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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-29
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1888
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1256 v erwischter. --- Ueker d:e Uebersütirung der Leiche de-Prinzen Ludwig von Baden »ach Karlsruhe wird aus Frei- bürg, 24. Februar, auSsührlicher noch Folgendes gemeltel: I» der Balnibosstraße, in welcher das SlerbehauS liegt und welle von '/,8 Ude an obgeipeert war. war die ganze Garnison mir Fahnen und Musil ausgestellt, außerdem sämmtliche stubenriiche llorporatione» mit Fackeln. Wenige Minuten vor 8 llhr kainen das CiroßhcizogSpaar und der I «er anwesende Hosüant am SlerbehauS an. Zeh» Minuten darauf segnet? P-älat Dell die Leiche ei», wobei außer den Hobelte» und de», Hofstaat kne Loitze» der Staats- und städtischen Behörde», der Senat der Universität, der protestantische Stadtpsarrer und die Generalität der Garnison anwesend waren Nach bi.r Einsegnung wurde „pcäienttrt" cominandirt. Die Truppen tianden in „Achtung", und unter dumpfem Trommelschlag trugen acht Unierossiciere den schwarzen silberbcschlagenen Sarg aus dem Hose deS Slerbehauses. ES solgte» niinniielbar zu Fuß der Großherzoa und Prinz Max. dann ii» Wagen die Großverzoain: hieraus die Generalität und die Spitzen der Beiöcbcn, das Ossciercorps und zu beiden Teilen des Zuges die Stuventen'chast imt Fackeln. Langsam und unter Trauerkläage» der Musik, d e dem Zuge vor- ausginq, oewegte sich dieser nach dem nahen Balwhoie, woielbst der Eiienbahnznq bereu Hand. Hier hoben vier Officiece den Sarg, >oät,rend die Truppen in „Ächtung" traten, die Studenten die Fahnen senkten und die Musik einen Litoral blies, in de» schwarz dropirlen neuen Guterwagen. Der Grobherzog stieg sosort in den Wagen und verweilte dnielbst, bis d.r Sarg in die richtige Stellung ge bracht und Alles geordnet war. Hieraus wurde ein grober Wagen voll prächtiger Kränze und Blumen IN den Wagen gelegt. Ter G oßberzog flieg wieder aus und reichte weinend den umstehenden Oisicieren. Professoren und Änderen die Hand, denselben dankend, ließ hieraus die Abordnung jeder studentischen Corporation zu sich in den Fürsiensoal kommen und dankte für die seinem Sohne er- wiesene Liebe. Die Hobeiien und das Gefolge bestiegen sodann de» Zug. welcher nun abtubr, während der Grubber.',og de» stillen Grub der Menge vom Fenster auS erwiderte Wahrend der Feierlich keit läuteten die Glocken des Munsters. Trotzdem die umliegenden Sirnben durch eine grobe Menschenmenge g>füllt waren, war die Haltung doch höchst würdig. Der Erbgroßh rzog war der Kälte wegen nicht anw >end. In Karlsruhe kam der Erlrozuq am 24. Abends 11 lldr 20 Minuten, an. Der Zug bewegte sich unter lautloser Stille durch die Kai l-FnedrichÜraße, voraus ein Borreiter. Der Leichenwagen wurde von vier schwarzbehangenen Pierden ge- zogen. Tie Diencrichast zu Fub g'»g zu beide» Seiten, hieraus tolgien neun Wage» mit der großkerzoglicken Familie und Gesolge. Die Hauptivache salntirte mit gedamonem Tronim lichlaq. Der Z iq ging durch das Hau»,portal zur hell erleuchteten Schlosskirche, DaS Pudl cum, welches trotz starker Kalte