Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803086
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-08
- Monat1888-03
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1888
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kirl Mühlenseld an» Frankfurt a. M„ alt Lchilleu«. Dir «»mn, an, dag der Seoonule nicht gut di-ponirt war und deshalb «eine im Uebrigen recht weichr. aber in der hohe» Lage der bessern Schulung bedürjend« Stimme nicht zu gewünschter Wirkung bringen konnte. Nichtsdestoweniger gab er in dem Monnlog de« Achill«»« <1. Theil) im Duett »nt Thetis ebenda und in den Klogegesängen ,m Poiroklus (IV. Theil) recht AnerkennenSweriheS. Alle Ehre ge- bahrt Herrn Musikdirektor Boretzsch, der den Orchester- und Lhor- maffeu gegenüber sich ol« umsichtiger und zielbewußier Dirigent be- widrte und in der ganzen Wiedergabe de« Werke« eine geniale Auslassung bekundete. Mit unserm Tanke dafür conftatirea wir. daß da>; Sonnabeiids-Eoncert der Reuen Singakademie in Wahrheit «» Ereignis im Musikleben dieser Saison bedeutet." * Altenburg. Da« kürzlich erschienene Festspiel zum A. März IaiiecS Geburtstag) von Wilhelm Tappenbeck (Mitglied des berzozl. HostheaterS) und Hugo Kegel hat bereits einen hübschen Ersolg zu verzeichnen. Zur Ausführung angenommen ist e» bi« seht von den Siatltheatern Köln, Breslau, Augsburg und Loblenz, oom Hoslbeater Alteuburg, vom BolkStheatcr Harburg a. E. und von II Bereiuen. * Die Berliner Hosoperniängeriu Frau Sachse-Hosmeifter, welche früher in ihrer Glanzperiode am Leipziger Theater engagirt war. bat eine Einladung nach Halle a. S. angenommen, woselbst die Künstlerin als „Elsa" und „Fidelio" am 14. und IS. März gastiren wird. ' Hans von Vülow hat der Eoncert-Direktion Hermann Kolss die Zusage g-geben, die Philharmonischen Concerte in! Berlin auch im nächsten Winter zu leiten. — Die Hamburger I Concerte der genannte» Co»cert»Direction wird Bülow im nächsten Winter ebenfalls wieder dirigirea. Z Am 4. März ist im Sladttbeater zu Breslau Max Brnch's ! roniantiiche Oper „Die Loreley" in neuer Gestalt (wie sie bereits durch Leipziger Ausführungen bekannt wurde) vor auSverkauftei» Hause zur Aufführung gekommen und hat reichen Beifall gesunden, z ' Vom Kölner Cladttheater berichtet die .Kölnische Zeitung": „Wagnrr's „Lohengrin" wurde am 29. Februar in thcilweiscr Aeubejetzung gegeben. Frau Sthamer-Andriessen, welche zu Anfang de- Jahres 1889 i» den Berband de« hiesigen Stodllheaters einireien wird und jetzt an der Leivzigcr Opernbühne wirkt, stellte sich unserem Publicum in der Rolle der Elsa vor. Wenn ein Künstler von seinem ganzen Wirkungskreis Zeugniß oblegen will, wie cs angesichts eines dauernden Engagements wünIchcnSwerth ist, jo ist eS geratener, wen» er sich zunächst m derjenigen Rolle zeigt, die seinem natürlichen Vermöge» nicht ganz entspricht: an einer ivröden Ausgabe ist seine Geschicklichkeit am besten zu ermessen. Der Zuschauer macht dann spater wenigsten- nicht die unliebsame Ent deckung, daß mit der AnsangSrolle die besten Kräfte de« Künstler- erschüpst sind. Es darf gar nicht bezweifelt werden, daß Frau Ttdamer sür die hochdranialischc» Rollen eines Fidelio, einer Senta mehr geeignet ist als für die duftige, mit dem unbewußten Zauber kaum erblühter Jungfräulichkeit umwobene Elsa, sür die ihre Erscheinung zu markig, ihre Geberden z» ausgreifend sind. Dennoch war ihre große Begabung überall so deutlich eikennbar und tras so sehr daS kuustlerisch Angemessene, daß wir ihre Verpflichtung sür die hiesige Bühne nur als einen entschiedenen Gewinn bezeichnen müssen. Ihre Stimme entspricht recht eigentlich den Aujordcrungen an eine dramaliiche Sängerin, sie ist im Forte nicht ohne eine durch- drnigende Sckmrse, die natürlich für erregte Stimmungen besser paßt al« sür die ruhigen und beschaulichen. Ihr Piano ist hübsch, weich, tönend. Die Aussprache läßt im Piano an Deutlichkeit zu wünsche», wahrend sie im Forte scharf genug ist. Ernstlich bestrebt muß die Künstlerin sein, nicht die Töne von unten anzusetze» und zur richtigen Tonhöhe hiuauszuziehen. was sie allm oft thul. Ihr Gesicht sviegelt jede Scelenbkwcgunq mit Deutlichkeit wider, und ihre Gebilden alhiiien Schwung, Leidenschaft