Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-12
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
!»k -tht. lufta» ew'tz. edrich igufte lufta» 3d, luliiis Herr iSdeu. Herr» artl». iberg. a m lercka. «borg, ick i» S io selma iltgolt lanitz. thost- üurich Sdors. !k in iudler laue», värier iedrich Emil Herr» llwia. Frau önau- emnitz demar verw. muitz. manu Frau » a'b. foleph Hrrr rmftr. lltucr. sie » . 'i,v- bll. l/,2-5. lntag» nun«. tt. u. m. u. 2 bis vn t>. ' Udr. rppler. jaue. puröe- nent n seit seine- ir am n ge- » Le» sächs. chseu- ' Re- !amen >esier« - Ver. r Be- t veni erben. önten r neu Heilen ji'chen abier- ment» dsischc >" der esiibrl alge» II. und 1«. Jnfanterie-Bataillon der Lelbbrigade im Jahre >867 bei der nackt den, böhmischen Feldzuze eintretenden Reorganisation der sächsischen Truppen, hat König Albert aber nicht nur dem unvergeßlichen Krieg-Helden und FriedenS- sürflrn ei» unvergängliche« Denkmal nn Sachsenheere aus- qerichtet, sondern auch in dessen Annalen die von ihm und seinem hochseligen Vater König Johann stet» bezeigte, unent wegte Bunde-treue gege» Preußen nnd Vesten Monarchen al» Mahnung und Leitstern der sächsischen Truppen „sür alle Zeiten" hingestellt. Da- Lerbgrenadrer-Regiment, die älteste Truppe im sächsischen Heere, erhält im Lause der Zeiten bei Thronwechseln in der Person de« neuen Monarchen auch einen neuen Chef. Da- 2. Grenadier - Regiment Nr. 10 l dagegen führt fortan den Namen seine» ersten Chef», i» besten glorreicher Regierung e- neu sormirt wurde und seine Feldzeichen trug weit hinein nach Frankreich ..sür aste Seiten". König Albert hat mit seinem anläßlich de» Tode» von Kaiser Wilhelm erlassenen Befehl in Betreff de» bisherigen sächsischen Kaiser-Grenadier-Regiment» sür jeden Kenner militairischer Auszeichnungen in unzweideutigster Weise von Neuem ausgesprochen, wie innig und rückhaltlos Sachsen- Anschluß an Preußen und da» Reich auszufasten ist und wie ernst der Monarch wünscht, daß diese Gesinnung in Heer und Volk erhalten bleiben möge „sür aste Zeiten". Der Name de» 2. Grenadier-Regiments Nr. lOl wird noch in ferner Zukunst verkünden den Ruhm Wilhelm de» Siegreichen, de» neuen deutschen Reiche» ersten Kaiser, aber auch den Nach, kommen erzählen von der Sachsentreue, so ibm König Johann und besten beide Heldrnsöbne Albert und Georg beihätigt in großer siegesgewaltiger Zeit, wie in der darauf folgenden Periode deS nationalen Auischmunge-, in blutiger Feldschlacht, wie bei den Werken de» Friedens. Lliles. vermischtes. (D Gera, 10. März. Der fürstliche Hos hat wegen de« Ableben» de» allverchrten Kaiser- Wilhelm eiire sechs- wöchentliche Hoftrauer angelegt. Nach einer Ministerial- Bekanntmachung sind im Fürsrenthum Neuß j. Linie aus vier Wochen alle rauschenden Belustigungen, Tänze und Concerte untersagt. Die landeSberrlichcn Beamten und Diener, sowie die Mitglieder der städtischen Gcuieindevorstände haben während der Trauerzeit schwarze Kleidung mit schwarzem Flor um den linken Arm zu tragen. Tie fürstlichen und städtischen Be hörden haben ihre Ausfertigungen schwarz zu siegeln. — Die gestrige Gemeinderathrsi hung wurde vertagt, nachdem der Oberbürgermeister Ruick in tics ergreifender Weise durch ein selbstversaßtr» Gedicht de» AbscheidenS de» geliebten Heldeu- kaiser» gedacht hatte. — Tie Vereidigung de» hiesigen Militair» soll» wir wir soeben erfahren, morgen statlfinden. -s- Halle a/S.. 10. März. ES scheint jetzt der richtige Mörder de» Klempnermeisters Carl Wernecke in Giebichen- stein entdeckt worden zu sein, nachdem sich gegen den seit dem 4. d. MlS. inhastirten Gesellen de» Ermordeten, Hermann Beyer auS Döllnitz, nicht» Positive«, bez. dessen Unschuld herau-gestellt hat. Der Arbeiter S. in H.. ein, wie man hört, erst seit Kurzem auS dem Zuchthausc entlassener Ver brecher, übergab vor einigen Tagen einer Wäscherin dortsrlbst ein mit Blut besteckte» Jacket zum Waschen. Diese, dadurch aufmerksam gemacht und von dem Morde in Giebichenstein Kenntniß habend, theilte ibre Wahrnehmung den, Gendarmen mit, der sofort S. verhörte, und eine Haussuchung bei ihm vornahm. Hier fand er außer dem Jacket eine ArbeilShose, auf den Knieen geflickt, ferner ein kleine» Portemonnaie, einen Kamm und einen Kalender sür Klempner. Alle diese Sachen sind gestern vom Staat-anwalt der Mutter de» Ermordeten, der