zahlreich am Baknhos v r- »omnlelt war. wurde >» grober Entfernung gehalten und benahm sich still und Iheiliiehmeno. Der Zug machte einen überaus weh- wütd'gen Eindruck, Mn dein Glockcnichlag Milieriiachl iraf der Lk-ch»iizuq in b-r Lchloßkircke ein. Es sotgten die nächsten Ag >ate», per Givtz erzog und noch einige Wagen, das Hosgeiolge zu Fub Den Segen a» drin in Blnmeuslor prunkenden Kalainlk sprach Hot- Prediger Heloing Tausende harrte» trotz kalter Winternachi in stummer, ehrfurchtsvoller Trauer. ---- AuS Bre inen, 25, Februar, wird der „Dossischcn Zeitung" geschrieben: Während unser Kleinstaat »och »ulten in de» Ausgaben steckt, W icke riesige Ansprüche an seine Finanikrasl stellen sZollanschluß, Welercorrection), drangt der „Norddeutsche Lloyd" ans ein neue- gewaltiges Uiilernebnien hin. nämlich die Erbauung eine- vierten Hasen bassins in Bremerhaven, Das neueste der drei jetzigen wurde gebaut, a!S man die kolossalen Schnelldampfer »och nickt kannte Die Lange derselbe» machte zunächst eine Attsbuchlniig LeS Uscrü gegenüber der Einfahrt nolhiveiidig. Damit ist allerdings in gewöhnlichen Zeilen dem Nebel einigermaßen abgebolsen. Die großen Dampfer könne», nachdem sic ihre Kohlen auf der Reise verbraucht, stets in den Hasen einlaufen; das Auslaufen hapert jedoch; mit voller Ladung und vollem Sohle,ivorralh au Bord kommt es bei O'iwinv oftmals vor. daß zu wenig Wasser über der Sohle der Schleuß? steht. Um diesen, Uebelstaiike vorzubengni. gehen die Schisse schon vor der Vervollständigung ihrer Ladung an- dem Hasen aus die Rl>ede, wohin ihnen der Rest der Ladung und der Koblen durch kleine Schiffe nackqeführt werde« mutz. 8- ist auch schon vorgekommen, daß ein großer Dampfer einen oder zwei Tage Oberhaupt nickt auS dem Hasen kommen konnte. Eben jetzt stört der Ostw.nv wieder sehr, so daß unter viele» Kosten alle zu expebirenoen Dampfer vorher aus die Rhede gelegt werben wüsten. Um diesem Uebel vorzubeuzerr, drängt der Lloyd zur Erbauung eines vierten HasciiS, dock scheuen noch die maßgebenden Behörde» vor dieser neuen Unter nehmung zuruck. ES wird dem Lloyd nicht leicht sein, sie durckzusetzen. — Bei einer vom Professor I-r, Albrccht auS Berlin und dem Sckneekoppeiiwirlb Pohl auSgesührten Scknrekoppen« Partie ereignete sich folgender Zwischenfall. Herr Pohl batle einen großen sechsjährigen Leonberger und eme sechs Monale alle Ulmer Dogge mitgenommen. Die Hunde sollten bei etwa eintretendem Sckneewetter an di« Leine genommen und als Pjaosucher benutzt werben. Da VaS Wcklcr jedoch völlig klar war. riesen sie frei umber. An dem Koppcnkegel, ungefähr 800 Schrill vor dem Koppenhause, besauken sich dieselben an dem steilen, spiegelglatten Abhänge nach dem Melzergruiike und plötzlich sauste der Leonberger in die jähe Tiefe. Die Dogge, vor deren Augen ihr Reisegefährte ver schwand, stutzte und kehrte sosort vorsichtig zu ihiein Herrn zurück. Da der Hund trotz allen RusenS kern Lebenszeichen von sich gab. so vermuthelen die beiden Herren, baß er im Abgründe zerschellt u»o tovt sei. Um so größer war da- Erstaunen, als er dieser Tage früh um 5 Uhr bei einem SLmietebergcr Herrn, bei welchem Herr Pohl öfter- ver