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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-25
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1888
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Vierte Beilage z«m Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 58. Sonnabend den 25. Februar 1888. 82. Jahrgang. VolksmlthschaMches. «le für diese, Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacleur desselben C «. Lane In Leipzig. Telegramme. * isoburg, 24. Februar. Der Aufsichtsralh der Coburg- Gothaischen Credit-Geiellschait bat beschlossen, pro 1887 die Bertlieilung einer Dividende von 4 Proc. vorzuichlagen. 1VT8. Aachen, 28. Februar. Die erste englische Post vom 28. Februar ist ansgeblieben. Grund: Infolge ungünstiger Witterung Schiss in Ostende veripäte» eingetrosfcn. Z Görlitz. 24 Februar. (Privat-Telegramm.) Die Liegnitzer Oberposldirection verzeichnet die Lausitz.Berliner Fernsprech. Verbindung als u» lohnend. 1V-n Prag, 24.Februar. (Prival-Telegramm.) Nus der Dux- Dodenbachcr Babn wurden in vergangener Woche 10968 fl. weniger vereinnahmt, io dnst die Gelammt-Mi »der-Einnahme seit 1. Januar sich aus 107 528 fl. beziffert. — Die Prag-Duxer Bahn vereinnahmte in voriger Woche 409 l fl. weniger, und ge- stallet sich ionach die Gesammt-Minder-Einnahme seit 1. Januar bei dieser Bahn aus 79 130 fl ' Paris, 24. Februar. Nach einem Anschlag an der Börse er- klärte der Finanzminister die Miltheilung deS Journals „Matin" von der beabsichtigten Ausnahme einer Anleihe für gänzlich unbegründet. 1VIP Petersburg. 24. Februar. Den „Nowosti" zuiolge ist der A „kauf der Riajsk-Wiasma- und Mor ichan Sk-Sysran« Eisenbahnen durch die Krone nuninehr perfect geworden. vom Lage. ? Während Russland sich bemüht, seine friedfertigen Gesinnungen gegenüber der bulgarischen Angelegenheit wiederholt in ossictcllen Dokumenten darzulegen, wird gegen leinen Slaatscredii ein furcht- barer Krieg geführt. Alle Well erinnert sich daran, wie in Oester- reich unler Bruck heinilich 100 Millionen Gulden fRationalanleihe mehr ausgegeben wurde», als veröffentlicht worden tvar. Ebenso ist b k.iuiit, nie Oesterreich in der Nolh. zur Zeit deS ersten Napoleon, seine Guldeiizcitcl ,m Werthc herabsetzte. Es kann daher i» k i»er Weise überraschen, wenn der Gedanke ansiaucht, Rußland lalse im Stillen die Notenprejse arbeiten und überschwemme mit dem Prvducte derselben das Ausland, um Geld zur Zahlung der Zinsen seiner Schuldbriefe herbeizuschaffen, nachdem lebe Bemühung, eine ausländische Anleihe zu schließ.», sich als vergeblich erwiesen hat. E n solches Beginnen »rußie sreilich de» öffentliche» Credit deS großen Reichs aufs Tiefste erschüttern. Ist es nicht schon schlimm genug, daß ein solcher Verdacht, eine solche Beschuldigung allstauchen darf! — Ta >ede Eontrole der Fiiianzverwalkung durch eine Volksvertretung sehli, io ist maii aus die Glaubwürdigkeit der osficiellen Kundgebungen allein verwiese», und wer vermag >n dies Dunkel zu dringen? Wer vermag zu zählen, wie viel alte Note» vernichtet, wie viel neue dasür auSgegebc» worden? — Rußland macht jetzt eine der schwersten Prüsuugen durch, welche cin in Staate seiner Art auscrlegt werden kann. ES besitz, alle Schätze der Natur zum Gedeihen und doch hat es der AutokransmuS zur finanziellen Ohnmacht herabgedrüctt. Ging es nicht Spanien» dein R iche, wo die Sonne nie unlerging, in Folge seiner despotischen Regierung ebenso! Wie eS »och einem so scharfen Rückgänge zu erwarten war, sand am Donnerstag eine kleine Reactio» in Russenwerthen statt. Einige erst.' Finnen kauften, und auch die Baisse-Speculation schritt zu Deckungen. Laut „Börsen-Ztg." soll der Zufluß an Cassenmaterlal noch bedeutend gewesen sein. In Paris lleUien sich Drciprocentige und Italiener an, Donner», tag Hoger. Die Ministerkcisis ist diesmal »och vermieden worden. Aus Wien wurde gemeldet: Die Rede» im englische» Parlamente und die günstigen Nachrichten aus San Rcmo haben ihre Wirkung auf die Tendenz der heutigen Borbörse darum verfehlen müssen, weil inen besorgen mußle, daß auch an der heutigen Berliner Börse cm weiterer Rückgang des Rnbelcouries und der Russenwerthe plotz- grcifen werde. Wieder wie gestern und vorder Hai sich die Svccu laiion jedes Geschäftes enthalten, so daß weder Umsätze, noch Cour« veraiideiuiigen von einigem Belang zu verzeichnen sind. Baluten haben sich steifer