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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-25
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1888
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rin Königliches Landgericht. IV LlraIIa»«er t. Weg:» schw-rrr Körperverletzung Halle sich der Kohl- »cirMer Johann Gottlieb Meyer au« Sellerhausen zu verantworte». Der Sachverhalt ist solqeader: Am Abend de« 26. August v. I. gingen vier von der Arbeit heimkehreude Maurer an, Gartengrund stücke de» Angeklagten vorüber, als derselbe gerade Gcüaivaarea aus eine,, Wagen lud. Der Maurer W„ welcher ein zu seinem Gewerbe betrieb gehöriges sogenannte» Richtscheit trug, wurde von Meyer ohne Grund mit der Bemerknng iasultirt: ..Na, das Richtscheit hast Du doch höchstens gemaust!" Da sich W. nun die« nicht ge- sollen lassen wollte, sondern M. zur Rede feste, zerrte dieser a» dem Bret und warf dabei den W. zu Boden. Natürlich intcrvenirten nua die anderen 3 Maurer gegen ein derartige- Betrage» und suchte ciaer derselben den Streit in Giile zu schlichten. Wie eS bei der- artigen Austritten nun gewöhnlich der Fall ist, gab ei» Wort das Andere uud es entstand eine allgemeine Balgerel, in deren Verlaus der Angeklagte mit einem großen Rechen, an welchem sich eiserne Zinken besandeu, zuschlug und den Maurer W. damit derart aus de» Kops kras, dost derselbe zusammenbrach: einen gewissen Sch. verletzte eia Schlag mit diesem Instrumente den Oberarm und beide Hände, einem dritten ebenfalls an Arm und Händen. Damit nicht genug, band M. noch fernen Zughund vom Wagen los und hetzte das Thieraus die sich Zurückzirhenden: allerdings kam dadurch kein wettere« Malheur vor. da der Hund ziemlich harmloser Natur ist. Die Verlesung des Maurers W. war ziemlich bedeutend, derselbe hatte in Koos und Hals 4 Löcher, welche die eisernen Zinken des Rechens geschlagen, die andern Beiden waren besser weqgekomuicn. Meyer suchte sich in der Verhandlung als den Angegriffenen hinzustellen, vermochte aber V»Mt keinen Glaube» zu finden, zumal die Zeugenaussagen säst l-'itletastimuiend die Schuld des Angeklagten bewiesen. Beiläufig sei auch erwähnt, daß sich der Angeklagte in seinem Wohnorte durchaus keines guten RuseS erfreut, sondern als häiidetjuchliger und bös- artiger Mensch gilt, der schon öster mit der Behörde in Eonflict ge. raihen ist und den Spitznamen „Räuberhauptmaun" südrt, woraus er aber allem Anscheine nach noch stolz zu sein scheint! Trotz seines Leugners wurde Meyer der schwere» Körperverletzung für überführt erachtet und deshalb zu 3 Monaten Gesäugnist, wegen Hetzen» eines HundeS aus Menschen zu 3 Tagen Hast »er urtheitt, außerdem aus Einziehung deS als «.orpu» «leimt, vorliegende» Rechens erkannt. Mildernde Umstände wurden wegen der bei der Thal an den Tag gelegten Rohheit, sowie in Hinsicht daraus, daß Meyer den Streit provocirt, auch ein gefährliches Werkzeug gebraucht halte, ausgeschlossen. 41. Der Arbeiter Carl Gottlob Voigt, genannt Mchnert, aus Reppcn, und August Fischer aus Nicderkölwitz, Erslercr viel fach vorbestraft, waren des Hausfriedensbruchs und der ver- suchten Nöthiguag angeklagt. Im September v. I. kam der lag» vorher entlassene Voigt zu seinem ehemaligen Herr», dem Zieqcleibesiyer Biermann in L.. und verlangte seinen angeblich rück- ständigen Loh», woraus ihm B. erklärte, daß er Nichts mehr von ihm zu bekommen habe, und ihn aujforderte, da» Gehöfte zu ver lassen. B. bestand jedoch auf seiner Gelbsorderung. so daß ihn B. schließlich mit einem Fustirttl regalirle und in sein Coinploir grng: daraus ist der Angeklagte alsdann mit einer Latte bcwassucl an das Feilster des im Parterre gelegenen Eompivirs getreten, mit der Drohung, die Scheiben einzuschlazen, wenn ihm B. kein Geld gebe. Dur» den Gendarm wurde der Scene spater «in Ende gemach,. Der Angeklagte Fischer soll uu» den Voigt bei diesen Vorgängen unterstützt und sich dadurch des HauskirdensbruchS schuldig gemacht haben. Aus Grund der Zeugenaussagen ersolgle nun die Ler- urkheilung Aoigl'S wegen einfachen Hausfriedensbruch und versuchter Nöthigung z» 6 Wochen Gesängniß, von welcher Straft 3 Wochen aus die Untersuchungshaft iu Abrechnung kamen. Fischer wurde wegen Mangels au Beweise» von der wider ihn er hobenen Anklage sreigesprochea. III. Der kaum sünszehnjährige Lausbursche Gustav Robert Wunderlich aus Boikmarsdors, welcher schon verschiedene Vor strafen erlitten