und Zweckmäßigkeit. Ihre ganze Er- Ichemung hat etwas von dem Mächtigen und Heldenhaften» daS Piloly und Kaulbach anj ihren Bildern den Wagner'jchen Frauen- geslallen verliehen haben: eine Kriemhild, die rächende, würde ln ihr eine ausgezeichnete Verkörperung erfahren. Neben ihr trat Herr Dr. Seidel vor dem Kölner Publicum zum ersten Mal als Lohen- arm aus, und zwar mit vielem Glück. Die Anreden an den Schwan sagten seiner welchen Stimme ganz besonder« zu. Auch sonst hielt er sich am ganzen Abend trotz begreiflicher Erregung und trotz der Neuheit der Rolle mit überraschender Sicherheit und uiachte von sniie» vortrefflichen Mitteln den besten Gebrauch: namentlich erfreute « durch die Vermeidung der srüder gerügte» Mängel in der Ton- bilbung und Auesvrache. Im Spiel gaben sich Verständniß und Warme kund." DaS „Kölner Tageblatt" spricht sich in ähnlicher Weise aus. * Seit Lctober vorigen Jahre» beschäftigt man sich im Wiener Rännergesang. Be reine mit dem Projekte einer Sängerreise nach London. Schon war nach den Mittheilungen der „Neuen Freien Presse" die hierzu principiell scstgestellte Anzahl von hundert- sechzig Sängern und die entsprechende Vertretung der Stimm gattungen säst gesichert und man beschäftigte sich bereit- Mit dem Entwürfe des Programmes — eS sollte ein Coucert zum Besten de- Oesterreichisch-ungarischcn HilsSvereinS und ein zweites zu Gunsten der Armen Londons veranstaltet werden — da hat eS un- erwartet wieder den Anschein, nlS ob die Reise nach London ebenso wenig zu Stande kommen solle, als die vor einem Jahre geplant gewesene Fahrt nach Amerika. Die BereinSleitiing soll nunmehr von der Ansicht auSgehen, daß einerseits der gesahrdrobende Zustand de- deuische» Kronprinzen, anderers-itS die politischen Coiistcllalionen sür eine Ansangs Iinn zu uniernehmende Sängersahrt nach der Themse stadt wenig günstige Anspicie» bieten. Demnach wird die Bercins- leituiiq wahrscheinlich dem Vereine eine Vertagung" der Londoner Krise beantragen. Ob die Reise im nächsten Jahre zur Au-iüdrung gelangen werde, oder ob man eine „Vertagung" aus unbestimmte Zeit, wie bei der im Jahre 1884 in Aussicht genommenen Reise nach Rom, beabsichtigt, steht vorläufig noch nicht fest. Busennadel, Li» weiterer Rückblick ans die verflossene Doch« tft interessant genug. Starken und vo» ganz besonderem Erfolge b«. «leiteten Sammeleifer entwickelten die beiden Berliner Künstlermuea Frl. Groß und Frl. Odiloa. Die erster« konnte oll vorläufige« Ergebnitz bereit- die Summe von 800 >l, die letztere sogar von 1200 .«l anküudigen. Auch in Wie» ist man sehr thätig. Die Damen Äabilloa und Hartmann von dem Hosburgtheater meldeten da- al-baldige Eintreffen einer Sendung werthvoller literarischer Beiträge und Gaden an. Boa der Pflegetochter Heinrich Laube -, Frl. Lornelia HaaS in Heidelberg, zourde eia Prachtkasten mit kost- barer Stickerei, zwölf große Ansichten de» Heidelberger Schlosse« enthaltend, al« Spende sür den Bazar übersandt. Bon Herrn Kammersänger Betz wurde ein Oelgemalde von Moleaar, von Lud wig Barnay eine hohe altdeutsche Stauduhr in kunstreicher Fassung gewidmet. Auch die Ossicierkreise nehmen freundlichsten Antheil an dem Unternehmen der Bühnenkünstler. Der Deaischr Osficier-Berein bestimmte als sehr willkommene Gabe sür den Bazar eine Tollection verkäuflicher Gegenstände und Gebrauchsartikel und bedachte auch Lar aus dem Bazar zu errichtende Buffet mit einer reichen AuS- stattung. Bon Interesse ist noch, daß während der Dauer de- Bazars eine Bazar-Zeitung in ettva 10 Nummern erscheinen wird, deren Inhalt ouS Beiträgen berühmter Schriftsteller und Künstler bestehen soll. Der Abonnement-Preis sür alle Nummern dieser Zeitung beträgt 2 lich vergriff. 