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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-16
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1889
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. lletutt,» «1 ErpröLi-n Iehen»«»gaff« 8. -Prrchßuuirn her Redaktion. vormittag« 10—1ü Uhr. Rachmittagt b—6 Uhr. HM » > w»nnic>l»«, »Acht sich «>»«tz»r »rr für »ie uichstsel,«»»« «»«»er steftlmmtr« Auserat« «» v«chr»t„e» dt» S Ntzr Nachwtttag«, an »«» Sestta,»« früh di»'/,» Ltzr Sn de» FUiale« für Sus.-Knuahmr Ltt« Me««. Universitätsstraß« L. L,»t» Ldsche. Katyarsneustr. L3 Part, und KäuigSplatz 7, «or bi»'/,» Uhr. MpMer.Tagcblatt Anzeiger. Organ für Politik. Localgeschichte, Kandels- nndGesMsverlehr. 75. I«r gtsiüligkn Vegchtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» den L7. März» Bormittags «nr bi» Uhr geöffnet. Lxpeältlov de« I^elprlxer l'ugedlLttes. Tonnadrn- den 16. März 1889. AbonnemeutSprei» vierteljähriicb 4'/, Mt. incl. Bring-rlohn b Mk.. durch die Pos, bezöge» 6 Mk. Jede einzelne Nummer LU P,. Lelegeremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (>a Tageblatt-Format gesalzt! ohne Postbriörocruiig 00 Mk. «it Postbesördeeung 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 ^ Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer o. Zifferus-tz nach Hähern, Tai i Rktlamen unter dem Redaktion-strich die ägripalt. Zeile üOPs„v»r denFomiliennachrichten die Kgespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind siel» an dir Expedition zu stade». — Rabat! wird nicht gegeben. Zahlung praomuverull«!» oder durch Post- uachnahme. 83. Jahrgang. Städtische Sparkasse »elelht Wert-paptere unter günstige» Bedingungen. Leipzig, dm 14. Januar 1889. Dir Sbareasten'Drpntatioa. Wcstai-Symnakum. Ausuatzmrprkfuu« der ^ He^k^aigrmeldeien einheimischen Schüler Souuabend, dea Amtliche Bekanntmachungen. VrkamltMchml-. Unter Hinwei» aus die Bestimmung in tz. 388.» de» RnchSsirasgesetzbuch» wird den Grundstücksbesitzern, bez. Garteoinbaoern hiesigen Stadtbezirks. also auch den in dm kürzlich rinverleihten Bezirken Reudnitz und Bnger-Erotlen- dors wohnenden, bei Vermeidung einer Geldstrafe di» zu 80 M«rk oder enlsprechender Hast hieru, t ausaeczeben, wäh eud de» Mo»»t< stlprtt diese» Jahre» ihre Bäume. Striiuchcr, Hecken re. von d,n Raupen de« Mtugelsptncher« (öowdvr diouttri») grhürig sst»brr« und d u Schädling vertilge« zu lasten. Gleichzeitig aeben wir nachstehend and T eine kurze Bc> schrribmlg der LevenSweisr und der zweckmäßigsten Vertilgung«- art der angeführten Schmetterling-gattung. Leipzig, den 8. März 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. SIS. vr. Georgs. Hennig. G Niogetspinner (Sowb^r Reattria). Der Schmetterling legt seine Eier Lude Juli »der Ausaug Augusi bi« zu 400 Stück beisammen spiralförmig um ei«, bi» dreijährige Leftcheu. Erst im nächsie» März schlüpsea die Aesang« schwarze», laug gelbbraun bebaarien Riupchrn au-, «ihre« sich zuerst von Knospen, späicr von Laub. Ihre Fraßstelle» übrrsplanea sie mtt einem leichten lockere» Gewebe, ohne eia eigentliche» Nest herzu- stellen. Anfang- trifft mau diese Raupe« zu mehrrren Hunderten gesellig o» Oksidäumra, Weißdorn, Rosen, Weißbuchen, Lichen, Rüster«, Pappeln. Birke» beiiammen. in