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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-15
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.03.1888
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ISS« s furch» hervoegehoben, welche M«1 der scharf derurthellte, gatoteraa» »ich!» gemein ha». Die Sociolpoliffk nimmt den ihr grbühreadea breiten Raum ein. Veine Majestät stellt sich enlsrb-edea aus den Boden der kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 und verfolg« mit ihr denselben leitenden Gedanke», durch positive Locialpolitik die Inleressengegen« sähe zu nnldern und sociale» M>ßsländ«o obzuhelscu. ohne gleich wohl in den Fehler de» doctrinären Staat-lociali-mo» zu versallea, welcher die Slaaishüse als eine Art von Panacee für alle socialen Uebel 'ausieht. Unter diesen allgemeinen KesichlSvuncten werden zwei weitere von besonderer Art. sowie von besonderer actuellcr Be- deutung beiührt: Die au» einer ltbertriedea hochgesteigerlen Lebens- sübrang und die au- der.Halbbildung, dem Ucbecmaße gelehrter Bildung und der tin'eitigeo Wertbichätzung de» W.ssen» aus »dosten der Erziehung ernnchi'Udcn socialen Gefahren. Ohne Frage bandelt e» sich ln beiden Fällen um ernste und gesahrdrohenbe Mißstänbe; die Nation kann dem H-rricher den wärmsten Dank dafür zollen, daß er die Initiative zur Abstellung derselben in so energischer Art ergreift. Und zwar um so mehr, als diese Initiative von einem Fürsten au-geht, dessen lebendiges Interesse für Wlss'nsckaft und Kunst welld'kaaut ist und dessen Worte daher um so schwerer ins Gewicht fallen, wenn sie zur Einschränkung der akademischen Bildung und des Luxus, dessen nicht unerheblichste Teile der Kunstluxu» ist, mahnen. Staat», und Tommunalstnanzea, Lelbstverwaltnag. Beschränkung der Bureaukralie und Verbesserung der Stellung der verdleidenden Bramtca bilden schließlich sernrre wichtige Punkte de» Regierungs- Programm-. Dasselbe umfaßt, wie an- dieser kurze» Skizze ersichtlich, den ganzen Umsang der StaotSgeschäfte. N>ben den Berhällnili'e» und Ausgaben des lllc cheS berührt eZ die brennenden Fragen dir rnsercn Politik Preußen-: hier wie dort erhebt eS sich weil über die GesichiSpunctc einseitiger PaNccholltit und verfolgt von hohem, über dem Parlcigeiriebe d.S Tage- stehenden Stantpuncte allein und unentwegt da- Ziel, mit r vertrauender Mitwirkung aller Faclorea der Siaaislrbeiis die Grundlagen de- staatlichen und gcscllschasiüchen Leben- krä'tlg zu erkalten nnd forlzneutwickcla. Möge dem Kaiser Friedrich vergönnt sein, seln Regirrung»- prorramni zum Teg-'n IciaeS Volk,- in allen seinen Theilen zu »er- wiikliche«. Ja diesen, de ßcn Wunsche vereinige« sich aste Kreise und Theile de» dcutlchen Volk,», und zugleich in dem G-lübde, dern vcr- tranen voll zu entsprechen, welche, der Kaiser in sein Volk l'tztl De» Weiteren bemerkt dasselbe Blatt: Die llonst llation der internationalen Politik ist durch de» He>mgang Kaiser Wilhelm'- in merkbarer Weise nicht beeinflußt Waiden, und da »ach dem Willen de- Kaiser» Friedrich HI. die deuiiche Politik mit ihren aus Erhaltung und Aesestigung de» LSlker- srieden» abzirlenben Bestrebungen keiner Aendrrung unterliegen toll, so wird e» jedenfalls nicht Deutschland lein, von wo ein etwaiger Anstoß zum Beclassen der trad tionellen Bahnen, in denen die Geschicke Europa- sich bewegen, kommen könnte. lieber diesen Punkt spricht sich der Erlaß de- nunmehrigen Herrscher- ans den, prenß scheu Kö itg- and deutschen Kaiserthrone: „An Mein Volk", mit aller Klarheit und Eiilschlid-nheit au-. Zu einem Horte de» Frieden-, welcher r- unter dm Aulp ewa de» Heimgegangenen Monarchen ste>» gewesen, will Deutschland auch der erhaoene Sohn und Erbe Kaiser Wilhelm'» mach n Die Mittel und Wege zur Erreichung diese» volksbeglückcnden Ziele- liegen in der Politik de» bewährten Sta -t-- monneS vorgezeichiiet, welcher dem verewigte» Monarchen fast von Anbeginn Lc.ner Regierung ln unwandelbarer Treue und Hingebung zur Sette stand und der seine erprobte Thatkrajt mit nicht minderer Treue und Hingebung auch dem Dienste Kaiser Friedr ch'S widmen wird. Die slaat-knnst de- Rcich-kanzjer- Füisten Bi-niarck