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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-14
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1888
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tz ILS8 ausgrheade Belastang geübt wird, de» Lftizelne» »»Verl beschweren kann". Die qrvndliyltche Ovpositioa »egen die ReicdS- fiaantpolitik weidete sich bekanntlich schon bit jetzt gegen da» Be. streben, ans dem Reiche den Eiozelflaaien und aut diesen den Tom- munea Einnahmen zuzusübrcn; die Notbwedigkeit einer derartige, Finanzpolitik scheint in den, Erlaß noch weitergehend betont zu werden, alt es bi-ber geschehen ik. Daß daS warme nnd dabet praktisch» Interesse de« neuen Herrschers sür alle Bildung-- und Kunst-Intcreffen in den, Erlaß Ausdruck sand, war zu erwarten. Wer etwa geglaubt hätte, daß Friedrich NI. das .Farlamenlartsch« Regierungs'yltem" in Preußen und Deutschland etnzusühren trachten werde, der wird tick sehr enttäuscht sehen: in den» Eingehen aus Einzelheiten ist dar Programm de- neue» Herrschers beinahe per- söultcher alt da», womit sei, Borgänqer als Prinz-Regent nnd König vor du» preußische Volk trat. Es ist so wenig wie d e Ansprache König Wilhelm'- vom 7. Januar 1861 von einem Minister gegen» gezeichnet, eS ist ebenso, wie diese cs war. eine Kundgebung eigener Herrlcher-Aruadsätze, wie eS der Bedeutung der Krone bet uaS ent- spricht. Aber der Kaiser schreibt an dca Fürsten BiSm.rck: „Zur Äerwirkllchung dieser Meiner Absichten rechne Ich aus Ihre so »st bewiesene Hingebung und aus die Unterstützung Ihrer bewährten Er fahrung." Es »st nicht zu bezweifeln, daß vor der Veröffentlichung dieser Worte Fürst Bismarck sein- Bereitwilligkeit erklärt hat, Reichs- kanzler und preußischer Miaisterpräsiaeut zu bleiben. Ob ebenso aus die Mitwirkung oller übrigen Mitglieder deS preußischen SloaiS- ministerium» gerechnet wird, da- geht au- dem Erlaß nicht hervor. * Dir wiederholen nachstehend dir beiden in Rede stehenden Aktenstücke, welche wir gestern nur noch in unsere Stabt- aosiogr ausnehmen konnten: An Mel« Volk! Aul Seinem glorreichen Leben schied der Kaiser. In dein vielgeliebten Daler. den Ich beweine, und um de» mit Mir Mein Königliches Hau» in ticssieni Schmerze trauert, verlor Preußen- treue» Volk seinen rubmqckrönten König, die Deutsche Ration den Gründer ibrer Einigung, da» wieder» erstandene Reich den ersten Teulschen Kaiser! Unzertrennlich wird Sein hehrer Name verbunden bleiben mit aller Größe de» Deutsche!, Vaterlandes, in testen Neu- Begrünrung die ausdauernde Arbeit von Preußen» Bolk und Mrsten ibrcn schönsten Lohn gesunden hat. Ii>de„, König Wilhelm mit nie ermüdender landerväter licher Fürsorge da» Preußische Heer auf die Höh« seine» ernsten Berufe» erhob, legte Er den sicheren Grund zu den unter Seiner Führung errungenen Siegen der Deutschen Massen, au» Venen die nationale Einigung hervorguig. Er sicherte dadurch dem Reich« rin« Machtstellung, wir sie bis dahin ledcS Deutsche Herz ersehnt, aber kaum zu erhoffen ge wagt hakte Und >oa» Er in heißem, opservollem Kampfe Seinem Volke errungen, da» war Ihm beschieden, durch lange Frieden», ardeit mühevoller RcgierungSjahre zu brscstigru und segens reich zu söivetn Sicher in seiner eigenen Kraft ruhend, steht Deutschland geachtet im Rathc der Völker und begehrt nur, dr» Gewon nenen in friedlicher Eutwsi.'eluiiz scoh zu werben. Daß dem so ist, verdanken Wir Kaiser Wilhelm, Seiner nie wankenden Pflichttreue, Seiner unablässigen. nur dem Wohle de» Vaterlandes gewidmeten Thatigkeit, gestützt aus die von dem Preußischen Volke unwandelbar bewiesene und von allen Deutschen Stämmen gethcilte opsersreuvige Hin- gebung. Aus Mich sind nunmehr aste Rechte und Pflichten über» gegangen, die mit der Krone Meine» Hause» verbunden sind und welche Ich in der Zeit, die nach GolleS Willen Meiner Regierung beschieden sein mag, getreulich wahrznnehmen ent schlossen bin. Durchdrungen von der Größe Meiner Aufgabe, wird e» Mein ganzes Bestreben sein, da» Werk in den, Sinn« sort- zusühren, in dem e» begründet wurde, Deutschland zu einem Horte de» Frieden» zn