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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-04
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1888
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deekrt 8iek <Ien LinZanx eino3 t» »nÄ Klatt ergebenst LnrureiKen Dritte Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ «4. Sonntag den 4. März 1888. 82. Jahrgang. Die Herrin von LorringShöh'. Nachdruck »ertöte». vo» Lhrodor Schmidt. NI. (Schlug.) Drei Tage später — drei kalte, trübe Novembertage — schreitet Röschen durch die nassen, schlüpfrigen Straßen an Walcker'S Seile in ernster Unterhaltung. „Ich will alle» thun — will jedwede Stellung annehmen; aber die arine Lucy muß bleiben, wo sie ist. Ick Werve arbeiten; — wie viele Mädchen unv Frauen Helsen sich selbst ständig durch die Welk." „Eie aber passen für eia selche« Leben nickt." „Dann muß ich'S lernen," entgegnet sie. Und wie sie um die Straßenecke biege», fügt sie hinzu: „Ich hoffe Lucy'S Arbeit hängt nickt mehr im Fenster. War sie gestern Abend noch da?" „Ich kann mich in der Tbat nicht entsinnen," entgegnet er und meidet ihren Blick. „Sie haben wohl kaum daran gedacht," lackt sie und schaut zu ibm auf. Dock bei dem zärtlichen Ausdruck, mit dem sein Auge aus ihr rudl, senkt sie rasch die Wimpern; schneller schlägt ihr Herz und dunkle Rölhe färbt plvtz ich ihre Züge. — Hat sie m vergangener Zeit wohl ein Glück gekannt, da« dieser stummen Liebe glich? — Sie haben den Laden erreicht, und Röschen hat die Freude, den Platz leer zu sehen, wo Lucy'» Arbeit hing. Während »hr Begleiter draußen aus sie wartet» tritt Röschen »in. Kaum fünf Minuten später kehrt sie froh und erregt zu ihm zurück. „Fünfzig Mark! wie wird sich Lucy freuen! wer mag die Arbeit wohl genommen haben?" ,,Wa« liegt daran?" erwidert Walcker und fährt dann plötzlich fort. „Ich bade eine Neuigkeit» die auch Sie und Ihre Schwester interessiren wird." „E>ne Neuigkeit?" „Ja; ich Hörle. Ihr Vetter Humbert Lorring gedenke, sich nächsten« eine Frau zu nehmen." „Ich kenne ihn nickt — weSbalb sollte e« mich interessiren?" „Wenn er ledig blieb», würden Sie einst wieder Herrin der Besitzung werden," fährt Jener fort und schaut da« Mädchen forschend an. „Meinen Sie nicht, daß ick auch ohnedies könnte glücklich sein?" versetzt sie weich, dock ohne auszublicken. „O ja. da« glaube ich wohl. Doch wenn Sie morgen hörten, eS sei ihm irgend etwa» zugestoßen. LorringShöh' sei wieder Ihr Eigenlbum — wären Sie darob nicht glücklich? -kehrten Sie nicht froh dahin zurück und vergäße» gern der jüngsten lrüben, sorgenvollen Zeit?" „Warum sagen Sie mir die- Alle«?" Ein Blick au» ihren Augen — und Glück und Freude strahlt au» seinen Zügen. „Röschen," — haucht er, „rathe ich recht? — wenn Sie die Wahl hätten zwischen LorringShöh' und wir — wie wählten Sie?" „So könne» Sie noch fragen?" entgegnet sie mit stolzem, glücklichem Gesicht. Und in Regen und Kälte wiederholt sich die alt«, alte Geschichte. „Aber ick bin so arm," kommt e« stammelnd von Röschen'« Lippen; „ich wäre Dir doch nur eine Last." „Muß mich die Arbeit nicht glücklich machen, wenn e« für Dich ist, für meine kleine