ist zum Eckstein de» modernenEnropa geworden, dank decLwsicht uiidEntichlolsen- heit, womit Kaiser Wilhelm die Machtmittel Preußen-Deutschland- den Bestrebungen Seine» genialen Mitarbeiter» am Werke der nationalen Lindert zur Beifügung stellte. Kaiser Friedrich 111 aber legt den Schwerpunkt Seine- Rrgiermig-pcogramm- in die Erkaltung de» unuulerbrocheaen Zusammenhänge- der volitischea Entwickeluag. Er sieht die uolhwenbigste und sicherste Bürgschaft für die ongestöite Förderung der Ausgaben Seiner Inneren Politik in der ungeschwächteu Erhaltung der nationalen Wehrkraft. Letztere ist noch unter de- hochseltgen Kaiser» Majestät aus eine Höhe organisatorischer Vollendung gehoben worden, welche Deutschland in den Stand setz«, mit jener tSewisien»ruhe, die das Bewußtsein treuer nationaler Pflichterfüllung verleiht, allen kommenden Ereignissen entgegenzusehen. Friedfertig im Vollgefühl seiner überlegenen Kriegsstärke bildet Deutschland den Krystall lalivn-punct für oste Elemente, die, gleich ihm. ihrer legi timen nationalen Existenz scoh werden und ungestört die solchem Streben entsprechenden Ausgaben ihrer nationalen Wohlfahrt fördern wollen. Der feste Zusammenschluß der leitenden Frieden-mLchte bildet ober da« charakteristische Merkmal der eingangs erwähnten internationalen Eonslellation, und au» dem vorhin Gesagten erhell! »har Weitere», wr-kalb dieselbe durch den Heimgang Kaiser Wilhelm'» bezw. den Regierungsantritt Kaiser Friedrich'» eine Beeinlrächligung weder erfahren bat, noch, soweit der Wille de» Monarchen und die Wünsche de» deutschen Volke» tn Erfüllung gehen, erfahren wird. Die freiconservalive „Post" schreibt: Eine wahrhafte Erquickung lür jeden Preußen, jeden Deutschen sind die edlen Worte, welche wir aus der ersten Srite dieser Zeitoog unseren Lesern millh-ilen und die sie mit Freude und Rührung vernommen haben werden. An einem Sarge, zu dem ganz Europa mit Schmerz und Ehrfurcht blickt, tritt der Nachfolger de» großen Tobten die hinterlassene Aufgabe mit einem Adel und einer Klarheit der Gesinnung an. welche de» höchsten W rke» würdig sind. Bleiben wir zunächst bei einer Aeußerlichkeit stehen, deren Be deutung doch Niemand verkennen bars. Weder die Ansprache an da» Volk, noch der Ei laß an den Reichskanzler und Miniiierpräsi deuten tragen eine Gegenzeichnung. So muß e» sein in Preußen Unser Etaat-leben ist nun schon seit zwei Regierungen unter die Norm der Verfassung getreten, ober immer klarer hat sich die Ueberzeuqnng der dcnkruden Valerlandssrcunde heran» gebildet, daß der Königliche Wille an die veranttvorlliche Gegenzeichnung zwar gebunden ist für jede Anordnung in üssenllichen Verhältnissen, für jede gesetzliche dauernde Normirung derselben, daß abrr d e Persönlichkeit de» Monarchen nicht aus- hürt. auch in ihrer Beziehung zum Volk eine lebendige und freie zu sein, demnach nicht behindert ist im Ausdruck ihrer Gefühle und Grundsätze, wo der Herrscher die öffentliche Bekundung derselben ongemrffen findet. Der König von Preußen darf nicht eine ihm bolische Figur ohne Leben, gleichsam einr Mumie sein, aus deren Gewändern von fremder verantwortlicher Hand die Siaat»acte ver> zeichnet werden. Der König von Preußen darf und soll, um dem Volke Große» zn bringen, ebenso wie er dem Staat ongehört, auch sich selbst angebören, und die Angehörigkeit an den eigenen, von Gott verliehenen Eharakter soll nicht verborgen werden, nicht zurück gedrängt tn die Verborgenheit de» Privatleben». Sie darf heraus treten in die O-ssenIlichket», wenn auch der tzerrschcriact die Wahl der Gelegenheit überwachen u»d beschränken wird. Eine größere Gelegenheit kann säst nicht wlederkehren o!S die jetzige. Die beiden Aiffprachen an da» Bolk und an den ReichSkinzlee ergänzen sich. Eine unmittelbare Ansprache aa da» demsve Volk als solche» ist nicht g-wäbli worden, da die nichtpreußischea Glieder de- Reiche- durch eigene Obrigkeiten mit Koffer und Reich verbunden sind. Aber wichtige Grundsätze auch der Relchsregirrung sind in dem Eiluß an den Reich-kanzler niedecgeleqt. Wir verzichten hcnie aus die Hervorhebung von Einzelheiten, wo Alle» gleich wichtig u d bedeutungsvoll ist. Die Liebe und Be