machen, und in Uedcreinstim» mung mit den Verbündeten Regierungen, sowie mit den ver- sdssui'gSmäßigen Organen de» Reiche» wie Preußen», die Wohlfahrt deS Deulschen Landes zu pflegen. Mütem getreuen Volke, da» durch eine Jahrhunderte lange Geschichle in gulen, wie schweren Tagen zu Meinem Hause gestanden, bringe ich Mein rückhaltlose» Vertrauen entgegen. Denn Ich bin überzeug», daß aus dem Grunde Ver untrennbaren Verbindung von Fürst und Volk, welche, unab hängig von jeglicher Veränderung im Slaatenleben, da» unvergängliche Eibe de» Hohenzvllernstamme» bildet. Meine Krone allezeit ebenso sicher rubl wie da» Gedeihen de« Lande», zu besten Regierung Ich nunmehr berusen bin. und dem Ich gelobe, ein gerechter und in Freud wie Leid ein treuer König zu sein. Gott wolle Mir Seinen Segen und Kraft zu diesem Werke geben, dem fortan Mein Leben geweiht ist! Berlin, den >2. März 1888. Friedrich HI. Erlast Er. Majestät deS Kaisers and Königs an den Retrbökanzler «nd Präsidenten des LtaatSnrinisteriunis. Mein lieber Fürst! Bei de», Antritt Meiner Negierung ist e» Mir ei» Ve- dürsniß. Mich an Sie. den langjährigen vielbcwährtcn ersten Diener Meine» in Gott ruhenden Herrn Vater», zu wenden. Sie sind der treue und mulhvolle Rathgeber gewesen, der den Zielen Seiner Politik die Form gegeben und deren erfolgreiche Durchsührung gesichert hat. Ihnen bi» Ich und bleibt Mein Hau» zu warmem Dank verpflichtet. Sie baden vaher ein Recht Vor Allem zu wissen, welche» die Gesichk»p»nele sind, die für die Haltung Meiner Negie rung maßgebend sei» sollen. Tie Verfassung»- und Rechtsordnungen de» Reiche» und Preußen» müssen vor Allem in der Ehrfurcht nnd in den Sitten der Nation sich befestigen. E» sinv daher die Erschütte runqe» möglichst zu vermeiden, welche häufiger Wechsel der Staat-einrichtnngen nnd Gesetze veranlaßt. Tie Förderung der Ausgaben der ReichSregierung muß ine festen Grundlagen unberührt lasten, aus denen b>Sher der preußische Staat sicher geruht hat. Im Reiche sind die versastiing-mäßigeii Rechte aller ver bündeten Regierungen ebenso gewissenhaft zu achten wie die de» Reichstage»; aber von Beiden ist eine gleiche Achtung der Rechte de» Kaiser» zu erheischen. Dabei »st im Auge zu belialten, daß kiese gegenseitigen Rechte nur zur Hebung der öffentlichen Wohlfahrt dienen sollen, welche da» oberste Gesetz bleibt, und daß neu hcrvortretenden. unzweifelhaften nationalen Bedürfnissen stet» in vollem Maße Genüge ge leistet werden muß. Die notbwentige und sicherste Bürgschaft sür mizesiörte Förderung dieser Ausgaben sehe Ich in der ungesibwächten Erhaltung der Wehrkraft de» Lande». Meine? erprobten Heere» imd der iiusblühendcii Marine, der durch Gewinnung über seeischer Besitzungen ernste Pflichten erwachsen find. Beide müssen jeder,-it aus der Höh' der Ausbildung und der Voll endung der Organisation erbalte» werden, welche deren Rubin begründet hat unk welche deren scrncre LeistungSsähigkeil sichert. Ich bin entschlossen, im Reiche nnd i» Preußen die Regierung in gewissenhafter Beobachtung der Bestimmungen von Reichs- nnd Landesverfassung zu fübre». Dieselben find von Meinen Bcrfabren ans dem Throne in wciser Eikenntniß der unab weisbaren Bedürfnisse und za lösenden schwierigen Ausgaben de» gesellschaftlichen und staallichrn Leben» begründet worben und müssen allseitig geachtet werden, um ibrc Kraft und segens reiche Wirksamkeit brlbälige» zu löuiien. Ich will, daß der sc»t Iadrbunderteu in Meinem Hause heilig gebastene Grundsatz retigibier Duldung auch ferner allen Meinen Unlertbanen, w-lcsier Religionsgemeinschaft and welchem V-kei'.ntniüe sie auch angehören. zilmS chntze gereiche. E»> Jeglicher unler »önrn steht Meinem Herzen gleich nahe — haben doch Alle gleichmäßig in dm Tagen der Gefahr »brr »oüe Hingebung verrührt. Einig mit de» Anschauungen Meine» Kaiserliche« Herrn Vater», werde Ich warm alle Bestrebungen unterstützen, welche geeignet sind, da» wirthschastliche Gedeihen der verschiedenen Gesellschaftsklassen zu heben, widerstreitende Jnlereflen der selben zu versöhnen und unvermeidlich« Mißstände nach Kräften zu mildern, ohne