Wittwe Wernecke in Giebichenstein, vorgelegt und von dieser als ihrem ermordeten Sohne gehörig und von diesem getragen. recognoScirt worden. S. verwickelte sich, über den Erwerb der beschlagnahmten Sachen befragt, in Widersprüche, so daß man annehmen zu können glaubt, er ist der gesuchte Mörder. Derselbe ist heute Morgen von Hettstadt nach hier übergrsührt und an die königl. Staat-« auwaltschast abgelirsert worden. Er wird jedenfalls heute »och mit den Bewohnern de» Grundstück», in dem der Mord in der Nacht vom 23. zum 24. v. Ms. geschehen, consrontirt werden, vielleicht ist der eure oder der andere derselben im Stande, ihn al» Denjenigen zu bezeichnen, der in dem qu. Grundstücke verkehrt hat. Der verhaftete Klempnergeselle Beyer, der durch sein eigenartige» Benehmen sich selbst ver» dächtig gemacht hatte, ist gestern Nachmittag au» der Hast wieder entlasten worden. Hoffentlich gelingt e» der königl. Staatsanwaltschaft, den pp. S. zu einem Geständniß zu bewegen. --- Man schreibt un» au» Köln: Aus Antrag des Herrn Direktor» Julia» Hosmana winde im Einverstänbniß mit dem BerwalluiigSralh de» Stadtkülar- scheu Theateraetiea-Bercin» in der heutigen außerordent- jichen Sitzung beschlossen, da- Stadttheater in Folge Ableben» Sr. Majestät de» Kaisers Wilhelm l. bi» »um Tage nach der Beisetzung de» Hochseligen Kaiser» geschlossen zu halten. Dieser Beschluß ist mit so correeter. al» eine aus Landestrauer bezügliche Eabinelsordre vom Jahre 1797 existirt, welche zur Zeit »och tssesetzeSkrast besitzt und der kaiserliche Erlaß au» San Nemo (Landestrauer betreffend) ».die Dauer der Einjchruiikuug der öffent lichen Ilnikrhaliuiigen" dem Gefühle und Empfinde» de- deutschen Balte» selbst »berläß». — Dem gesam inten Personal dcö Stadt- lheater» (Solo-, Chor-, Ballet-, Orchester- und technischem Personal) wird Herr Dlrector Iullu» tz-smau» trotz brr gegentheilrgen «er- trag-bestimmungen di« Gagen voll (exclusive der Dpielhonr-rare) auSzahlen, während der LerwaltuagSrath de» Gtadtküluischeu Theater- aclien Bereit,» zur Deckung der Gagen der Solisten die Zahlung (Eingesandt.) Der in Ihrem werthen Blatte unter „Eingesandt" gel-rachte Artikel betr. Bebauung de- «real« der großen Junkeraburg mit Wohnhäusern enthaltend kleine Wohnungen, bringt eine Frage von unzwriielhaster Wichtigkeit in Anregung. Wer. wie Schreiber dieser Zeilen, soviel mit Wohnung» Angelegenheiten zu tbun hat. kann wohl erst ein richtige» Urtbeil fällen, welözer Art Wohnungen am Meisten gesucht und demzufolge gebraucht werden. Man sollte e» nicht sür möglich Hallen, daß um jetziger Zeit, drei Wochen vor Ostern, noch so viel Familien kleine Wohnungen suchen. Aus eine Anzeige, Bermiethung einer kleinen Wohnung, geschahen am ersten Tage 30 Nachfrage». Nach diesem Bild« läßt sick» jetzt schon offenbarer Mangel von kleinen Wohnungen Nachweisen. Was aber erst dann, wenn im Lause diele» Jahre» die Häuser der: kleine» Windmühlengaste zum Abbruch gelangen und da loohl, wie mir ver sichert worden ist, gegen ll>0 kleinere Wohnuagea geräumt werde» müssen? Daß aus die eia« oder andere Art etwa» zu »hua uvlhtg ist, liegt klar aus der Hand und sollte e» dem Einsender dirßer Zeilen freuen, wenn durch die Anregung dieser Angelegenheit sich vielleicht Herr llr. Frege veranlaßt sehen würde, wenn nicht da» -tanze, so doch einen großen Theil seine» Areal» mit der Bedingung zu ver- kaujen, daß nur Wohnhäuser gebaut werde» dürfen, welche Wohnungen im Preit von circa 300 bi» 500 ^l, «nihielten. Andererseil» könnte auch vielleicht durch Borgehea de» wohllöblichen Rathe» der Stadt Leipzig in der angedeuteten Richtung etwa» ge- scheheu. wen» sich derselbe entschlösse, einen Theil seine» Areal unker ähnlichen Bedingungen zum Verkauf zu stellen. Ich bringe diese Gedanken »ach Durchleseu de» heutigen Artikel» zur Nieder schrift, vielleicht wird die Angelegenheit dadnrch mit weiter gefördert und dann von berufener Seite in die Hand genommen. ü. ö. Neichsbank. An»zug au» de« Verwaltungsberichte sür da« Jahr 1887. Der Ge samm tumsatz der Reich-bank betrug im Jahre 1887 79 839 097 500 gegen da- Borjahr von 76 565 423^200^ wehr 3 273674 300^1 Der Bankzinsfuß berechnet sich im Durchschnitt de» Jahre» >887 aus 3,408 Proc. sür Wechsel und aus 3,908 bezw. 4.408 Proc. sür Lombarddarlehne. Banknoten sind durchschnittlich 860617000 im