geist.rnng, mit der dg- deui'ckie Volk vom ersten Augenblick an bereit war, sich um den Kaiser Friedrich zu schaaren, haben durch die ersten Kundgebungen VcS Kaiser- die Erfüllung mit fester Zuversicht und da» Rrcht zum hingebcnden Vertraue« gewonnen. Die .Nationalzeitnng'', welche wir bereit» citirten, bemerkt »ech: „Wir habe» e» einer Mittlicilung der .Köl nischen Zeitung" gegenüber als unmöglich bezeichnet, vag. wie Viescibe berichtete, Fürst BiSmarck sich für solidarisch mit jedem einzelnen der jetzigen Minister erklärt baben sollle. Die .Kölnische Zeitung" bemerkt jetzt, sie bade da» Gegen- theit auSdrücke» wollen; eS habe sich durch einen Dnickjebler ein „nicht", welche» nicht in den Artikel gehörte, in den selben ringkschl'chen; sie babe sagen wollen, Fürst Bismarck müßte nicht im monarchischen Gefühle groß geworden sein und dürste nicht da» d-uksche Reich milbegrünkct und gefügt haden, wenn er sich nnt jedem einzelne» preußischen Minister solidarisch erkläre» sollte. Da» ist auch unsere Meinung." Lachsen. * Leipzig, 14. März. Die wir vernekmen, werten diejenigen Krieger- und Militairvereine de» König reich» Lachsen, welche dem deutschen Kriegerdiinde a.ig.bören, bei den am nächste» Freitag stallsinrenden Beisetz.ingsjeierlich- keiten in Berlin durch Fahnendepulationen verlrel-n sein. Drr Bundesvorstand legt i:n Anne» siimiiillichk: B-re>ne des Bunde? einen K.rnz am Large Le. Hochseli.gr» Majestät mit der Widmung .Leinem Kaiser der Deuiiche Kriegerbund" »steter. * Leipzig, 14 März. Sine hiesige Fabrik «utseatet zwanzig Mann — 1870er Comdatlantea — nach Verliu. um ihnen Gelegenheit zu geben, ein letzte« Mal Front zu machen vor ihrem verewigten Kaiser. Die« sei hiermit zur Nachahmung empfohlen. * Leipzig. l4. März. Gestern fand unter dem Vorsitze de» Herrn Sckmlralh Dr. Heinpet die lS. Abiturienten. Prüfung von vr. Bartk'S Erziehung«schule statt. E» erlangten alle an der mündlichen Prüsung betdeiligten Schüler der 1. Elaste. 9 an der Zahl, da» Zeugniß der Meise und damit die Berechtigung zum einjähriq-sreiwilligrn Militair- dienste. Herr Etadtralb Hehler wohnte als Vertreter der iävlischen Behörde der Prüfung bei. - Reudnitz. >S. März. In der am heutigen Tage unter Borsitz dr» königl. Eommistar», Herrn Rector Professor vr. Giesrt an» Leipzig, an unserer Realschule abgebal- tenen Abitnriente «Prüfung konnte erfreulicher Weis, ämmtlichen Schülern der I. Elaste, welche sich zu derselben gemeldet halten, da» Reifezeugnis; und damit zugleich dre Be rechtigung zum einjährigen Heeresdienst zuerkannt Werden. Dabei wurden an Eensuren dreimal Ila. zweimal II, viermal Ild und je dreimal lila und III erthcilt. * BolkmarSvors, >4. März. Am letztv-rgangenen Montag Abend fand im Thüringer Hos hierscldst eine sehr zahlreich besuchte Arbeiterversammlung statt. Dieselbe mußte indessen, nachdem man den bekannten socialdcmokra- tischen Abgeordneten Kaden ruhig Halle auSrcden lasten, in- olge der dreisten AuSsnhrnngcn de« folgenden Redner» >olizeilich aufgelöst werden. —m. Wald heim, 13. März. Am >2. d. M. hielt Herr Dia kann» Valter. welcher bereit» 13'/, Jahre in unserer Mille heimisch war, vor außerordentlich zahlreich versammelter K>rchengemeinde seine Abschied-Predigt. deren erster Thcil dem Gedächlniste Sr. Majestät unsere» bockseligen Kaiser» gewidmet war. Rechtem der beliebte Kanzclredner hervorgebaben, daß der Name de» Connlag» Lälare, d. b. „Freue! Euch!" noch niemals in so schneidendem Widerspruche gestanden habe mit dem. wa» alle Gemülher geaenwärlig be wegt. schilderte er mit bewegten Worten da» Wirken und die Person de« hoben E> lschlasenen, welch' letztere ein leuch tend.» Vorbild treuester Pflichterfüllung, der höchsten Tbat- krast, der Frömmigkeit, de» Evelmulhe«, bei schlichter Ein fachheit und stiller Größe war — Herr Diakonu« Palter geht von hier al» Psarrer und Seelsorger iu vir Gemeinde Greisendorj, --- WittqenSdors bei Limbach. l3. März. Der an Stelle de» früheren Gemeindevorstande« Schwalbe, jetzigen Bürgermeister» in Tablen. s. Z gewählte Lehrer Heinsiu» ist von der hiesigen Gemeindevertretung au« freier Ent schließung aus 12 Jahre, also nach sehr kurzer Amt»daner, gewählt