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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-28
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1888
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Vierte Leilagt zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 59. Dienstag den 28. Februar 1888. 82. Jahrgang. Volksunrthschaftliches. Ml» für dies«» Thetl bestimmte» Sendungen find »a richten an den verantwortlichen Redakteur desselben L G. La»« ln LelpztL Telegramme. Im späteren Verlause gestalt'»« sich die Tendenz — den Russen- ^ mark: ausgenommen — ziemlich sest, daS Geschält erreichte indessen auch während der »weiten Bürseiihälsle nur geringe Ausdehnung. Bankpaviere und Renten unterlagen mäßigen Schwankungen, in- ländische Bohnen waren gut behaupte». Aus dem Markt siir sremde ! Transportwerthe ruhte der Verkehr nahezu vollständig: sür Schweizer Nordost erhielt sich Kauflust. Bergwerksactien sandcn auch gegen l Schluß keine Beachtung. Nachbörse seit. Zu de» neuesten Lügen der polnischen Blätter gehörte noch die s von einer großen Geschästsslockanq in Warschau und von den Fallisse ments von 12 Firmen. Das Warschauer Börsencomiiä demenlirt dies dahin, daß Alles gänzlich grundlos sei. Seit Beginn des Jahres sei kein uenneuswerlheS Falliment vorqekonrmen. 8- Dresden, 27. Februar. (Privat-Telegramm.l In der heut« stattgeiundenen Sitzung de- Aussichlsraths der Dresdner Baak wurde die Bilanz pro 1887 vorgelegt. Dieselbe ergiebt einen Brutto gewinn von 4 821024 oder nach Abzug der Handluag'unkosten, Steuern und Abschreibungen eine» Nettogewinn von 3 150 224 ^1 (1886: 3 124 584.20 >1). Der »uni 28. März e. »inzuberusenden Generalversammlung wird die Vertheilung einer Dividende von 7 Procent — also gleichviel wie im Boijadre — vorqe'chlagen. Dem Reservefonds w-rden 180000 ^1 (1886: 180OM X) zu- gcwieie» und 15 347 -st aus neue Rechnung vorgetrage». Der Gewinn setzt sich zusammen aus Sorten 172 838 (1886: 60 383,20 ^), Zinsen abzüglich vergüteter Zinsen 2 156 034 ,8t (1886: I 131 167 .4); Provisionen incl Wechsel Comptoir Dresden, abzüglich vergüteter Provision 1 529 483 .4 (1886: 1 401 178 und Effecten- und Consortiol-Conto 423530^4 (1886: 277 782 45 -4). — Der Abschluß kann als ein recht besriedigender bezeichnet werben. ^"ski. Aachen, 27. Februar. Die erste englische Post vom 26. Februar ist ausgeblieben. Grund: Sch ss in Ostende nicht herangckommen wegen ungünstiger Witterung im Canal. Finanzieller Wochenbericht. Der Zar ist doch der mächtige Mann, der i»it seinem Stirn- runzeln di Börsen in Angst jagt. Sei» Hofstaat im Auslände besieht aus lauter Baissiers, die ihm zutrauten, er werde v» kauque spielen, um was — ja da- ist ein Räibsel. Der Zar in Gatschina hat aber Grund genug, um Scheu vor Kugeln zu empfinde». Der russische Stolz hat sich nicht nur in Bulgarien eine Demüthigung gesalleu lassen müssen, viel schwerer wiegt die Lredstlosigkeit, welche seinen Finanzen in Europa zu Tkeil geworden ist. Der Creditrubel Hai säst die Hälfte seines WertdeS verloren, und noch ist kein Anhalt geboten, daß das Maß de- Rückganges abgeschlossen ist. Seltsam klingt es, wenn dem Zar als einziges Mittel, dem Mißkredit seiner Werlhzeichen, seiner Echulddriese dringend onqerathen wird, tried- liche Politik zu treiben, während alle osficielle» Dokumente auS Petersburg nur der Ausrechierhaltuna de« Friedens Huldigen. Er 18. Februar. Credit 139'/« Franzosen 86'/, Lombarden ..... 32 Deutiche Bank .... 164 Diskonto 101'/, Mainzer 103'/, Marienburger .... 50'/, Ostpreußen 75'/, Mecklenburger .... 131'/, Galizier 77'/, Elbethalbahn .... 66'/, Dnr-Bodenbach.... 116'/, Gotthard 116'/, 1880er Russen .... 76'/, Rulsiiche Note» .... 171'/, Ungarische Goldrente . . 77'/, Italiener ..... 94'/, Laura SO'/, Dortmunder Union . . 68 Montag: Starke Esecuttonsverkäuse Weitere- Sinke» der rujsljchen Noten und Fonds. 25. Februar. 139'/. 86'/. 31'/, 164 193',. 103',, 50»/. 75»/, 131'/, ??'/, 66',. 116'/, 116'/. 75' . 167'/. 7?'/. 94'/. 