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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-14
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1888
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WEWMDMWWV Zweite Seilage rum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^-74. Mittwoch den 14. MLrz 1883. 82. Jahrgang. Larlhago heute und ehemals. Nach»»- »rr»«e» „Im Staube liegt Carthago, ka«u erblickst am Strand Du Trümmer seiner Hoden Bauten" — also singt der Dichter de< „Befreiten Jerusalem", und Jedem, der von der Seeseile aut in den Soff von Nun» hineinsLhrt. vorüber an jener altclassilchen Stelle, von der aus die Pbönicier dereinst die halbe Welt b> hrrischlen, wird die schmerzliche Wahrhei. dieser Brise klar. I» der That — nicht» ist vom punischen Car- thago, von dem Carthago Hamilkar'- und Hannidal'«, übrig geblieben alt Staub. Ob Davit Recht hat. wat er in seine» ^icurrions änns ln MckltorranSo" von dem Philosophen Chateaubriand erzählt, der 1807 sieden Wochen in Tunis verlebte, ohne dat Feld von Carthago besucht zu haben, weil er sich die „historische Stimmung" nicht verderben wollte, kann aus seine Wahrhaftigkeit hin schwer untersucht werden. Die Tbatsache ist jedensall» unbestreitbar, tag der Anblick der LMmmersiälte jener großen Wclldcherrscheria immer eine arg» Enttäuschung hinterläßt. Carthago ist beute von Tunit aut schnell and bequem mittelst der nach Marsa, einer villeggiatur de» Beh». füh renden Eisenbahn zu erreichen. In der Nähe von Marsa liegt ein Hügel, den viel« Archäologen — so Beuib in seinen »koruUe» b Önitbsgo^ — sür die Stätte der Byrsa, der C>» tadeüe de» punischen Cartbag», halten. Diesen Hügel, der 1830 vom Bey an Frankreich abgetreten wurde, krönt «ine kleine, recht dürftig autschauende und böse vernachlässigte Capelle, die König Vom» Philipp zu Ehren de» heiligen Ludwig errichten ließ, welcher im Jahre 1276 wäbrend seine- unglücklichen Kreuzznges gegen Tunis an dieser Sülle, wa« hii »risch freilich durchaus nicht nachzuwciscn ist, gestorben sein soll. Die Capelle ist ein ganz unbedeutendes Gebäude, da» vber der Tbür die pompbasle Inschrist trägt: „Iwuis küilippa, Kol ckes k'ran^alr, a SiffgZ cs monumout so l'an l8tt rar la plaoo, ou erpira lo roi 8t. l-oul», eon alsul" In dem sehr hübschen und wohlgepflegken Garten, der die kleine Kirche, von einer Mauer emgesch! offen, umgiebt. sowie in einem zu einer Art Museum uwgewanbeltrn Nebengebäude befinden sich zahlreiche Marmorfragmente von Slawen und Säulen, alte Votivtaseln, Reste von größeren Mosaikarbcitrn und Aehnlichc» mehr, Funde, dir zweifellos durchweg au» dem Carthago der römischen Epoche stammen. Auch eine ziemlich reichhaltige Sammlung alter Münzen, unter ihnen pbvnirische und griechische, doch keine au« der vandalenzeil. »st daselbst vertreten. Wunderbar schön ist di« Aussicht vom Hügel de« heiligen Ludwig über da- in dunkelster B'äue sich auSdehnende Mittel- meer und tondrinwärt» Uber dir melancholische, fernhin nur von nebelhaft umzogenen Hügelketten begrenzte Ebene, au» der die weiße» Hänsermassen von Tun»» hervorragen. Auch von der Topographie des alten Carthago kann man sich, wenn man den Mommsen tm Kops hat. von hier au» rin ungefähre« Bild entwerfen. Di« Stadt zog sich läng« de« Golf» bin, drffen zahlreiche Klippen und Ünlwsr» ihr nach der Sccleite zu genügenden natürlichen Schutz gewährten. Die Süvsront Carthago» bespülte der seichte tunesische Landsee, den nur eine schmale Erdzunge vom Golfe schied. Die beiden EiubuLtuugrn an dieser Stelle, zwei Becken von geräumiger Ausdehnung, bildeten den Doppelhasen der Stadt, von Venen der nördliche al» der alt« Handelshafen, der zweite al» der ehemalige Krieg-Hasen gilt. Zwischen beide» Häsen erstreckte sich die Stadtmauer, die den KriegShaskn völlig umschloß. Außerhalb der Stadtmauer lag — an der Stelle de» heutigen Marsa — di« Boistadt Megara oder Magalia, die