doch die Erwartung hervorzurusen. al» ob es möglich sei, durch Eingretscn de» Staat» allen liebeln der Gesellschaft «in Ende zu machen. Mit den socialen Fragen enge verbunden erachte Ich die der Erziehung der Heranwachsenden Jugend zugrwandte Pflege. Muß einerseits eine höhere Bildung immer weiterer» Kreisen zugänglich gemacht werden, so ist koch zu ver meiden, daß durch Halbbildung ernste Gefahren ge schossen. daß LebenSanspriiche geweckt werden, denen die wirthschaslliLen Kräfte der Nation nicht genügen können, oder daß durch einseitige Erstrebling vermehrten Wissen» die erziehliche Aufgabe unberücksichtigt bleibe. Nur ein aus der gesunken Grundlage von Gottesfurcht in einfacher Sitte aufwachsentc» Geschlecht wird hinreichend Widerstandskraft besitzen, die Gesabren zu überwinden, welche in einer Zeit rascher wirthsisiaftlicher Bewegung, durch die Beispiele bvchgeslcigerlcr Lebenssühruiig Einzelner, sür die Gesammlheit erwachsen. E» ist Mein Wille, baß keine Ge legenheit versäumt werde, in dem öffentlichen Dienst» dahin einzuwirken, daß der Versuchung zn unverbältnißmäßigem Auswande entgcgengetreten werde. Jedem Vorschläge finanzieller Reformen ist Meine vorur» theilosreie Erwägung im Voran» gesichert, wenn nicht die in Preußen all bewahrte Sparsamkeit die Auslegung neuer Lasten umgehen und eine Erleichterung bisheriger Anforde rungen herbeisühren läßt. Die größeren und kleineren Verbänden im Staate ver lieben« Selbstverwaltung halte Ich sür ersprießlich. Dagegen stelle Ich e» zur Prüfung, ob nicht da» diesen Verbänden ge währte Recht rer Skeiieralislageli, weiche» von ihnen ohne hinreichende Rücksicht aus die gleichzeitig von Reich und Staat ausgehende Belastung geübt wird, den Einzelnen unverhällniß' mäßig beschweren kann. I» gleicher Weise wird zu erwägen sein, ob nicht in der Gliederung der Behörden eine vereinfachende Aealerunz zu lässig erscheint, in welcher die Verminderung der Zahl der Angestellten eine Erhöhung ihrer Bezüge erwögt.chen würde. Gelingt e». die Grundlagen de» ft.altiche» und gesellschaft lichen Leben» kräftig zu erhallen, so wird e» Mn zu beson derer Genugibiiung gereichen, die Bliith», welche Deutsche Kunst und Wissenschaft in so reichem Maße zeigt, zu voller Entsaftung zu bringen. Zur Verwirklichung dieser Meiner Absichten rechne Ich aus Ihre so oft bewiesene Hingebung und aus die Unter stützung Ihrer bewährte» Erfahrung. Möge e» Mir beschieden sein, dergestalt unter cinmälbigem Zusammenwirken der ReichSorgane. der hingehenden Thütigkeit der Volksvertretung, wie aller Behörden, und durch ver trauensvolle Milarbeit sämmtlicher Elassen der Bevölkerung Dculschland und Preußen zu »eueu Ehren in friedlicher Ent wickelung zu führen. Unbekümmert um den Glanz rubmbringender Großtbaken. werde Ich zufrieden sein, lvsi», dereinst vo» Meiner Regie rung grsagt werden kann, sie sei Meinem Volke wohilhäiig, Meinem Lande nützlich und dem Reiche ein Segen gewesen! Berlin, den 12. März 1888. Ihr wohlgeneigter Friedrich NI. Leipzig, 14. März 1888. * Ueberau» wohllhu-nd in dem schweren Leid, da» die deutsche Nation betroffen, ist die all gemeine und innige Tkeilnahme de» gesammten Auslandes an unserer Trauer. So zahlreiche, warme und cinmülhige Kundgebungen der Theiliiahme sind niemals dagewesen und wären bei keinem andere» Ereigmß denkbar. Die Hobe Verehrung, die Kaiser Wilhelm weil über Deutschland hinaus genoß, kommt in diesen Kundgebungen zum ergreifenden An-diuck. Nicht nur Fürsten, Lander und Völker, die in besonder» innigen Be ziehungen zu Drulschlanv und seinem Kaiserhanse stehen, wie Oesterreich, Italien und England, haben un» ihre warmen und aufrichtige» Tbeilnabmebezengungen zugesandt, auch i» Länder», wo die Lolkostimniung keineswegs freundlich gegen Dculschland zn sein pflegt, niie Frankreich. Rußland, Dänemark, sind in kiesen schweren Tagen herzliche unk tröstliche Worte un» zugesanvt worben. Kaum irgendwo gab sich ein Mißklang kund, der u»S hatte verletzen können. Die Presse aller Länder und die Traucrknndgebungen zabl- reicher öffentlicher Körperschaften in aller Wett wann kaum minder warm in