kehrt. ciulras. Zns'ällig war der Schiicekoppenwirlb während der Nacht gerade dort anwesend. Die Freude de- völlig e»t- kräsieken TbiereS war unbeschreiblich; zuletzt blieb e- erschöpft zu d -n Füßen seine- Herrn liegen Eine nähere Besichtigung ergab, daß die Zehen völlig wund waren und am Hinterlberle zeigten sich bluiige Niste. Die ihm dargebotene Nahrung ver schlang der Hund gierig, und dann schleppte er sich in eine Ecke de- Zimmer-, in welcher er den ganzen Tag und die folgende Nacht schlafend verbrachte. I yt befindet sich der selbe wieder in normalem Zustande. Das Thier war volle i>2 Slniiten ohne Nahrung und hat sür den Rückweg die Richtung über die Greiizhanden einscklagen wüsten, da der Weg durch die Thalöfsuung de- MelzergrundeS durch einen Wilkzau» vollständig versperrt und ein Turchzwängen un möglich ist. — Die „Weimarische Zeitung" bringt über ein in Weimar veranstaltetes Thüringerwald-Tracht-Aest solgente Schilderung: Es gewählte einen gar anmulbigen Anblick, als die Thüringer Landsleuie auö ollen Gegenden herbeigeströmt kamen. Sehr zohtieich war die Damenwelt veiirelen, welche sich znuächsl durch die Eigen artigst,t ihrer Kopidedeckungeii kenuzeickinele. Die Hauptrolle ipielien die allen Banteriiiutzk», welche sich von demEttersberq b «zumThüringer- walv finden, aber ieyl immer mehr der moderne» Trackt weichen müssen. Wir euiklklen dieselbe»in alleuGaliungen,lheils»nt Federausputz,lkeilS niii Tüchern, «Heils not Spitze», mit Gold- ober Silbeisl cken per- zieri. Welchen Gegensatz dil eleu die c'gentliümliche» »nt Blumen ausgepiitzlen alten Sirchbüle aus Brotterode, tue weißen Mütze» aus Lstucim. die golddurckwirkten aus Zillbach, die spitzen Mutzen von der Rbön. die breilgcioimlcn mit Schneppen aus dem Werra- thal, die Goldmüye» aus Rubr. die Mützen igtt den farbigen seidene» Bondern aus der Mübltäiiier Gegend. Betrachten wir die Mieder, so sehen wir viele geschlossene mit wettem viereckigen und I rzsärmige» Ausschnitt, letzicrer wird durch saibge Tücher geschmückt. mit weiten, weißen Biouicnärmeln. wozu sich der reiche Halsschmuck. Perlenschnuren, kostbare Münze», silberne und goldene Schilder sehr gut ausnahmen. Die Frauenröcke sind sehr wett und oben in kleine enge Falten gelegt; dieselben bestehen auS schwerem Tuch, gedrucktem Wollstoff oder Seide, wieder andere mit bunten S,offen besetzt. Die Schürzen, seidene, wollene, ge- druckie Leincnschürzen, sind sebr weit und lang; in ihren Bund wird rin soibigeS Taschentuch geknüpit. Unter den schmucken MädelS rage» einige besonders hervor mit Biaulkronen, auch sonst reich ausstasnrt i n Broulschmuck. Ihnen folgen die Hochzcisbtttcr aus dem Feh«, in reichen, Gewände, großen BlumeubouquclS und bunle» fliegenden Bänder, «d Tücher». Zn de« ländliche, Fest Hab», sich die Fuhrlrwe von allem Schrot und Korn etagesnnden, in ihrer urwüchsigen Erscheinung im blauen Kittel mit rothgelbem Tuch um den Hals. Li, Peitsche in der Hand Sie »ahmen sich unter deuBauera- burschen recht originell aus. Wahrend diese in Zipsclniützen erschienen, sehen wir erftece ln breiten und spitze» Filzbütc», in Dreimastern, in großen Cyliudern und auch in Pclzbaribeln, um den Hals