Frau!" entgegnet er voll Stolz und Glück. Ju traulichem LiebeSgeplauder kehre» sie heim, Lucy zur Vertrauten ihre« Glück« zu macken. Heute ist Röschen v-.e Verschwenderische; mit geschäftiger Hand macht sie den Tisch gerecht zu einem Abendessen so voll de« Glücks, wie diese Mauern eS wohl noch nie gesehen. Er stehl dabei und schaut ihr lächelnd zu. und wie sie seinem Blick begegnet und fühlt, daß sie allein e« ist. die seinem Leben diese Freude bereitet hat. fühlt sie ein Glück in ihrer Brust, wie sie eS nie zuvor empfunden. Wie glücklich ist auch Lucy ob der Neuigkeit! „Nun werden wir un« nie mehr einsam fühlen." spricht sie ersveut. „Unv ick. mein Röschen, will fleißig seiu. und. soviel ich kann, das Meine thnn, in Deinem neuen HauSstande Dir zu Helsen." Wie glücklich sind die Drei an diesem Abend! Und wie e» kam. — sie wissen» selber nicht; — bald lenkt sich da« Ge- sprach aus Lorri»g»höb'. Nalcker bemerkt, wie Röschen« Stimme zittert und ihre Augen sich mit Thränen füllen, al« sie de« lieben, alten Heim» gedenkt. -So sehr noch sehnst Du Dich nach LorringShöh' zurück?" „O nein." versetzt sie lächelnd, „ich habe eia weit größere» Glück gesunden, al« mir verlöre» ging." Er schaut ihr ia di« lieben blauen Augen und ist zu frieden. « * « „Würdest Dn die Weltstadt sehr ungern verlasse», RöSchen?" „Nein; ich bin zufrieden, wobin Du geben willst." „Ich habe meine Stellung hier ausgegeben." Röschen ist e» rcckl; ihre Hand in der seinen, sitzt sie da und schaut mit frohem Auge in die Zukunft, die so hell und rosig vor ihr liegt. El schwebt ihr eine kleine ärmliche Wohnung vor — vielleicht in einer schmale» engen Straße; aber sie sieht sich froh und glücklich, wie sie aus de« Geliebten Heimkehr wartet. „Soll ick Dir ein Bild von uaferem einstigen Heim ent werfen?" frag» er zärtlich. Sie nickt. Er ergreift auch ihr« andere Hand und hebt an: „Wir werden aus dem Lande leben." „O. wie mich da« freut!" haucht Röschen weich, al« sie der grüne» Wiesen, der goldenen Felder und der schäumenden Bäche gedenkt. „In einem langen niedrigen Hause mit vielen Esten und Giebeln »nv einem großen, altmodisch angelegten Garte» mit vielen hohen, alle» Bäumen; in der Ferne sieht man den Fluß, wie er sich zwischen Feldern und Wiesen dabinscblängell." Mil halb erschrecktem Blick und bleichen Wangen schaut Röschen zu ihm aus. „Da- wäre ja wie in LorringShöh'," spricht sie; „ein solches Heu» si»de» wir niemals wieder." Er nimmt ihr liebe« Gesicht zwischen die Hände und schaut ihr in die sausten blaue» Augen. „Warte, mein Liebling. b>» ich zu Ende bin. — In unserem Hei,» sehe ich ein große» Zimmer mit eichengrtäseltem Fuß boden und kostbaren antiken Porzellangesäßen voll Rose» und duftender Maiblumen aus dem Tucke; ick sede, wie meiue kleine Frau mir rnlgegeukomml und mich küßt mich zärtlich küßt, wie ick Dich jetzt küsse", und damit beugt er sich zu ihr nieder. „Nickt doch," spricht sie säst schmollend, „warum ei» Heim mir vorspiegeln, wie wir e» doch nimmer habe» können?" Wider Willen werden ihr die Augen feucht Beim Anblick ihrer Tbränen schwindet da» Lächeln au» seinem Gesicht, und seine Züge nehmen einen unendlich zärt