der Anerkennung der Herrscher- und Menicbenlngenden de» httmgegangcneii Kaiser» al» m Teulsch- land selbst. Ueberall habe» die Parlamente bei der TodeS- tiinke die Sitzungen ausgcsctzt. E» wirb auch dem deutschen Reichstag, sowie er sich wieder versammelt, obliegen, össentlich für riese erbebenden Beweise der Theilnabme seinen und des deutschen Volke» Dank abziistatte». Die Kundgebungen an» alle» Ländern ver Welt entsprangen nicht allein Ver An erkennung der liebenswürdigen und ebrsurchterweckcnde» Eigen schaften de» geschiedenen Kaiser», sondern auch der U-ber- zeugnng. daß er der sicherste Hort de» Weltfrieden» gewesen, de», Gesiib! de» Tanke» sür die Treue, mit der er diese» hehre» FriedenSamlcS gewaltet. E» liegt durchaus kein Grund vor, zu befürchten, daß jetzt die Hoffnungen aus Erhaltung deS europäischen Frieden» geringer geworden seien. Sie sind in der Gesinnung de» neuen Kaiser» Friedrich und seiner Rathgcber ebensowohl wie in der ganzen Natur de» deutschen Voikc» begründet, und in den Beziehungen der Mächte kann sich durch den Thronwechsel nicht» ändern. Aber da» hoho ehrwürdige Alter gab dem entschlafenen Kaiser eine Stellung imtcr den Nationen ver Wett, wie sie naturgemäß jüngeren Nachfolgern nicht von Anfang an zusällt. Der Verlust, den Europa, die Welt in dem unvergleichlichen Ansehen diese» greisen Herrscher» erlitten, kam ungeiucht in allen ton zahl reichen Beileirskunvgebungen von auswärts zum Ausdruck. * Die bereit» telegraphisch gemeldete Miltbeilung der .Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" über da» Befinden des Reichskanzlers lautet wörtlich: „Von zuverlässiger Seite gehl un» die MiNbeilnng zu. daß der Reichskanzler sich in Folge der Aufregung der letzten Tage in einem scbr ange griffenen Zustande befindet. Der Verlust seine» langjährigen Herrn hat den Kanzler nicht nur seelisch tief ergriffen; leider bat sich auch wieder da» alte Venenlriden eingestellt. Mit Rücksicht daraus bat Professor Selnveninger ,» sür angezrigt erachtet, den Kanzler gestern au» seiner Fahrt „ach Leipzig zun, Empfang Sr Majestät de« Kaiser» zu begleiten. Ruhe »ins thunlichstc Beschränkung der Geschäfte sind nach Ansicht de» Professor» dringend geboten." * Einer Meldung au» Sofia zufolge find die bulga rischen Regier,uigekreise lebr deprimirt, da verlautet, daß zwischen Rußland und der Türkei schon eine Verständigung über Maßregeln rnr Beseitigung de» Prinzen von Ecburg bestehe. » * » ' E» machte in Pari» in gewissen streiken einen pein lichen Eindruck, daß die Kam»: er aus die Kunde von dem Tore de» Kaiser» Wilhelm ihre Sitzung nicht ausdod. Man erzählt, die Reg,er»mg hätte im Hinblick aus da» Er- rigniß die Prätedenzsälle erforscht und io Folge vesseu be schlossen. e» der parlamentarilchen Initiative anh-iin zu gebe«, die Sitzung ausbedco zu lasten oder nicht. Paul de E a ssaguac tadelt diese Haltung und bedauert, daß die srauzäsische Deo- treliinq e» an einer Rücksicht fehlen ließ, welche bei dem Tob« de» Kaiser» von Rußland, de» König» von Italien, Pin»' IX. und sogar Gar,bald»'» beobachtet wurde. „Von dem Besiegte» o, den Sieger gerichtet, bitte diele Hul- d'eung einer ge»,firn Größe uib Erhabenheit nutzt «»«Lehrt. Sie Hütte t» auch weniger de« Tobten und dem deutschen Volke gegoltr» ak» dem uroen Herrscher, welcher ste durch die Unparteilichkeit, de» Lact, säst die Sympathie verdien» hak, die er sei« unserem Miß geschick zu verschiedenen M-k-n uu- bezeigte. Ter Kammerpräsident batte wobl daran gedacht. Über e» gevrach ihm au dem nöthigea Mutb. Im Bespräche mit eioem Abgeordneten der Neckte,i, des wir nenneu küaoieo. sagte er mit rührender Einfalt: „Ich wollte den Vorschlag mache», die Sitzung ouizuhebeu, denn da- dätie mir aus deu ou-wärtigen Sernrer» genützt. Aber da ich wußte, daß Goble« den Aurrag bekämpfe» würde, eutlnelt ich mich." In dieser ebcu so angeschmiukleu als undiplomatischen Sprache läßt sich vie Anmaßung und die Beschränktheit de» edrenwrrike» Herrn Flequet vollauj erkenne». Die Republik allein wird die Verantwortung iür diese» neuen Bewci- schlechter Erziehung und Mangel- ca Tuet tragen." * Dem englisch«». Unterhaus« wird demnächst eine Vorlage über die Rettung von Menschenleben aus See zu geben, die dem Vernehme» nach eine gründliche Inspcclion aller Leb.