90'/, 67'/. für rassische Rechnungen. soll seine Truppenanhäusungen au- Pole» jurückziehen, heißt das Liebäugeln mit den Franzosen soll auikören: der ehrgeizigen Macht- und Ländergier soll entsagt werden. Und nicht nur das, auch das Zollsystem soll geändert werden. So schreibt die „Nationalztg. Fragt man »ach den Heilmitteln, die Rußland zur Hebung seiner Valuta anwenden könnte. Io giebt es daraus nur eine einzige zu treffende Antwort: der Friede»! Leistet Rußland Verzicht aus seine Ausdehnungsgelüste im Orient, so kann es nicht nur Ersvarnisse machen in seinem Staatshaushalt, sonder» auch Zeit und Ruhe ge wiiinen sür die wiridichaslliche Erschließung des Landes, daS überreich an nalürlichen Schätzen des Bodens und der Arbeit ist. Freilich mutz der poliiijche Frieden von dem wirlhschasllichen begleitet und unterstützt werde», daS Handelssystem muß dasjenige werden, das nach Ansicht aller großen StaaiSökonomen, selbst eine- schutzzöllnerischen, wie Friedrich List, für Lander mit extensiver Lultur, dünner Bevölkerung und Lapitalarmuth einzig und allein passend ist: daS FreihandelSlystem, wobei nicht gesagt werden soll, daß diese- eia radikale» zu sein brauch». ES muß aber so viel Freiheit der Bewegung herrsche», daß sich ein Austausch der Ackcrbauproducic gegen die Manusacte de« Aus landes im Allgemeinen ungehindert vollziehen kann, damit die wirihschasiliche Ausgleichung Rußlands mit Ländern aus höherer Luliur. uud WirthschastSstuse ermöglicht wird. Zuzuqebeu ist, daß Rußland diesen Theil der Ausgabe nicht ilolirt ersüllrn kann und die herrschende Schutzzollpolitik der Länder Mitteleuropa- ihm dort» Schranken setzen würde. Alle übrigen Mittel, die man in Rußland etwa versuchen möchte, welche nicht eine friedliche Politik und eine Aenderung de- Zoll systems zur Basis nehmen, bleiben künstliche und müssen endlich zur Schädigung des russischen CreditS und zum Rechtsdruch führen Gewiß Hai die übermülhige Politik Rußlands gegen Bulgarien Rußland den liessten Schade» gebracht und nach und nach die jetzige Lage veranlaßt. ES ist auch nicht abzusehen, wie eine bloße Negaiio» des Coburgers Rußland seinen Wünschen näbcr bringen sollte: denn bios dem Zaren zu Gesallen werden abgesehen von Deutschland und Frankreich, die anderen Mächte schwerlich dem Verlangen ent sagen, vorder über Rußland» weitere Pläne auigektärt zu werten, um einen festen Boden zu gewinnen, um nicht Veranlassung zu un geregelte» Zustände» in Bulgarien zu geben, die allerdings den russiichen Parteiführern Handhaben zu Aufständen gewähren könnten. Die politische Lage bleibt also unentwirr«. Für den europäischen Friede» ist es am besten, wenn e- bleibt, wie es einmal geworden. Der Zar hat eine schwere Wunde an seinem Ehrgeiz davonge- tragen. Man hat ihm in dem Staate, weletier durch Rußland zur Selbstständigkeit gelangt ist, die Ihüre gewiesen, und wie soll der Herrscher von hundert Millionen Unterthanen so etwas ertragen! Die ganze Angelegenheit wird noch dadurch complicirter, baß die ostrumelische Frage, welche zu der ganzen Verwickelung Anlaß bot. dabei zu erwägen ist. Kurz, der Schritt, welchen Rußland gethan hat. kann nicht als ein Zeichen des RückweichenS von seinen Präien sionen betrachtet werden. Die weitere Enttvenhung seiner Schuld briese wird dadurch nicht ausgehallen werden, sondern im Segentheil herausaelordert. Bekanntlich hat Rußland die Goldtinsea seiner Anleihen durch neue Anleihen meist in Deutschland ausgebracht: das sällt jetzt weg und führt mit zu der gegenwärtigen Lalamitäl. Um io unbcgreis- licher, meint die „Nationalztg.", erschein» die Kurzsichtigkeit de- Herrn von Wylchnegradski und der Katkow'schcn Politik, welche sich in Rcpressivmaßregeln gegen die deuische Industrie, in der Mißachtung und Verfolgung deS deutschen Elementes in Rußland nicht genug thun konnte» und den finanziellen Krieg mit Deutschland leichtsertig provokirle. Nach demselben Blatte kamen am Rnssenmarkte enorme Lassa verkaufe vor. die an einzelnen Tage» die Summe von 2—300 OM 4 erreichten. Die starken Blancore>käuse der Spekulation schlossen sich dem au. Der Petersburger Börse, welche srüder als Häuserin auiqetrete» war, natürlich unier Creditonspruch, wurde derselbe b« schränk«, io daß diese Intervention weqfiel. Die Enlwertbunq der russftche» Noten war, lchreibt die „Voss. Ztg", in erster Linie die Folge von Lcrkäusea sür russische Rechnung. Es kamen säst täglich Imperiale au- Rußland, weiche ia