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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-02
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1888
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(Dir loben Dick) zum ursprünglichen 6Iori»-Motiv. diesem wieder still. le»S uuv tief, gleich Schauern der Andacht vor dem Anzubetenden da» -Ickorawus to — bei dem Worte owlüpatolls (Allmächtiger) erklingt da» Orchester zum ersten Male in böchster Schaümackt. Da» Orecko ist der ausgedehnteste Satz de» ganzen Werke», außerordentlich reich an Wechsel der Stimmung, wie an Macht und GeisteSiülle de» Ausdruck». Nur Einzelne« fei hervor- gehobeu. Da» Wunder der Fleischwerdung (Lt inLarnatns ost) wird von bangbesreinbeten El»zelst»itmen über den weichen Schallpulsen von Elannelten und Fagotten erzählt; einige S'reichinstrumenle gehen schattengleich neben den Singstimmen elnder; eine Flöte, ganz lerse, spielt wnndersani hinein. Die Chorsnmmen sagen da» Unbegreisliche jenen Verkündigern nach, c» ist die Gemeinde, die u»l blöder Zunge da» vom Priester auSgekündigte Mysterium »achslammell. (Marx). — Im strahlenden Glanze ertönt La» arjconckit io coelnm (ist auigefalireu gen Himmel), woraus sich in feierlicher Pracht da» recket und da» itoruw venlurus ert anschließt, gefolgt von einem erschütternde» Eintritt der Posaune de« Gericht», mit welcher bald vom All angeführt, der ganze Chor und die Instrumente i» dröhnender Ankündigung de» jüngsten Tage» zusaininensiiinnien. Den Schluß de« Orecko bildet die ihrer Schmierigkeit wegen berühmte Fuge Lt vrUrm venturi rrroculi über zwei Tbemen, das eine auf den eben c>l>rte» Text gebaut, das andere auf da» Wort amen, erst vorwiegend samt und aiiinuthig bewegt, wie ein Reigen um den Thron Gotte», dann stark und glänzend im schnelleren Zeilmaß gleich dem Wilbeltanz der Gestirne. Noch einmal intoniren mit »etherischer Zartheit und himmlischer Ruhe die Solo- und Chorst,Minen ihr amen, es ist, als sinke der Leib in» Grab, die Seele aber schwebe empor zu den Höhen des Himmels. Im vierten Satz tritt Alles einfacher aus, daS weihevolle d-üimtu8 sür 4 Solostimmen, daS kurze sugirte „kleiü sunt coeU", das schnell dabin rauschende Osanna mit seine» merk würdigen kiurrancko-Accordcn am Schluß, dann da» rvuiider- bare kraoluckinm für Orchester allem, die Seh»sucht«klagen der bedrängten Menschheit schildernd, und endlich daS ent zückende, au« höchsten Höhen sich herabhebenbe öousckictus, Solovioline mit Flöten- und leiscnPosauneiikiängen.Sologuartell und Chor, ei» Tonzemälbe so voll Erhabenheit. Feierlich keit und zugleich süßer, seliger Wonne, daß man e« über irdisch. hiuinilisch nennen möchte und sich kaum bedenken wird, diese« Ileuockietns sür die Krone deS ganzen WeikeS zu erklären. Wenn jemals der sünsle M>sie Satz teS ^guus ckoi mit seiner Stiininung den allgeineinen Zeitgefühlen Ausdruck giebt, so gerade jetzt daS Ignus ckoi Beetboven's. Wer wird nicht im Stillen cinstiinnien >» daS Aisorers vodio der ersten Adtbeilung, wenn eS leise anhedt und immer sichender sich gestaltet und steigert! Wein wird nicht die eigenthiimliche Auffassung der zweiten Ablheilung „Herr verleih un» Frieden", von Beethoven selbst durch die llederschrist „Bitte um äußeren und innereu Frieden" gekennzeichnet, gerade l» dieser von Kriegibangnisien gedrückten Zeit wie aus dem eigenen Herzen geschrieben Vorkommen? Beetboven, dem wohl die Eriniierung an die Drangsale teS vor Jahren in Wien erlebten Krieges lebendig und peinlich vorschwebtc, malt u»S hier die Schrecknisse des Kampfes leib haftig vor, die Aiigstrusc der E»>;c neu und der eiilsetzlcn Menge, da» allniälige Verhalle» des KriegsgetümmelS und die Rückkehr zu kein HaupllHeina: Oonn uodis paevm. (Mt the lweiscr Benutzung eine» ausjührlichca Aussatzes von Immanuel Facht n, Stuttgart.) - Neues Theater. Leipzig, 1. März. Der jüngst veröffentlichte Brief wechsel zwischen Wagner und LiSzt m sür den Wagnersorscher von unschätzbarem Wertbe. Abgesehen von der staunenS- werthen Fülle anregender Gedanken über die Auffassung der Werke der ersten Epoche dielet daS merkwürdige Buch ein ge naues Bild der Entstehung der späteren Werke. Die Oe- schichle der Nibelungen-Tetralogie wird un- mit besonderer