871 die Answaiidenm i cme 'steihe von Jahren hindurch steigender Richlliiig, demnächst aber wahrend einiger Jahre ,» sallend-r Richiung j,ch bewegt hat. Im Jabre >872 erreichte die AiiSivgitdeinng die bis dahin vorgckomi»c»e höchste Zisicr von 15t 821 Kopse,i, siel dann >>rl>rl:ch bis zum Jahre >877 an' II 821. stieg bt- zum Jahre I8dl aus 217 336, um bi- znia Jahre 1885 aus 155 117 Perionrn z» jallcn. In de» lctzle» dcidcii Jahren ist die Zahl wieder >m Steigen be griffe». Im Jahre >887 wurden über deuliche Hasen bciördert 79173 üentiche und 92 779 iremde. zuiaminen 172 452 '/liistvandercr, darunier über Hcimkin ; 7I Ot»7. »ber Bremen 9l't7t>, u.-cr Stettin 1969 Peljonen. Bo» den 79173 demschen Auswanderern des Jahre- 1887 waren 12 880 männlichen. 36 593 weiblichen Ge schlechts. WcilauS die Mehrzahl, „amlich 76 N5 Personen, gingen nach dc» Bereinigte» Slaalcn von Amerila: die übrigen vertheillen sich i» geringen Mengen aus andere überseeische Länder. Nach Afrika gingen 302. Landtag. isirtte Kai» i»r r. ii. Dresden, 21. Februar. Preprälident Obellnirgtlmeister I'r. Stiibel erölinckc die heuiige 3l. öffentliche Sitzung nach 12 Uhr. Dcrjelben ivolmle» am Regier»ng:lisch>' bci die Herren: Gcbeim- ratli v. CdarpenHer und <U-H Regiernng-ralh v. Mctzscki. Spater Minister v. Nostitz Wallwitz. In die Tagesordnung einaeireten gab zuerst Bürgermeister Benller-Freiierg Benc.H ter virile» D-pulation »der die Petuion des städtischen Verein.- Mugel» und Genolien um Lulyebuug beziehentlich Abänderung dcS 8- 3, Absatz 3 Lcs Gesetzes vom
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