die Lasse der deutschen Reichsbank wandelten. Die Ent wendung der Valuta ist. wie wir wiederholt nachgewielen haben, eine Folge der ungünstigen Zahlungsbilanz, und diese hat sich i» neuester Zeit durch Creditdisairänkungen und Crediikündiguagen in Rußland, durch den fortdauernden Abfluß von W>rihvap>eren nach Rußland und ungünstige Exportverhältnisje Rußlands verjchärst. Daß die Spekulation auch aus diesem Gebiete durch Blaucoverkäuse für die Baisse operirte, ist nicht zweifeldast. Neben den Rulsenwerihen spielten die anderen Papiere bla» ein« Nebenrolle. In Tausch gegen Russen wurden viellach Iialiener ge nommen, die von einflußreichen Kreisen begünstigt werden, wie seiner Zeit die russischen Siaatspapiere, meint die „Nationalztg." Eine Hand wäichl die andere. Zuleyi richtete sich die Aufmerksamkeit aus die großen Banke», namentlich Tisconl-Lommandit. Ter günstige Ausfall der Divi Lenden so zahlreicher Bankinstitute, selbst der ReichSvank, gab An laß dazu Im Allgemeinen herrschte sonst Zurückhaltung der Spekulation Sie hatte genug mit Russen zu Ihu». AnbernsallS war GejchüslS- losigkcit auch da- Kriterium der letzten Woche. Heber den Verlaus der Berliner Lonnabendbörle wird geschrieben: Der neuerliche Rückgang der russischen Noten und mit diesen auch der übrige» russischen Wcribe verstimmie bei Beginn di« heutige Vörie und veeonlaßlc das Austauchen verschiedener Becüchte, deren Wiedergabe wir unterlassen. Das Geschäft entwickelte sich ziemlich leb- hast jumtift im Anichluß an die Uliimoliquidation. Credit wäre«'/.Proc., Lommandi» eben so viel niedriger, während andere Banken unverändert blieben. Sehr starke« Angebot zeigte sich sür die Aktien der russischen Bank, welche gegen 2'/,Proc. »schließen. Die Umsatz« in den»,chea speku lativen Bahnen waren geriagsügig und die Looks« nor wenig verändert. Auch österreichisch« Bahnen still. Schweitzer Bahnen etwa« fester, besonders Nordoftbohn steigend. Ritteimeer beha»V«et. Bergwerke waren fest, nur Bochumer schwächer. Italiener nnd U^ar, gab«, 1 ' "A nqH. d»aegn> Ware» «Mpter^ fortgesetzt in gntrr Frage. Vaake« «. eotahr . Eingetragene Otenoffenschalt. Leipzig. 27. Februar. Am gestrigen Bomittag fand die diesjährige ordentlich« Generalversammlung der Leipziger Lredilbank (kingetr. Genossenschaft) >m großen Saale der Ceniralhalle stall. Es hatte» sich hierzu 555 Mitglieder eingesunden, eine Zahl, welche be- kündet, daß in deren Kreiien fortdauernd ein rege« Jnieresje sür die Angelegenheiten des Instituts, dem sie angeliören, vorhanden ist, auch wenn nicht besonders brennende Fragen vorlicgen. Wenige Minuten noch '/,1l Uhr eröffnet« der Voi sitzende des BerwallungsratdeS, Herr Hosbuchdinder Fritzsche, die Versamm lunq mit herzlicher Begrüßung der Anwesenden und Erledigung der gesetzlich vorgeschriebe»»» Formalien. Der Redner betonie in seiner Ansprache, trotzdem daß im verflossenen Jahre schwere Kriegswolken am politischen Horizont gestanden und die allgemeine Geschäftslage in mancher Beziehung zu wünichen übrig gelassen habe, so seien die Verwalkungsorqane der Lredilbank doch in der Lage gewesen, einen IahreSberichl vorzulegen, welcher vom gulen Stand der Bank Zeugniß ablege. Ein neue- Genosienlchaltsgeietz stehe in unmittelbarer Aus» sicht. Welchen Einfluß daüelbe aus die Leipziger Crebilbaiik ausüben werde, das entziehe sich, da der Entwurf noch unbekann sei, vorläufig noch der Beurih, ilunq. Der Verirrter unserer Stadt im Reichstag, Herr Bürgermeister l)r. Tröndlin, habe sreunblichst zugesichert, den E»t- Wurf, sobald er dem BundeSiolh und ReicdSlag zugegangen, dem Vorstande der Crcditbank zu übermitteln und dann werde der Bor stand in der Lage sein, der Angelegenheit näher zu treten und zu beickiließen, welche Anträge er an die Mitglieder z» bringen habe. Die Frage sc! sür die Creditbank keine brennende, »hr Reservefonds belaufe sich aus 2'/, Millionen Mark »no dieser müsse erst verloren gehen, ede die Solidarhalt der Mitglieder in Betracht kämme» könne Bon außerordentlichen Vorkommnissen in der Geschäsisverwalkung der Lredilbank >m letzten Jahre sei in erster Lime daS 25 jährige Jubiläum des Herrn Pros. Heyn», der der Creditbank rin Viertel lahrhundert hindurch in verschiedenen