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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-12
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1888
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Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. - 72. Montag dm ,2. Mürz 1888. 82. ZühMNst. Amtlicher The». Bekanntmacknng. Nachdem e» dem Allmächtige« gefallen hat, Le. Majestät den Deutschen Kaiser Wilhelm I., König von Preusten re., anS dem irdischen Lebe« abjnrnfen, haben Le. Majestät der König r« befehlen geruht, da- I) tägliches Trauerlauten Mittag« von Ist bi« L Uhr in der Dauer einer Woche vom Todestage angerechnet, 21 Abkiindlgung deS TrauerfalleS von den Kanzeln herab bis zur erfolgten Beisetzung, Si Einstellung von Kirchenmustk mit Instrumentalbegleitung innerhalb derselbe« Frist, 4) die Einstellung öffentlicher Lnstbarretteu und Mnfik bis zur erfolgten Beisetzung stattzufinden, auch 5) alle Behörden bis auf weitere Anordnung schwarzer Tiegel sich zu bedienen haben. Dresden, den 8. März 1888. Lämmtliche Ministerien. Graf von Fabrice. von Nostitz-Wallwitz. von Gerber, von Abeke«. Freiherr von Könneritz. Meister. Indem wir vorstehende hohe Anordnung hiermit zur allgemeine» Kenutnifi bringeu, bemerken wir, daß nach der unter Ziffer 4 getroffenen Bestimmung die Frist, innerhalb welcher die in unserer Bekanntmachung vom 8 dsS Mon. vorläufig verfügte Einstellung öffentlicher Lustbarkeiten und Mufik stattzufinden hat, sich bis zum BeisetzungStage einschließlich desselben erstreckt. Leipzig, den I«. März 1888. Der Rath der Ltadt Leipzig. Ivv. Georgi. Hentschel. Dtkaimlmachlmg. Aus die für der» Jahr 1887 festgesetzte Dividende der ReichSbgnkantheile im Betrage von 6,2 Prccent wird die Restzahlung mit SL Mark für den Dividendenschein Nr. k vom 12. dsS. Mir. ob bei der Neichrbankhanptrasse in Berlin, bei den Reich-bank- hauptstcllen. ReichSbanlstelleu und «Eounuauditen. sowie bei den ReichSbanknebenstelleu in Barme». Bochum. Darmstadt. Duisburg, Heilbronn und Wiesbaden erfolgen. Berlin, den 3. März 1888. Der Reichskanzler. In Vertretung: von Bo etlicher. Vtklttllitmachllng. Wir beabsichtigen j» diesem Jahre außer den in unserer Bekanntmachung vom 7. vor. Mon. ausgesnhrten Pflaste rungen »och die Packbosstraße. die Straße zwischen der Börse und dem LeihhanS. die Centralstraße. die Pvststraße, die Querstraße und die HoSpitalstraße von dcr Platostraße bis zum Gerichtsweg neuzupsiastern, auch ^ den Fußweg aus der Südseite der HoSpitalstraße. von der Thalstraße bis zum Gerichtsweg, zu reguliren. In Beranlassnng dessen sind die Besitzer der an genannte Straßen angrenzenden Grundstücke nach unserer Bekannt machung vom 10. Marz 1881 verpflichtet, die Traus-, Fall rohr- und WirthschaslS-Wässer. soweit solches noch nicht ge schehen, durch unterirdische Beischlenßcn für ihre Rechnung direct in die Hauptschlenße abzuleilen, und zwar sind diese Anlagen aus Koste» der Belheiligten durch uns, nachdem Va» hicrsür zu berechnende Bauschkostcnquautum eingezahlt ist. außerhalb der Privatgrundstlicke innerhalb deS StraßcnkörperS auszujühren. Wir fordern daher die Besitzer bez. Verwalter der an ge nannte Straßen angrenzenden Grundstücke ans, wegen Unter führung der Fallrohre bez. wegen nolhwendig werdender Ein legung oder Umlegung von Äeischlenßen bei uns Anzeige zu erstatten, damit die Ausführung der Arbeiten von un- recht zeitig auf Kosten