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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-04
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1888
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tz ISST . März. 8 Uhr Abend«. („B°lsts«be Zeftm.ch'1 »er aus dem Badahof »am deutsche» Eonsul aber wolle» «lr hoffe», daß Misere Stadt «ckt lange van Bränden verschon! bleiben möge, zu deren Bekämpfung solche außerorbenlliche Hils-miltel nöthlg sind. . vom Aronprin-eu. * Wir verzeichnen an dieser Stelle di« un« noch bi< zum Redaclion, schlaffe zuiegangeaen Nachrichten über da« Be» finde» Seiner kaiserlichen und köntglicheu Hoheit de« Krön» prinjeo. * so» Rem». 2 Prinz Wilhelm, welcher äußerte: » Ich dachte aicht, daß »oir aas unter so tranrigea Um stände» imederledeu würben", begab sich nach dem ersten bewegte» Wiedersehen ia Billa Ziiio nach dem Hotel Mediterran««, wo er Wohnung genommen, bald ober mit Prinz Heinrich und Prinzessin Irene abermals zu seinem Baler, welcher deute einen guten lag verbracht» »»b wiederhol» für längere Zeit im Freie» verweilt». Aus dem Balcoa, beffen eine Hälfte durch eine spanische Wand gegen Sonne und allzu zudringliche Bl tk geschuht war. erschien allmölig di» ganze Familie. Iheile sid-ud, lhris wandelnd verdlieo der Kronprinz, welchem zuerst M-ickenzie Besellichas« geleistet, daselbst von 10 di« 11V, Uhr. Die vegrußuage, uaier den hohen Familiengliedern. die Demo«» stratronen de« immer onwachsenden Publicum«, dir unermüdlich« Freundlichkeit, Mit welcher der Kronprinz die Grüße erwiderte, machten einen unbeschreiblichen Eindruck. Der wetirrseste italienisch« Polizeibeamte sagte mir ihrüneoden Auge«: „Ist »« nicht er» rührende« Schauspiel?" Nachmittag« erschien der Krouprinz von 1 bi« 2 Uhr mit der Kronpriuzessi» und den Töchtern. welch« daraus eine» Spaziergang machten, und nochmal« von S bi« 8V, Uhr in Gesellschaft Mackenzie'« aus dem Balcon. Di» Prinzen Wilhelm und Heinrich und der Großherzog nebst vier Adjniante» machten von 2'/, bi« 6 Uhr eine Spazierfahrt. Da« Wetter ist heute prachtvoll. * San Remo, 2. März, Abend« N Uhr bO Mia. (W. T-B.) S«. k. und k. Hoheit der Kionprinz verbrachte einen besnedigeade» Lag und » rweilie längere Z it aus dem Balcoa. Der Husten hat nachgelassen. — Ihre k Hoheiten die Prinzen Wilhelm und Heinrich, der Großherzog von Hessen und der Major von Kessel machte» Nachmittags eine kurze Spazierfahrl an Bord de« Vardarigo. * San Nemo. 3. Marz, Bormittag« I I Uhr. (Ä. T-»B) S». kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz hatte eine ziem lich gute Nacht. Husten und AuSwurs unverändert. * Berlin. 3. März. Ter ,.Re>ck>Sc»,zejger" veröffentlicht solgeiive« Bulletin aus San Rmo von heule Bormitlag Ist Uhr 30 Mi»., das auch von Professor v. Bergmann mit t»terzeichnel ist: Die Wiedergewinnung der Sörperkräst« de« Kronprinzen macht Fortschritte und bringt derselbe einen Theil de» Tage« aus dem Balcon zu. Schlaf und Au-wurs wie seither. 2» der neuesten Nummer der .Berliner klinischen Wochen« fchrffl" veröfsenllichl Pros. C A. Ewald da« folgende Schreiben, welche« «hm vou Hr. Hermann Krause in San Remo zu» gegangen ist! Sehr geehrter Herr Redakteur t Ja Rr. 8 Ihrer geschätzten Wochenschrift befind«, sich unter „LageSgeschichtliche Notizen" »ine Mitiheilung, worunter unter Anderem nach Erwähnung eine« hier gemacht»« Besunde« der Satz enthalten ist: .Keiner der Aerzte ha« damals die Diagnose aus Kreb« gestellt." In oieser Faffung eal» spricht die Darstellung nicht genau dem Sachverhalt. Denn nicht »m die Frage, ob einer der Aerzie sei»« Diagnose aut Krek« gestellt Hatz», handelte e« sich gelegentlich einer Lorrespoudei-z über düsen Gegenstand, sondern darum. ol> einer derselben in» dem seiner Zeit durch die Presse gegangenen Gerüchte von dem Vorhandensein eine« „welchen Kredie«" in Verbindung zn bringen sei. Nur die letztere RSgludkeu habe lch aus Grund eines Präparat«. welche« sich der Freundlichkeit de« Herr» H ry»g hier verdanke, in Abrede gestellt. S«» Remo, de» 22. Februar 1888. vr. Krause. De» letzt«»«» ist «* übrige»« auch wobt IU^fckmibe». baß im Orchester die Viole« und zweite» Geige« nutz er» Theil der Holzbläser wiederholt durch da« schall kräftig«, Blech und die Orgel erdrückt «nrdau. Der ttloo» ging »ine von dem bersihmlr» Vrstflvirtuosen Herrn Hometzer gespielte, musikalisch lntereffaut«, aber ziemlich la»galhmig« Orgrlphantasie iu dorischer Tonart von Brosig vor,»«. U. Kipke. * Leipzig, «. März. Stadttheator. Diegeseierte Künstlerin