-nSreltungSapparatc an Bord von Schissen anordnen unv Vorschlägen wird, daß da» HandelSamt eine Eoninnssivu ernenne, welche ein Reglement mit Bezug aus die Art und die Zahl der an Bord der verschiedenen Gattungen von Schissen zu führenden LebcnSrettuogSavvarale auSarbeiten soll. Diese Commission wird au» l5 Mitgliedern bestehen, von denen die Schisssrheder, die Tchiss-bausirmeii. die Schiff- sahrt-Erverten. die anerkannten seemännischen Vereine «>.v Lloyd» Register je drei ernenne» sollen. * Der Orden der .Knight» of Labor" hat eiue neue Niederlage erlitten, indem der von den Leitern desselben in Unterstützung der streikenden FraLtzugVediensteten ver Philadelphia und Neading Eisenbahngcsclischaft angeordnete Streik der in den Kohlengruben ver genannten Gesellschaft beschäftigten Arbeiter damit geendet bat, daß die letztere,, die Bedingungen de» Direktorium» der Eisenbalingesellschast an genommen und die Arbeit wieder ausgenommen haben. Der Barwand de» AnSstande» der Bergleute seiten» der Erccutiv- behörde der „ArbeitSrittcr" war ei» vollständig ung-rechl- sertigter. Tie Bergleute, welche durch den siebenwöLigcn AuLsland in die bitterste Noch gerathcn waren, erkannten end lich daS Thörichte ihre» Beginnen». Wie unklug und zu ihrem eigenen Schaden die Arbeiter diesmal wieder gehandelt, gebt auS den Verlusten hervor, welche sie durch den Audslanv erlitten. Ter Streik der Frachtzug-Bedieiistcten der Reading- Balm begann End: Tecember vorigen Jabres und waren an demselben 2500 Mann, deren turchichnittticher täglicher Lohn 2 Dollar» betrug, belbeiligl. Dieser Streik, welcher übrigeiik noch ondauert. obwohl die Stellen der AuSsiändige» täuast besetzt sind und sür die letzteren keine Aufsicht vorhanden ist, jemal- wieder von der Gesellschaft in D eist genommen zu werde», bat, wie die „New Yorker Handels-Z iluiig" mitlbeilt, den belheiligten Arbeitern an v'rlorcnen Löanen bi» heute die Summe von circa 275 066 Dollar gekostet. Tie Koblen gräder der Gesellschaft, 26 066 an Zahl, begänne» den Auestand am l. Januar er. Nimmt man an. daß der durchschnittliche Wocheiiverdienst pro Mann 16 Dollar» betrage, so baden die Streike! während ihre» siebenwöchigen Feiern» ca. li»6006 Doll, verloren. Rechnet man zu diesen Beträgen de» Bertnst, welchen die in den Hohvsen beschäftigte» Arbeiter infolge der wegen KohlenmaugetS erfolgten BetriebSeinstellung erlitten habe», der sich aus ca. 286 606 Doll, an Löbnen bclansen dürste, sowie denjenigen, welcher dem Publicum im Allge meinen durch die auS dem Kobtengräbersirci? rcsiiltirende Dertheuerung der Kohlen erwachsen, der mit 760 006 Doll, gewiß nicht zn doch veranschlagt ist. und nimmt man Vie durch den AnSstand venirsachle Einbuße der Neading-G-'sell- schast auf l 066 666 Doll. an. so ergicbt sich, daß der ursprüngliche Streik der Frachtzug-Bedieiistetei» mit feinen Eonsequenzen den mittelbar und unmittelbar daran Be- theiligten zusammen einen pecuniaireri Schaven im Betrage von 626 666 Doll, zilgesügt hat. Z» gleicher Zeit geht auö dieser Auistellu'.ig hervor, daß die Arbeiter bei diesem Streik, wie gewöhnlich, den größten Verlust erlitten haben. * I» Guayaquil, Ecuador, bat da» Volk den bischöf lichen Palast mir Steinen bombarvirk uns d.:S Han» de» bischöflichen Anwalts angegr'ssen. wobei durch die Polizei 5 Personen gelödtet und llt schwer verwundet wurden. Ter Büches Bozo balle nämlich, wie man der „Vossischen Zeitung" an» Lima, vom 28 Januar, schreibt, sür die Zeit einer Reise mit der Diöeesa'.iverwaltirng einen spanische» Piiester betraut, welcher seine Tbaligkett niii einem Strajvcrsahren gegen einen Domcapilular begann. Dieser lehnte die GerickUSbarkeil de» BiSIl»im»verm:serS ad und wandle sich an da» Obergericht der Provinz, da» sich al» zuständig erklärle und die Berufung annahm. Diese „Einmischung" de» weltlichen Gerichtshofes veranlaßte den Stellvertreter de» Bischof» zu einem gehar nischten Proteste, ocr