bat, stand unter brr Anklage des Diebstahl-Z. Dem Angeklagten werde» solgcnde Diebstähle zur Lost gelegt: 1) im Juli vorigen Jahres aus dem Comptoir ciaer hiesigen Firma, wohin er rou seinem damaligen Lhcs geschickt worden war, eine Schachtel mit '/« Groß Ltahlsedern und eine» Zirkel, 2) am 9. Dccember aus der unverschlossenen Ladencajse sciucs Cbess am Vormittage einen Geldbetrag von 5 und Nachmittags einen solchen von 6 und Z) am 20. Deccinbcr anS dem Hausflur eines Bäckers in Anger- Crottendorf eine Christstolle, welche daselbst von einer Frau hingrlegt worben war, entwendet zu haben. Bei seiner Verhaftung fand sich noch ein Theil des eniwcndeie» Geldes im Stiesel versteckt vor, ebenso hatte nian ihm die Slahlsedern und den Zirkel wieder ab genommen. Der Angeklagte legte wie früher, so auch in der Ver handlung ei» offenes Geständniß ab and trotzdem ihm deshalb, sowie auch in Rücksicht auf seine große Jugead mildernde Umstände zu gebilligt wurden, lautete das Unheil wegen einfachen Diebstahls in 4 Fälle» und im wiederholten Rucksalle aus 9 Monate Ge- sängniß. Aus Antrag der königlichen Staatsanwaltschaft erfolgte seine sofortige Verhaftung, da bereits schon wieder neue Anzeigen über »reche Diebstähle, die der Angeklagte inzwischen in Volkmarsdors verübt bat, eingelonsen waren. Ein trauriger Beweis für die Sitten Verde, k>niß unserer Jugend. IV. DeS schweren Diebstahls und der falschen An schuldigung hatte sich der 19jährige Dienstknccht Robert Ernst Laubert aus Benndorf schuldig gemacht. Dcrielbe kam am L2. Januar d. I. zu dem Gendarm KarftcnS in Borna mit der Anzeige, daß in die Befind, kamruer des St.'jchen Gute« in Alt Hartmannsdors. woselbst der Angeklagte biente, eingebrochen und ihm seine Taschenuhr gestohlen worden sei; der Dieb könne nur durchs Fenste>- eiiigcstiegc» sein, da eine Scheibe desselben eingedrückt sei. Kurz daraus ersialtete auch der Dienstherr de- Angeklagten die Meldung, daß einem seiner Knechte, riliem gewissen Büttner, auS Helsen verschlossene, Lade niiitelst Nachschlüssels 3 Zehnmarkstücke entwcndet worden wären: jedenfalls lasse der Umstand, daß »er Diebstahl mittelst Nocktchlüssels auSgelührt sei, aus eine-, Tüäter unter dem eigener. Gelinde schließen. Der Gendarm K. untersuchte nun die Sache und befragte den Taubert, ob er den» mcht irgend Jemande» im Verdacht.« des Uhrdicbstuhls babe, woraus Taudert seinen Mitknecht Büttner na ante. Be, eingehender Untersuchung fand jedoch der Beamlc bcld, daß der Einbruch nur sinqirt sein könne, da die Glasscherben der eingedrückten Scheibe »ich» in der Kammer, sondern aus dem äußeren Fenster brett lagen. Auch Paßte Taubcn's Kofferschlüssel zu Büttuer'i Lab'. Ans Grund dieser Erörterungen ersolgte di: sofortige Verhaftung de» Angeklagten. der darnach auch zugcstand, die 30 dem Büttner gestohlen und, um den Verdacht von sich abzuleuken, den Einbruch fingir», resp. die Scheide selbst eingedrückt und den angeblichen Diebstahl seiner Uhr erfunden zu haben. Die Uhr habe er <n das Wasser gewocsen, daß gestohlene Geld aber vor dem Gute vergraben. Die 3 Zehnmarkstücke wurden auch au der von ihm bezeichnet«» Stelle gesunden, ob er aber ftine Uhr ins Wasser geworsen, war nicht zu ermitteln. Ferner giebt der An geklagte an, daß er sich an Büttner habe rüchen wollen, da eine Dienstmaqd, der er eifrig den Hof machte, diesen ihm vorgezogen habe. DaS Uriheil lautete aus 9 Monate Gesängniß und 1 Jahr Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. 2 Wochen der Straft wurden als durch die UnlersnchimgShast für verbüßt erachtet. Bei der Strafabmessung kam die Gemeinheit der Gesinnung, welche der Angeklagte gezeigt, indem er einen Mitknecht eines Verbrechens, das event. mit Zuchthaus geahndet wird, beschuldigte, erschwerend in Betracht, wahrend seine bisherige Unbescholtenheit und sein offenes Geständniß Grund za milderer Beurtheilunz bolcn. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichts-Rathen Bartsch (Präsid.), Bülitz, Siegel, I)r Franz« und Wvlsram; die Anklage führten die Herren SlaatSanwallschastS-Assessoren I)r. Groß und Dr. Dürbig. die Vertheidigung zu HI. Herr Rechtsanwalt Krug Menge de« Wasser« alftrdiag» Appetillvsigkeii und Verstopfung ein- stellen könne, Erbrechen wohl nur bei schwacher constitnirten Naturen: übrigens sei auch der E.psluß de» .Kupfer« aus tea menschlichen OrgauiSnnis sehr verschieden. Herr Mineralwasser- sabrikont S. gab an. daß wodl «ine jchärsere Eoatrol« der Ballons aus ihre innere Verzinnung angebracht sei, ta sich bci manchen der Zinnbelag schon nach 2 Jahren löse, während andere hingegen 3, 1 bis ü Jahre intact blieben. Der Angeklagte suchte die Schuld aus die damalige Verkäuferin Z. zu wälzen, indem er aussagte, daß diese jedenfalls nicht die Röhren uvd Hähne des Apparates gehörig reinlich geholten habe, diese wiederum erklärte, dieselben regelmäßig geputzt und gesäubert zu baden. Es ist wohl auch nicht anzunehme», daß dir Nachlässigkeit deS Mädchens die Ursache zu der Schädlichkeit des Wassers gewesen ist. denn erstlich konnte diese nur äußerlich Hahn und Rübren putzen und zweitens waren dieselben apch verzinnt. Vielmehr bringen die Aussage» des Kupferschmiedes Z. etwas Licht in die Angelegenheit. Z hat die Reparaturen sür B. gemacht und für denselben das letzte Mal rin Jahre 1862 Ballon? verzinnt. Aus Bcsragen erklärt er, sür die absolute Dichtigkeit einer Verzinnung höchstens 3 Jahre qorautire» zu könueu. Hiernach sind die BallouS »evech 6 Jahre in lausendem Gebrauch gewesen. Das Schöffengericht nahm an. daß der Aiigekwgie cs jedenfalls an ge,lügender Sorgsalt in der Controle der Brauchbarkeit seiner Ballons Hobe fehle» lasse», sich somit einer alirlässigen Uebcrlretuag schuldig gemacht habe, und ver- urtheilic ihn zu eine» Geldbuße von 50 ^ Nachtrag. * Leipzig, 21 Februar. Wie »vir bereits in der vorigen Nummer kurz berichtet haben, ersolgte noch gestern Abend mit de», Schnellzuge lo Uhr l l Minuten der Dresdner Staats bahn die Rückreise Sr. Majestät des Königs nach DreSden. Se Majestät suhr sofort nach Beendigung deS von aUerhvchftdcmsclbeii besuchten GemandhauS-CoucerteS nach dem Bahnhose und hatte die Anwesenheit der sonst zur Ver abschiedung sich einsindcnden Herrschaften gnädig abgelehnt, o daß mir Se. königl. Hoheit der Kronprinz von Griechen land, Se. Hoheit Prinz Max von Baden, Se. Ercellenz Herr Generallicutenant von Tsckfirfckiky und Herr KrciShauptmann von Ehrenstein aus dem Bahnhose anwesend waren. * Leipzig, 24. Februar. Nach einer Verordnung deS königlichen Ministeriums des Innern ist. wie die hiesige oberste Regierungsbehörde bekannt macht, auch in neuerer Zeit wieder zu bemerken gewesen, daß eine nicht geringe Zahl von Schadenfeuern durch Kinder verursacht worden ist, und aus de» statistische» Fusainnicuflellun.gen der Brandver- ichcruttgSkaruuicru hat sich sogar ergeben, daß diese Fälle sich in den Jahren 1885,80 gegen die Vorjahre vermehrt habe«. Es läßt sich annehme», daß in vielen dieser Falle ein unvor sichtiges Gebühren mit Zündhölzchen statlgcsunkcn hat. welchem hatte vvrgebeugt werden können, wenn bei Airsbewabrung derselbe» größere Sorgfalt beobachtet und mehr daraus Be dacht genommen worden wäre, die Zündhölzchen den Kindern weniger leicht zugänglich zu »rachen. Unter Bezugnahme aus die gedachte nnmsierielle Verordnung bringt daher die könig liche Kreiöbauptiiiannschast die betreffenden Gesetzesbestimmungen mit dem Bemerke» in Erinnerung, daß eine Arrßcracht- lassnng der dieSsallsigc», insbesondere den HausbaltungS Vorständen obliegenden Verpflichtung unter Uiusiändcn auch zu rimineller Äestrasung sichren könne. * Leipzig. 21. Februar. Im Juli der verflossenen Jahres ersolgle bekanntlich seitens der königl. sächsischen Staatseisc»bah»-Vcrwaltu»g die Einsichrring von sogenannte» SommerbilletS sür Hin- und Rückfahrt von Leipzig nach Schandau, sowie von Dresden und Leipzig nach Bad Elster mit !0tägiger GiltigkcilSdauer. Nach einer der Finanzvcpntation der Zweiten Kammer gewordenen Mit »Heilung sind von den erstcrcn BrllclS im Jahr 1887 372, von den letzteren 168 Stück verkauft worden; cS hat somit aamcntltch in der Richlung Leipzig-Schandau eine ziemlich rege Benützung der neue» Einrichlung fiattgesunden. * Leipzig. 