gehalten. An der Miliagsboese besserten die sricd lichcn Auslassungen des Petersburger „Regierungsboten" die Strin mung der Spekulation wesentlich, doch erstreckt sich dieser Einfluß nicht weiter als auf einzelne Coulisjepapicre und a»s eine Cour» besjerung von einigen Beuchst,ecken. Im Ganzen dauerte die Geschäfts« stockung sort. Devisen und Baluten behaupteten sich steif. Credit 268.25; Abends 268.90. In Bcrli» herrschte bei Beginn eine gegen Mittwoch wesentlich beruhigtere Stimmung. Letztere gelangte indessen nur in ganz geringen Coursechöhungen zum Ausdruck. DoS Interesse der Specu- latio» blieb abermals nahezu au-ichtießlich aus russische Fonds, so> wie auf Rubelnote» coiicentrirt, auf allen anderen Gebieten enb wickelte sich bas Geschäft äußerst schwerfällig. Tic Nähe de- Ultimo beschäftigte die Spekulation wieder,»» verhölinißmLßig nur wenig; ,n> Allgemeinen trat das Bestreben der Speculatiou hervor, aus den neuen Monat möglichst geringe Engagements zu übertragen. Oester reichische Credit »otirle» bei Beginn um '/. Proc., D>Sconto-Com. mandit V, Proc. höher, hingegen stellten sich die Actien der Deulichcn Bank unter dem Druck vo» Realijirungen um '/, Proc. niedriger. Deutsche sp culakive Bahnen sehr still und ziemlich fest, ebenso janden in österreichischen Bahnen nur geringe Umsätze statt. Schweizer Bahne» wieder schwächer. Montanwcrlhc blieben unbeachtet. Ruisijche Werthe bei sestcrer Grundtendenz anhaltend bewegt. Ungarn, Cghpter und Italiener höher, doch in schwachem Verkehr. Im ipäteren Ver lause blieben die Ansangscoursc unler unbedeutenden Schwankungen gut behanplct, ohne daß sich — russische Werthc ausgenommen — die Umsätze ,n erheblichem Maße belebt hätten. Besonders scst lagen »u Anschluß an die sorlgesetzle Geldflussigkeit ausländische Fond- Aus dein Eijcnbahnaetienmarkt waren die östlichen Bahnen bevorzugi, von fremden TranSporiwerthen Schweizer Nordost durch Deckungen befestigt. Bankaclie» fest, ober sehr still; das Gleiche gilt von specn lativen Bergwcrkactien. Credit 188'/, (188'/,), Franzoien 86'/« <86'/,), Lombarden 81'/,t81'/,h DeulscheBant l63'/,(l68'/,>, Tiseonlo-Commaiidit 19l'/^ l19l',,i, Mainzer 108 (do.), Mancuvurger 50'/« sbo.), Ostpreußen 75'/. sdo.), Mecklenburger 181 (181'/,f, Galizier 77 (do.>, Clbeihal 66'/. (66), Duxer 116'/, (116'/«). Gotthard 115'/, (bo.). I880cr Russe» 75'/, >75'/,), Russische Noien 16?'/. (167), Unganichc Gold- renie 77'/« <77'/^), Italiener 94'/, <98'/«), Laura 89'/, (89'/,) Dortmunder 67'/, (67'/,). Russenwerthe blieben malt. I» ZLombarden scheint eine Contremine thältg zu sein. So z. B meldet jetzt wieder die Börsevzlg.: „In der Angelegenheit der Dividende,israge der österreichischen Südbahu wird comvetentcrseitS .nilgetheilt, daß die Bcrwaltung schon vor längerer Zeit den Beschluß gesoßt hat, den Ueb-rschuß des abgelausenen Jahres zur Bildung einer Agioreserve zu verwenden. Zu einer Aenberung dieser Absicht liege heule um so weniger Grund vor, als die feindselige Haltung des Abgeordnetenhauses gelegentlich der Debatte über die Kohlen uc'erunq die Cdancen eines Ausgleiches im KauffchilknigS.Proceß durchaus nicht erhöht hat."- Die Nachricht scheint u»S sehr gewunden.' Freitag: Die fortwährend friedlichen Versicherungen der rufst iche» Regierung wirkten befestigend. Steuer- und Wirlhschafts-Ueformer. 3 Dem „Longresse der deutsche» Laabwirthe" solgic am nächsten Tage die 13. Gencrat-Bersainmluug der Wirthschajts Reformer, welche fast ans den gleichen Personen besteht, nur e.nzelne Lpecial-Ltebhabereien besitzt. Uebcr eine solche, nämlich über den heutigen Stand »er Währungssrage, die zukiluslige Reichs- bank uns die landw:rthjchaitltchen Credit-Institute sprach der erste Referent, der Landlagsabgeordnete De. Otto Arendt- Aerltn. Seine Auseinandersetzungen gipfelten darin, daß keine »njerer letzigen Einrichtung«». Goldwährung. Reichsbmrk und Credtt-Jnftilnte kiwas taugen; du et indessen zu seinen seil Jahren bekannte» Lehren und Beweisen auch nicht das mindeste Rene hinzu fügen konnte, dürfen wir diesen Bortrag als allgemein bekannt übergehon. Der Lorreferent Graf Kauitz, »erfocht z» gtttchrr Zeit seinen Antrag aus Fracht ermißignn, für da« »«treibe de« Ostein«, konnte sonach Mebrheit wurden 2 Refolutionen angenommen: 1) durch Herbei- ührung der internationalen Doppelwährung der durch die Gold- liertbeuerung und die Baluta-Differenzen