lichen Ausdruck an. „Röschen, «rräthst Du nicht»? — muß ich e» Dir sagen?" „Was? — ich verstehe Dich nicht." erwidert sie und blickl verwundert zu ibm auf. „So laß Dir sagen. Geliebte, daß da« Hau». Dein liebe», alte» Heim LorringShöh', seiner Herrin wartet!" ..LorringSbök'? Wa» ist geschehen? ist Vetter Humbert todt?" fragt Röschen ganz erschrocken. „O nein," fährt Jener lächelnd fort; „doch er gedenkt, sich eine Frau zu nehmen." „Ich verstehe Dick nickt," erwidert RöSchen sinnend. Da schließt er sie i» sein« Arme. „Kind. Liebling, räthst Du eS denn nickt? — wird r» Dick glücklich machen? Und wirst Du niir verzeihen können, daß ick Dick die ganze Zeit hindurcb betrog? — Aus andere Weise hätte ich mir Deine Liebe nimmermehr erwerben können!' Halb erschrocken, halb beglückt sicht sie zu ihm aus. Mil einem Male fallen all' ihre Pläne, die sie über das Glück süßer Armutk geschmiedet, zusammen. Ihre bebenden Lippen hauchen: „Sv bist Du Humbert Lorring, unv ich .. ." „Du bist Herrin vo» LorringShöh'." vollendet er schnell. „O sag', Geliebte, daß die» in Deiner Liebe keinen Unterschied macht." spricht er mit bittender Stimme, denn der Wechsel ans ihrem Antlitz entgeht ihm nicht. „RöSchen, schau' mich an!" Der AuSdrnck ejneS leisen Schmerze», der au» seinen letzten Worte» klingt, er dringt tief i» ihr Herz, — ein Blick, ein einziger Blick, und die stolze Herrin von LorringShöh', sie ist für immer besiegt. » * » „Ich glaube wahrlich, RöSchen thut es leid, daß sie »ichl arm ist. wie sie wähnte," sagt Lucy lächelnd. Sie vermag noch kaum zu fasten, baß Walcker und Humbert Lorring ein und derselbe sind." Strahlenden AngeS spricht Lucy von ihrer baldige» Rück kehr »ach LorringShöh'. ihrem alten, lieben Heim Aber den andere» Zwei, deren Auge» die Sprache der Liebe rede», denen gilt Reichlhum und Armulh gering, so lange sic ein ander beglücken. Locialpolitischrs. * Der Reichstag hat am Mittwoch di« Einführung de» Befähigungsnachweise« für eine große Anzahl von Handwerten mit einer verschwindend kleinen Stimmenmehr- be»t in zweiter Lesung angenommen. Bei dem entscheidenden Paragraphen betrug die Mehrheit nur eine einzige Stimme, »iid dabei enthielt sich „och rzn Abgeordneter der Abstimmung. Ob der Antrag auch in dritter Lesung angenommen werde» w rd, erscheint sehr zweifelhaft. Die Mehrheit bestaub au» dem Cenlrum. den Deulschconiervativen und einem kleinen Tkeil der Freieo»iervat>ve». da« würde bei vollbesetztem Hause oder bei gleich starker Anwesenheit der Parteien kaum zur Mehrheit au-reichen. Jedenfalls ist die Majorität eine so winzige und zufällige, daß dir« Votum gewiß nicht al« eine imvofantr Kundgebung betracht«! werben kann. Ueber die Sacke selbst ist seit mehrere» Sessionen in denen der Antrag je>»«mot «ingebracht wurde, ohne »idesten zur Abstimmung zu gelangen, so viel und gründlich geredcl werden, daß ma" daraus de» Längeren nicht mehr zurückzukommrn braucht. Di» Unmöglichkeit, ein« scharfe Grenze zwischen Handwerk und Fabrikdetrieb zu zirden, die Nothwendigkeit. bei EmsÜdrung v»S BesähigungSnachweise« die einzelnen Gewerbe streng abzugrenze», die barau» ent springenden kleinlichen