8« wurde aber überwältigt und auf den Nasch markt zur Haft gebracht. — Al« gestern Bormittag ein Ge schirrführer seinen Wage» au« «ine« Grundstück an der Pleiße nach der Straße hi»au«stieß, kam gerade ein Pferde« weiter bemerkt, daß im Laufe de« Sonntag« in Leipzig noch 4 Personen, siimmllich nähere Verwandle de« Schwendler, wegen Verdacht« der Beihilfe sestgencmmen wurden Am Montag früh wurde auch die Frau Schw. verhaftet und bahnwagen an dieser Stelle vorübwrgefahren. An diesen I sofort nach Leipzig gebracht. Die Hauptwerkstätte hat sich in rannte da« Geschirr an und dtztzMM eine große Fenster cheibe, ohne jedoch die Fahrgäste- zu gefährden. — In einem Grundstück der Seeburgstraße hat in vergangener Nacht aber mal» ein Wasserröhrenbruch eine bedeutende WafferauS- irvmung herbeigeführt, diesmal aber auch erheblichen Schaden angerichlet, da sich da» Wasser durch die Etage» bi« in das Souterrain der Tapezierer- und Buchbinderwerkstätten er- goflen hatte. — In der HcSpitalstraße, am PcterSsteinweg und in der Lützowstraße fanden wiederum im Lause deS gestrigen Abend« Essenbrände statt, die zedoch alle bald beseitigt wurden. — Ein Dienstknecht au« Elterlein. welcher in vorgestriger Nacht in einer hiesige» Herberge iibernacklct hatte, verlangt andern Morgen« von dein Herbergs vater seine Nhr zurück, die er ihm zur Aufbewahrung über Nachtrag. XX interessante Nachricht kommt au-Stockholm, der Hauptstadt Schwedens, zu unS. In dem dortigen Musikverein, der sich auch im AuSlande bei den Fachgenoffen eines guten An sehen- erfreut, wurde vor wcnigen Tagen da- Oratorium „Die Geburt Jesu" von Grüner Wennerberg, dem jetzigen schwedischen EnltuSminister, vorgetragen, welches lebhaften und wohlverdienten Beifall fniid. Der Dichter-Compoaist erklärte, wie man den „Hamb. Nachr." mittheilt, daß ec schon in jungen Jahren zu comvoniren begonnen habe, jedoch ohne Vorkenntniffe. Zum Glück sei er in ein Haus gekommen, wo man Bach und Händel culiivirte, dadurch Hobe er Geiallcn an der Kirchenmusik gewonnen und sein zuerst (im Jahre 1840) ousgesührleS Werk sei eine Motette im italienischen Style gewesen. Daraus habe er sich auch in anderen Richtungen versucht. Sei» größter Genuß der musikalische» Wirk samkeit seien die ihm vergönnlen Augenblicke der Inspiration gewesen. 8. Brüssel, 3. März. Der neue Baud des Brüsseler Lon iervatoriuinS-IabrbuchS (.4nuua>ro äu ("onservatoirs Ro^ul <ie Uusigns äs Kruxellen) ist soeben erschienen und hat diesmal da- Bild des am 16. Lctober >886verstorbenen Gesanglehrers Francesco Chiaro monte. Außer de» üblichen Nachrichten über da« Lchrer- und Schülerperjonal, die Bibliothek, die ConservaloriumS-Concerte re enthält der vorliegende 11. Jahrgang eine wörtliche und vollständige Ueberietznng jener bekannten Eingabe Richard Wagner'« an König Ludwig ll. von Boy-rn vom Jahre >865 über die Be gründung einer deutschen Mnsikjchulc zu München. Der „Lazar" der Genossenschaft deutscher Lühnenangetiöriger. * Jede Woche bringt den» mit auwpseruugSvollem Fleiß arbeite», den Eentral-Comitö de« großen Bazar« Unternehmens der deutschen Bühnenkünstler neue freudige Ueberroscbunqea. Der edle Zweck des „Bazar«" bat überall die wärmsten Sympathien gesunden und die deutschen Fürsten sind eS in erster Linie, welche dieser Sympathie durch Uebersendung kostbarer Gaben schönen Ausdruck geben. Monarchen wie der König von Sachsen und der Kaiser von Oesterreich widmeten huldvolle «haben und seit unterem letzten Berichte haben wieder eine ganze Reibe deutscher Fürsten tüttchenke übersandt. Air citiren an« der Liste der „fürstlichen Gaben" Folgendes: Der König von Württemberg sandle ein Oel gemälde; die Königin von Württemberg cine Kamingarnitur, bestehend aut zwei Lampen und einer Hcrmesftcttuette ouS gediegener Bronze: der Großherzog von Heften vier altlürkiiche Decken mit reicher Gotd- stilkerei; der Erbgroßherzog von Hellen eine Kryftalksckmle mit Silber beschlagen nab silbernem Besteck; Prinz Heinrich von Heften ein Bier iervice; Prinz Wilbelm von Hessen vier Prachiwerke, Prinz Alexander von Heften einen Wandschmuck (Bronccschild); Fürst Alexander von Balten- berq ein Portrait >n Prachtrahmen mit eigenhändiger Widmung: Prinz Heinrich von Battenberg ei» silberne« Tiichbesteck: Prinzessin Julie »o» Battenberg Gegenstände der Knnstinditstrie; die Gräfin von Erbach-Schönberg geb. Pnuzelsi» vo» Bottenberg eine werthdolle * Leipzig, 7. März. Während der anhaltenden Kälte hat man sich, wa« die Erneuerung der hiesigen Thoma«- kirche anlangt, darauf beschränken müssen, die Arbeiten im Inneren de« Baue« zu fördern, was unter Benutzung einiger Oesen auch ganz gut möglich war. Die Arbeiten selbst sind sehr weit vorgeschritten und lassen schon jetzt er kennen, daß da» altehrwürdige Gotteshaus in seiner verjüngten Gestalt eine Zierde der Stadt sein werde. Der Zeitpunct, wann die Arbeiten völlig erledigt sein werde», läßt sich jedoch augen blicklich noch nicht bestimmen. * Leipzig. 7. März. Mit dem Beginn der Bauperiode wird nun auch vaS in daS Eigenlhum der Stadtgemeinde Leipzig übergegangene Nauhardt'sche Grundstück, Pleißenstraße 6, .zum Abbruch gelangen, da dasselbe bekanntlich mit alS Areal für den Bau eines neuen Polizeigebäudes in Aussicht genommen ist. Der Termin der Versteigerung de» ersterwähnten Grundstücks auf den Abbruch ist bereit- aus geschrieben. * Leipzig. 7. März. Einer hierher gelangten Mitthei- lu»g der Polizcidircclion zu Bremen zufolge, ist daselbst unter dem angenommenen Namen „vr. M. I. de Gveje", angeblich Bibliothekar au der Universität zu Leiben, ein Hochstapler ausgetreten, welcher einen dortigen Gelehrten um eine erhebliche Geldsumme beschwindelt hat. Der Be trüger, welcher auch unter dem Namen eine« HandlungS- reisenden W. Lyclama au« Gröningen in einem dortigen Hotel logirt, hatte angegeben, aus der Rückreise von Upsala nach Leiden zu sein und am dortigen Bahnhose seine Geldmittel verloren zu haben. Unzwcifelbast ist derselbe mit dem oft bestraften Hochstapler Ehristosscl AhaSveru« Wunder lich au« Herzogenbusch in Holland identisch, der in Holland, Oesterreich und in Deutschland wegen gleichen Schwindeleien wiederholt bestraft ist und sich die verschiedensten Namen bei- gclegt hat. Bcrmuthlich wird er in den größere» Städten Deutschland« sein Treiben fortsetzcii und vorzugsweise Gelehrte, die Vorsteher höherer Schulen, Bibliothekare brandschatzen. Der Schwindler ist etwa 40 Jahre alt. von kleiner Statur, mit rölhlich blondem Haar und ohne Bart. Er spricht gut deutsch und war gut gekleidet. * Leipzig, 7. März. Bor einiger Zeit haben wir die Mrltheilung gebracht, daß ein Uhrmacher in Ännaberg zur Erinnerung an die große, epochcmachende Rede de« Reichs kanzlers (ähnlich wie bei der Enthüllung de« Barbara Utlmanu-DenkmalS in Ännaberg) theil bare Pfennigstücke angefertigt habe, welche auf der inner,, Hälfte daS Bild deS großen Kanzlers, aus der andern Hälfte seine gewaltigen Worte: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst Niemand auf der Welt. 1888" tragen. Diese Miltheitung scheint nach den mehrfachen an unS au« verschiedenen Theilen deS Reiches ergangenen Anfragen große- Interesse erregt zu haben und wir schließen deshalb hieran die weitere Mittheilung. daß der Verfertiger dieser Münze der Uhrmacher Herr Ed. Muth soo. in Ännaberg ist. — Wir wollen nicht Unterlasten, auch an dieser Stelle darauf binzuweisen, daß am Montag, 12., und Freitag, l6. d. Mts., der bekannte Gicßcner Historiker Herr Professor Oncken im Kaufmännischen Verein zwei Vorträge über „Napoleon's Ul. Kriegspolitik 1867/1870" halten wird. Der Genannte gehört zu denjenigen Rednern deS Kauf männischen Vereins, welche ihre- ausgezeichneten Vortrages wegen ganz besonder« gern gehört werten. --- ImKreiSverein deS LerbandeS deutscher Hand lungsgehilfen hält heute Abend Herr Lehrer Engler im Kaisersaale der Cenkralhalle einen Bortrag über „Weltsprach iveen und ihre Verwirklichung." Da dieses Tbema jedenfalls ein sehr zeitgemäßes ist und der Bortrag auch Nichtmitgliebern zugänglich, so ist eine große Zuhörerschaft zu erwarten. ---Der Militair-Dcrein „Jäger und Schützen" Leipzig und Umgegend begeht Donnerstag, den 15. März, in den Sälen des Hotel de Pologne seine 16. Stiftungsfeier. -°- Tie zahlreichen Gönner und Freunde deS hiesigen Allgemeinen Turnverein- mögen auch an dieser Stelle daraus aufmerksam gemacht sein, baß tcr diesjährige Winter Ball, der einzige, den die Vorturnerschast sür ihre Verein« Mitglieder und eingesührte Gäste zu veranstalten pflegt, kommenden Sonnabend im Blauen Saale (unter Mitbenutzung deS goldenen SaalcS, SpeisesaaleS und BufsclsaaleS) de« Krhstall-PalasteS statlsinbcl, und daß gegen Ende der üblichen großen Pause eine turnerische Ausführung geboten werden wird, welche den Beifall aller Balltheilnehmer im vollsten Maße ernten dürste. Für Sonntag Nachmittag ist wiederum eine gesellige Vereinigung ',m großen Saale der „Gosenschenke" zu Eutritzsch in Aussicht genommen. Eine bezügliche Anzeige befindet sich >»> Jiiserateulheile vorliegender Nummer. — Die diesjährige LandeS-Gcneralversammlung deS Wohl thätigkeitSvereinS „Sächsische Fecht schule" wird dieses Jahr Sonntag am 18. März im Hotel „Zum Bad" in Tharandt abgehalten. Unter den neun die ^aqeSordnunc umfassenden Paragraphen befindet sich auch der Antrag au Abänderung der Statuten, wozu wcbl daS rapide Anwachsen des weit über 30 000 Mitglieder zählenden Vereins mit bei getragen hat. — Nächsten Sonnabend Abend 8 Uhr hält der Ge birg« Verein sür die sächsisch-böhmische Schweiz im Par- terresaal deS Hotel Stadt Hamburg eine Versammlung ab, in welcher HerrM. Martin auSDresden sprechen wird über „die Elbschissiahrt vor SO Jabrcn und ihre Weiter entwickclung bis zur Jetztzeit " Der Redner hat bereit- mit einem im vorigen Winter hier gehaltene» Vortrag den leb- hastestcn Beifall gesunden und eS ist daher vorauSziischcn, daß auch sein jetzt angckünvigter Vortrag viel Interessantes bieten wird. Der Zutritt zur Versammlung ist Jedermann gestattet. — Beim Abbruche de- Eckhausc» an der Grim- maischen Straße und der Ritterstraße sind Kellereien von großem Umfang und ungewöhnlicher Tiefe zum Vorschein ge kommen. die jedensallS noch dem ältesten hier befindlichen Baue, dem Pflugk'sche» Ritlerbofe, angebörten. Sie würden Lader auS dem 14. Jabrhundert, oder höchsten- dem Anfänge LcS 15. Jahrhundert«, wo bier einige bauliche Umgestaltungen statlsanden, stammen I Leipzig. 7. März. Gelegentlich einer polizeilichen Erörterung machte sich gestern 'Nachmittag in der UlrickSgafte ein hier zugereister Malergel ilie au4 Forste de- Wiker- siankS gegen die Staatsgewalt schuldig, »idem er einem Schutzmann Gewalt entgegensetzte und sich an demselben «bät- Racht «»gehändigt haben wollte. Der Herbergsvater, welcher > Münzfälschungen eine eigene VcruickclungS-Anstalt in Leipzig allerdings der Sicherheit halber und u», Diebstählen vorzu-1 etablirt; bei der Zuhälterin desselben, einem Mädchen au4 beugen, Geld und GeldcSwerlh von den bei ihm Ucber-1 Stettin, fand man Gipssormen zum Gusse falschen Gelder, nächtenden in Verwahrung zu nehmen pflegt glaubte, daß I * Großrschocher. 6. März. DaS erste Stiftungsfest der D.enstknecht ,hm wirklich eme Uhr übergeben habe, I ^S kiesige,, Milttairverein» „Vaterland" fand unter großer und händigte ihm «ne solche, die er gerade zur Stelle halte'" - - und welche der Dienstknecht alS sein Eigenlbum bezeichnte, unbedenklich auS. Nun halte aber letzterer gar keine Uhr bei ich gehabt und sich durch Betrug in den Besitz einer fremden Ihr gesetzt. Später erschien der wirkliche Eigenthümer der raglichen Uhr, fand aber dieselbe nicht mehr vor, sondern >creitS weiter vergeben. Es wurde nunmebr aus den Betrüger polizeilich gesabnbct und derselbe auch im Lause deS Nach mittags in der Parkstraßc angetrofsen und sestgenomme>i, päter aber aus den Naschmarkt zur Hast gebracht. — Heute lormittag erfolgte in der Burgstraße die Verhaftung eines Dienstmädchens au? Meuselwitz wegen Pertacbis der Kindestödtung. Man batte am Morgen ihr 10 Tage alte« Kind todt im Bette ausgesunde». ^ Leipzig. 7. März. Von der vierten Strafkammer deS hiesigen königl. Landgerichts wurden beute ver- urtheilt: 1) der Fleischer Ernst Wilhelm Lorenz auS Bucha wegen Körperverletzung zu 3 Monalen. 2) der Lausbursche Philipp Ernst Stötzer hier wegen Diebstahl» zu 6 Wochen, 3) die Fleischergesellen Friedrich Karl Richter auS Löbnitz und Johann Karl Harnisch auS BernSvors wegen Wider- landeS gegen die Staatsgewalt :c. Elfterer zu 7 Monaten Gefängniß und 10 Tagen Hast, Letzterer zu 30 .L Geld- evenl 10 Tagen Gefängnißstrase. der MUnzgasse in Leipzig befunden. Daß diese Bande die gefertigten Falstficate auch verausgabt hat, ist sestaestellt: gewöhnlich wurden durch diese Verausgabungen Geschäftsleute », Leipzig geschädigt, und zwar besorgte den Umsatz des Geldes Frau Schwendler, während der Mann vor der Thür wartete. Bemerkten jedoch die betreffenden Ladeninhaber den Betrug, so ging die Frau aus die Straße und sagte zu dem scheinbar zufällig daberkommenden Mann: „DaS soll ein falsches Zwei-Markstück sein." Der Mann besah sich da- Geld in Gegenwart anderer Personen und erwiderte in ganz entrüstetem Tone: „Ick wollte, ich hätte einen Sack voll solcher Zwei Markstücke." Durch derartige Manöver haben sich mehrere Personen dupiren lasse». Der eine Mitverhastete. ein Schwager des Schwendler, batte sich zu dem Zwecke der Antheilnahwe hiesiger und auswärtiger Gäste statt und wurde neben dem Concert der Capelle der l07cr, unter Direktion deS Königlichen Musikdirektor« Walther, durch Gesänge und einzelne treffliche Reden ausgezeichnet. Bon den Rednern gab Herr oanck. jnr. Michel einen Rückblick auf daS VereinS- jahr und brachte zum Schluß ein Hock ans den Kaiser auS. Herr Franz pries den König, Herr Röcke toastete aus daS gute Einvernchmcn zwischen Verein und Gemeinde und Herr Superintendent l). Mickel feierte in begeisterten Worten den Fürsten Biömarck und FeldmarschallMol tke. Herr Direktor Walther ließ die Krane» leben. DaS Fest verlies in schönster, harmonischster Weise. — Eine aus vorigen Dienstag in Meerane einberufene „große Volksversammlung", in welcher Herr W. Liebknecht auS BorSvors über „die Alter- und Jnvalibcn-Versicherung und die Arbeitsbücher" zu sprechen gedachte, ist von der Polizeibehörde ans Grund veS SocialistengesetzeS verbot«» worden. Sitzung der Stadtverordneten. Vorläufiger Bericht. Leipzig, 7. März. Am RathStische anwesend: die Herren Bürgermeister Justizrath Lr. Tröndlin, Stadträthe Heßler, Meißner, Walter und De. Fischer. Nach Nlchtigsvrechung der Rechnung deS Aichamte« aus daS Jahr 1886 wird die Vorlage, betreffend die Vergütung verschiedener, von Herrn Vergolder Zeckenoors beim Umbau des Museum- auSgesührten Arbeiten mit 3000 genehmigt. Zn Lei» HauShallplänen der vier evangelisch-lutherischen Kirchengemeinven aus daS Jahr 1888 beantragt der Finanz- auSsckiiß: von den HauSbattpläneu Kenntniß zu nehmen unv zu erkläre», daß man gegen die Feststellung des durch Kirchen steuern mlszubringclideil Fehlbetrags pro 1888 aus rund 232 000 nichts zu erinnern habe. DaS Collegium tritt dem AuSschiißantrage bei. Das Collegium genehmigt daraus »och folgende RcrthS- vorlagen: !>. Die Herstellung einer Rokrscbleuße im Viaducte an der Berliner Straße mit einem Answande von 1000 .Sk: d. die Festsetzung des von dem Pachter des Rittergutes Stötteritz unteren TheilS zu den Kosten für Wcgchcrsielliing zu leisten den jährlichen Beitrages aus 400 -L; e. die Wiedererstattung von I l76.-«k Kosten sür ausgesiihrte bauliche Herstellungen in der Brennerei tcS Rittergutes GraSdors an den Pächter de« letzteren; ,l. die Fortsetzung deS nach der schwarze» Lache im Nonnenholze führenden ZusuhrwegeS nach einer weiteren, al« öffentlichen AblagernngSplatz zu benutzende» Lache im Nonnen holze niit einen, Kcstenaufwande von 875 ; v. die Anschaffung einer Handwagcnspritze mit Zubringer und einer hölzernen Schlauchwelle sür daS Rittergut Cunnersdors mit 427 bez. 25 -L Koslenauswand. Zu dem RathSbesckluffe: „von Ostern d. I. ab sür die Realschule zwei neue Claffcn zn errichten", wird Zustimmung crtheilt. Hieraus folgt eine nichtöffentliche Sitzung. Literatur. * Anger-Crottendorf, 7. März. Unsere Gemeinde )att« an den, Capellenplatz in Reudnitz einen Antheil, den nunmehr letztgenannte Gemeinde mit einer Zahlung von 10 306 -ckk losgelöst hat. Vor Kurzem nun ist die Auszahlung diese- Betrage- erfolgt und eS soll derselbe vorbehaltlich der Genehmigung der königl. AmtShauptiiianilschasl zu den hier überaus kostspieligen Schleuß« u- und Straße »bauten verwendet werden. — Von anderer Seile war vorgescklagen worden, 1000 von dem Gelbe zu einem KirchenbaufonkS. 1000 zur Erbauung einer Kleinkinderbewahranstall und 1000 zur Begründung einer Gemeindediakonic zu ver wende». Dieser Antrag fand indessen keine Unterstützung und ist somit fallen gelassen worden. --- Die von einigen hiesigen Blättern heute gemeldete Unterschlagung von 4000 .L in der Actienbrauerei zu Gohlis durch zwei Angestellte derselbe», bat sich, wie unS deren Direction mitlheilt, schon vor einige» Woche» ereignet und ist die Angelegenheit bei der königl. Staatsanwaltschaft anhängig. * Lindenau, 6. März. Unser Gemeinderath hat bc- chloffen, in diesem Jahr« die Gemeindcaiilagen um 20 Proc. hcrabzusctzen. Darob herrscht natürlich große Freude. — Am letzten Donnerstag wurde daS neue Pfarrgebäude hier unter einer feierlichen Ansprache deS Herrn Pastor Sorge gehoben. — Der hiesige Hausbesitzerverein hat sür de» siesigen Knabenhort 3 ganze und 3 halbe Freistelle» gegründet und dieselben in seiner letzten Sitzung an arme und würdige Knaben der Anstalt vergeben.—DaS Dienstmädchen eine- hiesigen Bäckermeister- hat daS sür Backwaaren vereinnahmte Geld unterschlagen und wurde deshalb in Hast genommen. * Lindenau. 7. März. Der hier seit dem Jahre 1885 bestehende „Radsahrerclub Lindenau-Plcigwitz" hielt am gestrigen Abend im Saale deS Gastlwscs „Zu den drei Linden" biersclbst ein große- Gala-Velvcipeden-Fahrscst ab, welches sich eines sehr zablreichen Besuche- zu erfreuen batte. Nack einigen einleitenden Musikstücken begrüßte der Vorsitzende des Verein-, Herr Mühlberg, alle die in festlicher Ballkleidniig Er schienenen in herzlicher Weise und hieß dieselbe» willkommen. Sodann erfolgte der EröffnungS-Reigen. welcher ^cchl gut von Statten ging, und daraus wieder eine scbr schwierige und doch böchst elegant auögesührtc Monocyclelour. Allerliebst gestaltete sich die Knabenquavrillc; die kleinen Gernegroße, welche dieselbe aus ihren Fahrrädern zum Besten gaben, hatten offenbar fleißig geübt unv sie wußten ihre Stahlrcsse mit großer Bravour zu lenken und zu leiten. Die den Beschluß deS ersten TbeileS der Festlichkeit bildende Solotour gelangte mit vieler Gewandtheit und Meisterschaft zur Ausführung, unv eS war der Beifall gerechtfertigt, welcher gleichwie den vorhergegangenen, so auch dieser Leistung zu Theil wurde. — Ten ganzen zweiten Theil deS Feste» füllte rin einactigeS Lustspiel auS, welche- den Titel führte: „Der schüchterne Radfahrer" oder „Die unterbrochene Werbung". Der auch im Stücke mitwirkende Verfasser, Herr Ohme, bat in diesem Festspiele mit unlengbarem Geschick eine Handlung ans dem Radsahrerlebe» vergegenwärtigt, welche an heiteren Zwischensällcn reich ist. Der Einakter spielt — allerdings nicht recht wahrscheinlich — in den Tiroler Bergen, er bringt eine Liebesgeschichte zur Darstellung und endet mit der Verlobung der einander Liebenden. Aber das Stück ist offenbar nur Mittel zum Zweck; denn am Ende desselben versammeln sich die Spielenden aut der Bühne, um dem Festspiele zuzuschaucn, welche« die Radfahrer ihren, nunmehr die Ebe antrcteiidci. Genossen bereite». ES ent wickelt sich im Saale ein buntbcwegtcS Leben und Treiben, Radfahrer erscheinen in Bauerntracht und bringen ihre Huldigungen dem Brautpaare dar. auch vier Ballcrnmädchen kommen mit ihren Dreirädern und führen eine wohlgelungcne Ouadrille aus. Eine Schaar junger Landlcnte tanzt den HochzeitSreigen und bringt so eine willkommene Abwechselung in da» Fabrgetriebe. allerlei kleines Volk erscheint aus Fahr rädern und dazwischen hinein treiben ClownS ihre Tollbeite» I interessanten Eijays „Das Wiener Bargtheater und da» deutickie -- siirwabr ei» bunte» Durcheinander, daS trotzdem mit I Drama", sowie die Arbeiten von Karl Frenzel. Karl von Thalcr, größter Regelmäßigkeit und mit bestem Gelinge» von Statten Deutsche Dichtung. Der Verlag dieser ebenjo vornehmen ol« iiilercssaiiie» Halbmoiiaisschrist, Adolf Bonz L Eo. in Stutt gart, legt uns die weiteren sechs von November bis Februar er schienenen Hefte derselbe» vor, welche neuerdings erweisen, wie voll und ganz die ,.Deuische Dichtung" ihr Programm, der wahrhaik künstlerischen Produclion in Prosa und Vers eine Heimstätte zu biete», z» crsüllei, bestrebt ist. Ans dem Gebiete der Novelle wird ». a. cine treffliche Arbeit von Marie v. Ebner-Eschenbach „Ihr Traum", sowie eine und die andere kürzere Skizze vo» Wilhelm Iensen geböte». Sehr talentvoll ist auch die Novelle eines junge», bisher unbekannten Autors, I. Tery in Wien, welche ein überaus lebensvolles Bild der österreichischen Aristokratie biclet. Von dra- inalischen Dichtungen wird uns da- moderne Schaiiipiel von Ernst Wichert „Entschieden" vorqesührt. Die Lyrik ist, wie immer, durch sparsam gebotene, aber ausgezeichnete Gaben unserer vornehmsten Dichter, sowie jüngerer Talente vertreten. Wir begnügen uns, von ersteecn nur die Namen Bodenstedt, Saar, Richard