in schwerer Nothlage bc- leidlichen Landwirtbschaft durchrreisende Hisse zu gewähren, 2) die Generolvcrsamniluiig erwartet mit Rücksicht aus den baldigen Ablauf des Reickisbank-PrivilegS die schleunige Uebersührung der Rcichsdank in den Besitz des Reichs. Es folgte ei» Referat des Generak-Secretair Oekonomic-Ralh onMen del-Halle über den Zwischenhandel, seine Bedeutung, seine Gefahren sür die Production, insbesondere für die Landwirth- chait. Ueberall drängen sich nach Ansicht de- Vortragenden zwischen Landwirth als Producent und Publicum als Eonjument in unbe- rechligter Weise die Zwischenhändler ein, welche zum größten lhcile ernten, ohne zu säe», verdienen, ohne zu nrbenen. und Betrug, Fälschung und Wucher in allen Formen als ihre wirksamsten Hckss- mittel anwenden. Die Viehhändler oder Biehwncherer haben nament lich im Süden und Westen de» Landwirth in eine Abhängigkeit, welche an Sklaverei grenz», gebracht. Die Sachverständigen-Com- missionen an den Getreidebörsen sind keinen Schuß Pulver werth, es müßten Landwtrihe hinein. Die Bäcker und Schlächter betreiben mit Bros und Fleisch unglaublichen Wucher, indem sie Beides tbeurer olS vor Jahre» verknusen, obwohl die Einkausspreise inzwischen er heblich niedriger geworden sind. Zur Abhilfe wurde die Abstempc- lung deS BrvdeS mit dem EinhettSgewicht (V, oder 1 lcs; re.), amtliche Bekanntmachung sämnttlicher Bäckerpreise. Geneffenichaffs- Echlächtereie», genossenschastliche Lagerhäuser sür Getreide und Reiffeüen'sche Darlednseaisen emvsokle»; vor allen Dingen also die Genossenschaft bei Einkaus und Verkauf. Blind gegen alle Voizüge und guten Seiten des Handels, sowie dagegen, daß der Landmann ebensalls Händler ist. leistete der Redner a» Einseitigkeit der Auflassung und gisligen Angriffen gegen Bäcker, Schlächter, Fabrikanten re. Unglaubliches, nur in einzelnen Augenblicken schien ihm das Faliche und kleberlricbene seiner Dar- tellung selbst auszusalleit. Io daß er dann Bäcker und Schlächter als ekrenwertbe Leute. «IS berechtigten Stand, leidst vom Zwilche». Handel ausqebeutet, bezeichne««. Wenn die« seine wahre und aus- richtige Meinung war, hätte er nicht durch eingehende, entgegen gesetzte Darstellung vorher gegen diese Stände aushetzen sollen. Tie Versammlung schloß sich den Aussührungen deS Referenten an und empfiehlt mit ihm nicht nur genossenschaftliche Bereinigungen, ondern auch vcrschäiste, reip. neue gesetzliche Maßregeln gegen den Waarenwucher. (Selbstverständlich soll hier der von den Land- wirlhen selbst betriebene Waarenwucher. der mit zu dem allerärgstcn gehört, ausgeschlossen sein.) Nach einer Pause wurde der Fortsall des Identitätsnach- weises beim Getreide-Expor» von dem Landtagsabgeordneten von Puttkamer-Plautk als Reierent besprochen. Schutzzoll und Freihandel, sagte derselbe, sind nicht zwei entgegengesetzte Priiicipien, ionderu zwei finanzielle Maßregeln, die sich lediglich danach richten, was jedem einzelnen Lande daS Nützlichste und Einträglichste ist. Bezeichnet man den Fortsall deS Identitätsnachweises als ei» Durch- brechen unseres heutigen StaatSwirthIchasts-Snstenis, so schrecke ihn die- keinesweges, er wünsche vielmehr, daß die Zölle überall dort abgeschafft werden, wo sie schaden. Deutschland ist bezüglich deS Getreideverkehrs kein einheitliches Gebiet, sondern in drei Theile zu zerlege». Im Osten bis zue Elbe uberwiegt die Geireideproduetion den Verbrauch, dies Land muß aiio Getreide anSiühren. Vo» der Elbe bis zur Weser ist Production und Verzehr gleich, westlich davon überwiegt der Verzehr, so daß dieser letzte Theil die entgegengesetzte Stellung zum östlickien cinnimmt, er muß alljährlich Getreide ein- süheen. Die Getreiklezülle haben nun de» alten Export deS Ostens völlig vernichtet, seine hundertjährige» Verbindungen mit England, Holland, Skandinavien zerstört, den ganzen Handel kolossal ge- ctiädigt, so daß z. B. die Rostecker Segelflotte nur als Brenn bolz verkäuflich ist, aber gleichzeitig auch den Landwirth ge- schädigt, indem die Interessen von Landwirihschasl und Handel keinesweges ein entgegengesetzte« sei, wie Manche glauben machen wolle», sondern eng Hand in Hand gehen. In Folge der Zollpolitik muß der östliche Landmann de,» Fabrikanten des Rheins e>n IbeuereS Eisen, der Hütte in Schlesien die Kohle re. abkausen obwohl er AllcS billiger von England beziehen könnte. Er dars auch nicht den beste» Markt