eine besondere Nmwallung besaß und da» Bucn Netiro der Neichen und Vornehmen war, auf der gegenüberliegenden Sp'tze der Halbinsel aber, bei dem Dorse Kamart, dir Gräberstadt Alle drei Städte, die Alt-, die Vor- und die Gräderstadt, füllten zusammen die ganze Breite der Landspitze au». Da. wie erwähnt, die meisten bedeutenden Archäologen — DaviS au-genommcn — in jenem Hügel de» heiligen Ludwig, aus dem man zu allem liebe, fluß. um jedwede Nachgrabungen in archäclogischem Inlereffc unmöglich zu machen, auch noch rin geistliche- Seminar erbaut hat. mit ziemlicher Bestimmt heit die Lage der berühmten Byrsa Carthago» erblicken wollen, so ist er für eine Orientirung der ehemaligen Lage der alten Stadt von größter Wichtigkeit. Die Bhrsa war bie Burg Carthago», und zwar war dieselbe nach den Angaben der Archäologen Düreau de la Malle und Beulü kein einzeln stehende» Gebäude, wie die Akropolis zu Athen, sondern umsaßle mit seine» gewaltigen Mauern ein ganze« Gewirr von Befestigungen, Palästen und Tempeln, war also eine sörmliche C>tadelle»stadt. die den ganzen Hügel umgab, der zur punischen Zeit wahrscheinlich noch umsangrcicher alS heute war und erst durch die naturgemäß rrngetretenen Bodrnverättderungen im Lause der Jahrhunderte verkleinert worden ist. Da» Hauptgebäude der Bhrsa bildete eia riesenhafter Tempel, der zu römischer Zeit kein Aekkulap geweibl wurde und den auch die römischen Historiker, wie Liviu», Appiaa und Strabo, in ibren Beschreibungen de» punischen Carthago bereit» al» Aerkulaplempcl bezeichne». Es steht fest, daß dieser Tempel die Mitte de« Plateau- eingcnonimen hat; da sich indessen an dieser Stelle heule leider bie halb zerfallene Lukwig»-Capelle mit ihrer fast ironisch klingende» Denkschrift befindet, so hat man zu umsangreichcren Nachgrabungen noch nicht schreiten können — eine in Wahrheit bedauernSwertbe Tbatsache. Nur einige Mauerreste hat Beulö bei seinen Nach sorschungen. wenige Schrille von der LudwigS-Capelle ent- jcrnt, entdecken können, Tusssteinrcste, die er für Trümmer der ehemaligen Umsaffuiig-mauer de» AeSkulaptempcl- hält. Auö» von dem Tempel selbst sind vereinzelte Baufraameut« an» Tageslicht befördert worden, die bei der Zerstörung de» römischen Carthago von der Höhe dev Hügel« hinobgestürzt sind und mit einem dort gelegenen Palaste verschüttet wurden. Welcher altphönirischen Gottheit dieser berühmte Tempel, da» Nationalbeiligthum der alten Punier. in da« sich bei der Belagerung Carthago» durch Ecipio Asricann» die letzten Tapsrrn, unter ihnen auch Ha-drubal'« heldenhafte» Weib mit ihren Kindern zurückgezogen hatten, geweiht war, ist eine Frage, über die viel gestritten, die aber trotzdem noch nicht entschieden worden ist. I» Rücksichtnahme auf die Tbatsache, daß die vllrömischen Geschichtsschreiber — von denen der älteste Strabo, bunvertsünszig Jabre nach der Zerstörung de« punischen Carthago lebte — diese» Tempel» stet» al» de» Heiligtbum» de» AeSkulap erwähnen, hat die Ansicht, er sei der Gottheit EsLnitl» (E'mun, Aschmon) geweiht gewesen, viel Anbänger gesunden. Eschmün war einer der acht -adiren oder Paläken*), der pbönicischrn Hauptgvltrr, und mit dem römischen AeSkulap identisch; al» einem Sonnen- gölte war ihm da» Pferd hrilig. al» dem Heilgotte der Nachtschatten. Die erwähnte Ansicht bat indessen auch idre Gegner gesunden, und zu den erbittertsten derselben zählt» der verstorbene Asrikasorschrr Baron Heinrich Malyan. Der Letztere behauptet, unsere» Erachten» nach mit Recht, daß die Römer eriabrungSmäßig bei Au»legung fremder Eulten mit größtem Leichtsinn z» Werke gingen und daß sie vor Allem in Bezug auf di« pbönicischrn Götter neben anderen falschen Aussaffongen sich insofern irrten, al» sie in jedem, ») Die echt Kadire» »are» ursprünglich die Gntt-ette» der alle» GekaSger a»s Sem,»«; der erst, »nblr, Hirt Lhnlor und »erde «, «GM» »U «a« »tzcha» «redtt. »le Htz«^e«rr »miiU«, die «Mre, k^kUbuIen