der Adjacenten erfolgen kan». Im Falle der unterlassenen Anzeige haben die Säumigen außer Verwirkung einer Geldstrafe bis zu 60 4k zu ge wärtige», daß die vorstehend gedachte» Arbeiten von Raths- wegen auf ihre Kosten anSgesührt werden. Auch sind etwa beabsichtigte, die bezeichnet«» Straßen be rührende Arbeite» an den Privat-, GaS- »nd Wasser-Leitungen vor der Pflasterung auSznsührcn. Mit Rücksicht aus die Erhaltung eines guten Straßen- pflastcrS werden Arbeiten der vorgedachten Art im Straßen- körper während eines Zeiträume- von fünf Jahren »ach beendeter Pflasterung in der Regel nicht zugelasien. Leipzig, am 8. März 1888. Der Rath der Ltadt Leipzig. 1)r. Georgi. De. Krippendorsf, Rfbr. Mentliche Sitzung derHandelskammer Dienstag, den I!l. März 1k^88. Nachmittags 6 Ul,r. in Seren Litzungssaale. Neue Börse. Tr. T. 1 Tagesordnung: 1. Rcgistrande. 2. Bericht über die jüngsten Sitzungen des Kgl. Sächsischen Eisenbatzuratli» und des Kgl. Preußischen BezirkS-ffisen- baSnratdS zu ffrsnrt. 3. Bericht des Berkehrs-AusschusseS, die Einholung eine- Ober- gutachlenS über den Plan sür einen ikanal nach Walwitz. Hafen und die Peiiiion des Lanal-BercinS zu Plagwitz-Lmdenan um Befürwortung des Besuch-, den Vlster-Taale-Vitnal aus SlaalSkoßen auSsühren zu lasten. 4. Berichte te-Zoll- und Steuer-AuSschusse- über die Ministeral» Vorlagen, beir. Petitionen um Zoll-Erhöhung ». aus Ante- «arne. d. aus Leinengarne, o. aus Nähmaschinen. Mamltnmchv lg. In unserer l. Gasanstalt am ^)orl-Platz sollen freihändig in Partien oder im Ganzen folgende ouSgeschossene Materialien verkauft werden: 3.80 Stück gußeiserne Einzeltheile zu Wastertöpsen (SyphonS) sür Röhre» von 35 bi» 475 min Durchmesser, Gcsammt-Gewicht 10 120 tczz. 10 « gußeiserne Lateriicuorme ä o 21 » gußeisern« Eandelabrr Theilr, Gesamml-Gewicht 1075 kg. Offerten sind bei der Ralb-'nuntiatur. RathhauS. I. Et., versiegelt und mit der Aufschrift „GaSanstallS-Matcrialien betreffend" versehen, cinzurcichcn. Die Besichtigung kaiin auf der l. Gasanstalt am fsork- Platz nach vorheriger Meldung im dortigen Bureau geschehen. Leipzig, am 7. Mär; 1888. DeS Raths Deputation zu den Gasanstalten. Versteigerung von vauplätzen iu der Hidvorstadt. TaS der Stadtgeineinde gehörige, auf der Nordseite der Kronprinzstraße zwischen der Süd- und Kochstraße gelegene Areal der Parccllc Nr. 2508 b deS Flurbuchs sür die Stadt Leipzig soll nach dem dafür entworfenen ParcellirnngS- plane in 8 Bauplätze Nr. an der Südstraße von ca. 681,3 gm - - Ecke der Snd- nnd Kronprinzstraße « an der Kronprinzstraße - Kochstraße 681,5 862,2 002,8 638,0 705.7 483.7 Flächen gehalt, - » Ecke der Koch- und Kronprinzstraße - - 630,0 eingethcilt zuin Verkaufe versteigert werden und be raumen wir hierzu ans Freitag, den I«. März d. I., Vormittags 18 Uhr, im Laale der Alten Waage, Kalharincnstraße Nr. 1, 2. Etage. VerstcigcrnngSterniin an. Dieser wird punctlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Versteigerung bezüglich eines jeden der einzeln nach einander in obiger Reihenfolge auSgebvlenen Bauplätze ge schlossen werte», wenn darauf nach dreimaligem Ausrufe kein wcilereS Gebot mehr erfolgt. Die VcrstcigcrungSbckiiigilngen und der ParcellirungSplan liegen aus dem NalhhanSsaale, 1. Etage, zur Einsichtnahme aus, woselbst auch in der Sportelcasse I Ercmplare davon sür 1 „4k abgegeben werden. Leipzig, den 20. Februar 1858. Der Rath der Ltadt Leivji« kn. 540. 