Umlauf lud mit 89,75 Proc. durch Metall gedeckt gewelen. Im Giroverkehr hat der Umsatz rund 58 843 Millionen nnd eiaichließlich der Eia« und Auszahlungen sür Rechnung de» Reich» und der Bundesstaaten 6l 787 Millionen betragen. Am Jahre», ichluß belieft» sich die Guthaben der Girokundcn aus rund 247 315 000 Der Reservefonds ist um 1021616,73 ^l gestiegen und be- trägt »uumehr 23 893 772,32 * Die Grundstücke hatten am 31. December 1887 einen Buch. Werth von 20 207 500 ^l An Wechseln wurden gekauft oder zur Einziehung übernommen 2396 904 Stück im Gesammlwerthe von 4 029 766 151,03 .6 Außerdem sind sür Rechnung der Girokundcn 713 108 Platzwechsel im Betrage von 859 477 964,97 eingezogeo. Bon den am 31. December 1887 im Bestände gewesenen inlän- discheu Wechseln waren fällig: binnen 15 Tagen 199 028400 >l, . >6—30 . 114 439 600 . . 31—60 . 152 568 800 - und . 61—90 - 94 988 700 - An Lombarddarlednen wurden ertheilt 690 341 710 ^l und bliebeu am Schluß de» Jahre» au-geliehe» 83 924 050 Die Wechsel- und Lcmibardanlage betrug durchschnittlich 494 785 OM.6 An Zahlungsanweisungen wurden 5895 Stück über 39 465 692,25 ertheilt. Bei dein Comptoir für Werthpapiere waren am Schluß de» Jahre» 1887 161 745 Depot» im Nominalwerthe von 1747 441692 .6 in 3513 verschiedenen Effecten-Gattungen nieder gelegt. A» Zinsen und Dividende» von den deponirteu Effecten sind im Laufe de» Jahre» 65 499 206 76 .6 eingezogen. Der Bruttogewinn sur da» Jahr 1887 hat betragen 18 889239,29 Hiervon gehen ab: 1) die BerwaltiiiigSkosten mit . 6377425,70 .6 2) sür Lnsertiguiig voa Bank- m»e„ 230 000 . 3) Zahlung an den Preußischen Staat gemäß ff 6 de» Ver- trage» vom 17./I8. Mai 1875 1 865 730,00 . 4) Verlust beim Berkause eines durch Neubau entbehrlich ge wordenen BankzebäudeS . . 8000,00 . 8381155,70 >4 L» bleibt daher ein Rein» gewinn von 10 508 083,59 >1 von welchem erhalten: die AatheilSeigoer 4'/, Proc. von. . 120000 090 - 5 400000.00 ^l der Reservefonds . . . . 1021616,73 . 6421616,72 »k und vom Urberrest die ReichScasse 2 043 233.44 die AntheilSeigner .... 2043 233,43 . 4 086 466,87 ^ll w. o. 10508083,59^6 Dem Gewianantheil der AntheilSeigner von . 2 043 233,43 » tritt hinzu der am Schluß de» Jahre» 1886 unvertbeilt gebliebene Rest voa ..... 1 329.30 sind zusammen 2 044 562,73 X wovon aus jeden Antheil von 3000 ^l al» Restdivideud« 51 ^ll, mithin aus sämmlliche 40000 Antheil« 2040 000 » eutfallen und 4562,73 der späteren Berechnung Vorbehalte« bleiben. Die AntheilSeigner erhalten hiernach pro 1887 für jeden Antheil von 3000 zu der bereit» empfangenen Dividende von 135 ^>l »och 51 .6 Rest-Dividende, zusammen 186 ^l, mithin einen Ertrag voa 6,2 Proc. Vermischte«. Leipzig. 11. März. »— von den Börsen. Da» tiesichmerzliche Ereigniß hat sich vollzogen — unser allgeliebter Kaiser ist au» dem Leben geschieden. So oft auch der dochielige Monarch im Lause de» letzten Decenuium» von einer Unpäßlichkeit hrimgejucht wurde, zeigten sich die Geld- Märkte sofort erregt, so daß da» Laienpublicum mit der Zeit zu dem Glauben gelangen mußte, daß, wenn schon ein Unwohlsein de» deutschen Kaiser» aus die Course druckte, der endliche Eintritt der erschütternden Katastrophe eine Panik im Gefolge haben wüste. Die sonst Io sensiblen Wiener und Pariser Börsen haben jedoch bei Ei», tritt de» schmerzlichen Ereignisse» ihre Ruhe und Fassung nicht ver loren und ebenso läßt sich er>varten, daß auch die deutschen Fonds märkte, die während der letzten Tage ihre Pforten geschloffen hatten, bei Wiederausnahme ihrer Thätigkei« eine feste Tendenz bewahren wrrden. Man blickt mit wachsender Zuversicht der zukünstigen Be- ftaltuu, der Politik de» deutschen Reiche» entgegen und erwartet, daß auch der glorreiche Nachfolger de» verblichenen Kaisers Wilhelm in deiiselbr» Fnßstopsea wandeln werde wie dieser. Die Anschauung der Börse deckt sich mit derjenigen, die in der politiichen Welt herrscht. E« giebt soft an ollen Börien zahlreiche berzloie Spekulanten, in deren Calcül« seit Jahren da» Leben Kaiser Wilhelm'» eine Rolle spielte. Sie verknusten nämlich Effecten in dlnuco, um sie noch dem Ableben de» deutschen Kotier» billiger zurückzukousen. Alle diese Spekulanten beeilten sich in dem Augenblicke, al» die Katastrophe unmittelbar in den Gesicht-krei» rückte, ihre Baissevosition zu kläre». Tie Eoutreinine war somit im