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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-26
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1888
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1208 * Leipzig. 2S. Februar. Der Vorstand de« Li«zt« Verein» wird den Mitgliedern Belegenbeit geben, die genial erjunbene Neuclaviatur de» Herr» Jankü kennen zu lernen. Frl. Gulyav, die bedeutendste Virtuos,» der Neuclaviatur, dal siir Montag, den 27. Februar, einige Vorträge aus der Neuclaviatur zugcsagl und wird in ihre» letzten Programm- nummern beide Clavialuren, die alle und die neue, unmittelbar nacheinander spielen. Da» Concerl wird im Uedrigen den Charakter eine» Liederabends baden. E» gelangen eine Reihe werlhvoller, theilweise ganz unbekannter Lieder» Eompositionen durch die talentvolle junge Sängerin Fräulein Clara Polscher au» Dresden und den allbeliebten Herrn Carl Dierich in Leipzig zum Vertrag. Nicbtmilglieder erhalten BlletS ü 3 und 2.Xl bei Herrn Nudols Zenker, Hallesche Straße, und an der Abendkasse. Die Mitglieder werten ge beten, wie gewöhnlich die Mitgliedskarten vorzuzcizen. ^ * Leipzig. 26. Februar. Wie wir vernehmen, findet Montag den 5. Marz Abend» 8 Uhr im Thealersaale de» rtryslall-Palaste« ein Wohlthätigkeit-concert »alt, zu dem hervorragende Kräfte Leipzig» ihre Mitwirkung zugesagt haben. Wir nennen in erster Linie Frau Magda lena Steinback-IabnS, dann die Herren Otto Schelper. BrodSky, Julius Klengel, ClaviervirluoS .1. Fried heim, Capelliiieisler Ni lisch und den Harfenisten Nein hold Pesier. Auch die durch ihre gediegenen <He- tangrleisiuiigcn ruhmlichst bekannte. „Leipziger Liedertafel" unter Leitung deS Herrn Musikdirektors R. Müller wird da» Programm durch ihre Darbietungen bereichern, so daß da« Concerl nicht verfehlen wird, ein außergewöhnliche- In teresse wachzurufen. * Leipzig. 26. Februar. Ta» von Fritz Bornstädt com- ponirle ruvnprmzeiilied, Dichtung von Baumbach, welche» allabend lich im Berliner Concerthauie nni großem Enthusiasmus ausgenommen wird und bereits in tauscadcn von Exemplaren Verbreitung gesunden pal, wird demnächst von den Leipziger Militair-Capellen gespielt werden. sH Leipzig, 25. Februar. Die von unt bereit» erwähnte ratrioniche Dichtung von Hermann Pilz „Wahlspruch der Deutschen" („Hast du dem Lied der alten Eichen, mein deutsche« Volk. Nicht »st gelauscht u. s. w."), die von Otto Lachaer für «ine -ingstimme mit Pianosortebegleitung componirt wurde, und in dieser .InSgabe bereits in zweiter Auslage erschienen ist, kann nunmehr auch als Marsch sür Streich- und Milltairmusik von der BerlaaSbandluug von A l sred Dörssel in Leipzig bezogen werden. Der Militairmarsch, mit Einlage de» Liede», ist von Erdmaun Hartman» componirt und wird am Sonntag Nachmittag im Eoncerl bei „Bo norand" die Feurrtouse erhalten. Auch die Ausgabe sür Männerchor erscheint nächste Woche. * Leipzig, 26. Februar. Bon dem dänischen Lompomsten Robert Henriqne». welch-r dieses Jahr da» durch Gade ver- thcille groste dänische StaalS-Stipendium genießt und gegenwärtig in Leipzig lebl, wurden i» letzterer Ze t niedrere Orchesterwerke in Berlin mit bedeutendem Eriolge ousgesülirt. Ganz besonder« günstig spricht die Kritik sich über die Ouvertüre „Olaf Trygvolon", sowie über die „Aquarellen" au», welche sowohl vom Philharmonischen, al» auch vom Meyder'jchcu ConccrlhauS-Occhestrr mehrsach zur Aus- sührung gelangteu. . ^ * Leipzig. 26. Februar. Der Gesangverein „Tollegsalität", besten Mitglieder sich bekanntlich au» der ersten Parade der hiesigen Schutzmannschast recruliren, leiert Mittwoch den 29. Februar im großen Saale der Centralhalle sein X. Stiflung-sest. Da» reich- daltige Loncert-Programm verspricht ein neuer Beweis sür da» ernste Streben de» Verein» und seine» Dirigenten, de» Herrn JnstitulS- vorsteher Carl Werner Aeschlimann zu werden. Leipzig, 23. Februar. Der königliche Musikdirektor Herr Earl Walther hatte gestern Abend in Bouorand'S Etablissement mit seinen Getreuen vom 107. Regiment ein Shmphonie- Loacert veranstaltet, dessen classischen Kanstgenüstea da» zahlreich erschienene Pubbcum mit ungeschwächtem Interesse lauschte. Im Muielvunct de» Programm» stand Beethoven'» „Symphonia Eroica", da» Werk de» großen Meister» der Symphonie, da» sich ewige Jugend bewahren wird und aus Jeden, dem die Tonsprache kein unentwirrbare- Räthsel ist, einen mächtigen Eindruck erzielt. Die Lapelle de- 107. Regimen!» hatte sich fleißig in da- Werk verliest und gab cs ganz in den Intentionen de- Tondichter» wieder. Die einzelnen Sätze ersuhren eine packende dynamische Schattirung. und der brsondere musikalische Charakter jede» einzelne» wurde seinsinnig au-grprägt. Da» herrliche