Wxbmn» H. „Mludee de« Utzth»«". durch eine Schlange wie ihr AeSkulap symbolisirten Gott hrrn eigenen Heilgott zu erblicken vermrinlen. Dir Schlange, di« bei den Pböniciern »u allerhöchster Verehrung stand (vergl. MUater: Religion der Carthager), bildrde indessen rin Symbol ast aller pbönicischrn Götter, nicht nur de» Eschmtl» allein. )aß Eschmün der eartbagische Hauptgott gewesen, wird aber auch de«halb zweifelhaft, «eil sich von seiner Verehrung, be» vnder« aus den zahlreich ansgefundencn Bciivtasrln. nur geringe Spuren entdecken lasten. Diese Ehrentaselo nenne» au»nabm»!o» die Nomen zweier anderer pun,scher Goltdeite», de» Baal Ammon und der Thanit. Die Göttin Tbanit Grabkammera auSzebrochru und tu die Wände derselben tiefe Oefsnungen gegraben, die zur Ausnahme der Leichen dienten. Ganze Generationen ruhten an diesem Orte de» Frieden», der i» seiner melancholischen Traurigkeit in seit» samem Contraste zu der von wildem Leben durchlobten See stadt gestanden baden muß. — Gegenüber dem kvioffalen äußere» Umfange und der Koben Bedeutung Alt«8ar»hagoS muß e» naturgemäß doppelt befremdend wirken, daß die vorhandenen Trümmer so über aus geringfügig« sind; Rom. Athen und Jerusalem, Baby on und Ninive sind wie Carthago mehrmals von Grund au» ,»noß dei allen asiatischen Völkern seit uralten Zeiten al» , zerstört worden, und trotzdem erregen ihre herrlichen Denk» Verkörperung de» Lrben«pr>ncip» höchste Verehrung, denn die male noch heute Bewunderung. Da» völlige Verschwinden Astarte der Syrer, dir Melitta der Babylonier, dir Anahid s Carthago» von der Oberfläche der Erde ist denn auch noch der Armenier war völlig identisch mit ihr, und da sie »m aus ander« Faktoren al» allein aus die Zerstörung-wutd der ursprünglichen Streuend,rnst dir Venu» brzeichnete. so mag auch der Dienst der paphiscken Venu» und der rphefischen Diana au« ihr hervorgegangrn sein. Den Namen Tbanit hatten di« Sidonirr ihrer Havptgöttin gegeben, und Sidonir, waren die im sechzehnten Jahrhundert vor Christi den ersten Stein zur Gründung Carthago» legten. Die Colonie. die von den Sidoairrn Kamde genannt wurde, verfiel, aber auf derselbe« Stell« gründeten achlhundert Jahre später au»- >ewariderte Palricier von Tyiu» eine nrue Stadt: Carthago Dir Tyrer verehrten den Baal") Ammon oder vielmehr ren mit ihm identischen syrischen Gott Makar al» oberste Gewalt und stellten ihre neue Stadt unter dessen Schutz, und lo wurden denn dirHauplgottheiten der beiden Geünbercolonien Carthago». der stdoittschen und der lyrischen, auch dir Hauptgotthelten de» punischen Carthago. Al» sehr intercffanle«. hierher gehörige» Moment sei noch erwäbnt, daß in der sadelhasken Grünkenn de« lyrischen Carthago, der flüchtigen Königstochter Dido oker El'ffa. jedensall» auch die allsyrischr Astarkr, da- Urbild der Thanit. zu erkennen ist. Einer dieser beiden großen Gottheiten, dem Baal Ammon oder der Tbanit. mag der sogenannte Ae-kuloptempel aus der Byrsa angrhvrt haben — eher jedenfalls als dem unbedeuten dere» Kabiren Eschmün — und da die Thanit zugleich die Schutzgöllin der Stadt war. so möchten wir glauben, daß ihr jener hrrvorragenbste Tempel aus der cartbagischen Akro polis geweiht worben war. Er war mit wundervoller Pracht eingerichtet, und sechzig Marmorstufen führten, wie AppianuS erzäbtt, von seiner Höbe herab. Oestlich vom Ludwig-Hüget liegt eia alte» arabische» Fort, welche» von hier a»S da» Meer beherrscht. Eine Anböhc von etwa zweitausend Fuß LängenauSdebmmg. mit dem Meer« parallel lausend, schließi sich an da» Forl an, und diese» ist der Ort, den der Archäologe Davi» entgegen der Ansicht aller übrigen Forscher aus diesem Gebiete für den Urplah der By»sa bält. Zweifellos standen auch hier zahlreiche Tempel und Paläste, wie die ausgesunbenen Trümmer bezeugen. viel leicht ist sogar an dieser Stelle der Wecheplatz deS Baal Ammon zu suche». Außer den schwachen Uedrrresien eine» großen Ge