und von der Oberbebörke bestätigt worden. — Mit Beginn de» Frühjahr« wirb laut Beschluß der Gemeinde behörden mit der Erbauung eine« Centralschul Hause», besten Bausumme aus 62 000 veranschlagt ist, begonnen werden. — Am Tage der Beisetzung Sr. Maj. weit, de» Kaiser» werden in Llmbach «in Trauergotte«dienst für die Gemeinde und Kirchenparade der Militair-Bereine statlsinben. Chemnitz, IS. März. Bezüglich der weiteren Tbeil- nahmebeweise au» Anlaß de- Ableben» Sr. Majestät de» Kaiser» Wilhelm ersabren wir. daß Namen» der Stadl Chemnitz ein Lorbeerkranz, gebunden von dem Herrn Kunstgärtner Hoflieferant Wirth hier, an da» Obcrbosmar- schallamt zu Berlin mit dem Ersuchen obgescndet worben ist. diese» Kranz am Sorge de» entschlafenen Kaiser» niederzu- legen. Weiter sind Tranergotteüvienste «n Aussicht ge nommen. welche am Tage der Beisetzung stattsinden dürsten, und bezüglich deren eine allgemeine Anordnung dr» LandeS- consislorium» zu erwarten ist. An dem in der Iacobckirche stallsintcnben Gottesdienste werden die städtischen Collegien ossiciell lheilnehmen. Für sämmtliche städtische Sckulen ist verfügt, daß am Tage der Beisetzung der Unterricht au-gesetzl wird. In demselben soll sodann am 22. März, dein Ge burtslage de» Kaiser», ein nichtöffentlicher Schulart«» zum Gedächtniß de» verstorbenen, unvergeßlichen Rcich-oberkiaupte» abgehalten werden. Endlich hören wir, daß drr Erlaß einer gemeinschaftlichen Adresse sämmtlicher sächsischer Städte an Se. Majestät den Kaiser Friedrich in Aussicht genommen ist. sowie daß Herr Oberbürgermeister Vr. An or al» Vertreter der Slavl Chemnitz der BeisetzungSseier in Berlin beiwohnen wird, wie die» seiten» der Oberbürger meister von Drc-den und Leipzig ebcnsall» statlfindcn soll. (Chemnitzer Tagebl.) — In Chemnitz bringt die dort herrschende Typbu»- Epidemie schweren Nacktheit für Handel und Verkehr mit sich. Seiten» der Industriellen klagt man darüber, daß fremde Ein. kävser die Stadt meiden und ihren Bedarf auSwärl» besrie digen; in den offenen Geschäften fehlt der lebhafte Zuspruch au» den Nachbarstädlen, und die Bierhäuser und Schank- wirlhschaslcn sind spärlicher besucht al» sonst. — In Flöha fand eine außerordentliche Bezirk«versamm lung statt unter dem Vorsitz de» Herrn Aint-bauptmann vr. v. Gehe und im Beisein de» Herrn KreiSbaupkinann Freiherrn v. Hausen in Zwickau. Der einzige Punct der Tagesordnung lautete: „Der Nothstand in Krumm- hermer»dors". Ter Herr Vorsitzende gab eine au-sühr liche Schilderung der Verhält,, sse in KrummhermerSdors, au» welcher zu rntnebmen ist: Der Ort umfaßt 2499 Einwohner, die politische Gemeinde hat 93 909 >-» Schulden. Außer 52 Gütern gicbt r» fast nur Slrumpswirkerhäufer. Ein Strnmpswirker verdient ans einem Handstnhl (mit einer Slrumpflänge) in einer Woche 2—3 auf einem eisernen (mit mehreren Strunipslänqen, der aber auch >009 kostet) 8—9 In einer Slrnmpswirkersamilie muß alle», wa- nur halbwegs arbeiten kann, mit zugreisen, um da» tägliche Brod zu verdienen. Nun ist aber eine Arbeitslosigkeit eingetretrn, ln Folge deren ein groß-r Tbeil Einwohner gar nicht» und der ankere Tbeil nur sehr wenig verdient. E» hat sich de» halb eine Unterstützung von 699 Personen nölhig gemacht, darunter l6k>Familienväler und 4 arbeilSunfähige und kränkliche ledige Personen. E» wurde von Leiten de» Herrn Aml» banptmann rine Euppenanstall errichtet aus Rechnung de» Bkznkrverbande». Dieselbe kostet wöchentlich etwa 270 welche Summe auch vom Bezirksausschuß genehmigt worden ist. Von verschiedenen Seilen wurde nun geltend gemacht, daß die Clruinpswirkcr doch ein anvcre» Handwerk erlernen könnten, da r» ja namenllich auch an lanvwirthschastlichen Arbeitern jetzt mangele. Dem wurde entgegengehalten, daß die Betroffenen solchen Arbeiten nicht gewachsen seien, da sie nicht daran gewöhnt und deshalb zu schwach dazu seien Ferner wurde betont, daß sich doch Privatindusttie dorthin wenden möge. Doch wer sollte die» tbnn? Von der Firma König ök ökebentisch in Ebdendorf (Spiclwaarensabrik) in zwar kein ablehnender B<scbcid zugrgangcn, eine Filiale »ach KriimmberincrSvors z» verlegen, doch bi» zur Verwirklichung t sie,» bat e» wohl »och