Scherzo und da» Finale gelangen besonders trefflich und zeichnelrn sich als wahre Bravourleistungen aus. Die einzelnen Instrumente spielten mit warmer Hingabe und Begeisterung, so daß der reiche Bestall, der der Bocsührung gezollt wurde, ein wohlbegründeter war. Nicht minder erstellte die Wieder gabe de» 0 uioll-ConcerteS für Pianoiorte von Mendelssohn, mit Orchrsterbegleiiung ausgeiührt. E>» Muglied der Capelle, Herr Riesling, bewährte sich aus einem prächtigen „Blüthner", zweit größter Art, al» ein nichtig geschulter, routinirter Pianist, der über eine so bedeutende Krast und Ausdauer veriügt, daß da» Orchester nicht über die Klänge, die er den Tasten entlockte, dominirte, sondern Flügel und Orchester im rechten, schönen Verhältniß standen. Die Iräiligen und lieblichen Passagen de» liuioli-LoncerteS kamen sauber abgerundet zur Geltung, und in de» Triller» und Läusen entwickelte der Künstler eine erstaunliche Virtuosität. Volkmanu'S Ouvertüre zu ,,Richa d III." und zwei sür Orchester bearbeitete Lieder Robert Schumann'« sind ebensnllS noch hcrvorzuheben, da auch ihnen eine stimmungsvolle musikaliichc Interpretation zu Tbeil wurde. Herr Ba riebe» brillirie außerdem wieder durch ein Violinensolo. Da« Loncerl hoi wieder gezeigt, daß die Capelle de» 107. Regimentes unter Musikdnecior Walther'» Leitung allen hohen musikalischen Ausgaben gewachsen ist. ... * Die „Sächsische Land-Szeitnng" bringt onterm 21. d. M. solgende Notiz: „Die drei Piiilos" haben vorgestern in Leipziq die Ehre de« B.suche« der königlich sächsischen Majestäten gehabt. Wohl ist e» im parlamentarischen Leben unstatthaft. den König i» die Debatte zu ziehen. Aber in, künstlerischen Leben, in ästhetische» Fragen ist eine Berufung aus den König wohl erlaubt. Und würde 'S auch genügen, zu wiederholen, wa« an« der Umgebung Sr.Ma> sestät uns miigeiheilt wird: daß dein Könige da» liebens- 10 :> rdige Wcrk außerordentlich qefallen l> abe, so versagen wir uns trotzdem nicht, aus Sr. Maj.siäi Unheil direct Bezug zu nehme»: daß der zweite Act der allerschönste sei. Bisher hat die» unser Unheil vereinzelt gestanden. Es erfüllt mit Be wunderung sür da« Musikversiändaiß de« König«, daß er nicht das Allgrsallige, den 1. und 3. Act, sondern de» tiesgestimnile» 2. Act um der wundervollen Püur-Arie der Clarlffa vorzieht." ' Der beliebte, in alle» Gauen Deutschlands populäre und will- lsinmea geheißene Componisl Graben-Hossinann, dessen reizende Kinderlieber au» »euerer Z it ansteroide,glichen Anklang gesunden liabe», ist mil einer ftiinniuiig wollen, zum Herzen dringenden Com bos,iwn de« Gedichte» „San Remo-Veilchen" von Otto Franz Gen liehen hervorgetrclen, welche q-ivist in alle» Schichten des deutsch n Volke» die wärmste Aiiiaalmie finde» wird. Geziert mit dem Bildniß Sr. lästerlich königlichen Hoheit des deutschen Kron prinzen und der kronprinzliche» Villa »i Sa» Remo, macht die Publikation auch äußerlich einen recht srcundlzchen Eindruck. Mittweida, 22. Februar. Unter großer Theiliiahme aus der Nähe nnd Ferne wurden heute die irdischen Ueberreste des eben. >o weit bekannien al» beliebten und berülmilen Posaunenvirtuosen und königlichen Musikdirektor» a. D„ de« Herrn August Böhme, ,ur letzten Ruheiiälie geleitet. Sei» Alter hat er nur aus wenige Wochen über 60 Jahre gebracht, obgleich man, seiner kräftigen Co», stiiutivn nach zu urtdeilcn. bältc glauben dürsen, daß ibm noch eine längere Reibe von Jahren beichiede» narr. Um die Musilv-rhäli- istsse in unserer Stadt hat sich der Verewigte hohe Verdienste er worben. und sein Andenken wird darum rin bleibende« sem. — Der Fond», aus dessen Mitteln ein Denkmal sür den im März vorige» Jahre« verstorbenen K irchenin»i ikdirector Scheich beschafft werde» soll, ist bisher zu einer .Höhe von ca. 100 ^l angewachsen E:n neuer Zufluß wird deniielbcn durch drn Erlrag eine» Eoncerlr zngesührt werde», da« am nächsten Sonntag von einem Chemnitzer Gesangverein im Saale de» hiesigen „LchillergartenS" auSgejührt werden soll. Dem Vernebmeu »ach soll auch der „Erzgebug sche Sängerbund" beabsichtigen, seine Krasle drm er- walinlrn Zwecke zur Verfügung z» stellen; die restaurirle Clad!» iirche würde dazu jrdensall» der geeigneistr Oit sein. In derselben wird augenblicklich die n-ue Orgel ausgestelll, ein Werk von verzig Stimmen, emSgelüdrt vom Orgelbauer Herrn Ladegast in Weißen- sel». E» ist vielerseil» die Ansicht taut geworden, die Weibe de» »e»e» Werke» würde «och vor Östren staiinnden könne». Nach bei» U et heile Ml«, welch« dl« Einrichtung rsizer größere» Orgel kennen, und nach de» Erfahrungen, di« »au «uderwärt« mit der Aufstellung eine» größeren Werke» gemacht hat, dürste der Zeitpunkt der Ein weihung der