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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-08
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1888
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>4«» Jahren. — In den weniger gebildeten Schichte» der hlestgea Bevolk rung nt dal uu» freilich etwas ander-. Sei es, daß ihr Vtick nicht über die uuniittelbrren Grcnznachbara hinaus, »eicht, sei e-, daß er durch heitre politische Abneigung getrübt »vird, Thaisache ist, daß die hiesige Dcmokraienpartri dem Deutschen Reiche seine monarchische» Einrichtungen, ja nicht einmal da- Dasein verzeihen kann. Daher kommt er denn, daß in der Presse dieser Partei baust- sch-tr uud gehässige, ja wohi geradezu hetzerische Artikel gegen Deutschland zu lesen sind. Ich möchte dem Leser nun aber dringend rathew, über diese Thaisache nicht «iwa in sittliche Entrüstung zu gcrathen. Denn ich darf dem Leier nicht verschweigen, daß die Berwsjer der giftigsten Artikel oft unser eigene» Fleisch und Blut, d. h. richtige Deutsche, sind! Die hiesige Demokratenpartei tchillert nämlich stark in» Rothe der Socialisten, und bei den letzteren ist ja hier das deutsche Element anerkanntermaßen tonongebeas. Noch klarer als in politischer Hinsicht ist die Stellung der Schweizer zum Deuffchrhum. Ich darf mit gutem Gewissen be- Haupte«, daß nur keine einzige Thitsacke bekanut ist, aus der beim Züricher Abneigung gegen deutsche- Wesen, deutsche Sprache und Sitte gefolgert werden könnte, wohlverstanden natürlich, gegen deutsche Sprache, wie der Züricher sie spricht, deutsches Wesen, wie er es hat. Leider ist da- ja keineswegs selbstverständlich. Sehen wir doch täglich, das, drül>en im Eliaß der Alcinanne seine» eigenen Dialekt verschmäht und verachtet, seine eigenen Sitten zurücksetzt zu Gunsten der ihm so schlecht stehenden sranzosischen. Von alledem ist hier nichi» wahrziinehiiien. Zwar sieht man hier an allen Ecken und Enden sran» zösische Inschriften, jeder Schuhsticker ist ein „coräonoier", jeder Äreitwurster ein ..^Iinreutier", jeder Bcieskasle» wenigsten- auch eine „doste nur lettre»". Allein da- ist ja in Deutschland, Gott sei'- gellagt, auch Nicht viel besser, und überdicS entschuldigt unsere eigene Affenliebe fürs Fremde gar nicht-, während der deutsche Schweizer mit Recht dorciui h-nweisen kann. Hast er aus die welschen Schweizer Rücksichten zu nehmen hat, und baff dieses Rücksichlnehmen den welichen Schweizern da- Uebergewicht der deutschen erträglich er scheinen läht. UcbrigeuS zeigt sich ja die Treue der Schweizer gegen das Teuiichibum in zahlreichen Thalsachen. Vor Allem will ich be tonen, dass die amtliche Sprache (amtlich im ausgedehntesten Sinne de- Wortes) nicht etwa der alemannische Dialect, sondern da- Hoch deutsche ist. In Schule, Kirch-, in gelehrten und nngelehrtcn Ge- sellichaften wird slciS un Hochdeutschen verhandelt, und nur da- Geplauder von Verso» zu Persou wird im Dialect geführt. Im Vcik.hr mit Deutschen ist der Schweizer jederzeit zum Hochdeulich- tpr-chen bereit, und, wen« ich mich nicht sehr täusche, heut zu Tage schneller und lieber bereit, als im Anfänge der siebziger Jahre. Ja, ich möchte sogar die Bermulhung oiisiprechcn, daß der Dialect selber in einzelnen Worten und Wendungen sowohl als auch in der ganzen Musik dem Hochdeutscheu sich eiwaS genähert habe. Dock da- sind Veriiiulhungen »nd persönliche, vielleicht falsche Eindrücke. Lassen wir den Thaliachcn das Wort. So ist es z. B. eine Thaisache, daß ein ..Deutscher Schnlveresn in der Schweiz" Hestedt, der ganz genau die gleichen Ziele veriolgt wie der Allgemeine Deut'che Schulvercin in Berlin. Unser „Lchulverein in der Schweiz" unterstützt deutsche Schulen, die in Bcdrängniß oder Geldverlegenheit sind, mögen sie in Böhmen, in Siebenbürgen oder in Graubüuden liegen. Und dieser „Deuttche Lchulverein in der Schweiz" zahlt Schweizer und Deuische zu seinen Mitgliedern. Am klarsten und deuilichiien aber zeigt sich die kerndeuljche Gesinnung der deutschen Schwerer in der Literatur. Man lese doch nur Gottfried Keller'- und Konrad Ferdinand Meyer'- Werke l Man wird es aus jeder Seite, fast möchte ich sagen, aus jedem Satz hervorleuchten sehen, daß die politische Selbst. ItSndtgkcit und republikanische Verfassung der Schweiz ihre edelsten Söhne nicht hindert, ln dem deulschch Cullurgaozea mitzusühlen, mitzudciikeo und mitzuarbeiteu. Was nun die Abneigung der Schweizer gegen di« in Zürich lebenden Deutschen betreffe, so müsse zugegeben werde», paß diese Abneigung vorhanden sei und sogar zum Haffe