bäude», dir DaviS sür eine Basilika auS der christlichen Epoche bält, und einer Ruin« von rundlicher Form, die ein römischer Tempil gewesen sein mag (DaviS hal au- ihr ei» BorralhS» Han« reronstruirt). sinken sich unweit der genannten Hügel» die sogenannten „Eisternen", die brsterbaltensten Ruine» Carlhago». die einzigen großen Baute«, die »och beute von dem ehcmaligen Neichthum und der gewaltigen Ausdehnung der meerbeherrschenven Stadt beredte» Zrugiuß ablegen. Die Cisternen bestehen au» achtzehn säst vollkommen erhaltenen, einander parallel laufenden Gewölben von je etwa sechzig Schritt Länge und dreißig Schrill Breite; einige derselben sind mit Kuppeln überdacht, während steinerne Wendeltreppe» vcu den Seilengängen au» in die Bassin» binobsübre». U ber den Ursprung und die ehemalige Benutzung dieser gigantischen Gewölbe kann man kaum im Zweifel sein. Offenbar waren sie Sammelorte für Regenwaffcr, wa» auch schon anS de» zabl- reichen gemauerten Rinnen und Canälen hervorgchl, bie von den Höhen ringsum in die Reservoir» hinabgcleilet worden sind. Die alten Punier hatten keine Aquätucte, waren also auf Cisternen angewiesen, und auch die Römer ninßlen sich »och über anderthalb Jahrhunderte nach der Eroberung Carthago» mit Cisternen begnügen, ehe Hadrian sich in den, nach seinem Namen benannten riesenbaften Aquädncl ein Denkmal schuf, VaS — sechzehnhunderl Jabre überdauernd — noch beule sieht. Die Bauart der erwähnte» Cisternen weist aus römischen Ursprung hin, indessen ist cS wohl zweifellos, daß die Fundamente auS punischer Zeit sra>»i»e,i. Die berühmten Häsen Carthago» bilden in ihrer heutigen Verfassung — Maltzan vergleicht sie etwas drastisch mit Enkenvsüpe» — durchaus keine SebenSwürdigkeit niebr — interessant stob sie aber trotzdem, da diese versumpften Wasser becken die einzigen Localitäte» teS altcarthagischin LtadlplanS sind, deren Lage ganz »»vcrkennbar ist, die sehr ausführlichen Beschreibungen der römischen Historiker mich vollkommen aus die beide» Buchten paffen. .Die Seebäsen-, so erzählt AppianuS (VIII, Cp SS), .batten eine solche Lage, daß man von einem in den ander» bineinsegeln konnte; ker Eingang zum Meere war siebzig Fuß breit und mit eisernen Ketten geschloffen. Der erste (vorterste) Hasen gehörte den Handels leuten. Der innere enthielt eine Insel, dir, wie die Häfen selbst, von einein hohen Ouai umgeben war. Die Insel lag nach bei» Eingänge des HasenS (sie ist heule zu einer Halb insel geworden) und zwar in einer solchen Höhe, daß der hier postirte Admiral (der Meer-Suffet) Alle» sehen konnte, wa» immer aus offenem Meere geschah." ... Die Ein richtung dieser Häsen muß nach den Berichten der alten Schriftsteller eine ungemein prächtige gewesen sein. D-e Ouai» waren mit Marmorplatte» belegt; vo» ibne» au» ragten bewältige Mauern in ka» Wasser hinein, welche die Häfen in je zweihunderlzwauzig Zellen lheillen jede Vieser Zellen nabn, ein Schiff aus. Nach der Onaiseite zu öffneten sich die Mauern und waren hier von Säulen Hallen eingefaßt, unter denen die Verkäufer ihre Bazare aus geschlagen hielten. Zwischen beiden Häfen zog sich dir Stadt- mauer hin. Welch' gewaltig» Mauer aber war die»! Au» Niesenquaderu zusaminengesügt. halte sie eine Höbe von fünfzig und eine Dicke von dreißig Fuß. Sie war hohl und enlbielt in ihrem Innern gigantische VorralbSkammern, die Ställe sür die Pferde der Arme« und die Krieg»- elrphanten und Quartiere sür zweilauseod Fußsoldaten und viertausend Reiter. Ueder die Mauer hinan» ragte bie Byrsa, die panische Akropoli», mit ihrer Natioi-olheilig- keil und dem schimmernden Gewirr ihrer Paläste und Tempel. Reich genug muß Alt-Eorthago an Tempeln ge wesen sein! Die Tbanit, der Baal Ammon, Eschmün. der syrische Makar oder Melkarth, dessen Heiligtbum in der Unter stadt stand. Moloch, der seine alljäbilichen Menschenopfer ver langte. später auch infolge der Berührung der Punier mil den Griechen