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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-10
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1888
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Zweite Leilage M Leidiger Tageblatt and Anzeiger. 70. Sonnabend den I«. März 1888. 82. JllhMNg. Zur seliilligen Veachlung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 11. März, Bormittags nur bis >zS Uhr xrössuet. 1 xl>e<U1lnn äe8 I-e!pr1?er 1'»sl6d1n1t68. Josef Freiherr von Lichendorff. Zu seinem hundertjährigen Geburtstag am 10. März l8?8. Nachdruck rrrdolcn. Mit wie viel Liedern muß ein Jahrhundert nach seiner Geburt oder ein Meuschenalter nach seinem Tode ein Dichter noch im Munde, im Sange, im dankbaren Gedächlniß, im warmen Herzen seine» Bolle- leben, um für echt und voll zu gellen? Diese Frage ist bisher kaum noch aufgeworfen worden, hat unseres Wissens noch zu keiner vergleichenden Untersuchung geiührt. Vielleicht empfiehlt sie sich aber Solchen, welche für geistige Wertbschätznng »ach einem äußeren Maßstabe langen u»v mit ibrem Unheil in Verlegenheit sind, so lange sie eS »icht ans sichere Thatfacben stützen können. Hat nicht der Odem sein Gewicht? Ist meßbar nicht sogar der Dusl? So viel ist gewiß: vom ausgedehntesten poetischen Blumenflor hält die Nachwelt nur das Sträußchen in Ehren, welches den, blühen den Neichlhum zu guter Stunde von einer glückliche» Hand entnommen worden; genügt nicht auch der nachhaltige Wvhl- geiuch dieser Zweiglein, zu ermessen, wie würzig bestellt der Garlen gewesen? Genug auch, daß von einem Saitenspiel, da» verklungen, einige Klange sich herüber gerettet habe», un» zn erfreue» — denn da» Ohr der Lebenden ist wählerisch, hat Eie und ist vollauf von dem in Anspruch genommen, waZ die Ze t nnS aufspielt. Za, eS ist ein gewaltiger Untere sch^o, ob ein Dichter, von dem uns wichtige Zeilläuse trennen, noch »n fühlende» Bewußtsein der Gegenwart lebe und sort- wirke, oder ob nur mehr da» Denkmal von ihm zeuge, mit dein er in der Literaturgeschichte beigesctzt worden. AuS dem Herbarium erblühen keine Kränze mehr; der müßigen Fein schmecker sind tvenige, welche sich aus entlegenen poetischen Fm.cn ergeben und gerade unsere Tage sind Sängern, welche die zaltercn Sailen rühren, wenig hold. Gleichwohl ist und bleibt Eichendorss einer unserer Lieblingsdichker und wen» eS schon auf die Zahl von Treffern auloninit, mit welchen man sich aus dem Platze behaupte, so übelbielet ihn bei u»S wohl kaum ei» Anderer der romantischen Sängergilde. Schon lang' ist'» her, daß er, noch al» schüchterner Flore »o zeichnend, vom zerbrochenen Ringlein sana und doch rührt un- noch hente die schwerinüthige Weise vom Mühlenrad iin kühlen Grunde und von der gebrochenen Treu! Sein phantastischer Frübroma» „Ahnung und Gegenwart" ist ein lodles Buch geworden, aber die eingelegte Romanze von „der armen Schönheit LebenSlaus" greift auch an unser mitleidige» Herz. Unter den Zeitliedern steht oeS Zager- Abschied: „Wer hat Dich. Tn schöner Wald, ansgtbant so hoch da droben?" Als Eichendorss zu ernsterer Zagd den Lützow'schen Freischaaren sich gesellte, sang er diesen Sckeidcgruß, und