21. Februar. Im Bereich Ver königl. säch ischcn StaalSeiseubahnc» sind im Lause der Jahre 1886—1887, wie in Aussicht genommen war, »i säiiimtlichcu Personenwagen III. Elaste der Linie» Leipzig- (Riesa-) DrcS de» Bodenbach, Neichenbach Eger und Ehcninitz-BLrna-Lcipzig owie außerdem der Linien Leipzig-Döbeln-DreSde». Dresteu- Görlitz und Löbau-Neicbenberg die Fenster mit Gardine» versehen worden, so daß gegenwärtig nur »och etwa 370 Wagen III. Elaste aus den Nebenlinien diese Einrichtung noch nicht besitzen. Auch in den verbliebenen Wagen wird dir Ein richtung in den nächsten Jahren durchgesührt werden. WaS die sonstige Ausstattung der Personenwagen anlanzt. „ ZO sind während der gedachten Zeit »och 244 derselben mit DamZ.s- und »20 mit Preßk vhlcriheizung-cinrichlrmg versehen Hengst aus Grirna be, Ehcmnitz sein Leben und die Sicher Wie schon erwähnt, spielt die gefeierte Künstlerin heute die „Fedora", eine ihrer bekanntesten Rollen. — Wie jüngst schon nritzetheilt wurde, bat Herr Büllcr einige der an ihn gelangten Gastspielanträge accrplirl und so wird in den nächste» Tage» ..BoSco" aus einigen auswärtigen Buhne» erscheinen. —„Das Ende vom Licke", so tanket der Titel eines VolkSstückeS von Siegfried Staack, daS am Sonntag im Alten Theater zur ersten Ausführung kommt. --- Frau Elaar-Delia. welche, wie vorstehend erwähnt, benle im hiesigen Stadtlhcater gastirt, ist bei Gelegenheit ihre? Auftretens am Hostheater in Altenbrrrg von Sr. Hoheit dem Herzog Ernst au» Anlaß ihrer künstlerischen Verdienste durch die Verleihung der großen goldenen Medaille sür Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet worden. Frau Elaar-Delia hat hier in Krasft's Hotel ce Prusse Wohnung genommen. * Leipzig, 24. Februar. In später Abendstunde geht uns noch folgende Noti; zu: „Wogen Erkrankung deS Herr» Müller bleibt daS Al le T h ca te r am Sonnabend, 25. Februar, geschlossen." Die Vorstellungen im „CircnS Bariütü" erfreuen sich gegenwärtig eines recht zahlreichen Besuches und die einzelnen Vorführungen, besonders jene der preisgekrönten Einraksabrer Zent», linden gute Ausnahme. Aus viel seitigen Wunsch sinder auch morgen Sonntag eine große Nachmittags-Vorstellung, in welcher daS gcsammle Specialitälen-Perjoiial ruitwirkt, und zwar zu halben Preisen sür Erwachsene und Kinder, statt. — Heute Nachmittag findet auf der Eisbahn deSKrystall» Palastes wiederum Eoncert statt, woran sich Abends von 8 Ubr ab Frei-Conccrt im Eolonnaden-Saale anschließt. Der Ausschank deS Nicbecr scheu Bockbieres nimmt daselbst seinen Fortgang. — Morgen Sonntag Vormittag II Uhr findet in der Städtischen Tnrnhalle. lLnrnerstraße 2. rin Musterriegen- turnc» der vier akademische» Turnvereine zu Berlin, Halle, Jena und Leipzig statt. * Leipzig, 24. Februar. Der Verein Leipziger Gastwirthe hielt am gestrigen Abend in den» geschmackvoll decorirtk» Saale deS Elablissements Bonorand sein Stit ln ngSsest ab, an welchem sich die Mitglieder und Gaste zahlreich beihciligten. Vorerst wurde» den Theilnehmern von der Eapelle des l07. Jnsantcrie Regiments unter Leitung deS königl. MusikdirrctorS Herr» Wall der grnnßreiche Eoncert- vor träge geboten, denen dann Tafel folgte, aus deren splendide und vorzügliche Ausrichtung Herr Lange die größte Sorgfalt verwendet hatte und damit bei den Eollegen alle Ehre einlegte. Ten ersten Toast brachte der Vorsitzende deS Vereins, Herr Jabin, aus Se. Majestät de» Kaiser und Se. Majestät den König Albert ouS. denen weitere Tiiuksprüche anderer Redner aus den Verein, die Frauen u. s. w. folgten. Die Sliininnng der Festthcilnchmer war eine ungezwungen heitere und unter dem Gesang ver schiedener Tajcllieder, Reden und Gegenrede», verliefen die dein Frohsinn gewidmeten Stunden viel zu schnell. Freudig berührte die von genanntem Herrn Vorsitzenden mitgetheitten Begrüßungen vcrlchiedencr auswärtiger GastwirthS-Vereine und bez. einzelner Eollegen. Tie nächsten Stunden waren eine« flotte» Ball gewidmet, an dem auch die älteren Jahr gänge der Anwesenden wacker thcilnahmen, so daß, Alles >n Allein. daS SlislungSseft abermals «IS rin wohlgelungcneS bezeichnet werden darf. * Leipzig. 24. Februar. Der hier bestehende holländische Verein „Nederland" beging den Ge burtstag Sr. Maj. Wilhelm'» des III., Königs der Niederlande, i» solenner Weise. Die Feier begann mit dem Absingen der Niederländischen Nationalhymne, die mit großer Begeisterung angestimnit wurde. Nachdem in. Ver lause des Abends verschiedene, aus die Bedeut»,ng deS TageS bezügliche Reden gehalten worden waren, beschloß man Sr. Majestät eine GratulationSdepcsche zu übersende», aus welche alöbald die telegraphische Antwort deS KbnigS cintraf, in der er dein Verein seine» besonderen Dank auSspracb. * Leipzig, 24. Februar. Am Mittwoch beging ein Mit bürgcr unserer Stadt, Herr Rentier L. Kratzsch, mit seiner Gattin im Kreise zahlreicher Verwandler, Freunde und Be kannter daS seltene Fest der goldene» Hochzeit. Möge dem würdigen Jubelpaare noch ein langer freundlicher Lebens abcud beschieden