sich gestalte, sobald eö sich um Concurrenz, um den Kamps umS Dasein handle; der letztere werde aber in Zürich nicht bissiger als anderSwo geführt. Er sei auch eine so natürliche Sacke, daß man darüber keine Worte zu verlieren brauche. Im Großen und Tanzen sei die Abneigung zwischen Schwei zern und Deutschen nicht größer, al« sie unter den Ange hörigen der einzelnen deulschen Stämme im Deutschen Reiche selbst vorhanden ist. Haß und Abneigung aber schwinden, sobald gemeinsame geistige »nd materielle Interessen Deutsche und Schweizer mit einander verbinden. Und daS komme vor. A.ich )>js Ehn MHrrl TeMichr« UN Schweizern sind in Zürich sehr zahlreich. BolkmarSdorf bei Einsührung de« neuer:» vrtSftatvtenvachtras» vorgegaugen wurde, zu bedauern sei. Abg. Stolle (Socialdemokrat) schloß sich den Anschauungen seine»'Freundes Gcier an. Den in dem Deputatiou-bericht ausge sprochenen Grundsatz, daß unter EtoakSsteuer nur die Grundsteuer zu verstehen sei» halte er sür falsch. Geh. Rath vo» Lharpentier anerkannte, daß über die Nur- legnng des tz. 30 der revidlrten Laagemeiude-Ordnnug manche Zweifel bestehen, und sei cs daher alt etn großer Gewinn zu de- trachten, wenn durch elue Vereinbarung zwischen den gesetzgebenden Facioren jede Unklarheit beseitigt werde. Er sei ln der Lage, zu dem D.'putaiioaSamrage die Zustimmung der köaigl. Staat-regierung an-zusprechen. Nach dem Schlußwort de» Berichterstatter» beschloß die Kammer gegen die Stimmen der Socialdemokratr», wie von der Deputation beantragt» ») die königl. StaatSregiering «nter Erlheiluug der Ermäch- tiguug dazu zu ersuchea, daß im VerorduungSwege eine Aus- legung de» g. 30 der revidirteo Laudgemeiudeordnuug dahin vorgenommeu werde, daß unter dem Torte „GtaatSfteuern" lediglich die staatliche, von den Ansässigen als solche zu ent- richtende Steuer, also dermalen die „Grundsteuer" zu ver> stehen sei; jedoch mit der Maßgabe, daß die Giltigkeit der- jenigen Stalu'en, tu welchen die Eiulheiluag der Ansässigen in Classcn nach der Eiukommeafteuer erfolgt ist. hierdurch nicht berührt wird, daiern die vorzunehniende Revision de» OrisstatutS innerhalb ciner vo» drr köaigl. Staat-regierung zn bestimmenden Frist erfolgt; b) im Uebrigen die Beichwerke aus sich beruhe» zu kaffe». Tie köaigl. Staat-regierung verzichtete aus namentliche ftinnniing. Schluß der Sitzung ",2 Uhr. Nächste Sitzung morgen Mittags 12 Uhr. Ab. aus bc- Üirchendan-Verein. - * Der Ausschuß des Kirchenbau-BereinS hielt Anlaß deS BrandnngliickS, welche- unsere Lntherkirche trosjen hat. am 8. d. M. eine Sitzung in der Sacristei der ThomaSkirche ab. Da der seitherige verdiente Vorsitzende, Herr NeickögerichtSralh Vr. zur. FreieSleben, sich zu aff. scitigem Bedauern aus Tesundheilörücksichten genöthigl ge sehen hat. dieses Amt lniederzulegcn. so mußte zunächst die Wahl emeS neuen Borsitzenden vorgenommcn werben; dieselbe siel einstimmig aus den seitherigen stellvertretenden Vorsitzenden. Herrn Superintendent I). Pank, welcher in der Voraus setzung, daß die Hauptarbeit, wie früher beim Bau. so jetzt bei der Wiederherstellung der Kirche durch deu BauauSschuß und seinen bewährten Leiter, Herrn vr. Eolditz, werde geleistet werden, sich zur Annahme bereit erklärte. Zum stellvertreten den Borsitzenden wurde nunmehr Herr vr. FreieSleben gewählt, den man wenigstens in dieser Stellung dem Vor- stände erbalten zu sehen bofst. Im Uebrigen wurden die bis herigen Mitglieder deS Vorstandes in ihren Acmtern bestätigt; ebenso die Mitglieder deS BauausschusscS. Der Gcsammt- auSscbuß wurde durch Zuwahl der beide» inzwischen hier au- gestettlen Pfarrer Herren vr. Hartung und Vr. Riet sch cl ergänzt. Die Gencralversciinuilung soll am Montage nach dem Palmsonntage abgehalten werben. Die durch den augenblicklichen Zustand der Lutherkirche bedingten Ecl»itzmaßregelii und die erste» Vorbereitungen zur Wiederherstellung sind aus Anordnung des stellvertretenden Versitzenden durch den Erbauer, Herrn Architekt Julius Zeißig, sofort getroffen worben. Obgleich die Kirche nach dem vollen HcrslcllungSwerthe versichert ist, so wird doch nach aller Erfahrung die zu zahlende Entschädigung bei Weilen, nicht auSrcichen, um die Kosten der Wiederherstellung zu decken; um so weniger, als inzwischen säst alle Arbeilsiöbnc beträchtlich gestiegen sind. Es wurde deshalb beschlossen, einen Aufruf z» Beiträgen zu crlgffen; der etwaige.lieber« schuß soll als Truntsteck für Len Bau einer weileren Kirche dienen. Noch vor der Veröffentlich»^ deS Ausrufs am nächsten Sorvtage wird eine KirLd.Cerollecte für die