Competenzstreltigkeilen. die Abnahme der Prüfungen druck die Innungen oder besondere von den Gewerbetreibenden de« betreffenden Handwerk« gewädlte Eominissione», also durch Personen, welche rm Interesse an ver Ferubaltung vo» Concurrenlen haben, die Bermebrung de» hebörtlicken Eingreisen», der polizeilichen Aussicht, die Uebertragung einer ganz unouSsübrdarrn oder zu den größten Willkiirlichkeite» Anlaß gebenden Ausgabe an den BundeSralh. wie die Ermächtigung, de» BesäbigungSnachwri- je nach Bedllrsniß einzuschränken oder noch weiter auSiudehnen. endlich die gänzliche praktische Nutzlosigkeit der vorgeschlagenen Maß regel in« Kampse de« Handwerkerstände» gegen seinen -eigentlichen Feind, die Großindustrie, diese und andere Gesicht»- pnncte müsse» den Bel'ähiguag»nachwei» al- einen verfehlte», unwirksamen und nur di« freie Bewegung hindernde» Vor schlag erscheinen lasse«. Der Abg. Duvigneau hat in der Sitzung die Frage noch einmal in lehr ruhiger und über zeugender Weise vehaiidrlt, die unheilvolle» Folgen von ZivangS- uiiiuiigen.ZwanaSprUiuligen undZwangSbcsäbigungSnachweisc» und ihre Nutzlosigkeit für da« Publicum sowohl al» die Ge werbetreibenden selbst kargeiegt. E» ist wohl auch nicht zu befürchte», daß die Regierung »uj eine» mit so verschwindender Mehrheit gefaßte» ReickStagSbeschluß. selbst wenn er in dritter L-siing aufrecht erhalte» werde» sollte, eingrben könnte. Sic bat sich bi-her diesen Bestrebungen gegenüber ablehnend ver halte» und an der Verhandlung sich nur mit r>n paar gleichgiltiaen Bemerkungen bctkeiligt. Hoffentlich weist der Bunde-ralh diese Agitation entschieden zurück, wenn er über einen Reichstog-beschluß in der Sache überhaupt zu br, finden hat. * Der nächste ordentliche verband-tag der Deut,'cheuVerusS- aei>o!ie ns Masten wird am 7. Mai d. I. in Köln ftaiisinden. Aus der Tagesordnung steht u. A. «in Antrag de- geichSsl-iülirendeu AuSichußcs, den 8 1 der Satzungen we solgt adzuänder»: „Der Verband der Deulichen Vei»s-genossc»>chaiten bat den Ziveck. eine Vereinigung für den Meinuag-au-iauich und den perjSnlichc« Verkehr der BeruiSge»oste»iichaklen tu bilde« und di« gemeinsamen Angelegen- keilen der BerusSgenosienschasteu aus den ihnen gesetzlich zu ge- wieseuen und noch ferner zuzuweisrndeu Gebieten zu sü-dern. — Abstimmungen habezz nur eine inlori»atoriichr Bedeutung und binden die einzelnen Verus-geuosseuichastea nicht." Die Aenderung bezweckt, de» vielfachen Mißdeutungen und Entstellungen, wetche durch di« Geguer de- Verbandes über die Ziele de» letzteren ver- breitet werden, durch »ine unzweideutige Klarstellung entgcgeuzu treten. Bon den sonstigen Gegenständen, die aus dem Vcrbaud- tage zur Verhandlung kommen werden, sind zu erwähnen cm An »rag der Müllerei-Verui-geiwssrnIchast, betreffend die Begründung einer Lehranstalt sür die Ausbildung verstümmelter Arbeiter i» geeigneten Eiwerb-zweige» (ülorbslechterei, Eigarren sadiikaliou ,c >, ferner ei» Antrag der Buaidruckcr-Bcrui-gci,osten jcbast. beirrst,»d die Ausarbeitung einer Deickichriii über die ln-her erlassene» U» ja live r hü tu naS-Borschri sie» derBcriis-genvssc» i,'ballen sür die im Jahre >86^ ftallftndende