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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-15
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.03.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 75. Donnerstag dm 15. MLrz 1888. 82. Jahrgang Sitzung -er Gewerdekammer. * Leipzig, 14. März. In der am gestrigen Nachmittag ab- gebaltenca öflentlichen Plenarsitzung der hiesigen Bewerbekammer ergriff vor Eintritt in die Tagesordnung der Vorsitzende der Kammer, Herr Lchlosserrbermeister O e hle r, da? Wort, um in tiefempfundener Ansprache de» Ableben» de- Kaiser- Wilhelm »u gedenke» »ad aus die Hoden Verdienste hinzuweisen, welche dem Kaiser einen unvergänglichen Namen in der Geschichte sichern. Zugleich drückte der Kammeivorsitzende den Wunsch au-, daß Kaiser Friedrich, der jetzt da- Scepter de- Reiches ergriffen, wieder Geiiesung finden wöge, um noch lange Jahre zum Heile de- deutschen Volke- die Regierung zu sühren. Die Kammermuglieder hörten die Ansprache de- Vorsitzenden stehend an «ad drückten ihr Einverständaiß mit den Worten desselben lebhaft aus. Durch Herrn Gewerbekammerserretair Herzog ersolgten hierauf Mstthe-lungen au» der Regi strande. Dieselben betrasen meist Gegenstände, welche bereit- in der Oeffentlichkeit bekannt sind, wie z. B. die Vermehrung der 10-Markstücke, sowie der 5-Mark- und 20-Morkschelne »c. Auch »heilte Herr Secretair Herzog den Beschluß de« Rathe« der Stadt Leipzig mit, wonach da- vermögen der aus- gelösten Tuchmacher-Innung (ungefähr 22.000 ^l) der Kammer als Uilerstützong zur Erbauung eine- Gewerbehause- überwiesen werdcn soll. Die Kammer beschloß hierzu, zum versalz der Auge- legenheit eine Lommission von drei Kammermitgliedern durch den Wahlausschuß ernennen zu lasten. Zun» zweiten Punct der Tage-ordnuag übergehend, erstattete zn- nächst Herr Lane-Nietzschmann Berich« über die Petition de» llanalvereinS zu Lindenou, die Wetterführung de- Elster« Saale-LanalS aus Staat-kosten beireffeud. Referent sprach sich sehr günstig über die bereit- bekannt gegebene Petition au- und die Kammer b-schloß einstimmig, dieselbe bei der köiugl. Regierung zn befürworten. Aus den Bericht de- vorgenauulen Kammermitgliede- beschloß die Kammer ebensallS, die Petitionen wegen Erhöhung de-Ein» gaug-zolie» aus Nähmaschinen zu befürworten. Zum letzten Punct der Tage-ordnuag, da- Gutachten über die Erhöhung de-Eingang-zolle- ausLeinenqarn betriffend, bemerkte Herr Laue-Nietzschmann, daß die Interessen der G-- werdtreibenden de- Kanimerbezirk- wenig von dieser Angelegenheit berührt würde». Trotzdem habe man ober geglaubt, ein hiesiges HandlungshauS um Auskunft angeden zu sollen. Diese ist in bereit willigster Weise ertheiit worden, und zwar spricht sich da» Handlung«, hau-, gestützt aut den Bericht auswärtiger Fadrikgeschäste, sehr ent» schieden gegen die Zollerhöhung au-, welche nur Tausende von Handwebern in bittere Noth verletzen würde. Referent schlägt de- halb vor. sich eine- besonderen Gutachten- zu diesem Punkte zu ei» kalte», dagegen die erwähnte Au«kuust dem königl. Ministerium de» Innern einsenden zu wollen. Diesem Vorschläge trat die Kammer einstimmig bei. Nachdem Herr Gewerbekammerserretair Herzog da- Protokoll sodann verlesen, wurde dir Sitzung hieraus durch den Vorsitzenden geschlossen. Lericht über Moden und Stoff-Neuheiten. Mittheilungea au- den Wochenberichten der „Leipziger Monat-schrisl für Texlil-Inbuftrie". (Verlag von Metzger, Willig, Marlin A Lo.) (Nachdruck ohne vorstehende Quellenangabe untersagt.) Roubaix ist eifrig damit beschäftig«, neue Mäntel flösse für den nächsten Winter vorzubereiten. Unsere Eonrurrenzsabrikaie (Elberseld) sind dieser Fabrikstadt insofern schon längst über, a>- sich deren Collectioaen schon comvlet in den Händen der großen Exporteure und an den großen Märkten befinden. Der Roubaixer Geschmack hat seine Eigentbümlichkeit behalte»; in dem Rahmen dies S immerhia vornehmen Geschmackes jucht er Neuheiten zu schaffen, denen man Eleganz nicht adsprechen kann. Wa- wir bi- jrtzi hiervon gesehen, wollen wir unseren geehrten Leser» mittheilen. Ter bekannte Ottomangrund, besten vorzügliche Au-judrung ja schon seit Jahren zu den bevorzugten Roubaixer Eigenihümlichkeilea ge hört, ist