ein bravere» Lebewohl ist dem deutschen Wald noch nicht zugcrusen worden. Es giebt vielleicht nur Einen, der ebenso wie unser Dichter den Wald geliebt, verstanden, mit seinen liebsten Phantasie- gestalten beleqt und verherrlicht hat und dieser Ebenbürtige ist Meister Moriz Schwind, der Dichter mit Stift und Pinsel. Wer sich dem StimmuugSzaubcr im „Taugenichts" Eichendotfs'S völlig überläßt, vermeint schier fliegen zu können, sobald eS ihn darnach gelüste — so unverwelklich ist diese Novelle! Und ihr entstammt da- wunderbare Wander lied: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen» den schickt er in die weite Welt." Aber Heimweh befällt un- selbst aus der frohesten Fahrt; eS ist „geistlich" gemeint. waS Eichen- dorsf als Sehnsucht der Mondnacht abgewinnt, kann aber auch von jedem Wcllliev nachempsuuven werden: .Und meine Seele spannte weit ihre Flügel au-. Flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Hau»." Oder folgt unser Auge nicht willig, wenn der Dichter vom Frühling de» Aus riß giebt: „Lom Grund bis zu den Gipfeln, Soweit man sehe» kann, Zetzt blüht'S in alle» Wipfeln ...?" Und wer horcht nicht gern weiter, wenn- von Liebeölnst zu singen und klingen beginnt: „Die Welt ruht still in, Hasen. Mein Liebchen, gute Nacht... ?" Za, eS kann nur vom .'.zaube rische» Spielmaiin" herrühren, wenn'« heißt: „Nächtlich in dem stillen Grunde. Wenn da» Abcndrolh versank. Um da- Waldschloß in die Runde, Ging ein lieblicher Gesang . . und zum Valet singen Eichendorss'- auSzicheuce Studenten: ..Ave in die Läng' und Breite, O Prag, wir zieh'» i» die Weite: Lt luibont. bonam pneem, (?ui »ockot post forimcoiu!" E» ist Lied von Han- au-, waS Eichendorss sang, und darum haben sich auch so viele seiner Lieder in kunstmäßigen Sang und Klang unigesctzt und kann der Lledercomponist bei ihm roch immer aus dem Vollen schöpfen. Und eS gab Stoff, eS lohnte sich zu singen in den Tagen, in welche Eichendorss- Lirdersrühling fies; denn der deutsche Geist voll zog damals eine merkwürdige Wendung und Wandlung: der selbstgefällige Rationalismus machte der geschichtliche» Ein sicht. die bequeme Naturphilosphie der Naturwiffenschast, der Ko-mopolitiömu- dem nationalen Eifer und der ClassiciSmu» dem Volk-thümlichen Platz. Da bürste» auch jene Poeten aus Empfänglichkeit bei den Gebildeten und im Volke rechnen, „Die nicht schillern u»v nicht goethen, Durch die Welt in Lust und Nötben, Segelnd frisch aus eig'nen Böten" — wie Eichendorff seine anliclassicistische Gesinnung klar und launig auSdrückk. Vom älteren Ticck war die neue Losung auSgegangen und ..ese lautete: „Mondbeglänzte Zauberaacht, Die den Sinn zusammen hält, Wundervolle Märchenwelt. Steig' aus in der alten Pracht." Aber nicht Tieck, nicht die beiden Schlegel, nickt Novalis — und mehr selbst al- die jüngeren Romantiker bat Eichen- dorsf, der Jüngste der Schule, die mondbeglänzte Zaubernacht zu Ehren gebracht. Auch zu den Häuptern der Gilde trat Eickendorfs in einen immer entschiedeneren Gegensatz, indem er sich nämlich als zwar modernen, aber reckten Erbe» der mittelalterlichen Kirchlichkeit ober kirchlichen Mitlelalterlichkeit sühlte, für welche