seine», Urheber eine Geldstrafe von 20 Sucre» (ungefähr 65 ^k) und eine DelcidiaungSklage zu zog. Nun schleuderte der Priester gegen die Mitglieder de» OdergerichlSbosc» und gegen den Domcapitiilar. der die welt liche Gerichtsbarkeit angcrnsen batte, die „große Excommuni- cation" und ließ sie i» allen Kirchen Guayaquils nach dem Hochamte verlesen. Ta» erregte allgemeinen Unwille». Nach oer Beerdigung der Erschossene» zog die Menge vor da» RegierungSgebäude und verlangte stürmisch die Absetzung de» Polizciches», der den Beseht zum Feuern gegeben batte. Der Gouverneur kam dem Verlangen nach uns versprach eine strenge Untersuchung. Trotzdem sanken am Abend abermals Zusammenrottungen vor dem bischöflichen Palastc. wie vor dem Hause de» PolizeichesS statt, die unter wilden Ruse» wie: „Nieder mit de» Psassen!" verwüstet wurde». Ter BiStbumS- venveser flüchtete aus rin Kriegsschiff, während fein RccktS- beistand und der abgcsetzte Polizeichcs raS Gesängmß abzcsührl wurden. Zur parlamentarischen Lage. Berlin, 12. März. Der Reichstag wird voraussichtlich Montag. IS. März, feine Sitzungen wieder ansnehme» »nd man ist der Meinung, der Schluß der Session werde am daraussolgendc» Tage statifinven. Die LaudlagSsession wird durch den Tod Kaiser W Ihctm'S eine unerwartet: Ausdehnung insofern erfahren, als die Verfassungsänderung hinsichtlich der Legislaturperioden im Herrenhause erst in nächster Woche ans die Tagesordnung gesetzt werken kauu. Unter anderen Umständen märe dicö unmittelbar nach der dcsinitiven Abstimmung im Abgeordneten haus: geschehen und die verlastungSmäßig: Frist sür die Sch'.ußabstimmiing wäre sonach früher eingetreten. Nachträglich ist nun auch noch derEom miss ionsbericht über den Antrag Lobren, betreffend die Brodta^en. erstattet von dem Abg. Haupi. erschiene». Die Eommisnon bat bekanntlich einen wesentlich veränderten Gesetzentwurf vorgeschlagen, wonach die Bäcker unv Brodberkäufer ver pflichtet flirr, die Verkaufspreise des BrodeS nach Kilogrammen durch einen Anschlag zur Konntmß de» Piitlicnnw zu bringen. Beim Marktverkauf und Hausirhandel ist da» PreiSverzeich- niß rinansgesordett dem Käufer vorzuzeigeii. Brrd darf nur in GcwrchtSgiößen von 1, ty', lcz u. f. w. scil- gebalten werden, und jede» Brod muß m»k der Angabe de» Gewicht» versehen sein. Aus Erfordern ist dem Käufer da» Bros vorzuwiegen. ES ist natürlich keine Aussicht, daß der Gegenstand »och in dieser Session zur weitere» Veralhnua im Plenum kommt. Preußischer Landtag. Herreutz«»» kt. Sitzung vom >2. März. >«<tz i» diesem Haulc ist bente v-r Besuch ein »ogeiv0hiil,ch zahl- reicher, die Versammlung trägt selbstverständlich auch äußerlich einen feierliche», tieserntzen Lliorakler. d>e Herren erscheinen sämmtlich im Trauerkleid«. v elsach mit den Innen von dem Hochleligrn Herrn ver liehenen OrdenSa:i-zeichnu»q»n. L'e Tribünen >u L ebenfalls von eurer Vrriammlur» >« Irmierkteidung voll besetz:. » Am Miiitstrrtische haben lange vor Begtn, der Sitz»»» dir VAnlster v. Pottkomer, Maybach uud vr. ffrirdbrrtz Platz genommen. Außerdem stutz die Geh. Obrrrrgler»»g«rätht Y-Iftlr, und Haase arwesr»d. Lkäsioeut Herzog v. Ratibor eräffnet dle Sitzung um 1 Uhr 22 Miauten mit der Verlesung folgenden Schreiben-: Berlin, de» 9.Mäe, 18LS. Dem ktaat-miaisterium liegt die schmerzliche Lslichl ob. tz-nr Herreahaote die amtliche Mitlheiluag von dem Heine Morgen am st,S Ukr ersolgie» Ablrbca Sr. Mojestäl d-a Kuiters »nd KSniz» Wilkelm zu machen. Die prru'.isLe Krone ist damit aus Se. Ma,es:äi KSuig Friedrich III. übergegaiiaen. Ta» SiaalSminislermm beehrt sich, Ew. Durchlaucht Abschrist eine- heute aus San Remo eingegangenen Telegramm« Seiner Majestät beifolgend zu übersenden, und knüvft hieran dar rrqeb-nste Ersuchen, dem Herrenhaus« vo» dieser Miltheilueg gcsälligft Kenntoiß geben zu wolle». Da- StaatSaiiaisterio«. lsttz) Fürst v. B>«rnarck. An den Präsidenten de» Herrenhauses, Herzog v. Ralibor, Durchlaucht. Da- Telegramm lautet: Neich-kauzler Fürst viSmarck. verlt». In dem Augenblick tiefster Lraner um den Heimgang Seiner Majestät LeS Kaiser- uud ttänig», Meine» gelübiea