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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-06
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1888
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1396 derart'»« Anstalten den E-arakter d«r Laudeskirchr trag«», oh»« Lab man deshalb «enöih'gt lei. Angehörige anderer Lonsesfionea zucuckzuw-iien. Der Umstand, daß in Bielefeld eine gleiche Einrichtung unier Pr v-tleiiung mir staail'chcr Unterstützung Vorhände» lei und dust diese Anstalt die Probe für ihre Existenzberechtigung abgelegt bat, ha.e dazu geführt, dem Gedanken näher zu treten, auch in Sachse» >n gl-'khcr Liege vorzuqeh-n. Am schwerwiegendsten erscheine ihm ca- Bcdei'len. ob der Missioasverei» überhaupt ,a der Lage sein .» rde. eine so große Anstalt zu gründen und zu bebauplen. E» toimne eben ans das Vertraue» an. das man dem Missionsverein riilgeqenbringe. Er iiiuffe anerkknueu, daß die Schwierigkeiten sür Len M >>io»svere,n außerordentlich wachsen, wenn man ihm von vornherein die Ausgabe zu hoch stelle, und bitte, io diesem Liane das MinoritälSvotUi» anzunehmen. Nach dem Schlußwort der beiden Referenten wurde der Antrag der Majorität unter l gegen II Stimmen zum Beschluß erhoben, der unter 2 dagegen einstimmig angenommen. (Schluß folgt in nächster Nummer.) 2cr Wahlrector an der Universität Leipzig. * In der Sitzung der Ersten Kammer vom 1. März lat Herr CultuSminlster vr. von Gerber bei Gelegenheit rer V-ralhnng über den Etat beS Departement- de- CnltuS liiiv öffentlichen Unterricht- aus die Anregung de- Herrn Oberbürgermeister I)r. St übel, ob nicht dem Lehrkörper r S Polytechnikum-, wie das bei der Universität der Fall ist, da- Recht, den Neckar durch Wahl zu ernenne», er- ili'ilt werden solle, eine interessante Darlegung über die Ein richtung re» WahlrectorS an der Universität Leipzig - ben. Die Darstellung lautet: Zu meiner nicht geringe» Ueberraschung ist, wie der geehrte .'".r Borrcdner sagt, auch der Grund hierbei verwerthet worden, daß an unserem Polylechnikuni kein Wahlrector, sondern ein u ernder, immerwüliicndcr Rector sei. Ich bekenne, daß diese 0 ahriing sür nuch in mehrfacher Beziehung von besonderem .Interesse gewesen ist. Sie findet ihre Parallele aus einem anderen Gebiete des RessorlS deS CilltuSministerium-, nämlich aus dem > bi:e deS GyninasialwesenS, wo gegenwärtig eine solche Menge von Ncsormbestrebungen sich kreuzen, daß man sie kaum übersehen k>u:n, und da bildet iur fast alle die sogenannte Ueberbürdungssrage diu g meinianie Motiv, wie wenn diese Ueberbürdungssrage eine .lrl inoviler Grund wäre, den man aus Vorralh liegen halte, um ,:,» iur jedes beliebige Inleresse und sür jeden beliebigen Zweck zu v .senden. Ebenso lern, w>e manchem dieser Resormziele die chchrieardungSsroge stellt, ebenso fern steh», glaube ich, der Frequenz des Po yiechiiikums di: Frage de- Wahlreciors. Ta der geehrte er Verredner aber eine AusPrache de- Ministerium- hierüber wünscht, so kann ich mich nicht entbrechen, mit einige» Worten c^rni cinzugehen. M. H-! Das Polniechnikum war. wie Sie wissen, vor etwa- ni r c!s cimin Ianrzehnt eine sogenannte polytechnische Schule, welche, wie alle Schulen, so eingerichtet war, daß ein ständiger L. clor die Schule leitete, unter dessen Tirection die Prosessoren o.-r die L-Hrer der Schule wirkten. Seit der Zeit, daß das Polv- llch .ikiii.i dem Res'oil des CultuSministeriums übergeben worden ist, n: d>c l-iidelung emgeirete», daß die polytechnische Schule in eine ooiylethii. che >>ochsch»Ic verwandelt Worten ist. ES ist nun von Lüil.ugkcit, ziimichst uch klar zu machen, waS denn damit eigentlich g.ich.'. r» ist, was denn das bedeutet, daß das Polytechnikum NU» :ech.!iiche Hockschule ist. Nu», m. H.. wir haben eine unbestrittene Uli» aucilanntc Hochschule in unserem Lande, die Universität. Man w rL also. >i»i den Begriff „Hochschule" zu bestimmen, sich zunächst an den Begriff dieser llniverjiiat halten und von da aus den ana. logen Charaticr zu bestimmen suchen. Eine Anstalt wird als Hoch schule vor altem bestimmt sein dadurch, daß sie de» Rang und die Di iNität der Universität hat, baß man sie ebenso hoch wie diese i» ihrem äußeren Range stellt. Man wird serner in diesem Be griffe wo! l »uch dies finden, daß di« Professoren als einzelue den Rang und die Stellung der UntversilSleprosessoreu haben. Man wird Wetter, glaube ich, darin finden, daß aus dem Polytechnikum dieselbe Methode des akademischen Unterrichts