Klarheit dargelegt, und welche Bedeutung Wagner gerade gus diese Klarlegung der Entstehung dieses Werkes legte, beweist nicht nur die große Ausführlichkeit des betreffende» Briefe», sondern auch die beinahe feierliche Einleitung, die er seinen Auseinandersetzungen vorausschickl: .Erfahre hiermit, der strengste» Wahrheit gemäß, die Geschickte des künstlerischen Vorhabens, in welchem ich jetzt seit längerer Zeit begriffe» bin, und die Wendung, die diese« nolhwendig nehmen mußte." In Bezug aus den gestern ausgesührten „Siegfried" erfahren wir, daß die» Drama an, frühsten geplant war, aber in der Ausführung znnächst hinter „Siegfried'S Tod" (Götterdämmerung) zurückstehen »rußte. Bald aber sah der Meister die Notbwendigkeit eineS vorbereitenden Drama» ein, und so ergriff er „eineu schon länger gehegte» Plan, Len „jungen Siegfried" zunächst zum Gegenstand einer Dichtung zu machen: in ibm sollte Alles, was ,n „Siegsriee's Tod" theilö erzählt. tleilS a!S bald be kannt vorausgesetzt wird, in frischen, heiteren Zügen durch wirkliche Darstellung vorgesükrt werden". Neber den Charakter der Dichtung äugcrt sich ihr Schöpfer nochmal» eingehend. „Im Zusammenhänge »nt den anderen Dramen wird sie jetzt natürlich manche Veränderungen, namentlich wohl- lbätige Kürzungen in dem erzählenden Thcile erfahren. Diele» wird Dir — so schreibt Wagner an LiSzt — darin aussallen, gewiß auch die große Einfachheit und die Bertheilung der Scenen an nur wenige Personen: — denke Dir nun aber diese» Stück zwischen der .Walküre' und .Siegfried'» Tod", welche beide Dramen eine bei weitem complicirtere Handlung haben, ausgesiihrt, so wird — meiner Absicht nach — dieses Waldstück mit seiner jugendlich kühnen Einsamkeit gewiß einen eigen- thümlicken und woblthuenden Eindruck mackien.' Und in dieser Meinung Halle sich der Meister nicht getäuscht. Da» köstliche Walvitvll „Siegfried" bringt einen bezaubernden Eindruck zwischen den himmelragenden Dramen deS N>be» lungenwerkeS hervor, einen Eindruck, den man in der Thal als eine wohlthucnde Erholung aiiffassen kann. In diesem Sinne wurde gestern der junge Siegfried mit Freude und Begeisterung willkommen geheißen, und eS thar einem fast leid, Laß die beschauliche schöne Stimmung, welche aus dem Drama in unser Herz ein zog, durch tosende Beifallsstürme gestört wurde. Die Aufführung selbst stand nicht unter so günstigen Zeichen wie sonst: eS machte sich öfters eine bedenkliche Unsicherheit breit, die nicht geeignet war, «in behagliches Genießen zu fördern. B?i Herrn Lederer schienen diese Unsicherheiten einer Indisposition zu enUpringe», der Glan; der sonstigen Leistung in der Rolle de» Siegfried fehlte. Herr Perron drang nicht so siegreich wie gewöhnlich mit seiner herrliche» Stimme Lurch, auch er lastete manchmal nach den richtigen Töne», ohne immer glücklich auf den reckten Weg zu kommen. Beiden Darstellern mangelte eS auch an der Schärfe der Anssprache, eine Tugend, die gerate im „Siegfried" unentbehrlich ist. Miisterliaslc» leistete in dieser Beziehung Herr Marion, ei» Künstler, der nur manche Ueberlreibung zu beseitigen hat, um Tadellose» zu leisten. Sehr Erfreuliches bol Herr Knüpfer al» Alberich. Die Aussprache war sehr gut. und die musikalische Leistung zeugte von sorgsamsten, Studium, da» Spiel war sein durch dacht und in schöner Uebcreinstimninng mit dem Orchester. Frau Moran-Olben leistete Gewaltiges i» jeder Be ziehung, Frl. Neubau-' Stimme kam bei der ungünstigen nun einmal vorgeschriebenen Stellung der Erda aber zu wenig zur Geltung. A!S Waldvöglein möchte man kn Zukunft Frau Bauinann nickt entbehren — Frl. Artner vermochte die vortreffliche Künstlerin nicht zu ersetzen. Herr Mahler leitet: die Ausführung mit der gewohnten Sicherheit und Ucberlegenheit »nd nahm gebührenden Antbei ch, den Ebren de» Abends. M. Krause. * Die heutige Nummer unseres Blattes veröffentlicht in ihrem Inseratentheile da» Programm de» Montag, den 5. März, Abend» 8 Uhr stottfindenden DohlthätigkeitS- EoncertrS, und dasselbe ist sehr geeignet, di« Zugkraft, die da» Eoncert schon durch die Namen der milwirkenden Künstlerin und Künstler auSübt, zu verstärken. Die einzelnen Nummern de» Programm» sind ebenso künstlerisch bedeutsam, al» sie in ihrer Gesaniintbeil