ueueu Orgel tu unser« Stadtküech« weit uäher au Pfingsten al» an Oster» liegen, full» »ich» durch Vermehrung der Arbeitskräfte die Aufstellung-arbeiteo ein beschleunigtere» Tempo auuehmen. * Marschuer-Deukmak. Bildhauer F. Hartz« in Berlin, welcher da« Marlchner-Denkmal in Hannover geschaffen, ist nunmehr auch mit einem Marschner-Deukmal für Zittau beauftragt. Eine vom Künstler augesertigle Skizze ist vom Comitt zur AuSsührung an- genommen. Aus eiuem mit musikalisch», Embleme« geschmückten Postament von sächsischem Granit wird sich die -oloffaldüfte be graben Lomponiften erhebe». Lüste n»d Embleme werde» ia Bronze gegossen. Kein Künstler ist wohl so Wit Hartz« für diese« Werk geeignet: und so wird Zittau noch im Lause diese« Jahre« — die Enthüll»»- ist aus de» 16. August festgesetzt — ei» Denkmal er halten, wodurch da« Audrukeu Marschner'« würdig geehrt wird. F Im 10. AbonuemeutSconcert de« vre«la»rr Orchester- vereiu«, da« sehr stark besucht war, kam außer der 3. Symphonie vo» I. Brahms die vom Lonipouisten selbst dirigirte vierte Se- reuade (k äur op. 73) von l)r. T. JadaSsoh» au« Leipzig zur Nussührung. Besonder« beifällig wurde der zweite Satz oufge- uommen „nd der Coinponift (ein geborener BreSIauer) sür dir au- mutuige Musik durch wiederholten Hettzorius gelohnt. Heber diese Ausführung der Serenade (Nr. t) op. 7S von S. Iadassohn im 10. Abonuement-Concert de« Bretlauer Orchester-Vereiu» unter Leitung de« Eompouisten eutoehme» wir einer Kritik von E. Bahn in der „Bretlauer Zeitung" vom 23. Februar solgende Zeilen: „Größeren äußern Erfolg al» die BrahmS'lche Syinplioaic erzielte die vierte Serenade iküar, ov. 73) von S. Iadassohn, ei» Werk, welche« in Folge seiner Klarheit unv Durchsichtigkeit den Hörern keinerlei Mühe und Anstrengung verursacht. ES ist fast durchweg anmuthige Musik, dir sich nicht in tiefsinnige Probleme einläßt, sondern Da-, wo» sie sagen will, in verständlicher und verbindlicher Form sagt. Lom hohen Kothurn aus bars man diese Musik nicht betrachten; sie ist viel zu lieben», würdig, al» daß sie tragisch sei» könnte. Wirksam instrumeutirt ist Alles und dabei so hübsch und ansvrechead durchqesührt, daß man mit gleichmäßigem Vergnügen zuhören käme. Der Compoatft dirigirte sein Werk selbst mit großer Feinheit; von guter Wirkung war uamentlich die freie Behandlung der Dempi. Besonder« beifällig wurde der zweite Satz (Scherzo) ausgenommen; er wäre sicherlich äa «r>-a gespielt worden, wenn da» Programm nicht ohnehin mehr Zeit als sonst in Anspruch genommen H«Ü«. Wiederholter Hervorrus lohnte de» Autor sür seine ansprechendezchlabe." In ähnlicher Weise schreibt Ernst Flügel I» d» „Schlesischen Zeitung" vom 23. Februar: „In lebhaftem Gegensätze zu diesem Brahms stand da» zweite cqtlisch« Orchcstcrwerk de» Abend»: die Serenade Nr. 1 (fäur, op. 73) von G. Iadassohn. Schon der verichirdene Titel läßt eine vergleichend« Parallele beider Werke al» nicht ongezeigt erscheinen. Heit« und srabgeinuth soll der Inhalt dieicr Form sein. Vier Sätze (andere Serenaden haben deren noch mehl) sind zwar ein wenig viel, doch ist e« dem Eomponisteu de« in Rede stehenden Werke» trefflich gelungen, jede Eintönigkeit zu ver meide». Im ersten Satze sammelt sich die spielsreudige lustige Ge sellschaft: Alle sind willig und wohIdXciplinirt, da kann da-Ge- lingen nibt sehlen. Zunächst aber eiur kleine Probe. Siehe vo. bas allerliebste Scherzo, der zweite Satz, ist gewiß ein richtiger Prassten,! Besonder» den Herren Geiger» ist Gelegenheit gegeben, zu zeigen, wa» sie können. Nachdem so Alle» in bester Ordnung ist, hebt da- eigentliche Ständchen (Notturap, dritter Satz) an. Nach dargebrochler Huldigung beaiebi sich der Zug, die Musik an der Spitze, heim. Lustige, marscharlige Weifen ertänen zum Abschied, bei dem Jeder von dem Verlaus des müsikalischeu Abend» sich voll befriedigt zeigt. Letztere» darf auch i» Bezug auf da- anmuthige Werk Iadassohn'« gesagt werde». Seine Vorzüge find Leichi- saßlichkcit der Motive, vollkommene Beherrschung der Form und eine äußerst geschickie, aus genauester Keuntniß der Orchesterproxi» beruhende Instrumentation. Hinsichtlich de« Borzug» der einzelne» Sätze befragt, würde ich auf gut Glück sagen: dir geradeo Nun,- mern. Hai doch da- Urtheilea noch einmaligem Hören manche» mit dem Zufall gemein. Herr vr. Jadatsohu leitete persönlich sein Werk und verhals ihm zu einer gläntztuden AuSsührung. Viel leicht galt der eine der mehrmaligen Hervorrdse dies« lebendige», zündenden Darstellung." , ' S Delphin Alard f. — Im Berlage van BrSktkops öd Härtel zu Leipzig begegnen un» mehrere Biolinwerke von Pariser Prosefforen de« Conservatoire P. Bailkot und Delphin Alard. Letzterer ward 1813, al» Erster« gestorben, dessen Nachfolger und erlangte ebensall» eine große Berühmtheit. Bei Breitkops'« erschienen seinerzeit op. 18. 