Stellungen, zuletzt als Mitglied des Aussichisratkes, angehürt und dadurch bekundet habe, welches Vertrauen und Ansehen die Creditbank genieße. Leider seien seine Gesundheitsverhältnisse solche, daß er mit seinem Jubiläum zugleich seinen Austritt habe erklären müssen. An seine Stelle sei iem Stellvertreter, Herr Buchdruckereibesitzer Guido Rcuschc, be rufen worden. Nachdem hieraus die Wahl von acht Dahlgehilsen erfolgt war, wurde zu Punkt 2 der Tagesordnung, den Geschäftsbericht sür das Jahr 1887 betreffend, üdergegangen. Herr Direktor Madack gab hierzu ausführliche Erläuterungen, denen wir Folgendes entnehmcn: daS Spesenconto Hot eine Er Höhung von 3700^1 gegen daS Vorjahr ersadre», weil die Beamten gehalle die dringend wünlchenswerlhe Ausbesserung ersohren haben und andereniheils die Lredilbank mit 1000 .4 höher zur Einkommen sleuer berangezogen worden ist. Es sind gegenwärtig bei der Bank 23 seftbesoldetk Beamten vorhanden und die 2 Caisirrr batten einen baaren Gelvumsatz von 104 Millionen Mark zu bewältigen. A» die 18 OM Conlen waren zu bearbeiten und abzuschlußen Der Redner zollte den sämmllichen Beamten sür ihre treue und fleißige Arbeit Dank und Anerkennung. Das Darlehasconto liefert ven Beweis, daß die Leipziger Lredilbank idren Charakter, ci» Credit iustitttt sür kleine Leute und den Mittelstand zu sein, gewahrt hat und auch beim Wechselest,»» ergiebt st», baß dieses Princ>» ausrecht erhalten worden ist. Bon 23 314 Wechlcln waren 16 619, die aus Beträge unter 500 ^1 lauteten. Zwar sind auch größere Wech'el vorhanden, darunter einige in Beträgen von nahe an IM OM ^1, ober eS sind da- nur Wechsel, die zur Anlegung über- flüisigen Geldes von anderen hiesigen großen Bankinstituten gelaust wurde». Kein kleineres Darlchnsgesiich ist deshalb zurückgew lesen worden. DaS Immobilie »-Conto war in srü Heren Jahren »lehrsach Gegenstand des Angriffes. Heule liegt die Saide so, daß die beiden größeren Grundstücke, welche die Lredilbank halte erwerben müssen, das,.Deutsche Haus" in Liudenau und ein Hausgrundstück in der Gustav Adolph Straße, im vorigen Iabre verkaust worden sind und zwar mit einem Reinqew n» von etwa 20 000.4 Die Verminderung drr Zahl der Mitglieder der Bank läßt sich wohl in erster Linie aus die durch widrige Ersadrunqen bei anderen Banke» und die dadurch hervor- gerusene Besorgniß vor den Wirkungen der Solidarhas» zurücksühren Nu» wer kein Vertrauen zu der Creditbank habe, den könne und wolle man nicht halten. Bedauerlich sei allerdings, daß Solche, denen die Lredilbank von Anfang der Begründung ihrer Geschälte unter stützend zur Seite gestanden, nachdem sic emporgekommen, der Bank den Rücken wenden und nun ihre Lreditgeschäsie m>t der Reichsbank, drr Lrediianstalt rc., bet denen sie früh-r schwerlich Credit gesunden haben würden, machen. Die Lreditbank müsse sich eben damtt trästei», daß sie die Betreffenden schwimmen gelernt, baß sie ein Institut sür kleine Leute sei. Glücklicherweise gebe eS auch Solche, welche, auch wenn sie in bessere Verhältnisse kommen, der Lreditbank ihre Theil nebmerichalt erkalten und dem geqenüber wolle er, Redner, betonen daß die Lredilbank auch ferner Alle» ausdieten weide, um das ans sie geletzte Vertrauen zu rechtserliqen, damit Jederniann ihr mit Rüde seine Capitalien onvertrauen könne. (Bravo!) Der Borstand der Bank, so erklärte Herr Direclor Madack zuletzt, würde recht wohl tn der Lage g-wesrn sein, eine höhere Divivende vorzuschlaqen. »der er lei in erster Linie dafür, die Gläubiger der Bank zu schützen und in zweiter Linie die Mitglieder. „Erst unsere Gläubiger, dann wir!" (Lebhafter Beiloli.) Bon Herrn Richter wurde hieraus die Ansrage gestellt, ob und welche nöbereAuskunft die GeftllschoilSorgan« über den kreinplei'schen Proceß. dessen ungünstiger Ausgang im Gejchäsisdericht kurz an gebeutet sei, geben könnte». Herr Direclor Madack erklärte, wie es gekommen sei, daß die Lreditbank bet der gedachten Angelegenheit beträchtlichen Verlust erlitte» Kobe, drr allerdings durch die Bereitstellungen der letzten Jahre völlig gedeckt sei, da- laste sich mündlich lchwer darstellea und es habe deshilb Herr Rechtsanwalt Edmund Schmidt eine aclenmäßige Darstellung der Müller - Krempler'schen Proceß