mit seinem Getreide aussuchen, sondern ist gezwungen, es zu unerschwinglichen Frachten, die den ganzen Nutzen ausrehren. nach dem Westen zu senden. Schon 1879 habe man vier Remedur verlangt, und jede Zollerböbung verscharse den Nothstand des östlichen Landmanns. Ter älteste von Rickeit ans- gehende Antrag aus Aushebung dcS Ideniitäts-Nachweises sei wegen der Person des Antragsteller» unlympatbisch. nutze aber auch nur den- lenigen Seestädten, in welchen sich die ca. 80 gemischten Transitläger befänden. Symvathischer sei der folgende Antrag des Grast» Stol- berg. welcher sich zusammensassen lasse in den Satz: „Getreide kommt nur gegen Baarzahlung des Zolles ins Land hinein und dars gegen haare Zollvergütung hinaus." Leider lehne die Staatsregierung dies aus« Ent'chiedenste ab, da sie jede Mög. lichkeit, mehr sür Ausfuhr zu vergüten, als sie sür Einfuhr erbält, vermeiden will. Redner und seine Freunde beantragen daher, daß der Importeur Quittungen sür das verzollte Getreide erhalte und daß bei Anssuhr einer gleichen Getreideinenge der Zoll zurückerltattet werde. Den Müllern ist bereits 1882 der Identität-- Nachweis erlassen, die Lnndwirthichast verlang» nicht schlechter gestellt zu werden, und der noikle.dendc Osten bittet den Westen ui» einen Beistand, der ihm nichts toste. Gegen diesen Vortrag, welcher durch seine ruhigen und sachlichen Auseinandersetzungen sehr angenehm gegen die vorhergehenden Hetzereien abstach und der bedeutendste des Tage» war, erhob sich zunächst Herr Knauer-Gröber-, von dessen Beweissührnng wir mir eine Probe geben. Er erklärte, eine Rechnung des Reserentcn habe er nicht verstanden, könne sie also auch nicht wiederstgen, aber dies wisse er, daß sie jedenfalls salsch sei. Ihm secundirte Freiherr von Erssa. der in- persönliche Gebiet übergreisend, die unnatür liche Verbindung der ostpreußische» Granden mit den Mannheimer Juden rügte und dasür vom Vorsitzenden von Mirbach-Sorquttten aus den die» besonders gemünzt war, derb abgcsertigt winde. Auch vr. von Frege sprach gegen den Fortfall, indem er die unglaub Iiche Behauptung wagte, Deutschland könne soviel Getreide, als eS braucht, selbst bauen. Tic Verbissenheit dieser Herren Wii thschastsresormer gegen Alles, was dem Handel nützen könnte, ist aber so groß, daß die Vorschläge de» Herrn v. Mirbach, ihres eigenen Vorsitzenden, obwohl sie vom Ausschüsse gebilligt waren, in der Abstimmung abgelednt würben selbst die Drohung von Mirbach'- nm semem Austritte blieb ganz wirkungslos. In diesem letzten, hochdramalischen Momente, welcher die Sprengung deS ganzen Vereins bedeutete, faden denn doch die Herren Knauer »nd von Frege ein, welchen Fehler sie mit ihrer unberechtigten Opposition begangen, und baten, mit Rücksicht aus die geringe Zahl der Anwesende» von der Abstimmung Abstand zu nehmen. Es batten sich nämlich bei diesem einzigen Puncte der Tagesordnung, bei welchem die Geister aus einander platzten «nd wirkliche Discuision verschiedener Ansichten vorkam. die meisten Mit glieder entfernt. Die alten Phrasen fesselte», aber neue Unter suchnngen konnten sie nicht reizen. Die Abstimmung unterblieb, »nd die Sitzung schloß mit einer sehr herben Disharmonie, die sich noch dadurch steigern wird, daß zu gleicher Zeit die Anlräq des Grasen Kanitz aus Frachtermäßigung für das Getreide des Osten« im Adgeordnetenhaufe abgewiefen wurden. *— Die ofsiciöikn „Bert. Pol. Nackir " schreiben: Herr Or, Arendt hat feine Pflicht erfüllt «nd die bekannte Red« itber die Segnungen der Doppelwährung gehalten. In eine Polemik über die von dem Redner verfochtenen Theorien linzutreten, liegt um so weniger Beeanlassung vor. als wir in der Lage sind, diesmal ein amerikanische« Blatt die „New Parker Ltaatszeiiuiii," sprechen z» lassen, welches in der jenieits ves Oeeans beliebten drastilchen «nsdruckswrise sich über die bimetallistiiche Bewegung, ankniipsend an dir Reise des Me. Alkinion von der „man" sich in diesseitigen Interessentenkreisen so viel versprochen batte, iolgenbermaßen »nßert „Unter de» bestehenden Gesetzen ist der Präsident verpflichtet, fort ivahreade Anstrengungen zu machen, um bas Ausland sür die Doppelwährung zu gewinnen. Gleich nach feinem Amtsantritt bat der gegenwärtige Präsident Herrn Mardle auf eine solch, Irrfahrt ausgeschickt und letzt ist ihm Herr Atkinio» gefolgt. Der Berirtii des Letzteren gewährt den lvielleicht