entscheidenden Moment stark ausnabm-säbig, daher konnten die immerhin ansehnlichen Berkaussordre» während der letzten Tage »»»gesührt werden, ohne daß da» Loursinveaa einen erheblichen Druck auszuballen hotte. An der gestrigrn Wiener Börte beseftigken sich d> Louesc merklich, sie stellten sich mit jenen vom Freitag verglichen, .heilweist sogar höher. Gan» ander» würden die Dinge liegen, wenn die Welt befürchten müßte, daß durch den hetmMig de» Kaiser« Wilhelm dir Institutionen de» deutsche» WksmrWaMches. Ulk« für diese» LH eil bestimmten Sendungen stud zu richten an den verantwortlichen Redakteur desselben E. G. Lau« kn Leipzig, Kaiserreich» gefährdet und eine Aenderung der deutschen Politik zu befürchten wäre. Da» ist jedoch, wie man weiß, und wie wir bereit» oben erwähnten, nickt der Fall. Die Männer, tvelche berasen sind, da» deutsche Reich in der schweren Zeit, die jetzt ür dasselbe angebrochen ist, zu führen, sind erprobt, sie genießen mit Fug und Recht das unerschütterliche Vertrauen der Nation und daraus entspringt jene Wideistaiidsiähigkeit, welche der Markt den tiestraurigen Vorgängen gegenüber an de» Tag leg«. In den, Verhallen der Börse spiegelt sich da» Verhalten der Capital,stenkreise de- Lande» ob und diese» wiederum zeigt die in der ganzen Nation lebende Erkenntniß, daß, auch wenn Gott dem Leben de» großen Kaiser» Wilhelm schon jetzt das Ziel gesetzt ha«, Ruhe. Ordnung und Frieden erhalte» bleiben werden; die Existenz Deutschlands wird nicht erschüttert werden, innere Zwietracht ist ourgesckilosscn und anch das Berhältniß zu de» bcnechdartcn Reichen, die Stellung Deutschland» in nationaler Beziehung, mit einem Wort die Erhaltung des Frieden» braucht man heute keinecwcg» pessimi- iisch zu beurtheilcn, denn die Waffenmacht Deulichland» und seine Blindnisse bleiben bestehen, ebenso wie die Friedensliebe unsere» Kaiser» Friedrich, der mit ihm verbündeten Fürsten und der deutschen Bevölkerung. Darum können wir augesichl» des schmerz- liehen Ereignisse» ruhig und gefaßt der Zukunst entgegen blicken. *— Reich-bank. Laut amtlicher Bekanntmachung wird aus die sür da» Jahr 1887 scstaesetzle Dividende der Reichsbank- anthelle im Betrage von 6.2 Procent die Restzahlung mit 51 .41 ür den Dividendenschei» Nr. 6 vom 12. d. Mt», ab hier bei der Rcichsbankhauplstelle ersolgen. *— Reich-bank. Die am letzten Sonnabend Vormittag ob- gehallene General-Bersammlung der AntheilSeigner der Reichs bank war nur schwach besucht und wurde in wenigen Minulen er ledigt. Ter Präsident de» Reichsbank-DirectoriumS verwic« aus den vorliegenden Geschäftsbericht, welcher zusammen mit der Bilanz ge nehmigt wurde; bei den daraus folgenden ErgänzungSwahlen wurde» die süns au» dem CeutralauSschuß der Reichsbank ausscheidenden Herren wiedergewählt. —r Limbach, 10. März. Die Programmschrist unserer unter Leitung deS Professors Willkomm stehenden und staatlich sub- ventionirten Wirkschule, welche zugleich als EinladiingSschrisl zu der am 23. und 24. März an Stelle der Prüfungen statlfinLendci» Ausstellung von Echülerarbeiten dient, enthält eingangs eine Ab handlung de» Direktors Prosessor Willkomm „über deutsche Rcichs- patente im Gebiete der Wirkerei, ertheilt während der Jahre 1886 und 1887". Wir erfahren hieran», daß im Gebiete der Wirker- branche innerhalb der letzten zwei Jahre 62 Patente (seit Bestehen de» deutschen Reiche» überhaupt 356) angemeldet und 47 ertheilt wurden, so daß insgesammt, mit den ans den vorige» Jahren ge zählt, noch 98 Patente bestehen, welche sich mit 32 aus flache, 14 aus runde Kulirstüdle. 7 aus Keltenstühle, 40 aus Strickmaschinen und 5 aus allgemeine Tinge beziehen. Ueber die au» de» Jahren 1886 und 1887 ertheilten 47 Potente sind bis jetzt 42 Palentichristcn erschiene», welche sich über die verschiedensten Gruvpcn in der Branche verbreiten, und über welche in gedrängter Dar stellung seiten» de» Director» berichtet wird, in Beziehung aus die Zweckmäßigkeit de» Patente». Alsdann solgt das Schulstatut und der Jahresbericht. Nach diesen wurde die Schule im letzten Schuljahre von 2 Franzosen, 2 Norwegern, I Schweden, 1 Holländer, 1 Amerikaner, 1 Schweizer, 1 Engländer und 29 Deutschen besucht. Eine höhere Zahl ist in Rücksicht aus die praktische Thätigkeit der Schüler au den einzelnen Wirkmaschinen nicht zulässig. Bon den Abgehenden au» dem vorigen