Ausstellung snr Uttsallverhütung, ein Antrag der vereinigten BaugeweikS- VcrujSgenosseiischastcn, l-eiressend die Erleichterung de- Besuchs vo» Bädern und Heilanstalten sür verletzte Arbeiter zur Wiederherstellung ihrer Geiundbei»; ein Antrag der Brrüs-genossen schasr der chemische» Industrie, betreffend eine Vereinbarung mit dem Denticheu Aerztetag übrr die Erstattung ärztlicher Gut achten u. A. * London, S9. Februar. gm Oberhause brachte gestern der Earl von Dunravea. ein coniervativer Pan, den jüngst erschienenen Bericht in- Arbeü-correspvndeuten de« Handel-amte», Mr. John Burnett, über da- sogenannte „Sweatin g-Sv st ein" zur Sprache. E« ist die» ei» System, unter welchem »amenilich die im Ostende von London im Schneidergewerbe beschäftigten Arbeiter und Ar beiterinnen durch sogenannte „Mittelmänner" in schamloser Weise a««gesogen »nd, wie der edle Lord bemerkte, ln einen Zustand der Sklaverei versetzt worden, der eine Schmach für die europäische -wilisalion ist. Do» Uedcl hat allmälig einen solchen Umfang an- grno«in»» und da- Elend der Arbeiter ist so groß geworden, daß diese Au»benlung wiederholt Gegenstand amtlicher Untersuchungen qrtvejea ist. die wohl da- Nebel srstgestcllt. Hill-mittel dagegen aber nicht angegebe» hoben. Die kräftigsten Menschen unterliegen dem System »ach 8 oder V Jahren Die dadurch in den Reihen e»g- lischer Arbeiter entstandenen Lücken ivcrden durch Heranziehung au«län»>icher ArdeUer. namentlich Deutsche und Polen, ausgesülli. Bon der Roihwenbigkrit durchdrungen, daß dir bestehend«, Fabriken- gesetze zur Beseitigung de» UebelS wirksamer gemacht werden sollten, beanlragie Lord Dunroven di« Niedersetznng einer Lommission zur Untersuchung des „Sweating Eyneur«Der Erzbilchos von Lantee- bury unterstützte den Antrag, de« auch schließlich die Regierung ihre suftimmnlig »ich« versagte. Literatur. . Den Beginn de« dritten Hefte« der Mvnat-schrist „Unsere Zeit", derau-geaebea von Friedrich Bienrmani, Leipzig, F. A. VrockhauS), bildet ..Margot'- Lüge", «ine Novelle von Wilhelm stnllmann, die eine hübsch« Erzählung mit anziehender Eliarakteriftik gut individualisitter Personen bietet und durch gewandte» Esuver!alio»«ion sich au-zeichnet. „Zum hundertjährigen Geburts tage Arthur Schopenhauer'»" (W. Februar d. I.) entwirft Victor stiy einen Abriß de- Lebe»- und der Lehre de- berühnuen Ptnlo- opbeu, „der iu geistvoller Weise ein abgeschlossene« Bild von einer Wcltaussassung un» vorgesührt hat, wie sie dem Menschen wohl aus einer gewisse» Eniwickelung-kluse seine« geistigen Leben« eigen sein kann". I)r. Emil Bloelch girbt unter dem Titel „Der politische Zu- stand der Schweiz" seine Bemerkungen über die unter der noch ungc- brochene» Vorherrschaft de« Radicali-mu» wahrnehmbaren couier- vativern Uinerftrömunge« in den Kantonen der Republik. H. von Scheel'« Gutachle» zu den au» den „Grundzügen" und der „Denk- chrisl" der deuiichei, Reich-regieruug vom November ». I. sich er- gebenden Hauptirageu der „Alters- und Jnvalidität-versickieruug der Arbeitnehmer in Deutschland" wird der diesem selbstständigen und besonuknen VolkSwirih begegnenden Ausmerkiamkeit n cht ermaug ln ..Zur Frage