Wieder- dn Lstlhnlirche stattsinden. Landtag. Erste Kam vier. v. Dresden, 7. März. Präsident von Zehme» «röffnete Mittags l2 Uhr die -!A. öff.ntlichc Sitzung. Derselben wohnien an der Rcgicrungstascl bei die Herren Minister von Noslitz-Wall- Witz und von Könneritz, Geheimrälhe Böttcher und Bodel. Aus der Tagesordnung stand nur der Bericht der erste» Depu tation über daS königliche Decket Nr. 19, betreffend den Entwurf zu eine in Gesetze, die Regelung der Unfall-und Kranken versicherung der in land- und sorstwirthschastlichen Betrieben beschäftigten Personen aus Grund de» Reich-- gesetzeS vom i>. Mai 1886. Den Bericht erstattete Heer Graf zur Lippe-Teichnitz. AuS demselben ging hervor, daß die Zweite Kammer den Enlwurj in allgemeiner Borbcralkang, am 29. November, ebenso in der Schlußbcrathunq, am 7. Februar, in au-sühriichster Weise behandelt, dabei etliche Abänderungen und Zusätze gestellt und diese im Ein- Verständnisse mit der königl. Staalsregierung zu Beicklüssen erhoben und mit diesen den Gesetzentwurf in seinen 28 Paragraphen, dazu Ueberschriit, Eingang oud Schluß desselben angenonimen hat. Da die in jenseitiger Kammer geirossencn Abänderungen auch diesseits anstandslos zur Annahme cmpjohlen werden konnten, so beanlraglc der Referent: „Die Kammer wolle sich den in Zweiter Kammer gesagten Beschlüssen anichließe» und mit den hieraus sich ergebenden Abänderungen den Gesetzciilwurs onnehmen." Ohne Debatte ersolglc einstimmig lue Annahme deS Deputation», gulachien». Schluß der Sitzung erfolgte um 12'/« Uhr. Nächste Sitzung wurde aus Frcitug Mittag» Ist Uhr anberaumt. r. Zweite Kammer. Mürz. 61. öffentliche Sitzung. Beginn 1' Dresden, Mittag- t2 Uhr. Am R-gierungstii'ch: nahmen Platz die Herren StaalSminister General Gras von Fabrice, von Nostitz.Wallwitz und von Könncritz. Geh. Kriegrraih Meyer und Geh. Rath von Eharvcntier. In Schlusiberathung erledigte die Kammer den aiiderwciten Be- richr der Beschwerde- »nd Peiitious Deputation über die Petition deS Invaliden Däuiuler in Rilter-qrün und Genossen um G-wäbruni von Mililair-Invaliden-Peiisioo. (Berxhlerstatler Abg Däbritzl Obne jede Debatte beschloß die Kannner: ,.b:> ibrein Beschlüsse vom 23. Januar d. I., die Petition aus sich beruhen zu lassen, stehen zu bleibe»." Derselbe Abgeordnete erstattete sodann mündlichen Bericht über die Petitionen Job. Friedrich Müller'S in Dre« den und Genossen und A May'- in Blascwitz und Genossen, die Besteuerung vo» Katzen betreffend. D.e Deputation beantragte: „die Petitionen ans sich beruhen zn lassen". Abg. Pbilivp lalle gewünscht, baß de» «atzenpctstionen «ine bessere Berücksichlignng .;» Theil gewoide» wäre, und betont die Schädlichkeit der .stutzen gegenüber den Singvögeln. ES möchte wenigsten.' eine Bekanntmachung erlass.» werde», in der das Publikum daraus anji» rkiam gemachs wird, daß jeder Grundstücksbesitzer be rechtigt ist. sich gegen wildernde Katzen zu schätzen. Die Kummer beschloß wie uo» der Deputation beantragt. Hieraus beschäftig!- sich die stammet' >» Schlußberatbung mit bei» Bericht derselben Deputation über die Beschwerde der Gc- meiirdcratbsinilglieder Alfred Hillemann »nd Ge nossen in Bollmarsdors bei Leipzig wegen einer Entscheidung de- königl. Ministerium- tcs Inner,i. die Auslegung von 8. 30 und 53 oer r.oiä rtcn Laildgenicuideordnuiiq und des Nachieag- dcS sür Volkmarsdors geltenden Statut-. (Berichterstatter: Abg. Iung «> ckel) Abg. Geier (Soriald-mokrat) v-rlrat den Standpunkt der Be- schwerdtjuhrer. daß der »rue O>1-sta!u«k„Nachtrag z:r der Grund bcsliutiiiung der rcvidirlen LandgeiiieindeorLnuitg in Widerspruch siebe »nd dab r die Wahl der beiden Gcineind'ältesien sür »»gillig zu erklären sei Durch die Annahme de- Deplitalion-amrageS werde man die Zahl der Ilnznsriedencn in Volkinae-dors vermehren und diese der So ialtzrmolratie in die Arme treiben. R-dner schloß >:>,! dem Ausruse: ..Meine Herren, ich warne Sie davor!" (Lachen.! Abg. vr. Schill rechtfertigte da- Boium der Deputation und widerlegte di: Anschauungen de- Vorredner- in längerer AuS- ,Ohrring. Redner verkannte allerdings nicht, daß die Alt. wie to Llufik. Siebente Hauptprüsung ' am königl. Coiiservlitorium der Musik. Leipzig, 7. März. Die gestrige Prlisuny zeigte ein Programm von einer Reichhaltigkeit, die eiucrjeitS der Letslungssähigkeit des Institut-) ein beredte» Zeugniß auS- stcllte, andererseits aber der AnSkauer deS PublicumS allzuviel znmulhct«; eS documentirte sich Letztere» dadurch, daß sehr Viele lange vor Schluß der Prüsniiz Len Saal verließen, trotzdem die gestrigen