Eursu» haben II in der Wirkerei, 24 in Eomptoiren und 5 al» Lehrlinge llnter- kunst gesunden. Ansehnliche Unterstützungen in haaren, Gelbe, sowie in anderen Geschenken wurden der Schule zu Theil. Der Unterrichts- plan ist sür Vorgeschrittenere — mit dem Freiwilligen-Zeugniß ver sehene — und sür weniger Vorgeschrittene — mit Volksschulbildung ausgerüstete Schüler eingerichtet. Derselbe erstreck! sich ans Ar»h- metik, Geometrie, Maschinenzeichnen. Physik und Mechanik, Spinnerei, Technologie. Wirkerei-Technologie, Freihandzeichnen, B»chiühriiiig und praktische Arbeite». An der Schule wirkten zwei Ingenieure und 2 praktisch gebildete Werkmeister. G Zwickau, 10. März. Die Stadtcaffe hat !m Vorjahre in Folge der höheren Erträgniffe au» dem Kohlenzehnten etwa IVO,OM.st gut gemacht, welche dem Substanzialvermögen der Stadt überwiesen wurden. Ein Stadtverordneter hatte beantragt diese Summe im lausenden Jahre zur Deckung de» Bedarf» und zur Verminderung der Steuern zu verwenden, kam ober nicht durch. — Der Erz ge- birgische Steinkohlen-Actieuvevein hat in de,» Jahren 1862—1886 über 11'/, Millionen Mark Dividende an seine Actio- naire bezahlt. — Der langanhaltend« Winter beeinflußt da» Kohlengeschäst aus- Günstigste; doch suhlt auch die Stadt, daß ihr dadurch mehr Ausgaben erwachsen. So ist z. B. in den der Armenverwaltung unterstehenden Gebäuden während diese» Winters der Aufwand für Heizung um 1400 ^l höher gewesen al» iu der gleichen Zeit de» Borjahre». sf Porzellonsabrik zu Kloster-Beilsdorf. Da» vierte Geschäftsjahr 1887 der vorgenannten Actiengcscllschast ist ein recht befriedigende» gewesen, indem sich der Betrieb, die Production und der Absatz in ruhiger Weise sortentwickelt haben. Ueber den Um sang der Production und des Absätze» schweigt sich der Geschäfts bericht au». Der Reingewinn beträgt 186 619 ^1, wovon die Actioaaire eine Dividende von 15 Proc. erhalten sollen. Der Reservefonds erhöhte sich durch die diesmalige Zuweisung aus 30495 — 5,082 Proc. de» 600000 betragenden Actiencapilals. Bilanz: 964 806 <5 In den an die sächsische Oberlausitz angrenzenden böhmischen Bezirke» Rumburg und Schluckeaou wird in der Hausindustrie ein für den Export wichtiger Industriezweig, die Erzeugung von Sparteriearcikeln, betrieben, welcher weder in Oesterreich, noch in Deutschland wieder angetroffen wird. Die Unternehmer liefern den Arbeitern au» Rußland bezogene ESpen- bolzklötze in» Haut und erdalten von diese» Geflechte in Fonn einer Matte abgelirsert. Diele Matten bilden da» Halbfabrikat au« dem dann in den Werkstätten der Fabrikanten Hüte säe Herren und Damen, welche in bedeutenden Mengen nach Central- und Süd-Amerika, Indien, den Siinda-Jnscln und nach Spanien versendet werden, Futter sür Fez. die nach Egypten gehen, Uutersätze. welche England bezieht, sowie Lig arettentaschcn, Bonbonniöre» u. s. w. hergestellt werde». *— Geraer Handel», und Lreditbank. In der am lO d abgeholtenen Sitzung de» Au!sichI»rcitheS der Geraer Handel-- und Eredilbank wuide beschlossen, der sür den 7. April e. ein- ziiberusenden Generalversammlonq die Vertkeilung einer Dividende von 5'/, Proc. — also ebenso viel al» im Vorjahre — sowie, da der ordentliche Reservclond» nicht mehr dotirt zu werden braucht, eine Rücklage voa 25 MO >l in die Specialrescrve vorzujchlagen. *— Anhalt» Dessauische Laadrtbank. Nach dem vorliegenden Gelchästtberichl stellt sich der Reingewinn sür da» ver gangene Jahr einschließlich de» Vorträge» au» 1d86 von 27 552.4l und eines ans dem Verkauf eine» Hanse» erzielten außerordentlichen Gewinne» von 23 750 ^l aus 636 853 ^, oder um 31944 Küher als im Vorjahre. Wenn trotzdem nur die Bertheilung einer der vorjährigen gleichen Dividende in Vorschlag gebracht wird, so leitet dabei die Verwaltung die Absicht, sür ein bei einer der aus wärtigen Verbindungen bestehende» Engagement, für welche» zwar Sicherheiten bestellt sind, auch eiue besondere Reserve bereit» gelegt ist» sür den Fall Fürsorge zu treffen, daß bei der Abwickelung dennoch eine volle Befriedigung nicht erreicht werden sollte. Der Gesammt-Umlatz betrug 778598976.4! gegen da- Vorjahr ein Weniger von 55 132 57s ^!. Die Abnahme erklärt sich besonder» durch da» sehr zurückgegaiigenc Effecten-Geschäst. welche» durch die politischen Besorgnisse, die während eine» großen Theilr» de» Jahre» sich geltend machten, int hohen Grade ungünstig beeinflußt wurde. In der Ab- »Heilung sür die Rcaleredit-Gcschäsle stiege» die Hnpolheken-Bestände von 8522183^! ans 9 049 817 .4l Ende 1887. nämlich 1064 741.4l aus Hypotheken - Conto I, 7 985 076 ^l ans Hypotheken - Lonto H. An neuen Darlehnen wurden 448500 bewilligt; aus ältere, mit 5 Proc. verzinsliche Darlehnc wurden ZiiiSherabjrtzuiigea an die Schuldner d:S zur Geiammlhöli« von 4 892 OM -4l bewilligt. Bon den mit 5 Proc. verzinslichen »»kündbaren Hypothrken-Psandbriesen wurden gegen zurückgezahlte Darlehne und eingegangene Tilgungs raten 250050 . 