herrschen muß, wie ans der Universität, also die Form der Vorlesungen, der akademi sche» Boriräge. Man wird endlich sagen, daß «ch die- zum Be- gc sie einer Hochschule gehört, daß a» die Studierenden dieselbe» Auiorüeruiigcn gestellt werden, wie an die Studierenden der Uuwcrsllüt, also di- Forderung der gleichen Vorbildung. Ich glaube, doS sind die Elemente deS Begriff- Hochschule, und denke, daß sie diese» Begriff erschöpfen. Line besondere B e r s o s s u n g dagegen gehört nicht zu dem Begriffe Hoch- ichule; eö giebt keine abstrakte und allgemeine Hochschulver- sa'sung. ES ist denkbar, daß in einem Laude mehrere Hoch- jchulcn bestehe» mit verschiedener Bersaffung. Die Bersassung einer Hochschule wird sich richte» müssen noch ihren besonderen Bedürsniffen und Interessen. Eine Universität wird die Ber- 'aff'uiig. die gerade ihr paßt, haben; andere Hochschulen werden »ivgl cy-iweisc andere Verfassungen haben. Durch diese Verschieben den wird nicht bewirkt, daß die eine Anstalt aushör«, eine Hochschule zu sei». Ich glaube sage» zu können, daß in dieser Beziehung in L utschlanb ein ziemlich weitverbreitetes Mibverständn'b obgewaltet bat; >»»» hat vielfach geglaubt, es gäbe nur eine Bersaffung der Hochschulen, die die Universität, und man hat nun, mehr als viel leicht gut war. diese Verfassung sür die Polytechniken copirt. So ist man dann auch »»s die Idee gekommen, daß ei» Wahlrector u dem specifiichc» Eharakter einer Hochschule gehöre. M. H.! Lao ist rin Irrihum. Wenn wir die Geschichte de- Wch!reeiorS an der Universität Leipzig verfolgen, so ergiedt si !> solgcndcS. AIS im Jahre 1409 die Prager Universität aus- wavterie, rach Leipzig kam und dort unsere Universität gründete, io brückte sie »uch die alte Prager UniversilälSversassunq mit. Dies: beruhte bekanntlich aus den 4 Nationen. Die Unwersiiät bc- tiano »uo 4 N üouen: Sachsen, Meißner, Bayern und Polen, und j der Student sowohl als jeder Proseffor mußte e- sich geiallen lassen, einer dieser Nationen zuqeichrieden zu werden. Ich habe noch während meiner Leipziger Zeit einen verehrten Lollegen gehabt, der, ovschoa er ein sehr guter und treuer Sachse war. sich- bei 'einem Eintritt in die Universität gejalle» lassen mußte, zu de» Pole» gerechnet zu werden. (Heiterkeit.) Diese Naiwnalvertaffung der Un versität hat bekanntlich gedauert bis 1830, erst »n diesem Jahre wuiöe sie ausg-lwben und die gegenwärtige UniversiiLlsver- laffung gegründet. Nun. in. H., ist c» bekannt — und vielleicht beruh! nickt zu», geringsten Theile die Auswanderung der Prager nach Le p.ffg aus Streitigkeiten zwilchen den Nationen —, daß eine d.r erste» Bedingungen der Eihaltung der Ordnung die war, daß der Rector, also der Repräsentant de- gesamiiiieu akademischen Corpus. im jähriicheu oder halbjährlichen Turnus aus jeder der vier Nationen gewählt werden mußlc. Aus diese Weise vermied man eine Rivalität der Nanonen unter einander, da jede in regelmäßigem Wechsel zum Rektorat kommen mußte. Das ist der Ursprung des Walilrectorais in Leipzig, und da die Nalionalversasjung bis 1830 dauerte, so ist auch der Waklrector geblieben, und es kann keinem vernüiijligcu Menschen cinjaUc», jetzt a» einer jo alle», historisch w raeb achte» u»v lies in der Geschichte der Universität wurzelnden Ei ii 'chiuug irgendwie rütteln zu wollen. Wenn man freilich einen kritische» Maßsiab an diese Einrichtung legt, die übrigens bei einer Universilut gewiß auch manche besondere Borthcile bat. so wird man iosorl aus einzelne erhebliche Mängel stoßen. M. H.! Es ist durchaus kein Vorwurf sur eine» Gelehrten, daß er weder Nei iung, »och Besähigung zu einem Vcrwaliungsamt Hai. Man kann cm großer Gelehrter sein, man kann die Stellung als U nvcrsiiätslehrer glänzend »na voll aussüllen und doch nicht besadigl lein, ein so vielgestaliigcS »nd weitverzweigtes Gemein- iveicn. wie eine Universität, zu verwalten. So kann es nicht schien, daß bei der alljährliche» Neubesttzuiig der Stelle durch Wahl von Zeit zu Zeit auch die Wahl einen Gelehrten triff», dem diele Fähig- lcii abgeht, und wen» keine coinprnsireiide« Momente tu der Uui- versitSisversaffling vorhanden wären, die jene Eveniualitätcn aus. l ö en, so würden daraus die schlimmsten Wirkungen und Folgen Iur da- Leben und Gedeihen der Universität bervorgelien. Ader glücklicher Weise sind solche comvcnsirciide Momente in ausreichender Za > vorhanden! Da ist zunächst ein Beamter, der ständig mit der V iwattung der Universität