20 und 25 von ihm. Erstgenannte» Werk sind zehn Etüden mit Pianosortebegleitung, die anderen Sachen eine Concertpbantasie in vmoll (La Favorite) und ein große» Conccrtduo sür Violine und Pianosorte in Riuoll. Noch Dörssel'« Be- wandhauS-Statistik lernte uns« Loocertpublicum schon 1817 ein Werk von Alard kennen, eine Phantasie für BwU»» (vielleicht die obenarnannlc). Auch i» dem Abonnemenlscvncerte vom 21. Ja nuar 1856 kam ein Opu» von Alard vor, ein Biolinconcert (ohne nähere Bezeichnung). — Jean Delphi» Alard wäre am 8. März diele» Jahre» 73 Jahre alt geworden. Er war I8l5 in Bayonne oelwre». Er spielte schon al» Knabe von 10 Jahre» öffentlich. Mit 12 Jahren kam er »och Pari» aus» konkrvatorium (>827). Seine Lehrer wurden Habeneck im Biolinipiel undFSki» in der Lompositioo. Alard erwarb sich 1830 den ersten Preis im Biolinipiel. Das Jahr daraus spielte er im Loncert der „Eonccrtgesellschasl" ieine» Lehrer» Habeneck Polonaise. Paganini war zufällig gerade anwesend. „Wenn bei Euch die Schüler so spielen, wa- müssen dann erst die Meister leisten?" soll er gesagt haben. Alard ward also Mitglied der Concerlgesellschast und Soloviolinist her königlichen Privatcapelle. Im Lonservatoire lehrte er vo» 1813 bi» 1875, wo er sich, de- gütert wie er war, in» Privatleben zurückzog. Er halte die Tochter de» Geigenbauer» Billaume geheirathet und war eia reicher Mann geworden. Aus dem Lande lebend widmete er sich der Landwirth- schal» uud dem Weinbau. Er war aus Besuch in Pari», al» ihn vor wenigen Tagen ein Echlagansall hinwegrofst». — Eine Biolinichule, die er hcrauSgegebe», hat ihn besonder- berühmt gemocht. (Ein Neffe von ihm. Cäsar mit Boruamea, ist tüchtig al« Cellist au« Servai»' Schule). 8 Da« Londoner Conservatarlom „8o/»I ^euckew? ok äluiio". — Die „Times" meldet al» große musikalische Neuigkeit, daß dir Frage der Dirertorwabl sür die „kioval ^suckem?" nun entschieden ist. Bon de» beide» Bewerber», A. L. Mackenzie und Joseph Barnbv, erhielt Erster« die Mehrzahl der Stimmen, ist also der ..primipal eie t" der Musikschule. Da» Lithblalt kuüpst an diese Meldung ein günstige» Prognostik»» sür die königliche Musik schule. Letztere ist, was zugestandea wird» in der letzten Zeit zurück- gegangen. E» wird ihr Engherzigkeit und Cüguengeist nachgcsagt. Von Mackenzie, der selbst ein aller Schüler der Akademie (unter Sainton) ist, erwartet ma» R-sormen und Wiederbelebung des alten guieii Geiste», wie er unter Sir Strrndale Vennett und zum Theil »och unler Sir George Macsatr«» noch vorhanden war. Mackenzie ist Schotte von Geburt, stammt au« Edinburgh und zählt jetzt 10 Jahre. Er wurde in Deutschland, später tn London ge bildet. (Auf dem Leipziger königlichen Lonscrvatorinm hat von 1872 an auch ein Mackenzie au« Evinbutgh ftudirt. Derselbe hieß John mit Vorname».) Im Jahre 1862 erwarb er sich ba« „Königs- siipendium" („Xivi-'s sednlarsliip") an der Akademie. Was er schrieb? — Zwei Opern, ein Oratorium, eine Cantate, eine „Ou liello Käme «im» älarci" betiielle Ballade sür Orchester und ei» Violliieoiicert. Die Opern heißen „Der Troubadour" und „Colombo", da« Oratorium und die Cantate „Dir Rose von Sharon" und „Die Geschichte von Sayca". v. Brüssel. 23. Februar. ES gilt jetzt al» gewiß, daß die Meininger imLaiiie de»Juni im Monnaie-Dheater eine Reihe van Vorstellungen geben werden. Eiwa» später soll die deutsche Truppe der Rotterdamer Oper in drmielben Theater eine Reihe Wagiier'ichcr Overn vorsudrea. Dies« den Brüsselern ganz uuge- wohnten theatralische» Genüsse in den Sanimermonaien sind höchst- wahrscheinlich dem Einflüsse te» AuSstellungS^lomilä» ziizuschrkibcn. * Der Pianist Herr Conrad Aas«rge spielt jetzt ia New- -)»rk mit außerordentlichem Erkolge. Seine beide» Recital« in Likinwap Hall haben dem jungen Künstler enthusiastischen Beifall de» Publicum» und di« größte Anerkennung von Srite» der Kritik eingeiragen. Ta« „SonntagSjonrnal" schreibt: „Wir Hoden e« hier Mil einem Künstler zu tliuo, der die LiSZilche Schule nicht eiujettiq verlörpert, indem er da« Haupigewicht ans die Technik legt. Bielmehe bederricht der junge Virtuose die zartesten und reizvollste» Klang- »»rtuageu genau so meisterlich wie die stärkere» uud mächtigsten. Wenn er un» soeben durch die markige, eherne Krait seine» Fortiisimo liberraichi hat, wie in seine» Meister« 12. Rhap'odie. so fesselt er ui.