Leander, Hermann Lingg, A. Fitgcr, Ernst Eckstein, Hieronymus Lorni, Julius Rodenberg und andere hervorzuheben. Daneben be finde» sich höchst bcmerkenswerihe, bisher »ngcdruckte Reliquien aus dem Nachlasse unserer hervorragendste» Dichter mitgetheill. Vor allen, verdienen hier die prächtigen „Sükkinger Episteln" von Scheffel bervorgehoben zu werben, in welchen der Dichter des „Trompeter von Söllingen" von köstlichem Humor er- julltc Bilder aus dem Schwarzwald bietet. Diese Aussätze, sowie eine Reihe bisher ungcdrucklcr humoristischer Gedichte Scheffels, denen wir in den Spalten der „Deuljchen Dichtung" begegne», ge, höre» mit zu dem Besten, was wir dem Dichter verdanken, und sind eine büchst dankenswerthe Bereicherung des Schatzes, welchen er seiner Nation Hinterlossen. Bon anderen Beiträgen dieser Rubrik seien nur noch die ungedruckien Briese und Gedichte von Ludwig Nhland, Karl Beck, Hebbel, Friedrich Tdeodor Bischer, Gutzkow und Diugclstcdt hcrvorgchoben. Jede- Heft der Zeitschrift ist bekanntlich mit dem Portrait eine» lebenden oder kürzlich verstorbenen Schrift stellers, einer Probe seiner Handschrist und einem Essay über ihn ousgeftatlet. In den vorliegenden Heften werden »ns in dieser Weise Wichert. Karl Goedeke, Marie von Ebner-Eschenbach, Kail Beck, Julius Rodenberg und Scheffel vorqesührt. Ungemein reich- Imltig ist a»ch der literar-bistorische und ästhetisch-kritische Theil der Zeilschriit aiisgestatlet. Wir begnügen u»S, diesbezüglich die lebr " ging. Alle Milwirkcndcn trugen dazu bei. den Beifall-sturm, '^der sich am Schluß kcö Stückes kuiidgab, mit erringen zn helfen. E>» Ball beschloß da- schöne Fest, dessen reicher Ertrag dem Frauenvcrein zu Lindenau zufließt. — In Bezug aus die Entdeckung einer Falschmünzer- Werkstatt inPlagwitz wird dem „Lind.»Plag. Wockenbl." noch Folgende» gemeldet: Sonntag Vormittag wurde bei dem hierorts, Mühlenstraße Nr. l2 wohnenden Mechaniker Schwendler eine polizeiliche Durchsuchung der Wohnung vor genommen. weil dessen Ehesrau dringend verdächtig war, am Sonnabend Abend in einem Psefserknchen-Geschiist in Leipzig rin falsche» Zwei-Markstück au-gegeben zu haben. Die Durch suchung war von Erfolg, denn eS wurden etliche 20 fertige falsche Zwei-Markstücke und die zur Herstellung solcher nötbiqen Formen und Werkzeuge dorgesundcn und mit Beschlag belegt. Schwendler. welcher bereit« einmal mit 2 Jabren Ziicbtba»» wegen gleiche» Verbrechen» vorbestraft ist, batte seine Werk stelle in einer nach binken gelegenen Stube eingerichtet und dort, wie man ersubr, sehr oft de» Nacht» gearbeitet T'r selbe wurde verhaftet und sofort nach Leipzig an die Staats anwaltschast abgeliesrrl. Anknüpkend an diesen Bericht, sei I. I. Honegger ». v. a. hervorznhebcn. Diese kurze JnhaliSanzeige mag erweise», wie ernst der Herausgeber der Zeilschrisl, Karl Emil Franzos in Berlin, das Programm derselben zu erfüllen bestrebt fft und wie vollauf die Zeitschrift den Beifall und die Ver breitung, die sic bisher gesunden, verdient. ** « * tzirschichte de« Srjtisthuiiia Magdeburg unter den Kaisern aus Sächsischem Hause, von I)r. Karl llhlitz. Magdeburg. Ver lag von Julius Neumann. 1887. Das vorliegende Werk ist aus den Untersuchungen bervorgegangen, welche bei der Herausgabe der Magdeburger Diplome deS 10. Jahrhunderts m den „Sloiniwevv» Oennania«' angeftclll worden sind. Gleich den KöniqSurkunden Kaden auch weitere wichtige Actcnstiicke zur ältesten Geschichte des Erzbisthums vielfach unsicher schwankende Beurlhellnng erfabren, wie denn noch Leopold von Ranke den entlcheidendcn Bericht über die Gründuoq, als von zwriselhaster Echtheit, für seine Darstellung nicht verwerthete. Es ioll nun in obengenanntem Buche ver sucht werden, diele Fragen einer bestimmten Lonnig zuzutühre» und den umfassenden Darstellungen au? d r Jc-r der Lilnne», »ach Rankes »nd seiner Schüler Vorgang, ai die Seite zu treten. Der Inhalt bebandclt „die Deulichcn und die Wende», das Kloster des beit gen Manrili«-'. da < Er.zbisll nm Magdeburg b-- zur Autbebung de.- B »nlmuis Mkl-biirq, Erzbi'ckioi Güter, An hebung und Wiederderstellnng des Visidnms Mer'eburg und an schließend Exkurse". —a.
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