angelegrnhett ,m Aufträge der Baakorgane versertig». die aus Wunsch der Versammlung verlesen werden könne. Er könne dazu nur noch bemerken, daß man in drr Regel an« Schoden Nag werde, er siebe ober vor einem Rätblrl und er Wiste nicht, wie er das nächste Mal in einem solchen Fall baudeln solle. Ani allgemeinen Wunsch wurde die aclenmäßige Darstellung der Proceßangelegendcil durch Herrn Direktor Helm verlelen und es ries dieselbe allgemeine Sensation hervor, aber nicht in dem Sinne, daß etwa dem Direktorium der Crcditbank wegen Mangel- an Vorsicht oder dergleichen ein Borwurs gemacht worden wäre, im Gegenlheil, alle Redner, welche daS Wort ergriffen, erkannten an. daß daS Direktorium nicht anders habe handeln können. Ziemlich allgemein wurde der Wunsch laut, daß die actenmäßige Darstellung auch der Gesamnitheit der Mitglieder und der große» Allgemeinheit durch wortgetreue Bcröffeiitlichung in der Tagespresse bekannt ge- geben werden möge, da in den weitesten Kreisen große- Interesse an dieser Angelegenheit genommen worden sei und insonderheit von Herrn Krempier versucht worden sei, die öffentliche Meinung zu seinen Gunsten z» gewinnen. Da jedoch Herr Rechtsanwalt Edmund Schmidt aus das Bedenkliche einer solche» wetteren Bcröffcnilichunq hiuwies, so begnügte sich die Versammlung schließlich damit, daß sie den Vorstand der Creditbank beauftragie, eine größere Anzahl ge druckter Abzüge der actenmäßiqen Darstellung anserttgcn zu lasten und sie aus dem Bureau der Bank auszulege», wo sie die Mitglieder in Enipsang nehmen können. Wir entnehmen dem Inhalt der Darstellung kurz Folgendes: Im Jahre 1884 hat die Leipziger Lreditbank nach und nach dem Agenten C. Jul. Müller 26 Stück Wechsel in Höh« von etwa 35 OM ^!, die vo» ihm au! Auswärtige gezogen waren und aus denen sich das Blancogiro I. G. Rrempler befand, discontirt. nach dem Herr Krempler dem Tire »or Madack die Mittheilung gemach! hatte, daß er dem genannten Müller zum Betriebe seines Geschäfts Unterst,itzlinq gewähren Als Müller wieder drei Wechsel zum Discont überbrachie, ist dieser neue Antrag zunächst abgelehot worden und hat sich Herr Direktor Madack z» Are,»vier begeben, um diese» über die Höhe der eingegangenen Wechielgiro-Berbindlichkeiten zu unter richten und be> diejer Gelegenheit hat Herr Krempler, dem die Wechsel vorgeleqt wurden, erklärt, daß die daraus befindlichen Zeich nunge» seines Namens von ihm bewirkt wären. Dieselbe Erklärung Kai später Herr Krempler dem Notar der Bank. Herrn Rechtsanwalt Ludwig, gegenüber zu Protokoll gegeben Nachdem der Agent Müller aus Antrag Kremvler's, welcher erlahre» hotte, daß Müller die Accepte aus den Wechseln gesälscht, steckbrieflich veriolgt worden war und sich da- Lebe» genommen, wurde Herr Krempler im Wechselproteste verklagt. Hier trat derselbe nun zum ersten Mal mg der Bebaiiptung hervor, daß aus der großen Mehrzahl der Wechsel, zwanzig, sein Name geflillcht sei und erklärte, seiner Zeit, a!S er die Echtheit der ihm vorgelegtcn Mcri bestätigte, consternirt gewesen zu sein. Es sind verichiedene Zchrisienverglkicher Hinz» gezogen worden und die erste Instanz ver»rlhei»c Herrn Krempler zum größte» Theile des Klaganipiuchcs. zur Zahlung von 29 316^ Aus emgcwendete Berufung bat da- köniql. Lderlandesgericht jedoch besnnde», daß. wenn der Beklagte eidlich erhärte, daß er die aus den bezeichneten 20 Wechseln besiudlichen Giri weder selbst geschrieben habe, noch durch einen Dritten habe schreiben lassen, die Abweisung der Klage zu ersolqen habe und es ist denn auch, da der E.d ge leiste! worden ist, die Abweisung der Klage erjolgt. Auf Anfrage deS Herrn Naumann erklärte Herr Director Madack. daß der Geiammiverlust sür die Creditbank au« dem Krempler'schen Proceß sich aus 35 4M >1 belause, die Kosten und Zinsen inbegriffen. AuS der weiteren Debatte, an der sich die Herren Siegismund. Rami», Pergamenler, Brüg u. A belheiligten. heben »vir hervor, daß vo» dem Letztgenannten die Frage des Geldübcrsiustes. der auch bei anderen Bankinstilulen hervorlrete, berührt und daraus bingewiesen wurde, ob nicht dazu die Erhöhung der Slaminaiitheile von 300 aus 500 .4 beigetragen habe, wobei er zugleich der Er- Wägung anempsahl, die Ausbezahlung der Dividende