4l und aus Grund de» ff. 20 des Statut» sür die Realcreditgeschäste 999 900 zur Rückzahlung gekündigt. Bon den mit 4 Proc. verzinsliche» unkündbaren Hypotheken - Pfandbriefen wnrde» 1831 OM.si neu auSgeseitigt. Es befinden sich von diesen 8 885 600 -4l per 31. December 1887 im Umlauf. Der Reingewinn von 636 853 .4! wird wie folgt verwendet: 73 860 .44 al« Tan tiemen. 8'/, Proc. als Dividende und 52 993 .4t al- Bortrag ans »rue Rechnung. Die Reserven setzen sich Ende 1887 zusammen an»: Reservefonds 600000 -4l und Special-Reserve 365039 . 4!, total 965 039 bei einem Aclien-Eapital von 6 Millionen Mark. *— Der Thronwechsel und die Geschäftswelt. Es ist elbstverständlich, daß so gewaltige Ereignisse, wie sie sich jetzt voll ziehen, nicht ohne Einfluß aus die Stimmung und die Maßnahmen der Geschäftswelt bleiben können. Ein historischer Wendepunct, wie wir ihn in Deutschland unter der Theilnahme und der gespannten Aufmerksamkeit der ganzen Welt in diese» Tagen erleben, bewegt, wie die gelammte Nation, so namentlich auch den in erster Reihe erwerbenden Theil derselben, die Geschäftswelt. Bei einer in vielen Beziehungen unklaren »nd umwülktcn Zukunst wäre es erklärlich, wenn die denlsche Kaufmannschaft, wen» speciell die Börsen von einer gewissen bange» Erwartung ergriffen würden, welche hindernd aus die Unternelimungslust einwirkt. Wir würden eine derartige Bangigkeit und Bcsorgniß nickt sür gerechtfertigt Hallen und nehmen an, schreibt die „H. B.-H", daß die deuische Geschäftswelt nach der kurzen Pause, welche durch das Hinscheiden Kaiser Wilhelm'- und durch die Schließung der deutschen Börsen von selbst eingetreten ist, diejenige Ruhe und Gefaßtheit zeigen wird, welche allein der Lage aiiaemesten ist. Die schweren Zeiten im vergangenen und diesem Jahre, die politischen Wirren, das stete Schwaple» zwischen KriegSsiircht »nd Friedens- Hoffnung, daS Sinke» deS rnlsischen SiaatscredilS müsse» selbst die empfindlichen Nerven der Börse abgehärtet haben. Tie Regierung Kaiser Wilhelm'» hat Deutschland seit 1871 in ollen schweren Ver- Wickelungen da» kostbare Gut des Friedens zu erhalle» gewußt; die Grundsätze seiner Regierung aber bleiben, dessen sind wir Alle sicher, auch künst'g allein maßgebend. WaS er in den letzten 17Friedrns- jahren geschussen bat. wird die feste Tradition der deutsche» Politik bilden. Die Verhältnisse sind im Reiche io durchaus stabile und verläßliche, daß die Meinung de» Auslandes den, letzteren gegenüber sich nicht ändern wird — vordusgesetzt, daß die Nation durch ihre Haltung deutlich zu erkenne» giebt. daß sich auch nach ihrer Ueber- zeugung im Wesen der Dinge nichks verändert hat. Aus diesem Grunde erachten wir eine ruhige, besonnene Haltung der deulichcn Geschäftswelt nicht nur als patriotisch, sonder» auch als nothwendig und klug, indem sie von vornherein allen ErschüIIelungen vorbeugt, welche sich au« einer anderen Aussassung der Lage ergeben müßten. *— Nach den in dritter EtotSberathung deS Reichstag» gesoßten Beschlüssen beträgt die GesammtauSgabe de- Reich» sür 1888/89 1 207 778 074 .4! An MaIricuIarbeiträgen haben nach der Schlußziis inimenstelluiig für dasselbe Elat»jal>r aulzubringen: Preußen 113,»8068 .4! (»„ Jahre 1887/88: IM580I69»l): Bayern 27 153 501 -4t (31423821 >!). Sachsen 12 765 724 .4» (11263 341 >»). Württemberg 10080971 .4L (11471096 .4!), Elsaß.Lo,hringen7>18 732./L (6 459 414 ^l) Weniger al» i», Bor- jahre haben an MalricularbeitrSgen aulzubringen die Staaten Bayern, Württemberg und Baden. Für alle Bundesstaaten zu- sammeii beziffern sich die Beitrüge aus 197 218 213 ^>, während sie pro 1887/88 186 937 315 .4L betrugen. *— Nationalbank sür Deutschland. Ja der General versammlung wurde bezüglich der weiteren Ausführung der