mannigfaltig und abwechslungs reich sind, und die Ausführung derselben durch Frau Stein- bach-IahnS, die Herren O. Schelper, Proseffor A. Brobsky. Juli»» Klengel. A. Friedheim, Capellmcister A. Ni lisch, Reinbolv Pcster, sowie durch die .Leipziger Liedertafel" unter Leitung de» Herrn Musikdirektor R.Müller wird voraussichtlich eine kü»stleri>ch vollendete sein. Der aiißergewöbiiliche Kunstgenuß, den somit diese» Concert ver spricht. wird gewiß selbst in dieser musiküberreichen Zeit seine Wirkung nickt verfehlen und eine zahlreiche Zuhörerschaft berbeizielie». welche den Tbcatersaal deS Krystall-PalasteS, wo daS Eoncert stallsindet. bi» aus den letzten Platz stillt. * Leipzig, 2. Marz. Wie wir vernehmen, gedenkt Herr Organist Adam Ore au» Riga demnächst in Leipzig »in Orgelconcert zu veranstalte». lieber die Leistungen de» Ge nannten liegen günstige Urlheile der Berliner Presse vor. * Einer Correlpondeiiz au» Hamburg entnehmen wir die sür uns erfreuliche Nachricht, daß unsere gestierte Künstlerin Frau Metzler- Löwy in einer Privativ»«« de» Herrn r. Ldlciido rlf, bei welchem die glänzendste Gesellschaft der allen Hansestadt vereint war, mckwlikie und duich den lebhaftesten wärmsten Be,fall ausgezeichnet wurde. Bon Leu mit der ihr eigenen Natürlichkeit reproducirtea Liedern zündeten namentlich Reinecke'S reizendes „Am Felsenborn", Tschaikowski/s stimmungsvolle» „Mignon" und Grädner's liebens würdige» „Bögleins Rath". Dem allseitig«» Verlangen nach einer Zugabe kam die beliebte Künstlerin mit Rass'S „Kein' Sorg' um den Weg" bereitwillig nach. ,5 Leipzig, 1. März. Wahls'scbcs Musik-Institut. Gestern hielt das ausstrebende Musik-Institut deS Herrn Wahl» leine erste PrüsungSernte im goldne» Saale des Krystallpalaste» ab, wozu sich ein zahlreiche» Publicum eingesunden halte, welche» den Schülern Aulmerkiamkeit und Bestall schenkte. Die Violinstückc von Hauser, Krön, Dancle, Bach, Weiß, Reinecke und die Meditativ» von Bach-Gounod (jur 24 Violinen, Cello und Piano) waren Leistungen, an denen gute reine Intonation (mit verichwindenden Ausnahmen), ein runder, schmelzvollcr Ton und sichere Bogcnsübrung nicht zu ver kennen waren. Sehr gefallen baden u»S besonder» die Variationen über „Galt erholte Franz den Kaiser!" sie stellten dem angehenden Violinisten das beste Zeugniß aus. Auch die Romanze sür Bratsche, die zwar hinsichtlich der Intonation zu wünschen übrig ließ, zeigte, daß der Schüler in der Behandlung de» Instrumente» die allerersten Schwierigkeiten überwunden hat. Ein nicht geringer Prülftein sind sür di- Musikschüler immer die Eniemble-Stücke, weil dabei die Er> ruiigenschasien hü,sichtlich der Austastung, de» Toctes, der reinen und säubern Ausprägung der einzelnen Satze klar zu Tage treten. Und was wir gestern an solche» Vorträgen gebürt haben (Concertino sür Violinen, Sonate für 2 Violinen und Piano, Ir>» von Hosmann und Meyer »c.)> das lieferte den Beweis, daß die Vortragenden sich gut eingespielt und in ihre Ausgabe» verliest hatten. Die jungen Clavirispieler legten ebensalls a»erkennenswertke Gaben nieder mit den Stück n von Winterbcrger, Hosmann (die Sonatine lies flott und frisch vom Stapel), Mozart und Beethoven, und war auch einmal ein kleiner „Pudel" zu spuren, wie der Volksrnund sagt, die Schüler ließen sich nicht irre machen und sübrtea Alles glücklich durch. Wir können demnach dem westliche» Institut nur gratutiren zu dieser Au iangsprüsung und wünschen auch de» nachsolgcnden Erntelagen das beste Gelingen. XX Meißen, 29. Februar. Der in unserer Stadt seit einer langen Reibe von Jahren behebende Gesangverein „Singakademie" hat die Pflege schwieriger Gesaugsstücke sich zur Ausgabe gestellt und mit anerkeunen-werlhem Fleißc und bestem Erlolqe diese Ausgabe gelöst. DaS gestern Abend, von der Singakademie veranstaltete Eoncert bewies da» von Neuem, wie eü andererseits eia Beweis dafür war, daß der musikalische Leiter genannten Bcreins, der Or, ganist unserer herrliche» Domkirche, Or. Siebdrat, die Berrins- bestrebtnigen nach besten Kräften ersolgreich fördert. Die Glanzsiückc der Ausführungen des gestrigen Abends bildeten Mirjam'S SiegeS- gesang von Franz Schubert und die bekanntlich vom Compouisleu nicht vollendete Oper „Loreley" von