auch diesmal für sehr viele Neuheiten beibehalten worden, nur erblicken wir ihn nicht mehr in seiner monotonen Einsörmigkeit, sondern er wird gehoben durch hohe, in Seide au-gcsührte Relics. Arabesken oder Reliesblumenfiguren, ferner euch noch durch große, ebensallS in Seide hergestellte hochausliegende Tupsenniustcr. Wir erwähne» kurz der seidenen reichen Matielassös, mit Futter gearbeitet, an denen neu, nur die groben Muster, die man uns in Sireisensorm mundgerecht machen will, sind. AI- Neuheit bringt Roubaix die bekannte» Peaux de soie-Muster in Strahlen» u. s. w. Forme» in folgender Ausführung. Aus mattclasteartig-m und seidenem Ottomangrund sind die bekannten Peaux de soie-M >ster in Velour ausgesührt; namentlich, wo der malielassäarlige Fond in erhabenen Mustern zum Ausbruck kommt, heben sich die B lourzeichnungen recht gefällig ob. Roubaix biingt un- ferner matlkiasjöaitige Streifen zwiichen seinem Ltlomausond; auch diele Streifen zeigen un- Mattelassömuster mit Peaux de soie- Zeichnuiigen, in Velour ausgesührt, gemustert. Bielsache Anwendung Hai in Roubaix der Knoienslich gesunden und zwar in der Art. daß aul Fond, der ganz in dieser Art au-g führt ist, Velourmustcr an gebracht sind, oder aber, daß aus seinem Kamiiigarnarund sich Kuotcnstichiiiusler in Kreis-, Kugel-, Arabeskenmuslern befinden, die de» Grund säst ganz bedecken. Neu sind ferner ciäveari ge Stoffe und Streifen aus Kammqarngrund, oder aber ganz in der bekannien TraucrciLpe-Monier hergeftellte Gewebe; die bekannte» Eröv -Deisi-is liegen in glänzeuver Au»s»hrung aus dem Stoff aus. Ferner wurden u»S matte, in Leide ou-gesührte Essecie gezeigt, Pe„ux de ioie-Fenb ähnlich, alio ganz slumps gehalten, die Dessinirung bestand in hohe» ausliegenden Mustern, in glänzender Saliiidildung ausgesührt, und zwar dergestalt, daß zur Hebung dieser katinmuster letztere von Vclourrändcrn umgeben waieu; solchergestalt wurden handbreite Streifenmuster, die Streifen duich seine Belourlinien begrenzt, der- gestcllt, zwischen welchen die soeben genannten Muster meisten- in, au- Puncien gebildeten Strodlensormea, «reisen bestehend, ange- bracht waren. Alle die hier eben beschriebenen St -ffe, die un- einige Grundzüge der neuen Roubaixer Wiutermusterung darstelleu sollen, sind mit Wollsutter versehen, da« zwar recht «eich und sein, für »»seren Gebrauch aber noch etwa» stärker sei» köuutr. Li» anderer Genre, den Roubaix ausgeuvmmeo Hai, sind Himotaya- und Aaqora- stoffe, in seiner cashemireortiger Wolle hergestellt. Sie sind in Llreisensormen (auegeschoren) gemacht worden, sie zeigen ebensall« au-geschorene Arabeekenmuster oder bringen große, in ablchaltirten Tönen, erzeugte Brochs- und Arade-kenmuster, dir besonder- io hellere» Farve», in grau, mode, dann in goldbraun, dunkelbraun, violettblau zu eiuer sehr gefälligen Wirkung gelangen. Außerdem wurden vnS noch Velour- und bouclsartig« Stoffe gezeigt, die sich oder nur wenig vo» den bereit- bekannten Mustern unterschieden. Roubaix sende« un» seine neuen H er bst kl ei dt rstos s«; wir finden darunter die schon von uu- beschriebenen neuen Ombrt- streisea, ferner in chevioiarliger Au«sühruag zickzackartig« Streifen, sehr viele Zeichnungen in Vrochäau-suhruagru, io Arobr-kenzeichnungen, cheviotortigr sei, genoppte Liosse, genoppte Streifen, dann wollene Erotsö- dinduagen mit moirirteu Streifen. Wir erhalten ferner solgende Nonveoutö« von Lyon, die sich sowohl sür seidene, al» auch zum Lopiren für wollene Kleiderstoffe vorzüglich eignen. Da sind zuerst neue Brochsiiiusier mit dem beliebten neuen Knoteastich, der letztere zu Streifen verwandt. Fast alle neuen A»-sühronqea zeige» Lhangeantgrund, Überzogen von Brochtzeichnuagea in Streisensorm und in großen abgesetzte» Figuren; die Streifen zeigen neue farbige Figuren, Streifen in buntem Knotenstich hergestellt, an die sich paffende Arabec-kenmustrr schließen, zeigt der Stoff Elairon. Neu sind die Dessinirungen in dem Stoff Diva, auch hier bildet der «Notenstich die HauptMi'live de» Effect-. Reue und g schmackvolle Streifen- dispositioiien zwischen gewundenen Rankeniiinstern bildet der Changeant Lagnolt«, der hauptsächlich duich markante Farben- stelluiigen wirkt. Als ganz neu bezeichne» wir die durch