exiftirenden) aufrichtigen An hö»»er> der Doppetwthrnng in unserem Lnnde womöglich noch weniger Trost als die Berichte seiner Vorgänger. Herr Aikmion bat nirgends ein Interesse für seine» Auftrag tvabrnetiniinr können. In den Ländern, wo es keine Silberwabruug mehr giebt, denke» weder die Regierungen noch irgendwelche cinfliißreicbe Körper» schoflen an eine Acnderuiig. Das einzige Land, das »och freie Silberpräguug batte, Spanien, hal jic emsteHen müssen. Bon einer internationalen Vereinbarung zur freien Prägung beider Metalle „ach einem stabilen Wectkverhäitnifle will einiach deshalb Niemand etwas wissen, weil die Lentc drüben zu gescheit sind, selbst einer Vereinigung von Staaten die Macht zur Schaffung einer iolche» Stabilität zuzutrauen. Man ist dort all gemein zur Eikennlniß gekommen, daß Gold das geeignetste Metall zu einem Werlhmeffer und (vorzüglich auch internationalen) Tauich- miltel geworden ist, daß man das «über hierzu nur »n beschiänkten Maßc^ gebrauchen und dem Werth der Süberniünzen einen Grad von Stabilität nur geben kan», wenn nian die Prägung sehr ein- schränkt oder zeitwct'e entstellt. Dadurch haben einige Staaten, in welchen deshalb größere Müiizmengcn nothwendig sind, well ihr Credüstistein oder ihr Bankwesen wenig entwickelt ist, sich eine» Schein vo» Doppelwährung erhalte». Aber gerade diese Staaten wissen ani besten, daß sie bei der Einichränkung der Silberprägung am meiste» intereisiri sind und sich am Wenigsten aus Experimente mit freier Silberprägung ciiilasscn dürfe»; sie haben beständig zu kämpfen, ui» sich ihr Gold zu erhalten und nicht uns einsache Silber- Währung rcducirt zu werden. Herr Aikinion ist, wen» man die Sache aus dem Diplomatischen übersetzt. einiach adgeblitzt, wie alle seine Vorgänger seit der Zeit, als Herr Hohes die ersten Silbcr- Cominiffarc nach Europa schickte, oder vielmehr weit schlimmer, denn man würdigte ihn offenbar kaum irgendwo einer ernstliche» Notiz- »ahme, und zwar weder seitens der Regierungen, »ochieiiensderFiiianz- u»d Handeiswell. Der Schwindel der hiesigc» Silderlcule, welche eine», Theil des ainerikaniichcn Volkes weißmache» konnte», daß gewisse wirthschasllichc Mißstände aus die Goldwährung zuriickzusühre» seien, oder durch Silberwähriing besirligt werden könnten, zieh! drüben nicht im Geringsten. Wenn dieVer.Staaten mit ihreruiisrningc» Silber- prägnng iortexpcrinieiiliren wolle», io ihn» sie dies aus eigene Rechnung und Gefahr; in Europa hat man nirgend« Luit, sich in diese» Unsinn verwickeln zu lassen. Die Ber. Staate» sind bis dahin im Stande gewesen, eine uiigehcuik Zivangspragung »rinderwerthige» Silbcrgeldes zu absorbiren, weil diese Prägung gerade in eine Periode großartiger wirlhsldasilicher Entwickelung fiel, was dar», den Silber- Ikiüe» Gelegenheit gab, Ursache und Wirkung zu verwirren. Mit jener Entwickelung gmg Hand i» Hand eine günstige Handelsbilanz, welche einen Abfluß der internationalen Münze, des Goldes, ver hütete. Lange Zeit blieb das geprägte Silbergeld cöiisequent im Schatze liegen, doch hat man cs neuerdings verstanden, dasselbe in Gestalt vo» Münzscheinen flüssig zu machen, und die Folge war eine gewaltige „Inflation" des Geldes, welche vorläufig nur ihre vor lbcilhasieste Seite herauSqekehrl Hut. Was fpäler kommen »rag bleibt abzuwarlen. Im Falle einer neuen Finanz- und Handcls- krisrs würde dieses nrasjenhaffe, minderwerlhigc Geld die Siinntion unbedingt sehr erschweren. Nur die ganz besonders glückliche» Ver hällnisse dieses Landes hoben ihm bisher gestaltet, sich u »gestraft den Luxus einer solche» künstliche» Doppelwährung zu gestalten, aber jeder bedeutende Rückschlag in der wiithichastlichcii Entwicklung wird uns nur die Wahl lassen, gleich der lateinischen Union zu handeln, doch ist die Frage, ob wir uns dann ebenfalls noch die Goldwährung erhalten können. Unsere Handlnngsweüe mag in der Tiütt etwas zum „Boom" der letzte» Jahre dcigetragcn haben, doch muß dann das, was ungesund ain letzteren ist. ui» so sicherer zu iammenbrechcn. Solange die unsinnige, schwindelliajte Zwangs Prägung von iniiiderwellhigci» Silber »ichl eingestellt wird, »ruß ie als dunkle Wolke am wirlhichaillichen Horizont dieses Landes hängen." Vermischtes. Leipzig, 24. Februar. *—RcichZbank. In der abgehallene» Sitzung des Central AnSichuijks der Reichsbank wurde seitens des Herrn Reichsbank Präsidenten der Vorschlag gemacht, als Dividende sür das ver gangene Jahr 6'/,„Pcoe. zur Vertheiliing zu dringen. Im vorher gehenden Jahre stellte sich die Iahresguvtc ani 5,29 Procenl. Die diesjährige Generalveriammlung der Reichsbanka,ilheücig,irr ist an den 40. März anberaumt worden. *— Die Leipziger Düngerexporl-Actiengesellschai erzielte im Jahre 1887 nach dem uns vorliegenden Rectinnngsab- ichluß eine» Bruttogewinn von 52 544 2 .