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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188902243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-24
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1889
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nt-artlon und Lrvrditton Ioha»««gaffe 8. Sprschkondru der Nedartisn: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. -nnatz»r »er sßr Dt, «ichftsol,»,»« Kummer »eftimmte, I»s»r«tr a» S-chri,tagen bi« S Uhr Nachmtttng«, «„ Sonn- uu» Arfttagr« tritt bts'/.V Uhr. 2n den /ittalru siir 3us.-^nnah»r: Vtt« Kle««. Univerfl,L»«straß« U L.ui» LS,che. Kalhartnenstr. 33 Part und Kö»lg«platz 7, nur bi« '/,S Uhr. tlpmer und TiMtblaü AbonnementSprei» vierteljährlich 4 V, Mk. iacl. Bringerlob, 5 Mk.. durch di« Volt bezogen 6Mk. Jede einzelne Nummer 20 P'. Belegeremplor 10 Pf. »reu tii «ebüd siir Extrabetla« 53. Amtliche Bekanntmachungen. -rArntllche Sihun- -er Sta-tveror-netr« Mittwoch, den 87. Februar I88tt. Abend« v/, Udr. t» Gaal« »er vormalige» Haad«l»börse, am Raschmarktr. Tagesordnung: I. Bericht der Echlachthostcommission über ». Außtzou der unteren Adlheilung de« Küblhause», de« Bieh. und Schlachlhos«; d. Errichtung einer Hunde« schlächterei im Vieh- und Schlachthose. II. Bericht de« Ga«-. Oekonomie. unv Finanzau-schuffe« über Rohrlegungen und Ausführung von Arbeiten an dem Gasnetze in der Stadt. Ill Bericht de« Oetonomie-, bez. Schul- und Stiftung«» au-schuffe« Über Conto 10 „WobtfahrtSpolizei" Pof. 4—9, 23 mit Ausnahme von Nr. 23a und ck der Grbalt-lisle. 24. 46—53, 55—58. 60. 64. 65. 76. 78—84 de« Hau«haltplane« für l88S. IV- Bericht dr« Oekonomie-AuSschuffes über Conto 12 „Anlagen" und Conto 88 „Straßen und Wege", mit Au-nahme von Budget Pos. 10 de« HauSbalt- plane« für 1889 und die mit Conto 38 Pos. 50 und 51 in Verbindung stehende Eingabe, bez. der Arphaltirung der Post- und Querstraße. V. Bericht de« SchulauSschuffes über: a. Abänderung de« Realschul-BudgetS für Leipzig-Reudnitz wegen der eingestellten Besoldung für zwei »euanzustellende Hilfslehrer; d. Vergebung der städtischen Freistellen an der höheren Schule für Mädchen an Schülerinnen der 7. Elaste; <r. Ausführung deS Baue« eine« Schulgebäude- an der Pestalozzistraße. Vtkanlltmachullg. Wir haben beschlossen, 1) der Straße III de« Frege'schen Bebauung-plane» für da« frühere Funkcnburgareal, welche von der Funken- burgstraße läng« de« Elstermühlgraben- bi« zur Ehrtstiaustroße führt, den Namen Ltvta-Gtra-e beiznlegen 2) den an der Sophienstraße gelegenen Platz mit der um denselben angelegten Straße Gophten-Pla- zu benennen und 3) der Straße VH de« südwestlichen Bebauungsplanes in Fortsetzung der Sidonienstraße jenseits der Pleiße, südlich und parallel der Hahdn-Straße, den Namen Robert-Gchumaan-Straste zu geben. Leipzig, den 18. Februar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 661/247. I>r. Georgi. Rülmg, Res. Lrennhohauction. Mittwoch, den 87. Februar sollen von Bor mitlag« 9 Uhr an im Forstreviere Lonnewitz aus dem MltteUoaldschlage in Adlh. 1, 2, 3 und 4 ca. 70 Stück harte, starke Langhausen, » 250 Haufen kletugenrachteS eichene« Stock bolz und » 120 Bund Wet-dornen, unter den vssentlich au«hängenden Bedingungen und der üb lichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verlaust werden. Zusammenkunft: auf dem Hol,schlage im Dvlitzer Holze uuwett der LöSniger Waldschänke. Leipzig, am 19. Februar 1889. De« Rath« Forstdeputatio». In Gemäßheit de« tz. 1 der Vorschriften für di« Au«, führung von Anlagen zur Benutzung der Stabtwasterkunst vom 6. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempnermeister Herr Richard Durckbardt in Llndenau. Bernharbsträße Nr. 2, zur Uebernahme solcher Arbeite» bei un« sich angcmeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach gewielen hat. Leipzig, den 21. Februar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. X. 987. I)r. Georgi. Wolfram. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- un^GcMtsvcrkehr. >ae» (in Laqedlatt-Format gesalzt i «hlie Postdesörderuag SO Mk. m»l Postöejörderuug 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Prtitzeile SO Pf. Größere Schritte» laut »s. Vrei-verzeichuth Tabellarischer u. Zisfernsatz nach HSHerm Tarft. Akliamrn anter dem Redaction-strlch dte 4geipa». Zelle 50Pl„ vor de, Familie »»ach richten die 6gespaltea» steile 40 Ps. Jalerate sind siet« aa di« ErprSltt«» zu sende». — Rabatt wird »>chl gegeben. Zahlung xrueuiuuerirwla oder durch Post nachnahme. In Gemäßheit de« tz. 1 der Vorschriften für die Aus führung von Anlagen zur Benutzung der Stadtwasterkunst vom 6. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner / Herr Theodor Kiichler in Plagwitz, Alberlstraße Nr. 3. zur Uebernabme solcher Arbeiten bei un« sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach, gewiesen hat. Leipzig, den 21. Februar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. X. 986. Ör. Georgi. Wolfram liuntldung zum Anschluß an die Aniil- ?klnspttcheinrich>nng. Neue Anschlüsse an die Stadt-Fernsprichelnrichtiing für Leipzig und Vororte, deren Herste»««, t« lause«»«« Jahre gewünscht wird, sind spätesten« bl« zn» I. März bei der cber.P»„direk"0ii hier anzumeldr». Verspätet eingehend« «»Meldungen kSaoen nicht derücklichiiat weiden. «>ner Erneuerung der hier berrU« »orgemerktra «nmrldungeu bedors e< nicht. Leipzig, 8. Februar 1889 Der Kaiserliche Vber-Pastptreetar Walter. Lram-, Loh- »»- vkhmukt M Lir-ertwolkwitz «lttwach, den « «»r, 188». ch» oertzeu »ich« erhoben. Der Gr»e,n»er«ttz. Dyck. Sonntag den 24. Februar 1889. Die Finauzdrbatte in Lom. 83. Jahrgang. Bon dem unterzeichnet«« Armenamlc sollen im Stadthause allhier ! Dtea-tag, de« 8«. Februar ». e-, Vormittag« von 1» Ubr an eine Partie getragene Kleidungsstücke, MSbel, Hau«, und Kücheugeräthe, Betten und drrgl. mehr meistbietend versteigert werden. Leipzig, den 2l. Februar >889. Da« Armrnamt. Ludwig-Wols. Iunghähnel. wesentliche Sitzung -er Handelskammer rtk«««aa. »e« <«. Februar 188». Nach«,»,«,» 4 Utzr. tu »er«« Kltz»«,«saalr. Reue vörf«. Tr. 4. I. LagrSordaung: 1. Reglstraud«. 2. B r>ch» über den XVI. Deutsche« Ha«»el»ta>. 3. Berichte über die jüngste» S>yu»g«n des Kg>. SSchs. Eise«- bahnrathk« und de« Sgl Preuß. Vrilrk«-Etse»»«ttzn- ratde« zu Erfurt. 