unter dem Rector betraut ist. e» ist der „UniveisilaiSrath". Es ist ein offenes Gchkimaiß, da- a» der Uns re'»tat Jeder kennt, daß viele Rectoren, die der Verwaltnngsihälig- keit überhaupt fern standen, sich zunächst in der wenigsten» that- sächl chen Leitung des UniversiiäiSrathS befinde». Erst allmälig werben sie selbstständig, eniancipiren sich von ihm, lernen die schwierigen Verhältnisse der Universität kennen — daö sällt aber irettich in der Regel erst in die Zeit, wo ihre Reaentichait zu Ende geht. Da ist serner die Einrichlnnq der Facultälen! Die Facultäten sind bei uns geichioffene SelbstverwaltungSkücpcr unter einem allerdings anch w chlelndcn Dekan. Ich will hier einschellen. meine Herren, wir wenn der Wechsel der Lignitäre an der Universität zu« Begriffe d-r U i verliräisvcrsaffunq gehört, läßt sich daraus erkeuueu, daß bis Ainang dieses Jahrhundert- die Dekane bei un« lebenslänglich de« sielll waren, also erst lehr spöt ein Turnus der Dekane »nd Wahl« ewrichluog eingeiretea ist. Ich sage also: Da sind die Facultäten l Nun ist einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Theil der Verwaltung eiuer Universilit der, für di« Wiederdesetzung vacanter Proseffarr» z» forgr». Damit aber bat wiederum der Rector nicht« zu tduu, svuder» allein die F-cultitea; sie schlagen den zu Er nennenden vor. Rebenbri bemerke ich übrigens, daß auch beim Polytechnikum etwas Aehnlichet stattsiudet: Wenn hier eine Bacanz emtritt. so wird «tue sogenannte Sepatscomniffiion erwählt, welche dem Ministerin« ihre Vorschläge z» nnterbreucu Hai. Ich habe vom „Universiiäitralh" als compeasirendrm Momente und von den Facultäten gesprochen; aber ich gebe weiter. Die Universität hat ein großes, weitverzweigtes, in maauigsalüger Form angelegtes Vermögen, dessen Verwaltung sehr schwierig ist. Damit hat der Rector rbrnsall« nicht« zu rhu», sondern da« Universität» - Rentamt, welchem diese Verwaltung ganz und ausschlieblich z»fteht. Ferne», et würde bedenklich sein, wenn Wadlrrctoren mit möglicher Weise ganz verschiedenen Grund- sätzea allein oder der Hauvisache noch die Uaivexsiiäisdisciplin in der Hand hätten. Auch dieser Gefahr ist vorgebeugt: wir haben «in stehende» Uaiversitätsgerichr, welches nach feststehenden Gruudtätz-n die Discipli» der Universität verwaltet. Auch darf ich noch hinzu- sügen, daß aus den meisten deutschen Universitäten und namentlich den preußischen ein Lnrator bestelltist. ein königl. Beamter, der in Wahrheit »ft der Leotor psrpetuu» ist. Das sind die Momente, die di« Mängel, welche die Linrichtuiig des Wadlreclorats hat, an den Uaiversiiälen ausheben und ein gedeihltchks Regiment mit ihm ermöglichen. Ich ersuche Sie uun. m. H.. ei» wenig mit diese» Einrichtungen die Einrichluugea des Polyiechnitums zu vergleichen! Am Polytechnikum haben wir, wenigsten» zur Zeit, keinen Be- amten, der etwa dem „UuiversitälSrgih" entspricht: wir haben kein Universitätsgericht, wir haben kein Rentamt, wir haben auch keine Facultäten: denn die Abthrilungen, die am Polytechnikum bestehen, eolsprecheu nicht deu Faculiäten an der Universität. Sie sehe», w e verschiebt» die Verhältnisse sind! E- ergiedt sich daraus klar, daß nicht jede Hochschule, weil sie dies ist, auch nathwendig eine Univer- sität ist; das Polytechnikum ist eine Hochschule, aber es ist keine Universität und kann der Natur der Sacke nach keine werden! Der Begriff „Universität" paßt nicht aus da» Polytechnikum; eS ist eine Hochschule in anderem Sinne, e- hat di« Dignität, die Methoden, die Bedingungen sür die Studierenden einer Universität — aber nicht die Bersaffung: eS ist mit einem Worte eine Hochichuie eigener Art. Ich glaub« daher, daß der Anspruch, man müsse des Begriffs „Hochschule" wegea Alle-, wa» sich historisch au her Umversiiät enl- wickelt hat, einfach copireo, nicht begründet ist. Würden wir beim Polytechnikum, wie eS allerdings ay den meisten Poly techniken Deutschlands geschehen ist, da- Aahlrectorat einsühre», so müßten wir uolhwendig auch olle jene compcasirenden Momkuie «iusühren, müßten Staat-behördeo eiorichten, sür die eigentlich kein genügender verwaltungskrei» vorhanden lväre. Schließlich müssen doch auch die Berdillnisse des Ministeriums zum Pololechnikom mit iu Rechnung gezogen werden. M. H ! ES wird kein Lultusmiaisterium in Deutschland geben, in dem nicht rinzi-lue Mitglieder sind, die unmittelbar« Fühlung zur theologische», juristischen, auch der medicinischeo — jedenfalls aber zur