«, wovon 24 958,49 .« aus den Conlen der Gebäude. Saiumelgruben, Maichmcn und Wagen, Eilenbahntiansporlwageii, Pferde ie. abgeschrirbeu wurden Von dein verbliebene» Reingewinn von 28 590.58.// iolle» nach dem Vorschlag der Dircclio» «nd des AuiiiclilSraideS zunächst 5 Proc 14;!9,58 ,/i in den gefftzlich zu bildende» Reservefonds eingestellt iodan» 15 000 .s! zur Gewähxuiig einer Dividende vo» 5 Proc. an die Actionairc verwendet, von dem verbleibende» Restbeträge nach si. 26 der Statuten 10 Proc. 1216 ./i als Tantunnc dem Aul sichtsralb, 10 Proc. --- 1216 als Tanliöme sür die Directidn be willigt, von deni iiuiimehnge» Reste aber 1 Proc.---8<XlO X als Supcrdividendc a» d,e Actio,uiire verlheilt, seiner 5000 dem »» Jahre l886 gebildeten Cpceiaircserveionds überwiesen und der Rest von >729 uns neue Rechnung vorqclragen werde». Wen» die Gesellschaft diese Anträge in de» am lO. März n. u. staltsindrnden Generalversammlung aniiiiiimt. werden die Rejerveconten zusammen (einschließlich GeundslückSrcservcsonds < Conto) aus 70 564,2? anwachse». *4* Aus den Linien der sächsischen StaatScijcnbahne wird für die vom 2. bis -1. März d. I. in Meerane statlsindcnde Geflügel-Ausstellung sra chlircicr Rücktransport der unver kaust b zw. unverloost gebliebenen AuSstelltiiigSgegensiundc unter den im Deutschen Eiieiibahnverkehrsvcrbandc vereinbarte» Bedingungen gewahrt, dasern der Rücktransport innerhalb 8 Tage» nach Schlu z der Ausstellung erfolgt -r- tihrmnttz, 28. Februar. Für die Wirkwaarenindnstri hier und tn der Umgegend ist der erfreuliche GeschastSgang in der Tricotstoiserzeugun g sehr wichtig, da er die verschiedenen Schade», die aus der Flauheit der Handschuh- und Sirumpiiabr, kolio» erwachse», wieder einigermaßen ausgleiche» kan». Die wasselartigen Trtcots, die hier zuerst a igesertiqt wurde», er freuen sich eines sehr guten Absatzes nach allen Ueltgegeiiden. Wenn man nun erwägt, daß dieselben noch durch Ausanhen von Perlen aller Art, durch Besticken mit Sternchen. Orlen oder vmch de» jetzt beliebten Füchgiätenslich ganz wesentlich veiichniiert werden können so hat maii eiii'it Begriff von der Vielseitigkeit der Verwendung de Iricvts. Die Tricoiherstellung, di- im letzten Jahre allein bcdcn tcndc Vervollkommnungen autzuweise» hal. >st eigentlich erst »» Aiisange ihrer Blütliezeil. Wenn wirklich die Maschine zur Erze» gang von Tricotvlltsch in England schon bekannt ist, io wird sie auch hier bald eine Ställe finden: denn gerade hier ist diele Industrie sehr verbreitet. *— Königin Marienhütte zu Cainsdorf. Tie König Marienhülte zu Caii'Sdors, welche, wie wir bereits seither mitgeth-ilt haben, z» besieren Preisen überan - flott beschäftigt »t. wurde neuer dings mit der Licser'inq und Aueiübrung sammllichcr Arbeiten zur Herstellung einer Wasserleitung für die Stadl Schmölln S.-A beausirogt. Holzstoff- und Papierfabrik zu Sehlem» be Schneeberg. Diele« Etablissement hat seit dem Jahre 1872 sol qende Dividenden an seine Aetionaire zur Vertlieilung gebracht 1872: 5Proc.--- 40 200 4l(Ba»j.) I88t>: ,5Proc. -» l2t»6<B 187/t: 8 » 64 820 - 1881: 15 - 120 600 - ,874: >» . 72/16t) - 18-2: 16 » 128« >40 . 1875 : 9 « « 72/16«» - 188.8: 17 - — 18t» 680 - 1876: 9 . 72 /t6i, 1-84: 17 1/i«i t»8» - 1877: 12 . — 96 480 - 1885? 16 » 128 64»» > 1878: 18'/,. 107 200 . 1886: 15 l20t-00 . 1879: 14 . -- II2 560 1887: 15 - 120600 . Zusammen 205'/, Proc. -- l 6/>0 880 sär Anleihe-Amortisationen 80000 .öl, sür Reservefonds 80400 »M. für MobilreiervesondS 50 000 Zusammen 829 108,74 ./t oder 5 108 .XL mehr als daS gesummte Aetiencapital. Außer dem wurden sür Tantiemen an Beamte und Aussichlsrath gewährt >48 222.99 .