groß» Balrr- Mörder oder Tücher geschlungen. Die Herrearöcke haben lange Schöße, aber ganz kurze Taillen, besetzt mit einer langen Reihe von Metallkiiöpse», die Westen in buntesten Mustern, die kurzen Knie hosen von Leder, Sammet oder Nanking. Die Fußbekleidung bestedt in langen Stieseln, auch in Schnallenschuhen. Mädchen, die vom Felde beimkehrea, mit Rechen versehen, ein Henbunb aus dem Rücken und eme, welche srischgeleqte Hühnereier seilbietet, fehlen nicht. Vornehmer städtischer B such ist bei dem Fes! eiugctrostea, Rathsherren mit Verrücken in reich gestickten Galaröcken, von Leide oder Plüich; Berg eule in ihrem Feftanzug mit Feecrslutz. Sie begleilen Damen auS der Karl Augusl-Goethe-Zeit i» schönen icidenen Kleidern mit kurzen Taillen, spaßen Hüien und reichem Kopsputz. Welch ein bunte- Treiben entwickelten diese verschiedenen Elemente in dem Festsaal. --- Wien, 26. Februar. Michael Klapp, ein sebr begabter, durch da- Lustspiel „Rosenkranz und Güldenster«" auch weiteren Kreisen bekannt gewordener Schriftsteller, ist im Alter von 56 Jahren gestorben. ---Pari-, 26. Februar. Diesen Abend gegen 5 Uhr verbreitete sich in Paris die Nachricht, daß imTbsütrc de- Variete- auf dem Boulevard Montmartre Feuer auS- gebrochen sei. Da das Theater in der alten Passage der Panorama- liegt, so wurden alle Pariser Spritzen in Bewegung gesetzt. Zum Glück war c- nur ein Schornsteindranv, der nach der Vorstellung au-gebrocken war. ---- Brüssel. 24. Februar. Durch eine Verfügung vom l 4. December 1874 bat der König der Belgier einen IabreSpreiS von 25.606 Franken zur Förderung von Geisteswerken auSgrsetzt. Der den Gegenstand de«'inter nationalen oder gemischten Wettstreits bildende Preis soll im Jahre 1893 dem besten Werke über da- folgende Thema zuerlhcilt werden: „Art und Weise einer reichlichen und zu gleich wohlfeilen Beschaffung de- besten Trink- wasserS für große Städte und im Besonderen für die Bevölkerung der Stadt Brüssel unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Vermehrung der Einwohnerzahl." Ge schriebene, sowie gedruckte Werke werde» zur Preisbewerbuog zugelaffe». Die neue Ausgabe eines bereits gedruckte» Weites wird nur insoweit zugeiasseii. al« sie beträchtliche Ver änderungen und Erweiterungen ausweist und zwar muffen dieselbe», wie die übrigen Werke, innerhalb des für den Wettstreit bestimmten Zeitraums und zwar in den Jahren 1889—1896—189 t oder 1892 erschienen sei». Die Werke können in einer der folgenden Sprachen abqesaßt sein: fran zösisch. vläniisch. englisch, keulsck, italienisch oder spanisch. Ausländer, welche a» der Preiebewerbung tbcilnehmen wollen, müssen ihre A beiten gedruckt oder geschrieben, vor dem l. Januar 1892 an das „)liui!>1öro cks ck'ägriculturs, ckv l'lnäustrio et ckcs Truvuux I'ublics" in Brnffet eiusenoen. Ei» haudsckriitlich eiligere,chleS Werk, welches den Preis er hält, muß »>» Lause des JabreS. welche- aus die Zuertheilung des Preises so zt. veröffentlicht werden. Die als Preisrichter sungirende Jury wird vom König ernannt; dieselbe wirb sich aus sieben Mitgliedern zusammeiisetze», von denen drei der belgischen und vier den übrigen Nationen angeboren. ---Kopenhagen. 