Herrn Vaters, svrechc Ich Ikuea wie drm Siaat-Mt>iike>1um Meinen Dank sür die Hingebung und Treue auS. mit welcher S:e Alle Demselben dienten, und rechne aus Ihrer Aller Beistand bei der ichwrreu Aufgabe, die Mir wird. Ich reise am 1Ü. Morgen« uack Berti». (gez.) Friedrich. Präsident Herzog von Ratibor: Meine Herreol Sie haben Alle die oificiell» Mittbeilung «et,Sri, die ich mir erlaubt Hobe, im Aufträge de- StaalSministcriums Ihnen mitzutheile». Worte sind zu schwach, am den Schmerz za schildern, der ausere Herze» erfüllt beim Heimgänge ansereS AllerguLdigstc» Herr», den Schinerz, welcher i» ganz Deutichland, lm ganzen Vaterlande, ich möch:- lagen in der ganzen Weli seinen Widerhall gesunden hat. Se. Mojeliäi unser Aller gnädigster Kai er, unser vielgeliebter Herr, der Dieder- bcgründcr de- deutschen Reiche», der Stolz der deutsche, Ration, der sieggrkröute Held ist nicht mehr! Beuge» wir un- in Denmiü vor dem Willen Holte», in dem uasere Hoffnung ruht, und gestärkt durch da- Vertrauen in die Zukunft, tm Hinblick aus iiiiseren jetzt regierenden Allergnädigsteo Kaiser und König Friedrich lll. Mächte <8olt Ihm gnädigst seinen Beistand verleihen, inägc er Ihm Schutz gewähren, damit Seine tbeure Sejuodheit siile kiäitige uud er dem schwere» Aniie, welche- Ihm uberkomme» iM nach seinem Willen u> er-rüter Pflichttreue Nachkommen kau». Meine Herren! Sie werke» mir mir einverstanden sem, wen» ich Sie vttic, heut« von geschäftlichen Angelegenheiten de- Hause» Ab- stand zu nehme» und e-- mir zu überlassen. Sie zur »ochsten Sitzung besonder- e»azuladen. Ich bitte Sir aber, mrr aad den, Präsidium die Ermächiigung zu ««heilen, Tr. Majestät »nserem jetzt regierenden Allergiiädigtie:, Herrn die Gesühle der treueste» An- känglimiut und Ergebung mündlich a»s>prcchea zu dürfe» »»d dazu von Allerl.ö.t>s1dcinselben die Erlaubniß zu erbitten. Ich glaube, daß Niemand von den Hrrrea Widerspruch dagegen erhebt. Ich »ehrw an, daß da- Hau- mit meinem Vorschläge ein- verstandei, ist, daß von de», Präsidium diese Ermächtigung erbeten wird. Ich bitte Sie ober, schon beute unseren Gesüdlc» der Treue und Anhänglichkeit an unsere» Bllergnädigstea Kaiser Mid Köniz Au-vruck zu geben, indem Sie mir mir riostimmer» t» de» Rus: Le. Majestät unser Lllergnädigsier Kaiser und König Friedrich lll, er lebe hoch, hoch nnv immer vochl — Ich schließe die Sitzung. Tie Mitglieder de- Hauses stimmen begeistert tu die Hochrufe ein. Auch aus der Tribüne de- Abgeordnetenhauses ertäne» Hoch- ruje. DaS Publicum aus den Tribünen hat die Worte Lei Piäsi- dritten stehend entgegengenomniei». Schluß 1 Uhr 26 Mt». Hochwasser. * Ueber daS in ganz Deutschland austretende Hochwasser liegen beute folgende Nachrichten vor. Dresden, 13. März. Dl- Hochwasser der Elbe war i.n Lause d-S gestrigen Tagcü in stetem, wen» auch langsamen Steigen begriffen Ten höchsten Wajserstand erwartete man sür Ldrat- N ltbr mit ca. 4 m über Null. Dir trnden Fluide» d«< Strome.', die sich rauschend durch die Psekter der Brücke» zwängten, boten ein imposante- Schauspiel, welch«? zihtreichr Zuschauer aagezoge, hatte. Oberhalb der Äugnftu-brückt hon« sich der Strom autzerhalb seiner User ein breites Terrain erobert, dr bedeck» den Elbaaal a»d dl: Terrasscnuserstraße vom Eldbcrg bw über da- Terrasseathor und ans dem rechten User den größten Tdeil der Thiäneuwiese. Unter Wasser standen terner: Der Lleiuadlog-rungsplatz unterhalb de: Albertbrücke, der ganze Leinpiad, »er Altstädtcr Packhoseqnai, di: Elbktsenbah» zum Au-lcknsjung-platze am linken User, der Nrustäriec Packbos unterhalb der Marieubiück', da- Neustädter llter bi» an den ÄolaiSgarren, dle Ablagerung-vlätze bis zum L>acke'schrn Bad: und durch Staawaffcr in der Prießnitz die Ääricn der Dneßnitz- kraß:. In den durch Eiauwaffer b»dr bten Straßen der Friedrich- st'adt, sowie der Wil-druffer- und Pirnaische» Vorstadt war man gestern Nachmittag mit der Antuüre und Bereitlrgiing des Rothe lückeninaterialS zum Gebrauche sowie theilweise auch bereii- »nit dem Ban von Brücken selbst beschäftigt. Mit dem stetig wachsenden Hochwusser stieg natürlich