der Gabelung eine« Aste« »der itznliche» Siellen dicht anetnaadergedräng«. Mit dem zu- «hmeaden Wach-thum der Raupen werde, diese Gesellschaften kleiner und kleiner, bi- sie sich Ende Mai oder Aasang Juni gönz. lich anflösen. Sie fressen bet Tag und Nacht und wandern von vaom zu Vaum, wenn die Nahrung zu mangeln beginnt. Die erwochsrne Raup? verwandelt sich im Inat tu einem eirunde» gelb dorchftiubteo Gespinnste zu einer weichen schwarze» NZche, der im Jali der Kalter entschlüpft. Zweckmäßige Bertilgungswcise: Zerquetschen und vernichten der Raupen in ihren Schlupswinkcl«, au- denen sie, wenn solch« hoch am Baume sich bestnden, durch Anschlägen an die Tiämmt herab geworftn werden können, im April. Vekannlmchun-. Der Umbau der Hauplscbleuse m Brühl zwischen der Goethe- und R>colaistraßr, sowie der Umbau der Hauptschleusr in der Nicolaistratze zwischen dem Brühl und dem Nicolai» Kirchhofe solle» an einen Unternehmer in Accord verdungen Werden. D e Bedingungen für diese Schlensenbaulm liegen in nn» serer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau», 2. Odergeschoh. Zim mer Nr. 11, au» und können von dort gegen Entrichtung dcr Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Schleuseubaute« in» Brühl ««d t« der -Ncolatstraste' versehen ebendaseibsl und zwar bi» zum 30. d». Mt«. Nachmittag» 5 Ubr einzurcichen Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, am 13. Marz 1889. Des Rath« her Stadt Leipztg Id. U43 Straste«ha«.Dep»tativ». Die bei dem hiesigen Leihhause in den Monaten April, Mat und J»«l 1888 versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Bersallzrit, noch vi- jetzt eingelöst worden sind, auch nicht vi« zum 31. März ». e. eingelöst werden, solle» de» 1. Mat 1888 «ad folgende Lage >m Parterre- Locale de» Leihhauses öffentlich versteigert werben. Es können daher di« in den genannte» Monaten versetzten Pfänder nach dem 31. März 1889 und spatesten« a« 8. April 1888 nur unter Mitentrichtung der Auction«- kosten von 4 Pfennigen von jeder Mark de» Darlebn« ela- gelSst oder «ach Vestaden eraeaert »erde« , vom K. April 1889 an, an weichem Tage der AuctionSk.itaiog ge schloffen wird, kann ledtalteP die Slalüs»»- derselben unter Mttentrichlung der Auctton-kosten von 4 Pfennigen von jeder Mark der -a»,e» Aor»ar,,a de« Leihhauses statt, finde«, und zwar nur bi« »um 87. «prtl 1888, von welchem Tage ad Auclion-psLaber unwiderruflich »«her ei» gelüst, «pch er»e»ert werden können. Es hat also vom 29 April 1889 an Niemand «ehr da« Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen, und können dieselben daher von den Eigenthtiwern nur auf dem gewöhn lichen Wege de« Erstehen« wiedererlangt werden. Dagegen nimmt da» Geschäft de« Einlvfea« und Vev- setzen« anderer Pfänder während der Auktion in den gewöhn, lichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 15. März 1889. Dr« Rath« D-vatatl»» für Lethhan« ». Sparraffr Vn«it11jU»g. In der Laadstetscherhall« a« Plaaeafch«» HßlchG* sind die Uhthetlanae« Rr. 7, Iv, 18, 88, 8^ 88» rrs und ,n der Alrischhalle a« 2»ha«»t«platz d>, «hthetlaagr» Rr. 18, 87, 88 gegen rt»«»»atltche Küadtgaag fofort anderweit zu »erattrthen. Mielvqeiuche werden ans de« Ratbhauje. 