Mendelssohn. Die trefflichen Gesangsleistungen, namentlich auch die Sologesänge von Frau Prof. Or. Meutzner, fanden reichen und wohlverdienten Beifall. Königliches Landgericht. II. Strafkammer. Der Fabiikant Wilhelm Go.ljrieo S. aus Osnabrück batte ich wegen Zuwiderhandlung gegen die B stimmungen in 8- 135 bi» 136 der Reichsgewerde-Orbnung vor Gericht zu verantworten. Nach liesen Beiiimiiiungk» ist die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter im Alter bi» zu 16 Jahren in Fabriken Beschränkungen Unterworten und es dürien solche junge Leute Abends nur bis zu einer gewissen Zeit beschäftigt und ferner müsse» ihnen die entfprechendea Vor- und Mittagspause» re. gestaltet werden. In dem Etablissement des Angeklagten nun herrschte in den Monate» Lciober. November und Tecember v I. wegen Erledigung bringender Aufträge ein lebhafterer Geschäftsgang'und eS mußten die Gehilfen bis ipät Abends, ja bis in d,c Morgenstunden hinein arbeiten. Mit den beide» Lehrlingen W und L Halle man keine Aus nahmen gemacht, ja de» Ersicrca jogarzeitweilig mit biSindie4.Morg,n- siiindc zur Arbeit herangezogen, lonnt atlo gegen da- gedachte Gesetz verstoßen; auch mit den vo>geschriebenen Zwischenpausen war es nicht io genau genoinnien worden. Herr S. bestritt nun in der Ver handlung, von diesen Vorkommnissen Kenniniß gehabt zu haben, und jührte an, er habe sich hinsichtlich der Handhabung der gefttz- tichen Bestimmungen aus seine Werkmhrcr verlasse», aber auch bei seiner Anwesenheit in den Fabrik, äunien die belressenden Lehrlinge Nicht bei der Arbeit bemerkt. Diese Angaben erhielten indessen durch das Elgebiiii; der Beweisaufnahme Nicht eine derartige Unterstützung, daß vaS Gericht d,e volle Uebezeugung von der Unichulb des Angeklagte» gewinne» konnte; vielmehr würbe, „ach den Anträgen der köaigl. StaalS- anwalijchast, welche daraui b,sondere» Gewicht legte, baß Herr S. sich Lurch ungenügende Aussichllührung unter allen Umstanden einer Fahrlässigkeit schult»» gemacht habe, auf Acrurtheilung des Angeklagten wegen sahrläisiger Uebertretung deS ougezogcnen Ge setzesparagraphen zn 150 Gcldstraie erkannt. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichts-Director Sieber (Ptäsio.), LandgerichtS-Rälhen Melsch, Gruber. Barth und v. Sommerlali; die Anklage führte Herr Staatsainvalischasi-.Assessor Or. Dürbig, die Berlheidigung Herr Rechtsanwalt Or. Zehme. Nachtrag. * Leipzig, 1. März. Welche» Interesse Se. Majestät König Albert sür unsere Universität hegt, da- baden erst die Tage deS letzte» KöiiigsausenthatteS in unserer Stadt von Neuem bewiesen. Nicht allgemein aber dürste bekannt sei», daß unser Königshaus auch für da» materielle Wohl armer oder minderbemittelter Sludirendcr in hochherzigster Weise sorgt. Neben dem königlichen Convictorium giebt es nämlich an unserer Universität einige Hundert Privat st reitis che, von denen Se. Majestät der König Albert und Glieder deö königlich sächsischen Regenten!,ausc» über die Hälfte niiterbatten. — Begründet wurde übrigens die Ein neblung der Privat-Freitische genau vor 60 Iabren, ii» Jahre 1b28. durch den königlichen Oberzollinspector Friedrich Wilhelm Götz hicrselbst, dessen Schn, der RcckilSanwalt und Notar Heinrich Götz, diesem Institute ebenfalls die regste Fürsorge zuwanvte. * Leipzig. 1. März. Wir empfangen folgende Mit- theilung: An die geehrte Redaction des Leipziger Tageblattes hier. Leipzig, 1. März 1888. Die Mntheilunq in Ihrem Berichte über die Sitzung der Zweiten Kammer dom 29. Februar, wonach von mir eine Zweigbahn Oderherold-Meinersdors befürwortet sei, beruht ans einem Irribum; ich diu leider schon sei» zehn Tagen durch U-wohlsein verbind««», den Kammersitzuugen beizuwohnen. Halte ich in den Sitzungen vom 28. und 29. Februar anwesend sein können, so würde ich zwar schwerlich sür jene Zweigbahn, jedenfalls aber, de» Anschauungen der Handelskammer zu Leipzig »nd meiner eigenen Ueberzengung entsprechend. fürLindtiian-Markransiäd« »nd Pla»en-Pirk-Hos cmqetreten sein. M,t vorzüglicher Hochachtung Paul Basseuge. Nachschrift der Redaetivn. Die betreffende >rrthüm>ichc Millbeilung beruht aus einem versehen unsere» Herrn Land tags-Berichterstatter-. Nicht der Abg. Bastenze, sondern der Abg. Werner (Zschopau) hat bei dem gedachten Eisendahn- »rojecl gesprochen und dasselbe befürwortet. 