hellenische Götter wie Apollo. Demeter und Persephone, di« beiden letzteren dir Hauptgvtlinne» Swillen» — sie Alle besaßen prunkvolle Weihrstätte« io Earlhaqo. Die Punier selbst waren al» praklische« Handel-voll freilich ungeübt im Kunsthandwert, aber sie verstanden «». fremde Künstler heranzujiehen, dir ihre Stadl schmücklen. Die Paläste der Reichen standen in Megara, der Vorstadt Earthago«; hier stiegen au» üppigen Gärten phantastisch wundersame Bauten empor, in denen alle Schätze, di» der damal» bekannt« Erdball zu spendeu vermochte, anfgebänst »arra. Ieasett dieser villrurolonie dehnt« sich di« Netropoli», die Lodtenstadt, a,«; t» de» spröde« Kalkboden wurden Menschheit zurück,usührrn. Appian erzählt freilich, daß bei dem schauerlichen Bilde der ersten Eroberung durch die Römer Scipiv selbst ,n Tbrklnrn auSgebrochrn und klagend die Verse Homer'» gesprochen haben soll: ..Einst wird kommen der Tag. da dir heilige Älio» hinsinkt» PriawcS selbst und da» Volk de» lanrenkundigen König»" — und der Geschichtsschreiber Orosiu» berichtet» daß die Römer nicht nur alle Gebäude dem Boden gleich gemacht, sondern auch da» Gestein zu Sand zermalmt hätten: »omni inneoli lapicks in palrorom comminato" (Oror, lliit aäv. pagau, I-ilr IV, 23). Da» »st indessen sicher eine etwa» über- rriedcne Behauptung gewesen, denn Kaiser Augustu» ließ hundert Jahre aach der Scipionischen Z rstvrung die Stadt wieder ausbauen und verwendete dazu da» unter dem Schult liegende Material. Da» Auznsieische Carthago soll »ach de» Berichten der Zeitgenossen da» punische an Pracht und Glanz noch über« treffen haben; al» der Lankalenlönig Genserich e» »41 nach Elnisti eroberte, barg r» jedenfalls unermeßliche Schätze in seinen Mauern, die Belisar, der Feldherr de» ostrv,Nischen Kaiser» Justinian, bu der drillen Eroberung der Sladt im sechste» Jahrhundert zum größte,, Tbeile mit nach Byzanz übersührle. ((kroeopius: as dello Vaoäalico, l^id II. 3.) Doch auch unter der verheerenden H rrschasl der Byzantiner war Carlhago nicht zum Untergänge zu bringen, und selbst die arabisch« Siurinflutd. die — 673 unter den» Khaliscu Hassan und 678 unter Muss — über die alte P»»ie>stabt hniwegbrauste. konnte sie nicht gänzlich zerschmettern, denn noch >m Jabre llb3 besuchte der berühmte spanisch-arabische Geograph Ecrisi Scheriff die klassische Stätte und weiß in seinem große» Werke von den Wundcrbauten Carthago» zu berichten. Erst jetzt begann der allmSlige Verfall der Stadt in Folge eine-unbeschreiblichen Raubsystem-, da- vo» Europa auSging Carthago wurde gewissermaßen als herren lose« Gut belrachtet. besonder« war e« Italien, da» ganze LchifsvladUiigen de» kostbarsten Mai-rial- an Marmorquäkern. Säulen und Mosaiken vo» dort entführte. Ein zeitgenössischer Schriftsteller ist Augenzeuge gewesen, baß noch vollkommen erl-alte», Tempel und Paläste in Stücke zerlegt und auf Schiffe verpackt worden sind; r» ist bekannt, daß di« Pisancr sich rühmen, ihr berühmter Dem sei allein au» karthagischem Material erbaut worden. Die Palermttaner. Benetianer und Genuesen beraubten Carthago seiner letzten Reste, und wa» noch übrig geblieben fern mag, schleppten die lunisische» Bey» und ibre Minister in ihre Paläste. Aber trotz der erste» Enttäuschung. KV e>» Besuch de» Felde» von Carlhago ge wöhnlich mit sich bringt, läßt sich ein eigenartige« Gefühl erhebender Weihe nicht dannen, wenn man längere Zeil an dieser «ltehrwürdigen Ställe verweilt und den Gevankeiiflug in vergangene Jahrhunderte zurücklenkl. Dann zaubert uns wob! die Phantasie au» wehendem Stau«« bie alte Punier« stadt in all' ihrer Herrlichkeit wieder empor, und an unserem geistige» Auge ziehe» sie vorüber jene heldenhaften Gestalten, deren Namen gleichbedeutend sind mit ganzen Eroiken: Hamilcar Barka», Hannibal und Carthugo» letzter König, der unglückliche Gclimer. Feovor von Zobeltitz.