Leistungen dasselbe Interesse in Anspruch zu nehmen berechtigt waren wie die der srüheren Prüfungen. Beträchtliche Verkürzung hätte daS Programm bereits erfahren, wenn wenigstens die Wiederholung der ersten Satzlheile aus- gegeben worden wäre, waS bei so lange» Proarammcn gewiß zn besürworten ist. Mit dem Vortrag^der „Pastoral-Souale" sür Orgel (op. 88, Ocknr) von Rheinberger begann Herr Max Hauschild a»S Leipzig. Derselbe zeigte eine gut gebildete, sichere Technik, auch aus dem Pedale, und vermochte, unterstützt von wirkungsvoller Rcgistrirung, seine Leistung zu einer interessanten zu mache». In dein Clavier Quartett (Lsäur op. 47) vo» Robert Schumann wirkten niit Fräulein Emma Kaiser auS Solothurn und die Herren Ferdinand Schäfer an- Wiesbaden, Alfred Leipnitz auS Ebenuiitz und Georg Wille auS Greiz. Gutes Zusammen» spiel, sowie gediegene Technik aller Bcthciliglcu machte den Dortrag zu einem genußreichen, den eS auch an äußerem Erfolge nicht fehlte. Herr Robert Grund auS Leipzig, der in einer der letzten Prüfungen sich bereits als Clavierspielcr von tücktig gebildeter Technik zeigte, bewies mit der Interpretation der LmnII-Sonate (op. llt) von Beethoven, die er auswendig vortrng, daß er auch in den Inhalt solcher bcteuiender Schöpfungen unserer elastischen Meister cinzu- dringcn versteht. Die Herren Arthur Willig auS Halle, Wilhelm Hohnstädler auS Mainz, Hugo Hamann, Karl Weber, beide auS Leipzig, und Wille brachten so dann daS Elarineltcn Ouinlelt (^elur ap. ll>8) von Mozart zu Gehör. Die Wiedergabe war eine nach alle» Seiten hin treffliche und ist dem Elarineltiflen. Herr» Wütig, als dem das Interesse vorwiegend in Anspruch »ebnicudeu Mil» wirkenden, besonderes Lob für seine schöne Tongebung und abgerundete Technik zu spenden. Eine vortreffliche Leistung bot Herr Friedrich Frcdcriksen auü Eothenburg (Schweden) mit dem auSwendigen Vortrag dcS „Concertino" sür Violine (op. 28 -V moll) von H Sitt (die Begleitung am Clavier batte der Componist übernommen). Schöner To» rn der Eanlilene. eine glatte, den nicht unbedeutenden An sorderungrn deS Werkes enksprcchrnde» auSzebildele Finger sertigkeit »nd musikalische Empfindung ,zeichneten daS Spiel deS noch sehr jugendlichen GcigcrS vortbcilhast auS, der bei fortgesetztem Studium sicher bedeutende Erfolge erzielen wird. Mit dem Trio (bi-ck»,- op. 70) von Beelboven, gespielt von den Damen Frl. Mary Evans auS Brighton (England), Frl. Elisabeth Obenan S auS Neapel und Herrn Wille, schloß di: Prüfung. Zu loben ist da» feste Zusammeiilpiel und die Sicherheit der Elavierspielcri». die bei dieser Nummer vorzugsweise in Betracht kommt. An der Wiedergabe wäre kaum etwas zu tadeln, wenn dieselbe auch dem poetischen Inhalt etwas mehr Rechnung getragen Härle. Die Vorträge wurde» durch reichen Beifall, wie gewöhnlich, ausgezeichnet. Beffiglich der letzten Prüfung ist von gewisser Serke die Be hauptung ausgestellt worden, baß Herr Ad. Gükter. der die Fagottparlie >>' Mozart'» Onarleit blic», nickt mehr Schüler de» königl. EonscrvaloriumS sei. Da eine diesbezügliche Be merkung ans dem Programm fehlte, so wäre eine ossicielle Feststellung relp. Berichtigung de» IrrtbumS darüber von Seilen dcS Direktorium» de» königl. EonserdatoriumS wohl nmiischeri-wcrlb. (Nachfolgende Bemerkungen wrrtrn di, Sachlage klarstellen. Die Red.) T Schlemütler. Leipziger Csvservatorillw. * Folgende Karte ist unserem geehrten Herrn Referenten durch die Stavtpost zugesendet worden: .Geehrter Herr'. Da» Referat im heutigen Tagrblatte über die Conservatoriuin-Prüsung ist doch wohl ein Humbug! Denn wenn der Faqoltspirler Eüttner schon seil einem halben Jahre an Herr» Weißenborn'« Stelle im Theater und Ge wandhaus spielt, als erster Fagolter, so ist e» lächerlich, wenn er sich jetzt erst al« Schuljunge prüfen läßt. Ehe er an Weißenborn'S Stelle kam, wurde er doch von einer Com mission «rä doo geprüft! Also bitte, widerrufe» Sie die Charlatanerie. damit sie nicht von Berlin au« an den Pranger gestellt werten muß. Achtungsvoll vr. F. Pohl.