1. Etage. Zim mer Nr. 8, enlgegrngenommen, auch Banen eßendaseldfl di« vrrmirlßaugtbedingungen ringesehen werden. Leipzig de« 11. März 1Ü». Der Rath der Stadt Uetpata. l» 177H74. vr. »e, rgl. strG»ßi«gls 16 Bonn. '/,11 Uhr. vr. »n/dalk. Dir Jukunst Serbiens. Neue staatliche Verhältnisse haben nichts mit dem Satz gemein, daß Neue« zugleich al« aut gilt, sie bedürfen vielmehr der Prüfung, ob sie den Wünsche» und berechtigten Forde rungen deS Volke- entsprechen und ob sie der Dauer fähig inb oder nicht. Dir Neuortuung der Dinge in S'rbien »esteht uoch zu kurze Zeit, al» daß sie sich bereit» bewährt raben könnte, e» kann vorläufig nur von Hoffnungen und Erwartungen die Rebe sein, die sich leicht al- trügerisch er weisen könne». AIS sicher ist beute nur zu belrachlen, daß die serbische Regentschaft de» Wunsch hegt, mit Oesterreich- Ungarn gute Beziehungen zu unterhalten. In dem Sch reiben, welche» da» serbische Mniisterium bei seinem Aml-antritl au den serbischen Vertreter in Wien gerichtet bat, indet sich der Satz: „Die Regierung wird sich beson- der» glücklich schätzen, die freundschaftlichen Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn und daS bereits erworbene Wohl wollen seine» Monarchen zu bewahren.' DaS klingt verträum erweckend, kann aber in seiner Bedeutung auch leicht überschätzt werde», denn e» ist anzunehmen, daß eine ähnliche Wendung auch in den übrigen Schreiben an die 'erbischen Vertreter im AuSlande vorkommt und daß bei- pielSweise aus die guten Beziehungen Serbien» zu Rußland nicht minder Werth gelegt wird als aus die zu Oesterrrich- lngarn. Die Bcsorgniß, daß die Stellung Serbien« zu den europäische» Mächten unter der Regenischasl eine Aenderung erfahren könnte, besieht trotz aller FreunbschastSdersicherungen orl, und sie kommt in den Stimmen der Presse Oesterreich. Ungarns ebenso zum Ausdruck, wie in den russischen Organen bi« Freude über die Abrankung Miian'S. Man hat vie Sachlage so bargestellt. al» ob die Haupl- ursache de» Rücktritt- Milan'« ,n dem Unvermögen be« König» bestehe, den aus ihn eindrängende» russischen Einflüssen ferner Widerstand zu leisten, und daß er durch die Ab dankung der Nothivendigkeit entgehen wollte, sich gegen OesterreiL-Ungarn und dessen Kaiser undankbar zu zeigen. Da» sind Bermuthunacn, veren Richtigkeit sich nicht feststellm läßt, aber sic kennzeichnen die Unsicherheit der Lage und deute« d>e Richtung an, in welcher sich die öfsenllichc Meinung bei Beurlheilung der serbischen Verhältnisse bewegt König Milan ist dein Tadel wegen seiner Hanklung-weise uicbi entgangen, man bat ihm Pflichtverletzung uns Mangel an Vaterlands liebe vvrgeworsrn, rr hätte nach der Ansicht seiner Tadler auf seinen, Posten ausharren müffen bis an» Ende. Diese Meinung hat aus den ersten Blick etwa» Bestechende», und wenn man annimmt, daß ruhige» Auaharren eine alb mälige Besserung der Zustänke i„ Serbien verbürgt oder er möglicht hätte, wäkrend die Abcankuiig de» König» die Lage yerwickelt und die Schwierigkeiten erhöht habe, so kann man nur in diesen Tadel einstimmen. E» ist aber keineswegs au«- qcschloffen, daß sich die Sache umgekehrt verhält u»v daß i» Wahrheit der Rücktritt d:S König» für Serbien eine rettende Thal bebrütet. König Milan hatte tief in dm Kamps der Parteien ein, gegriffen, er