philo- foph,scheu »nd philologische,, Facultät haben; dagegen ist eS nicht von vornherein anzunehmen, daß in einem EustuSmiaisteriuni auch Männer sitzen, die vertraut sind mjt der Literatur des Hochbaues, mit der Literatur der Maschinenlehre und überhaupt der technischen Wissenschaften. ES wäre also, wenn wir eine» Wahlrcclor hätte», nolüwendig. daß daneben eia Miaifltrialrath bestellt würsc, der die Verwaltung des Polytechnikum- ungefähr iu derselben Weise leitete, wie jetzt der Direktor des Polytechnikums; es wäre also eigentlich nur eine Veränderung des Platze». Ich hoffe Sie überzeugt zu habe», daß es ein Irrthum ist. zu glauben, daß der Begriff „Hochschule" uolbwendig auch die Univcr- sitätsversaffulig mit sich bringe, und ich hoffe gezeigt zu haben, daß die Einführung eine« WahlrectorateS zugleich Veränderungen der weitesten Art mit sich bringen müßte und jedenfalls mich eine recht unnölhige Belastung deS Budgets. Neunte Kammermusik. Leipzig, 5. März. In der gestrigen, ihrer letzten Soiröe sür diese Saison verabschiedeten sich die Herren Concerlineister Petri. Bolland, Nnkenstein und Kammer virtuos Schröder von dem diesigen Publicum, dem sie in ihre» diesjährigen vier Kammermusik-Abenden herrliche Genüsse ge boten haben, und da- ihnen dagegen herzliche Eynipalhie rntgegengebracht hat. Da- gestrige Programm enthielt uur ein Streichquartett von Beethoven, rui- der schönsten und dem Umfange nach größten au- der sogenannte» zweiten Epoche de- Meister-, da- in IHr op. 59 Nr. 1. Dasselbe, seit mehreren Jahren an diesem Ort nickt gehört, verfehlte denn auch gestern nicht einen kiesen Eindruck zu hinterlassen, ganz besonder» nach den beiden letzten Sätze», deren Aussührunz den Herren ganz vorzugsweise herrlich gelang. J,n Verein mit Herrn Eapellmeister Pros. I)r. C. Ne» necke erfolgte danach die Wiedergabe dc» Fr. Schuberl'scke» Clavier-Trio (v>1ur op. 99), rin Werk, da- ebenfalls jetzt selten zur Auf- silhruiig gebracht wird; um so mehr entzückle da- mit Sckttidert'schem eigenartigen Melodienreicbtbun, verschwenderisch auSgestattete Werk in der glänzenven Au-siihrung. die ihm zu Theil wurde, die Zuhörerschaft, bereu Beifall nach Be endigung de- Trio- kein Ende nehmen wollte. Die drille Nummer de« Programm» war da« Octelt sür Streich instrumente (op. 20 Lsäur) von F. MendclSsohn-Bartholdy. An der Ausführung betheiligten sich außer den oben Genannten die Herren E. Korodvrfer. von Dameck. Sitr und Klengel. Die Bereinigung solcher auserlesener Kräfte er möglichte und garantirte eine Wiedergabe, wie sie vollkommener und schöner kau», denkbar »st. und ha« Pudlicum Halle allen Grund, einer solchen rrquisiten Kuustleistung gegenüber sich dankbar zu zeigen; r- geschah die« denn auch in reiche», Maße namentlich nach den beiden letzten Sätze», vpn teuen wieder ganz besonder- der dritte. Scherzo, mit erstaunlicher Virtuosität ge spielte. den durchschlagendsten Erfolg erzielte. Die warme Ausnahme, die alle Lorträge fanden, kann den Herren als ein sichere- Zeichen gelten, daß ihr »üchstjährigrS Erscheine» an deu Pulten mit Freude wird begrüßt werken. G. Schlemüller. Neue- Theater. Leipzig. 5. März. De» Musikfreunde, der die Freude an unseren Meistcroperu nicht nur im flüchtigen Genuß ober flächlichen Hören-, sondern in dem aründlichcn Studium der Werke sucht, sei zur Information über den Freischützstoff em geistvoller Aussatz von Ambro«. „Der Originalsioff zu Weder'« Freischütz'' („Bunte Blätter", Leipzig, Leuckart) dringend empfohlen. Ambro- weist un» nach, daß dem Novellendichter Apel rin viel größere- Verdienst am „Freischütz" zuzuschrciben ist als dem Textdichter Friedrich Kind, d-ffcn Buck an Krasl und natürlicher Wirkung sehr binter der Novelle Apel's, welcher Kind den Stofs zur Oper entnabi», zurückst-bc» müsse. ES ist auffällig, daß i» Apel'S „Freischütz" die Figur de- Ea-par ganz fehlt. Kind hat sie au- den Figuren dcS harmlosen Jägerburschen Nudolpb und eüiki» gkhe»»»ißvclleii Stelzfuß, der dem Helden der Novelle die erste» Freikugel» schenkt, ..zusammengeschmolzen". Bei aller großrn Wirksamkeit der Ca-par-Figur entbehrt sie doch der eigentlichen Be gründung. ,.a»ientlick erfahren wir nicht, warum Caspar plötzlich von Rache und ihrem Gelingen redet. Wie leicht wäre hier dem Dichter die Molivirung gewesen — er brauchte »ur EaSpar alS verschmäbtcn Liebhaber Agathen« b nznsiclle». Eine- ist klar, daß die Figur erst durch Weber - herrliche Musik de» dämonischen Charakter gewinnt; Feuer