pzlg, 4. März. Sladtt»eai«r. Aste q-se« Krau Paulioe Lueca «vird am 1b, ds«. Ml«. im Neuen Slavttheater singen. Außrrgewöhalich stark ist der von au«wärl« gemelvete Besuch, und wenn auch augenblicklich noch B'llet« zu allen Plätze« zu haben sind, so ist «och ein au«- verkauste« Hau« für da« einmalige Auslreie» hetz in Leipzig so seltene» Gaste« sicher. Frau Lueca wir» j>» Hotel Hauff» wohnen. Wir verweise» noch einmal daraps, baß der Nusaug dicsr« L»cea->be»d« aus 7 Uhr aagrsetzt ist. * Leipzig, 4. März. Wie vora»«z»stHm war. hat da» aus nächsten Montag angesetzte Wndlltzätigkri>«-Eoncerl. da« im Theatersaale de« Krystall-Palastr- morgen Montag, am 5. März, stattfindet und sich der Mitwwftzng der Frau kteinbach.Jahu«, der Herren O. Vchelver, Prosesior t. Brod«ty. Juli»« Klengel. L. Friovtzoim, Eapell- meister L.R,lisch, Reinbold Pester, somilder .Leipziger Liedertafel" unter Leitung de« Herrn Muffkhifmkor sst. Müller erfreut, i» alleu Kzriseu de« Leipziger Pudtumm« eiue rege intheilnahme hervorgerufen, di« sich namentlich ip einer lrd- »asteu Nachfrage «ach Blllet« au de« betreffenden vor- verkaussstellen kundgtebt. In der Thal «ft auch diese« Interesse, da« besonder« unser« ersten mnsffliebenden Kreise bewegt, einer solche« zahlreichen Vereinigung hpchangesehener l Kräfte gegenüber vollauf gerechtsertigt, «uztz s» wird da« Eoncert gewiß durch einen zahlreichen Besuch «»«gezeichnet werden, der tbenso der künstlerischen B deulMtg de« Unter- nehmen«, al« auch dem Wohlihäligtritszwecke, per «strebt w»rd, entspricht. - ^ - * Leipzig, 4. März. Da« Eoncert d^gesfierten Lied«. Lnger« Eugen Gura findet Mittwoch tztt» Ist. März i« MuKL. N. Concert dc- Riedel-Bereias. Leipzig» 3. März. Unter den zahlreichen Verdiensten, welche sich der Riedel-Bereit» durch sei« langjährige« Wirken um da« hiesige Musikleben erworben hat unv deren getrgentliche Wirverbetonung gerade in unser« raschlebigen und in Bezug aus ernsthafte Dankbarkeit zuweilen etwa« ge- dächtnißkranken Zeit gar wohl angezeigt erscheint — unl« hiesen Verdienste» nimmt eine der allerersten Stellen dasjenige «in. welche« sich der berühmte Verein durch die Populaiisirung b« großartigsten und erhabensten Schöpfung Beclhoven's. der Vckar-Mesie, hierselbst erwarb. In der Tdal kann man be- Haupte», daß die LUs-sa solomoi», die Jahrzehnte lang al« ein Buch mit sieben Siegeln, als ein in Bezug aus Bersländtichkeit und technische Ausführbarkeit ungelöste« Rätbsel scheu ge mieden und umgangen wurde, dir auch jetzt noch an manchen vielgepriesenen Musikcentren mehr nur ehrenhalber al« etwa in Erwartung eine« unmittelbaren großen Eindrücke« aus da« „große Publicum" in entsprechend langen Zwischen räumen einmal vorgejubrl wird, — in der Ibat, sage ich. kann man behaupten, daß die bkisr» solemul» hier be reit« populär gewoiden ist, daß sie hier jederzeik ein zahl reiche« Publicum findet, welche« sie nicht etwa mit mehr Ehrfurcht als geistigem Berstänvniß nur so über sich ergehen läßt, sondern welche« au« ihr den höchsten künstlerischen Genuß und die reinste siNliche Erbauung sich zu gewinnen weiß. Daß wir zu diesem schöne» Resultate, um welche« un» ander« Städte wohl z» deneioen Ursache haben, wirklich kommen konnten» daS danke» wir — wir schon erwähnt — in erster Linie dem Riedel-Verein, desto Begründer und Leiter mit eiserner Energie und nimmer rastendem Eifer bestrebt war, da» Rieftnweik de» Meister» zu einem ständigen Repertoire stück de« Verein- zu machen u»v durch in kurzen Iniervalleu immer wieder erueuIeS Studium und wiederholte« ösfent IicheS Dorsühren der blis!,» sowobl Anssührende, al» Hörend« zu jener Berlraukbeit m>l dem Werk zu befähigen, welche da« richtige Ersoffen deffrlden in seiner Totalität rr« möglicht und so die solide Grundlage bietet, von der au» i-ver Einzelne kann nach Maßgabe seiner Neigung und Be- sähignug immer tiefer i» d.e nahezu unerscköpslichen Wunder der künstlerischen Offei'barui'gr» de» Meister« einzndringen versuchen kann. — Bon diesem Gesichtepiincte au« will e« säst i»i»der belangreich erscheinen, ob eine einzelne Wieder aussübrung de- Werkes durch den Riedcl-Berein in diesem oder jenem technischen Detail vor irgend einer früheren Dar bietung kleine Vorzüge oder Nacbideile behaupte oder nicht, wenn nur der wesenil che Kern de» Ganzen zur rechten Geltung gebracht wurde. Tie gestrige Ausführung der Messe reihte sich den früheren in jeder Hinsicht ivüikig und edcnbürlig an. Wohl er- »nnere ich wich. Einzelne«, wie z. B- die gewaltige Steigerung vor dom ?vo» niü allogro in den, „ln glvri» Del pau-j;", von dein Bereut schon noch glanzvoller, strahlender gekört zu haben, aber selten wobt bat derselbe seine Ausgabe mit so viel geistigem Verstä»vi»ß und so viel Unmittelbarkeit de« seelischen AuSdruckr» kinchgrslihrt, wie diesmal. Abgesehen do» ein paar ganz nnweseiitbckc» verseben, an Venen übrigen« auch da« Orchester seine» Anlbeil Halle, kam die Messe auch technisch i» innstkkhasi sauberer und klarer Weise zur Wieder gabe. Die mlle G>öße der in der hli««» von den Sing, stimmen zu überwindende» unk von der» Verein auch lhat sächlich überwundenen Schwierigkeiten vermag wohl nnr der Musiker von Fach zn erwägen, der da weiß, wie Beethoven hier zeitweilig den Ebo,stimmen Dinge zumuthet, die kaum dem kiiustgebitdeten Säuger noch erreichbar sinv. Der Lai« darf sich hier ungrscheul mit dem Bckenntniß begnügen. Erstaunliche» gehört und bewundert zu haben. Ein be sonder« glücklicher Ster« waltete Viermal auch über d«r Zusammensetzung de« dem Ehor qeqenÜbeitretenden Soloqnarlelt«. Die vier Vertreter desselben, e« waren Frau Kalb. Müller-Ronnrburger (Berlin). Frau Metzler-Löwy (Leipzig). Herr Hosopernsänger Ear Di er ich (zur Zeit »och in Leipzig) und Herr Eoncertsänger Rud. Schmalseld (Berlin), beherrsch««» ihre schwierige» Ausgaben geistig und technisch vollkommen, und ihre Stimme« fügten sich zu eine», schönen abgerundete» Ensemble zusammen. o> dessen vollem Genuß der Zubvrer nur mehrfach durch die hftchst mangelhafte Akustik der Petrikirchr gehindert wurde Saale de« alle» Gowanvhause« statt. * Leipzig. 4. März. Die Pianistin Glsg Menzel, deren künstterifche Leistungen bereit« wiederholt glänzend« Urtbeile der Berliner Kritik hervorgervseu tzaho«. wird sich demnächst auch de« Leipziger Publicum dorstesten. Da« Eoneerl der Künstle«» findet im allen Gewan»hau«saale statt unv zwar Sonntag, den ll. März vormlttagl N Uhr. XX Leipzig, 3. März. Der Akademische Richard iagaer-Berein HNrselbst hat nun sei» erste« Semester hiater ich, und e« stad ihm m» Lause dieser Zeit maaaiasgche Bezeigungeu der Sympaidieu zu Lheil gewordeu. Wie sehr mr Pereiu bestrebt ist» seine höchst anerkenn,ntwertheu Zwecke zn «rmich»». da« gebt ganz brioader« auch a»i« der Tagesordnung hervok, welch« eiue« der letz»» Vereiiisabeod« dt« Akademische» Richard Plaguer-Berem« zu Grund« lag. ES sank lm verlaute de« Abend« ». a. statt: -.'»«Iure und Besprechung von W. Golder'S Anssatz, in» vayreutder Lascheukateudrr: „Zum huoderijährtge, GeburtstaaeUrthur Schoveu- Hauer'»", sodaua Debatte über da« Schwer« iw .Mtzeiugold", sowie Bericht uud Kritik der ..rristaa '-Auilühruag. -e MSge r« dem «ereia vergönal sein» sich immerdar de« reichste» Zuspruch«« zu erfreue«. * Ueber da« RSihlg'sche gemischte Solo-Lsuqrtktt au» Leipzig chrrtdeu „Anzeiger" uud „Zeitung" aus Lrimmaiamu: Da« Pro- aramm de« 4. «doimrment.Lonerrtt« war »l» sehr aewLdlte«. Unter der äußerst sichere» Lsitung de« Hrrr» Mustkdrrerior Wolschke vielte da« Orchester ,.Ouvertüre triomphole" Po» Schulz.Schwerin, „Eymvdouir Lackor" vou Mozart uud die „Hepar«».Owcrtur« Nr. 3" von Berihove». D«r Solokräste de« Atz««»« Ware» da« Röttng'sche «emisivtr Solo-Quarte« au« Leipzig. Da« Rötlng'jch« Luonelt pflegt, wie wir büren, vor Allem de» «ruflea. de» «ircheu- gelang. Dieser ist daher auch da« eigentliche- wnkut der Säaaeriune» und Säuger. Aber auch »irr im Eoureriiaai« ttasru die Borzüge. sorgfältige« Studium »ad Feinheit «m Bortrog«» deutlich hervor. Die Stimme» stad von edlem Wohllaute. Hi« verstehen es. sich dem Enjemdle riazusügrn. und daraus kommt r« lm Ouartettgesange oa. Jede räumt der aodera gern einmal da« tägliche Uebeigewicht rin. je nach dem Satze de« Lompoulste». L eder van Wermann, Becker »ad Hauptmonu waren von einichlagender Wirkung. Be< vnder« da« „Nackiilied" von Wermann, eine prächtige Vorateompo. itiou. trug do« Quartett mit berückendem Zauber oar. Herr Krause Vaiyton) saug mit Wohllaut, Ausdruck und groß » Stimmengtanz« jieder vou Schubert »ab Schumaua uud ela« Romanze vou Meyerbeer. >> * I» dem PovukLrcoucrrte de« Phflharmoulsche» Orchester« iu Berlin, dem Herr Rummel durch den mriftervast-vinuoieu Bor. «>ag der Lackur-Eoucerte von Beetdoven und L'tzt zu erköinem Glanz, verhall, wurde die »e»e (zweite) Sympstouw vo» Karl Gold mark. die uulängft w Dr»«dn» de, ihrer lld»ehtzaot ersten Ausiütirung ein ganz unaewävnliche« Aussehen «rregt Hot »ud von Ludwig Hartmann auf da« Eo»dusias»schefte au« der Laus, gehoben worden ist, zum ersten Mole ia Berlin gespielt. „Die Erwartungen wäre» »ach den« Berich» de« „Berliner BSrsen.Eourter" naturgemäß sehr doch gespannt; e« würde aber w >hrheii«w>dr»g sei», zu sagen, daß sie nun auch voll erfüllt wurden, oder — »a diese Meinuug doch nur »in» ganz subjektive sein kau» — daß die Apsnakme bei dem de» großen S»al vollständig füllenden Pnbligum rin« hervorragend «»«gezeichnete geweieu sei. Aber sehr freundlich war sie, und da« verdient da« Werk ollerdmg». Ob diese Ly«pho»ir aber »inen Fortschritt gegen drsLoniponrftea erste, di» „ländlich Hochzeit* bedeutet, »iSchte sehr zu dezweilela sei». Sie ist ausgezeichnet >ustr»WentiN (klingt als» sehr schSnj. ist sehr klar di'ponttt, bin«» abwechstungsvoue Geqr». sitze, liebivgel« m» dem ernsten Theoretiker, besriedtnt die Foiderungea de« mulita il» aedild.ten La en. mach! ober anch plStzl'cheiumoldem G,. s chniack der großcn Menge er»» billige Eoucrsfio». — kurz, sie ist ei» Werk „vou viele» Meriieu": sie ist aber nicht ein verk von groß,. Ge dankt», vou lüvne« Strebe,, von rigeve» Wegen. Wen» man da« Wort nicht mißverstehe« will (in dem Sinne einer üblen «u«Ieg»ug nämlich, gegen di« ich hiermit ausorll 'lrch protesttr»^ so Mächte ich sogen: .« ist vornehme Gesellschasismnstk. Der erste Satz Lnckor'/. bat «in sehr schöne«, ruhige» Hauptthema; da« zweite itt nicht sehr gegensätzlich dazu, ad« do» Ganze flieht »»arme» »adlig dohia »r.o rrireut durch seiue geschickt« uud noble Durcharbeitung. Ich glaub« tan für de» besten erkläre» zu solle». Der zweite Satz, äockanto äowoll, ebenfalls zeigt rin» etwa« ziellose Lrioen ichasrlichkeit; der dritte, Leberro und merkwürdig« Weise wieder änmoll. aber ist im Sinne der Wirkung tz« wichtigste: Fe« Mad und alle« Elienweieu treibe» d«ri» ihr Spiel. Da plötzlich unierbrichi eia Eornei mit ein« lauggezogenen Melodie de» ftimmung«. volle» Spuk — ist'« der Trompeter, der da selbst ganz genau weiß: „e« Hai »ickii solle» sein" — oder ist'« di« Po- im Walde? — geuug, der Spuk ist fort, kalt «tönt ei« triviale« Trio, da« man nicht bier und alch» von Goidmark «wanep würde. Im v» onpo komme» zwar olle Elsen «rmder, aber »m ihre Wirkung ist« geihau. Da« heißt: bei Diesem und Jrue«. Im Allgemeine» schien e« srrilich nicht io zu sei«, de»» der Sgtz mußt« wieder bol» werde». Da« Fiuaie geh» ziemlich «tutzrmlslo« vorüber. Die Auslührung war vuier Herr» Kogel'« LrilGtG »orirrfflich »ad dir Boisühruug de« Werke« jrdrusall« >«hr vndieaplich." * Ueb« do» Eoncert de« Hern, TschallawSktz i» Prag, tu welchem der Leipziger viiqerühmie Llooiervi«»»« Herr Siloii miitvttkle. schreibt die „Politik : „Große Eourene, in denen die musikolische Bewirthung de« Pndlieum« onSlchiirßlich ,»« de» Mittel» »ine« einzige» Lomponiste» deftritttn wird, sin» tnsosera immer ei» «aguiß, al« »ich« »nr »m intensiv,«, jo«»«» ei, dnrch die Art und Weise seiner Aeuherunge, packrnde« Talent tz»z» gedöri, «neu M-ssengeunß von Mutik au« einer Quell» za biete», »du« t» über, sättige». Tichaitowskh besitzt ,i» solche« Talent, dp» — selbst airdi ermüdend — auch andere nicht ermüdet, wtdepi auch di» Kunst »eichr die Arußernnge» de« Talente« avelt, st» z»r vollen Wirkung de« Sw«,«, erhebt. I» dem sonntämgen Uout«te. über dess«, gläuzeudeu ö»ß«n> Erwlg wie dereit« beruhte» tzabe^ würbe» drr>». halb Stuudr, «lt Musis von Tichaikowsth onsgesütz», »>d wir qestetze» »»« ei», bah uaser Juterrst« tür dies« Mafik krwe» Augenblick lieh »,d daß »er Total»,udrnck der ganz», Pepbaktwa, wie er sich an« de» Wirkniwen d« »i^etn«, »nw Battraa» gntangte. Comp», sition», znsammensetzte, der eine« gewichttgr» Hanstmrigniffe« war. Unr« der Herrschaft be« eigenartigen ,»b ataße» musikalische» Geiste«, d« de» Lompofitionen Tschaikowskh'« inuttvohnt. k n» «icht» ltudedeutrnde« anskomme,: den» omh Oebaikrn. welche ans den «ste» Blick minder bedeut-»» an» — w-» et steAenwels« l» de» eomettantr. Bist», d« Fall fft — d« ant st« avfzubäasenbe» Bnwanr al« Siellag« z, diene, scheinen, wachlrn in d« ihemaiilche« Arbeit und der sie begleitenden de« wnuderungswürdige» c»otropun«isch„ Kunst Lschoikowsky's groß au, thürmen Effect aus Eff-ct. Wirk»»« aut Wirkung. Da nehme »an zum Beispiel« di« de» Sieg Ruß and« über d«e sranzöstichen Waffen (i8lS) besingend« „Onnortnro solouvello" (op. 49). Da« ist gewiß ein aut stürmenden äußeren Effect berechnete« uud mit dem Masse», ausgebote der äußer», Mittel arbeitende« Stück. Ader wie schön weiß es die strenge Form der Ouvertüre zu wadreu; wie geistvoll 'vrich» »« sich i» dem Durchfüdruugslotze