^ 1 „A-I" G b«. für «E Sachsen. * Leipzig, IS. März. Die mündliche Reifeprüfung im königl. Gymnasium fand unter Vorsitz de» H.rrn Rcelor Pros. De. Richter al- sür diesmal bestellten königl PrüsunaScommiffar am V . >0. und 12 März statt. Säinind l»che 32 Oberprimaner erhielten da» Neffezeugniß. und zwar einer mit der Censur I, 8 mit Id, 4 mit II a. 4 mil II. 8 mit II d, S mit III». 3 mit IH. Außerdem bestand noch ein Zngewieseuer die Prüfung. — Pros. vr. Berahardi» Oberlehrer am hiesigen königl. Gvmnasium, welchem unter Derleibung de» Ecneector likel» die Leitung de» in der Entwickelung begriffenen königl. Gomiiasium» zu Schnceberg und der damit zur Zeit noch verbundenen Nealclaffen vom l. April d. I. bis ausWcitereS übertragen worden ist. wurde am ll. März von Herrn Geh. Schulralh Vogel für diese- Amt verpflichtet. * Leipzig. 13. März. Von der dritten Strafkammer deS hiesigen königl. Landgerichts wurden in den gestrigen Hauptverhandlungen verurlveilt: l) der Handarbeiter Franz Ratzenberger hier wegen Diebstahl» zu 1 Jahr 8 Monaten. 2) der Hailkarbeiter Eeuard Hermann Kunbt auS Roitzsch wegen Diebstahl- zu b Monaten Gesängniß. — Nu» Eutritzsch. l2. März, wird un» geschrieben: Am geftrigeu Toaulag Lälare konnte endlich unsere Kirche an deren Erneuerung seit dem 18. Juli v. I. gearbeitet wurde, wieder ln «ebranch genommen werden. Der kirchlich gesinnle Tdeil unserer Einmoduerschasl halte sich längst aus diese» Festtag gesreut, aus den allerdings durch die Trauerbotichusi au» unscim Ka>ler> hauie «in «rüber schollen geworien wurde, vormittag» '/.S ltt-r versammelten sich im Lchulvose die am Ehorgelang detbeiliglen Kinder, die Geistlichen, der Kirchenvorstaad und der zu unserer Freude erschienene Vertreter der Kircheniiispectioo, Herr Geheimer Regierung-rath Ainithaapimaan vr. Playmann, die Gemeinderath»- und Schulvorstand-Mitglieder, di» beim Baue betheiligt gewelrnen Baumelster und Gewerken, da» Lehrercoltegnim und eine Anzahl Glieder der Kirchengemrlnde. Rach Absingung de» Liederverir»: „Unlern Ausgang segne Gott" »c. setzte sich mUer Glockengeläut« der Frftzug noch der Kirche zu t» Bewegung. vor dem Eingang» derselbe», woselbst sich ebensoll» eine groß« Anzahl von Kirchengängern ansqeftell» hatte, wurde Vers 1 de» L>rdet: „That mir ans die ichäue Morte" rc. gesungen, und hieraus öffnete der Orisgeislliche, Herr Pastor Jäger, im Namen de» dreieinigen Gotte» unter den Pialmworten , Gehe» zu seinen Thoren ein mit Danken" »e die Kirchilulr. Die besonder» eingeladenea Herren nahmen ans dem Altarplitz- ihre Eitze ein. Buch die übrigen Tiieilnehmer konnten alle Platz st,de», da oe» »u erwarienden An- drange« Wege» ein zweiter Gottesdienst sür Nachmittag angesctzl war. Ei, trendige» Ltaune, bemächtigte sich wohl der meisten Kirchenbesucher, al« dir einsoche, aber würdige und stilvolle AuS- schmück»»« nosere» alten Kirchlein» sich ihre» Blicken darbst D e beiden ernrn Ge>inge wurden zunächst noch »bne Orgel ou-gesührt. vom Altäre on« vollzog Herr Pastor Jäger sodann die Weihe der neuen Gegenstände (Orgel, Kanzel ec.) t» vorgeschriebe»» Weise. In seiner Ansprache gab derselbe, ausgehend von der vedentnng de» Sonntag» Lätae«. der Freude über dt'ie» sehnsüchtig erwartete Errlgnitz zndäwsi oerrdte, Aotbruck, stattet« Allro, welche durch »ertvdolle Sch,,k»nge» da» Werk mit lSrdern halse«, herzlichen Dank ab, gedachte ober nicht minder auch der traurigen Tbatsache, die in diesen Tagen aller guten Deutschen Herzen niederftimmt. Durch letzteren Umftnud werde e- auch gerecht- fettig« erscheine». «eu« »sch«, wie vselleicht erwartet wurde, dir vo» den Frauen n»d Inngsrauea de» Orte« geschenkte hellroide, sondern di« von einer in Leipzig lebenden Gäunrrtn »»irres Orte» gekittete schwarz» Altar» und Kanzelbekleidnag ausgelegt sei. Hierbei war», glttchtzttti, erwähnt, daß an «tnr» Eduntaa Lätar» der «rüder al- trener Ge-lsoraer hier wtekend» Gatt» brr Schenk,edett, sein« letzt, Prchcht »Hai««» habe Rn» ettsut, »er Gemeinde »»» «sie. Male dl« von Herrn Orgetbaumeifter Hstdebraad erbaute neue Orgel in frischen, kräsiigea Accorden. Mi» voller Andacht stimmte hieraus die Gemeinde wieder ein in da» bereit- vorher begonnen- Lied „Allein Gott in der Häh' let ghr" »c. Der verlrlnna der Sonn, i-g-rpistel iolgte sodann der Vorlrag der wundeirollea Baß-Arie au» dem Oralottum ,.P Nil,'.