hoffte, daß e» ikm gelingen werte, seine poli tischen Gegner durch eine BersasiuiigSänderullg im freiheitlichen Sinne zufrieden zu siellen. er hat jedoch erfahren, daß er sich darin getäuscht hat, daß Ministerium Christitsib hatte im Volke teiiien Boden, und mit de» Radikalen konnte und wollte der König nicht aus» Reue in Verbindung treten. Turcb die Abdankung hat er eine Theilung der serbischen Politik erreicht, an der Spitze steht eine Regentschaft, welche össent lich erklärt hat, die au-wärkige Politik des Königs sortzu setzen, und der Schwowunct der inneren Politik rubt in den Händen eine« radikale» Ministerium«, welche« mit den Wünschen und Ueberzeugunge» Milan'« im Widerspruch steht. Da« ist ein gewisser Erfolg, welcher vielleicht die dauernde Besserung der serbischen Zustände herbeisühren kan», der aber unter der Regierung Milan'» nicht möglich war. Es muß in der Thal ein unerträglicher Zustand sein, fortdauernd Schwierigkeiten gegenüber zu flehen, die sich von jeder al» unlösbar erwiesen haben. König Milan stand seit mehr denn zehn Jahren mitten zwischen zwei Bcstrebung-n. von welche» die eine den österreichischen, die andere den russischen Interrsse» diente. Milan'» Ueberzeugung, ivelchc durch d e gescbichil'che Entwickelung Serbien» al» richtig bestätigt ist, stand ans Seiten Oesterreich«, die Mehrzahl der Bevölkerung de« Lande- aber neigte zu Rußland, und zu den Anhängern Vieser Macht zählte auch die Königin Natalie. Daran hat vie Scheidung lo wenig ge- ändert wie dir Bersassnng«ändernng, und Milan sab sich vor die unerquickliche Ausgabe gestellt, einen au»ücht«losen Kampf g««n übermächtige Einflüsse bi« in» Unendliche fo,t- zusetzen. Eine ruhigere, mehr zur Besonnenheit neigend« Natur als die hesirge und aufbrausend« S>nne»art Milan'» würde vielleicht dm Kamps weiter aekämpst habe». Milan fab voran», daß ihn die Erfolglosigkeit seiner Bemühungen ausreibe« würde, und darum zog er sich i»S Pnvatlcde» zurück, in der Hoffnung, dadurch seinem Lalerlanbe mehr zu ulltzeu, al« durch rin Ausharren unter Umständen, die er nicht zu ändern vermochte. Eine Hauptschwierigkeit der Lage in Serbien sind die zer rüttrten Finanzen, viele Osssciere und Beamte haben seit län grrer Zeit keinen Gold und keinen Gehalt bekommen, die be deutende« Steuerrückstäude werden nicht eingesordert. weil die Regierung di« bestehende Unzufriedenheit nicht noch vermehren wollte: in weile» Kreisen der Vrvüikerung, namentlich au dem Land«, herrscht ein Nothstand. der bringen» der Abhilse bedars, wenn nicht dir schlimmsten Folgen daran« entstehen iollen. Die Regierung «st de«halb mit Recht bedacht, vor allen Dingen dm Finanzen de« Lande« auszubelsen durch Ersparungen in allen Zweigen der Siaat«verwallung. durch Errichtung von Baurrndauken, durch bessere Verwaltung der Monopole u. s. w. Dies« Seit« der serbischen Verhältnisse hat bither im Autland» r össrutlich« Au. heit de« König«. '« russischen und o», „rviiwrn veryatittitt« yor vlspr «icht di« genügend« Beachtung gesunden, dir I «ettsamlell »ae aus di, Scheidung««»,»legenhei paare«, aus die ve»saffung«änd»rung. auf dir - „.i.N.n I ist ei immer vorzuzlehea. baß bei Kelten für die Iestllevnng eine» über die stnanzirur«, - Sorge getroffen wird, welche-, wenn letztere bis nach den „ »!