4. Bericht de« Haadel-gesetzaebuugt-Au-schuff»« über di« Mlnl- ste,ial-Vorlage, dle Bthauvlung »er HLnie »et« Schlachten b tt. 5. Berichte de« Bank-, Münz- und Versen-Au-tchaffe« über ») dle Mluisterial-Bvrlage. Han»el«-tz1e»räuche l« <4e- trrlde-stteschäst bett.; d) de» Verkehr »or »e« Bärsen- Gebäube betr. Hoh-Luction. Im UntuerfititStzalze bei Ltkbrrtwalkwltz sollen «tttwach. den 27. Febrnar d. I.. von Vormittag» 10 Uhr an 84 fichlene Stämme von 10—15 em Mlttenftärke n. 10—1» m Länge 5 - - - 16—18 » - - 10—12 - - 80 - Derbftangen- v—14 « Unterstirke - 7—11 - » 1160 - KelSstangen - 3— 7 » - - 3— 6 - » 43 Raummeter kleserne Breuuknüppel, 54,5 Wellenhaadert kieserae« und fichtene« Brennreifig nn» 140 kiesern« Slaugen-Langdauiku aocllouSwell« verkauft werden. Kauslustlge werden ersucht. »» der ougegrbene» Zed auf »e» Katzlschla« neben »er Glsr«»atz» der Univerliiöi^-Waldung sich elnzufiaden. Dle geordnete» zahlnngrn sind sosort »ach dem stmchlage zu bewirte». Leipzig, «m 7. Fedraur 1889. Untnersttüt« - »eatumt. Gebhardt. >»- Lralgymnastnm. Dte»«ta». »eu 2«. Kebruar 188». varmittu,« 8 Uh, l Leipzig, am 20. Februar 1889. Vr»f. De. ütoml, Rector Lhomosschule. Frei»«,, »e« 1. «Sr», varmltta,« » Uhr Prüfung der für Sexta angemeldeten Schüler. Leipzig, am 22. Februar 1889. De. Iungmaun. Städtische Kortbitdungsschule fir Mdchen. Aiimelduugea ueuer Schüleriuuen nimmt Mauta, «ü» Dten-ta«, »rn LS. ««» S6.! »iS IS ««» »au s—4 Uhr ln der l. Bürgers entgegen. Bel der Aumelduug ist das letzte zulefleu« Leipzig, den 21. Februar 1889.Dir, k. Lolmne. der Uiiterzelchnete ebruar, von 1« ule X für Knaben icheulzeugniß vor- HSHere Schule für Nildchrn. Da»«er«ta,. »eu S8. Fcdruar. morgen« 8 Uhr. Leipzig, de» 22. Februar 1889. vr. Ak. NlNäebe. Soncursvekfatzren. Ueber da« Vermögen de« Kaufmann« Dheahar Preller zu Delitzsch wird, da derselbe dle Eröffnung de« Eoncurle« aus Grund einer erheblichen Uuterbllanz beanttagt hat. da die ZahlungZuiisShigkell destelben dargethan wird durch die gericht-kundig schon seil längerer Zelt fortwährend vorgenommenen ZwongSvollstrickungen und Arrest- anordauoge« wegen hoher Schuldsorderuagen, heute am 22. Februar 1889 Mittag« 1 Ubr da« Loneur«verlahren eröffnet. Der Kaufmann Gustav Schulze hlerselbst wird znm Eoucur». Verwalter ernannt. Loucurrsorderuugen sind bi« zum 9. April 1889 bei dem Gerichte anznmelden. Es wird zur Beschlublassuuq über die Wahl eine« «»deren Ber- »alter«, sowie über die Bestellung eine« Gläubigerousichusse« und elntretenden Falle« über dle ln 8 120 der lkoucursordiiunz bezeich- ueten Gegenstände aus »en 1». «iirz 188», vormittag» » Utzr und zur Prüiuua der angemeldete» Forderungen aus »e« r«. A»rtl 188», vormittag« » Uhr vor dem »nterzeichuetea Gerichte, Ralhhau«, 1 Treppe, Zimmer 5, Lermia auberaumt. Allen Personen, welche eine zur Toncurtmoss« gehörige Sache i. Best» haben »der zur LoncnrSmaff« etwa« schuldig sind, wird aus gegeben, nicht« an de» Gemeinichuldaer zn verabsolgea oder zu leiste», auch dir Verpflichtung anferlegt, von de« Besitze der Sache uud von den Forderungen, tiir welche sie an« der Sache abgeson derte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Loncurtvrrwalttr bl« znm 9. April 1889 Anzeige z» machen. U-al,liehe« Amtsgericht »» Delitzsch, am 32. gedenar 1889. gez. vroesrl. Hiermit vrr«ffentllcht Delihjch, de» 22. Februar 18«. Günther, als Gerichwlchrriber de« Königliche» Amtsgericht« Nutzholz-Auction. Aus de» zur Herrschast Prtrtzattz bei Bora, gehörenden Forst, er»,er solle» vtea«tag, he» S. Mär», von sriid 10 Uhr an, ,us dem heurige» Mittelwaldschlage l» Hlrietznitzer, ,» »er Franudoeser Grenze, 83 Eichen »»» 1« bl« 80 cm onleer Durchmesser, 108 Roihtuche, . SO . ,0 . 