Goldtäden ma,kitten RayöS Andaloule-, die eine» in jeder Beziehung danibareu Boewurs sür die Herbstmust, rung bilden. *— Zur Lage de- Berliner Eonsection-geschäst- wird der „Leipziger Monatsschrift sür Textil-Industrie" unterm ll. März geschrieben: Wie könnte ich diesen B licht heute ander» einleiten, al- Dessen zu gedenken, für de» da- Herz eine- lede» deuischen Patrioten in tiefster Verehrung, in voller Begeisterung schlug. Unser Kaiser Wilhelm ist nicht mehr! E- ist vielleicht einer beritteneren Feder Vorbehalten, die g> offen Verdienste, die aus ew gk Zeilen in die Weltg-ichichle eingetrage» sind, zu tchilbern, die sich Kaiser Wilhelm erworben. Wenn wir uiiS gestatten, an dieser Stell, des erhabenen Kaiser- zu erwähnen, so geschieht es, uni um nochmals au» tiefstem Herzen zu danken, sür Alles das. was der Hochselige sür un- gethan hat. Gerade unsere Reich-danpisladt ist ihm mehr verpslichici, wie eine jede andere Stadt. Daß Berlins Handel und Industrie, und nicht zum allerwenigst, u unsere großen Loascciioa-Hraacheu die hochdedeuiende Stellung, die sie Ihaisächlich einnehmen, errungen, war nur möglich durch de Mach», durch da- Ansehen, da« un» Kaiser Wilhelm onler seiner ruhmreichen Regierung geschaffen hat I Wie nicht anbei-zu erwarten, übt der Tod unseres allgeUebtei, Herrscher- aus die gelammte GeschLst-thätlgkeit der Reich-Hauptstadt einen nachhaltigen Einslub au-. Daß unser Loasectioo-geschast. soweit der inländische Verkehr in Betracht kommt, stark in Mitleidenschaft aezogea wird, wellig sten- sür die erste Zeit, ist selbstverständlich. Die viele» hellfarbigen IaqueiS, die hier tu de» letzien Wochen gekauft wurden, die wir selbst noch aus Lager haben, dürsten vorläufig in Deutschland fchweren Absatz finden, dagegen dürsten schwarze Loasectiou- nun mehr schnell »n den Vordergrund treten. Gewöhnlich war die- erst in der zweiten Saison der Fall. Wir können eS ja jetzt frei bekennen, wa- hier, besonder- in den letzten Wochen an schwarzen Kleiderstoffen, Litpe- ,c. angeschaffi, reip. zur sosoriigea Lieferung bei Bedarf, abgeschlossen worden ist, hat alle möglichen Fälle ln Benscht gezogen. Unsere gioßen Magazine sind in vieler Beziehung im Siande, den weitgehendsten Ansprüchen Genüge zu leisten, ohne daß sie nöthig hätten, sich srisch zu coinpletiren. (Alle Modewaarengrsaiälle sind schwarz dreorirt) An Thottachllchem habe» wir noch miizuiheilen, daß im ersten Thcit der Woch- da- Beschäsi ziemlich lebhait war; da- ausländische Geschält vollzieht sich recht befriedigend. England und Amerika senden fortgesetzt Ordre». Wir sahen »och italienische, schweizer, schwedische und norwegische Kunde» hier. Schoch L Brügge- mann au» Pari« besuchte» un- mit ihren austraiticheu Einkäufern, ebenso Me. Heckscll an- Montreal, außerdem war anwesend Mi. Walker von Walker, Filbons öl. Eo. au- London, der gute Ordre- sür Eanada gab. ferner A. Ddomo- L. Eo. an- New-Noik (sür Kinderwäsche).— Ja der Sios sb ra nche war da« Beschatt ebenfalls sehr lrbhast, doch dürste für EhemalS and Tncolstofse eine Ad- schwächung eintrelen, wogegen sich für Geraer, Greizer, Llberselber Kammgarnstoffe hauplsächl ch mohairgestreist, Sictllenoes, Greaadlllc- sioss' »och bis zum Aniang April vermehrter Bedarf zeigen wird. Die Elderselder Fabrikant» sind alii ihren neuen Kollektionen am Mä kle, sie bringen uns seidene, halbseidene und Kammgarn stoffe, schmale vnd breite Rippe-, mit in Seide an-gelühriea Ara- b-Ii »mustern, Kamiiigarnftoffe mit Streiten in oulgelegieit Sch üren ausgklührt, Kamn.garne mit Eiäp stressen, ferner ciüpc- arliqe Stoff,- (genau enqtiichem Trouercräve nochahmend, matter Fond, glänzende Sireisendessins), ferner MaNelassö- mit V-lour- essecteu in Pc>u de so>e-Z>-ichnu»gen. Knotensiichsond mit Arabe«ken- mustcrn. mit Seide gemilchten Kainmgarnsond mit Kreismustern im «Notenstich au-gesührl, sehr groß ist die Auswahl in Mattelossä- Sireisenmast rn, die Peau de Ivie-Effecie darstelleu. Eine große Rolle dürlie wiederum Seidcnplnsch ipiele», namenil ch der unter dem Namen B iour du Nord bekannte niedrige sammeiarlige Plüsch, ferner dringt man Plüsch Ehangeai», Plüsch 4 deux hauieur- mit Kugel- und Streifenmustern. Die Tricoidranche Hai immer noch reichlich zu Ihun. Außerdem daß die deuischen Käufer noch /tnichassuiigen machten, ertheiliea die oben geaaaateu ausländische» «Liier Aufträge, zu ihnen gesellte sich noch eia sudamerikaulscher Einkäufer, der mit R. D. Warburg L Co. kaufte. Wen» auch die Beschästignng sür die nächsten Woche» ausreichi, dürste dennoch in dem Eingehen neuer Ordre- vorläufig ein Stillstand za erwarten sein. Beranlwortlichkr Retaclcvr Heinrich Uhse in ketvtla. Für den musUaLljchea L-eU Proschor Or. Pa»l » L«ivr>-. Telegramme. Die „Börsenzeltung" Will hätte der Finanz- VTL. Peter»»«r«. 