«", in bekannter meislerhasler W ise avSgesühr» durch Herrn Vpernsänqrr «. D. E. Hersich. Nach dem Gesang de« Hauvttiede« (Nr. Lütt de» LandeSgesangduche») bestieg Herr Pastor Jager d'e Kanzel, am von derselben dir erste Predigt zu halte«. Grund dr» Terte» Z. LS». S. 3 behandelte der geist. nua gemüilwolle Prediger da» Thema: „Galt heilige selbst unser Golicrhau»", und zwar sei er hier mit seinem Namen, seine» Angen »ad seinem Herzen. Hier» bet »abm der Herr Redner »ster» vcionlosiung, der Gemeinde die hmbolstche Bedeutung der verichirdenen Neuerungen an» Herz zu legen. De« Eibluh de« erhebenden SoNeSbirnste« dtldet» anher der angeordneten Bekanntmachung von dem Dodioichride» Er. Majestät de» Kaiser« Gebet. Gesang einer Molettr vo» 'eiten de« »>noer- chore«, Gemetndrqesang and 8eg»n»!pruch. Mägr da» hiesige BokieS- hau« in seinem neuen Gewand« auch sernerh» !ür nn» und uuiere Nachkommen eine Stätte reichen Segen» werde», wir e» dasselbe bisher icho» sür verschirdene Geschlechter gewesen Istl lWiederholt.) * Eutritzsch, 12. März. Da unsere neuhergestellte Kirche noch manchen wünschrnSwertben Schmucke» entbehrt, so war Ur nächsten Sonntag Nachmittag eia zrvßere» Kirchen» eonrert geplant, dessen Ertrag zu dem angegeben«, Zweck: verwendet werten sollte. Leider ist aber inzwischen die Trauerboischast von dem Ableben unsere» ehrwürdigen Neich-oberhaupte» eiagetroffen, und e» steht daher wohl zu erwarten, daß der Besuch de» Concerle» hierdurch beeinträch tigt werden dürste. Au» diesem Grunde hat man dasselbe aus den 1. Osterselertag verschoben. Daß bei dieser Gc- legciibeit nur Gediegene» geleistet werden wird, dürste au» den Namen der AuSsührenden zu ersehen fern. E» haben nämlich ihre gütige Milmirkung in Aussicht gestellt: F-Sulrin von Prtzoldt. Herr Hosopen,länger Dierich. Herr Professor Toltmann, Herr Organist Homeyer und eine Anzahl Mit glieder de- akademischen Gesangverein» „Arion". Außerdem werden in Frau Marie Herrsch und Herrn Hertzsch, von welchem unsere» Wissen» überhaupt die Veranstaltung auS- geht, auch hiesige bewährte Kräfte dabei lhäkig sein. (Wdh) * Eutritzsch, »2. Mär,. An der hiesigen Volksschule beginnen die diesjährigen Prüfungen am nächsten Sonnabend und erreichen ihr Ende am 24. März. An Stelle der für den 22 M. ii» Prüsung-pregramm vorgesehenen Geburts tagsfeier Sr. Majestät de» Kaffer» Wilhelm soll in sämmt- lickien Schulklassen eine kurze Gedächlnißseier sür den Heim gegangenen abgehalten werken. — Au» dem von dem Sck>ul- director erstatteten kurzen Schulder Lte sei Folgrnde« hervor- geheben: Da» Lehrerkollegium besteht außer dem Direktor au» lä ständigen, 2 provisorischen Lehrern und 4 Hilfslehrern E n 6. HilsSIchrer wird diese Oster» angestellt. Hierüber erthelle» noch 2 Lehrerinnen weiblichen Handarbeitsunterricht. Mil Einschluß der vorige Ostern schulpflichtig gewordenen Kmdcr betrug die Zahl der Ausgenommen«» im verflossenen Schuljahre 284, wogegen 87 Kinder ausgetreten sind. 2 Knaben mußten einer Besserungsanstalt übergeben werden und 6 Kinder starben. Gegenwärtig besuchen dir Schule >341 Schulkinder (674 Knaben und 670 Mädchen). Die selben erhallen in 29 Elasten 662 Stunden wöchentlichen Unterricht. Zur Enllaffnng gelangen diesmal 125 Eon- firmaiidei,, oder über 200 Änsänger sind bereit» wieder angemeldet. Im vergangenen Schuljahre kamen nur 10 060 Lcrsäunilnffe vor gegenüber >2 468 de» Vorjahre» Die Fortbildungsschule zählt in 4 Elasten N3 Schüler. 27 Schüler zogen im Lause de» Jahres z». 