sein! * Leipzig, 23. Februar. Mit einem seltenen Leichtsinn setzte am 19. September v. I. der Bäcker Gustav Emil § Bo» weilgeheudem Interesse dürste folgender Fall sein. Ter Mineralwassersabrikai» B. war der Uebcrlrcluiig des RahrungS niittellcdutzgesetzc» angeklagt. Am 31. August V.I lies wieder hol» ans der Rath-vach« die Meldung ein. daß in der dem An geklagten gehörigen Mineralwasftrbude gesundheitsschädliches Selter wasser verschänkt würde, nach dessen Genuß sich bei niedreren Personen Uebelkeit und Erbrechen eingestellt hätten. Es wurde nua der Rathsdieoer K. dahin gesandt und dieser versiegelte denn auch de» schon fast leeren Kuvftrballon und »ahm sich zugleich von einem frisch augesteckte» Ballon eine Flasche voll als Probe mit. K. kostete auch von dem Wasser uns fand, daß eS einen laden, tnidrrlichea Geschmack hatte. Ballon und Flasche wnrden nun von der Rath-wache au« solort nach dem Hygicine-Iutzünt geschafft, um dort die Ursache der Ungenießbarkeit de« Wassers seftstellea zu lasse». Zu der Verhandlung wäre» S Sachverständige geladen. Herr Chemiker vr. S., welcher das Wasser zuerst untersucht Hot, tdeilt» ans Grund eiugehendrrer Analysen mit, daß er in einer Qualität >>»u etwa 3 gewöhnlichen Selterwaffergläsern 5, Milligramm «tupfte vv.gesoaden habe, zweifellos nur vo» maaaelhaster laarrer Berziuuuug de« kupseruen Ballons hrrruhrend, daß sich also Kupfer- theüche» t« Wasftr gekäst und so die »achtheiligc Wirkung de« hervorgeruftn hätte». Bau einem »achtheiligeu Ei» stft Gesundheit kSoue uur »direct die Rede sei»; Herr »V«<G. führte d«ß sich bei Genuß eiuer größere. kelterwafi worden, so daß nuninchr die frühere Wärnislaschenheiziwg vollständig verdrängt und sämmtliche Personenwagen sür Damps-, Preßkohle»- oder Ofenheizung eingerichtet sind. Die Gas be leuch tun. in den Personenwagen wurde derart er weitert. daß aus denjenigen Linien, welche die sonstigen Ein richtungen znr Gasbeleuchtung (Gasanstalten, Füllstationen :c.) schon früher besaßen, die Wagen, welche der GaSbelcuchtungS- cinncblnnz noch entbchrken. mit solcher versehen wurden. Für weitere Ausstattung der Wage» der in Ehcmnitz und Zwickau ein- mündendcn Bahnen mit GaScinrichtung. sowie sür Erbauung einer Gasanstalt in Ehemnitz und Einrichtung einer Flillflalion in Zwickair sind die erforderlichen Mittel im außerordentlichen StaalShauShallS-Etat sür 1888,59 vorgesehen. Die Luft druckbremse ist im Jahre 1886 in zwei Eourierzügen der Linie DreSden-Görlitz eingerichtet worden, um zunächst l»it den verschiedenen Systemen Erfahrungen zu sammeln »nd ans Grund derselben in den nächsten Jahre» die Einrichlung in dem vorgesehenen Umfange durchzusühren. Alle neugebautcn BrcmSwagen sind übrigens mit überdecktem Aren, ser sitze auSgesiihrt worden. Wenn auch nicht die Ausstattung der Personenwagen betreffend, ist dock in, Anschluß hieran endlich zu erwähnen, daß. nachdem die Heizbarmachung der überhöhten Zugsührercoupv» in den Packineisterwagen sür Personenzüge bereits nahezu vollendet ist, niinmchr auch mit der Einrichtung einer zweckmäßigen Ofenheizung in de» 204 Packineisterwagen siir Güterzüge vorgegangen werden soll. * Leipzig. 24. Februar. Die OrtSkrankencasse sür Leipzig und Umgegend zahlte am 3l. Januar 35 063 männliche und 10 300 weibliche, in Summa also 45 372 Mitglieder. Der Zuwachs im Monat Januar betrug 1312 Personen, was darin seinen Grund baden bürste, daß i» Folge der im Januar tbcilweise obwaltenden Witterung manche Bauarbeiter wieder Beschäftigung fanden. Krank meldniigea erfolgten von 1622 männlichen und 570 weiblichen erwcrbSuusähigcn Mitgliedern, einschließlich 80 Wöchnerinnen. Der durchschnittliche Krankenbcstand an er- werbkiinsähigen Mitgliedern betrug im vergangenen Monat 2,95 Prcc. gegen 2.0 t Proc. im Decemoer. Außerdem wurden 978 inännlichc »nv 285 weibliche erwerbsfähige Mitglieder, sowie 706 Ehefrauen, 1308 Kinder und 38 andere Angehörige von Mitgliedern, al» in ärztliche Be handlung getreten, zur Anmeldung gebracht. Krankcn- bauSpslege erhielten 2l6 Personen, also ungefähr der zehnte Theil der erwerbSunscibig Erkrankten, gegenüber >60 Personen im Trceinber. Im Ganzen wurden im Januar 52 868 an Krankengeld und 3350 an Sterbegeld gewährt. DaS letztere vcrtbcill sich aus 37 männliche und 7 weibliche Mitglieder, ferner aus II Ehefrauen und 104 Kinder von Mitgliedern. Sodann wurden noch an Mitglieder gewährt I>5 Brillen, 56 Bruchbänder. 