14. März. . .... Wlffen. der jetzige günstige Stand der Politik hätte ... „ Verwaltung Anregung gegeben, der Frage de- Handelsvertrag» mit Deutschland näher zu treten, um damit dem beide Staaten schädigend:» wsrthlchasilichen Kriege ein Ende zu machen. — Eine andenveite diesbezügliche Bestätigung liegt nicht vor. Vom Tage. ? Ewig wechseln die Geschlechter der Menschen, ober ihr Schicksal bleibt im Wesentliche» dasselbe, wenn es auch je nach den Zeilen verschiedene Formen annimmt. Wie viele Fürsten wurden nicht mit lautestem Jubel, Mil frohesten Hoffnungen bei ihrer Thronbesteigung begrüßt und vermrchien doch »ich! Da» z» erfüllen, was man von ihnen erivariel hatte. Ihren beste» Strebungen setzte sich da» Schicksal entgegen. Auch sind die Interessen der verschiedenen Classen und Parteien im Staate derart complicirt und einander rntgegen- grsetzt, daß es unmöglich ist, allen zu genügen. Namentlich in neuerer Zeit Hot sich die Int-rcffenpolitik, nachdem von RegierungS- seiie an sie wiederholt appcllirt. derart zugespitzt, daß jede Regierung bannt in Conslict gerathen muß. Der todie Kaiser gekört dem Urtheil der Geschichte; der neue macht erst Geschickte. Friede und Duldung sind zwei Hauptsäulen «n dem Glaubensbekenntnisse, da- er vor seinem Volke abgelegt. Man sollte glauben, daß alle Welt damit einverstanden sein müßte; indeß wie viele Widersacher finden diese Grundbedingungen eine» geiunden, menschenwürdigen Slaal-zustande-! Die wilden Thiere de» WaldeS können nicht giftiger einander anscindc», al- die Menschen eS unter sich lhun. Die bösen Elemente des unbaimderzigea Eigen- nutze-, der Zerstörungswut!, erfüllen in breiten Massen die Gesell schaft, und ihre Bekenner scheuen sich auch de- offenen Worte- nicht. Da sind gleich zwei Gegner der neuen Regierung, Gegner jeder Regierung, wie sie die Zeit erfordert; und in wie vielen anderen Rücksichten ist die» der Fall!! Der Tag ist schön; hell leuchtet die Sonne durch da-Firmament und weckt die schlummernden Frühling-boien. Mögen sie von milden Lüften umfächelt sich zur reichen Blüthe entsallen. Tie Welt lechz« danach, eine neue selbstständige «rast aus den Thron z» sehen. Ist r- doch so dürftig daran, in den «reifen Derer, die da- Scepter führen. Tie Börsen boten am Dien-tag ein durchaus freundliche- Bild. London war fest. Pari- steigend auch sür Italiener. Seitdem die Verstaatlichung der Nardostbahn mißlungen, beschäftigt sich die schweizerische Presse viel mit dem Gedanken an ein Expropriatton-gesetz sür die E senbahne», um eine B rstaatlichung zu Stande zu bringen. (Wir sehen keinen Grund sür Be staatlichung.) Ein Berner Lorresvondent schreibt in der „N. Züricher Ztg.": „Ter Gedanke der Expropriation will un- mindestens diSrulirbar erscheinen. Denn eS dürfte doch sehr fraglich sein, ob der Bunbe-rald den Rückkaus aus dem Wege der Unterhandlungen zu einem Ziele bringt Den Beweis ist er un- immer noch schuldig, daß der Bund aus diesem Wege allein die Bahnen vortdeilhast erwerben könne. Würde brr Handel bei einer anderen Gesellschaft wesentlich glatter als bei der Nordoft- babn ablause»? Niemand kann eS wissen. Die Schaffung eine» sichereii, festen Bodens, von dem au- der Bund die Verstaatlichung einseitig bewerkstelligen kann, wird kaum zu umgehe» sein." Un- kommt der Gedanke der Eisenbahn-Verstaatlichung für di» Schweizer Republik sehr sremdartig vor; noch sremdarliger aber der eine» E-senbahn-Exvropriationsqesetze- AuS Wien wuide gemelbei: Mil Rücksickii aus die letzten Nach richten über da- Befinden de- Fürsten Bi-marck, nach denen da- Unwohlsein desselben nicht bedenklich ist, eröffne« di; beuiige Vor- börse wieder in günstiger Stimmung, welche