und Lebe» belebt die starren Zuge de» unheimlichen Burschen, dem es sogar gelingt. u»i> trotz^unserer Abneigung iu seine wilde Lustigkeit bineinzureißcn. Welch' große Wirkung die Partie bei außerordentlicher Darstellung noch beute au-zuüben ver mag. da» wurde un- gestern durch die meisterhasle Aus führung dr« Herrn Sckelper klar gemacht, der un- wiedrr den Beweis lieserle. daß Alle-, wa- er »»« bietet, sei r» auch daö Allbekannteste, ein eigenartige» Gesicht gewinnt. Herr Schelper giebt de», Ca-par frischere, jüngere, energischere Züge al» »»dere Darsteller — da» „Schäme Dick, grauer Waivmann" kann man immer noch mit der Auffassung in Einklang bringen — sein Wese» nimmt, und da» war ganz ne«, etwa» dämonisch Ein- schmeichelnde« au — ck. die Stelle, wo Caspar den Max zum Berfertigen der Freikugeln beredet. — Da« bewegliche Mienenspirl zeigt, daß Ea-par an allem um ihn der Bor« gehende« de» regsten Nntheil nimmt, kurz, die Parti« ge winnt eine außerordentlich« Lebendigkeit. Daß gesanglich Alle« von höchster Meisterschaft war. ist bri einem Schelper selbst verständlich. und e« bleibt nur zu wünschen, daß er öfters in Partien, die er un- bisher vorenllnelt, un- so schöne genuß reiche Stunden bereiten möge. Da- Publicum zeigte sich außerordentlich dankbar und wurde nicht müde, den Dar steller hervorzlirusen. Die Aufführung zeigte im Uebrjgen da- gewobnke treffliche Gesicht, wenigsten- oi- zum 4. Acte, den anzuhörrn ich verhindert war. Sehr schön sang Fran Baumann die Agalbe, sinnig und innig in echt deutscher ge- müthvoller Weise. Frl. Artuer war der kleine neckisch« Kobold i», schmucksten musikalischen Gewände wie immer. Herr Hübner verfiel leider in die frühere Unnatur de« Singen- zurück; ist denn Niemand da. der demzwirklich außerordentlich stimmlich beanlaaten Sänger aus den richtigen Psav weist? Herr Köhler erschreckte seine Freunde durch ein sehr leibendes Aussehen — e« nahm Wunder, daß der Künstler bei dem sicher vorhandenen großen Unwohlsein zu singen vermochle. Herrn Capellmeister Mahler'S Verdienste um die gute Aufführung sind um so höber zu schätzen, a!S der Künstler von niaucher Uebertreibung gelassen hat und jetzt al» auSgezeichueler Interpret dcS Webcr'schen Werke- gellen kan». Möge e» so bleibe»! Auch Herr Goldbrrg hat dem „Freischütz" die größte Sorgfalt als Regisseur gewidmet, da- Meiste war von schönem Gelingen gekrönt. Da- Publicum war sehr dankbar und belohnte auch da« trrfstichr Orchester nach der Ouvxeture mit reichem Beifall. M. Krause. Leipzig. 5. März. Zu dem Referat über da« Buß- tagSconcerl des Rietet-Verein- in der Pcter-kirche ist noch »ackzuboleu, daß im Leneckictus der blisL» solemms da- wunderbare Biolinsolo in entzückender Weise von Herrn Concerlineister Engelbert Röntgen au-gesührt wurde. * Mit Bezug aus die Heiserkeit de- berühmten Kölner Tenoristen Herrn Emil Götze wird un- folgende- ärztliche Gutachten übermittelt: „Herr Emil Götze leidet an einer chronischen Entzündung der Hinteren Kehlkopsmand, die zur Hypertrophie der Schleimhaut und Wucherung de« Epithel- derselben geführt. Zur Behandlung und Heilung de- Lcibens is» eS nolbwenbig. baß Herr Götze sich Monate lang de- SliigcnS. sowie jeglicher Anstrengung ter Stimme enthält. Bon» den t.März 1888. vr. Burger." * Leipzig. 6. März. Zu tem am 14. März statt- siiidenten Liederabend vo» Eugen Gura haben die Herren Weide »back und Rehberg ihre Mitwirkung gütigst in Aussicht gestellt. Dieselben werden ein Duo sür zwei Claviere, eine Novität unseres einheimischen Künstler- Adolph Nut har dt, zur erstmaligen Wiedergabe bringen. * Herr Carl Wendling, der treffliche Lehrer de- Lkavierspiel- am hiesige» königl. Loniervatorium, wirkte am 2. März >m Venesiz- Lonccrt des MusikdireclorS Jancovins zu Stettin mit. Die . Ostsee - Zeitung" bemerk» darüber: Zu den schon früher in unserer Stadt ei wordenen Lorbeeren wußte er durch ebenso großartige« wie feines Spiel viel neue hinzuzusügen. Herr Wendling ist, das Hai er gestern wieder belhätigt, nickt nur Beherrscher der Technik, sondern ei» wirklicher Künstler, der also auch deu Idee» des Cowpo- nistcn biS in» kleinste Detail folgen »nd dieselben den Hörern soft vlastisch gestalten kann. Dotier wurde auch dem Reiiiecke'schen ?i!>iuolI-Eo»cert der lebhafteste Beifall gezollt. Seinen Solovorträgen als: Lied von Iensen-Nicmann und Tarantelle von MoSkowsky, welche er durch Leichtigkeit, Feinheit und Innigkeit vortrug, wurde so anha'lender Beifall zu Theil, daß er sich schließlich zu einer Zu gabe verstehen mußte. Z Leipzig. 