* Hierzu ist zu bemerken, daß die Karte Unwahrheiten enthält; denn Herr G ütter ist thatsächlich noch Studirender am Leipziger Couservatorium, wenn er auch in Folge seiner tüchtigen Leistungen, durch seinen leider erkrankte» au-gezeich- nelen Meister Herrn Weißenborn befürwortet, im Ge- wandhauSconcert die Stelle eine» zweiten Fagottisten «innimmt. Ebenso ist der io jeuer Beurtheilung unseres geehrten Herrn Referenten genannte Watdhornist Rudolph, welcher eben- alls im GewandhauSconcert mitwirkt, Schüler des Leipziger Konservatoriums, welche Angabe zugleich als Richtigstellung ür eine öffentliche Beurtheilung dienen möge. Hierbei ist MKatteder de« Last,» et» Yestrommer« statt, «ähread am Sinnig t« BormÜtag-aoNeSdienfte ei» irhaftnmntge« Qaartett dt« Motette, „Hügel falle», Berg« «eichen" vo» Müller »ad „Daukved" vo. Nutz »um Bortrag brachte. Am Sonntag Nachmittag saud ei» öffentlich^ Eoncert im Schützeahause zum Beste» de« Oelsaitzer Llbertvere,,« statt. Da« Eoacert »ar außerordeutlich stark besucht. Die Sänger ernteten reichen Beifall. Der Sbeoö vereinigte die Sänger wieder mit der Lasiaogeselllchast zu einem bis znm Morgen daaernde, Ball im „goldenen Engel". Die Gäste waren säwmtlich bei Mit- gliedern der Lasiaogeselllchast nad einige» Bürger» »atergebracht. «m Montag Nachmittag verließe» dir Arianen die gastliche Stadt Oel«»itz. noch zu erwähnen, daß auch von denjenigen Sckiilern dcS Leipziger EonservatoriumS. welche sich Veu'Slreichinstnr menten gewidmet baden, eine ganze Reibe vorzüglicher jugend licher Kräfte zur Mitwirkung in deu Gewanvhau-coucerten rugezcgrn wird. Es gereicht die» gewiß dem Leipziger Con- servatorium zur höchsten Ehre, und e« wird dadurch die leicht zu erweisende Behauptung bekräftigt, daß gegenwärtig die Orcheslersckule am Leipziger Conservakorium die beste drr Well ist. DaS Schülerorckester des Leipziger Conservakoriumö, welche« so stark ist, daß eS kaum aus dem großen Podium deS InstitutSsaaleS untergebracht werden kann, hat nicht iiölhig, bei öffentlichen Aufführungen Hoscapellmitglieder um ihre Mitwirkung zu bitten. Angesichts dieser Thalsacke macht eS einen geradezu komischen Eindruck, wenn die erwähnte Postkarte den Passus enthält, daß „die Charlatanerie" von Berlin auS „an den Pranger" gestellt werden konnte, itisum teneutisl! —2. Leipzig, 6. März. Ja der gestrigen, fünfte» Abend, nnterhaltong, welche im Mustkinstitnt vo» Max Katzich Hierselbst abgehaltea wurde, zeigten di« ;u»ge» Eleve», daß sie fort uud fort mit Aufmerksamkeit de» Instructionen ihre« Lehrer« folge». ES waren eiazelae Leistungen uuter deu musikalische» Anfführuagru, die schon von einer gewissen Routiae Zeugniß ablegte». Schomann ist in seiuea meiste» Werken gewiß kein Eompoaifl sür Ansüuger aus dem Piauoforte, und wenn leine Sonate, op. 118, so sauber abgeraadet uud corrert zur Wiedergabe gelaugt, wie da« bei der ' gestrige» Abeudunterhaliuug der Fall war, so ist da« ohne Zweifel eia Beweis redlichen Strebe»-. Da» Gleich« gilt von der Mozart'iche, Souite O rlur, die mit sicherem Ton »nd schöner Geläufigkeit zur Geltung kam. Weber'- „Jubtlooverture" wurde vierhändig mit Kraft und jugendlicher Begeisterung dvrchgeführt, uud der Schlußsatz wirkte dnrch da- Harmonium doppelt weihevoll. Auch dem „Album, blatt" von Beethovea und der Sosottue, op. 36, von Llerneuti fehlte eS nicht an guter Nnaucrruag. Außer den erwähnten Com- ponistea waren noch Stücke von Lichaer, Kuhlau, Meister, Kramer, Thiemer und Fielt) ausgrwählt worden, die von den jüngeren un» größeren Eleven je «ach dem Grade ihrer genossenen Borbilduni,, aber durchweg mit Fleiß und Aufmerksamkeit vorgetrogen wurden. Zum Schluß folgte die Aufführung der Romanze für Violine, Har. mouium und Elavier von Milde und der Beethovea'scheu Ehm. phonie Eroica (Nr. 3. 1. Satz), sür zwei Piauosorte z» acht Hände» sehr wirkungsvoll von August Hora arraagirt. Carola-Theater. Leipzig. 7. März. Gestern Abend bot unS die Aus führung der sranzosischen Operettcngesellschast Anlaß zur Ver gleichung zwischen ber Pariser DarsiellungSiveise der Operetten und der deutschen; denn „GiroilL-Girosla" von Paul Lecocq haben wir oft genug aus unserer Bühne gesehen, und die Hauptscenen dieser die Piraten- und Maurenromantik earodirenden Opöia douÜo sind unS noch lebendig in der Er innerung. Man würde nun glaube», daß eS in deutscher Art liegt. daS Komische zu übertreiben in- Verb Sckwankbasle und Laß die deutsche» Darsteller den französischen mit Bezug hieraus mehrere PointS vorauSgcbcn konnten. In Wahrheit ist aber daS Umgckehrkc der Fall: wer die Aufführungen von Schwänken im Palais Royal gesehen hat, der weiß, daß die Franzosen unter Umständen eine wahre Verve in der Poffen- reißcrei besitzen und wer die Aufführung der Osseubachiadcn in Pari« an verschiedenen Bühnen mitangcsche», der wird gestehen müssen, daß der Farbenauslrag der Komiker weit greller ist als in Deutschland und daß in diesen Bambocciaden der Bühne eine oft kindische Ausgelassenheit herrscht. Daß die Operetten eines Lecocq, in Venen echtes Franzosen- blut pulsirt, eine solche