im vorigen Jahre belchlossenen Reduktion deS Grundcopital» um 3 Millionen Mark aus de» Antrag von Hambucger Aclionairen die Direktion ermächtigt, die Restsumme von circa 1700000 >l zu ungesähc dem gegenwärtigen Tagescourse zu erwerben. *— Preußische Hypotbeken-Actien-Bauk. In der gestern am (10. d. M) staltgehabten Generalversammlung waren 18 Actionaire aiiwescud, welche 1 102 200 Capital mit 363 Stimme» vertraten. Die Generalversammlung nahm den Aeschäst». bericht der Direktion und de» Bericht der PrüsungScommiisio» e»t- gegen, genehmigte die mit einem Reingewinn von 390 505.76 .4! abschließende Bilanz und beschloß die Bertdeilung einer Dividende von 6 Proc. (gegen 5'/, Proc. im Vorjahre), welche von heule ob zur Auszahlung gelangen soll. In das Kuratorium wurde neu gewählt Herr Banquier Will). Lanibly, Mitinhaber der Firma Georg C. MeckeLCo. i» Bremen. Die Generalversammlung beschloß ferner noch die von mehreren Aclionairen in Antrag gebrachten Aenderungen der ffff 25 und 25» de- Statuts, sür welche, aus die Beleiliunq»grenz - Bestimmungen sür städtische Grundstücke sich be ziehenden Aenderungen, zunächst die Genehmigung der königlichen StaatS-Regierung »achgesucht werden muß *— Magdeburger FeuerversicheruugS-Aesklllchas«. Die Bilanz- und Jahrc-rechnung für da» Jahr 1887 er- gieb« «inen Reingewinn voa 1 422 222,22 ^t Der Spar« lond» würde davon stotulgemäß eine» Antheil von 340,OM er hallen und sich »i Fcklge dcffen nnler Hinzurechnung seiner Zinsen- -einiiahme ans 174<>24l 2v 4l stellen. Damit wäre der Betrag von 1 500000 .41. nach dessen Erreichung slatulgemäß — ff. 51 des Statuts vom Jahre 1885 — die Bordividcnde von 120 4l sich vom nächsten RechnniigSjahre — 1888 — ab out 150 .« sür die Actie erhöh», wesentlich überschritten. Die diesjährige Dividende würde 188 » für die Actie betragen. Der Reservefonds bleibt »ach de» Bestimmungen de» Statut» iu Hühe von 1 500 OM» bestehen. Nach den Lursen dom 31. December 1887 hatten die Effecte« einen Werth ro» 4 491167,07 während sie «nr mit 4 260088,18^» in Rech- nung gestellt sind. Die Prämienreserve sür da» Jahr 1888 und die Folgejahre beträgt 5 273 4M,40 ^l, ist also -ege» da» Vorjahr um 199 395,93 ^ gestiegen. '— Braunschweigische Bank. Der Reingewinn beläuft sich im Jahre 1887 auf 526 414,85 ^tl «nd würde die Bertheilung einer Dividende von 4'/, Proc. zulaffen, da jedoch an» der Abwickelung der Beziehungen der Bank su einer im Loacur» befindlichen Bankier» irnia in vraunschweig ein Verlust zu befürchten ist, für welchen der Bestand de» Delcredere-Conto» die Absonderung eine» genügenden Betrage» nicht gestatten dürft», so ist der Aussichttrath geaöthigt, diese» Lonto um 10 OM ^l zu verstärken und kann derselbe danach, owie nach Berücksichtigung der gesetzlichen nnd vertvag-mäßigea Abzüge die Bertheilnna einer Dividende von 4'/, Prac. — 13,50 -4l sür jede Actie in Vorschlag bringen. Für da» Jahr 1886 wmde eine Dividende voa 4'/, Proc. vertheilt. *— Kundgebung an der Bremer Värl«. 4ktu» größere Kundgebung veranstaltete die Bremer BSrsr. Die Mitglieder ver sammelten sich zur gewöhnlichen Zeit, aber ohne Sinn für Geschäfte. Gleich nach Eröffnung erschien der Vorsitzende deck Kaufmanns- Convent», Herr Gustav Pageastecher, und richtete an die Versamm lung eiue Ansprache, in der er dem Kummer über da» Htnscheide» Kaiser Wilhelm'» Ausdruck gab. Der Redner bemerkte u. A.: Der erste Kaiser de» »viedererstaudraen Deutschen Reiche» ist dahin- gelchieden, unser erhabener, edler, vielgeliebter Heldenkatser, der na» von Sieg zu Sieg gesübrt und den Traum unserer Jugend ver- wirklicht har, und der dann al» eia Hort de» Frieden», als eia Muster der Pflichttreue, al» Bater de» Vaterland«» bi» zu seinem letzten Athemjiige nur sür da» Wohl seine» Ballt» gelebt und ge strebt hat. Boa tiesstem Schmerze sind wir gebeugt, der Dank aber für all da» Große und Gute, wa» Kaiser Wilhelm für Deutschland gethan hat, wird nie bei un» erlöschen. So lange »och ein deutsche» Herz aus dem gaazea tveiten Erdenrund schlägt, wird lein Name ge- egnet sein. Die Versammlung wurde geschlossen »nd die Anwesenden verlieben still de» Saal. *— Die BcreinSbaak in Kiel hielt am S. b. M. ihre die»- jährige Generalversammlung ab. Dem vorgeleate» Geschäftsbericht pro 1887 ist Folgende» zu entnehmen: Da» Geschäft nahm seinen gewöhnlichen Verlaus