derselben an«; mit welcher Wirkung stellt r« der lärmenden Kampsicene. in welcher au« dem kunstvolle» Figur»», uud Motiogrwrde das kernige Gesaog«ihenia der „Marsellaisr" dervorstüdt. die deivru episodisch austreirnden sein» gestimmte» volksihüml cheu Weisen entgegen! „Da« erinnert an Gemälde vo» Werrichischagin", meinte Aai. Dvorak, sehr richtig dir realistische Farbe und Zeichnung de« Tanftücke« charakterisirend. Die Ouvettnre-Ahaatast» „Romeo »nd Julie", mit der da« Eoncert aahub, war »»« eine längst bekannte nud. wie immer, auch dies mal sehr Willkomm»»» Lompofltio». Iu derselben findet mau die Eigenart de« Taleute« uud die Vorzüge de« Composit onsftyle« de« Meister« griviflermaß-, eoudenfin: de» kühne» Flag der Phon« taste, die Tragödie der Lieb« Shakespeare da« Programm entnimmt »ad die Lvrik und Dramatik de« Stoffe« edel kräftig and schwung voll zum Ausdrücke bnugt; dir elekirisireud« rhythmische Lebendig, kei»; die üppige, originelle Melodik, welch« i, dem wunderschönen Gesaag-s. tze eine ihrer duftigsten vlüthea zur Entfaltung bringt, die geistvoll eombinitte» harmonische» Folge«: di« meisterhafte Bi- lsandlnng «nd Umspiel»»«. FärdnNg und Verwandlung der Themen — kurz de» gauzea Reiz eiaer reiche» uud eigenaltigen Lr- iuduug nud de» volle» Sege» eiaer souverainea Kuastgewandthelt Eia wahre« Labluttstück jetuer Deiailorbeir. ei» schön empsundene« Sti»w»»g«biid. »ott uud dnrchfichtig, uud doch sarbenreich t». lrumentitt, ist dir Elegie au« der III. Suite für Orchester, op. bä, eiue Noviiit. die de» lebdosten Wunsch »ach Keanenlernung de« ganze« Werke«, de« sie rutnommea ward, rrg« macht. Boa den beide» Loncerte». die uuirr Mitwirkung zweier auögrzeichnrter Virtuosen, de« Pianist»» von Sikoii nud de« Violinist,» Halir. »r Aufführung kamen, gebe ich für mein» Person dem für Llnvier vwoll, op. 23) den Borzng. E< hoi mit dem Loncette für Violine die leicht fließend« Lonceptio«, die schöne melodische Linie der Gesa»g«them»>, die geistvolle Arbeit» die vollendete Form uud die dankbare Schreibung sür da« concrttaute Instrument gemein, ist aber gehaltvoller. Keser »nd nicht mit jener Abfichilichkeit aus dir virtuose Bravour der Solostimme geschrieben, welche in dem Geige», concertt, einer übrigen« sehr iatereffautea und besonder« in dem erste» Satz» kühn »niworsenrn »nd sein «»«gearbeiteten Eomposftioa, dnrchichimmer». Siioli spielte da« Elavierconcert in jener ge winnende». echt künstlerische» Art. »eich« vor Allem die Ansgad» löst» de» n.nsikaüsche» Feingehalt der Eomposttioa dem Hörer Uhlen «nd genieße» zn taffen; «eit entfernt davon, mit der Vir- »uosität za prunke», die »hm i« höchsten Grade eigen ist, sieht Siloii in dieser vielmehr nur da« Mittel, de» rrorviianica An forderungen de« Werke« an di, Technik gerecht zu lein, ohne von ihnen absorditt »od vo» de» Wesen de« Musikstücke- obgelenkt zu werveu. Darum ist sei» Bottrng so klar, darum heb» sich darin di» eigentliche Gestalt de« Mustkstückr«, die Eaniileue m>t der har monischen Grundlage, die Forijchreüung de« Thema, die Frage und Antwort de« Motiv« >o den Imitationen so schön von der Verzierung ab. Den Lisztiauer fleht mau dem uuoffectirten, ruhig spielenden, die Schwierigkeiten de« Patte« mit keinerlei genialistffchrr Kvrperbewegttna markirende» jungen Mann nicht an; wohl aber hört man au« seinem Spiele heran«, daß sein eminente« musikalische« Talent in tüchtiger Schule gei ildel wurde (Nikolau« Rubinfteiu uud Eajkovskij waren seine Lehrer) und bei Liezt die letzte Weihe er holte, hat. Ein sckvaer Böiendorser Lonceriflügel leistete dem Virtuosen di» bewährt guten Dienste. Der Violinvirtuose Halir erfüllt, zum Maune -«reist, die schönen Hvffnnngea, die man in de» talentvolle» Jüngling, den absvlvirtea Zögling de« Prager Musik- eouservatorium« and Schüler Beaaewitz' gesetzt hat. Seia Spiel, vou tadelloser Reinheit und geradezu unfehlbarer Technik, welche die bedeutende» und vom herkömmlichen Paffaqeuwrrke der Geige ziemlich weit abweichenden Schwierigkeiten de» EoncrneS vou lajtov-kij sp elend überwindet. hat künstlerisch« Abklärung und den richtigen musikalischen Ernst, der de, Biitnosea zum Künstler macht. Seine Eaatilene ist edel, der Ton ruhig und beseelt; der Vortrag tactjest, rhytdmllch seinfühtlg, deutlich und verständig, zeigt den tüchtige» Musiker, der begreift, wa< er spielt, der es herauefühli, wa« der Eomponist sogen wollte. Alö Interpret de« Eoacert« vo» Lajkov-kji war Halir gauz vorzüglich." Luvft-Verei«. * H»u anögeftelit ist eiaeR.ihe vo- Aquarelle» »nd