„krn«r. «.richtet aber über me ffnanz>rur-, - . Sorge getroffen wird, welcher, wenn letztere bis nach österreichischen ^ Serbien zu kämpfe» batte, v"'I Wahlen verschoben wird, zu leicht und ohne zwingenden Grund zur Schwierigkeiten, Mit weupen v Finanzlage »n den gu-lcblleblichen Wahlparole gemacht werden und dadurch in den Wahl lautet wenig oder nicht». .ieyl,« Macht aus der Vordergrund Serbien v»z>Met dara s, °l« von Balkanhalbinsel emc Rolle zu spielen, unv w de» Weltbändeln möglichst sernyatten. «hkanknng de« Unter diesem Gesi-Ht»punct- gewinnt tu« «bk°nr^g ^ König» noch eine «"der- , Bedeutung, diese,' Schritt Anfang an Zuerkannt hatte. ^ . Kroßmachl-plänen Serbien leichter gemacht, sich von s-.n'n ^ogm « loSzureißen und sein ganze« S Verwaltung di-Ordnung ,n s-'nen Snianzm >^b m sein» verro u wieder h^sustellen. Durch sol » Schwierigkeiten verschwindet ein Thril der Stier, gen ^ Streitig- von selbst, die Parteien sind genöthigt. . Noth de» Leben» treten m S-rb.en vor allen ihr Recht. Ob daneben dann auch dw Königin ^ Mittel und Wege sinket, mit ihrem Sobne. an,,!. Alexander, zusammen-,»treffe», der sich sA l ^ctracht. „ach seiner Mutter sehnt, kommt dann wemger 'n Bci aw. L" «.'S jetzt aus gutem Wege, dieser Pflicht zu genüge.., mch - vabei beharre«, dann wird man sich nicht mehr mit seinen Wirren befassen. Leipzig, 16. März. - In dem H. Hest der von dem deutschen «nwalt-siande berau»gegkbc„en Gutachten über den Entwurf eine» Bür gerlichen Gesetzbuch» bespricht Recht-amvalt Boyens „ Stettin eingebei'b die Bestimmungen über denMieth- und Pachtvertrag. Er gelangt zu dem Ergebmß. dag dieser Vertrag in wesentlichen Beziehungen aus einer anderen Grund lage aufzubauen ist. RechlSanwalt Reatz in Gießen Print in einem gediegenen Aussatze die Vehre vom Besitz. Er indet die Änordnrmg de- Stoffs tadellos, die<L^rac1re klar und im Ganzen leicht verständlich, nennt da« Mag de« vom Entwurf unv den Motiven angewcndeten Schars,>>>»« gerad.;.> erstaunlich, findet aber, daß dieser Glanz dem Entwurf zu -' verräther geworden, denn er beleuchte mit größter Schärte C-.'nsequ.»,en. welche vom Leben al» total ung-eiznet zurnck gestoßen würde». Tie Gutachten lassen e» an bestimmten IlenderuiigSvc schlügen nicht fehlen. » Der Provinziallaudtag genehmigte (so wird au» Schle«wia gemeldet) den Gesetzentwurf wegen Theilung de« Regl«rung«bejirke» Schlr«wig mit 34 gegen 23 Stimmen. * 9m Jahr« 188« bat de, preußische Staat den akademisch gebildeten Ledrern seiner höheren Lehr anstalten die fünfte Rangclasse der Provinzialbeamten und damit die entsprechende Höhe de» Wohnung-gelte» ver- liehen. Im A.ischluß Hiera» wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: .Ln derselbe« Lage, wie di- Gymnasiallehrer, besandea sich auch die Beamten der Universitai-.Bibiiotheken. und sie be- finden sich «och darin: sie und ein geringer Lheil der Archivare siud die einzigen preußiicheu Beamten, denen akademische Bildung abverlinmt, eine angemessene äußere Stellung oder vorenthalte» wird. Man lolgere darau« niü», daß der bibüothekarilche Berus an Kenntnisse», Fähigkeiten und Thätigkeit nur ein geringe» Maß rriordere; im Gegenihetl. Die großen öffenil chen Bibliotheken sind bestimmt, die