'Leipzig, 1. März. Die Errichtung eine» Feuer- wehrdepotS in der Südvorstadt, welche vom Rathe be- chlosien und wozu die einstimmige Genehmigung der Stadt verordneten nunmehr erlbeilt worden ist, berubt hauptsächlich daraus, dem am Lichtesten bevölkerten Stadttheite der Süd- vorstabt einen alS nolhwendig anerkannten größeren Feuer- cdutz zu gewähren.. Nach den Darlegungen de» Vorsitzenden deS LöschauSschusseS in: Stadtverordnelen-Eolleginm, Herrn Vogel, welcher für den Lösch-, Bau-, Ockonomic- und Fmanz- AuSschuß reserirte, wird nach dem Beispiel Hamburgs für daS neue Depot, daS feinen Platz in der Sckenkentrorsstraße erhält, neben anderen Apparaten eine kleinere Dampf- pritze angeschafft werde», die sich in wenigen Minuten be triebsfähig machen läßt; für daS neue Depot ist eine Gesamnit- mannschajt von 12 Köpfen in Aussicht genommen, wodurch üch die Anstellung »euer Fcuerirebrleute »olbwcnkig inacht; der jährliche Mehraufwand in, Feuerlöschwesen infolge der neuen Einrichtung wird sich aus ungesäbr 20 000 -L beziffern. UebrigenS ergab sich a»S den Mittbeilungen de» genannten Herrn Referenten, daß die vereinigten AnSfckMc auch sich mit den denselben im Grcßen und Ganzen bekannt gewordenen weiteren Vorschlägen de» RatheS über die Einrichtung des Depot» :c. einverstanden erklären konnten. Jedenfalls wird die ganze Angelegenbetl ol» eine dringliche behandelt und von den Bewohnern der Südvorstadt der Beschluß beider städtischen Eollegien nur mit lebhafter Befriedigung ausgenommen werde», ist koch dadurch die Garantie geboten, künftighin m Fälle» von FeuerSqesabr in jenem Sladtthcil ohne weitere Verzögerung rasch mit Hilfe zur Stelle sein zu können. * Leipzig, 1. März. Zu der beule Vormittag lt Uhr in der Alten Wage sialtgcsilndcncn Licitation von 4 Bau plätzen an der Elsässer- und Sedanstraße hatten sich inS- gesauiinl 26 Bieter eingesunden und wurden Höchstgebote gethan ans Platz la 42000 .<7, Id 28 600 II 26 000.F. III 30 000 .-7 ---- DaS Punorama de» Krystall-PalasteS wird beule wieder eröffnet. Ans die neu eingestellten Bilder: „Nero beim Brande Romü" und „DaS heilige Land" (Jerusalem vom Oelberge au« gesehen) wurde bereit» hingewiesen. DaS Eutröe ist von heute ab ermäßigt, indem dasselbe von 2 Uhr an nur 50 ^ beträgt. --- Nächste» Sonntag gelangt im dramatischen Verein „Thalia" da» hlstoriscke Schauspiel mit Gesang „Lenore" von Karl v Holtei zur Aufführung. Da das Stück u>it be sonderem Flriße einstudirt ist, so wird eS sicherlich Vielen willkommen sein, wenn wir hiermit besonders daraus a»s- merk'aln machen. » In den nächsten Tagen eröffnet der Lehrer der Tanz kunst, Herr F. WeSner. in seinem UnlerrichtSlccal, Trietsck'ler'S Saal (Schutslraße). noch einen neuen EursuS im Tanz- und Änstandü-Unlerricht sür Damen und Herren, in welchem alle der Neuzeit entsprechende Tanze ge lehrt werte». Kür die Beliebtheit der UnlerricklS-Methode spricht der zahlreiche Besuch der bisherigen Eurse, und eS »iinmt Herr WeSncr, wie auS dem Anzeigentheil ersichtlich, Anmeldungen sür den neuen CursnS in seiner Wohnung (KönigSplatz) entgegen. * Leipzig, 1. März. In der außerordentlichen Haupt Versammlung de- MiethervcreinS wurde der wiederholte Antrag aus Aufgabe der juristischen Persönlichkeit einstimmig angenommen, nachdem der Herr Vorsitzende über dies« An gelegenheit eingehend Bericht erstattet halte. Ebenso wnrde eine Aenverung deS NamcnS in den cinsacheren „Micther- vcrein" gutgeheißen. Von Len verschiedenen Miethervereinen der Umgegend wirs die Gründung eine» Verbandes geplant, auch hierzu, bezw. zum Beitritt in den Verband stimmte die Versammlung zu. Hervorgehoben möge noch werden, daß inan bei der Vorbesprechung das Fortbestehen der einzelnen Mlctbervereine auch »ach der Einverleibung der Vororte alS selbstverständlich betrachtet, da die einzelne» Vereine die localen Interessen besser alS ein allgemeiner Verein pflegen können AnS dein Jahresberichte war zu entnehmen, daß sich die Mllgtieverzabt aus der vorjährigen Höbe gehalten bat; die Eassenverhällnisse sind günstig. Be> den VorstandSwahlcn wurde» die Herren Gottschalk, Päcke, Wahl und Roth wieder-, Herr Krätzschmar neugewählk. — Zum Besten des