und ist von Verlusten verschont geblieben. Ter Abschluß der Rennbergrr Ziegeleien hat für diese« Jahr noch nicht befriedigt. — Gewinn- und Verlustkonti ergeben einen Rein gewinn von 19 222 und schlägt die Direction vor, nachdem davon die gesetzmäßige Einlage in den Reservefonds mit 961 ^l gemacht ist, 18 OM --- 3 Proc. al» Dividende zu vertheilen und den Rest von 260 al» »uvertheilbar aus Gewinn- und Verlustkonto stehen zu lasse». In der Generalversammlung waren 1017 Actie» mit 203 Stimmen vertreten durch 5 Actionaire. Der Bericht ward genehmigt und Decharge ertheilt. Zu Mitgliedern de» Aussich««- rath» wurden wiedergewählt die Herren voa Bremen und Reiucke. Die Dividende von 3 Proc. — 9 per Actie ist sofort zahlbar. Altnna, 10. März. Die k. Eisenboha-Dlrertlou Altona macht bekannt: In Folge anhaltenden SchneesturmrS sind di« dänischen StoatSbahnstrecken Randers-Fredcrikshavn. Laagaa-Holstebro» Barde- Stjeru-HieSning, Stoner-Thistedt und Skiva-Nykjöbiag wieder un- fahrbar, die übrigen Strecken werden mit theilweiseu Verspätungen befahren. Di« Fahrt über den großen Belt ist na regelmäßig. Direkte Beförderung voa Reisenden und Güter« über MaSnedsuad ausgehoben. *— Köalg-berger Bereiasbank. Die Eraebaisie de» siebzehnten Geschäftsjahre» sind oagesäbr ebenso günstige gewesen al» die de» Vorjahre» und gestatten die Bertheilung einer Dividende von 6 Proc. Durch die Belebung de» Getreidegeschäst» in den letzten Monaten de» Jahre» — der Getreide-Import von Rußland hat sich gegen da« Borjahr fast verdoppelt — wurde die Bank in die Lage versetzt, wenigsten» zeitweise ihre Mittel tm Couto-Eorreut- Verkehr in größerem Maße lohnend zu verwenden, die Umsätze in Rimessen- und fremden Wechseln, sowie Sorten — russischen Noten — wesentlich zu heben und dadurch die aus die Ziaterträge so un günstigen Einflüsse de» andauernd billigen Beldstaude» autzugleichen. Die Bank ist von Verlusten nicht verschont geblieben «ad der Vor- stand hat e» für geboten erachtet» mit Rücksicht ans die unsicheren Zeitverhältnisie dem Conto Dubio au» dem dietjährtgen Gewinn 91677 .4l zuzusühren; dasselbe erscheint nach Abschreibung sämmt- licher Verluste mit 155 OM im Credit der Bilanz. Der Rein- gewinn von 215694 soll wie folg» vertheilt werden: Reserve- sondS 10 632 .41, 6procent. Dividende für 3 OM OM ^l Aktien 5000 Stück 4 36 ^tl — 180OM Tautiäme au den AusflchiSrath 10 631 ^», Tauliöme an Direction und Beamte 10631 ^l, Ueber- trag ans 1888 3798 ^l » Pose«. 10. März. Die heute abgehaltene Generalversammlung der Posen«» Proviuzial-Acttenbauk genehmig«! die Be» »Heilung einer Dividende von 5'/, Proc. Die vier antscheidendcn Mitglieder de« AussichtSratb» wurden wiedergewählt. Franksurt a. M.. 10. März. Die Börse «nd Effecten- Societät bleibe» heute wieder geschlossen. *— Die Frankfurter LebrnS»ersicheru»g»-Gesell- schast vertheilt 8.6 Dividende, dir Frankfurter Rückver sicherungs-Gesellschaft 4^0 ^l, der Deutsche Phönix 114 .6, die Frankfurter Trambahn 9Proc. Z Während in dem Proeesse gegen den Lommerzlenrath W. Born in Dortmund da» Gericht auf Grund der Gutachten großer Bankfirmen. denen zufolge vielfach Depot» ange- griffen werden, ohne daß sich der Bankier der Straf- barkeit seinerHandlnngSweise bewußt sei, den Angeklagten »nr z» 7 Moiiaien Gejängniß ohne Ehrverlust vrrortheilt Hot. ob- wohl seine Unterbilanz 6 700 MO und dir unterschlagenen Depot« 4000M ^4l betrugen, hat am 8. März da» BreSlaner Land- gericht den Bankier LH. Brieqer au» Breslau, welcher bei einer Unterbilanz von 469 OM an Depot» 133 784 nnterschlaqen hatte, zu dreijährigem Gejängniß und z» fünf Jahren Ehrverlust verurtheilt, „damit e» dem Angeklagten fühlbar ge macht werde, wie moraliicv «nd strafrechtlich verwerflich und der- dammenswerth seine gcichältliche Handlungsweise gewesen ist". Auch der Staatsanwalt hatte betont, daß eine strenge Bestrafung«!« so niebr geboten sei, wenn die Verpfändung von Depot» seiten» kleinerer Bankier« wirklich Usance geworden sei. Mannheim. 10. März. Der AuisichtSralh der Rheinischen Lreditbank schlägt die Bertheilung von 6 Proc. (wie 1886) Dividende vor. *— Nürnberg-Fürther Ludwigsbahn. In 1887 wurden 1502 211 P-rlonen befördert, d. i. 12 816 mehr o>» tm Vorjahr. Aus dem Personenverkehr wurde» 242558^1 (plus 2901), au» dem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder