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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-08
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1888
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»tiri«, ndkr„ äwpsi. » de, at der k'ntm " vo« s'etcr- >8 gc. " siizt o eia. tische, " de, egenl- Men, l» im ^srechi -Car- '"er,; 'ätziql - de« ingen Die und r fab rließ. schien l.der digen ! aus und 'tigen Iliche >unz. "lag Fünfte Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. leer. '.6°. 26 «8. Donnerstag den 8. März 1888. 82. Jahrgang. VolksMrWastlilhes. All» für diese» Lheil bestimmte» Sendungen stad za richten an deu verantwortlichen Redacteur desselben E. G. kau» in Leipzig. Telegramms VVD6. Berlin, 7. März. Die Bilanz der Berliner Han- delSgesellschast weist nach Abzug der Berwaltungskosten, Steuern und nach Absetzung von 5M0M>l als weitere CourSreierve, wodurch solche aus l'/, Million erhöht wird, einen Reingewinn von 3 745 307.6 ! gegen 3 696149 ^l pro 1887 aus. Hieraus sollen 9 Proe. Dividende gezahlt, 254 530 ^l in den Dividenden-ReiervesondS gelegt und 36 099>l ^ vorgetrogea werden. Bon den erzielten Ertragen «ntiallen 1205 418 aus Zinsen. 329117 aus Wechsel. 1 175 464 ^1 aus Provisionen, 135 038 » aus Cffecten, 2 003 503 .sl aus Con- sortialgelchäsle. Die bilanzmäßigen Reserven bei 40 Millionen Mark! Eommanditcapital betrage» nunmehr 10 073 663 Vom ? Der Winter ist im Entweichen begriffen. Die frostigen Winde haben milderen Lüsten Platz gemacht. Noch bedeckt zwar Zchnee den Boden, bannen eisige Fesseln die Flüsse, doch der Sonne Macht könne» diese Sendboten der harten Jahreszeit nicht lange Widerstand leisten. Bald enthüllt sich das süße Geheimnis der Natur und schmückt die Welt von neuem. Eins ist sicher, die Stimmung der Börse ist eine feste. Die Bemühungen der Pessimisten und ihrer Preßorgane, Beunruhigung zu säen, um das Publicum zu Bcrkäusen seiner Effekten zu bewegen, ver- mögen keine irgendwie bedeutenden Erfolge zu erzielen. Tie Wunden, welche sic den Soursen an «inrmTage beibringen, müssen sie an, nächsten bereits aus ihre Kosten zuheilen. Immer häufiger vernimmt man vo» Jiilerventionskäusen, und wer weiß, wie nahe die Zeit ist, wo der Springquell der Emissionen wieder seinen Strahl im Sonnen licht glänze» läßt. Soll doch sogar die mexikanische Anleihe mit Bleichrüder bereits abgeschlossen sein. Mexikaner Staatspapiere an der Berliner Börse, wer hätte das noch vor einem Jahrzehnt sür möglich gehalten! — TaS ist auch ein Resultat der Eise» bahnverstaatlichunqen. — Die Berliner Politik thu« da« Mög lichste, um die Hiiderniffe sortzuräumen. welche dem Aulschwunge der Börsen entgegenstebe». Die Nachricht, daß die Pforte sich aus das Drängen Deutschlands zur Jllegalitütserkiärung des CoburgerS herbeigelassen habe, bewirkte am DienSiag. daß die Börse aus fast allen Gebieten eine Haussebewegung inscenirte und der Berkehr eine sehr freundliche Physiognomie zeigte. Die Baissespekulation nahm daher eiligst Deckungen vor. Freilich rechnen die Pessimisten aus gewisse unglückliche Ereignisse in Deutschland selbst! Alle Börsen hatten am Dienstag ein günstiges Aussehen. London fest aus die Erklärung der Psorte. Paris war gleichfalls sest aus allen Gebieten Auch Panama steigend, da der Kammer ein Gesetz entwurs wegen Ausgabe einer Lotterie-Anleihe von 600 Millionen vorliegt. Boulon, der Direktor der A-iurnurs üoemciäre, welcher sich er tränkt Hot, hatte kurz vorher eine Emission von Bon« vorgenommen, welche 200 »otirte» und nun aus 100 dis 110 gefallen sind. Aus Wien wurde vom Dienstag gemeldet: Dl» flaueren Pariser Boulevardcourse habe» an der heutigen Borbörse Arbitrage- Berkäuse in ungarischer Goldrenle veranlaßt, welche den Cour- herabdrückten. Die matte Tendenz hat überdies auch die anderen Eoulissepapicre berührt, thcilS in Folge der Nachricht aus Kon stantinopel, daß der bulgarischen Regierung die Illegalität de« Prinzen von Coburg notisicirt wurde, taeilS in Folge der Geschäfts losigkeit, welche unter dem Einflüsse der Nachrichien über die Krank heit de« deutschen Ka-serS anvält. Baluten haben sich vertheuert Tabakactien allein haben die steigende Bewegung fortgesetzt. Die Besorgung war leicht, die Deport« mindern sich, nur sür ungarische Goldrenle ist da« Leibgeld aus 70 kr. gestiegen. Die Mittagsbörse blieb Ansang« geschält«!»« mit mailen Lvursev, zum Schluß besser aus Berlin. Credit 268,15, Abends fest; Lredit 268,30. Folgende- Lharokleristicum zum Niedergang der Wiener Börse wird gemeldet: Tie Wiener Börsenkammcr erläßt folgende Kund machung: „Es wirb hiermit bekanntgeqeben, daß von gewesenen Börsenbesuchern Joachim Gruncr und IonaS Kohn Galopuikartcn erhalten haben, somit nicht mehr Börsenbesuchcr sind." Diese wenigen Zeilen illustriren drastisch den Niedergang der Wiener Börse. Man wird curiose Erfahrungen mache» mit der Börsen sleuer. Biclleicht könnte man auch die Galoplnkartea besteuern, meint die ,.N. Fr. Presse". Aus Petersburg wird gemeldet: „Um den Fondsmarkt zu erleichtern und eine neue Deroute nicht wieder eintreten zu lassen, soll unser allererstes Institut, wie man sagt, Maßregeln getroffen baden, um der Börse mit größeren Geldmitteln und coulanteren Bedingungen bei Lombardirung von Effekten zu Hilfe zu kommen." Berlin cröffnete in ziemlich fester Haltung aus Gerüchte, daß das Befinden dcS Kaisers sich gebessert habe. Da« Geschäft war aber aus ollen Gebieten eng begrenzt, und es bestand weder sür Bahnen und Banken, noch sür sremde Renten regeres Intereffe. Später konnte sich die Mehrzahl der Cours« im Anschluffe an die Depesche der „Agcnce HavaS" au« Konstantinopel noch mehr befestigen, ohne daß sich aber die Umsätze lebhafter gestalteten. Die Eourse für Lredit und Lommandit wiesen gegen gestern nur geringe Berände- rungen auf. Berliner Handel waren in Erwartung eines günstigen Äbschluffe« gut gefragt. Deutsche Bahnen stellten sich etwa« besser, nur Ostpreußen und Marienburger lagen wieder schwach. Oester reichische Bahnen blieben unbeachtet. Schweizer Bahnen ziemlich iest, Nordost abgeschwächt. Bergwerke ruhig und wenig verändert. In russischen Wertsten fanden größere Jnteiventiouskäuse statt, welche in Coursbesserungen zum Ausdruck kamen. Ungarn, Italiener nnd Egypter sest. doch sehr still. Im späteren Verlauf vermochten die Eourse, durch Teckungskäuse unterstützt, meist weiter anzuzieheu. Da« Interesse der Spekulation concentrirte sich vorzugsweise aus Berliner Hcindels-Aniheile und auf Laurahütte-Actie»; sür letztere wirkten Gerüchte über eine günstige Semestralbtlanz anregend. In ländische Eisenbahnaclien unterlagen geringen Schwankungen, von österreichischen Dransporlwerthen waren Lombarden erholt. Schweizer Nordvst holten einen Dheil ihres letziwöchentlichen Verluste« wieder ein. Bergwerksactien zeigten gegen Schluß feste Haltung. Türkische Tabakactien wurden für Wiener Rechnuvn zu steigenden Loursen gekauft. Nachbörse fest. Mission des Reichstage« gelangte in ihrer Mehrheit zu der Auffassung, daß bei der eminenten Bedeutung und gewaltige» Macht der Berliner Börse, welche aus den Börsenverkehr der säninit- liche» andere» Börsen Deutschlands ausschlaggebend wirkte, auch der Reichstag alle Beronlaffung habe, sich mit der so wichtigen Frage der Ordnung de- Bürlenwesen«, als eine- nicht b!vS sür den Handel, sondern auch sür Production und Eonsumtion wichtigen Institutes zu beschäftigen. Erst von dem Resultate der etwa anzu- stellenden Enqueten sei eS abhängig zu machen, ob im Wege der Reform de« Handelsgesetzbuches, also im Wege der Reichsgeietzgebung oder im Wege der Verordnungen durch die HandelSminister der Einzel- staaten, kraft ihre« Aussicht-rechtS und bedusS Wahrung der Inter essen oller Erwerbskreise, vorgegongen werden solle. Sie hielt daher den Reichstag sür kompetent, i» die Erörterung der Frage eiazu- Ireten und beantragt, „die Petition dem Herrn Reichskanzler zur Erwägung zu überweisen, ob aus Anlaß der in der Petition so wie auch vielfach in der Presse zur Sprache gebrachten Mißstände eine Enquete über die Zustände der einheimischen Börsen vorzu nehmen lei, und eventuell, ob eine reich-gesetzliche Regelung der Materie sich empfehle» möchte." *— Leipziger Fe»erversicherungs-Gesellschaft. Die Berliner Blätter enthalten die Nachricht, daß der AuisichtSrath für da« verflossene Geschäftsjahr eine Dividende von 720 >1 lest- gesetzt hat. — ES ist höchst bedaueilich, daß die heimische Presse solcherweise übergangen wird. Man sollte meinen, daß dieselbe den nächsten Anspruch daraus habe, über Vorgänge bei Leipziger Instituten untcirichtct zu werden, um dieselben ihren Lesern mitzu- theilen. *— Leipziger WechSlerbank in Liquidation. In der heute unter dem Vorsitz des Herrn Lonlul Huste stattgesundenen ordentlichen Generalversammlung der Leipziger Wechslerbank in Liquidation waren 10 Actionoire anwesend, welche 1242 Actien mit 244 Stimmen vertraten. Nachdem die Versammlung, welche einen ebenso glatten wie raschen Beclaus nahm, den Liquidatoren uud dem AuisichtSrath Entlastung ertheilt hatte, genehmigte sie die vorgeschlagene Vertbeilling des restliche» VeriiiSgenSbestandeS, wonach aus jede Aclie eine Resiquole von 17 .6 cntsällt, welche von nächstem Freitag ob zurAuszohlung gelangt. Seite»-eineSActionairs wurde dem Aussichts- rplhe und den Liquidatoren gegenüber dem Danke Ausdruck gegeben sur die den Interessen der Actionaire vollständig Rechnung tragende vorzügliche Durchführung der Liquidation. Seiten- des Herrn Vor sitzenden wurde bemerkt, daß diese Aneikennung in erster Linie dem Liquidator Herrn BreSlauer und Herrn Justizrath R.chter gebühre; während ersterer mit unermüdlicher Ausdauer die bedeutende Arbeit, welche die L quidation erfordert habe, bewältigt hätte, sei es vor nehmlich dem Herrn Justizrath Richter zu danken, daß die Procesje in einer sür die Bank so glücklichen Weise zu Ende geführt worden seien. *— Sächsische Wollgarn-Fabrik, vormal- Tittel L Krüger in Pla gwitz-Leipzig. Der Abschluß sür da« erste Geschäftsjahr der Actiengesellschast Sächsische Wollgarn-Fabrik. vor- mals Tittel L Krüger, welcher in der gestrigen Sitzung de- Aus- sichlsratdeS seiten- der Direktion vorgelegt wurde, constatirt rin recht ersreuliche« Ergebniß. Der Aussichtsrath ist demzusolge in der angenehmen Lage, der demnächst stattsindenden ordentlichen General Versammlung die Vertheilung einer Dividend« von 9'/, Proeent vor schlagen zu können, nachdem ein ansehnlicher Betrag zu Abschreibungen und Rückstellungen Verwendung gesunde» hat. —r. Limdach, 6. März. In Erwägung der Ergebnisse, welche die EoalilionSbildung in anderen Zweigen im nationalen Erwerbs leben gezeitigt haben, waren seit Iadressrist die Fabrikanten der Stofshandschuhbranche im diesseitigeu Bezirke bemüht, einen festeren Zusammenschluß in ihrem Gewerbe zu erzielen. Diese Be mühungen sind durch die von dem Herrn Fabrikbesitzer Alban Auricb-Hartmann-dors seiner Zeit veranlaßie Generalversanim- lung, in welcher Herr Justizrath 4>r. Enzmann-Ehemnitz in längerer Rede die Ziele eines derartigen Vereine« erörterte, nunniebr von Erfolg gewesen, indem ein daraus bezüglicher Zusammenschluß unter dem Namen „Verein sür die Stoffhandschuh-Industrie" vollzogen wurde. Der Zweck dieses Vereines soll sein, einen Mittelpunkt zu bilden sür die Vertreter der Stoffhandschuh-Industrie behufs freund, schafilichrn Austausches; die Wahrung und .Hochhaltung der In teressen der Branche; die Beseitigung und Fernhaliung von Miß bräucheu allgemeiner Art; die Herbeiführung allgemein gütiger Normen sür den Geschäftsverkehr; die Erhaltung eine« guten, tüchtigen Arbeiterstandes; die Schaffung und Erhaltung eines Bereinsorgane», welche« die Verbindung unter den Berein-mit gliedern herstcllt und diejenigen Gegenstände bespricht, welche sür die Stoffhondschuh.Industrie von Interesse sind; Schaffung eines Schiedsgerichts zur außergerichtlichen Entscheidung von Streitigkeiten, welche unter den Interessenten der Sloffhaudschnh-Induftrie vor kommen. In Austührung dieses umfangreichen Programmes ist eine „Fochzeitung sür die Stofshandschuhbranche" gegründet worden, welche monatlich zwei Mal erscheint und infolge ihrer geschickten Leitung verspricht, ein Blatt von Bedeutung, innerhalb der ihm zu gemessenen Grenzen, zu werden. Dem Vereine gehören bereit« eine große Anzahl Fabrikanten an aus den Bezirken Chemnitz, Limbach, Burgstädt und Hartmannsdors. X dem Vogtland«. 6. März. Wie in Frankreich und England, so soll auch in den Verein ig ten Staaten von Nord- Amerika eia Gesetz erlassen werden, da- die Einfuhr solcher Maaren, die mit einer falsche» Ettqnette versehe» sind, ver bietet. Die noch immer ziemlich beliebte Bezeichnung „Artwle, cks Paris' oder „Luxlisd Rsmiiactnr" rc. würde also in Zukunft auch im Handelsverkehr mit den Vereinigten Staaten nicht mehr zulässig sein. Da aus dem Vogtland« noch große Mengen Maaren unter falscher Bezeichnung nach Amerika gehen (namentlich Musik instrumente, Stickereien, Kleiderstoffe re.), so wird da- insofern von günstiger Wirkung sein, als nun die deutschen Fabrikanten gezwungen sind, auch hier offen sür ihre Maaren elnzutreten. si Plauen, 6. März. Die Gesuche um Uebernabme von Lohn st icke rei in den voglländischen Zeitungen mehren sich erfreu licherweise von Tag zu Tag. Besonder« sind e« ft, Lohnmaschinc» auf Bunt, Nansoc und Tüll, welche gesucht werden, und zwar sowohl für bessere Muster als auch gegen hohe Löhne. Das ist, wie gesagt, sehr erfreulich, eS war hohe Zeit, daß eine Wendung zum Bessern eintrat, namentlich für die Loynsticker. Schöne Arbeit 29'N'DeE^ ^?93 I j"r U m ^Mäc^Den "am ^ März'?'kur7 ans einander preLn 7?/'"A) Mecklenburger(^2'/ 7LL 76V «°ll»deV G^neralve.sammlunge? des S.e'inkod'lenbauver- idoisibe.bal M'/ sK.i' s Durer 117-//1 I ' i ° « Deutschland zu OelSnitz liegt in erster L.n.e d,e B,- 116'/. M6'^. 1880» Ruffe'n'74v/;74ft ), Russische^R°te? iMft^ A bcOe'ff^ ii«>»/ i >i„^„„ii^>. ?«»i cyo i Italien» 93V t93V 1 I Werkes ob. Von den betreffenden Verwaltungsorganen ist zu diesem Zwecke vorgeschlagen, eine letzte Serie Actien unter dem Namen „zusammeugelegte Neuactien" zu creiren, und sollen vo» denselben je (162*/«), Ungarische Goldrente 76'/. sdoü, Italiener 93ft, (93'/0, Laura 91'/, (90), Dortmunder K7ft, <66'/,). Mittwoch. Die Börse ist die Stätte der Veränderlichkeit. Das Unwohlsein des Kaisers drückt aus alle Eourse und gab der Baisse-Speculatioa Muth, sich vo» Neue» vorzuwagea Vermischtes. * Leipzig. 7. März. Der landwirthschastliche Verein zu Nossen hatte sich in einer Petition an den Reichstag gewandt und beantragt, der Reichstag wolle ein« eiagedende Prüfung der Mißstände an der Berliner Produktenbörse durch die hohe Reichsregierunq veranlassen und für deren Abstellung aus ge'etz- geberischem Wege Sorge tragen. Diese Petition jühri namentlich darüber Beschwerde: Die Preisbildung der gangbarsten Brod- und Futtersrüchle werde zum Nachtheft der deutschen Prodncentea und odue jeden Nutzen für da« große Publicum dadurch widernatürlich beeinfluß», daß namentlich an der Berliner Pro- ducienbörie, welche in hohem Grad« maßqebead für Deulschland sei. im Falle von Lieferung»» von Maaren durch Aufkündigung im Termingeschält a» der Börse Getreidequalitöten seiten« der sachverständige» Lommtsfionen noch als liesersädig zngelaffea würden, welche wegen ihrer mangelhaften Beschaffenheit für d ejenigea Zweck«, sür welche die betreffenden Getreidegatrange» bestimmt seien (z. B die Brodsrücht« zur menschlichen Nahrung, die Gerste zum Malz, der Hafer zur Pserdesüiterung), nicht oder nur «ff -rohem Nachtheil Verwendung finden könnte». Bet Abwickelung derartiger Termin- geschtfte kämen kaum »ennerthbare mäßig große Posten völlig Mangel- huste» Getreide« znr Verwendnna »nd drückte» dndurch die Preise NN» tadeNaser Maare znm Machest« il der Prodacrntrn und ahne Hetze» Nntza» für da« große Pnblienm, Di» P«ti»i»a«-Tom- 1 Stück aus: 10 Stück Siamm-Actien, 8 Stück Prioriiäts-Actien Serie l, 5 Stück do. Serie II. 3 Stück Vorzugs-Artien, 2 Stück Neuactien unter gleichzeitiger Baarzahlung von je 200 >1 entfallen und sind genannte „Neuaclien" mit einer Bor»ug«dividende von 30 Proeent ouSgestaltet. — De» Actionaire» der verschiedenen Serien ist durch dir kurz vorhergehende Generalversammlung Gelegenheit geboten, sich über die vorgelchlagenen Einwersung-- uud Zahlung«- Modalitäten auszulprechen. Bon unserem, vollständig unparteilichen Slondpanct au- erklären wir dieseldrn als allen Serien gerecht wer dend« «nd können sämmllichen Actionaire» deren Annahme empleh lea. um so mehr, als es da« letzte Opfer ist. welches an dieselben gestellt wird, und den Inhabern der alleren Serien Gelegenheit ge- bole» ist, den Werth ihre« Actienbesitzes entschieden zu verbessirn. — Die Normiruag einer 30proe. Vorzugs-Dividende erscheint un« allerdings etwa« hochgegriffen, dieselbe ist jedenfalls nur deshalb so stivulirt. um eine möglichst starke Betheiliquag zu veranlassen, im Grund« genommen ist es ja auch gleich, gilt es doch, die Existenz de« Unternehmen« in erster Linie zu sichern und dasselbe vollständig aus feste Füße zu stellen. D 8»icka«. 7. März. Altenburger Svielkariensabrik. Diese« Etablissement, seit über stOO Jahren bestehend, hat sich in den letzten 8 Jahren so gehoben, daß es jetzt zu'den größten seiner Branche zählt. Im vorige, Jahre lenkte es in betheiliglen Kreiien die Busmerksamkeff derarl an» sich, daß. wie Sie bereit« mitgetheüt, ein Eoasorffam zusammeatrat, um es in eine Actien-Geiellichaft umzuwondeln. In solcher Eigenschaft arbeitet a»n dieie aus der Höhe ver Zeit sich befindende Fabrik — mit welcher außer Fabri kation vor. Spielkarten sur In- und Ausland auch Drnckerei nnd Gl«körnetoniabrik »erbnnbrn ist — seit 1. Juli 1887, somit schließt das erste Geschäftsjahr am 30. Juni d. I. Die bisherigen Resultate >n dieser Grschaslsperiode sind recht gute zu nennen; so ergiebt der Skinestral-Abschluß eine Dividende von 7 Proc. i>ro u»iic>. w-Iche durch da- 2. Halbjahr »weiselsobne (da sür das euroväische Geschält j-tzi Hauptsaison) eine Erhöhung erfährt. Hier anschließend, dürfte eS nicht obne Interesse sein, zu erfahren, daß bald nur noch einige wenige Fabriken dieser Art rxistirc» werde», da der Kleinbetrieb in der Spiclkartcnfabrikation sich von selbst verbietet, also, kurz gesagt, die kleinen Fabriken sämmllich sich auflösen müffe». Man könnte hier noch viele Facloren erwähne,,, die zu der sicheren Annahme Berechtigung geben, daß die in Rede siedende „Altenburger Spiel- kartensabrik" (A.-G.) eine recht befriedigende Dividende geben wird. Wie uns niitgciheilt wird, sind sür nächstes Ialir 10 Proc. in Aus sicht gestellt, außerdem bringen wir in Erfahrung, daß die Actien zu 130 Proc. demnächst a» hiesiger Börse zur Einführung gelangen. -r- Nrichknbach, 6. März. Ter Umstand, daß die Berliner Consectionsgeschäfte diesmal keine großen Vorrälhe an Kamin- gar» st offen, Flanellen ;c. hatte» auskonimen lassen, übt einen guten Einfluß aus die vogtländischen Kammgarnwaare» aus. denn es müssen größere Lieferungen »och vor Litern nach Berlin gehen. Besonders begehrt ist jetzt Flanell, der in so seiner Ausstattung und in so verschiedenen schöne» Mustern liergestellt wird, daß nicht mehr blos Morgenrücke und dergleichen, sonder» seine Kleider gemacht werde». Gerade Flanell hat noch eine Zukunft. fs Dresden, 6. März. The Tramways Company os er,» a ny, Lim i tc d. Die vorgenannte A>'Nc»gcs.llschast, deren Ge schäftsbereich sich aus den Betrieb der Straßenbahnen inDresdcn und Hannover erstreckt, veröffentlicht ihren Geschäftsbericht über das 10. Geschäftsjahr 1887 auch in deutscher Uebcrsetzung. Diele Neue rung war niii so nolhweiidiger, als sich der weitaus größte Dheil der Actien des Unternehmens in deutschen Händen befindet, weshalb man es auch sür angezcigt erachtete, in Dresden ein Local- Comitö zu ernennen, welches au« den deutschen Mitgliedern de« Direktoriums besteht uud dem gewisse Vollmachten, u. A. „nut dm Behörden zu verhandeln »nd dem Dirertoiium allgemeine Direktiven zu geben", übertragen worden sind. Dieses Dresdner Local-Lomilö besteht z. Z. aus den Herren Bankier Conjul Win. K» oov (in Firma Robert Tdode L Co), Rentier F Wiedcmaiin und Rechtsanwalt Nr. Ednard Wo > f. Dasselbe gewährt in seiner jetzige» Zusammensetzung den deutschen Actionairen die weitestgehende Sicherheit für die Wahrung yrer Interessen. — De», uns vorliegende» Berichte entnehmen wir Folgendes: Die Brutto-Einnahmen bolrugen i. I. 1887 112323 T 14 » 2 ä und die Ausgaben einschließlich de- Pachte» an die Con tinental-Pterde-Eisenbahn-Acliengesellichast, 74 269 < 4 e 1 >1, was einen Gewinn von 38054 E 10 s 1 ck ergiebt, während «. I. 1886 der Reingewinn 38 044 ^ 11 e 4 4 betrug. Hiernach stellen sich die Betriebskosten aus 66,12 Proc. der Einnahmen. Der in Frage kommende Gesammtbetrag de« Gewinne« sür da« Iavr 1887, ein schließlich des Vortrags aus letzter Rechnung, beläuft sich aus 39 652 2 15 s 10 <1, vo» welchem eine Iiilertms-Dividende von 6» pro Aclie lm Juli v. I. bezahlt wurde. Es verblieb demnach ein Saldo vo» 26 752 < 15» 10 cl, dessen Verwendung in solgen der Weise empso'ilen wird: 1) zur Zahlung einer Restdividcnde vo» 7s 64 pro Aclie 16193 T 5e (was zuzüglich der früher gewährten Interims-Dividende einer Verzinsung vo» 6"/« Proc. für da» Jahr gleichkommt), 2) zur Ueberweisnng an den Amortifal tion-sonds- und Eriieueruiiqsfond- 9000 L und 3) Tantiönie an die Direktoren 607 1 5» 34, so daß 952 < 5, 74 zum Vor- trag aus neue Rechnung erübrigen. Die Vermehrung der Ausgaben ist verursacht tbrils durch die Betricbsvernicbrung aus verschiedenen neuen Linien in Dresden und Hannover, theils durch sed> erhebliche Aufwendungen sür Bahnrcparature» infolge von Siraßenpsiasterungen in beiden Städte». Der volle Betrag dieser Aufwendungen wurde aus den Betriebseinnahmen gedeckt. — Die Zahl der desördertcn Personen betrug im Jahre 1887 in Dresden und Hannover zusammen 16 063 345 (905 995 mehr als im Vorjahre). Die Anzahl der Pserde bezifferte sich aus 802 (gegen 750 im Vorjahre). — Bilanz: 502 053 Die diesjährige Generalversammlung der Actionaire findet am 16. d. M. in London L. fl., Lannvn Street Hotel, stakt. Die deutschen Actionaire möchten i» ihrem ureigensten Interesse ins Auge fasten, daß bas Schwergewicht der Verwaltung der Geiclljchast ausschließlich nach Deutschland verlegt wird und insbesondere, daß die Generalversammlungen inDresdcn abgehalten werden, wo sich der hauplsächlichste Geschäftsbetrieb des Unternehmens befindet. ftsi TrrSdrn. 6. März. Acttenbierdrauerei zu Reise Witz bei Dresden. In der gestern Abend ftaiigehablcn Sitzung des Verwaltungs- und AussichlSratkes der vorgenannten Actiengesell- schasi wurde beschlossen, einer einzubcrusmdc» Generalversammlung dir Abäudernng der bisherigen Verwallungsorganisalion voczu schlagen. An Stelle der bisherigen Organe: VerwallungSiath und AuisichtSrath, soll rin vergrößerter Auisichisrath und die Dircciion (Vorstand) treten. Man wählte zu D>reciore» den bisherigen Del« gtrlen des BerwallungSralhS Herrn Bankier und Consul Carl Heinrich Knoop in Dresden und Herrn August Bencken dorss, bisher Direktor der Brauerei zum „Münchner Kindl" in München. Es steht zu erwarten, daß es diesen bewährten DireclionSkrästea, unterstützt von den bisherigen tüchtigen Beamten gelingen wird, das schon bislang prosperirenbe, solid sundirie Unter, nehmen einem weiteren Aufschwung zuznsühre». Die Verschrotung in den ersten 4 Monaten d. I. betrug rund 16000 I>I, das ist circa 3000 bl mehr gegen die gleiche Periode deS Boriahres. «— Sächsische Bo nkgesellschast in Dresden. Der Aus sichtSraih beschloß, der für den 7. Avril einzubcrusendcn 8. ordent liehen Generalversammlung die Veriheilung einer Dividende von 2 Proc. (1886: 3'/, Proc.) vorzujchlagen. G Ans dem Boqtlaitde, 7. Marz. Nach dem Rcchenschasls- ber'chie des Schleizer BorschußvercinS e. G. über da» 29. Ge schäslSjahr 1887 betrug der Cassen-Umjotz 2 627 447,60 ^l, der Ge fchäsisstand zu Ende de» Jahres vorbehaltlich der Verrechnung aus Verlust- und Grwinn-Conto 705 841,4? .St Vorschüsse wurden ge währ» im Betrag von 972 668,50 », Rückzahlungen aus gegebene Borschüsse erfolgten im Betrag von 954 013,42 >l, a» Zinsen wurden eingenommen 20 814,05 Die Zahl der im Lause des Jahres discontirkea Wechsel betrug 2837 mit 993 588.12 .üt Am Ende de- Jahre- war der Geschäslsstand: 411249,63^ ausstehende Borschüsse, 178423,53 ^l discontiric Wechsel» 52 042,56 Gut haben bei der fürstlichen Sparkasse, 18 8M90 .^1 Guthaben bel der deutschen Genossenschafts-Bank in Berlin, 39 691,33 Baarbestand. 5617,52 ^ rückständige Zinsen, also in Summa 705 841,47 .üt Passiva: 101 305,56 >t Gutbaben der Mitglieder, 572 521.14 .St pareinlagen und gutgcschrirbenc Zinsen. 19 891,77 .st Reserve sonds, 99 Einiriilsgelder, 875 .st Svecialreserve, 8330,09 .st Uederschuß. also in Summa 705 841,47 .st Dir Berwallungskosten betrugen 8025.61 —r. Meiningen, 6. März. Wie wir hören, wird die Vorlage über den Badnbou Eisseld-Uaternenbrunn in einer der ersten Sitzungen deS Landtags beralhen und erledigt werde» »ad zwar mit der Aussicht out Genehmigung. Schon im nächsten Monat ioll dann mit den Arbeiten begonnen und der Bau zunächst bi« Lichten«» sertigaestellt werden. Die Schultheißen und sonstige Personen der intcreffirten Ortschaften waren desdalb vor einigen Tagen unter Vorsitz de« Herzog!. Landratbs in Eisseld versammelt. *— Wie die „Magdeb. Ztg." wissen will, dürfte im Bundesrath eine Verlängerung des Termins sür da- Inkrafttreten des Gesetze« über den Verkehr mit blei- und zinkhaltigen Gegen ständen, welche« nach seinem letztqea Wortlaut schon vom 1. Lctober 1888 zur Anwendung gelange > mußte, bi« zum I. Juli 1889 dem von, Reichstage acceptirlen Vorschläge gemäß angenonimen werden. *— Coasulate. Der Kaiser hat im Namen des Reichs a Stelle de« aus seinen Antrag entlassenen bisherigen Bice-Lonsuls Luchsinger den Kaufmann E. Streifs zum Vice-Consul in Iloil (Philippinen) ernannt. *— Nach der vom Reichseisenbahnamle heransgegebeneii Statistik derLisenbahaenDeuischlaadssürdasBelrikbSjahr 1886/87 betrug di« Ausdehnung der Im Betriebe des,üblichen Eisen bahnen mit normaler Spurweite am Schluffe de« Betriebs, jahre« 1886/8? 38 048 Km gegen 37 279 km am Schluffe de« Vor ,nhre«. Von der Gesammtläng- wurden 30 74? km ol« Haupt bciduru. 