durch das Manifest de« Kaiser- Friedrich nur uoch erhöht wurde Es vollzogen sich ziem lich zahlreiche Umsätze bei gebesserten Coursen. die sich jedoch meist nur aus dem gestrigen Niveau bewegten Valuten sind unverändert. Die Versorgung war leicht, G,td obondant. Die Mittagsbörse der blieb in ot wartender Haltung. Tie Ausführungen de- „Journal de St. Peiersdourg" über die Bedeutung der Dbeilnadme des ruisi- scheu Tkronsotger- am Leichenbegängnisse de-Kaiser- Wilhelm haben einen sehr günstigen Eindruck aus die Börse gemacht. Die Tendenz gewann noch größere Festigkeit, und die Lourse sind im Steigen be griffen. Lred„ 267.90. Abend« 268,60 D e Berliner Börse z igle keine bestimmte Tendenz, die Speku lation erwartet irgend eine äußere Anregung, bevor sie sich wieder zu größeren Tran-aciionea emschließi. Die Emirs«, welche am Montag nach 2 Uhr ziem'ich »a>k nackgegebe» hatten. konnten sich am Dien-tag bei Veainn um Kleinigkeiten erholen und zogen später noch niehr an. Da- Geschäft war aber schwersällig und nur ans dem Russen- und Rentenmorkte lebhafter. Rach Eintreffen der Depeschen out Peters- bürg und London wurde die Haltung aus ollen Gebieten gleichmäßig fest, und dte Mehrzahl der Eourl» schlug steigende Richtung ein Credit »ud Lommondi« gekragt, auch Dentlche Bank erholt Deutsche Bahnen stL, QßipropGe» »« W»Ne»d«r>rr «s HG Gchueeperseh«»,«» VolkswilWastliches. «ll» für d«»s„ Theil bestimmte» «eudnugen siud ,« richte» IM dt» verantwortliche» Redactrur deffekbe» r. G. Lau, i» L«ip»>G schwächer. Oesterrrichische Bahar» ruhig und wenig verändert, ebeitto Schweizer Bahnen still. Montauwrrrhe waren aus Grund von Ab gaben sür Pariser Rechnung Kleinigkeit,» abgeschwächt. Russische Wertde gingen zu besseren Lourse» lebhaft am. Größere Deckungen wirkten anregend aus Italiener und Ungarn, ln Egvpteru sai-den umsangreiche Meinung-käufe statt. Im späteren Verlauft gestattete sich der Verkehr dnrchweg recht still, die Tendenz charakterisirte sich »idesftn auch während der zweiten Bärsenhälstr al- ziemlich fest. Bankpapierr unterlagen geringen Schwankungen Inlänbttche E ien- dahnaclien standen unter dem Druck localer verkauft. Bo» öster reichischen Tron-ponw-rthen waren Elbeibal im Anschluß an böner; Wiener Nolirungen gefragt. Schweizerbaknen und Miiielmeeractten ohne Leben. Rnssttche Werthe und andere auSländiiche Fond- gut behauptet BergwerkSaclien nachlassend. Naebhörse sest. Die D u scke Bank veriheilt wieder neun Procent D-vidrnde und bat ihre Effecten und R von- höchst ansehnlich vermindert. Die Bilanz macht einen durchaus günstigen Eindruck. Wie überall, so auch hier hat der Erfolg gegen die Annahmen der Böisenmeinung entschieden, daß die Tividenden der Banken geringer au-iall-n würden al- sür da» Jahr vorh-r. Die Verwaltungen haben r» ver standen, im Stillen sich ihrer Effectentost zu entledigen und die Arme frei zu bekommen, während die Börsenberrchirrsiatier noch davon redete», wie nian nichts davon bemerke, daß die Banken sich ihrer Bürde zu entledigen vermocht hätten. Credit 108'/, <138',,). Franzosen 86 (86't,). Lombarden 29't, (29'/,), Deutsche Bank >6l (do.) , Disconlo-Commandit 193',. <l92V,'. Mainzer 103ft, (103'l.), Marienburger 47»/. (48'/.). Ostpreußen 74'/« (75'/,), Mecklenburger 132'/, (da.), Galizier 76',, (dott, SIbeiha! 67',. (67'/^. Duxer 117'/, (117°/^, Gotthard 117'. (ll?',.). 1880er Russen 7b'/, (7b',.). Russische Noten l65 (164',.). Ungarische Goldrenie 76'/, (76'«,). Italiener S3'/. (93'/^. Laura 89'/, (90V.). Dorimiindcr 66'/, <67'/,). Mittwoch; Russen günstig. Neuer Schnellverkehr zwischen Deutschland und England über Hamburg-Harwich. * Die „General Steam Navigation llompagny" wird in Gemein» schas« mit der ..Great-Eastern Eisenbahn" von Ende März d. I. ab eine neue Verbindung zwischen Deutschland und England in» Leben ruft», vom Mittwoch de» 28 März d. I ab soll nämlich jeden Mittwoch und Sonnabend Abend- 10 Ubr (oder sobald eS die Fluih gestatte») ein Dampsboot von Hamburg abgehen, welche« am Freitag, bezw. Montag Morgen in Harwich (Parkeston Quai) cinli essen soll von dort wird srüh b Uhr ein direct anschließender Exvreßzug noch London verkehren, welcher die Reisenden am selben Morgen 6 Uhr bO Minuten nach London (Liverpool