Darstellung-weise nicht bloS vertragen, ondcrn auch verlange», zeigte unS die gestrige Aufführung: offenbar kamen die komischen Grundstriche der Darstellung und auch der Musik gestern mehr zur Geltung, «IS dies bei deutsche» Vorstellungen der Fall zu sei» pflegt. Mdlle. Francinc Decroza darf freilich nicht zu grelle Farbcntöne aussetzen, sonst würde die anmuthige Weiblichkeit, die sie in der Doppelrolle der beiden Zwillinge barzusicllcn hat, allzusehr unter solcher Ucbertünchung ver loren gehen; sie hat die Mädchcuhasligkeit der jungen Fran zösinnen und ihr Sviel und Gesang einen seinen schalkhaften Zug. I» der Trinkscene und dem Vorrrage dcS Trinkliede« zeigte sie eine dem Schwünge der Lecccq'sche» Rhythmen entsprechende Wärme; in der darauffolgenden Rauschscene hütete sie sich zwar vor alle» Ucbertreibungen. aber sie malte dieselbe doch weit lebendiger aus, als die- bei u»S üblich ist. Sehr bübsck sang sie da» glückstrahlende Hochzcitödurlt mit ihrem Bräutigam MaraSquin, de» Herr A mvry ganz sym pathisch rcpräseittirte. Die Opera doullo kommt aber erst dann zu ihrem vollen Rechte, wen» der grimme Maure Mourzouk die Bühne be tritt und Vater und Mutter der beiden Zwillinge mit ihrem bösen Gewissen wegen der bigamischen Intrigue an diesem Schwiegersohn erzittern, der in seinem ganzen Gebühren eine», Tbicr der Wüste gleicht. Herr Poirier besitzt sür diese Krastleislunge» die nölhigcn Mittel und die erforderliche stürmische Gymnastik, während sei» Baryten sich auch in ge sanglicher Hinsicht gestern wirksam erwies. Madame Du rocher als Aurora zeigte ein sehr ergötzliche- Geberdcnspiel, nicht bloS, wo sie gebieterisch dem Manne gcgenübertrat. noch mehr, wo sie sich vor dem Schwiegersohn in Angst und Schrecken flüchtet. Herr Schmidt al» Bolero unter stützte sie auss Beste in diesen Angstscenen; er nahm soweit NeißauS vor dem Wütherich. als e» irgend die Pro- sccniumsverhältniffe gestatteten. DaS au« einer Verlegenheit in die andere taumelnde Ehepaar wurde weit grotesker dar gestellt. al« da« aus deutschen Bühnen üblich ist. Molle. Alice als P.iquita erschien unS etwa» blaß in künstlerischer Hinsicht; mehr trat der Pedro deS Frl. London in Spiel und Gesang in de» Vordergrund. Die Piraten mit ihrem Häuptling Herrn Droninx» der kopfüber aus die Bühne gesprungen kam. kaperten da» eine ZwillingSmädchen mit räuberischer Ge wandtheit; ihr Cbor, der an die Dersckwornen in der „Angot" erinnert, ging präciö zusammen, ebenso die Chöre der Hoch- zeiisgäste und der Vettern (Frl. Bertha, Frl. Leroy» Frl. Lucienne u. a ), welche Giroflü al« einen trinklustigeo Kameraden mit Grazie znm Zechen eii'laden. In einem Zwischenakt machte un« Herr DupuiS mit der französischen Eouplelsäiizerci bekannt »nd errang mit einem im stürmische» Presto vorgetragenei, Couplet lebhaften Beifall. Dieser wurde auch der ganzen Vorstellung zu Theil, die da« Gepräge de« Lecocq'sibcn Geiste» trug. Rudolj von Gottschall. O Leipzig, 6. März. Wenn am K. März, wo eigentlich die würzigen Märzveilchen bereit« ihre Köpfchen auS dem MooSbeit stecken sollen, ein Verein noch ein Wintertest abhält, so ist das eigentlich ein böses Zeichen. Die „Deutsche meichSfechtschule", welche gestern Abend im Reodaitzer Schloßkeller ein „Winterfest"; verbunden mit musikalischer Abeuduuterhaltoug. arraagirt halte, kam jedoch keineswegs poat kestuw, denu die Natur spvllcl in diesem Jahre deS Kalender». Bei dem Feste, dem ein Prolog die Notlüge Weihe gab, wirkten eine Reihe tüchtiger musikalischer Kräfte mit, so daß daS gewählte Programm verdiente Anerkennung fand. Ein gut eiagespieltcS Trio. Cello, Violine uud Pianosorte repräsentireud, sübrte Weber'- „IubelOuverture" und eia Stück auS rineni Haydn'scheu Trio mii Reinheit uud Sicherheit durch. Dos Programm uaimte als auSsührende Kräfte die Herren Kleitz, Leipnitz oud Burkhardt vom hiesigen königl. Louservaiorium. Herr Kleitz spielte außerdem eine „ungarische Rhapsodie" von Hauser für Violine und zeigte bei den vielfachen technischen Schwierigkeiten dieser Composition, daß er sich bereit- eine anerkenneuSwerthe künst lerisch« Fertigkeit angeelgnet hat. Die Thorgesäuge hatte der Männergesangverein „TäagerkreiS" au» Leipzig übernommen, der mit bekannter Frische und Natürlichkeit „DaS erste Lied" von Tschirch und „Spinne, spinn" von Jüngst sang. Auch ein Solo- qaartett d«S „SänaerkreiS" und ein Solist desselben bereicherten daS Programm. Der Letztere, Herr Formerk, saug die patriotische Ballade „Kaiser Barbarossa" von Graben-Hoffmann mit gutem Aus druck. Auch die heitere Konst war durch