2t5 verschiedene Bäder und lI2 andere Heilmittel. Ausgesteuert wurden 27 Mitglieder, welche t.3 bez. 26 Wochen die vollen Leistungen Ver Eafie erhielten, aber noch über diese Zeit binanS krank blieben. In 6 Fällen kirrvon übernahmen die Berujsgciiossenschasten die weitere Fürsorge, da eS sich um Erkrankungen in Folge von Betriebs Unfällen handelte. --- Stadtthe ater. Heute beginnt Iran Her mine Elaar-Delia. wie telannt vor Jahren unserem Stadl theatcr angehörig, ihr nur aus 2 Abend« berechnete« Gastspiel. Stadtgemeinke ausgenommen werden — Aus einer vorlie» gendeii Statistik deS Standesamtes ist zu entnehme», daß in hiesiger Stadt seil den: Jahre 1876 bis Ende 1887 üder- banpt 19 263 Kinder geboren wurde» Tie Zahl der Ehe schließungen l»> gleichen Zeiträume betrug 3307, die der Sterbesälle 12 072. wöbe» 0.51 Ortsfremd' sich besandcn. SäliniitUchcn El-eschließniigen folgte, i» der flieget sofort, die kirchliche Trauung. eS sind »i dieser Hmsichr nnr höchsten» >2—>5 Berivcigerunqcn vorgekommc» Der lieberschuß der lebend Geborene» über die in der eigentlichen Einwohner schaft Verstorbene» bclrägl sür die vergangenen 12 Jahre 6661. Technisches. 1- Von dem Besitzer der Dresdner Copiranstalt, Wcltinerstraße 17. Herrn ttr. Lmizr, vo» w-'ISieni schon fruber einmal ein durch Ein sachbeit nnd Eorrcetyeil iicv ailszeichnendes auiograpyifches Eopir Ver fahren in den Verlelir gebracht wurde, ist neuerdings abermals eine neue, bereit" m de» Hauptstaaten zum Patent an- gemetdete Erfindung aus di-iei» Gebiete gemacht worbe», welche »isoser» ,m eigentlichste» und wemste» Sinne aus die Bezeichnung Vervielsälliguiias-Versahrcn Anspruch erheben darf, als von dem zu copirendr» Original, das in diesem Falle nicht mit Tinte geschrieben, sondern nach einem ganz neuen technischen Princip von einer Maschine hergcstetti wird, durchschnittlich pro Srcunde (l) ininnncr eine Cop>e (d. i. in der Minute ca M und in der Stunde Tauiende vo» Drucke») gemacht werden lan». Diese große Lcistuags- iälügkeü wird in erster Lime dadurch erzielt, daß das so zeitraubende und so vielen Laien nicht gelinge» wollende Innnerwicder Einwalzen deS Originals mit der Druckiarbe, >o,e eS sonst erforderlich ist, hier gänzlich in Wegfall kommt und die Arbeit des eigentlichen DruckcnS in ioeiler Nichts als den» sortgeftnten Drehe» einer Kurbel besteht, in Folge dessen die fertigen Drucke ganz vo» selbst herauskallen resp. sich als endloses Papier, ähnlich wie bei den Buchdruck Rotations- Maichine». von einer Trommel ab und ans eine andere wieder aus- rollcn. Tie Eopicn erfolgen >» Buchdrucksarbe und genießen also die Porto Ermäßigung sür Truckiachen. Von der Trinperatur ist das neue Verfahren gänzlich „„anhängig „nd ebenso kann dabei aus jedes Papier, also z. B. selbst Löschpapier, und überhaupt aus jede brlirbiae, nicht gerade breltersiarke Unterlage gedruckt werden. Mittelst dieser neuen Ersindung dürfte es z. B- einem kaufmännischen Eontvr ein Leichtes sei», irgend ein sich in letiftp Stunde vor Ge schäitsschliiß erforderlich machendes Circular noch ta vielen Hunderten resp. selbst lausenden von Exemplaren hinauszuiendc». Der überaus inicresjanle Mcchaiiisnius dürste demnächst öffentlich von Herrn vr. Lunzc vorgeführt werde». heit eines ganzen EisenbahnzugS ausS Spiel. Er war beauftragt worden, ein Fuhrwerk von Ncicbcnbrand nach Grür.a zu fahren und kam gerade bei dem Uebergange der Ehemnitz-Glauchaner Bahn gegen 7 Ilhr Abends an, als der von Chemnitz kommende Courierzug sich näherte. Eigen mächtig öffnete er. trotzdem der Bahnwärter abwinkte, den cho» herabgelassenen Schlagbauin und trieb das edle Roß mit Ungestüm über die Schienen. Nur dem Umstande, daß eine Privatperson den aus der anderen Seite befindlichen Schlagbaiiui schnell össnetc. ist eS zu danken, daß kein Zu ainiucnsioß erfolgte. Die solcherweise bewiesene Frivolität glaubte daS Landgericht Chemnitz etwas nachdrücklich ahnten zu müssen, denn es verurthcilte Herrn Hengst zu 2 Monaten Gesängniß. Die von dem Angeklagten eingelegte Revision, i» welcher behauptet wnrde, es liege »nr ei» strafloser Versuch vor, wurde vom 3. Strassenat des Reichs gerichlS verworfen, da daS Gesetz nur eine Gefährdung, nicht aber eine Beschädigung eines Eisenbahntransportes verlangt. H Leipzig. 