lange Zeit. Freiherr von Hause» legle dar. daß der Staat in diesem Punele nicht ein- areit'cn werte, weil er bei ähnlichen Nolhsiäiiden babe schlimme Eisabningen machen müsien, wie zum Beispiel «in Mülsener Grunde mit der Weberindustrie. Al» dort einmal eine Arbeitslosigkeit einlrat. ließ r» sich der Staat Geld koste», die Kvrbmacherei be»i»sch zn machen. Al» aber die Weberei wieder besser ging, wandte sich die Bevölkern iq derselben wieder zu. da sie von Jugend aus daran gewöhnt war. E» >'I ein alle» Herkommen, daß in solchen Gegenden siel» der Lohn da» Handwerk de» Vater» erlernt. E» be. steht dcSbalb eine Elislung. d,e jene Söbne unterstützt, welche nicht da» Handwerk ihre» Later» erlernen. Frhr. v. Hansen macht kan» die Miltbeilung, daß er zur Steuerung der all gemeinen Nolblage 699 -ük au» einer thm unterstellten Casse beilragen iwerte, d. h. nicht in baar, sondern besiebenv in Heizung-matrrial und Eaalkartofjela Weiter beschloß die BezirkSversammIung, »»« de» Vezirk»verm0gen 2999 >1 bei« zusleuern, welche Verwendung finden sollen io den Suppen, ansiallen zu Euppenportionen. bestehend in je einem halben Liker Lupvr und einem Pfund Brod. (Die Expedilion unseres Blatte» ist gern erbökig. für die beklagenSwerthrn Krumm- hermerSdorscr Beiträge ealgegenzunehmen.) — Aus dem Babnhcs Crimmitschau ist am Dienstag Nachmittag der Wagenrücker Verquer beim Rangireu von einem Wagen herabgrstiiszt und töctlich verunglückt. — g reib erg. lS. März. Unter Tbeilnabme zahlreicher Brüder wurde gestern Abend in der bier seit 1798 bestehenden .St. IodanniOoge zu den drei Bergen" eine erhebende Gevächlaißseier zu Ebren de» in den ewigen Osten ein gegangenen Kaiser» Wtlbelm abgebalten. Zwischen zwei Porpbyrsänlen der neuen stilvollen Halle war aus schwarz- verbülttem Altar di« große Büste de» Kaiser» mitten unter Lorbeerbäumen und Palmen vor einem schwarzen Vorhang ausgestellt; daneben standen aus schwarzen Postamenlen zwei dreiarmige silberne Leuchter mit brennenden Kerzen; neben diesen hielten zwei Schaffner mit umflorten Stäbe» die Ehren wache. Vor der Büste lagen getreu,le Akazicnzweige und ein Lorbeerkranz mit bellblauscidenea Schleifen. Nachdem die Brüter unlrr den Klängen eine» Harmonium» paarweise die Halle belrelen hatten, ertönte ein Choral und dann schilderte der Melstrr vom Stuhl. Staklralh H. Ger loch, in er- greiscnker Rede den kahingcschiedcnen hoben Prolcctor der deutschen Logen al» .einen Freimaurer in Wort und Thal", welcher die humanen und ticsreligiösen Tendenzen de» Bunde» durch großartige, echt menschensrenndliche Werke bekundete und gegen zahlreiche Gegner slanvbasl vertbeivlgte. Dieser Rede folgte der Ouartellgesang „Ruhe sansl!" und der Vor trog eines tier'empsunbenen Gedichts, dar mit den Werken schloß: „Du. Kaiser, wirst nimmer vergessen!" Nach dem all gemeinen Gesang „Du Ruhestatt der Müden" trennte man sch still und lies ergriffen. l Schneeberg. 13. März. Zu der am >2. und 13. März am hiesigen Lehrerseminar vorgenommencn Aufnahmeprüfung waren 42 Aspiranten erschienen, von welchen 26 für reis erklärt wurden, in die 6. Classe eintreten zu können. — Hier hat sich eine neue freiwillige Feuer wehr unter dem Commando de» Bürgersik ullehrerS Lchciber gebildet. — Da» Thouwetler der tetzle» Tage ist plötzlich znni Stillstand gekommen und ist seit heule früh ei» tüchiiger Echncesall mit Kälte eingetreten. Die Fluren sind bereit» wieder mit einer dichten Schneedecke überzogen. (-) Markneukirchen. Der hiesige Kreuzbruder verein — Kreuztisch Nr. 49 —, dessen Präsidium wieder die bkwährleu Hände de» Herrn Canlor» Hellriegel — Vu» Dresden wird gemeldet: Ihre königl. Hoheit«, die Prinzen Johann und Max, welch, am t. Mai i» Schützen- bez. 2. Grenadiel-Negirnent al» Ossiciere ein treten, um praktisch Milikairticnst zu lbun, unterziehen sich zuvor in Geg'iiwart Cr. Majestät dcS König» und Sr. königl. Hobei» de» Prinzen Georg einer Reifeprüfung in Latein. Griechisch. Mathematik, Geschichte und Literatur. Der bereit» festgesetzt gewesene PrüsungStrrmin ist nun aber anläßlich der Trauer- feierlichkeiien für den entschlafenen Kaiser verleg« worden, bürste inveß »och vor Ostern