komische Scene», von denen un» allerdings da- Ropout des „philosophischen Koch»" zu stark geseaft war, vertreten. H-rr Rudolph, Studirender am Louser- vaiorium und zugleich Mitglied deS Gewandhausorchesters, der nnt einem Solo sür Waldhorn („Fantasie" von Lorenz) aus dem Pro- gramm verzeichnet war, haben wir leider nicht mehr gehört; denn da sich der Anfang des Feste- am eine volle Stunde verzögerte, haben wir den Schluß desselben nicht abgewartct. G Markneukirchen, S. März. Gestern gab nufer Musik, direcror Sachs ein Eoncert, gespielt von dem Orchester drr hiesigen Fachschule. Die Einnahme war theil- zrr Unterstützung armer Eonfirmanbcn, theil» zur Verwendung für die Zachschule bestimmt. Die Einiiahm- betrug bei nur 30 Eintrittspreis — ohne der Mildtbäiigkeit natürlich damit Schranken zu setze» — ca. 130 .«l, o daß für die beiden genannten Zwecke ein ansehnlicher Betrog zur Verwendung kommen kau». Der PauluS'sch« Coucertsoal «ar bis zum letzten Platze besetzt. Die Leistungen drr jungen Musiker, Schüler im Atter von 13—17 Jahren, erfreuten sich des allge meinsten Beifalles. Das Programm bot a. A. Ouvertüre zu Figaro'- Hochzeit" von Mozart, Ouvertare zur Oper „Die vier Haimoa-kinder" von Boise, Reigen seliger Geister und Furientauz auS der Oper „OrpbeuS und Eurydike" von Gluck, Potpourri ari der Oper „Drr Freischütz" von C. M. v. Weber rc. Markneukirchcn ist ein sehr nichtiger industrieller Ort sür den Instrumentenbau. Eoncert« der Schüler tragen jedensallr dazu bei, den Sinn sür gute Klangwirkung zu fördern. * ES wird uns mitgerheilt. daß der Hos-Musikalieahandlung von Han» Licht in Leipzig für die Heijer'sche Lomposition „Deutschlands Gebet", Erdicht von Carmen Sylva, Dank- lchrrlbia aus San Rcmo im Namen Sr. kaiserlich königlichen Hoheit dcS deulschen Kronprinzen vo» Herrn Major von Kessel und o»S Bukarest von Ihrer Majestät der Königin von Rumänien zugegangrn sind. * Einer EüiiaLung der Oel-nitzer Casinaget'cllschasi solaeud, langte am verqonqenen Sonnabend mit vem 2 lthr >0 Minuten Nachmittaq- ankommcnden Personenzuge der akademische Gesangverein „Arion" aus Leipzig in einer Slärke von 84 Mann in OelSnitz an. Zur Begrüßung hotten sich aus dem mit Suirlanden und Fahnen gtichmlickieu Prrroa de- dortigen Bah,Hose- die Vorstände vud einige Miialieker der Easinogeselljchast, sowie einige daselbst lebend« frühere Mitglieder de- „Arion " eingesundcn. Beim Heranaohr» de« Zuge- und beim AuSsteigea brachte da- aus dem Perron a»s- gefteUie Musikcorp» kräftige Tusche. Rach erfolgter herzlicher Be grüßung ordnete sich der Verein znm Einzug in die »heilweüe be flaggte Stadt. Der Zug selbst, welchem da- städtische NustkcorpS voranichritt, woraus die Lharqirtcn des Verein- mit den Trink- bvrnern uud den zwei prachtvollen Fahnen, zwr, Kutschen mit de» Vorständen und die übrigen Mitglieder nnlermischt mit den zur Be grüßnnq Erschienenen folgten. gewährte einen ichöne, Anblick. An dem Marsche nach der, Hotel , zun, goldenen Engel" wurde der Zag darch eine reiche Sträußcheuipcnde freudig überrascht. Am Abend fand im Hvtrl ..zum goldene» Engel" für de» Gef^-veret» avd die larl Mühte nehme, an, das ieme >m Uebric Schulung bedüi kwnte. Nichts! (I. Thcil) im ! um Pairoklu- t dnhrt Herrn M Masse» gegenüd widrie und ir Lnssaffung bet daß )-a- Sonn ei» Ereigniff i> * Ueber die in Halle a. S. stattgehabie Aulsührunq der Neuen Singakademie, welche „AchilleuS" von Max Bruch reproducirtr, schreibt Herr vr. Ewald Schulze ru der „Höllischen Zeitung" Folgender: „Groß war die Ausgabe, welche die Neue Singakademie ich mit der Aussüdi ung deS Lborwerkes „AchilleoS", der neiiestcn Loinpositivn von Max Buch, gestellt hatte: groß war auch der Erfolg, wegen besten wir den Leiter de» Concerte», Herrn Musik- direcior Voretzsch, aufrichtig beglückwünschen. DaS Werk selbst haben wir in einer der srüheren Nummern schon de» Näheren be- leuchtet. Wir brauchen dem dort Geiagten heute nur nachzutragen, daß jawohl die Dichtung de- bekannten Dramatikcr»Heinrich Bult- houvt, wie auch die Composition de-durch frühere Werke (Armiuiu-, OdysseuS, Glocke) in der musikalischen Welt rühmlichst «lngeführten Tonmeister- Max Bruch at« Meisterwerke mit Fug und Recht be. zeichnet werden können. Wir halten „Achilleus" sür das Be deutendste, was Bruch bisher geschaffen, und darin wird un- wohl Jeder beipflichtea, drr am Sonnabend die Einwirkung der esseci» vollen Tonmalereien in Thor und Orchester, der aus da- Interessanteste colorirten Instrumentation «ad drr außerordentlich geschickten Cha> rakleristik der