Street Station) bringt In der anderen Richtung verläßt jeden Mittwoch und Sonnabend Abend- 8 Ubr rin Expreßzug die Liverpool Street Station in London, welcher die Reisenden zum Anschlüsse an da- zur Absahr« nach Hamburg bereit liegende Dampsboot nach Harw ch (Parkeston Quai) fuhrt. Da- Dampsboot veiläßl Hirwich am Mittwoch und Sonnabend, Abends 10 Uhr, und erreicht Hamburg am Freitag bezw. Montag Morgen- 8 Uhr. Will man die neue Verbindung vo» Leipzig ouS benutzen, so würde man Mittwoch- oder Sonnabend- den vormillog II Uhr vom Magdeburger Bahnhöfe abqehenden Zug zu benutze» habe», welcher S.39 Nachm, i» Hamburg eintrifft. (Dcr Zug sührt einen directen Wage» Wien - Hamburg). In der Gegenrichtung ver mittelt dcr 10,14 Vorm von Hamburg abgehende Zug. welcher 5,45 Nachm, in Leipzig, Magdeburger Bahnhof eiittrifst. den Anschluß Auch in diesem Zuge geht ein direkter Wagen Hamburg- Wien, so daß für die Fahrt zwischen Hamburg und Leipzig mit den bezeichnet«,, Zügen in beiden Richtungen ein Umsteigen unleiwcg- nicht nöihiq ist. Auch Güter sollen durch die neue Verbindung so rasche Be- sörderun, finden, baß die eingang-genannten Gesellschaften die Ab. lieserung derselben in London bereu- om zweiten Tage nach d-r Abfertigung in Hamburg zuversichtlii» voran-setze,,. Der billigere Weg Hamburq-H.-rw-ch-Loiidon wird, gegenüber den anderen Nonien (über Plissingen.Oueen-dorough »ad Rotterdam- Harwich) auch sür eilige Tluckgüier immer mehr und medr die Be achtung der beiheiligien kaufmännischen und industriellen Kreise vrr- bienen, wie ja sür Massengüter Hamburg sei» langer Zeit schon der geeignetste und bedeutendste Vei'ch>ffu»g-basen de» Festlandes ist und durch ftine zahlreichen Sch>ffiahr>-lin,e» und häustqen Gelegen heuen (noch London verkehren alle Wochen 9—10 Dampfer) einen großartigen Güterverkehr zu vermitteln hat. Vermischte». * Lrtpztg. 14. März. Der Böiftnvarstand hat belch'osieu, am Beisevung-Iage de« hochseltgen Kaiser» Wilhelm die Börse zu schließen. * Leipzig 14. März. Die während der bevorst-brnden Oster messe in ten Räumen der Leipziger Börienhalle obzadolteude Garu- »Ikst wird Fttltog, de, 13. «peil, ihre» Anfang »e»«,w ' Vetpztz 14. März. Dir Rei »«bank öffnet Ihre Geschäft-- räum« am 16. d. M. uur voa V,9 bl» 10 Uhr Vormittag» und von 3 bi» 5 Ubr Nachmittag». -r- Ehrmnttz, 13. Mär». Der lang anhaftende Winter ist die Ursache, daß in Stiümpsen, Handschuhen und Drtcot« stosien vleisach noch Nachbestellungen aus wollene Artikel eli,gehen, die ollerd'ng« leicht gedeckt werdcn können. Bon Auslriqen für den nächsten Winter ist dagegen noch nicht viel zu merken, obwohl die selben in der Regel di» Ostern einzugehen pflegen. Luiidach steht unter den Handschuborten noch am b-sten da; aber andere Ort schaften sind von der Krisi» stark ergriffen worden. Daß durch die eingeiretcne Landestrauer die Bestellung«» aus schwarze Hand schuhe m ssenhast eingingea, läßt sich denken; doch konnten die Wünsche in Folge der gut gefüllten Lager rasch desrftd'gt werden. In den Condittonen sind die Seidengarndändler etwa- vorsichiiger geworden, wa- hoffentlich am beste» dazu beiträgt, der Hanbschuh- industrie wieder emorzuhelsen. X. Raffen, 12 März. Nach einer heute bekannt gegebene» Ge. ckiäst-überficht der hiesigen städtischen Svarcass» pro 1887 betrugen die Acttva und Passiva je 3 815 093.23 nnd da-Gewinn- uns Verlustkonto je 156 180 03 ^l Der RelcrvesondS ist aus 181 276.20 ^l gestiegen, und der Reingewinn beträgt 37 444.K5 ./l — D e Zahl der d,S Ende 1887 aiiSgestellte» Büber ist 24 925. Bon diesen bade» 3133 Stück bi- 60 ^l Emlaw, l405 Stück von 60—150 ^!. 1215 tück von 150- 300 ^l. 1327 Stück von 300 bi- 600 .ä> und LI46 über 600 ^ii X Bus dem Vogtlandr, 13. März. Daß der Tod der Kaiser- die schwarzen Lachemire- ganz merklich beeinflußt hat, haben Sie schon berichtet. Die Fabrikanten hatten sich diesmal genügend mit Waaren versehen, sonst wäre die starke Nachsrage kaum besri-digt worden. Denn Nicht nur in Greiz und Gera, sondern auch in den sächsüch-n Orken, wo Cachemire» gefertigt werden, sind große Be- st,klungen eingegangen und au-gesüdrt worden. — Die Tüikei. die etzt einen großen Bedarf an Flanell hat, bezog deuleldcn ditber as» ou»schkießl>ch au- dem Voqllaude; doch ist dort in letzter Zeit viel buntb-stickter Flanell au- Oesterreich, bedruckter au» dem Eliaß und au- österreichischen Fabrikorten «iiigesührt worden. Dadurch werden nnser, Fabrikanten veranlaßt, fortwährend mit aeuen Mustern, wie sie der Orient li-br, ouizutkrlen. k Luga», 14. März Der Steinkoblenbauvereta Gotte- Scge» zu Lugau erzielte im Jahre 1887 einen Bruttogewinn von 177 390,54 welcher nach Vorschlag de- Aussicht-rolb- nnt 60000 ^ zu Abschreibungen, 5869.53 zur Einlage in den Reserve» sond». 