5. März. Musik-Iastitut von O. Prager. Die Abendunterdaltuugen de« Prager'schea Musik- Instituts sind bereu« bis zu Nr. 6 sortgeschritten. und wir könne» constaliie». Laß alle Vorträge, die wir hörten, nut verschwindenden Ausnahmen sich als gelungene, ja tdeilweise als hervorragende kenn- zeichneten. I» der b. Abendunterhaltung wurde bei Stücke« von Weruy, Dlisseck cTuo sür 2 PiauoS), Meudelssoha, Kullak, Element« (Sonate sür 2 Pian.) so recht klar, daß die angehende» jungen Pianisten mit Fleiß und Sorgfalt studiren und die Anleitung einer guten Schule zu benutzen verstehen Auch die Leistungen aus der Violine waren anerkennenöwerih. Die Wanderbilder vo» Richter (die ei» begabter Schüler auswendig spielte), der Militairmarsch vo» Schubert, das Potpourri aus „Faust" vo» Gounob und die Liöees »wuii. von Kalliwoda wnrdeo den Aniprüchen, die man an Aniäuger stellen kann, vollkommen gerecht und erwarben sich Anerkennung. Die tt. Abeadiinterdaltung wi-S neben Ansänqerleiftungen und Opfern d> r Aenastlichkeitwieder recht Ergötzliches auf. So gela»g.z.B.vorlrcfflich dar sechsbändige Walzer von Streabog, bei dem die kleinen Spieler nickt nur stramm zusammenhiellen, sondern auch den rechten ouiwus hineinlegten Auch das „Kiuderleben" von Kullak. das Rondo Alle- gretto von Mohr, die Sonatine von Schmitt u. A. machten durch S-cherdrit einen guten Eindruck. Unter den Violinisten, die Stücke von Wohlsa hrl, Richter. Rudinstein, Weiß. Ries spielten, heben wir die Schülerin, welche die Romanze und Melodie sür Violine spielte, und dc» Schüler, welcher die Variationen über deu „Larneval' vortrug, ganz besonders bervvr. Bei Beiden war die Herrschast über einen reiche», runden Ton bemerkbar, und auch die ganze Technik kündigte sich als eine bereit» fortgeschrittene an. Aber auch bei den klebrige» war das Streben nicht z» verkennen. Das Beste leistete da- Fräulein, welche» die Sonate Nr. 9 Luckiir von Haydn, 1. Satz, spielte und dabei eine solche Fertigkeit und kicherbeit dociiineiitirte. daß man sehr gern zuhörle und der Dame auch hin sichtlich der Abrundung und Phrasirung da- beste Zeugniß ausstrllen tonnte. Auch diese Abendunierhaltungen waren zahlreich besucht, und es niacht immer einen sehr guten Eindruck, daß dieses bewährte In stitut mrt Lee Abschaffung des BeisallSgeklatscheS voraugegaugea ist. Leipzig. 5. März. Im Saale des Hotel de Pologue hotte gestern Abend der Sängerverein „Glocke" rin Loacert deran- stallet, bei welchem als Solisten Frl. Margarethe Großschups imd Herr Albert Wotschke von unserem GewanddouSorchester in daukenswenher Weise mitwirkirir. Der Verein „Glocke", der unter dem Scepler des Herrn Cantör Zehr selb sein« Gesangsstudien er folgreich betreibt, leistet, wie da- gestrige Loncert bewies, im Chor» gelang recht Erfreuliches und weiß den eiiizelueu Cdorgesängen fast auSuahmslos zu einer künstlerischen Wirkung zu verheilen. So »rasen die Sänger bei dem ansprechenden Volkslied „Es steht eine Linde" von Trcqert die gesunde, von aller weinerlichen Senttmcn» talität freie Wehniutd. die unserem deutschen Volksliede eigen ist. vortrefflich, und im „Jung Werner" von Rkeiaderger wurde der lenzsrobe, namentlich in den Cchlußrhythmen bezaubernd; Charakter »alürlich und mit frischem AuSoruck wiedergegeben. Die beste Leistung, die wir gebärt baden, war aber unstreitig das Lied „Im Walde" von Heinrich Schaffer, dessen Variationen sehr gut Ichariirt wurden. Deutsche Waldromantik sprach aus diesen markige» Accordcn. Von den Hiller'jchen Liedern sür Männerchor und Sopran, bei denen Fräulein Grobichups die Sopranpartei über- livmmen halte, misiglückle da« „Reiielied", wSlirend „Frühlings- einzug" exact und flott zur Ausführung kam. Frl. Grobichups saug außerdem eine Reihe Lieder sür Sopran, von denen uns namentlich da« „Zauberlied" von Meyer-Helmund und das , Fiiii lingSlied ' von Kretschmer ongejprochea bat. Bri dem Tyson- Wolff schkn Liede vermißten wir etwas den naiven, neckischen To», der dieser LiebeSromanze eigen ist. Der Humor hatte etwas Fröstelndes. Herr Albert Wotschke bewahrte sich mit seinen Bor- trägen als ein bedeutsamer Contrabaß-Virtuvse, der jeinem ernsten, würsigen Instrumente so reizende, liebliche Klänge zu e«i>ocken wußte und die zarien, weichen Töne mit deu kräftigen, tiefen Lauten so wirkungsvoll verband, daß man die Leistung in bohem Grade anerkenne» muß. Herr Wolickke spielte unter Anderem