25. Februar. Ein größerer Kreis von Männern aller Stände ist zusaminengelrelcn. um die Mittet zusammeiizubsiiigen für ein dem König-Paare an läßlich seines am 15. November 1888 bevorstshenden sü»s- uildzwanzigjäbrigcn Regierung- - Jubiläum- anzubiekeiidcS Geschenk. Dasselbe soll auS einer Sommerresidenz in Jütland bestehen. — Stockholm. 24. Februar. Die Thcilnahme an dem plötzlichen Tode de- Prinzen Ludwig von Baden, der i« August u»d September v. A. fei»« Sckwester «uf Scklsß Tullgarn besuchte, ist sehr lebhaft; die amtliche „Post Lid" widmet dem Heimgegangenen einen warmen Nachruf. Derselbe hatte sich in Schweden durch sein offene« Wesen die Zuneigung Aller, welche mit ihm in Berührung kamen, erworben. ---- Der Handel mit Lindenbast in Rußland. Obgleich die Erzeugung deS Lindenbast-, beziebungSweise der Rinde junger Linbenbäume statistisch nicht nachgewieseu werden kann, so ist sie doch sehr bedeutend, da der größte Theil der Bauern im nördlichen und mittleren Rußland seine Fuß bekleidung auS solcher Rinde verfertigt. Schuhe, auS solchen Nindenbändern geflochten, werden „L^apti" genannt. Jeder Bauer besorgt sich gewöhnlich selbst die nöthige Rinde zu seinen „Lapli" und ist im Flechte» der letzteren sehr gewandt. AlS Beispiel für die Bedeutung de- Linden rinden bandet- kann daö Gouvernement Wckebsk mit der Stadt Welisch angeführt werden. Hier werten jährlich 66 Flöße mit dieser Waare im Werlbe von 35 666 Rubel aus der Düna abgeflößt. Die Gewinnung der Rinde beginnt im Juni, wobei die abgeschälten Bänder in Bunde zu sünszig bi« Kundert Stück vereinigt werden. Ein Bund, bis zu dreißig Bänder enthaltend, wird „Pvlunoscha" und ein solcher mit dreißig bi- hundert Bändern „Noscha" genannt. ---- Belgrad. 26. Februar. Ungeheuere« Aussehen erregt in der serbischen Hauptstadt ein gegen die Mitglieder der höchsten Gericht--Instanz de« Königreiche« ver übte- Attentat. Am 18. d. M.. in den ersten Vormittags stunden. gerade als der erste und zweite Senat de- Eaffatio»-- hose- zu einer gemeinschaftlichen Sitzung versammelt waren, erschien im PalaiS diese- Gericht-böse» ein gewisser Lazar Zivkovic, Beamter im Belgrader Ralhhause, und erkundigte sich bei Len Dienern, ob der Präsident de- EaffationsbofcS, Herr Radowic, zugegen sei. Gleichzeitig suchte derselbe zu erfahren, wer von den Mitgliedern de- Gerichtshöfe- an wesend sei und in welchem Saale eine Sitzung statlsände. Nachdem diese Fragen beantwortet worden wäre», riß plötzlich Lazar Zwkovic die Tbür de- Sitzungssaales aus und feuerte, an der Tbürschwcllc stehend. auS einem Revolver vier Kugeln i» der Richtung der durch Staunen und Schrecken über den unvermnlheten Uebersall förmlich gelähmten und daher un beweglich sitzen gedlicbenen Richter ab. Glücklicherweise traf keines der Geschosse. Zwei Kugeln flogen über die Köpfe der Richter Bucovic und Prokic hinweg und bohrten sich i» die Wand ein. Tie anderen zwei Kugeln wurden aus dem Fußboden gesunden. In der Meinung, daß sein Anschlag gelungen sei, eilte der Atlenlälcr hinweg und schloß sich in eine» abgelegenen Raum ein. wo er sich durch einen gut gezielten Schuß töktete. Als Ursache de- unerhörten AtientateS wird der