Bleißist- eichaoußen (Lonbicha i-n und Genres«»»») von I. Tda» in Weimar, owe«» Bro»c»dildoiß(Medai0o») vo» Melchi» rZurStrasie»l in !e Pz-a. Im Hinteren Ecksaale (der Universitäl gegenüber) bleibe» dre» Pdoiograpdie» ansgeftelit: die tzolbein'schr Madonna » Dresden (unveränderlicher Kotzledrnck vo» Broun in Darnach) »d dieselbe i» Darnistodt nnd zwar i» zwei Ansnadme» von -ansftängl: vor der Regeneration und »och der im vorige» Jahre von dem Münchener Restaurator -aulrr bewerkstelligte» »ntz vortrefflich gelungene» Wiederherstellung. Ausgestellt bleiben außer- dem; „Em Morgen am Achensee" von Lhrifttoa Malt in Münch«»: Fransen in Ingolstadt l870" von L. Hossmann-Zeitz; männ- siche« Bllduiß von Ludwig Riever in Leipzig; »ine zweite Serie pon Pfiauzriistudiea (m vortrogSsaale) vo» Erich Kudterschktz tu leilX'g. In, vberllchisaale ist dir acht» vonderanSfi ellnng: di« Werke de« Maler» »nd Illustrator« Ludwig Borger enthafteud. eröffnei worden. Wege» dr« Räderen verweise» wir ans de» v«richt über die Aufstellung tu dieser Nummer. vir neuen Dioramen -es Lrystallpalastes. n. von den beiden neuen schon kürzlich vorläufiz besprochenen Dioramenbilvern sei heul« nur zunächst de« einen, de» Blicke« aus Jerusalem" eingehender gedacht. Mit der absolulen Treue brr landschaftlichen Wiedergabe, die durch die schon erwähnte Zugrunrelegung ganz neuer, au« ren lrtzteu Monaten stammender Ausnahmen nach der Natur gewährleistet ist, verbindet der Maler eine hochküntilerische und stimmung«reiche Auffassung seines Gegenstände«. Der Stanvpunct ve« Beschauer« befindet sich aus dem Westadhange de« östlich von ver Stadl gelegenen, auch beute noch mit graugrünen Ortdäumen bestandenen Oesi berge«, etwa 600 Schrille vom Slephansihor entsernt, va« nächste von be» jetzt gangbaren fünf Thoren, welche vie Rmg> mauer der Stadl durchbrechen. Diese au« große» Werkstücken erbaute, von 34 viereckigen Thürmen überragte, etwa 4 Hw lange und >2 w hohe Mauer stammt au« der Zeit de- Sultan« Soliman. Bon link» her zieht sich zwischen dem Beschauer unv ver Slabt va« Thal Jvsaphai oder Kidron hin. Dicht an ver Mauer erscheinen als Gruppen von zahl losen wrlßen Puncten mohamevanische Gräber mit dazwischen liegenden kleinen Capelle». Jenseit« der Stadt ziehen sich der Dschrbel, der Abukor (Berg de« bösen Ralhe« und andere kahle Kalkhöbenzüge hin. Innerhalb ver Ringmauer rage» au» dem Häufergewirr die bistorisch denk würdigen Bauwerke herau«. Zunächst der Ostmauer bemerkt man den dem alten, ans dem Berge Moria gelegenen Salo monischen Tempelbezirk entsprechenden .Haram esch Sberis", eine mit dläulichweißem Marmor grläselle große Plattform in deren Mitte sich der nächst ver M> lkamoschee heiligste Ort die Omarmosche«, der.achteckige Frlsendom erhebt. Am süvl-chen Rande der Plattform liegt eine andere Moschee, et Aksa, ehemal» dir schöne, der Jungfrau Maria gewethle Basilika Iustinian'«. Bon dem envähnten, nördlich an die Plattform stoßenden Skephan«thore au» betritt man den sogenannt» .SchmerzenSweg", vie „Via ckolorvs»-, eine elwa ein Kilometer lange, bi« zu der an einer größ. rrn unv einer kleineren Kuppel kenntliche» Kirche de« heiligen Grabe«, die Straß-, au welcher, nach einer au» dem lk Jahrhundert stammeiidenSage, Jesu« aus seinem Gange zum Tode gewandelt sein soll. Zuerst liegt recht» von dieser «traße eine kleine Cap-ll-, va, wo Jesu« einst gegeißelt worden sein soll, link» eine Easrrne, wo einst da« Prälorium mit Pilatus' Wohnung gestanden haben soft dann der Platz, wo man Jesu« da« Kreuz auslegte. Unweit davon trägt ein die Straße überwölbender Bogen ein Häuschen wo Pilalu« angeblich sein „Loco domo!" auSries, dann kommt die Stelle, wo Jesus, unter der KreuzeSlast zusammenbrcckenv, sich an ein Hau» lehnte, wo man noch den Eindruck seiner Schulter zeig«, dann die Stelle, wo er seine Mutter traf, wo ihm die heilige veronica ihr Schweiß'uch reichte u. s. w Die letzten vr« der 14 Stallone» befinden sich in der Grabkirche selbst. In deren Bezirk befindet sich auch, in eine Eapelle verwan delt. Golgatha. Zw.scheii der Omarmoichee unv der Gradkirche hi» erdtickt man an der Westseite der Riugmauer die Estad-lle mit dem in gewaltige» Quaoern errichteten alten viereckigen Hanpltburme. dem sogenannten .Thurme David'«", vo» diffen Höhe au« der Genannte einst die schöne Balhsedq im Bave belauscht haben soll. Unmittelbar recht- neben der EiladeUk führt da« Iaffathor au« der Stadt, während au der Rorbsette da« Dama»ku«ihor. aus der Südseite da« Mist tdor sich öffnet. Nicht all,u werl von Viesen unweit der oben erwähnte» Moschee el Aksa, an der Süvwrstrcke der Haram mauer. bemerkt »an vie unter der Bezeichnung .Klagemauer der Juden" bekannten Baulichkeiten, wo noch jetzt, besonder« am Vorabend der Sndbalbe, die Juden die Zerstörung de« Tempel« betrauern. Liese Hinweise werden vielleicht manchem Beschauer bei der Betrachtung de« prächtigen Jerusalem Diorama« nicht ganz unwillkommen sein. Adolf Wri«ke Die achte Ssnderausltell««s im Lmistsereia. — In der vergang-neu Woche ist «m Oberlichts«!