der Flußrcgutirung" spricht Ioiepl, Riedel in Anlaß der Wasserbauten an der Dtieiß feine Ansicht dahin au-, daß all,» bezüglichen Arbene» da- gründlichste Studium der Wasserversorgung de« belressendea Gebiet» vorauSzugehen kabe; der sehr beachte,is- werihe Ariikrl wird durch einen Plan erläulert. Hauptmail» Gerhard gerinn weist im Aussatz „Da» deuli«e Lchutzenwese» und seine Fori- ciilivickelung" nach, daß der Mangel eine- Euiheil-gewehi» dieie lche Institution hiuter ähnliche» iu anderen Ländern hadeju-.lick- bleiben laßen Gustav Robert stirchboss, der verstorbene g oß- Phlßiker, wird i» seiner wissenschaftliche» Bedeutung vo» Prot. Pisko geschildert, vr. Beruhend Münz widmet dem gleichiallS ao- gcjchiedencu vielseitige» Denker Gustav Theodor Fecharr einen warmen Rachens. „Ter sechste Februar 1886". di« ReichStag-sitzung dieie» Tage» u»t der beruluiiien Rede Bismarck'«, wird in seiner dauernden Bedeuluug für Tcuiichland vom Herausgeber der Zeilichrift ge- zeichnrl. Unter „Denkwürdiges" berichtet W. H. llhlanv über „Fou- ' schrille in der Mechanik", uud zwar über die Forihbrücke in Schon- ia»d; 3 Abbildungen erläutern den Artikel. Eine Todienchan schließt dar Heft. ** » « Di« Deutsche Verlag- Anstalt in Stuttgart bat den glücklichen Gedanke» gehabt, die Ronigue. welche m ihrem Journal, der „Trutschru N««a»d»d>i-ttzkt". erscheinen, außerdem noch als tiiizeiuc, eiegaul au-gestallete, leicht lesbare Bände, di« eine zierlich.- und doch dabei vornehnie Ealonbiblioihek bilde», herau-zngebei,. Jeder Roman der Sammlung tau», sobald derselbe complet geworden, gleich eingeduudc» lverdcn. da die einzelnen Romane apart pagmiil sind. Diese Ari der Veröffentlichung eignet sich beiondeis zur Leclüre aus Reisen, sür den Bndcauiculhalt, zu hübschen Geschenk.» und vor Allein, »in de» Bücherschrank mit de« besten Romonproduet,» der Neuzeit durch jährlich 13—Ist Baude in handlichem, bequemem, dabei eleganten» Roinaniormat zu bereichern und zwar — da» spricht ja auch »ock ein gewicht ge« Wort — zu einem aussallcud billige,, Preis (pro Halbband nur B>« jetzt sind in dieser Form Romane von Nieman» und Dnwiche» erschienen. di« zu dem A.i- zietieiidsteii und Gediegensten der Ronianlitcratur unserer Tage zählen. DaS Uuleruehine» wird, weil cs ebenso prakiisch wie schön uiid varlhciih ist sür da» Publicum ist, sicherlich allgemein willkommen geheißen werde». — » Nummer 8 der „rrnmaturgischen Blätter »ntz Bühnt»- Riindschnii". herauSgegcbcn vo» der Genossenschaft Dculschcr Bühne» Angehöriger, redigin vo» Raphael Löwcnseld (Berlin, Verlag von F. A. Günther k. Sohns, hat folgenden Inhalt: Siegwarl Friedman»: ..lieber dramalischc» Unterricht" und „Unsere Tbeatcrschuleu". — Alsr. ökr. statischer: Gotthold Ephraim Leistiig als Musil Acstheuler — Eonrad Alln-rti: Tie- Franzoirnherrschn-t aus der denljckicu Buhne. — Umschau: Das deutsche Volkoikeai r in Wien iAdam Muller-Gultcnbrunus. — Fcuillcion: Karl PröU: Nach dem ersten Durchsall. — Offener Sprechsaal: Emil Werner: Eine Anregung. — Elironik. — Mitlheilungen der Genossenschaft Deutscher Bühneu-Angchöriger. ^ >»»« .
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