// I»sge!ammt ergeben also die Dividenden, Abichrc, billigen und Zurückstellungen sowie Tantieme» die Summe von 828 241,78 .sl bei einem Aeticneapilal von 804 000 ./t Das sind Rejullaie, wie sie eine Acliengescllschasl so glänzend nicht oft zu verzeichnen hat. Sächsische Glasfabrik in Radeberg. In der am 22. d. M. unter Vorsitz des Herrn Rechtsanwali» Ocrtel in Rade- berg ftaltgehablen Aussichtsralhssivnng wurde vom Vorstand- di- Bilanz, die Gewinn- und Berlustrcctiii»»g, sowie der GefchäslSberichi für das verflossene GefchaslSjahr l887 vorgeiegt. Das gesammle Rechnungswert, die Handlungsbüchcr und dazu gehörigen Unter, lagen waren Here»» vvrhe- eingehend geprust und laut R-visione Protokoll durchgängig als richtig befunden worden. Der erzielte Biuliogewin» beziffert sich nach Abrechnung der Handlungsunkosten, der an die Agenlc» vergüteten Verlausoprovisione» und der gezahlten Zinsen aus ea. 22l 000 .«, und beschloß der Aussichlsrath, nachdem er sehr erhebliche Abschreibungen im Gesaniinlbetrage von ca. 127 000 Mark vorgenoninren und der Reservesond. außer den gesetzlich vor geschriebene» 5 Proc., noch eine Cxira-Dotalwn erhalten, die Ver lkeiluiig einer Dividende von 10 Proc. vorzuschlcige». Gleichzeitig wird der Generalversammlung, welche am 15. März c. abgehallen werden soll, die Erhöhung des Aciiencapuals ans den bei Gründung der Gesellschaff ins Auge genommene» Betrag von 1 Million Mark inpsohlcn, damit die zn den bereits perjceten dczw. noch projeclirien Erweiierungsvauten, sowie sür die gevlante Abstoßung einer Hlfpo- thck erforderliche» Mittel nicht dem Geschälte entzogen werden. Tie event. »och auszugedenden 150 Stück Actien ü 1000 .St sollen den Besitzer» der alten Aclic» derartig zur Versagung gestellt werden, daß aus je 17 alte 8 neue beansprucht werden durscn. " Aus dkl» Triebischltzale, 22. Februar. Die zahlreich » Mühlen, welche längs der Triebijch in ihrem Lause errichlet sind, weise» zuni guten Theile Einrichlungen aus, in denen das Grireid- zwijchcn rauhe» Steinflächen bearbeitet wird. Doch neben dieser inehr ursprünglichen Form des Mahlens haben auch die neueren Maschine» Eingang gesunden und so ist der Betrieb vielsacb nicht unerheblich erweitert und vervollkommnet worden. Großes Jure» esse beanspruche» dabei die FrottirungS-, Scheuer- und Scdäl- maichine», die Schläger-, Absonderung«, und Bnisteumaichuicn »nd es gilt vor Allein, mehljreie Kleie und kleienireies Mehl herzu- slellen. Daß dies geschieht, beweist vor Allem die große Anerkennung, deren sich unscre Mahlprodnclc erfreuen; der Absatz derselben ist-in letzterer Zeit ein recht erfreulicher gewesen. Altriibürii, 28. Februar. I»r benachbarlen Fichten- Hainichen hat sich eine offene Handelsgcselljchait gebildet, welche die dortige Thonwaarcnsabrik übernommen hat undGebrudcr Plutsch sirmiren wird. Ter Betrieb der vom Vater der jetzigen Inhaber gegründeten Fabrik soll in der bisherigen Wege sortgeietzi werden. <-> Weimar» 28. Februar. Die diesjährige ordentliche Gener a l veriainmliing des „Vereins deutscher Eisenbahnvrr- waltnngen" — dem bekanntlich neben de» deutsche» auch die hallandiichen. luxemburgische», österreich-ungarische», rumäiiüchen »nd einzelne belgische Bahnen angehörcn — soll »ach dem soeben von der geichäirSfiinrendcn Dircctivn gefaßten Beschlüße am i2 >. 26. und 27. Juli in Amsterdam statlsinden. Es wird dies die innsund- vierzigste Generalveriaimnlung sein, welche seit der G:n»d»»g des großen Vereins (lO November 1846) abgehallen wird, die dritte aber, welche in Holland stattsiudet. In diese», Lande hielt der Verein bereits am 28., 29. „nd 80. Juli 1862 seine »cunzehuic »nd am 19. »nd 20. Juli 1877 seine einnnddreißigste Veriammliiiig ab, die elftere in Amiterdam. die letztere in Hang. Die Tagesordnung des diesjährigen CongrejjeS versprich« eine besonders »tterefsanlc und reichhaltige zu werden, zumal der letzte vor bereils zwei Jahren (in Siittigart) siattgcsundcn hat. *— „Union", Allgemeine Deutsche Hagel-Ber- sichernngs - Gesellschast in Weimar. In der nm 28. d. M. adgehailenen :i4. ordentliche» Generalveriammlung der „Union". Allgemeine Denliche Hagel-Versicherungs Gesellschaft in Weimar, waren 298 Stiininen vertrete». Herr Laiidtainincrralh Thiiiilmler au» Miesitz, der in seiner Eigen,chasi als Vorsitzender des Direclorial raihes der Versammlung prusidirle, ernannte die Herren Orkonomie- r»1h Koch »nd Generalinipeeior Lidke zu Scrntatorcn. Die vvi- liegende IahreSrcchnung nebst Bilanz pro 188? wurde daraus vom Vorsitzenden der Direclio» vorgetragen, wogegen man von. Verlese., des ebensalls »r den Händen der anwescnde» Nctionaire sich befin- Senden Geschäftsberichts Abstand nahm. Ans Bericht der slatute» gemäß erwadllcn Manenten, welche