« de« Knnß- verein« dir achte SonderanSfleUnna rrösfnet nwrden, ent- ballend eine Aa«wodl der Werke de« Berliner Maler« Ludwig Burger (geboren IS. September 182S, gestorben 22. Oktober 1884). Bel der Auswahl diele« reiche» künstlerische» Nachlasse«, der, «ehr >r»n ISO Mappen omsaffeod, unr zu einem geringe» Theil« »nr lüistellunq gelangen konnte, war ber Geficht«p»»ct maßgebend, da« Verfläaduiß »ad die Würdigung der reiche» Phantasie nnd Begabung de« verstorbenen Künstler«, der wir wenig andere ans den Namen eine« Meister« der decorativrn Knnft Ansprnch erbeben bars, dem Ikblicum iu einer Neide der hervorragendsten Skizzen und Ent würfe vor Augen »u führe». Za diesem Zwecke »nrd« der gesammt« Nachlaß dem Liinlivereine vo» de» tzinierlaffrne» t» dankenswettber Weise zur Verfügung gestellt. Br« de» überrnche, Stoff» könne» dir folgenden Zeile» nur in dr» Rahme» eine« kurze» Hinweise« aste, sei». Bon den gröberen dekorative» Arbeite», dir ber Kstnfflrr »ament- sich tu B rlin seit dem ereignißvolleu Jahre 1866 anösührte, ist eine Reibe von Entwüis-n an-gestellr, und zwar: Eattin« «ft Scene» an« der deutschen Märchen, und Sagenwelt (Dornröschen, Schnee wittchen, Rothkäppchea, Der wilde Jäger, Der Blocksberg. Barba rossa. Lorelei). au«grsühr1 im Raihbans« zu Berlin: Eatwürse, in Deckfarbe und tusch« „»«gesührt, im Saale der U»i»ersuäi«diblioihek daselbst. Luoetteubilder, die verlchitdeae» Facnltätr» tu theil« alle gorischen. «heil« historische, Figuren nud Gruppen darstellend; Lotto»« (Lat! Latl Lat! Tanuhäujer. Tischlri» deck dich, Walhalla, Romantik. Noah. KSaig von Thule), ausgelührt 1872 sür Glasmolrrrlr, in dem Haute L. Raven« in Berlin. Eine grSßerr Zahl lieg« von Entwürfen vor, die in dem Priugsdeftn'jchrn Hanse in Berlin 187b nr Aussübrung gelangten: in dem Damrnialo» Scene» an« Richard Loqurr'» Tonbcame» (Brünudilde schleudert de» Brand in de» Holz- stoß. Schlußsceue an« der Walküre, Rhriagold, Tristan und Isolde, t'obengrln. Tannhinser). daselbst die Jungfrau vo» Orleans (al« Symbol der L-terland-sir-e), Elisabeth von Lhürinar» Almosr» spendend (Menschenliebe), Genoveva (GoNialiebr), Cornelia (Mnrter- lirbc). Dc« Künstlers unerschöpsliche Phantasie und seines Stil, arlühl, da» in der äußerst glückliche» Verbindung vegetabilischer ziemenie mit Thier- »nd Menschenfigurea zu ornamentaler Ber- Wendung geradezu zu sein» Sprrialitäi geworden ist, zeigt fich in den le'chien und elegante» Entwarft», die in dem genannte» Haus« Ür Tdürsüllnagen, Schränke rc. »»«geführt wurde«. In EartonS ür andere Berliner Bauten tritt »ns de« Künstler« Schaffe, nicht minder glänzend eniqegea. so so den Plosondbitder» de« Zimmer« der Fürstin Bismarck in dem ehemaligen PalaG Rodziwill (da« Walft« ber Hau«ftan im Familienkreise, da« Zusammenleben mft dem Gotten, Sorge um die W-rtdschast und Wohllhäiigkeit, Tbäiig- keii der R'tterfran und hüu-licher Unterricht); j, dem farbigen Eatto» mi» Goldgrund, Gretcheo von Arabesken umgeben, ouigrsübrt >« Hau!« Fr. Richter in Berlin: in einer Reih« vo» Pdoiograpbiea nach Zeichnungen, deutsche Kaiser nnd Bischöse darstellend, ous- getübri sür Blasgemälde sür den Kölner Dom; Moses naß «l». lestawentlicher Prophet, in Glasgemüldrn für die Johaanisklrche in Danzig; in dem Brautzüge ans dem Ausauge des tüuszehute« Jahr- hundert«, ausqelühtt in Lebensgröße zur Dekoration der Tridü« am Par ser Platz« in Berti» be« Gelegenheit de« Einzuges de« Prinzen Wilhelm und seiner Braut am 2. Februar 1881; endlich, um uur da« Mrbttaste hervor»»hebe», allegorische Eomposftione, für das Empsangsgebünde des Bahahoses in Retz. Die Vertrautheit de« Künstler» mit dem Weira und der Snt- wick'lnnasgesLichre der ornamentalen Forme, zeigt sich ebenso in einer Reihe kleinerer Entwürfe, ia schwnngnvllra Initialen and Bigaelten (z. V. z» Goethe'» Werke»), in Vorlagen für kunstgewerb- liche Zwick-, in ErinnernngSblättern, Beschättkkartrn ». s. w. wo rr eine Tpäligftii entsaftete, die ebenso wegen ihres universellen