stattsinden. Di» Regimenter, in weiche di« Prinzen treten werden, sind diejenigen, Venen sie seit ihrem 12. Geburtslage angchören. vermischtes. IN übergegangen ist, hat eine Summe von 159 -6 zur Ver- ügung gestellt, um armen und würdigen Confirmanden zu ihrer Ausstattung Unterstützungen zu gewähren. Außerdem waren der Armenbehörve 62 >-il als die Hä,sie de» Ertrages eines Fachschüter-Concerte» zur Bekleidung armer Consirmanten übermittelt worden. E» ist hochersreulich, daß der Geist werkthätiger Liebe fort und fort den Armen aus- zuhclsen sich bemüht. Neustadt bei Stolper». Am frühen Morgen de» 19. März ist der Damm de» erst im vorigen Jahre ncuerboulen großen TeichcS, in welchem ein starker Karpsensatz sich befand, tbeil- wcise zerrisse»; derselbe gekört zum Rittergut« Langbnrker». dors. DaS hiesige untere Slavlvicrtel ist in Folge dessen überschwemmt, der den Bewohnern hierdurch zugesügte chaden ist nicht unbedeutend. Um die hiesige Bürgerschule gleichen die Wasscrmaffen einem großen See; daS Master steht meterhoch in den Kellerriinmcn, von wo au» die Dampf- Heizung der Unterrichl-zimmer erfolgt. Der Schulunterricht mußte auSgesetzt werden. Der Polenzbach ist zu einem reißen den Strom geworden. r. Niesa. 13. März. Unser Elbstrom bat infolge riesigen Anwachsen» seine User verlassen und da» Elbquai, den Sladlpark und weile Strecken Landc» überschwemmt. Am 10. d. M. ging nach dem .Elbeblatt" ein Eiscommanvo nach Hirschstein und Strehler, ebenso nahm ein solche» bier aus der Anhöhe bei der Damxsfchiffivartehalle Ausstellung, um bei dem Hochwasser und Eisgänge die nöthgen Signale abzugcben. — Beim Wegräumcn der am Elbquai lagernden Pclrolcunisässer verunglückie am tl. d. M. ein Knecht der art, daß er im Johanniter-Krankenbause unterqebrachl werden mußte. — An temsctbcn Tage stieß aus dem allen Cbem nitzer Dahnhose ein Knabe einen andern in die mit Master gesullte Grube der Drehscheibe, worin derselbe sicherlich auch umgekommcn wäre, wenn nicht zwei Herren, welche zu fällig dort vorbciginqen. denselben berauSgezogen hätten. Der Knabe liegt krank darnieder. * Großenhain, t4. März. Die Annahme, daß unsere Stadt Großenhain mit der von CoSma» von Prag zuerst l087 erwähnten böhmischen Festung Guozkrk identisch ist. erscheint un« jetzt al« eine zweifellose. Dafür spricht nicht nur der Umstand, daß Guozdek Hain bedeutet, daß die Stabt früher kurzweg Hain hieß und nebenbei den slawischen Namen Ozzck führte, sondern auch folgender Bericht von CoSma» au» dem Jahre ll23. In diesem Jahre starb Dadeu». Markgras von Meißen, und da der Kaiser Hainrich V. die Mark für erledigt ansah, so verlieh er sie an Wiprechl von Groitzsch. Indeß betrachtete sich Conrad von Wtttm al» berechtigten Erben unv rückte daher, unterstützt von dem Sachsenbcrzog Lothar, im Land« ein. Aus de» Kaiser» Geheiß erschien daraus WratiSlaw, Herzog von Böhme», lagerte sich jenseit» der Stadt (oppiilnm) Guozdek. konnte sich aber mit vrm aus dem linken Muldenuser siebenden Wiprechl nicht vereinigen, weil zwischen ihm unv diesem die Sachsen sich eingeschoben hatten. Er verwüstete daher die Umgegend Meißen» und zog nach Böhmen zurück. — Au» dieser Dar stellung geht deutlich genug bervor. daß Guozdek bereit» eine Sladt war unv aus dem rechten Elbuser lag. und daß darum die Meinung, Guozdek sei nicht» weiter al» eine kleine Burg dicht bei Meißen und aus demselben User mit diese», gewesen, eine irrlhümliche ist. — In den Urkunden de» Kloster- Allenzelle wird unsere Stadt oil erwähnl, und zwar unter den wechseln de» Namen Hain. Hagen nnd Ozzek. Eine dieser Urkunden au- der Zeit von >2l2 bi» 1217 iwnnl einen Propst Bcr, warduS, von dem man bisher nicht» wußte, da die älteste seither bekannte Urkunde 1227 den Propst Luilberu» erwähnte, der daher al» der erste Propst der Stadt betrachtet zu werden pflegte. — Die „DrcSdn. Nachr." schreiben: Aus ein besonder» Hobe» Maß von Loyalität scheint die Nadebeberger Be völkerung, oder wenigsten- ein Theil derselben, keinen An spruch machen zu wollen^ sonst winde sich eine dortige größere geschloffene Gesellschaft am Todestage de» Kaiser» nicht di» u, die Nacht hinein im Schießhause einem Tanzvergnügen hingegebcn