Andante au- dem ^uwll Toncert vo» Goltermanu und eine Mazurka von Benkert. sr. Leipzig, 5. März. Leipziger Zither.Club „Har- monie". Daß die Zahl der Zitbersreunde in Leipzig so be deutend gewachsen und das Instrument sich der besten Pflege er freut, da» ist besonders auch das Verdienst deS Ziidtivirtuosen Herrn Kindler, welcher nickt nur als Lehrer deS ZiihcripielS, soudera auch al- Leiter von Zithervereinen mit viel Erfolg wirk». Der unter seiner tüchtigen Leitung stehende Zither-Elnd „Harmonie" hielt gestern im Tririschler'jchen Saale ein Concert ob, welches sehr zahl reich b.iucht wir und eia äußerst dontbares Pudlicum fand. Es dattr zw«, Vorzüge: es war nicht überladen und glänzte durch eine glockenreine Intonation, wie sie nicht immer iu Zitberconeertea wahrnrdmbar ist. Der König-Karl - Marsch von Uuraih leitet« al« Eiisemble-Liück die Vorträge in würdiger und gelungener Weil« ela. woran sich rin Lied ohne Worte: „An mein Ideal" von E> Kindler schloß. Wa- da« Instrument an Zartheit d«< Tones, a, Gefühl«. aa-druck und Schattirung zu leisten vermag, das zeigte der Künstler in diesen Stücken. Er traf damit auch die Herzen; denn da-unimirte Pudlicum begehrte unter stürmischem Applaus eine Zugabe, die mü einem Stück au- „Martha" auch gewährt wurve. AlS Ensemble. Vorträge folgten dann: Terzett aus „Elias" von Mendels- sohn, „Die schöne Melusine" von E. Kindler, „Im Kastanie», daia", Duettiao von Schnabl, Duett aus der „Zauderslöic" vo, Mozart, Slephauie-Gavotte vo» Czibulka und „Roieiikeileii", Walzer von E. Kiudler. Bei allen diese» Borträge, habe» wir uns über den säubern und geschmackvollen Vortrag gefreut, und die reizvollen Melodien sanden sowohl durch die Sireichzither, als Schiagzither eiye aiibeimelnde Wiedergabe. Der Hauplstern de» Abend« war bas große Solo de- Herrn Kiudler. Er trug vor: „Erinnerung an Rigi", Loncert-Phoniasie von A.Huder. Dieser Lcnnronist ist einer der lüchngsten Ziiherjp eler der österreichischen Schule, welcher bei einem Eonceri in Pest vor Franz L>Szt spielte und vou dies m uniarmt und geküßt wurde. AlS wir gestern dar Huber'sche Stück dörien, da gedachten wir daran, wie recht L:Szt hatte, wenn er die Zither daS Instrument der Träumerei nannle. Die Zubörer waren durch die viriliose Leistung des Vortragenden so eleklrisirt worden, daß der Bestall nicht enden wollte und Herr Kindler sich wieder zu einer Zugabe euiichließea mußle, die nicht minder iympathisch wirkte. Das ganze Concert war eia Ehren- und Ruhmesblatt für den Dirigenten, wie sür den Llub und fand in einem sröhlicheu Ball rin willkommeurs Nachspiel. L Neueste BiSmarck-Musik. Fürst Reichskanzler vo» BiSmarck erhielt aus Anlaß seiner letzten sulmiaanlea Reichstags, rede, in welcher die allen Teutonen eine so wuchtig uud schneidig bedeutsame Rolle spielten, eine musikalisch: Aufmerksamkeit aus Leipzig, gespendet von einem Wiener. ES war ei» von Herrn Eugen Gründers, Mitglied des hiesigen Theater- und Gewand- hau». Orchesters, compouirter Walzer „Teutonen.Klänge". Bismarck dankte de», Tonsetzer durch ein verbindliches eigenhändig untrrzeichnetes Schreiben. TacituS weiß freilich NichlS vou Ger- mauen-Walzeru. Bei ihm drehen und schwingen sich leicht bekleidete Tentoaenjüllgliage nicht um »arte Jungfrauen und Fraueo, soudera um vorgehaltene kolossal ernsthafte Lanzen- und Schwertrrspitzeat Fahrrad-Ausstellung. * Leipzig, S. März. Wie schon kurz ernähnt, soll dir erste große allgemeine Ausstellung von Fahrrädern und Fahrrad-Utensilien in Deutschland im Februar 1889 in unserer Stadt stattfindrn. Da der Radsahrsport wie auch die Fahrrad-Industrie in Deutschland in stetigem Wachsen begriffen sind, so wird eine solche Ausstellung zweisel«- ohne von den interessirten Kreisen mit Freuden begrüßt wer den. Die Ausstellung wird unter Leitung de- Gauverbaade« Nr. 21 Leipzig de- Deutschen RadsahrerbundeS stattfindeu. Da» vom Gauverband Nr. 21 Leipzig an, 24. Februar d. I. gewählte AuS stellungS-Comitü besteht au- den Herren: I) G. A. Simon, Vorsitzender des Gauvcrbandr- Nr. 2l Leipzig. 2) Nob. Mühlberg. 2. Vorsitzender de« Gau- verbande- Nr. 2t Leipzig. 3) Rob. Höser, 2. Vorsitzender der Allgemeinen Radfahrer-Union und Mitglied de- Leipziger Rad- sahrerclub, 4)L. Holtbuer, Vorsitzender de- Leipziger Bicycleclub» 5) M. Voigt. Vorsitzender dc- Leipziger Radfahrer-Elub. 6) I)r. mect. OSc. Ncyher, Vorsitzender de- Leipziger Bicycle- Elub „Sturmvogel", 7) I. CvnSmüller, Vorsitzender de« Leipziger Dreirad-Perem. 