2t. Februar. Gestern Abend hatte ein hiesiges l8 Jahre alter Dienstmädchen auS Wiltelrode daS Un glück. vor einei» Grundstück im Naundörschrn auSzu gleiten und beim Hinstürzcn derart mit dein Kopse auszu schlage», daß sie bcnnißllos liegen blieb. Man brachte die bedaueniSwerthe Person in die nabe Wohnung ihrer Dienst- Herrschaft. woselbst sie in ärztliche Pflege gcnomincn und con- statirt wurde, daß sie eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. — In hiesigen Herbergen wurden beute Morgen ein CchlcsscrgcseUe aus Osterode und ein Schlossergeselle anS Magdeburg, vo» denen crsterer vom Amtsgericht zu Heltstcdt wegen Diebstahls, letzterer von der StaatSanwallschast zu Bremen wegen Beamtenbeleivigung steckbrieflich verfolgt wird, polizeilich ausgcgrisf'cn und aus dem Naschmarkt in Hast genommen. * Leipzig. 24. Februar. Don der dritten Strafkammer deS hiesigen königl. Landgerickits wurden vcrurtheilt: 1) die Handarbeiterin Johanne Emilie Pauline Paatzsch aus Taucda wegen NücksallStiebstahlS zu 1 Jahren Zucht hauS, 6 Jahren EhrenrcchtSvcrlust und Pifli.zciaussicht; 2) die Diemtmagd Marie Laura ttültner hier wegen Diebstahls zu 2 Wochen Grsängnißstrase. * Zwickau. 23. Februar. Bezüglich der Ausführung des neuen städtischen Wasserwerkes, für dessen Errichtung, wie schon vor einiger Z-il berichtet wurde, die Commune in den circa I>. « Stund- von hier entfernten Fluren Wiescuburg und Schöna» einen großen Grundstücks Eonipftr nebst vorhandener Wasserkraft sür 330 000 .ckl erworben hat, ist neuerdings Seiten der städtische» Collcgien beschlossen worden, das Werk »ack dem nun vor liegenden. ganz vorzüglich auSgearbeitetcn Plane und Detailproject deS Herrn Baurath Saalback-Dresden auszu führen und wegen der nöthig werdenden Erprcpriatio» der durch die Leitung beirossen werdenden vielen fremden Grund stücke nunmehr baldigst das Erforderliche vorznkehre». In den heurigen HauShattplan sott sür die WasseiwerkSeasse ein DiSposilionsguantni» von 300 000 eingestellt und — »ock vorbehaltlich tcssallsigcr definitiver Be'chlnßsasfinig — zu Deckung deS gcsarninten voraussichtticken KostkiiailswaiidcS a» t 750 000 >4 «ine Anleihe von glrichhohem Betrag« für di« Literatur. Da» Buch v«m deutschen Heldrnlaiser. Zum St. Geburt«- tag Kaiser Wilhelm des Siegreichen, yerausgegeben von Franz Thomas. (Düiseldors, Verlag vo» Felix Bagel. 75^3 — I» neuer 6. Auslage liegt das bekannte Volksbuch vom deutschen Heldeukaiser vor »ns, da« bereits in vielen Tausenden von Exemplare» ü, allen Gauen unseres Vaterlandes verbreitet ist, daS zur Feier de« 90. Geburtstages unseres Knisers in vielen Schulen uud patriotische» Vereine» vcrlheilt wurde. In demselben finden wir ein von echtem, wahren Patriotismus durchwehtes, wohlabgerundelcs Lebeusbill» unseres Kaisers, das dadurch noch erhöhten Werth gewinnt, daß hervorragende Episoden mit des Kaisers eigenen Worten geschildert werden. Besonders ausführlich ist die Zeit von der Thronbesteigung an behandelt und werden zur Charaktcristik deS Kaisers «ine Reihe von Anekdoie« und Zügen aus seinem Leben mitgetheilt. Den Schluß des WerkchenS, das ein reicher Bilderschmuck ziert, bUden Kaiftrworte. Emil Rittershaus Hot das „Buch vom deutschen Helden- kaiser" mit einem trefflichen Spruche aus Kaiser Wilhelm versehen. Die Ausstattung de- Werkchcns, dem wir eine recht große Ver breitung wünsche», eutjpricht voll seinem Zwecke als Festschrift. ** Die htreuzb«ten. Zeitschrift sür Politik, Literatur und Kunst. Fr. Will,. Grunow, Leipzig. 47. Jahrgang. Nr. 9. Inhalt: Die Bambcrger. — Die Denkwürdigkeite» deS Herzogs Ernst. 3. Die D»bar>2age und der keilschriitlichc Sintflulbericht. Von Genna Hoffman«. 3. 4. — Joseph Freiherr von Eichendorsf. — Da»» Beronski. Vo» H. von Schreiber-Hosen. (Fortfttzung.) — Klein« Mittheilungen. Der deutsche Einheitsschnlverein. — Die Raagftelln» des preußischen Richters. — Ei» Citat. — Literatur. I. Pestalozzi, Aiilichristeiithuin m aller »nd neuerer Zeit. — Ossip Schnbin, Erlachhos. — Hierzu eine literarische Beilage von Frrd. Keßler i» Kassel. » » Da» „Hnudbuch «er Sentsche» Tnrnerschast". — Soeben erschien tue 3. Auslage des vom Geschäftsführer der deutschen Turaer- jchast, Reichsiagsabgeordneten ttr. F. Götz-Lindenau zusammengestellten Handbuch der deutschen Tnrnerichast". Dasselbe enthält zunächst die verschiedrnen Bestimmungen, welche sür die Gesammtverwaltung der dcntlchen Tucnerlchasr, wie der sunfzehn Kreise derselben giftig sind. Wir erhalte» so ein Bild von der festen Organisation dieses großen Ganzen, gehören doch »»»mehr gegen 3500 