Schätze der Aislenschaslen ousziilpeichern und dem Forscher »>?» Reichlichst« und Freigiebigste milzulheilen. Zu diesem Zwecke müssen von den neu erscheinenden Werkcn die werihvolle» m t sachverständiger Auswahl angeschafft, und über da- Vorhandene müssen Kataloge gesühr« werden, tue dein Frager so schnell und au-gieblg wie möglich Nachweisen, ob und wa» die Bibliothek über ein brstlmmle» kleine- oder großes W,ssen«gebie» besitzt. Um solch« Auswahl zu treffen, um die Kataloge, die Seele der Bidlioibek, nach n»ff-iii<tmfti»hen Grundsatz-» »»zu- legen und aus der Höhe der Leistuugösähigkeit zu halte», bedars e« Bcamter von praktischem Bücke, gründlicher wissenschaftlicher Bor- dildung, au-arbreiteten Kenalniffen und vielseitige,,, ernsten und hohen Iniereffen, kurz. B>an»e, welche geistig der Ebenbüriigken »ili den Universiiltt-lehrerii, aus deren Verkehr sie hingew esen sind, mägllchst nahe komme». Mangelhaftigkeit der Biblioihekare rächt sich a» der Berlaffuiig der Bibliotheken selbst und dadurch mittelbar an der Wissenschaft, und w.X nähere Generationen minderwerthiger Beamt» an de» ihnen aiwerlrauten Anstalten verdorben haben, macht sich heule in Gestalt nolhwendiger Uinarbeilunqen, Erneuerungen und Ergänzungen dem Staate mit schweren Kosten empfindlich fühlbar. Da- weiß der Staat sehr wohl, und er stellt auch ihalsächstch hohe Anforderungen. bei der Anstellung au die Vorbildung, im Tieust au die «rbeii-kr-st. Es ist nicht lange her, daß die Zahl der Dienststiindei, erhöht wurde; noch mehr vergräßerle sich die Arbeit durch außerordentlich« Uermebrungen des Z„>o!,<1,„, von Büchen, obne entsvrecheade Vermehrung der ordentlichen Beamten,lellen, uns dabe, deträat der jährliche Mcislurlaud nur vier Wochen gegen neu» b,S zehn Wochen Ferien der höhrren Lehrer. Da» ist e», was der Staat verlangt; wa- er bietet, ist „ach mehrjährigem gering desoldrten Vordcreitung-dienst der niedrigste Raag ,«d «ebalt, den akademisch gebildet« Beamte in Prevßen überhaupt beziehen. S« ^ noch »Ich, einmal, wie an den Archive«. ein Unterschied ist di« zwischen jüngere« »nd üliereu Beamte, gemacht; selbst ... zwkitobersten. die Bibliothekar«, welche etwa den ersten Ld-i. !fd/"n entsprechen, entbehren der Einreihung i, du Beamten der Laukdahn. Gleichwohl hat e- b,»h«r an einem Angebot tüchtiger Kräfte zu diescm Berus anscheiaeud uicbt gesebit, und e- mag bei vielen «emerbern eln gewisser Ideals,mus bestimmend g>. wirft Haben, die Aussicht ans die reich« Gelegenheit zu wissmscha'i- Arbeit«» ft, der bienftsreien Zeit; wie denn von jeher dem ^ v.ele b-d-ulende Grlehri« angeh»r, haben. Je b«d» «der bi« Ansprüche de« Leben« steigen, desto gräßer v,rd *.'1. ^ ^chftge» sich Berus«,rten z„ d??. m.'c "°'üe reichlicher,o äußeren Ertrag verspreche,, und um « °btu,°e°»en. bilde, d.e S».nme, d.e »u den .„sprechen e?w-*,1c^u> ü?" !?' denn doch „r ein kleine« Opsrr. clw, 14000 .