auch die Gefahr einer Ucberichwcmmung der Kcllerrättme in mehrere» Straße» de: Pirnaische» Vorstadt, der Oftraallee re. und man begann daher schon in den Borinilliig-stunden an den bedrohte» Stellen mit der Räumung. Beschränkt sich letztere ta der Hauptsache auch ou: aus Genußmitlel und Fenerung-mal erialien, so ist doch immerhin damit manche Unannehmlichkeit verknüpft, schon weil die zu bergen den Gegenstände mangels eiilsprcchcsber Ersatzrünme zumeist nach den Dochregionca transportirl werden müssrn. Ein ganz besondere- Amüsement schien den zahlreichen Krähen der gestrige schwache Eis gang zu bitten. Die kecken Thiere setzten sich ans die Eisschollen und gondclleu seelenvergnügt bis zur AugustuSbrücke, wo sie wieder anssloqen und die Waffersahrr von Neuem autralen. Die könlgl. Wafferbaudirecilon veröffentlicht folgende Nachrichten über da» Hoch wasser: Pardubitz: 12. März 8 Uhr Vorm. 338 cm über Null; BrandeiS: 13. März 10 Udr Vorm. 264 cm über Null; BudweiS: 11. März tt Uhr Abend- 180 ew über Null, starker Ei-gang; Prag: 12. März 6 Ubr srüh 356 cm über Null; Melttick: 12. März 12 Uhr Mittag- 46>> cw über Null, ei-frei; Lcitnieritz: 13. März 12 Udr Mittag- 386 ew über Noll. Eisgang beendet; Aussig: 12. März lO Uhr Vorm. 470 cm über Null; Bodenbach: 12 März 7 Uhr srüh 438 cm über Null: Schöna: 12. März l2 Uhr Mittags 418 cw über Null, eissrci; Schandau: l3 März 12 Uhr Mittags 406 ew über Noll, schwacher Ei-gang; Pirna: l2. März 13 Uhr Mittag- 368 cm über Null, schwacher Ei-gang; Dre-dca: 12. März 6 Uhr srüh 365 cm über Null, 1 Uhr Nachm. 339 cw über Null. — '/,8 Uhr Abends erbielten wir nachstehende Meldungen: Prag: 12. März 8 Ubr früh 346 cm über Null, seitdem Stillstand, Zn. flösse ebenfalls Fall; Pardubitz: 12. März 4 Uhr Nachm. 360 cw über Null, in» Steige»; Lcitnieritz: 12. Mürz 6 Uhr Nachm. 408 cm über Null; Bodenbach: 12. März 1 Uhr Nachm. 472 cw über Noll; Dresden: 12. März 4 Uhr Nachm. Sö2 ew über Null, 7 Uhr Nachm. 366 cm über Null. Wurzen, l2. März. 2er Wasterstand der Mulde betrug am Sonntag srüh 6 Uhr 274 cm über Null. Weitere» Steigen tst zu erwarten. Die Wiesen in der Muldenaue bei den Dörfern Venn., w tz »nd Grubnitz. Püchau re. stehen unter Wasser. Die Stob! Trebsen am linken Mukdcnufer ist odqesperrt von ihrem am rechten User gelegenen Bahnhöfe der Muldentbalbaha. Li» a» die erst vor einigen Jahren neuerbaute schöne Brücke stoßend« Niederung von ca. 200 w ist überfluthrt. Letztere Lolamität wird fast bei jedem Hochwasser leobochtet, so daß schließlich die Brücke wird verlange« werde» müssen. -l— Altenbarg, 12. März.' Der hiesige» „LandeSzeltunz' wird an» Kahla »ater den» gestrige» Datum folgende« geschrieben: Leit dem Jahre 1817 bot die Saale keinen so hohen Wasserstand erreicht al- heute. Vom frühesten Morgen an n>ar die Saalbrücke von Zuschauern dich» besetzt. Dem Auge bol sich ein großartige-, schaurige- Bild — — nicht« als Wasser — — da- ganze Laalibol ist blitzblank wie ei» Spiegel. Da« Schützen- bau» nebst Schirßhalle. die sog. Gerberhänser ». a. stad nur mittelst Nahnes zu erreichen. Im Ro'engartr» (ein Vergnügung-local vnier- bald der Saaldrücke) steht da« Wusser in den Gastzimmern. Große Baumstämme und sonstige» Holz kommt massenhaft angcschwommcn. Bedeutenden Schoden hat auch ein hiesiger Zimmermooo erlitten, vo» deffea Arbrittplatz da» Wasser eiue Meage der dort lagernde» rät »er wrgqrschwemmt hat. viä Nachmittag» 4 Uhr roor da« Wasser stet« IM Strigeo begriffe». and bei dem anhaltend«, Regen ist ein Rückgang nicht zu ermatten, aber di» Möglichkeit li^tt nah», ",.ß über Nacht eia weitere- Steige» erfolgt Ja de» benachbarten Orte» GrofteuterSdors und Naschha»seu dobe» di« Hnaahacr der «» der Saale gelegene» Gehöft« da« Vieh >m« de» Gbälle» bringen müstra In Großpürschütz an» Oelknitz find gleich- fall» die der Saale nächitgelegene» Häuser überschwemmt. Der Landroth Geh Reg.-Roth Grrstenbergk ist heute Nachmittag mit dem Vmirath Schirhatg a»« Rckba hier ri»getroste», »» dl- vrrgl. ,, brfichitge». Der Bervhr «s de. fiskalische» Brücke» ».
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