8061.26 zu staiutarischen und controciiichen Laniiäinen. 100 680 .öl zur Lerlheilung einer Dividende von 9 Proc. — 27 >1 auf die Slammactikn. von 14 Proc. —- 42 aus die Prior täi«- actien verwende« werden soll, während 2779,75 aus oeue Rech- nung vorgctrogen werden. *— Lugau-Niederwürschnltzer Strinkohkrubau» Verein. Die Generalversammlung erlheilt» Decharge vnd genehmigte die seiten» der Verwaliung-orgone vorgeschlagene Grwiun-Brrtdellung, wonach aus die Actie 25 zur Vertheiluna kommen. Di« Dividende wird bereu- bei der Privatbank zu Golha, Filiale Leipzig, au-- gezablt. G Zwickau. 13. März. Die beiden aroßen Actienwerke Zwickauer BrreinSglück und Zwtckav-Oberhoh ndors er Steinkohlenbauvereiii (Wildelnilchacht), deren Bellen seit einem Jahre säst immer gleichen Cour« haben, sind mit ihren Iabre-- verichle» vor die O ffenttichkeit getreten Während Veretn-glück sür 1887 eine Gesammtdlvidt 'dr von 230 ^ zur Vertdrilunq bringen kann, gewähr« Wilbelmichachi 190 » Da nun erstgenannte« Werk schon 80, letztgenannte- schon 60 AbschlagSdividende gewährt hat, io erhallen die Bclivnaire von Verein-glück noch iHi, die von Dilhelmschacht noch 130 ^l ErsüllungSdivideude. — Die großen Wasicrmassen, welche die Mulde bringt, find auch sür den Bergbau von Einfluß, insosern unter der Erde auch großer Wassrrzudrang zu bewältigen ist. s? Vereinigte Fabriken englischer Lichrrheit-zünder zu Meißen. Die Ergebnisse des Geschäftsjahr,- 1887 gestalteten sich infolge günstiger Abschlüffe in Rohmaterialien und rationeller Ausnutzung der Fadrikeiiirichtnngen recht befriedigend. Nach hohen Abschreibungen orübriate eia Reingewinn von. 43 253 .öl, welcher die Verlheilnug einer 6procen«iqen Dm dende gestattet. Der Waoien- umiatz l-etrulj 574 794 ^! (gegen 503 793 im Vorjahre). Fnr die nächste Zeit lieg»» bedeuiende Aufträae vor, io doß auch lur da» lausende Geschäftsjahr aus eiven flotten Geschäft«,ang zu rechnen ist. s"s Dressen. 13 Mär». - Dre-dn er Fond-börle. Der Rech iui.q-avich aß sür-da--Jade 1887 veizejckmei Einnahmen von 50 073 », denen Au-ooben in Höhe vo» 28 436 .öt gegenüber- stehen. Der erzielte G-winn von 21 637 >tl soll zur Abschreibung aus da» Büeftn.iebälide Berivenbung finden, so daß da- letztere nur noch mit 36>>!367 öl zu Buche steht. Die Anleihe ist bi» aus 388 50" »l .nrück iezahl, ss Drrsde» . 13. März. Dre-dner Bank. Der Abschluß der Dresdner Bank sür da« 15. Geschäftsjahr 1887 gestattr! d e Berlb-iiiing einer Dividende von 7 Proceni (wie iw Vn-jadre) und »G d» 1M000 «, de» »rdeutitche» RrieruesoudS, welcher dadurch die Höhe von 6960000 ^4 — 14'/, Procent de- Aciicncapital» erreicht. Die erzielten Gewinne betragen; aus 1887 1 529 483 2156034 172 838 1886 Xl 1 567 552 2143 171 60383 Provision-.Tonto. tnel. de» Erträqniffe» de» Wechsei-Tomploir- tn Tre-den . Zinsen-Eonto ...» Sorien-Couto Effecten- und Consorttal-Eonto, abzüg lich Zinien 4S3 530 277 782 Der Gesammtumsotz beträgt (aus einer Seite de- Haupt buches) im abgelauftnen Jahre 5089985 087 (gegen 4 992 234 321 Mark in 1886). Die Zahl der Eonto-Correnl-Berbindungen ist von 2587 ans 2809 und die der Dep ositencontea von 3514 aui 3905 grstiegcn Da- Netto-Ergebniß ist ungcsähr da- gleiche geblieben wie im vorhergehenden Jahre und würde sich »och bester g-ftaltet haben, wenn nicht in Folge dcr gerade gegen Schluß des Jahres neuerdings in veischälllem Muße ouigetrelcnen politischen Beuiirnhigung eine empfindliche Einwirkung ans die Course hervor- qerufti, worden wäre, welche auch bei dem diesmaligen Abschluss: der Bank nicht ohne Einfluß bleiben konnte. Da- Effecten-Lom- müsionS-Geschäst halte unter den allgemeinen unsicheren Verhall- nisten zu leide», und sowohl die diesbezüglichen