« gleich daraus durch di« reiche, schmiegsam« Juuigkei» in einem Schudrri'jche» oder Chopin'schen Gtück. Eine volle künstlerische Individualität, vermachte n da« Interesse allein bi« zn» Schlnß zu seffela." „Ttie World" rühmt d>« Brillanz von Herrn Aniorge'S Dechuik «nd die geistig« Dies» sein« Auffassung. Die „Trib»»«" reproducirt gelegentlich der glänzenden Ausprechung vo» A,s«g«'« Concert ein Tort Li«jt'«, der nach einem Loacerte tu Rom de» jungen Künstler nach dem Boetrag der 11. Rhapsodie i» die Arme schloß und — wir citirea die Worte der „Tribüne" — getagt hat: „Vou, we ckear Ausoxg«. dar» pluveck «uperdlr to-ckap." der „Musical Courier", „The New-Kork Mirror" und die „New- Vorker SlaaKzeituag" fiud de« Lobet uud der «arrkeunnng voll über Herr» Ansorg«'« „meifterhaste«" Spiel. Da- Programm enthielt Beethoven (Sonate op. 31, op. 10S, op. 11 und die Lroica-Bariationra), Schumann, Schubert, Chopiu, Litzt» Haydn (Variationen ? mall), Taufig nnd Rubiosteiu. Herr Aos-rge (bekanntlich eia Schüler von Prof. vr. O. Paul ia Leipzig und später vo» vr. Franz Litzt) ist im Monat Frdroar sür 12 Coacrrte engagirl worden. C« ist «srealich. daß sich da« emiaeute Talent Aasorge'S zu jener künstlerischen Leistung«sät»gkeit entwickelt hat, die den Künstler hoffentlich aus die höchste Stufe der Bollcnduug emportragea wird. Lunft-Verei«. Im Hintere» Ecksaale (der Universität gegenüber) bleiben drei Photographien autgestell«: die Holbetn'sche Madonna in Dre«den (unveründerlich« Kohledruck von Braun in Darnach) und dieselbe in Darmstadt nnd zwar io zwei Ausnahmen van Hansstängl: vor der Regeneration und »ach der im »»ritzen Jahre von dem Münchener Restaurator Hauser bewerkstelligten und vorlrefflich gelungenen Wiederherstellung. Ausgestellt bleiben außerdem: „Eia Morgen am Achensee" von Christian Mali in Münch«,; „Franzosen ia Ingolstadt 1870" von L. Hossmaan-Zrttz; männliche«BildnißvoaLudwig Riepir in Leipzig; „Beim Morgenkaffee" von Alexander Stichart in Dresden, zwei Aquarellen „Aa d« Clbe" und „Märchen" von Paul Mohn in Berlin. „Wiaterlandschast", sowie eine zweite Serie von Pflaazenstudiea (im Bortrag-saale) voa Erich Kubierschky in Leipzig; zwei Oelgemälde, Küstenpartiea darstellend, von G. Müller i» Bretlau und Hermann Prell in Berlin, da- „Matterhorn", Aquarell von E. LH. Comp tan in Feldafing bei München, „Aus der Heimkehr voa Jerusalem", von Gras Harrach ia Tiesbarlmaantdors, „Hau-oadacht" voa Ferdinand aqerlin in Düsseldorf, „Herbst" von Hermann Prell in rli», „Ingeborg am Meere" von Hermann Koch i» München, zwei Landschafr-bilder, „Strand bei Bordighera" und „Saumpfad bei Mealoae" vo» dem jüngst verstoebeueu Leipziger Maler Jul in« Jäger. Anfang» nächster Woche wird im Oberlichisaale die Sonder- ausstellung der Werke de« Mal«« uud Illustrator« Ludwig Burger (gest. den 22. Oktober 1881 in Berlin) eröffnet werden. Sie wird eine Auswahl der hervorrageudsteu Bücherillustratiouea, Entwürfe für Wandaemälde and Glasmalereien, Vorlagen sür kunst gewerbliche Zwecke, Reiseskizzea w. umsaffeu. „Kühr» auf der Mm", de», dies« Rinder find mit «b«»s, schön« veriiesung in die Natur behaadelt wie die riu Motiv vom Piller Joch darstellende Laadschasttscenerie. Der noch voa seiner Folge voa KaukasuS-Aquarellca her in bestem Andenken stehend« Wol- demar Knoll hat eine in Oel autgeführte uud wirtlich fesselud Aach ^ behandelte Lropenlandschast in Adendstimmung ausgestellt. Der Düsseldorfer W. Degode ist durch zwei vorzüglich« größer« Land- Ichasteu vertrete», die eine versetzt dea Beschau« »ach dem ia Ge- witterstimniung gehüllte» Zwischeaahuer See, der liebliche» Sommersrischegegend für die Oldenburger und Bremer, da« ondrr, zaubrrt ia nicht minder anmuthender Weis« eine „westsilische Mühle" vor »ns« Auge. Eia wirklich bedeutende« Bild ist auch Ernst Hau«- , manu'« ,Jawort", ob« „het Iowaord", wie sich die daraus dar- gestellten Slraudbewobuer outdrückea würde». Aus dem Fischsauge, von dem da« rechter Hand am Strand« liegende Boot eben heim- gekehrt, mag in dem jungen Fischer wohl endlich der Entschluß gereist sein, die dralle Dirne um ihr I, zu frage», weun sie mit den andere» Weibern und Mädchen zur Abholung der F sche au de» Strand herabkommeu würde, und da« hat sich nun offenbar alle« gan» herrlich geschickt. Der große Moment ist gekommen und der Maler hat ihn mit seinem Pinsel lebeu-frisch aus die Leinwand gebannt. Gegenüber a»s der Staffelei sind jetzt zwei weitere reizend« Aquarellblätt« von unserem Meister. Professor Carl Werner, ausgestellt, eiur „Sceue oa eiuem Brunaeu iu einem Hose", etwa in Kairo oder einem anderen Ort« de« Orient». und eia nicht minder sein durchgesüdrte« italienische» Motiv: „Aussicht von der Terraffe d« Billa d'Lste in Tivoli bei Rom", noch besonder» intercffant durch die Stosfage, welche darstellt» wie der Eigenthümer diele» irdischen Paradiese«, Cardinal Fürst Hoheulvhe. im Jahre l862 einen dcullche» Künstler ia seinem Parke herumführt. Al» dieser Künstler ist übrigen« der jetzige Direktor unserer Kunstakademie, Herr Hofroth vr. Niep«, zu erkeuueu. Ein dritte» Squarellblalt, von Orlando Werner gemalt, behandelt ia schneidiger Weile eia Stück de» ,.