baden. — In kiesen Tagen wnrde auf der Bastei durch den Landban-J,"prctor und Laiiddanmeister die Besichtigung und eingebenke Piüsung de» Thurwe». sowie der übrige» Gebäude vorgenoiiimcn, und zwar aus Wunsch des Wirlhe». v. Pirna, 13. März. Die Hochs lutb de» Elbstrom» und die dadurch brrbcigrsübrte Ue b er schwcm in un g nahm rasch eine weitere Ailskeb»u.ig, so daß in den überschwemmten Slavtlbeilcn viele Bewohner von Parterre,Wchiiungen an» ihren Bedausunge» vertrieben wurden. Förmlich vcnelianische Cominiimcalion»-Verhältnisse gab eS ferner in den anderen Eldorlschaste», namenllich m Königstet», Vesten Bewobiier- schajl an solche nasse Ucdcrraschungen schon gewöhnt ist. Nach vorliegenden Berichten bot einen besonder» großartigen Ein druck der bochangeschwcllene nnd eissübrenke Polzenflnß bei seiner Einmündung oberhalb der Tetschner Brücke. Derselbe bildet mit der Elbe und der geg nnbcr mündenden Birla «men gewaltigen Lee. welche» Schauspiel von Tausenden de sichlizl wurde. Zur Uederschwemmung gesellte sich beute starke» Echneezestkder. — Uebrr Kaiser Wilhelm und seine Bezirhonge, znm Rennsport entnehmen wir der Nr. 19 der „Sport- Welt" nachstehende Erinncrung-blältcr: 1831. Prinz Wilhelm'» vierjähriger tzaldbkothen-st Brocket v. Nobin Hoob wird >m eisten Heo» eine» Sweepstake» zu Dobrroa von FreiNerrn v. Diel'» Tickler »m einen Kopf geschlagen. Rennen zu Neubraadenbvrg -»n 20. Sevtember 1832. Prinz Wilhelm» dreijähriger brauner Hengst Firetail v. Tde General a. e. Filho da Pula-Llule gewinn» ein Sweepstake» von 10 Fed'or gegen Gras Mollke-Wolde'» Aoung Segmour nnd zwei Pferde »ehr um eine Länge. 1831. Ioan os Are de- Prk- e» "Sicheln, bringt ei» Fahle» v. Ridrle-wortb, welche», für da» Uni-n-Renucn 1837 genannt, zn Hart, dem Trainer zweier Könige ve» Preußen, sowie de» KSnig« von Hannover, noch Tempclhos in Training gegebra wurde, jedoch bald nach dem Abietzen einging. Uaion-Rennen zu Derlin. 15. Juni >835. Er. königl. Hoheit de? Prinzen Wilhelm Robinson v. Rodln Hood a. d. Georgs»» endet, von Baron Herlefeld'» Nemn» am zwei Länge» geschlagen, aus dem zweiten Platz. Prinz Wilhelm versah an diesem Tage da» Richieranit, ließ sich jedoch für diele» Rennen von dem Prinzen Karl vertreten. Robinson nahm auch am 18. Juni za Kaadlbeck an dem Rennen über 4090 Ellen Tbeil und batte sich adermal» mit dem zweite» Platze, diesmal hinter Herrn Lichiwald's Dorothea, zn begnügen. 1836. Begründung der Prinz Wilhelm van Preußen-Stake» za Doberan. R nnen »n Telle am 28 August 1838. Prinz DUbelm. pers-nlich anw send, stiilel eia neue» Rennen, dem der Rame Prinz Wilhelm- Slake- beiqelegt wurde. Die Rennen, so schreib» Gras Holmer. wurden durch die Gegenwart Sr. königl. Hoheit de- Prinzen Wil helm von Preußen verherrlicht, den jeder Sporttmao um so mehr erfreut ist, aus der Rennbahn zn sehen, al» dieser Prinz durch et», ichi-volle Kenntnisse vom Nutzen der Rennen überzeugt, fie seine» hohen Beistandes würdigt. Dem Union - Rennen zu Berlin o« 19. Inas 1841 woha» der Prinz von Prrußen bei; am zweiten Renntage, de» 21. Juni, waltet Se. käuigl. Hoheit dr» R chleramte». Den von dem Prinzen von Preußen für da» Renne» zu Avklam am 19. Mai >843 g-stfftelcn Humpen gewinnt de» königl. Friedrich- W IHelm».Gcsiüis Mercur, von Ober-Dtallmeister von Brandrnftei» geritten. Rennen »a Drenzkon 1818. Der Prinz von Preuße», Pratertor de» Uckermä kilchen Verein- für Thierschan and Pserderenae», stiftet einen weridvollen sill-ernen Evrenpokal. den 1847 de» königlichen Hauplqestü!- Grabitz L mene, von Lieutenant von Ranch gesteuert, in einem Felde von lech- Pferden gewinnt. Jagd-Rennen bei Po,»dam am 15. Mai 1852. S«. köntgt. Hoheit dcr Prinz von Preußen setzt für dasselbe einen Ehrenpreis au-, gleichzeitig da» Richieranit übernehmend. Den Nennen zu Stettin am 20. Mai 1857 wohnt drr Prinz von Preußen bei; den von Sr. königl. Hoheit avSgesetztea Ehrenpreis gewinnt Lieutenant Gras HS'eler von den 3. Dragonern mit sei»» Stute Marianne. Rennen zu Breslau am 4. Juni 1857. Der Prinz von Preuße» beehrt dieselben mit seiner Gegenwart. Rennen zu Berlin am 21. und 22 J»»t,S0«. Diesel»«, hotten ich der Anwesendeit des Prinzen