deutschen Kriegerwaisen- bauseS zu Römhild findet Sonntag, den 4 Marz, im Saale de« „Eldorado" cinc von der deutschen Krieger- sechtschule veranstaltete Abeuvunkerhallung stall, bestehend auS Instrumental- - und Docalconcert mit nachfolgendem Tänzchen. Im Interesse de« guten Zwecke» sei hiermit an dieser Stelle daraus verwiesen. — Der Militair-Verein 2. Sächsischen Reiter-, jetzigen 2. Sächsische» Hnsaren-Regi inentS Nr. 19, welcher bei seinen biöhcngcn Festlichkeiten stet» einen eckt kaineradschastlichen Charakter zn wahren verstanden hat, glaubt diesmal von einer Feier seines SlistungSseste« in der bisherigen Weise in Rücksicht daraus absehen zu sollen, daß Sc. lönigl. Hoheit der Kronprinz, der Chef' deS ge nannte» Regiments, denen Name bei solchen Festlichkeiten in patriotischer Weise gefeiert wurde, von schwerem Geschick heimgrsuchl wird. Um so inniger sind die Wünsche auch diese» Verein» für eine günstige Wendung deö Schicksal». Der mit a« der Spitze unserer besten Gesangvereine mar« schirende „Orpheus" hielt gestern »n Theatersaale des Kr »stall- palaste» einen GetellschaNSabcnd ab, der auss Neue bewies, welche Tüchtigkeit die Mitglieder in der Wiedergabe heiterer Stücke aus der Bühne besitzen. Wahrlich, wenn man die drei lustigen Ein- octer: „Da» Kamioeikätzche»" mit Gesang von Jacobson, „Der erste Avril" von Emil Henlschel (Mitglied des BereinSl und „Durch'» Schlüsselloch' von Salingre, sich eniwickeln sah, mußte man darüber staune», baß Dilettanten über eine solche Gewandtheit in dramatische», Spiel und Gelang versügen. Tie drastische Komik, die in ollen di eien liegt und auch gestern ihre Wirkung aus das zahlreiche Publicum nicht verfehlte, trat natürlich und ohne widerwärtige Ueberlreibung auf. Auch zeigten die eingelegten Gesänge, welcher Fleiß und Ernst an die Einübung gewandt worden war. Ein glatter, fliißender Gelang wirkt auch in der Posse ganz anders, a:s ein holperiger und unsicherer. Ganz besonders interessant war uns Der erste April. Tab in cnicm Schwank kleine Unwahrscheinlich kciten austeelen, ist ja nicht zu vermeide»: dieselben abgerechnet, ist das Siuck als ei» farbiges heileres Lebensbild zu bezeichnen, welches mit charakteristisch gezeichneten Figuren sehr wirkungsvoll ansgestaltet ist. Der eitle und ängstliche Kaiizleisecrelair, der seine Tochter immer heiratden lasten will, wenn er Kanzleirath geworden ist, die Fron und Tochter, welche de» Alle» zn überlisten wisse». der artige, der Flamme seines Herzens jedes Lpser bringend- Gesiebte, der ver liebte Briefträger und das Dienstmädchen, das sind Gestalte». Sie dem täglichen Leben abgelouscht sind, und sie kamen auch recht treu zur Geltung. Da mancher Witz, niuncher drollige Volksausdruck in den Gespräche» laut wird, so kam das Publicum an» dem Lachen nicht heraus. Etwas geschraubt, aber trotzdem konnich wirkend ist die grobe Abfertigung, welche der Secrctair den Postbeamte» und Briefträger zu theil werden läßt, die sich aber zuletzt in große Höflichkeit verwandelt, da der April den Kanzleirath bringt und sie sich Alle kriegen. Daß auch Maske und Haltung bei den Auftretenden recht lobeiiswerth war, wollen wir noch besonder» bemerke». Kurz, der ganze Tkeaterabend rechtjertigte in jeder Meise den alten guten Ru de« „Orpheus". ^Leipzig. I.März. WähreudkeoMonalsFebruard. I wurden aus der Magdeburger Balm i,n Ganzen 723 Aus wanderer, abermal» meist Böhmen, von hier au» weiter nach Bremen, Hamburg, Antwerpen und Rotterdam te- svrdert. — Aus der Güterbovenftraße zwischen dem Dresdner und Magdeburger Bahnhof stieß gestern Nachmittag eia Drcschkengeschirr mit einem mit SalzsäuredckllenS be. ladenen Rollwagen zusammen, wobei ein Ballon zersprang und die Salzsäure aus die Straße herciblies. von der Droschke aber di: Hinterachse beschädigt wurde. Die Schuld an dein Zusammenstöße sollen beide Üeschlir'iihrcr liagen. Die Slraß mußte von den Bahndoj-arbeitern gereungt wirren. — I vergangener Nacht will rin hiesiger Conds dat beim Durch gehen durch da» IobanniStbal vcn einem von der Seeburg straße her kommenden unbekannten Manne beim Begegnen angepackt, niedergeworsen und geschlagen, schließlich auch seiner Kopfbedeckung, einer Pelzmütze, beraubt worden sein. Der Angegriffene bat sich