Jene doch nur ein mehr ästhetische», künst- lerische», geschichtliches Znlcresse brthäligten. Daher theilte er ihre» geheimen Vorbehalt, der sich .Ironie", „tranScen- dentale Buffonerie" und „Selbstparodie" nannte, keine-weg». sondern erklärte: „Ander« sein und singen. Da» ist ein dum mes Spiel" und an anderer Stelle: „Und tag ist nicht er logen, Wa» kommt au- Herzensgrund " Zn seine» kritischen und literarhistorischen Schriften verübelt'» Eichendorss wobl gar seinen SangeSbrüder» al» Folgewidrigkeit, daß sie zumeist wohl den erste», aber »icht auch den letzten Schritt getha», um völlig zurückzukehren in die — mondbeglänzte Zauber nacht. Mag die- eine Art von Befangenheit sei», znm ein heitlichen Charakter der Eichendorss'sche» Poesie bat sie dock nicht wenig beigetragen. Und zum engherzigen Eiferer ist unser Dichter nirgend» geworden, am wenigsten in den Strophen an die Madonna: „Aus de» kw'geil Bunde» Bogen, Ernst von Glorien uinblübt, Stehst Du über Land und Wogen, Und ein himmlisch Sehnen zieht Alle- Leben himmelwärlS An daS große Mutt.rherz. Deinen JesnS in den Armen, Ueber'n Strom der Zeit gestellt. AlS da» himmlische Erbarmen, ütest Du getreu die Wett, aß ln, Sturm, der trübe weht, Dir kein Kind verloren geht . . ." Ob wohl da» ausgehende Zahrhundert sich auch so reich an poetischen Talente» erweise» wird, als die letzten Zähe- zehnte des vorigen waren? Es fiel unserem Sänger keines wegs leicht, unter seinen Jugendgeiiosien sich geltend zu machen. Zu Heidelberg förderten ilm GörreS, Arnim und Brentano. De- Letzteren Lyrik bat cs nie zur klaren Lieblichkeit und Anschaulichkeit Cichcndcrsf'scher Lieder ge bracht. Von den Schwaben Kerner und Uhland war Eichendorss dem Alter »ack nur um zwei, beziehungsweise ein Jahr verschieden; dein Elftere» ist er gemütdS- und ton» verwandt, nur weitaus srohmülhiger; de» Letztere» Viel seitigkeit und Plastik i» der Ballade erreicht er keines wegs, dafür ist er aber in der Lyrik reicher und wärmer. Von seine» preußischen Landsleuten war CH amisso älter, Wilhelm Müller jünger; mit Jenem wetteifert Eichen« dorsf erfolgreich in Mädchen-, mit diesem in Wanderlieder». Gleich Chamiffo war auch Eichendorss ein Schlvßkind, und wie der Eine sein Boncourt, so hat der Andere sein väterliches Lubowitz beklagt und verherrlicht. Garten und Schloß, »ach Vesten Schnörkelgiebeln, weißen Statuen und spielende» Wasser künsten man durch daS Gilterthor spabt, bilden oft den land- schasllichen Hintergrund vo» Eichendorss'S zarten, dusligen und wahren Naturgemälden. Ar» dt'ü Wucht und Tb. Körne r'S gründende Actualität hat Eickendorfs in der Zeittyrik nicht erreicht, aber wer sühlte nicht mit ihm, wem, er Anno 9 au- hebt zu klagen: . „O könnt' ich mich niederlegeu Weit in de» tiefsten Wald. Zu Häuptea den guten Degen, Der noch von den Vätern alt ...?" Ziehende» Saitenspiel. Waldhorn- und Posihornschall ist in unseren Tagen seltener gcrvoide», aber unverblicken bleibt Eicheiidorss'S reiche, feine, sinnige Naturlyrik. Lenau'S Zweifel und Weltschmerz haben diese» in der Folge mehr Schatten und Tiefe gegeven, aber munterer und tröstlicher wandert'S sich doch unterwegs mit Eichendorss: „Der Dichter kann nicht mit verarmen; Wenn Alle» um ihn her zerfällt, Hebt ihn eia göttliches Erbarme« — Der Dichter ist daS Herz der Welt." HanS GraSberger. Sachsen. — Au» der Lößnitz. Die ReblanS-Angelegen- heit fängt wiederum an. in den Vordergrund z» trete». Seiten» de» Besitzer- vom Friedstei» waren kürzlich Circulare versandt worden an die betreffenden Weinbergsbesitzer, welche zur Unterschrift einer Eingabe a» Herrn Geh. NegierungSralh v. Mctzsch, königl. Conimistar für NcblanS-Angelegeiiheitc», aussorberten. betreffs Ablösung der nicht insicirten Weinberge gegen taxmäßige Entschädigung. Da» Resultat dieser Aus schreibung ist »un, daß 538 371 Neben angemelbet worden sind aus 4189 ». Gegen die Unterzeichnung erfolgt nun eine Bekanntmachung deS Herrn Rich. Berge in Zitzschewig, in welcher alle Weindaulreibenden daraus ausincrksam gemacht werden, daß sie mit ihrer NamenSunIerschrist bei der Unter zeichnung vorsichtig zu Werke gehen sollen, da die Worte „kap- mäßige Entschädigung" mancherlei Bedenken osten lasten. ch Plauen. 8. März. Zn Anbetracht deS Umstandes, daß gegen Ende keS vorigen JahreS in hiesiger Stakt ein Brand, vermuthlich durch Entzündung von Ruß, welcher sich aus dem HauSboden angesammett batte, entstanden ist. werden die Hausbesitzer und Grunv- stückSverwaller hiesiger Stadt von der Polizeiverwattung deS hiesigen Stadtralhe» unter Hinweis aus die an» solchen R»ß- ansanimlungen entstehende Gefahr ausgesordcrt, im Interesse größerer Feuersicherbeit zur Beseitigung deS sich unter den Dächer» der Wohnhäuser, beziehentlich aus deren Böden an- sammrlnden RnßeS möglichst selbst beizutragen und zn diesem Zwecke die HauSbövcn und insbesondere die obersten Räume unler den Dächern öfters revidiren und den daselbst vor handenen Ruß sorgfältig entfernen zn lasten. Mil der Controle darüber, ob der Verordnung nachgegangen werde ober nickt, sind die Schornsteinfeger betranl worden. — Der biesige A lber t-Zweiqverein bat im Jabre 1887 ,i"ler Leitung seiner Vorsitzenden Frau Amlsbanptmann v. Wetck und ihrer Stellvertretern, Fra» Kaufmann Fröblick, unter stützt von 18 Ausschuß- und 22 TistrictSdame», sowie vo» seinen Herren Benäthen und Aerzten, unter HitsSbediu fügen in großer Zahl und mit vielem Segen gewirkt. Mil Ein- schtnß von 64 au- dem Vorjahre Uebernommenen sind in 200 Familien 266 arme Kranke gepflegt worden. 62 Damen gaben gegen 200» Freitische. Die Zahl der Mitglieder stieg von 434 aus 450. Der Stadt- und Gcmeiiidcrath von Plauen iintcrsliitzte wieder mit 500 an einzelnen freien Geld geschenke» gingen 2021 von Stadt »nd Umgegend ein, der mildthätig de», Verein zugewantte Reinertrag de» Feste rer hiesige» Nadsahrcr betrug 267,50 .«?. das Alberlvereinsscst vom 3. November v. Z. brackie die reiche Gabe vo» 832 Die Privatxsiege gab 1327,40 .E Erlös. Tie Ausgabe für Unterhalt der Pfl-gerinnei, betrug 2829,63 .L. der Auf wand in der Armenpflege 3897,86 -6, die an die Direktorial» caste zu Dresden abgehenve Hälfte der Eintrittsgelder und Zabrcsbeiträge 1300,50 -E An Reservefonds blieben 7000 .