Vereine mit nngesabr 3500M Mitgliedern der dculichen Turnerschaft an. ES folge» sodann Nachnchlcn über einzelne VerwaltungSzweige der Ge- schailssuhrung. Das „Archiv der dculichen Turnerschaft", in welchem die gejamnue neuere Turnliteraiur, cm großer Theil der älteren Literatur über Leibesübungen. Jahresberichte, Turahallenpläne >c. enthalten sind, zählt gegen l!500 Bände. Die Benutzung de« Archiv« steht alle» Vereine» der Turncrickiast »»enigclöüch frei.' Die Jahn- stistung, welche seit 1877 EorperatiouSrechle besitzt, hat biS jetzt an Pensionen sür alte und iiinallae Turnlehrer sowie snr Witwen und Waisen von Turnlehrer» I017I ^ an Pensioneu und 2110 -ckt an Unterstützungen gewähre» könne». Der Gesamiulbeiitz der Stiftung beträgt 23115 ./i D,e im Begum des Jahres 1886 ins Leben gr- rnsenc Stiftung zur Erricht»»! de»l,cher Turuställe» hat seither 23 000 ä! gesammelt und werden »»»mehr zmn ersten Male au drei Orten Turnhalle,«hauten durch die setz, ermöglichten Zuschüsse auS dieser Stiftung unterstützt. Die Sammlungen werden wrtgesetzt und hoffcnllich noch wei!erl»n Segen sür die Ausbreitung und Festigung des Turnweftns schaffen. In verschiedenen Turiilreije» bestehen fernerhin Unterstützung««»^» sür solche Turner, welche sich beim Turnbclrieb verletz! und löiperlich geschädigt habe». Den Schluß des Buches bilde» Beschlüsse der deuljchcn Turntagc und des Aus schusses, Winke uud Regel» sür daS turnerische Leben in den Kreisen, Gauen und Vereine» nnd endlich werthvollc Angaben über die turnerijchc» Zeitschriften, Turnlehrerbilduugsanstallcn, Turnlehrer- vereine, deutschen «nd ausländischen Turnvereine. * r»: Unter dem Pseudonym B. Roltmaun veröffentlicht eine hervor- ragende Persönlichkeit, die als Schriftsteller ersten Ranges längst anerkannt ist. in der vortrenüchen Zcilschrist: „Vom FelS zum Meer" (hcrausaegeben von W. Spemann, redigirt von Joseph Kürschner in Stuttgart) ciucn Roman: „Jakob Hennegauer", der zu dem Veste» gehört, was der deutschen Lcscwelt «n den letzten Jahren geboten wurde. Mit der Veröffentlichung dieses Rornans bebauplct die vortreffliche Zeitschrift ihren ersten Platz unter den illustrirte» Monatsschriften, den sie auch durch de» sonstigen Inhalt und die Ausstattung ihrer zwei letzten Heile rechiserligt. An belle tristischen Beitragen bringen diese »eben der Fortsetzung deS Romans v. d. Elbcs: „Ein Sohn", eine höchst anziehend geschriebene Novelle deS brkaiinten Bret Harle, unter dem Titel: „Ein- Waldblüthe", ferner eine Erzählung: „Hcimgeiunde»" von M. B-rgcr, »nd „Der Sohn deS Marchese" uns „Die Hexe", letztere beide von R,ch. Boß. Neben einem zweiten Artikel von Professor 1>r. F. Busch über „Zahn- «nd Mundpflege" sind besonders ein Bericht des bekannten Kuiiftschrijlftellers Ernst Förster über seinen Besuch bei Goethe zu erwähnen, ein instruktiver Aussatz H. Bogt'S über die „Deutsche Reich-bank" und die „Maritime Rundschau" aus der Feder eine« unserer ersten Sceossiciere. Fritze Kulasch erhebt nach langem Schweige» auch wieder seine Stimme und erzählt dem „serehrten" Publicum seine lustigen Schnurren. An vorzüglich illustrirlcn Artikeln enthalte» die leiden Hefte: Baroa von Robert-, Ein Stück Normnndie — Bertha Kätscher, Londoner Straßeninngen — Emil Nagel, Erlebnisse in Attika — Karl Müller, die Fischzuchtanftalt Hüningen — Heim. I. Klein, Tromben nnd Tornados — Franz Krichler, die Jagd mit Falke» — E. von Hesse-Warleqq, Carnevals- »ngc in B»kala». Mit dichterischen Beilräaen sind vertreten Hermann Linqg, Martin Greis, K. Steller und Frida Schanz. Die schönen Kuustbcilagen und der wie immer reichhaltige und niteressanle „Sammler" entsprechen dem glücklich zujanimenq-stellten Hauptinl-alt: der beiden Hefte. Wir können „Vom Fels zum Meer" nnr immer wieder ausS neue »»seren Lesern enip'ehle». Nr. 8 des lk. Jahrgänge? der Mrtttiti» - Zeitung. Organ sur die Reserve und Landwebr-Oisieieic, V-,lag von Ol. Eisenscknnidt in Berlin ZV. redigirt vom Haiiplmann a. D. Oellinger, hat sol- genden Inhalt: Die Heranziehung dcs Landsturmes z»m Grcnz- und Eisenbahnschiitz wahren» der Mobilinackmug. — Verwendung der Jnsantcrie wahrend der Ve-.lhcid- uug einer Forl«iejlnn>>. (FoUsetzuiig i-»d Schluß.) — G-.htz. betresst!,» .leud-rungeu der Web, Pflicht — Peisoiial-Veraiiderunge». — Buch., schau. — Kleine Militairisch« Mittheilungen. — Vermischtet. — Briefkasten.
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