<?»wpo ruccuio", de« allen römischen Forum mit seine» ehrwürdige» Trümmeru. An der Waud sür Kleiamalerei ist ein eigenthümliche« Bildchen zu erwähnen voa Alfred Schoeck, eine „Erinnerung an die Sempach« Schlacht?««" am S. Juli l886 darstellend. Ein Paar hübsche unweit davon befindlich« Sittenbilder sind der „Flickschneider" und eia zum Guitarrespiel pseisruder „Schuft«" von Otio Rauth, beide vou geschickter, liebevoller Durchführung. Ueber einige» Andere da» nächste Mal. Avals Weitke/ Kunst - Gewerbe - Museum. * Bon der Liacrufta-Waltoa Fabrik ia Hannover hat da» Museum eine größere Auswahl aa Mustern von Reliestapetea zum Geschenk erhalten. Boa England kam schon frülier eia Fabrikat uuler dem Namen Linoleum - Murali» in den Handel, welche« die bekannien Eigenschaitcu des jetzt auch bei un» immer mehr in Aus nahme konimeuden Linoleum» besaß, hanpliächlich ab« zur dekorative» Ausstattung unserer Innenräume diente. Hier haben wir e» mit einem ähnlichen, noch verbefferlen Fabrikate zu »hu». Die Lincrufta kann in erster Linie al» Ersatz der immerhin ziemlich kostspieligen, gepreßten Ledertapete angesehen werden und zeichnet sich vor allen Papiertapeien in Bezug aus größere Haltbarkeit uud encrgischere Beionuug de- Musters voriheilhatt au». Mit Vergnügen verfolgt man an dea auSgestilllen Proben die durchgängig scharf« Prägung, die an Linienreiaheit und prägnanter Darstellung nicht» zu wünschen übrig läßt. Jo, fast will e» scheinen, al» ob hier und da schon dt» Guteii etwa» zu viel gethaa ist. Da» jedem Fabrikate anhaftend« Schoblonenmäßige, kann unter Umständen io seiner tadellosen Regel mäßigkeit da» Auge ermüven. Gleichwohl muß man die sehr sach gemäß behandelle und mit künstlerischem Geschick und Geschmack var- getragene Ornamentalion dieser Reliestapetea lobend anerkenne». Auch unter Mitwirkung der Farbe taffen sich weitere Effecie «ziele», die dadurch noch aa Reiz gewinnen, al» dieselbe uachiräglich iu jeder gewünschten Nuanciruug dergestellt werde» kann. Die Fabrik hat e» sich seruer angelegen sein lasse». au» dies« paiealirte» Masse nicht nur Tapeten mit Sockel, Friesen und Borden in den ver schiedensten Bariationeii herzustelleo, sondern e» ist ihr auch möglich, feinere Holzschnitzereien zu imitireu und wie da» kleine mit ou»- gestellie Merkdüchlein zeigt, läßt sich die» Gebiet »och weit« au«- dehnen. Schließlich wollen wir nicht unerwähnt lassen, daß die Lincrusta-Walloa von eia« Anzahl hiesiger Firme» geführt wird. Neue Kunstsachen. Die photographische Werkstätte von Georg Brokesch hat jetzt, den neuesten Verbesserungen in der Technik folgend, «lue nicht un wichtige Erweilerung durch Anlage eine« zur Reproduktion uud Vergrößerung bei künstlichem Lichie eingerichteten Raume« erfahreu. Wie vollendet die dort erzielten Bilder sind, da« wird belegt durch ein jetzt im Schaufenster der Hinrich'scheu Buchhandlung, Grimmaische Straße, nach diesem LergrößerungSversahrea her- gestellten lebensgroßen Brastbilde» de» jüngst unserer Hochschule durch jähen Tod entrissenen „Gedeimraihes Wagner." Wie trrff. lich da» nach einer kleine-en Brokeich'jchea Originalausnahme geser- tigie und mit Kreide retouchirte Bildniß die Züge uud da» gänze Wesen de» Dahingeschiedenni wiedergiebt, davon mag sich jeder leicht selbst zu überzeugen. Außer diesem großen schönen Kunstwerke möge auch zugleich aoch ein zweite» ähnliche» erwähnt sein, ein ebenfalls au» der Brokes q'schen Werksiätle hervorgegangene» große» Brustbild de« Herrn „Lavell- meist« Nilisch", ausgestellt im Schaufenster der Klein'ichen Kunsthandlung aus dem Neumarkte. Auch hier steht eiur dtr schtznsteu Leistungen der Portraitphvtographie gegenüber. Boa nicht minderer Vollenvung ist zweifellos auch eiae kieioere Ausnahme de» Herrn Nikisch in Bvudoirformat. Auch aus diesem leuchtet dem Beschauer der tiefsinnige Blick diele» Künstler» lebenswahr eutgege». Nicht mindere Bewunderung erregt eine Reihe vorzüglicher Brokesch 'scher Ausnahmen unserer „Frau Sthamer-Aadriepen" in Labinetsormat. Außer zwei ungemein gelungenen Brvstbilbniffe» sind e« durchgehend« Rollenbilder derselben, zwei prächtig« Dar stillungen au» ihrer „Tiegeliude", ebenso zwei packend« Momente au» ihrer „Rrmida" und zwei schneidige Verkörperungen ihre« „Fidelis". Daran reiht sich noch eiae sinnige Auffassung ihrer „Senta" am Spinnrocken Sie werden iämmtlich den zahlreiche» Freunden und Verehrern der gefeierten Darstellerin »nd Sängerin hochwillkommen