nicht erst von de» voüeingezadlte» 500 beginnen zu laste». Herr Dirictor Madack trat der crsteren Ansicht mit dem Hinweis entgegen, daß das Mitgliekcrcapiial heule geringer sei, als damals, wo die Slanim anlheile nur aus 300 .4 lauteten, und betonte weiter, die Hinaus schieduiig des Termins, an dem die Dividende auSbezahil wurde, sei geichehen, um e was dcizulragen, die Mitglieder der Bank an das Sparen zu gewöhnen. Ter Geschäftsbericht wurde hieraus allentkalbeu genehmigt, des gleichen aus den Antrag deS Aussichlsralhes. den Herr Iah» de gründete, die Iahresrechnung sür 1887 sur richtig erklär!. Die Versammlung crlheilte jerner ihre Zustimmung, daß aus das abge lausene Jahr aus dem Reingewinn des Geschäftsbetriebes der Leediibank eine Dividende voa 7 Proc. an die Mitglieder zur Bcrtdeilung gelangt. Nachdem noch die Wahl von vier Mitgliedern des BerwaltunqS rathes und eines Mitgliedes des AuisichisraiheS durch Abgabe der Stimmzettel erfolgt war, wurde die Versammlung nach zweistündiger Dancr geschlossen. Lvba»-We,ße,iberg. Olberndau-Saydo-Molda« oder Bieaenmübl mit Zweigbahn Older liha'i-Rüdenau.Kallich Neubausen-Soffen. Oschatz« Slrehla , Sauversdorj - Schönheide, Waldhcim - Harlha - Rochlitz, Wo kenstein Jülisteidt. Zur Kenninißnahme die Projekte Allenburg-Kohren-Nars- dars,.Hltenburg-Penig-Burgstädt-Miliweida-Hainichen.Freiberg, Blteu- buig-Waldenburg-Limbach, AIicheiiinitz-Harlhau-Neukirchen-Iahns- dorj, Ehrensriedersdors-Geyer-Zwönitz, Grimma-Lausigk-Borna^ Groitzsch-Pegaii.HöhIIeich-Lrlmaiinsdori. Kiv^dors-Allenderg-Moldau, Krümmde, msdorj-Hohenstein-Lohme», Lmidach-S». Egidien, Lotten- grüa-Plaiien, Liinzcnau-Cossen, Markneukiichen-Crlbach. Niederwiesa- Mittweida lZschopautbaldahn), P!auen-We>jch>itz Pirk-Hos, Lchön- heide, von, Forisetzung nach der Chemnitz-Aue-Adorjer Bahn, Olberu- ban Drulicheinsiedel (Schweinitzihaldah»), Voigtsgrün-Reichenbach- Mnlau-Greiz, Wildes Weißeritzlhal-Fraucusiein, Wilzschhaus-Larls- scld, Wilsdrus.Mohi rn-Nosjen. In Betreff des Proiecles Adori-Roßbach-Hos beantragt die Devu- talion, die Ermächtigung zur Ertkeilunq des Exprovrio- tions-Befugnisse- an das Eisenbahncomilü Aich-Roßbach sür die Strecke Roßbach-Ebniolh-Possek-Laade-grenze auezusprochen. Aus sich beruhe» lallen, also obgeivieien werden folgende Projekte: Biichoiswerda-Großröhrsdors, Lranzatil-Oberwiesenthal, Großharl- maniiSkors-Ralienslein, Lhum-Meinersborj. Wurzen-Ellcuburg. DermifckteS. Lrip;1si, 27. Februar. § Aus der Fremde. Die sranzösftche Ministerkrisis, 'welche befürchtet worden war, Kat nicht stattgeiuoden, und so konnte» die Course an der Pariier Börse eine steigende Richtung am Schluß der Woche einschlageii Anlagekäuse sörderien den CourS der Renten iu die Höbe. In Rio Tiulo trat aus Realisationen starke Baisse rin, welche zuletzt aus Käufe wieder einer aulwänsstrebenden Tendenz Platz mochte. Der Wochcngeioian der Ban' beläuft sich aus 256000 Frcs. Em Pariser Handelsblatt veröffentlicht eine Liste der Gesell schaften, welche »ili der Mclall-Compaqnie in Coalilion getreten sind, und deren jährliche Production. Demnach wären et: Die Knpsergescllichast am Cap mit 3300 t. Namoqua 1500 t. Bella Cove 1200 >, Vigenacs 2000 t, Rio Tinto 25 000 t, Tdarsis 11000 t, Maion und Barry 7000 t, Calumet und Herla 25000 t. Boston und Montana 10 000 t, Anaconda 26000 t, Tamarack 3GX) t, Quebiada 40M t, Arizona 3l/M t, Ponulcilto 3000 t; zu sammen 127 OM t. Dazu möge» noch kommen einige andere Pro- ducenlcu »i Chili und Amerika und vielleicht Australien. Die sraiizösilchc Regierung bemüht sich zwar, um einen HäNdels- iraclat mit Ilalien zu Stande zu bringe», indes) die prolectionistijche Tarisconlmiisio» der Kammer ist allen Coiicesfionen enlgegea und mchl zufrieden mit de» vo» der Regierung bereits scstgesctzlrn hohen Tarile», hat sie »och höhere Auintzc gemacht. Dagegen mußte sic einer Erhöhung des Zolles aus rohe »»d gesponnene Seche cniiagen, da Lyon sich dagegen slemiitte. ES wurde nachgewiesen, daß die sranzüsüche Production, welche angeblich geiitiützi werden sollte, blos 700 000 roher Seide liejerl von den 7 Millionen, welche in Frankreich bearbeitet werden. Die Fabrikation von reinen und ver mischten Seidenstoffe» in Frankreich