abschlägige Bescbeiv angegeben, den der Eassation-Hos aus eine Eingabc de- Zivkovic ertheilt hatte, welche die Wiederaufnahme eines gegen ih» vor zwanzig Jahre» angestrengten und auch durcbgesührten Criminal- prvceffeS, der nnt seiner Berurtheilung geendigt hatte, be- zmcckle. Zivkovic behauptete stet-, daß er unschuldig vcr- urtheilt worce» sei, und wurde nie müde, darüber zu recriminireii. Der Attentäler hat sein auS 15 666 Francs bestehendes Vermögen dem Belgrader Waisenhause vermacht. --> Erforschung Südamerikas. Dem „Panama Star and Heralb" gebt auS ManaoS. Brasilien, die Nach richt zu, daß eS dem Forschungsreisenden Oberst Labrc ge lungen ist. den Madeira-Fluß bi- nach Bolivia hinaus und aus den Flüssen Madre de TioS uno Acre binabzusabren, so daß zwischen dem Gebiet deS Amazonenstromes und Botivia eine Verbindung entdeckt ist, welche völlig frei von Hinder nissen. wie die Stromschnellen de- BemfluffeS, ist Man mißt rieser Entdeckung große Wichtigkeit bei. da dieselbe zur Er schließung eine- großen und bislang säst unbekannten Gebict« deitragen wird. ZBrvsiInvr Zianli. Fünfzehnte ordentliche General-Bersammlnnq. J> Geiiiasili-ii des tl. 25 der Slawi n werde» die Aeiionaire zur sünszchnten Ordentliche» kleneial-Br,sammln»,,, welche Miituilch Sc» 2> Marz I8V8. BoruilttaaS IS Uhr t« Bankaebäiide TresSc», Wilsdruffer Liraßc 44, u>i«lfii,ben wirb, eingeladen. Tages-Lrdnung: 1) Geschäftsbericht des Boisiandes und Bo, trag der Bilanz. 8) Benchi des AiissichioraldiS ülcr die Prutting der JaYreSrechmmgeii, der Bilanz u »d der 'Anträge über die Gewinn Bertucilung. 3) B>schlns,iaffuiig über die Decharge des Bvrsiande- und deS AufsichlSrathe-. -t) B'jlilußiaffilNi, über die Bulli, üung des Remg winneS. öl Er innziiiigswiihleu »i den Äussi litc-ralli, gemäß 8 >8 der Statuten. Zur Theilnalime n» der Generol-Beiiliiiiiiilung sins »am tz. 27 der Sialulen »ur die- lenigc» Actwiiaire bereckpigt, welche idre Acne» »und sicus l4 Tage oor der Genrrol- BeilaMiiiwng zur Eiiipwngnalunc cines laut ff. 27 der Staiuic» au-gcstclltcn Teposilen- scheiiikS culioeder in Dresden bei der Itro^ckuor ktan^. i» B rliti bei der Nr«tt><I»>'r Ilaul», I» Lcip; g bei der .4lin>-mo>»on I»en1i>rli«>n fro«1It-^o8t»It, tu Franlsurt a M. d I der Itenti-rlietl Vrreluribuud, ober in Stuttgart bei der 4VUrttem>>or,l!«>Iien Voretosdanlr heponirt habe». Dresden, 27. Februar 1588. »il'Mion ller I)i'08iliiei- Nsnk. k). t-iil»»!»». Iiiii-tiiilt. 4!. »»ll.inilor. Ilni'tmnna >Liu i' Vi>i'liti5 von lki« ^ ItZii tt l in I-t ift/lH Das Mecht der Leöngüter in den Llblandcil -es ^Snigreichs Sachsen. Bon ^nr. 4V11«», Amlvrichter. IV. u. 150 S. gr. 8". Preis 4 ./t Tie Echrin veiso'gt den Zweck, eine tvisse»ichast! che Darslcllu»g der in Geltting ver- bliebeneii ltiderretie des iachiiickieii Lebureckiis zu geben. kesUtliUoiis-rilltä vom Geüittsdirector tlurrler-« IN igina slai'chen 5 2.« t>) st >ü das beite, wttk'amste Lindeiuuas,nittel aller ldcumatische», gichtischen Leiden und wird täglich mit großen, Ersolg anqewendel. Rur allein echt in Lriqinolstaicheii 4 2 56 ^ liebst Gcbraucki-5- nuweisung zn biben im Magazin oo» Tdvockor kMiMLmi, I Re-nrn eri.