7301 km al« Babnen untergeordneter Bedeutung betrieben, außerdem waren Ende 1886/87 noch 558 km Schmallpurbahnen vor handen. Da« Anlagekapital stellte sich sur de normaffvurigen Bahnen aus S >18 040 >28 (dnrchschnifflich sur 1 km 258 941 ^1). Die gestimmte Betriebscinnahme hat 1021 985 859 .4! gegen 994 511 785 -F ini Vorjahre betragen, die Belriebsausgabe stellte ich aus 561 603 630 gegen 560680 09.3 „si im Beiriebsjahrc 1885/86. Die Anzahl der bei allen Betriebsverwaltungen beichü'- ligten Beamten betrug diirchichnitllich 285 761. An BciricbSniftleln waren 12 642 Locomotivcn, 23 22i Personen- und 251 735 Gepäck- und Güterwagen, sowie 1531 Postwagen vorhanden, mit denen 295 758 906 Personen und 156 586 432 t Güter aller Art Beför derung fanden. Bon den vorhandenen 64 903 km narmalspnrigen Gleise» ruhten 51218 km aus hölzernen Querschwellen, 7193 km aus eisernen Querschwellen und 5631 km aus eisernen Langschwellen. *— TaS neueste Monatshcst znr Statistik des deutschen Reiches (Januarheft 1888) enthält die Nachweisuiigen über Besteuerung es Tabaks, Ein-und Ausfuhr von Tabak und Tabak- sabrikatcn, sowie Ertrag der Tabakabgaben im deutsche» Zollgebiet während des Erntejahre» (1. Juli bis 30. Juni) 1886/87. Der Ilmsang des Tabakbaues, welcher van 1881 bis 188-1 ununterbrochen zurückgegangen war, Kal sich 1886 gegen das Vor- qhr wieder etwas geboben. indem 19 843 k> mit Tabak bepflanzt worden waren gegen 19529 1>» im Jahre 1885. Doch hat sich die Zunahme nicht aus alle Gebiete, >» denen Tabak gebaut wird, erstreckt, vielmehr hat in der Pfalz, in Mittel- und Untersranke». Schlesien, dem Rlicftftande und Mecklenburg der Tabakbau im Ber- fteich zum Vorjabr abgenammeii. Geerntet wurden 38 585 t trockene (dachreise) Tabakblätter gegen 38 548 t ft» Jahre 1885, durchschnittlich aus 1 >ia 19,4, bez. 19,7 Doppelcentner. Der Menge nach war der Erling der Tabakerntc des Jahres 1886 im Allgemeinen nur rin mittelmäßiger, dagegen war die Qualität des geernteten Tabaks ast durchweg eine gute und erheblich bessere al-s im Vorjahr, weshalb dieselbe seilen» der Pflanzer i» der Regel leicht und verhältuißliiäßig rasch an die Händler und Fabrikanten abgesctzi werden konnte. Ter mittlere Preis sür 100 k^ trockene Tabakblätter ist sür da» Erntcjahr 1886/87 zu 78,3 -st und sür das Vorjahr zu 75,6 .sl ermittelt, wobei die Steuer mit eingerechnet ist. Für die Einfuhr an Tabak- und Taboksabrikaten ist ein Werth von 68,7. ür die Aussuhr von 5.3 Millionen Mark berechnet gegen 66,5 bezw 8,8 Millionen Mark im Erntejahr 1885'86. Ter Ertrag der Tabal sleuer belies sich (einschließlich der Abgabe vo» Surrogaten und ab züglich der Sieuercrlassc) aus 11092 772 der Zollertrag a»' 36 992 203 .sl und die bezahlten Aussuhrvergütiingcn (rückvergüte! Sleuer und rückvergüt,ter Zoll) betrugen 550 510.//, demnach siclli ich ter 'Nettoertrag der Tadakabgabcn aus 47 534 535 rde, 1,02 sl ans den Kops der Bevölkerung gegen 43 921373 ^ll odcc 0,95 .sl auf den Kops im Erntejahr 1885/86. Der Verbrauch von abrikationsrcisei» Rotttndak im deutschen Zollgebiet ist sür die 26 Jahre 1861 bis 1886/87 aus einen jährlichen Durchschnitt von 62 154 V oder 1,52 kft aus den Kops der Bevölkerung berechnet, sür den Durchschnitt der 6 Erntejahke 1881/P biS 1886/87 zu I.4I kze aus den Kops gegen 1,71 kr- in den Erntejahre» 1876/77 dis 1880/81, 1,81 kp; in den Erntelahren 1871/72 bis 1875/76, 1.33 k): in den Kaicndcriahren 1866 bis 1870 und 1,31 kp; in den Kalender uhren 1861 bis 1865. *— BimetallistischeS. Wie der bimctallistische Agitator der „Dörsenzlg." anküi digt. wollen die Bimclallisten bei der brüten Lesung des Etats iin Reichstage wieder eine Unterhaltung über die Wälirungssrage hcrvorrusen. Ter Agitator verlangt noch eine deutsche Enquete, nachdem offenbar die englische, ans die er einst so viel Hoff nung setzte, so schiel zu geralhcn scheint. Wir haben den Herrn seit viele» Monaten au« dem Gesicht verloren nnd werden unS auch weiler nicht mit ibm beschäftige». Es kommt nichts dabei heraus. — Die „N. Fr. Preffe" bringt eine» Artikel vo» Soetbecr, der sich »iit kein Bericht des Herrn Atkinson beschäftigt, welcher bekannt lich aus de» Vereinigten Staaten »ach Europa gesandt wurde, um da die Aussichten LeS Bimetallismus zu studirrn. Wir haben unseren Leser» bereits früher mitgethcilt, wie ungünstig sein Bericht sür den Bimctallismus lautet. Wir wollen daher hier nur hinzusügen, wie Herr Atkinson seine Uebcrzeugung dahin ausdrückt, daß eine weitere Enttvcrthung des Silbers nicht wahr- schcinlich, daß vielmehr dessen allmäligc Werthsteigerung in Zukunft zu erwarte» sei, selbst nach Aushebung der durch die Blandbill vor geschriebene» Ausprägung von Sftbcrdollars. In Europa und auch in den Vereinigten Staaten sei allerdings bis jetzt die entgegen