10 Weißbuchen - DO - ÜO - - - 3 Lin»«» « «0 - 70 - « « 6 Biete» » 30 » »0 - - » 4 Aspe» » 20 « SO - - 8 Flchto» - 20 » 40 - - » «es de» Stamme, mit Stock »uh Ast, unter de, vor der Lactto, bekannt »n machend» Bedwguu^u »ecknnft werde» Priehnlh, de» 23. Febrnar 1SS0. - A. Glg»», RrviorsSrsttr. Die Blicke Europal schien 6» geg->«ckr>'fl ^ ^t räumen muß. rie Ha.'P'ttiPpe ^»c.cbnel. an könnten. Daß sich Finanzlage besinden etn Land kan», >» nicht in wcchem e« erst vor einigen Uiiv teShalb große Sun,me» z» fsilven Len! -En°L".stLal.e°n" durch die Atzung v- Mastanab ln Abenteuer verwickelt worden, welche >hm eben,all« schwer '"NLÄÜeÄLL m de- «».--».ein-u«.i'« al« Mimste, Präsident Cr sollte Ilal.en ,» -iebung seinen Verbündeten gleichartig machen, die Zü§>- iosi iko,tt„ einer fre henolusternen Bevölkerung l» chre«chra..I n wLn ünö glrichwit.g an ihre St-iierkrast AiNoreerung n st-llen W lche nur einer opferwilligen Bevölkerung zuaeiniill t werden können. Da« war viel verlang, und setz « vor u«^ eaß die M hrbeit der Kammer unbedingtes Vertrauen zum Mmisterp,äsidenten begte. Diese« Vertraue» ist denn auch " der Tbal vorbaiiden, aber e« fehlt auch nicht an Gegner,. welche seit längerer Zc.t bemübt sind, e« zu untergraben. Der Hebel ist an verschiedenen Punkten angesetzl woE. Llnke beNagt sich darüber, daß man ihre Po!ll»chenRechtenichl hinreichend achtet. daß Cr,«Pi b.e Bereln«. und Versa »NN lnnqSsreihelt anlastet. wie durch da« verbot der öfscnll'chrn Zusammenkünfte der Friedensfreunde. Tre «rbei'cr bean- Drucken Arbeit und die Regierung hat diesen Anspruch da- durch mittelbar als berechtigt anerkannt, baß sie die Mcht aus sich genommen, die öffentlichen Bauten zu beschleunigen. Ein sehr vanlbare« Feld für die Opposition ist da« Unter- nehmen an der ostasrikantschen Küste, durch welche« Italien in so schlimme Verlegenheiten geratden ist. Endlich wird CnSp, der Vorwurs gemacht, daß er das gule Vcrbällmß zu Frank reich zerstört Habe, und der letztgenannte Angrifsspuncl wurde als OperalionSgrundlage gegen CriSpl benutzt. Der Abge ordnete Carmint warf CriSpi in der Sitzung vom 20. Februar vor, daß er Italien mit Frankreich entzweit habe. Dem gegenüber ist feslznhalten, daß Erispi die Mißstände für welche ihn die Opposition veranlwortltch macht, nicht verschuldet hat. Er kaun e« nicht büßen, daß Italien eine Vergangenheit bat, welche die reichen Hilfsmittel de« Lande« tdeilS unbenutzt gelaffen, theil« unzweckmäßig verwendet hat, daß die Landbevötlerung in vollster Abhängigkeit von einer Anzahl Latisundienbesitzer steht, daß die Entwickelung der B ldung der niedere» Volksschichten Iabrhunverte lang syste matisch gehemmt worben ist. CliSpi hat die schwierige Finanz lage Italiens nicht versckuloet, er hat der Neigung der Socia- listen, Irredentisten und ähnlicher Parteigruppen zu Aus schreitungen niemals Vorschub geleistet, er bat da« Iliilernehineii, welche« zur Besetzung Maffanoh» geführt hat, st t« miß billigt und ist auch rinmer