von Preußen za erfreue», hvchft- welchem am ersten Tage bei der Berloosnag der Sieger im Ver kaufs-Rennen zusiel. Das EröffnuiigS-Rennen zn Stelti, am IS. Mai 1859 um de» vom Prinz Regenten gestifteten Silbernen Schild gewinnt Lieutenant Klidlwein von den 2. Leib-Husaren. Rennen z» Berlin am 20. Innt 1859. Der Prinz-Regent »ahnt denselben persönlich bei; für da» Osficier-Reiten de» solgeadra Tage» hatte böchstdersrlde einen Prei» von 50 Frd'or auSgesetzt. Aach am 23. und 24. Juni erschien der Prinz-Regent bei den Rennen. Bei den Nennen zu Baden-Baden am 19. September 1859 ist drr Prinz-Regent anwesend. Rennen z» Düsseldorf am 20. Mai 1861. Do» Handicap m» da» v»n Sr. Majestät verliehrue silberne Pjerd gewiaat vr. Baad» mann« Challenger. Nennen zu Berlin am 20.. 21. und 24. Inui 1862. Aawesenbeit de» König». Silberner Schild, O ficier-Reitea, erste» Armer-Jagd» Rcnnen mit einem Ehrenvrei» Sr. Majestät. Der Armee-Renniag wird auch in der Folgezeit von Er. Majestit durch Allerhöchsten Besuch uud Berthcilung drr Ehreuprrise aa dt« Rcittr säst alljährlich aukgezeichnet. Se. Majestät überreicht am 18. Juni 1883 zu Berli» den Allerhöchst gestifteten Ehrenpreis dem Lieuteaaot ». Roseabrrg, der mit Longravge sein erste» Armee-Jagd-Rraneu gewinnt. 1863. Se. Majestät einer der hoben Protrctorea de» Rheinische» Renn-Berein». Dem Union-Renne» zn Verls, am 17. Innt 1864 wohnt Se. Majestät bei. Rennen zn Baden-Baden am 3., 5. and 7. September 1684. Se Majestät beehrt dieselbe» mit setaer Aaweseahett. Lteateaaot v. Roieuberg, mit Longrange Zweiter t» der von Effenberg ge wonnenen großen Steeple-Ehase, huldvollst »»«gezeichnet. Großer Prei» von Baden am 4. September 1865. E«. Majestät anwesend. 7. August 1868. Erste große Steeple-Lhas« ,, Hannover, Ehre», prei- Sr. Majestät de» König«. Sonntag, den 17. Mai l868. S«. Majestät zmn erste. Mal« t» Hopvegarten. 7. September 1871. Erste» große» Armee-Jagd-Reuae» z» Baden-Baden, Ehrenpreis Sr. Majestät de» Kaiser». 12. Mai 1884. Kaiser Wilhelm zum erste, Male «s der Charlottenburger Rennbahn. 1885. Se. Majestät bewilligt Allerguädigst eine» Ehreaprei» für dal Ldorkoltenburger Armee-Iagd-Reanen. 5. Ociober 1887. Se. Majestät wohnt i, Bade»«Bade» »um letzten Male dem Armee-Iagd-Reanen bei. u Au» Thüringen, >3. März. In Mühlhausen hat den BahnhvsS-Jnspector Ludwig ein schrecklicher Tod ereilt. Um mit dem von Lcinefelde kommenden Abendzuge Rangirbrweaungen vorznnehmen, war derselbe aus dem Tritt- brele eine» Waqcn» b>» zur l59 m vom Stationsgebäude enlserntcu Wasserpumpstalion hinauSgesahreo, iu welcher Gegend da» Fadrpersonal und die Passagiere einen mark erschütternden Sckrei vernahmen. Sofort vorgrnommene Nachforschungen ergaben, daß genannter Beamter vollständig zermalmt zwischen den Schienen lag. — In Folge der vor wenig Tagen «ingetretenen milden und sehr regnerischen Witte rung niedren sich au» allen Theilen Thüringen» die Nachrichten über staltgesundene Ueberschwemmungen und zu befürchtende Hochwasser. Gleiche Nachrichten treffen au» Franken ein. In Schweinsurt sank durch Untrrspülen de« Fundamente» der linke Mainbrückenpseiler zur Böcklein-msel, in Folge dessen die eiserne Brücke in den Strom stürzte. Durch den hierbei entstandenen Ansstau de» Wasser» ist der dadurch an» gerichtete Schaden bedeutend. V—n. Prag, >3 März. Blumen au» Reichen- berg für Kaiser Wilbetm. Der Gärtner de« Schloß- garten» in Reichcnderg erhielt au» Berlin den telegraphischen Auftrag, einen großen Posten Maiglöckchen und Veilchen per Boten nach Berlin zn senden. Hieran knüpft die „Reichen, brrger Zeitung" die folgende Neminircenz: Ein merkwürdiger Zufall! Au» demselben Gurten, in dessen schattigen Gänqeu vor 22 Iabren der damalige König von Preußen al» Ober- beseblShaber rer feindlichen Armee sich erging und von deu Strapazen de» Feldznae» in dem Besitzlbume seine- gegnerische» Befehlshaber» (Gras Clan, Galla») kurze Rast machte, an» tenisetden Gurten kommen nun Blumen an die Babre de» erlauchten Kaiser»; gewiß dürste der Reichenbergee Sckiloß- garlen in diesem besonderen Falle einzig i» Ocsterreich d» stehen. —--''
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