repräsentirt einen Werth van 500 Millionen Fennes, vo» bene» 300 ausgesührt werden, und ein Zoll aus das Nohinaierial würde als Prämie sür t»e gleiche Fabrikation des Auslandes wirken in ihrer Concurrenz aus dem sranzöstichen Markt zuin Schaden der 6M0M Arbeiter, welche in dieser Branche ,» Frankreich Belchäsliguiig finde». Die Einnahme» des Suez-Canals i» der zweiten Dekade des Februar beliefen sich aus 1 850000 Frcs. gegen 1 420 VM Fres. im Vorjahre. Der dcclnrirle Cselmelallverkchr mit den» Auslände stellt sich im Januar gegen 1887 folgend: E, »fuhr: Ausfuhr: Goldbarren Goldmünze» Silberbarren Silbcrmünjtii Der 1888 1 616 140 lOll 280 1 071 44" 7 966 568 14 72a 428 Geldmarkt, läiieibt 1887 1 686 756 2 286 400 16« >0 422 6 301964 11 87a 542 der englische 1888 1 383 468 10 485 526 6'.» 385 8 366 -44 20 3i»4 923^ 1887 23 6ii4 104 13 733 843 856 304 5 424 510 43 678 761 DaS Ergebnis) der heutigen Stimmenauszahliiiig war, daß zu Mitglieder» dcS Verwaliunqsralhes wiedergewählt sind di« Herren: Glasermeister Fried. Engel in Neureudnitz mit 505 Stimmen, Direktor 11r. Helm in Leipzig mit Polizeianttsiecrrtair Hie, semann in Leipzig mit Tapezierer-Obermeister Michaud in Leipzig mit zu Stellvertretern die Herren: Kailsmann C. Aug. Brunow in Leipzig mit . Fuhrwerksdei. Iheod. Schulze in Leipzig mit Schloffermeisler Bruno Sauer in Leipzig mit Scho, »stkinsegrrmcisier Zehn in Leipzig mit zum Mitglied d«S AusfichtSrathcs Herr: Buchdruckereibesitzer Rcuschc in Leipzig mit . 523 522 515 317 Stimmen, 355 342 l149 523 Stimmen. * Wir empfangen noch folgende Mittheilung: „Wie wir hören, ist auf Antrag der Generalversammlung die in derselben vorge- tragene aclengcmäße Darstellung deS Herrn Rechtsanwalt Edmund Schmidt über die Mnller-Krempler'jche Proceßange- legenheit sür die Mitglieder der Leipziger Credit-Bank als Manuscrivt gedruckt worden und kann dieselbe von Dicnslag ab gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte im Banklocalc t» Empfang genommen werden." vie im Königreich Sachsen projectirten Lisenbahnen. * Aus der Finanzdepiitation der Zweiten Kammer liegt der auslübrliche Bericht (Abg. Philipp) über die zahlreichen bei der Kammer eingegangenen Pensionen behuss Erbauung »euer Eisen bahnen und Ecrichiung neuer Haltestellen vor. Wir fassen den In halt deS sür Biele gewiß recht intressanten Berichts kurz im Nach stehenden zusammen: Die Sichtung deS übergroßen Materials ließ die Depulatiou zu der Ueberzeugung gelangen, daß zwar sehr viele Projekte von nicht unbcdkulendem volk-ivirihschaftlichen Werthe daruiucr enthalten, allein auch eine groß: Zahl als solche zu bezeichnen seien, welche wenn auch nicht sür olle Zeilen abzuiveiicn. doch aus wenigstens längere Jahre hinaus zurückgestellt werden können, ohne die be treffende» Landesthcile in ihrer Entwickelung zu gefährden: sie kam von diesem Gesichispunct aus daher zu dciu Beichlns), nur diejenigen Petitionen der Regierung zur Erwägung zu ewpflhlen, welchen nach ihrer Meinung schon in den nächsten Finanzverioden wird näher zu treien sein, wobei sie thunlichst diejenigen Projekte i» erste Reihe zu strllkn bestrebt war, welchen aus früheren Landtagen durch ständilche Bescd üffc eine Priorität zugestande» worden. Den aus Einrichtung von Güter- und Peiionenhallestellen ge richteten Bitten gegenüber glaubie die Derutation ober weit mehr daS Wort reden zu muffen, als seither geschehen, da sie der lleber- zrugung ist, daß die Einnahmen der Slaatsbahnen, di« sich seil einem Jahrrehnt weiensiich mehr au» dem inner« Verkehr eraänzen, o» und für sich schon daraus hinzaweisen icheinen, diesen zu pflege», wo nur irgend Ihunl'ch. und durch Vermehrung der Haltestellen mehr einzelnen Ortschaften die Segnungen des Schienenweges zu verschaffen. Zur Erwägung sollen folgende Projecle der Regierung über- wiese» werden: Bernstadt-Löba», Beuchau-Nerchau-Trebsen, Tür- röhrsbors-Dresdrn. Eich-Auerbach, Falkeaftein-Lchöneck bez. Hammei- brücke, Liinbach-Wuftenbraad, Lntdeaau-MarkranstLdl,die Minorität de: Deputation schlägt bei diesem Prv,ect nur Kenninißnahme vorV „Economist", stand z»m großen Theil in dieser Woche unter kci» Einflnsse des Schatzes. Am Donnerstag sand die Emission von 1 Million L Schatzanweisungen