daodelnden Personen aus sich unmittelbar verwirrt ha«. DaS Werk legt ein glänzendes Zeugniß sür die geniale Erfindung-, gäbe seines Schöpfer- ab, umsomehr, al- auch der rauere Werth der Musik allenthalben eia ganz hervorragender ist. — Zur Ausführung übergehend, drängt eS un». zuerst der prächtigen Thor- und Lrchestcrleistungea zu gedenken, denen nicht der geringste Theil an dem Erfolge dcS Abends zufällt. ES ist mehr al» eine bloße Freude, solch vollendet schönem Lhorgesonge lauschen and wahrnehmen zu können, wie die resperiable» Lhormaffeu hinsichtlich jeder Nuance ,a der AuSsühruuq dem Willen de- Lompoaisten und de- Dirigenten gereckt werden. Sollen wir von deu Ldorleistungeu, die uns all da« Beste rrichicnciien Nummern hervvrheben» so möchten wir den eine düstere Prophezeiung entl-oliendea Prolog nennen, den anziehend illustrirten Cbor »ach dem Abschied der ThetiS im 1. Theil, den Gebetchor im 2. Theil und dort auch deu Schlußchor, der in groß, artigster Weise dem Schmerze der Trorr-Fraue» um Hector'S Tod wie dem Triumphe der Griechen beredten Ausdruck giebt und durch seine gewaltige Wirkung eine der Glanznummern des Werkes bildet, die Trauerkiänqe des Griechcnchors im 3. Theil uud den in soridauernder Slcigcriing sich an dos Thema dcS Prologs an. schließenden Epilog. — Der instrumentale Theil wurde durch da« Halle'sche Eiad«. uud Theater-Orchester ,n geradezu muste.. giftiger und bis in die kleinsten Detail- anögearbeiieier Wei'e ousgesührt. Wir bedauern nur, daß wir die drei Orchesterstückc (Wettspiele zu Ehren de« PatroNuS) im lll. Theil entbehren mußten; sie waren gestrichen, »m da» Eoncert nicht z» sehr auszudehnen. Von den gewonnene» fünf Solisten errang Frl. Pia d. Sicherer ans München unstreitig die Palme des Abends. Wir lernten die Dame hier zuerst gelegentlich der Händelseier kennen und hatten gestern erwünschte Gelegcnhe-t, die herrliche, in ollen Lagen au», geglichene «nd die Merkmale höchster künstlerischer Ausbildung un- verkennbor zeigende Sopranstimme der genannten Dame von Neuem bewanbern zu können. ES bedarf nicht erst besonderer Betonung, daß ihre Leistungen als Polixeno und ThetiS durchweg volleudeie waren. Ihr gegenüber hatte Frl. Anna »öring ans Darm stadt schon von vornherein einen schwere» Stand. Umsomehr ver- dient es volle Anerkennung, daß die genannte Dame, welche über eive sehr sympathiich« Altstimme (vielleicht richtiger at» Mezza- sopra» z» bezeichn,ade Stimme) vertagt »ad eine gute Schalung bewies, da sie di« Partie der Andromachr wi« Ehre» znr Geliang brachte. Besonders gefiel sie «« i» dem großen Monolog zum Begiaa de« H. Lhrile«, t» dem Abfchieds-Duett mit Hertvr daselbst und i» der große» kceve aa Hertor's Leiche lm NI. Tbeil. Bon de» Herren nenne» wir zurrst de» Bassisten vr. Max Friedländer aus Berlin, welcher die ihm zn Gebote stehenden prächtigen nad prächtig geschulte» Stimmmittel al» Ag°. inemao, and Priomn« wirke» z» taffen schöne Gelegenheit fand. Ihm würdig zur Seite stand Herr Ernst Hnngar a«S KSt», »elcher in der Bariton Dvvvelportte de« Hector »nd des Odyssea« thitig war. Er leistete „menttich Vorzügliche« t« Dnett mit »adrmnache im ll. Theil. Nicht völlig b^rüßiO Ptt »nst »er Tawrist. Herr * Altenbi Inner- Geben derzozl. Hosih, Ersolg z» oer sitzt von dea L eom Hoildraie- vo» 1t Bereiu » Die Verl Micke früher war. bat eine die Künstlerin gastiren wird. * Ha»S v Rolfs die ! Berlin auch Concerte der s Winter ebenso F Am 4. 3 romanlüche Oj durch Lcipzige Hause zur Ar ' Bon, Ki „Wagner'S „! Aeubejetznng e Aiisang des I einlreien wirb fick uusereni Künstler von wie cs angcsi so ist eS gcra> d>« seinem n svröbe» Aiisga Zuschauer mai deckung, daß erschöpft sind Sldamer für mehr gceigne kaum erblüh Erscheinung z war ihre grv! sehr daS kuuf hirsige Bühne Ihre Siimn eine dramalis dnagende Sä als sür die r iöuend. Die während sie i Künstlerin sei Tonhöhe hine jede Seelen!» aihmen Schn lcheinung ha Piloly und 5 gestalten verl eine ausgeze- vr. Seidel arm aus, un sagten seiner er sich am g -Neuheit der seinen vortre er durch die Mang und Wärme kunl Weise aus. « Seit L Rännerge »ach Londoi Freien Press- jechzig Sä» gaumigen s Entwürfe d- des Oesterr Gunsten der erwartet wü wenig zu 2 gewesene Fo der Ansicht deulschen Kr eine Ailsang ftadi wenig lestuug wah Reise beanii gelangen w Zeit, wie nach Rom, XX Ei Hauptstadt der sich a> lehens ersr Geburt lchwedisck und wohlv wie man I Jahren zu Znm Glück cultivirie, und sein zr im italicnis Richtungen jamkeii feie gewesen. 8. 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