//. disponibler Eastenbestand 1193,87 -6 — DaS l. Vogt ländische PreiS-Scatturnier findet am l8. d. Ml», iin großen Saale der hiesigen Eentralhalle stall. AnSgcsitzt sind neben vielen kleineren Preisen Hauptpreisc von 100 75 und 50 — I», oberen und mittleren Erzgebirge tobte während der Nacht vom Mittwoch znm Donnerstag ein heftiger Sturm unter lheitweise elektrischen Erscheinungen. Der Verkehr zwischen Frauensiein und Klingenberg konnte nicht ausrecht erhallen werden und der Postschlitten, welcher Donners tag früh von GroßharlmaiinSdors »ach Freiberg fuhr, wurde früh »'«5 Uhr unweit de» ForstbauseS Mönchensrci von emei» Windstoß umqeschleukert und dabei so beschädigt, daß Lee Postillon die Pferde abschirre» und dieselben nach dem nahe» Städtchen Brand führen inußle. Auch in der Nähe von WendischkarSvors bei Dippoldiswalde sind Geschirre umqe- worsen worbe», und jene HandclSleule, die auS der Umgegend von Nassau, Rechenbcrg :c. bei Frauensiein sonst regelmäßig Donnerstag» srüb in Dresden einzutreffe» Pflegen, waren am Mittag »och »icht hier. : Schnccberg, 8 März. Zm hiesige» kgl. Lehrer seminare bestanden säinmtllcbe 24 Abiturienten die Rcise- prüsung. In Wissenschaften erhielten 5 di- II, 10 die III. 7 die IV und 2 die V. in Sitten 22 die I und 2 die ll.' Der musikalischen Prüsung unterzogen sich 14 Eraminand.n; 5 bekamen die II, 6 die in und 3 die IV. Die Prül'ttiigeil fanden unter Vorsitz de» königl. PrüsungscommifsarS Herrn Seminarkirector Henne statt; Abgeordneter de» evang-lull'. LonkeScoiisistorillmS war Herr Cup. Notb. — Hier »int?: in Folge deS Ausbörcns der untersten Elaste der Realschule zu Ostern durch Errichtung der 2. Knabenctaste der 1. Al- lbeilung der Bürgerschule rin An-bau dieser Schule statt. La» jährliche Schulgeld beträgt für diese Elaste 48 tost» oll besäbigtei, Schülern der 2. Abtbcilung. sofern deren Elker» die Ausbringung de» vollen SchulgelbsatzeS beschwerlich allen würde, ein Nachlaß aus die Hälfte gewährt werde».— Zn Eibenstock ist ein evang.»tuther. Männerverein begründet worden, besten Versammlungen alle t4 Tage ini Diakonat daselbst staNfinden. Oberwiesentbal, 7. März. Historische» auS einem rüheren Schneejabre. Im Juni 1867 wurde an der LandeSgrenze Sr. Majestät der hockselige König Johann von Herrn KrciSkirector Uhde, dem Herrn AmtSbaupimann von Einsiedel, dem Herrn Obersorstmeister vo» Gimlb.r u. s. w. einpsangen und begrüßt. Man hatte zwei Ehren- psorten errichtet, deren eine auS Schnee-ObeliSk n be stand, die mit Guirlanden umwunden waren. Diese Za e batte Slraßenwärter G. Beier, d. Z. pensionirt, angeregt. Die originelle Idee wie die Ausführung sanken allgeincu.cn Anklang. A»S Lappland und Grönland hat Beier de» Schnee nickt kommen lasten. Derselbe war factisck um t' c Zeit noch hier anzut,efsen — im Sommermonat Zniil! Chemnitz, 7. März. Die W c i h e der n e u e n N > c o I a i - kirche erfolgte heule in festlicher Weise unter Tbestn bme von Vertretern der königlichen und städtischen Bbv.ccii. ämmtlicher Geistliche» von Chemnitz und vielen aus der nähere» und weiteren Umgegend, sowie zahlreiche» Pubbenn . Um '/i tO Nb: fand in der Paulikirche, in welcher seil circa 8 Jahren die Nicolaigemeinde daS Gaslreckt genoß, eine kn>:e AbsiinedSseier statt, bei