das RectiiiniigSmerk geprritt und richtig besunden hatte», „nd uns Antrag des Directoriatraths er- theilte die Versammlung einstimmig der Dirrction Dccharge sür das Rcchnungsjadr 1887 „nd Genehmigung zur Gewährung von 5 Proe. Ziiiien »nd 10 Proc. Dividende an die Actlonaire. Die Zinken und Dividende gelangen in den nächsten Tagen an de» betanntcn Stetten zur Auszahlung. — Im weiteren Verlause der Tagesordnung ivnrdcn das nach dem Turnus ausicheidende Mitglied der Direktion, Herr Geh. Iustizrath I»r. G Haie in Weimar, sonne die nach vollendeter Wahlperiode aus dem Directorialrathe ausschcidend-n Herren Ami- iiiann Alber! Seeliger in Bachstedt und Oberilallineister Gras Wedel in Wennar wicdeigewählt. Sodann eriolgle durch Aeclanicrlion die Wohl der Monentc» zur Prnsung der Rechnung de« Jahres >888, der Herren Rechts«ravali l>r. Adliger und Fiiianzhnchhaller Stewniler, sowie von deren Stellvertretern, Herren Bankier Geißler »nd Kauf- inan» Winkelmaiin, sämmtlich in Weimar. — Hierauf wurde von Seiten der Direktion der Gcneralveriaiiimlniig davon Mitlheüung gemacht, daß der bisherige bevollmächtigte Director, Herr Commcrzienrath Kästner, aus seinen Wunsch wegen vor- gerückte» Alters mit dem l. Mai dieses Jahres aus der besagten Stellung ousjcheidet, und daß an seiner Stelle sein bis heriger Stellvertreter, der seit mehr als /Kl Jahren bei der Gesell ickiatl angellellte und mit dem Geschäfte genau vertraute General- inspector Herr Lidke die GcschLffslcilung übernehmen wird. Mil dem Ausdrucke des Dankes und der Anerkennung wurde hierbei der langjährigen verdienstvollen Wirkiamkeü dcS Herrn Commerzie» rathes Kästner gedacht »nd i»i Besonderen hervorgchoben, daß der Genannte bei der vor :t5 Jahren aus Anregung dcS Herrn Geheimen Hosrath Bruggeiiiaiiu iiutcr Beibringung der Aachener und Münchener Fnirrv rsicht rnngc-Grsellichaff crsolqleu Gründung der „Union" als Mitglied dcS Slislungscoiiiil's hervorragende Dienste geleistet hat. daß derselbe demnächst 26 Jahre lang der GeschästSleilung als conlrvlirendcs DlrrelionsmttgNed zur Seite stand und daß der'elbc endlich während der letzten 9 Jahre sich der Pflichten der von ihm anj den Wniiich seiner College» nbernotilmencn Stelle des devell- mächttglen Diieelors »lit großen, Fleiß gewidmet und die ihm a»- verlraincn Interessen bestens gefördert hal. Der Vorsitzende des Direelorialrarhes gab hiernach noch der Erwartung Ausdruck, dast Herr Cvmmerzicnrath Kästner mich sür die Folge der GeichaffS- leitunq auf Eriordern seinen erprobte» Rath nicht vvrenihalten werde, und sprach unter allseitiger /(»siimiiiung den Wunsch uns, daß Herr Commrrzienrath Kästner sich „och lange Jahre des wohlver dienten Ruhestandes tn bester Gesundheit erjreueu möge. kl. pirriz, 28. Februar. Nachdem die Fabriken sür Kamm- garnstosse ihre Bestellungen für das Sommcrgeschast in der Haupllachc ansgesührt haben, geht es über die Herbstwanre her, wo neben Cnchcmies aller Farben wieder Beiges und Croiiös beliebte Stoffe sind. Die Gnlons, dir jetzt gerne getragen werden, durste» auch während des kommenden WimerS noch modern sein. Die Damen lieben jetzt starke Winierstoffe mit rauher Fläche, alio Ctnviot, Eskimo und dcrgl., d-e von de» Modewaarenl andlern stark bcitcllt werden. Die Stoffe werden mit Gold-, Silber-, Siahl- verlcn re. best ckt. Die Fabrikation sür Eonsectionsftoffe eniwickelt sich immer erfreulicher, und hierin gerade werde» sür den Winter große Bestellungen erwarlct. Wie in Kleiderstoffen jetzt allgemein die Querstreifen beliebt sind, so ist dies auch bei de» Conseilio -s- ftossen der Full. — n Blankrnb»r> i Tli. Nach dem GeichustSberichl- »nseres »Vorschuß verein«, eingetragene Genv'semchaff. » ie d-r Ge - im Durchschnstt ca. 12,89 Proc. für das Jahr. Daß die Venvnltting ber genannten Netten Geselflchait neben der Gewährung dieser bähen Dividenden nicht veradläiiml bat. durch I i chä sts qa n g „» versletiemn Jahre ein n rl rli-iißmaßi, ruhiger, Rbschreilungen und Reserve,lellunqen das Unternehmen nach Innen I der Gk'aninil-llmiatz de,rüg etwas l', Nillione» Mark. da. jii träsligen, gebt daraus hervor, daß verwand« wurden jur reguläre I Gewinn- »nd Verlust-Conto ivkist einen Reingewinn von 768 «bschretduuge, 570207,19 >l, für Eltra-Abschretbuugea 98501,55 ^ I aus. j» daß diervon nach ve^chiebeae» Verwendungen 8 Pur
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