statt, nicht ui» andere fällig gewordene zu ersetzen, sondern in Ver mehrung der Schulden des Schatzes. Da der Schatzkanzler gegen wärtig leine» Bedarj sur das Geld hat, denn er besitzt ei» bedeutendes Guthaben bei der Bant, welche« im gewöhnlichen Verlause der Dinge durch die Eiidivochen des Finanzjahr, s vermehrt werden wird, so steifte sich der Markt daraus, z» ersohren, was die Absicht des neuen Geldbcgehis wäre. Alles Mögliche wurde vermulhet, aber wir ver mögen keine» geheimen Grund zu rnlbrcken. linier der Acte von 1877 über Schatzanwe,iu»qen ist der Schatzkanzler, wenn er sür einige Zeit einen Theil der Bills, zu deren Ausgabe er aulorifirl, unterläßt, genölhigt, sic vor Schluß des Finanzjahres wieder unier- zubringc», salls er nicht bereu ist, sie allciaiiiml zu bezahlen. In bieiem Iabre, offenbar um ihre Balance bei der Bank zu schonen, hat der Schatz zu Zette» große Beträge voii A nivkijungen zuruckgehalien, und nach der Ictzten Wochenübersicht, hatte ei an nicht untergebrachten Bills 1 lOOtli iOT Diese können »ln vo, End Marzp'.acirt werde». Wenn dagegen die Ciiimiisio» bis sruh im Marz verschöbe» wurde, würde sie zu sanimensallen mit der Wiederausgabe der 2 300000 T Scheine, welche am 9. des Monats fällig werden; wäre dagegen die Ausgabe um 1 oder 2 Wochrn spater erfolgt, so hätte sie zu einer Zeit geschehe» müssen, wo Geld stets verlangt wird und die Raten versteifen. Der Schatz hat daher klug gehandelt, indem er beschloß, die eine Million Schatzichciile jetzt uulerzubringen, wo der Markt günstig liegt, mag »>a» immerhin die Einrichiuug, welche den Schatz zwingt, Bills unicrzubriiige», wenn das Guthaben des LchatzavilS jo groß ist wie jetzt, als schlecht bezeichnen. Da die Schayicheinc vom Markte ausgenommen wurden, so wird dadurch der Borrath versügbarcn Geldes verkürzt. Dazu trägt auch soriwährciid die Eiacaisiruiig der Einkommensteuer bei. Der letzte Bankausweis zeigt nns dielem Grunde eine Zunahme von 1 600 OM § in den Siaatsdcposlten, während die Privcttdcposile» abgeiiommen haben; und da während des Rests des Fiscaljahres die Slcuer- einnahmc biirchichnitilich 2 Millionen pro Woche rinsordern wird, jo muß das Guthaben der Negierung bei der Bank aus Koste» des Marktes zuiiehmeii. Sogar jetzt schon macht sich die Abnahme des disponiblen Geldvoiraihs ui den Zinsrate» lühlvar, und die Diskont häuser haben es sur nöthig befunden, ihre Zinsen für Gelddepofilei» zu crhahe». In den nächsten Wochen möchte der Geldpreis am Markle sich aUmäsig dem der Bank nähern. Die 'Anzahl der in London im verflossene« Jahre regiftrirten Aciikngcselljchaslcn wird aus 1893 mit einem Copilot voa 159 Mill. Lslrl. und zwar um bcjchrnnlicr Haltbarkrit angegcben. Im Jahre 1886 waren es 17/18 mit einem Capital von 138 077 OM T Die Börse in London erfuhr während der abgetanicnea Woche wenig Veränderung. Das Geschäft blirb ausnchmend ruhig, ia der Hauptsache handelte es sich um Verkäufe von Haujleipccuianic», um ihre Engagements abzuschließen. Im Ganzen war eS eine stille Woche und ist »och so bald keine Neiiverung abzusehen« Deutsche Reichsbank. Der Ausweis der Deutsche« Reichsbaak vom 23. d. M. cviiiiaiirl einen wettern Rückgang der Anlagen des Inst luls. Das Wechselporteseiiillc verminderte sich »m 7 760 0M.4 (1887: 1 598000 so, und gleichzeitig nahmen die Bestände der Lombardsorderungen um 2 513 000 .4 (1887: 2 871000 ^!) ab. Der Mciallbcstand erhöhte sich daaegen um 10 548 OM ^l, ivährcnd die Note» anderer Banken um 1 242 OM.4 zurückqingen, bei einer gleichzeitigen Abnahme des NolenumlausS um 10755OM .4l Außerdem erhöhten sich die Giro-Einlage« neuerdings um den Betrag von 10 755 000 .4 uud zwar aus die rirsige Summe von 439 219000.4 Der Metallbeslaiid, welcher jetzt 855 364 000 .4 (1887: 755 503 OM.4) beträgt, übersteigt allein die Noieneirculat on nm 43 187 000 .4 Die iteiiersrei Nolcnreierve beziffert sich aus 350,11 Millionen Mark arge» 206.3t Millionen Mark am 23. Februar des Vorjahres. D e Uebcrdeckung betaust sich aus 74 062 OM -4 Ter vorliegende Sialus der Reichsbank daeuinentirr somit von Neuem wieder den anßerorteull'chen llmsang. welche» du: »» >. ». c- ek ,s fl <- 1c ?n >e » 'S
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