1)r. Tröndlin. Eerutti. Vekannlmachnng. Für den Termin Ostern diese» Jahre» sind vier Au». stattungSstipendicn im Betrage von 77 .4k 8 67 .4k 45 und zwei Mal 40 .6 17 ^ an hiesige unbescholtene, arme BürgerSlöcklcr, deren Vcrheirathnng in die Zeit von Ostern vorigen IahreS bis Oster» diese» Jahre- fällt, von u»» zu vergeben, und sind schriftliche Gesuche um diese Stipendien unter Beifügung der Eheschließung-bescheinigung, eine- von zwei hiesigen Bürgern bei deren Bürgerpflicht ausgestellten Zeugnisses über die Unbescholtenheit und Bedürftigkeit der Bewerberin, sowie was da- eine, nur an ehelich Geborene zu vergebende Wiedcrkehrer'sche Stipendium von 40 .4? 47 -s anlangt, einer GcburtSbcscheinigung. bi- zum 7. April d. I. aus dem Rathbause, l. Obergeschoß, Zimmer Nr. 15, ein- zurcichen. Leipzig, den >. März >858. Der Rat- der Ltadt Leipzig. l>r. Tröndlin. Krumbiegel. Vrkanntmachung^ In unserer Bcnvabrung befinden sich 4V Stück Wischtücher mit reihen Kaulen gez. X. »nd Nummern zwischen 0 und 213 (rillige Nummern sind zwei Mal vorhanden), 4» Stück llüchenhandtücher, ge». X und Nummern zwischen 4 und 01 (einige Nummern sind zwei Mal vor handen), I Le,vielte. X. 30 gez., II Stück Servietten, X. X gez. und mit verschiedenen, zum Tbeil sehr hohen Rnminerii, darunter 7 Stück mit rolhen Sterne» gezeichnet, L Stück Serviette« (3 Stück .4. X. 85, 357 und 480. 1 Siück 3. V. 1 Stück ^ 41. 370 gez ), Iv Stück Handtücher (darunter 3 Siück 41. gez.l, !»6 Stück weihe Taschentücher (darunter 3 Ci-ick ll. X. 4. 25. 41. 2 Stück 4V. II . 4 Siück 7'. 41. 6. 8. 12 und 16. 3 Stück 41. I'. 3, 10 »nd 23. 2 Stück X. 4.. 1 Stück .1. 4.. 2 Stück U. v. 3 Stück 41. X. 5. 10 und 20. 3 Stück mit bunten Kante» ti. gez . 2 Stück O. (!. gez ), und scheinen alle diese Wäschestücke von Diebstählen likrzurühre». Da eS jedoch noch nicht gelungen ist, z» ermitteln, wem diese Wäschestücke gehören, so sordern wir hierin» de» unbekannte» Eigen» tliümer derselben aus, sich nngesäuml bei »nscrer Criinnialabtheilung zu melden. Leipzig, am 0. März 1888. Da» Pattietami der Ltadt Leipzig. Nr. 646 I». Breischneider. K. Nichtamtlicher Tiseil. Zum Angedenken Kaiser Wilhelm's. * ES waren schöne, erhebende Worte, die der Reichs kanzler im Reichstage an die Vertreter der deutschen Nation richtete und als Verinächtniß Kaiser Wilhelm» beieichnete. Da» nationale Ebrgesiihl und die treue, arbeit same Pflichterfüllung im Dienste de« Vaterlandes, wie sie iu dem geschiedenen Kaiser verkörpert waren, »lögen sie ei» un zerstörbare» Erbthcil unseres Volke» bleibe»! Der Reichs kanzler berichtete aus Grund seiner letzte» Unterredungen mit dem Kaiser, wie e» dessen Lebensabend verschönt und beleuchtet habe, daß er ans die Lösung seiner Lebensaufgabe, die Be festigung der nationalen Einheit deS deutschen Volkes mit Befriedigung znrnckblickcn konnte. Insbesondere hat den scheidende» Kaiser »och der Gedanke an die Eiiimnlhigkeit ausgerichtet, mit welcher die Fürste» und Regierungen, wie das Volk und seine Vertretung für die Sicherstellung der Zukunft deS deutschen Reiche» gegen jede Gefahr, die un» bedrohen könnte, cingetreten sind. Noch am Vorabend tcS Todestages hat der Kaiser ausgesprochen, wie sebr ihn dieser Beweis der Einheit der gesaminlcn deutschen Nation, wie er durch die Volksvertretung verkündigt worden, gestärkt und erfreut bat. Ein Dank au de» Reichstag war eine der letzten Aenßcrungen deS scheidende» Kaisers und die Nationalvertreliing wird sich durch diese» erhabene Zeugniß in dem Bewußtsein treuer patriotischer Pflichterfüllung mächtig bestärkt snblcn. * Sebr schön schreibt die „Nationalzeituug" über die letzte» Worte Kaiser Wilhelm'»: Es ist ein schöner Mauz, der aus de» Worten unseres verewigten großen Kaisers, wie sic dcr Kanzler heute d-m Reichstag vorl.