Aufträge al- auch der Verkehr in de» Wechselstuben dcr Bank gestalteten sich geringer als im vorhcrgegnnge»«» Jahre. Die Nachideile, die dcr Bank hieraus erwuchsen, wurden aber durch die Steigerung aus andere» Ge- iteten ausgewogen. Handel und Industrie und namentlich einige Zweige der letzteren baden im vergangenen Iabre unverkennbar einen kräftigen Aufschwung genommen und die Vielsachen Beziehungen, die die Bank vo» jeher in dieser Richtung unterhalten. käme» der Bank zu stallen, so onß deren Geschäft hierdurch an Au«drhnung gewonnen bat. Dcr Geschäftsbericht conftalirt. daß auch im neue» Iabre die Sieigerung anbLli. Die von der außerordentlichen Ge»c- ralveisamiiitung vom 8. Oktober v. I beschlossene LapiialSerhöhung uni 12 Millionen Mark ist ersolg«. ES sind hieraus die I. E n- zahlung von 25 Proc. und das Agio von 14'/, Proc., welche letztere dem ordcnilichen Reservefonds znslosten, geleistet worden. Die B>, ziniung dieser 12 Millionen Mark beginnt mit dem 1. Januar 1888 und sür die am I. November 1887 geleistete Einzahlung von 3 Millionen Mark sind 4 Proc Zinsen m l 20000^! aus neue Rech- nung vorgcirogc» worden. Als Ueberschuß der Bciive» über die Passiven ergieb« sich ein Reingewinn voa 3 150 224 wovon — wie schon erwähnt — aus die Bctionaire eine Dividende vo» 2 520000 ^l — 7 Proc. rnisälll. Bilanz: 133 828 643 Sächsisch-Tbüringischr Actten-Gesellschaf« sür Braunkohlen »Vrrwertduug. Dem soeben zur AnSgad; gelangten Geschäftsbericht sür da- 32. GeschällSjadr >887 ist Folgende» zu entnehmen: Im Gesammtergebniß dem Vorjahre sehr ähnlich, wirb da« abgelansene Geschäsi-iahr al- ein Fortschritt an technischer Leistung bezeichnet werde» können, weil bei fast allen Betriebe» quanttlattve Meurausbeuie mit höherem Gewinn sich deckt, und außerdem fremde» Rohmaterial in größ rer Menge, al- bisher gescheite» war, zur Verarbeitung kam. Der Zunahme on Eriragssühigkeil erfreuten sich unsere Braunkodlengruben und Theerschweelereicn säst auSnabmSlv«: für erstere belräqt dieselbe gegen 1886 gleich 33' sür letztere gleich 27'/, Proc. Dagegen lilt der Gewinn der beiden Fabriken ungemein unier den, Niedergänge der Preise für die Uci-cr- zahl fertiger Fabrikate und zeigt de-halb nur sehr bescheidene Zahlen, obwohl in der gesteigrrten Theerverorbeiiung eia Fabrikalioiitvor- theil lag. Diese- bei der Bewertbung de- selbstgewounenen TbeercS m>» 10 ^l pro 100 kx vorau-gesehene Rrsuliat girbt den Anstoß zur demnächiiigen Herabsetzung de» Th,-erpresse- und zugleich dcr Kohlen- preise, damit von Neuem ein gerechter Ausgleich zwischen den ein zelnen Betrieben herbeigesührt und der sür Paraffin ebenso wie sür Kerzen noch unaeklärien Zukunft vorsichtig begegnrt werde. Ti: Kohlenförderung sämmllicher Gruben beläuft sich aus 5 317 840,4 Hekto liter, ist dc-hatd um 202 616 4 H>k,oti«cr größer n>« >n> Vorjahre. Naßpreßsteine sind 17 897 700 Stück oder 759 900 Stück mel r subricirt, und dte eigene Tdeerfadrikalion hat um 10320 C:r. zugknvnimen. An Ihrer zugekausl wurden 12 238 gra-n 2117 Ct>. in, Jahre 1886. verarbeitet sind in beiden Fabriken zu- sammeu 180492 Etr. Tdeer. Mit der höhrren TheerauSbeuie gingen die Durchschnitl-selbstkosten der Gewinnung von 4.041H.ö! per 50 aus 3,8615 zurück. Aus ein Hektoliter Schweelkobi - berechnit, stieg die Ausbeute der Schweelerei Gerstewitz von 4 853 aus 5.N92 der Schweelerei Aupitz von 5 6756 aus 6.0609 der Schwkileie, Schortau von 5,1393 aus 5,5288 leg;, wogegen die beide» anderen Schwcelereien Taucha von 5.93lO aus 5,9083 Kg, Tcuchern von 5 7937 ans 5.7017 l>g, das heiß« nur um wenige Hundertstel Procenle zuiückgingen. Nach der allgemcin noch üblili'n Berechnung, aus die alle Tonne Schweelkohlen bezogen, stellie sich die TtieerauSbeute durchschnittlich aus 24,37 Pfund, was durchaus befriedigen kann. Ebenso wird die Tbaiiach«, daß die Wi> kung der sür alle Fette pflanzlichen und thlerücheo UliprungeS bestehenden ungünstigen Conjunclur nickt medr, nls deren» im Vor fahre, in dem diesmaligen Geschäftsergebnisie zum Ausdruck ge- komin n ist, iid», durch Stärkung und Besserung im eigenrn B'tri^de der N/'ndkrerlä» sür die von dem Preisrückgang« G«»r»1«t, au-geglich«, ««»«» »s« Herr,,
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