welcher ArchitiakounS Weick.r dl? Ansprache hielt. Um 10 Uhr begab sich der Festzug »iittr vollem Geläute der Glocken von St. Pauli und St. Nicolai nach der neuen, schmucken Kirche aus dem Nicolai-, srübercn HüNenbcrge. Diesen Zug bildeten die Militairvereine dcr Parocbie (mit Fahnen), der Cantor mit dem Kircheiisäagcr- chor, die Lebrer und Gesangvereine der Parochie, dcr Boisitz »de der Bandepntation mit dem aus einem Kissen getragenen Schluss t der Kirche; der leitende (Architekt Schramm a»S Drc. dcn) und die anSslibrende» Baumeister dcr Kirche (Enrin »uv Map Richter a»S Chemnitz), die hohen Behörden fV r- lrctcr d?S h. KirchenregiiiientS. die Kirchen- und Bczirüfchnl- inspeclion, die Bürgermeister und die Slatlverordiicl.iio? - siebe»), die Geistliche» zu St. Nicolai, die die heilige» G rä'de tragenden Pastoren im Ornat (ungefähr 100 Geistliche), d r Sladtralv, die Stadtverordneten, die Gcmcinvcräth. von Kappel und HelbcrSdors, dieKirchenvorslände anbererParoch.eii, die Frauen und die Männer aus der Gemeinde. Vor dem Kirckenportal erfolgte durch einen Vertreter deS hohen königl. ConsisioriumS in scierlicher Weise die Uebergabe de» Schluss IS an den Superintendenten Prof. Michael. Unter Gesang mit Posaniienbegtcilung trat sodann dcr Fcstzng in daS nme GclleSkauS ein, woraus dcr FestgotteSdienst begann. —r. Osch atz. 8. März. Zu dem bereits gemeldeten Entspringen eines Deserteur» auS dem Bahnzuge. Slr cke Lcipzig-DreSdcn. ist noch Einiges ergänzend, bez. berichügcno hinzuznsügen. Der Deserteur, welcher znm l03. Znsanterie- regiinenle gehörte und nach Dre-de» tranSportirt werten sollte, befand sich im Zuge Nr. 123. Die Meldung von dein Vorfälle wurde von dein Gefreiten aus Bahnhof Oscbatz er stattet. Mittelst eine» kleine» TranSportwaaenS begab man sich auch sofort am 7. d. M. Abendö an Ort und Stelle. Bei dcr Blockstatio» 489 fand man im linken Hauptgleise den Helm und da» Gewehr deS Sergeanten, welcher sich nach dcr Blcckstalion I, 1) 22* begeben hatte, und bei Station 178 i n rechten Hauptgleise den verstümmelten Leichnam des Deser teurs. T»e Aushebung erfolgte durch den Gemeindevorsland Trapp-Großböhla. — ES verdient Erwähnung, daß eS am 27. März d. Z. sünszig Jahre sind, daß durch LandeSgesctz in Sachsen dcr B>erzwang aufgehoben wurde. Die 'Aushebung tcs Bicrzwanges, um de» auf fast allen Landtagen seil 200 Zahrc > Ritterschaft und Städte ebenso hartnäckig als vergeblich g>. stritten hatten, war eine »othwendige Folge deö EinluUS Sachsen» in den Zollverein am l. Januar 1834; die n in veränderten Verhältnisse übten eine wesentliche Wirlnng c»s die innere Gesetzgebung auS. Nach Aushebung des Bier- zwangeö konnten nun Actienbrauereicn entstehen und die erbe war me noch im Jahre 1838 begründete zum Waldschloß bc» bei DreSbcn. Seil dieser Zeit kam in Sachsen auch das Lagerbier mehr und mehr auf und daS sogenannte einfache B>er wurde durch dasselbe verdrängt. Ke8ekLk8dLU8 kür llawsL-Ilockell empfiehlt in größter Anstvahl li'suvnlri'epp jlim Garniren, welcher der Me mderkletit, Vr«>»«rIitL<?pp für Armbinden «nd znin Umhüllen der Fahnen. K §
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