bemübt gewesen, ein sreunvnach- barlicheS Vcrhältniß zu Frankreich ausrechl zu erhallen. Alle Anklage» gegen CriSpi, welche au« dieser Sachlage her geleitel werden, entbehren also der Begründung; dagegen hat CriSpi alle Ursache, mit einem Theil de« Parlaments unzu> frieden zu sei». Haben die Mitglieder der Opposition viel leicht vergessen, daß Frankreich Tunis seinem Machtbereich einverleibt hat? Ist e« ihnen unbekannt, in welcher Weise Goblel die Maffauahfragc verwerlhct hat. um Italien >n der öffentlichen Meinung Europa« herabzusetze»? Er lnnern sich die Socialisten, welche der Führung Costa's folgten, nicht, welche Behandlung italienische Arbeiter i» Frank reich zu erdulden hatten unv wie die Franzosen da« Berhättniß zu Italien au der Laiidcsgrcnze aussassen? ES ist Criopi nicht zu verargen, daß er die Ruhe ver lor, al« ihm Carmini vorwaif. daß er Italien mit Frankreich entzwe i habe, während er dock eifrig bemüht war, mit dieser Macht freunvnachbarliche Bestebiingeli aus recht zu erhalten trotz aller Ausreizungen und Beinüdungeii der französischen Regierung, einen Bruch mit Italien herbei zusühren. Am foigenven Tage wurde diese Angelezenheil in anderer Form nochmal« ausgenommen. Der Abq ordnete Compaii« fragte an, ob die Mittbeilung gewisser ^ ilungen auf Wahrheit beruhe, daß General Avoa'aroo bei ber Am Wesenheit de« deulichen Geschwader« in Neapel aus eine ge meiusame Action JialienS und Deutschland« gegen Frank reich ei» Hoch au-gebracht babe. Auch in dieser Hinsicht konnte Errrpi befrsivigenke Auskunft ertheilc», denn der Trrnksprutv de« General« galt nur der Freundschaft der beiderseitigen Armeen unv Flotten. Da« Wese» ver Opposilw» im italienischen Parlament vest.ht m der traditionellen Hiimeigung re« republikanisch und socialistisch gearteten Theile« der Italiener zu den stainmvcr wandten Franzosen im Gegensatz zu der Mehihcil. welch- da« Heil der Zukunft in der Anlehnung an da« gesunde, wehrhaste und monarchische Deutschland eikannt hat. C-isp, >st an die schwierige Ausgabe Hera,.getreten, sei» Vaterland von all den Schlacken zu befreien, welche ihm noch a»S der Zeit der Päpsil chn Herrschaft iin Kirchenstaat. deS König. >bum« beik r S.cOien und ber Par„cularsiaat,n in Noib cktalien anhaften. Mit der Despotie der Vergangenheit ge. rieih da« con'iilulion'lle Plemoiit in Kamps unv an« vielem Kampfe hat sich ei» Zustanv c»lw ckett, der »och keineswegs fertig genannt werd-n kan». Es wäre eine Beiken„u»a der wirklichen Verhält,»sie. wenn man die Schiv.erigkeilen leugne» V ^ ^ R-ffl rung zu kämpfen hak. aber wn dürfen auch die Hoffnung nicht nu,iebe„. daß e« der ihn umgebenden Schwierigke.len Cri«p, gelingen werve, Herr zu werven. Cr,«p, war aus dem beste» Wege, mit dem Ministerium Floguet e,n Verhällnig zwt,ck>en beiden Mächten zn verein- b°"".'