gewehrt und hierbei seine» ge öffneten TaschennirsierS sich bedient, damit auch seinen An greifer blutig verletzt, woraus dieser rcn Weiterem abgelaste» und sich eiligst enlsernt bat. Bei noch in der Nacht vor- genommener polizeilicher Nachforschung hat sich von dem un bekannten Tbäler keine Spur entdecken lasten. — In der Nürnberger Straße wurde nm dieselbe 'Nachtzeit ein hiesiger Schriftsetzer mit stark blutender GesichtSverletznng aus der Straße liegend ousgesunken und nach der nächsten BrzirkSwache gebracht. Er war, wie sich ergab, mit einem Unbekannten in Streit geratken und hierbei zn Bode» gefallen, wobei er die übrigens nicht gesäbrliche Verletzung über dem rechten Auge er litten hatte. — J,„ Lause de» gestrigen Tage» hat eine »och un- bckannle GelegenheitSdiebin in der Nordsiraße ihr Un wesen getrieben und in zwei Fällen kleine Mädchen an sich gelockt und ihnen die goldenen Ohrringe unter irgend einem Vorwände anö den Ohren au-gehakt und sich angeeignet. — Heute Nachmittag wurde der Leichnam deS lebenjäbrigen Knaben, welcher am vorgestrigen Tage, wie wir niittheillen, aus kein Schulwege am Rosenthalthore in der Pleiße verunglückte und unler daS EiS gericth. von nachsuchenden Fischern an der Zöllnerbrücke im Wasser ausgesimden. Der bcvauernSwerthe Vater bolt: die kleine Leiche selbst von der Unglücksstätle ab. ' Leipzig, l. März. Von der dritten Strafkammer ves biesigen königl. Landgerichts wurden heule verurtheilt: 1) daS Schulmädchen Elisabeth Müller aus VclkinarSdorf wegen DiebslaklS zu 0 Wochen, 2) der Tischler Wilhelm Karl Klappe auS Neustadt bei St. wegen Diebstahls zu 8 Monaten Gefängnis; und 4 Woche» Hast; 3) der Hand» arbeiler Gustav Adels Franz Roßner au» Ejcheseld wegen Diebstahls zu 5 Monaten Gesängniß; 4) der Handarbeiter Johann Friedrich Sk »ritze auS Böhlen wegen Diebstahl» zn 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus. * Reudnitz, I Marz. Nachdem sich schon seit vielen Iabren bei dem hiesige» Allgemeinen Turnverein der Bau einer neue» Turnhalle als ei» drmgenke- Bedürsniß gezeigt hat, ist die AuSslihrung dieses Neubaues endlich zum Beschluß erhoben worden. Allerdings beruhte der Plan auf reiflichster Ueberlegung. da, trotz deS vorhandenen nicht un beträchtliche» Griindbesitzes, zu den Baukosten inimerhin noch eine namhafte Summe zu beschaffen bleibt. In der sicheren Hoffnung nun, daß die zahlreichen Freunde und Förderer tes TiiriiwesciiS auch diesmal ihr Interesse an der gemeinsamen Sache betbatigen werde», hat inan beschlossen, da» erwähnte, eblende Baucapiial durch Ausgabe von Schuldscheine ausznbringen. DaS Weitere bezüglich der Anleihe ergiebt sich auS dem Anzeigenlbeil der vorliegenden Nummer. --- Reudnitz. 1. März. DaS diesjährige Winterfest hiesiger RcichSsechtschnle feiert genannter Verein kominendcn Montag, den 5. Marz, wieder im großen Saale de» Schloßkeller-Etablissenients und ist dasselbe mit Eoncert, musikalischen, humoristischen und Gesang-vorträgen verbunden. Die Herren Rudolph (GewandhauSorchestcr), Kleitz, Leipnitz und Bnrkbardt vom königl. Eonservatorium, owic Mitglieder deS Gesangvereins „SäugerkreiS" in Leipzig haben ihre gütige Mitwirkung zngesagt, so daß den vielen Freunden dieses milolhäligen opferwilligen Vereins der Besuch dieses Feste» zu empfehlen ist. Da» Orchester ist durch di« Capelle de» 10. königl. sächsischen Infanterie-Regiment» Nr. 134 besetzt. Den Vorträgen schließt fick ein Ball an. -- Reudnitz, 1. März. Ein bcd-utungSvolles Jubiläum vollzog sich gestern in der Osstci» der Welinrma C. G. Röder in Reudnitz-Leipzig, indem vor 25 Iabren der eine der beide» Lhe'S derselben, Herr Lebe rech» Hugo Wolfs, al» Thellnehmrr in »»selbe airsgenoniine» Warden war. Der wichlige Tag, an welchem der Jubilar mit innerer Befriedigung aus ein volles Vierteljohr- hiind-rt reich und ganz »ach Verdienst gesegneter Thätigkeit zurück blicken durfte, gcstallete sich durch die chm von Seilen de» gegen 60b> .uüpsc zählenden Beanilcn- und Arbeiterpersouals, sowie von Ge schäfts- »nd persönliche» Freunden und Bekannten bewiesene warme und innige Theilnahnic an dem Ehrentage zu einer ungemein schönen und erhebenden Feier, die recht deuilich die Achtung und Zuneigung documcntirte, welche i» so seltenem Grade