gesetzte Ansicht vorherrschend. Man verkenne hierbei die Verhältnisse der Sllberproduclion, deren weitere Ausdehnung nicht i» Aussicht stehe, und die zu erwartende progressive Nachfrage »ach Silber in den Ländern des Ostens, welche bei sortschrritender Entwicklung ihrer Produclion und Waarenaussuhr eine enorme Menge Silber ab- sorbircn würden. ES ist zu wünschen, fügt Soclbcer hinzu, daß dieses Vertraue» sich in der Wirklichkeit bewähren »löge, denn dann wüidc die Hoffnung auf eine besriedigende Lösung des Währunge- ftreites und der Silbersrage wesentlich bestärkt oder doch wenigsten» die Befürchtung wegen einer weiteren beträchtlichen Werlhrcrmin dcrung und der Fortdauer bedeutender Schwankungen und völliger Unsicherheit des künftigen Silberprciscs erheblich geringer werden. Einstweilc» dürste jedoch die Mehrzahl der bei der Silbersrage Be- tbeiliglen dieser Prophezeiung »itt nicht leicht zu beseitigenden Zweifeln begegnen und daraus gesoßt sein, daß die Ungewißheit über den Verlaus der Silbersrage leider noch ziemlich lange sorl- dauern wird. *— Der Entwurf des aus de» Abbau der südwestafrika- Nischen Goldfelder bezüglichen GoldgesctzeS wir- in nächster Ze>! dem Kaiser zur Äeiichmigung unterbreitet werden. Bekanntlich bedarf dieser Enlwurs »ich! der Zustimmung deS Bnndesraihcs und deS Reichstages, sondern tritt aus Grund des in der dem Reichs tage vorgelcgten Novelle zum Gesetz, betreffend die Rechtsverhältnisse der deulfchen Schutzgebiete, enthaltenen Artikels l tz. 3 vermittelst kaiserlicher Verordnung in Kraft. Bevor dies aber geschehen kan», muß die erwähnte Novelle Gesetzeskraft erlangt haben. Dies wird, nachdem der Reichstag sie in dritter Lesung definitiv genehmigt hat und ihr aus Antrag de« Abg. vr. Hammncher die Bestimmung eingesügt ist. daß sie mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft tritt, in kürzester Zeit geschehen und werken »n Anschluß daran dann auch »ach Einholung der kaiserlichen Genehniigung die Bestimmungen des Goldgcfttzes in Kraft gesetzt werde» können. Dem Vernehmen nach wird übrigens der denlsche Reichsconimiffar in Südwestafrika klr. Güring Ende dieser Woche Berlin verlasse». *— Die Gesellschaft, welche eine technisch-wissenschaftliche Expe- dition zur Ersorschung der Golbiundc in Südwest-Ainka dorthin sendet, hat, wie berichtet wird, den Namen „dcutsch-asrikanische Minengesellschast" angenommen. Noch in diesem Monat soll die Expedition abgehen. *— Berliner K anungarn-Spinncrci, vorm. Sckiwendy L Co. Der „B.-C." schreibt: Nach dem Abschlüsse sür 1887 kenn die Berliner Kammgarn-Spinnerei nicht allein keine Dividende ver tbeilen, sondern hat sogar «ine Unterbilanz von circa 113 OM sk Dadurch werden nicht nur der Disposiiwns-, Reserve- und Delkredere sonds absorbirt, sondern es verbleibt nach Auszehrung derselben noch eine Uuterbilanz von ca. 43 MO Zur Abschreibung ist der Betrag von 10518 .sl verwindet worden. Ein größerer Ausfall ist der Gesellschaft >m vorigen Jnbre dadurch erwachse», daß dieselbe mit sehr bedeutenden Garnvorrätl/en in daS BetriebS/ahr eingetretc» ist, während der Consum ein so schwacher blieb, daß dieselbe ihren Betrieb nur theilweisc ausnutzen konnte. In der außerordentlichen Generalversammlung soll, wie das genannte Blatt weiter berichtet, die Verlegung des Fabrik-Etadlissemenls nach o»ß-rbalt> vor geschlagen werden, wodurch die hiesigen Terrains der Gesellschaft zum Verkauf srci würden. ' — Allgemeine Deutsche Hagelversicherungs-Gesell- schast in Berlin. Die Gesellschaft hat endlich die lanqenvarlele Einladung zur außerordenllichen Benerolvcrsaminlung veröffentlicht. Letztere findet am 14. März statt und loll sich mit solgender Tages ordnung beichäftigea: », Besprechung über die Lage der Gesellschaft und Beschlußfassung über die zur Brseiligung der bcrvoraetretenen Mißstände erjordrrlichen Maßregeln; b. Wahl von zwei Vorstand» Mitgliedern. *— Zur Lage des Berliner ConsectionSqeschäst wird der „Leipziger Monatsschrift sür Textil-Jndnstrie" (Verlag von Metzger, Wütig, Martin ch Comp.) unterm 4. März geschrieben „Mit deS Geschicke« Mochten ist kein ew'ger ?1und zu flechten", dac muß einmal wieder unsere Consection einsehen. War die vorige Woche noch so lebhaft, daß die Kunden kaum bedient werden konnten, so ist die letzt« schon nicht mehr ,n demselben Maße belebt Hieran ist einzig und allein die kalte Witterung schuld, welch« melc Käaftc
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