sein. Adolf Weitle. vel Vecchio's Kunstausstellung. Im ersten Saale begegnet man jetzt nach längerer Pause yiedktz eine», Werke 2. Lehnert'«, einem in Gyps modellirtrn „män«»e lichc» Mebaillon-Bildniß". Der vor nicht zu langer Zeit nach etwa kliijührigein Ausenlhalte in Rom deimgekedrte junge Künstler, der sich schon vorher durch seine prächtigen Porttaitbüsten der Frau Reicher-Kinbermanu und Franz LiSji's al» reich talentlrten Jünger unserer Akademie bekundete, Hai auch die mächiigen Kniisteindiucke der ewigen SlaLi nicht wiikungslo» an sich vorübcrgehen lasse«. Es spiegelt sich das wohl äugen,cheinlich in der edlen Durchbildung de» jetzt auSge- sicllien schöne» Reliefkopsc» Wied«. Aus der Staffel« inmitten de» Saale« steht jetzt wieder einer jener mit gewandter Technik und Wirkung»«»» i» Aquarell ouSgesührte» .Hiinenräiime", wie man sie von der Hantz Hermann Heudner's z» sehen gewohnt ist, Lichtbehandlung uud dadurch erreichte Stimmung sind ron hob«» Reize. Einen »ich- alltägliche» Genuß dielet dem Beschauer da« an der Wand gegenüber hängende „LieSl ' von F. Defregger, ein wundervoll durchleeltc« Studienköpicheii von der Hand diese» Meister». Recht malerisch er« saßt süh« Hugo Bürgel «ine „Partie au» dem Jsanvmkel zwiichea LänggrieS und Fall" vor, inlercffant durch die unendlich« Vereiasomung de» Thale» «nd den im breite« Gertllbett dader- strömcnden Fluß. Recht nett behandelt ist auch Fritz R«de, d,ng'« ..Dinrenbachlhql mit Wendelstein". Ja den Lust effecten de- Hintergründe« hat e« Aehnlichkeit mit dem voe- ettvähnten Bilde. Im zweiten Saale lach» dem Beschau« wieder «ne» jener prächtigen, man kann wohl sagen „Meisterwerke" ia Pastell von der Hand de« Professor« Bernhard Wojtze entgegen, sein „Baner", wie er diese» sillenbildliche Figuren-Bruflstück rennt. Ein schneidiger Kerl, mit selbstbewußtem Lächeln «nt« dein Drei- lvitz hervorschanend und beim Glase Sect mit einem Häuslei» harter Thal« hantier«» und dabei »ine Jmportttte schmauch«,». Schon da» Glaazlicht aus dem Handrücken allein ist »ia ächte« Kunstwerk. Nicht weit von diesem Bilde «srrut O'Stückeaberg wieder da« Herz jede« Freunde« de« Pferdesport»« mit se ne» „guten Freuadea". vier sre» im Gedöste sich bewegenden Pferde, mil ihrem Wärter und gtnem sich zwischea ihura mit den« Gefühl absolut« Stcherhett dinrtkAndea rauchea Pinscher. Ebensall« bald in« Tdierstäck äd«ara«»gen, and zwar M't gniem Erfolg ist un'« Walter Syratschäck »>« sei«»» LeMs-Ausschvß. * Leipzig- 25. Februar. Unter dem Vorsitz« de« Herr» Geheimen RegierungSrathe« AmtShauptmaua vr. Platzmauu fand am Heuligen Bormiltag «Ine öffentliche Sitzung de« Bezirk«, ausichusse« statt, welcher eine geheime Sitzung voraugegange» war. In der öffentlichen Sitzung.'wurde zunächst bezüglich eine« Wege» von Stünz nach Mölkau beschlossen, daß eine Commission an Ort uud Stelle sich erst über dir näheren Verhältnisse in dies« Wege- ongelegeaheit uuterrichien soll. — Wa» dieSchlachtbosanlage in Lindeaau betriff», so haben sich einige Mitglieder de» Bezirksausschüsse» die Örtlichkeiten, wohin der Schlachihos zu stehen kommen sollte, a». gesehen und e< ist seruer da» Gutachten, betreffend die Reinigung der Blutabfällr, eingegangea. Neu ist ferner in die!« Angelegen- heit eine Eingabe de» Gemeinderaihe- zu Liudenau aa den Rath der Stadt, welch« voa Seiten de» Herrn Bo> sitzenden theil- weise verlesen wird. Herr Bach ist dafür, einen Beschluß in dieser Angelegenheit heute noch nicht zu fassen, sondern denselben »och »uszuschiebe»; gegen den Platz, au welchem die Schlachihos- anlagr errichtet werden soll, sei nur einzuwendea, daß der Fall der Wässer in dea Schleuß«», welche die Abfallstoffe aus- jiiiiehmea haben, eia sebr langsamer sei. welcher Auffassung He« Müller widerspricht. Bürgermeister Ahuert-Zwenkau fragt an, ob der Fall jetzt aoder» liege, wie srüher? Der Herr Borsitzeude erwiderte, daß allerdings jetzt die bereits vorhin erwähnte Eingabe de» Gemeinderatbe« zu Lindeaou vorliege, welche sich grgeu die Er- richtuug eiae« Schlochthose« ia Liadeaau »»«spricht. Schließlich kommt der Bezirksausschuß überein, die Angelegenheit au e»uem spätere» Termine grsoudeN zu berathen. Sodaau gruehmigt der Bezirksausschuß eiue Reihe gewerblicher Anlage» vou Dietz iu Plagwitz, Schneider in Zweulau(Parallel- Riagose») uud Bauer-Lmdenau» sowie di« Swlachtoalogeu voa Strch er- Eutritzsch und Bauer-Bolkmar-dors. — Gleicherweise Bestätigung finde» eiue Anzahl Ditmeabrattoussache». Bezirkl-Lhierorzt vr. Prietzsch bittet um Vermehrung der Sachverständigen, welch« bei vorkommenden Erkrankung-sällen der Dhiere >dr Gutachten mit abzugeben haben. E» habe» bereit« bei legenheitftattges wovon diese hl für durchaus