Charakter«, al- wegen ihre« außerordentttcheu Umfange« uugetheilie Anerkennung verdient. Von einer andern Seite lerne» wir da« Schaffen de« Künstler« in de» nach Hunderten zählenden Skizzen kenuea, di« er aus den ver schiedenen Reisen gesammelt Hai. Hier tritt »ns dir Sicherheit nud Schärfe seine« Blickes in der Auffassung von Momenibilder», m der seinen Brobachkuog der charakteriftsichen Eigenlhümltchkeilen fremder Völker und Länder in vollkommenster Klorhrii vor Augen, und di« Zülle komischer, bald von feinerem, bald von derberem Humor durch wehten Einsälle vermögen um so mehr zu seffel», je unmittelbarer sie dem Lebe» abgelanscht sind. Aus eiue Reise nach Ungarn, die er ,l« Zeichner der „Illnstritteu Zeitung" 18S7 im Gefolge de« Kalke« von Oesterreich machte, weift eine Sammlung vou Skizzen, ungarische Landschaften uud Volksiypea. hin. Die Karlsbader und Tepl-tzer Turyäste lernen wir in eiaer Reih« komischer, dem Leben uud Treiben «euer Bäder eutaommeaer Figuren kennen. Am reich, haltigsten und vielleicht am interessantesten ist die stattliche Reihe vo» Skizzen uud Srudirndlätter». die rr von einer in de» Jahren l872 btS l87S nach Italien unternommene» Reise mit in die Heimath bracht». An Bilder an» den sübdeutichen nnd schweizerische» Berge», an Erinaerungsblälter von dr» italienischen Ser» reiben sich in bunter Ratiniglaltigkelt charakreristilche Studien »ach der Natur nnd nach dem Leben und Treibe» des italienische» Volkes. Architektur-Skizze, und tektanffche Studien, die z. T». iu Farben ausgesühr» find, wie dir »gib de» Dekorationen der Raffaelische» Loggien im votica». Bei Ausbruch de« »üerreichffcden Krieges 1866 war dem Künstler gestatte« worden, sich de« preußische» Honpiquattiere aaznschließen; seine Schnelligkeit i« Entwerfen uud im Ersoffen wichllger Momente zeiqt sich in den Federzeichnungen mft Sceuea au» dem Feldzug« der Moinarmee. in österreichischen Soldaiemype». endlich, uw», auch m etwas schwerer Manier, in dem Orlbilde „Erstürmung von Königinhos". Demselben Genrr gehöre» dl« preußischen Miliiair- typen rc. an. Unsere Skizze vermag fich nur in de» alleruoth. dürftigsten Umrisse» zu bewege» und muß Manche — sa namentlich des Künstlers Tdätigkeit als Illustrator — übergehen, was ein» eingehende Würdigana verdienen würde. Ein Verftändniß »nd di« Bruttheilung Burgers erschließt nur da« eingehend« Studium seines reichen künstlerischen Rachlostes: durch seine Eröffnung erst steht er in seiner vollkommenen Bedeutung, al» Measch wie al« Künüler, vor unsere» Blicken da. Die Ausstellung bleibt dis Ende März geöffaet; der Eintritt ist für Mitglieder frei; für Richimiigliedrr beirägt er bO >4- Kunst - Gewerbe - Museum. * Die textile Abt hei lang ist durch einen sehr wettbvolle», sübrnssischen Teppich bereichert worden, rin Gelch-uk de« oerrn Hersurth, ft> Firma A. Glaser Rachf., Hierselbst. Dieser t» Stoff. Farbe nnd Zcichanng sehr charakteri,iis<ve Teppich girdi hier Veranlass»»-, einige« von der ausgedehnten HauS- and Kuastiiiduftrie nö.dliiv vom schwarzen Meere und speciell vo» der »aterea Donau »u benchten. Wenn auch die Völker besagter Gegend, meist süd. siaviicher Abftammnug. «iumal vom Orient, dann auch durch die Nachbrischaft des Kuuftcenirum» Bycouz vielsach Anreguag erbtest»», so ist es doch diesem Einfluß allein nicht zuzoschreibeu, wenn man hier einer so dotti «»»wickelten Hau«iov»strir begegnet, die noch vor vrrhästuißmäßig wenigen Jahren eine neue Quell« für »uftr» im allmählichen Auivlükea begriffene», modernen Knnstindufttte bildere. Der Lüdilove bat von Haus aas in ütznlichrr Weise wir die orientalisch a Bö ker Sin» für bunte St'ckerekni und schmückt sich und sei» Denn m» Borlieb« mit schönen Geweben. Ls ist historiich nach- gewirsen. daß schon die in diesen Gegenden aniäiflgen Skythen sich der Pflege der Stickerei nnd Weberei befleißigte». Leit so geraumer Zeit mag der Gffchmock manch« Wandlungen erzeugt haben. Die fütznissischen Arbeiten sind auch wodl vo» de» ostegypnirden und «rftchüihen Gewänder» beeinflußt worden, mit welchen Stoffen sie in der.Forbe viel Verwandtes zeige». Aber später Hoden sich die eiowai beliebte» Knnstsormr» wenig verändert »nv es ist ersrrnsich. wahrnnnehmen, daß diese Haasindnstrie in »Herr siwge, Pflttt« dnrch Jahrhundett« »och henttgea Loge« sortleb«. Ban Geweintton z» Mckeration wird an dem einfachen Webstnhw ftsttwstnlten; >«^z7 vanwr». kehren »der z» den alte», tradittaneste» Fve»,, » st«,«, ?«. Lttpzi«.
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