« nn«I d», von Mobilien und Wirthschastssachen in bellen, trockcnenRäumen. !»«»>»,»« >t«^ Nn» tritiliu,In,n>tr. 24, III Buchsiilir. Nechii.rc. Gr. Flcischrrg.ÄK. k L.8olmsicksr, l!»lLi. Snindeii bei einem guten Mathematiker werde» gesucht. Offerten mit Angabe ictzigcr Bischäitigung u. Honorar-'Anspr. an 8aol,!«, An der Pleiße Nr. 5. parterre. Piw iNi u.i> v>e g>pr LchrkrinPelerssir l t III -liks -l. — ceivos ^nali^h 5ickan>en«rai-!!0 34, ll. bi»K»aIändrr er«d G»al/Adr.X Hptpst. Ein Kauft»»»» wünscht sich ichuellstcns in franz. (Zonversation etwas aucziivild ». Offerten mit Angabe deS Prerrs u. V. I» 93 in die Exped. d. B>. erb. Ein junger Kaujm. wmijchi iraucös 8on- periat.-Stuiide zu nehme». Grs. Offerten m. PreiSauq. i-uk/. >9 Filiale. Unive, siiaisßr. >. Ital.b <ur.i HI i!ru>''ü>-Zsa»ri. i.l<l '>.ti;.4.Hl. Ein Lehrer, Jialieiier, sür ilnlieittichen llonverla:i0»s>interr,ch« und Grammattk wird gesuchl. Adr. 1' V 29.Filiale, UnwersiiäiSstr.l. Gedieg. fftaplernntrrr. bei eouserpat. geb. Lehrerin. Lide. 75 st Reick >Ür l Mutzenqeick Grtl. Elavieruukerr. erth. kin Loni-rvalorist in u. auß. d Haute, mtl. 5. relp 6 .H Wcrihe Adr. u. 8. D. 2>9 in die Ezvedmon d. BI. eibet. i FiI enb ltlav.-Uni St.-Ö stRa>ft.Sieinw.t3 T Olaptcruut. 50 st Lortz'ugstraße 5. p. l. Ola„ern,kerr errb. «mc Dame Brühl 17,11. kotourßvlvsvndvttvll für circa 30 größt Waacn nach und von verschitdcnen Plätzen. von Glas, Porzellan und Kunstfachen unter reeller Garantie. l.viprtz-6»8klnv'ilL-)Ie«8eI>vitrei' ki8endaIln-l»e8eIl8eIM ln Wir lade» hierin» di: Aciiouaire unserer Geselllnasi zu einer 11»,. «Ikn <tS. Alüv, «I. I., II Uten in, Saale des Ka»s«ä»nischcu Bcrrinshaukro. Sckulftr. Nr. S hier stalisindenden autzkrordeutlichei« Äenrralversam«lnng rm. Der Saal wird um 10 Uhr geöffnet und um 11 Uär gc'cklossen. Tatreiiorckna u x: 1) Bortrag des Berichtes über die Liquidation; ' 2) Ablkgung der Schlußrechnung und Eilhr-Iung der Entlastung an die Gesellschaftsorgane; 3) Bckchlußiasiung über Verwendung des vorhandenen BerwögenS. Zur Theilnakmie an der Bcrsamiiilung sind diejenigen Aeiionaire bercchligi, welch: mindesten- zwei Werktage vor der Versammlung, also späliftenS am 26. März d. I. ihre Aktien entweder bei der Grsrllschaft oder bei de» Herren Seelcor Li O«. hier oder des den Herren ktoü» ät Itrluiror in Berti« hinlerlegen. lieber die Hinterlegung der Actien wird eine Leqilinlaiivi,starte ausgei'ertigi, welch: de» Inhaber derselben zur Bcrtretuiiq der Äclien m der Generalversummlnng berechtigt. Der Bericht über die L quidation nebst der Schlußrechnung liegen vom ö. März im WeschäftSlocale der istcselschast zur Einsicht der Actionair: auS und können bei den Herren verlor L < ». in Leipzig in Empsnng genoinmeu werden. Letpzl». den 25 Februar 1888. Itipttg-Gaschlltth-Muselwitztt Eilcnbahn-KtscUfchatt in Ltg». Der Aufsichisratb. Tie Llquidatarrn Otto Freiherr roo Helelc. Z1el!>elilco. llolkmnui,. Dpernsängerin ertb. Gesanqunierrichi sür Bühne u. Salon. Emvschlung: P>os. C. Rei- necke. Autkuuil 11—1 An der Pleiße 4. III I. Die Damenickneikerei u. pial! Zuschneiden wird gründ'. g-ledrt Harkortüraße 19, IV. r. 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