2l traten infolge Wegzugs au». Wegen ungerechlscrtigten Versäumen» der Unterrichtsstunden sind nur 4 ForlbilkungSschÜler zu be strafen gewesen, während Earcerstrrse gar »iebl in Anwendung z» kommen 1-raiichIe. Tie Eltern der Schulkinder, sowie alle Orl-cmwohiier werden von dem Berichterstatter dringend er sucht. doch im Verein mit der Schule nach Kräften dahin zu wirken, daß nicht so oft über ungebührliche» Betragen von Schulkindern ans Straßen unv Pläden, in Häusern unl Höse» Beschwerde gesnhrt werten niüffc. Hohenstein-Ernstthal. Im benachbarten MeinSdors fand man in der Nähe de» Echinidl'sch-n Gasthause» eine» Erfrorenen aus. In demselben erkannte man den 1843 in MeinSdors geborenen Slrumpswirkcr August Hcrrman» Keller Derselbe ist mulhmaßlich angetrunken gewesen, hat sich aus die Straße gelegt, oder ist zu Falle gekommen, bat sich nicht wieder zu erheben vermocht und ist in Folge kessen erfroren. T Plauen, 12 März. Um daS Andenken de» ver dienstvolle» Herrn Sckuldireclorü Carl Hvckner in unserer Stadt und insbesondere in seiner Schule immerdar in Ehren zu halten, will eine größere Anzahl hiesiger Freunde desselben, on deren Spitze Herr H Bald auf. Direclor de« Vorschuß verein», steht, eine Schuldirektor Höckner«Stiftung begründen, deren Zinsen, jedensall« im besten Sinne dieses edlen K'ndersreundeS, alljährlich dem Lchrercollegium der l. BczirkSschnle hier zur Verfügung gestellt werden, damit dasselbe arme Kinder in solchen Fällen unterstütze, wo weder bie Schule, »och die Armenbehörde einzulreten vermag Deshalb billeu die Unterzeichner eine» für morgen (13 März), den Todcvlag de» Herrn Höckner, annoncirlen Ausruf« alle dankbaren Schüler und treuen Freunde deS selige» Höckner, ibm zu Ehren und den arme» Kindern seiner Schule zu»: Segen ihre Gaben diesem edlen Zwecke widmen unv dieselben an den obengenannten Herrn Direktor Baldaus gelangen u lasten. — Ein hiesiger 32 Jahre aller Maschinenstickcr, ater von 5 Kindern im Alter von 30 Wochen bis zn 6 Jahren, wurde gestern Nachmittag vom Herzschlag getroffen und war aus der Stelle todt. Vor ungiffäbr 2 Jahren sank der Bruder desselben im gleichen Aller und Vater zweier Kinder an gleicher Ursache seinen Tob aus der Straße; der Later Beider ist schon seit Jahren fast ganz erblindet. v. Pirna. 12. März. In einer besonderen Sitzung ha! der hiesige Nalh den Beschluß gefaßt. Er. Majestät dem Kaiser Friedrich eine Condölenz-Adrrsse zu über senden. Ein feierlicher Trauer-GottleSdienst findet am Tage der Beisetzung AbcndS 6 Uhr statt. — Die leidig» Hochwasser-Ueberraschunq ist tie-mal ungemein rasch eingetreten. Bon der Diückcnstraße au« »ach der innere» Stadt ist der Verkehr nur millclst einer ausgestellten Slegerei möglich, wie ferner auch drr sogen. ..Zwinger", sowie rin Tdeil der Sch lflhor-Dorstavt im Lause de» heutigen Tage« unter Master gesetzt wurden. Die Bewohner der Überschwemm ten Wohnungen sind zu bedauern; wohitbuend berührt eS aber andererseits, daß Alle« geschieht, um den Betreffenden helfend beizuspringrn. Man glaubt im Allgemeinen, aus einen Stand von 4 m Uber Null rechne» z» können, wenn nicht erneute Regengüsse ein weitere- Wachsen vo» oben herein herbei- sübren. Don allen Seite» der Uiiigebung erhält Pirna leb haften Besuch, da eben das Schauspiel de» stark angeschwcllenen Elbstrome» eine bedeutende Anziebuug-krasl a»»übl. Dresden. Al» Freitag Vormittag di« Trouerkunde vo» dem Ableben Sr. Majestät de» Kaiser» in die Zweite Kammer gelangte und da» Hau» sich erhob, uni die Miltbei- lung au» dem Munde de» Präsidenten l»r. Haberkorn rnt- aegenzunebmen, verließ, wie die „Dr. N" mittheilea, der Abgeordnete Bebel mit den übrigen socialdemo kratischen Abgeordneten den Saal, ganz im Gegen satz zu dem Verhallen der socialdernokrati'che» NeichStag»- »ba,ordneten, welch«, soweit anwesend, sämmttich im Re,ch«taa erschiene, war« »ad stehend den Vorgänge» s« Hause b«t- »nhnkn».
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