Herr Wolsf sich in allen Kreisen, mit welchen er verkehrt, durch die Biederkeit und Humanität seines Charakters zu erwecken und dauernd zu erhalten verstanden ha». Diese Feier ging m der Hauptsache in einem der großen, zu diesem Zwecke angemessen dccorirtrn Etcchersäle vor sich, in ivetckem sich um 9 Uhr sümmlliche Thcilnchnicr versammelt hatten. Bon einen« ans Angestellten deS Hauses gebildete», von Herrn Franz« dirigirtcn Männerchor harmonisch begrüßt, wurden der» Jubilar alsdan» unter warmenipsunLene» Ansprachen >>n Namen sämmtlicher Angestellten und a!S Zeichen der Erinnerung durch einen der erste» Beamte» des Hauses eine mit künstlerische»! Geschmack auSgesührle bronzene Volintascl, durch den ältesten Notenstecher ein reich ausgestattelcS Album mit den Photographie» der älteste» und alleren Arbeiter und Beamten und durch ein ilingeS Mädchen »in Schreibzeug und Ranchicrince in Silber überreicht, zu welchen Erinnerungszeichen sich ein prächtiger, ebenfalls aus Silber getriebener Pokal geftllle, welchen Herr Re nt sch mit einigen au» vollem Herzen kommenden Worten über da- schöne und herzliche Berhältniß, welches ikn als Schwager und AssociS seit 18 Jahre» mit dem Jubilar verbindet, diesem übergab. Hieraus ergriff Herr Geh. RegieruiigSralh Or. Platz mann als Vertreter und im Aus trage de» hohen königliche» Ministeriums baö Wort, um den beiden ältesten Noteiistecherii der Oistcin, den Herren Jul. Rietzichel au- Leipzig (ieit 1846) und Aug. Richter (seit 1850) die silberne Medaille für Treue in der Arbeit, und aus gleichem Grunde den Herren Rob. Brabant, Mor.Hänselmaun und Gust. Richter, saiinntlich i» Reudnitz, Bclobigunqsbiplonie auszubändigen. Nachdem Herr Wolfs in wiederholter ticsgerührter Rede seiner Empfindung »nd stliiem Dank Ausdruck gegeben und auch mitgetheilt hatte, daß er, um auch seinerseit-S ei» Andenken an diesen Tag zu stiften, 5000 ./r der Invaliden- und Krankenkasse habe znfließen lasten, un» nachdem auch noch weiterer Gesang erklungen war, schloß dieser schöne Act. Später erschienen aber noch im Burcan der Herren Chess der Gemeindevvlstand von Reudnitz, eine Deputation de» Nolenstechcr-Gchilsen-VerbandeS und die Mehrzahl der Leipziger MusikaUeiiverleger, um den» Jubilar ihre Glückwünsche, theilweije in Begleilung von werthvollcn Eriniierungszetche». noch im Besonderen darzubnngen. Möge Herr Woist in gleicher Rüstigkeit auch noch das sünszigjährige Jubiläum als Theilnedmer der berühmten und hochgeachteten Firma C. G. Rüder erleben! * Sellerhausen, >. März. Mit dem Engagement der Albletenjamilie Philippi hat der Inhaber de» hiesigen Schützen Hauses, Herr Trojahn. einen sehr glück lichen Griff gethan. denn die Vorstellungen erfreuten sich bisher nicht nur eine» zahlreichen Besuchs, sondern die Leistungen der Künstler a»ch de» lebhaftesten Beifalls. Herr Pbilippt spielt geradezu mit den Ccnlnerii. und einzig in seiner Art steht wohl daS „Ealoiiftel" da. bei welchem die ganze herkulisch,' Kraft des Alhlelcii, der eine Gesainmtlast von lebendem und todlem Gewicht von rund 1300 Pfund auf sich nimmt, zur Geltung kommt, ohne irgend welche Erschöpf'»»-, zn verralben. Freui-den derartiger Vorslellnngen darf ein Besuch derselbe», bezüglich deren da» Weitere au« dem Anzeigentheil ersichtlich ist, ancmpsohlen werden. * Plagwitz. l. März. Denn in anderen Orten der Umstand, daß wahrend einer längeren Zeit Niemand ge storben ist. als ein Beweis sür die gesunde Lage de» be treffenden Orte» bezeichnet wird, so können wir un» rine- glcichen Vorzüge» rühme»; denn vom 4. bis 15. Februar hatten wir keinen Todesfall zu verzeichnen. Bei einer BevölkerungSzahl von Uber 8000 ist da» gewiß eine Selten heit. — Im Lause diese» Sommer» muß hier wieder rin neuer Schulbau onSgesührt werd-n Dadu l- wird das Viereck, da» der Schulhof lildri, auch >.» de - östlichen Stile Lurch sin bohe» GebäuS« verschlossen Der Schulvorstand Icabsichligt. in dem neuen G-'. md: d e Nicderdenckdamp'l'kiznng einznfiihrrn. Kleinzschocher. I Mäi,. Tue Stelle te» Ge- niei»decatfi>ers. die durch di« Wal-» des letzigcn In baber» znin Bnrg-rnieistei in Attenberg frei geworden ist. war anSzeschrieben werde», lln» dieselbe hatte» sich über
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