.w'lLer allen berechtigten Wünschen der Opposition entspricht, e« scheint, vaß der so lange in der Schwebe desind. l»ck»e Handelsvertrag auf dem Puncte de« Abschluffe« a„- gelangt war. Der Sturz Floquet'S wird der Vollendung de« angebahnte» Zustanve« kaum hinderlich ft,n, penn da« Ministerium Tirard w,rd wahrscheinlich noch weniger L^beu dre bestehende Spannung ü. Sur7pa z? böhen. »,e st, heim «,n,ster,um Floquet vorhanden war da« offenbar große Schnld m 'sein'em verbauen ' Italieu auf sich ^flust hat H^pt'L völlig unrichtige Aussaffung der Sachlage, wenn mc.» annimml. daß der Dreibund eine feindliche Spitze gegen Frankreich Hai. Der Hauptzweck de« Bunde« ist die Auirechkeihalluug de- Friedens, und wenn Frankreich fried liche Zwecke verfolgt, so kann e« mit Italien iu bester Freundscbasl leben Cri-vi hat volle- Berständniß für die Siele, welche Fürst B «marck vor Augen hat, e« ist ihm wobt bewußt, daß Deutschland niemals au« eigener Ber anlaffung den Fritten brechen wird, sondern daß alle seine mililairiseben Rustungen und Vorbereitungen einzig uud allein den Zweck haben, der Bewahrung de« Frieven« zu dienen. Wenn Italien mit Frankreich auf sreundschafllichem Fuße st hl. so dal Deutschland dagegen nicht« einzuwenden, im G gentheil, c« kann darüber nur herzliche Freude em pfinde». * Leipziff, 24. Februar. ' D>e Reick« - Pbarmacopoeacommission wird vorauSsichllich Ende April oder Anfang Mai zu einer Sitzung zusammeiitrelcn. Die an die einzelnen Mitglieder veriheillen Arbeiten sind bi« znm April einzulicsern, um de» Berathungen de« Plenum« als Unlerlage zu bleuen, so daß da« Erscheinen einer neuen Ausgabe der Pharmacopoca in absehbarer Zcil zu erwarten sein dürfte. ' Durch die Beförderung deS ReichStagSabgeordneten Hegel wird der ReichSlagswahlkrei« Ierichow erledigt werden. Derselbe war lauge Jahre von dem wilvliberalen Herrn von Boni», vanu seit 188l zwei LegiSlalurperioden von dem fortschrittlichen vr. Grcve vertrelen. Erst im Jahre 1887 ging da« Mandat in konservative Hände über. Damals erlanglc Herr Hegel im erste» Dahlgang N 554. ein nalionalliberaler Candidal 3580 und ein dculschsreisinmger 8378 Stimme»; in ber Stichwahl siegte Herr Hegel daun „nt 13 499 gegen 10 125 Stimmen. * Die amtliche Veröffentlichung der Ernennung de« Unter« iaatSsecretair« von Putt kam er in Straß bürg zu», Staat Ssecretair dürste in diesen Tagen zu erwarten sein. * Bei der Eröffnung der am Freitag stattgesundenen braunschweigischen LandtagSsiyung gedachte Präsi dent von Veltheim mit warmen Worten der hohen Verdienste, welche sich der heule früh verstorbene StantSminister Gras Gö rtz-Wri«berg in ruhigen und in bewegten Zeiten uw daS Land erworben habe; fein Name werde in ehrenvoller Erinnerung bleiben und der Geschichte de« Lande« angchöre». Hieraus wurde die Sitzung geschloffen. * Äu« allen Tbeile» Deutschland« treffe» Meldungen ein. daß die socialdemokratische Partei für die bevor- tehenden ReicbStagSwahlen schon jetzt,.Arbeiter-Wahl- vereine" in« Lebe» gerufen habe, in denen die Vorarbeilc» ur die nächstjährige Wakicampagne bereit« iu vollem Um sange ausgenommen werden. Der FraclionSvorsianV erinneri deshalb, wie da« „Bolksblatl" miltbeilt, daran, daß nach den Beschlüssen de« Sl. Gallener Parteitage« die „Vielcandida turen" »ach Möglichkeit zu vermcideu feie». Auch liege hierzu durchaus keui Grund vor. da die Partei über eine vollaui genügende Anzahl geeigneter Persönlichkeiten verfüge. E>»' probeweise von der Fraetton ausgestellte Canvidaleiilistt habe bereit« etwa siebzig de« Vertrauen« werthe Personen ergeben, doch sei die Zahl damit keiueSwcg« erschöpft; andererseits aber habe auch die Parkeiverlrelung geglaubt, eine Auzabl Personen, die sich zur Annabme einer Candidatur gemeldet Hallen, perhorresciren zu muffen — Tie Candidatur-Stellen- vermittelung scheint also innerhalb der socialvemvkratischeii Fraktion ziemlich geschäftsmäßig betrieben zu werben. * » » * Die nächste Volkszählung inOesterreich wirb am 3l. December 1890 stallsinden und zwar nach einem Pro gramm, daS die statistische Ccntral-Cvmmission kürzlich au«- gcarbeitel und dem Ministerium des Innern zur Geneh migung Vvrgelegt hat. Ter Kreiö der ErhebungSmomenic wird derselbe bleben wie im Jahre 1880 und e« soll sür euic jede zur Zc,l der Zählung in den im Rcichürathe ver tretenen Ländern weilende Person erfragt werden: Vor- und Zuname, Aller, Geschlecht, Geburtsort. Z»stä»digkcil, Bc- ichäsligung. Umgangssprache, GlaubenSbekenntniß. Kennt- niß de« Lese»« u»d Schreibens und endlich gewisse körperliche und geistige Gebrechen. In der Art und Weise der Aus arbeitung de« Zählmaterial« sind Verbcffeiungen in Au-sicht genommen, damit au- demselben größerer Nutzen gezogen w'-rden kan», al« die« bei der letzten Zahlung der Fall ge wesen ist. Die Ausnahme der Umgaiigsiprache wird jeden sall« 1890 genauere Resultate bringen, al« 1880. Der Fehler, daß ganze re>» deutsche Ortschaften (wie z. B Dorste« unv Schlettau bei Gewitsch in Mähren) al« czechisch und umgeh'hrk czcchische Dörfer (w>e z. B. LcSkau bei Brünn. Trilschei» und Pollnip ber Mährisch-Ausiee) al- rein deutsch bezeichnet werden, dürste sich kaum wiederholen. Ebenso Wen g wird die Tbatsache wiederlrhicn, daß sich Tausende von Deuticheii ui Böviuen und Mähren und Krain al« Cz chen und Slowenen in die ZählungSliste» eintrag-n taffen. Ta« deulschc Nationalgesühl ist ,n den letzten neun Jahren so ge weckt unv gislä'kt worden, daß vergleichen Irrlüümcr und Fälschungen wohl nicht mehr möglich sind. In den Ländern der ungarischen Krone wird ebensall« am 31. December 1390 e'ne Volkszählung, wenn auch nach anderen Grnnesätze», statt- sindeu und wahrichemlich ein stärkere» Wachslhum der Magyaren und eine schwächere Zunahme der deutschen, slowakischen, rumänische», rulhenifcheu und serbische» Be völkerung, wenn nicht vielleicht gar eine Abnahme einzelner VollSstämme ergeben. D e magyarischen Beamten werben schon dafür sorgen, daß Alle«, was ein wenig magyarisch sprechen kann, dem herrschenden Stamme zugczäblt wird. Jetzt sind die Magyaren »ur 6 Millionen Kopse stark unv bilden die Mniderbkit der Bevölkerung de« Slaat«. während Slawen, Rumänen und Deutsche zusammen die Mehrheit bilde»; baß da« Verbäftn'ß bald ein umgekehrte« werde, ist belannklich der lcideuschaftlichc Wunsch aller magyarischen Patrioten. * Wie au« Pest berichtet wird, soll binnen Kurzem der Erzherzog Franz Ferdinand von Este für längere Zeit nach Ungarn komme». Der Besuch bat unzweiselhasl den Zweck, dem Erzherzog Gelegenheit zu dielen, mit den ungarische» Kreisen Füh u»g zu nehmen. * Der jüngst gestorbene dänische Gebeimrath Tillisch ist 88 Jahre alt geworden, »achtem er schon 1865 sich von der politischen Bühne vollständig zurückgezogen halte. Ge- borner Nordschle«wiger. war er Schwiegersohn de« Staat»- mmister« von Strmaan und diescm vervankte er seine glLnzeudr
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