üngenügeud und bittet die Anzahl der Sachver ständigen bi» am dreißig zu erhöheu. Der Bezirksausschuß konnte sich mit einer derartigen Vermehrung der Siichverständigea nicht einverstanden erklären, sondern bestimmte uur, daß au Stelle von Taßmaan-Sommerseld Hauplmann Breit in a-Pau»»dors und an Stelle von Petermann-Gröbern Breiting-Liostewitz in der Liste der Sachverständigen auszunehmen sei. Die Berlesuna einer Bekanntmachung der königlichen Kreisboupt- monoschast. betreffend das Schankwejen und die Bekämpsung der Trunksucht erfolgte sodann und gab zu einer Besprechung im Bezirksausschuß Veranlassung. Jnhajls dieser Bekanntmachung wird drn Berwaltung-behörden de» Regierungsbezirks Leipzig eröffnet, daß da» königliche Ministerium de» Innern mit Befriedigung wahr ge- nommen babe.daßdie Behörden des Lande» allenthalben den feste,> Boriatz erkenuen lasten, gegen den Mißbrauch geistiger Gelränke mit Strenge »ns Thalkraft eiuzuschreiten. Da» köaigl. Ministerium habe zu erwarte», daß hierin nicht nachgelassen werde. Es würde sich alsdann auch Herausstellen, daß schon auf dem Boden der bestehende» Gei-tz- gebung sich manche Besserung herbeisühren ließe. Co ist uuler Anderem eine Ami-Haaptman»schast, welche davon Kennt».ß erhielt, daß vielfach in Gasthösen und Läden Branntwein au Fabrikarbeiter aus Borg bi« zum nächsten Lohntag verabreicht wurde, dem »oa ihr erstatteten Bericht zufolge, diesem Uebelstoade dadurch mit Erfolg eotgegengetretea, daß sie ILmmtliche Schaukwirthe und BramitweinhSndler auf die uater Umständen dierin zu erblickende Förderung der Böllerei und das ihnen solchensall- drohende B:r- sahrev der ConccssionSentziehung nach 8- ö3 der Rnch-gewerbe- ordnung aufmerksam machen ließ. -Der BezirktauSschuß nahm Kenntniß voa der gesamntten Kund gabe der köaigl. Kreisdauvtmannschast uud die köaigl. Amtsbaupi- manuschast wird da» Weitere zur Nachachtung der in der Bcrjügung enthaltenen Bemerkungen veranlaffeu. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen wurde die Tantiäme welche die Hausverwalter der BezirkSaaftalte» Möckern und Taucha vom Arbeittverdienst der Insassen dieser Anstalten erhalte», aus sechs Procent festgesetzt. Die Vertreter der Unaugeseffeneu m der Gemeinde Böhlitz- Ehrrnberg haben die Vermehrung der ll Ausichußpersmien ,m dortigen Gemeinderath um eineu Unangrseffeur» lcaniragt. der Gemeiiiberath selbst hat diesen Antrag adgelelmt, die Antragsirller hob«H sich an die königliche AmiShauptniannschasl gewendet, welch» heute die Angelegenheit dem Bezirk»an«>ch:iß du ch den Reserenten, RegierungSrath voa Loebe». vorirua Nach Darlegung der Steuerverhältniffe kam der BezirkSauSichuß zu der Uebrrzeugung, daß die Leute ein wohlbegrüiideie» Recht halic» und so wurde die beantragte Bermedrung de» Äenieinderaih« von Böhlitz-Lhrenberg um einen Unangeskffenen «eiiehmigt. Fernerweii genehmigt wurden die OrlSslalute vo» Mölkau. Görnitz. Dösen, Althen uud Rüden, sowie der Nachtrag zum OitSsteiul von Groß-Dölzig. Die Gemeinde BolkmarSdors beabsichtigt au Stelle der ..Le pzige, vorstadtzeituiig" den „Stadt- und Dorianze:gcr" zur Bciüittn:- Iichupa amtlicher Bekannimachungen zu wäulr». wa» der Brinks- auSschuß genedmigie. Herr RegierungS-Affesioc Grviscr berichicie sodaau über de» Antrag der Gemeinde Möckern, t« ganze» Ver- waltuugSbezirk der königl. AmtSbauptmannichast einen Verdand zu bilden, in welche», die Einsührung der odligatorische» Trichinenschau zu bewerkstelligen sei. Der Herr Rejerkiit do-> dervor. ein derartiger Verband dätte nur Sinn, wenn sich dir Siadi Leipzig betheiligte; da die» aber nicht zu erwarten ft<he, tö ine man sich auch nicht sür einen Verband qedachter Art erwärmen und demgemäß stimmte der BezirkSauSichuß bei, da» Gesuch der Gemeinde Möckern abschläqiq zu bescheiden. Genehmigt wurde der Naäitrag zum Anlagerequlaliv der Gemeind« Gohli», wonach da« Reineinkommea der Aclieiigeicllichasl.n nach denselben Grundsätzen zu besteuern ist, wie dasjenige von Privaten. Der bereit» seit längerer Zeit zwischen der Geiiiemde Conne witz «nd der Stadt Leipzig bestehende Cireit, betreffend die Besteuerung der Gasanstalt »ad de» Wasserwerke» ist bekanntlich zu Ungnusten Leipzig« entschiede» worden nnd Leipzig Hot sich auch mit dem von Connewitz vorgeschlagenen Best-uerun,»- modii» ciilveikanden erklär». E» sind indessen vo» der Besteuern»-; noch verschiedene Abzüge zn machen, welche sich bei der Ga», anstatt brlonlen o»i LOOOVV ^1 sür Unterhaltung öffentlicher Wege und ank 285 «8ü ^l für Abnützung, bei der Wasserleitung tft »in Abzug von 8 Vrvcent. a so von NZ »15 ^l. von der Beßeventtl M «ach«». Conv«»itz mech« nv» den Ein«,«», daß >
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