8) Moritz Sarfcrt, Vorsitzender de- Bicycle-Club Zwickau, 9) Hermann Ulrich, Vorsitzender de- Ravsahrer-Vcrein Lei-nig, 10) Ernst Geppert, Vorsitzender de- Radfahrer-Verein- We>ßenfelS, 11) Theophil Weber. Revacleur des ..Stahlrad" Leipzig (Schriftführer de« Counts-), 12) Moritz Schubert, Cassirer de- GauverbanveS Nr. 21 Leipzig, 13) O. F. Eule I, Gauwart de- GauverbandcL Nr. 2l Leipzig. 14) E. F. Peter», Mitglied de- Leipziger Bicycle-Clud, 15) C. Hugo Rebbach. Mitglied deS Raksahrer- Berein Reichenbach-Mylau. Alle Schrislsiückc sind zu senden an den Schristjübrer de« AuSslclluugS-CouulüS: Thcophil Weber, Leipzig, Wrststraße 26. Nachtrag. * Leipzig, 5. März. Se. königl. Hrheit, der Kron prinz von Griechenland begab sich gestern Mittag 12 Uhr 30 Min. in Begleitung eine- Adjutanten mittelst der Bayeri schen Bahn nach Atlcnburg und kehrte AbeudS 8 Uhr wirdrr hierher zurück. * Leipzig, 5. Marz. In der Sitzung de- Reichs tage- am 29. Februar wurde über den Antrag der Abgg. Ackermann und Genossen, die Emsühruiig de- Be fähigungsnachweises sür den Handwerkerstand betreffend, namentlich abgestiminl und der Antrag angenom men, aber nur mit einer Sliimne Majorität, denn eS stimmten dafür N5, dagegen N4 Abgeordnete. Bon den sächsischen Abgeordneten stimmten dafür die Herren Ackermann, Grumbt, vr. Hartman», Klemm. Kurtz, Reich, dagegen die Herren Hoffman», Holtzmann, Kurlbaum. Mer- bach, Niethammer, Schneider, Temper. Tie übrigen sächsi schen Abgeordneten waren in der belrcssenden Sitzuug nicht anwesend. * Leipzig, 5. März. Vielfach au-grsprochene» Wünschen entsprechend werden mit Eliiführnng de- Sommersabrplanes. d. i. vom l. Juni d. I. ab, a»is ter Strecke Lelpzig- Tcucha besondere Localzüge verkehre», und dadurch Leu in der Umgegend von Leipzig wohnenden, in Leipzig selbst aber beschäftigte» Arbeitern die Möglichkeit gegeben, bei Benutzung Vieser Züge alltäglich rechtzeitig zur Arbeitsstelle bezw. am Abend »ach Beendigung der Arbeit zum Wohnorte zu gelangen. Für diese Züge sind solgente Fahrplane sestge- stellt: Taucha-Leipzig: Taucha ab 5,lO Morgens, Sckölie- selv an 5,20, ab 5.23, Leipzig an 5,3l Morgens. Leipzig- Taucha: Leipzig ab 6,40 AbenVS, Schönefeld au 6,48. Taucha an 7,0 Abends. * Leipzig. 5. März. Gegen den Schluß eine« jeden StudienhalojabreS werden an dem für amtliche Bekannt machungen bestimmten schwarzen Brett unserer Univer sität die Namen derjenigen Studirenden bekannt gegeben, tv«!che eine private Vorlesung nicht belegt haben, wie andererseits die iu de» Listen der Hochschule eingetragenen Student«», deren Wohnung nicht ermittelt werde» konnte, auf- aesordert werde», sich bi« zu einem bestimmte» Termin per sönlich aus dem UuivcrsitälSgericht e»>zuii»tcii. In diesem Wniterhalbjahre. daS mit. den deninäckst beginnenden Ferien sein Ende finket, haben 16 Studircnt: keine Vorlesung belegt, sie sind deshalb auf Grund der betreffenden Vestimmungen der DiSciplinarordnung ibreö akademische» Bürgerrechts ver lustig gegangen, von den 76 Studenten, deren Wohnung nickt ermittelt werben konnte, baden sich bereits einige an der be zeichnet«» Amtsstelle persönlich gemeldet, während sür Die jenigen. welche der öffciillichen amllicken Aufforderung keine Folge bisher geleistet babcn, mit dem morgige» 6. März der Anmeldetermin abgelausen ist. Tie Säumige» gehen dar.u ebensallr dc» akademischen Bürgerrechts verlustig, da« erst durch eine mit den üblichen Kosten verbundene Ncu-Imma trikulation wieder erworben werden kann. —< Da- in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend sta!t- qesunvene Gewitter mit Schncesturm. welche» ganz Mitteldeutschland betroffen bat, ist auch, wie vcn verschiedenen Seilen uns mitzetheilt wird, b-i uns und zwar zwischen 3 und 4 Uhr bemerkt worden. — Gelegentlich eine« Gesamnrtgasttpiel- Misere- Ballet- personal« am Herzog!. Hostheatcr z» Alle» bürg, da« am 2. März staltsand, wurde Herrn Ballet»,eistcr I. Golinelti die Medaille sür Kunst und Wissenschaft mit der Krone ver lieben. La» Gastspiel fand vor gänzlich ouSvcrkaiit'tem Hause statt und fand de» reichsten Beifall de- dortigen Publicum«. * Leipzig. 5. März. Der kiesige,, Firma Allihn- Nabel. Blumen-, Pflanzen- »nd Biiidereiengeschäst. Ecke der Universilät-straße und de« Gewandgäßchen«, ist die hob« Aus zeichnung zu Theil geworden, daß der Inhaber Allerhöchsten Ort» zum königl. sächsische» Hoflieferanten erua»>t worteu ist.
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