-gte, aus daS Bcrhäliiiiß zwischen Herrscher »nd Nation sülll Die Em- mülhigkcit, mit welcher alle Tlinasltc», alle vcrlünbeten Regierungen, alle Stämme, alle Fraktionen des Reichstages beschlossen haben, wa» sür die Sicherheit und die Zukunft des deutschen Reiches uölhiq war, diese Eliimüthigkeit halte unsere Freunde überall in der Welt mit hoher Genugihliung erfüllt, unseren Gegner» imvoiiirt, da- Bewußlsci» der Kiast niid Sicherheit in dcr Ratio» selbst gekräsligt. Mit inniger Rührung aber vernimmt die Nalio» au» den Mitlhci- lungen des Reichskanzlers, wie die letzte» Woche», ja, die letzien Tage und Stunden Kaiser Wilhelm'» durch diese Beschlüsse gesläikt und ersrnrl wurden. Mit dem Bewußtsein, eine cinmüihige Ralio» zu hinterlassen, welche die Macht und de» Willen hat, das Lebcnswerk ihre- großen Hcrischcs ausrecht zu er halten, ist Kaiser Wilhelm hiiiübcrgeschlunimcrt. Jene denkwürdige RcichSIagssitzung, in welcher daS nationale Befühl zu einer ge waltigen, sortrcißendcn Entfaltung kam, sic hat in den Worten, welche Kaiser Wilhelm zu dem Reichskanzler sprach, gleichsam ihre» letzien, erhebenden Abschluß gesunden. Fürst Bismarck erklärte c- sür alle NcichslagSadgcordnelen erwünscht, die» Zeugniß dcr letzten Stimmungen des Kaiser- mit in die H-nnaih nchmcii zu können, da jeder Einzelne daran einen Anlh-il hat. Man könnte den Krei- derer, an welche sich die- Zeugniß richtet, noch iinermeßlich erweitern. ES richtet sich die- Zeugniß au die Nation in allen ihren Gliedern, die durch ihre Haltung voll Ernst und Entschlossenheit die Beschlüsse ihrer Abgeordneten vorarbeitete »nd sie dann einmüihig besläligle, at, den Fürsten Bismarck, dem Kaiser Wilhelm ,n so rührender Weise den letzten Dank gespendet hat. — Alle, Alle, vor nehm »nd gering, haben ihren Theil daran! „Ich habe nicht mehr Zeit, müde zu sein", so antwortele Kaiser Wilhelm, als die Frau Großherzogin von Baden in löchlerlicher Besorgmß die Kräfte deS Kaisers in einem lange» Gespräch mit dem Prinzen Wilhelm sich verbrauchen sah. Bi» zum letzten Mo- mente gehörten die Gedanken de» Kaisers seinen Pflichten. Al- der erste Diener de- SlaalcS, wie er gelebt Halle, starb der Kaiser. Wie König Friedrich Wilhelm III. ln seinem berühmten Testament seine Nachkommen auf die Beziehungen -n Rußland und Oesterreich hingewiesen hatte, so beschäftigten dieselben auch bis zuletzt Kaiser Wiihelm. Er sprach die Ueberzeugung aus, daß es zum Krieg mit Rußland nicht kommen werde, mit Freuden betonte er die guten Beziehungen zu Oesterreich; aber er ließ den ganzen Nachdruck seiner Worte aus der eigenen Kraft Tcntich'andS ruhen, seine Un abhängigkeit und Unantastbarkeit selbst zu wahren. Auch dicse- polilische Testament richt i sich nicht dloS an den nunmehrigen Kron- prinzcn, es lst für alle Deutschen gesprochen »nd wird als ein theureS Vermächtnis verwahrt werden. Tie Beweise der Trauer und der Theilaahme an dem schweren Verlust, den die deutsche Nation erlitten Hai. kommen au» alle»
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