« genügen, um sämmtliche, („wa 40> Beamten der «n'd«sien- billige Gleichstellung"«,,« den L' ""dglichrn. Wei„r plaidirt die Zuichrisi für --- il! ..gouvernemeiitaler Seite" ge Di« Beruihuna birse« Gesetze- »,ch »ühreutz per aeae» kamps «>»« Einseiiigkeii hineinbringeu känute, die sich durch die vielen anderen während sllns Jahre zu erledigenden legislatorischen Ausgaben nicht ikchtsertigea lasten würde. Aus der anderen Seite würde, wenn ich jetzt über die Fortdauer der gegen die socialdemokralischen llmsturzbestrebungen errichletea Schranken keine Einigkeit erzielen likßr, die Möglichkeit gegeben sein, über diese wichtige Frage alS- bald direct an da« Volk zn appelliren. Jndeß ist wohl kaum zu erwarten, daß der gegenwärtige Reich-tag sich aus das Abenteuer emlassea könnte, mit der ganzen di-herigen gegen die Social, dcinokralie gerichtete,, Politik zu brechen und de» Staat ohne Schlitz zu lassen. Di« Frage, ob eine Verlängerung de- Ausnahme, gesctze« oder eine Ergänzuug de« gemeinen Strasrechis volgelihlagei, werden soll, kann nicht eher als cutschieden gelten, al» e,s der BundeSrath zu dem in Vorbereitung begriffenen Gesetzentwurf Sielluaz genommen haben wird; jedenfalls aber wird gegenwärtig ci.i Versuch aus dem zweiten Wege gemacht, womit indes; »och keine-weg« gesagt ist, daß dem Rc>ch«toge auch wirklich ein demeallprecheuder Eatwurs vorgelegi werde» »ird; denn zunächst muß sich zeige», ob der Versuch im Stadium der Vvrbercilun ; geling». , o « * Der gewesene König Milan hat sich von einem Corre- pondrnteu der .Neuen Freien Presse" besuchen lassen und hat mit ihn, auch elwa» über Politik gesprochen. Nachdem Milan erklärt halte, daß er ein Freund Oesterreich» sei und bleiben werde, soll er Folgende» gesagt haben: „Man meint, die neue Bersaffung sei zu liberal. Nun dos Volk ist nicht dieser Meinung, und meine Meinung tritt hier in den iiutergruud; aber ich denke, eniweder wirb die Bersassung in den jahren der Regentschaft sich als durchführbar erweise», dann mag mein Sohn ihre Babuen weiter wandeln, so lange er regiert; oder e» werden Schwierigkeiten austauchen, dann wird unter einem jungen Känig leichter eine Aenderung der bezüglich-,, Versassungs- Bestimmungen mäglich sein als unter meinem N-gune. Ma, rietl, inlr. aus dem Boden dieser Bersossung weiter z» regieren. Ristitsch beschwor mich, zu bleiben und meine Regierungen «ach ihrem Belieb walten und sich abnützen zu lassen. Ich kann das nicht, erklärte ich. Mein r Ueberzeugung nach soll ous dem serbischen Thron kein Schalienkönig sitzm; sein Wort, sein Wille solle» Geltung habe». Ich will kein König sein, der blo» Acienstücke unterschreibt oder die Puppe seiner Minister ist. Ich kann meine Ueberzeugong nicht opiern, daß ein Monarch im modernen ccnistiiutionelien Sinne jetzt noch aus dem Balcaa ei» Unding ist Dieser Meinung war das Land «ich!, und alle Parteien waren darin einig, dnß sie da« Gegen- Ibeil von Dem sorderteu, was ich als eia noidivendige- Attribut der löniglichcn Macht ansah. Ich kämpfte trotzdem, Einer gegen Alle, chließlich ermattete ich. Das Berhültniß war zu ungleich gewesrn wenn dieser Eine auch der König war. Ich ging, aber ich hör - ausgrharrt bi- zun« letzlen Alhemzuge, wen» ich nicht der lieber evguiig gewesen wäre, daß gerade in ähnlichen Ländern wie in rerdien eine Zeit der Regentschaft, wie ich sie wollte, ein Börthen sei. Da- Bild vo» Spanien stand vor mir und wirkte aus miä:. Gegen ein Kind kämpft inan nicht. In Spanien ist die Zeit der iZronunciamieiiloS vorüber, seit ei» Kind au> dem Throne ist. So glauble ich im Jniereff- meine- Lande- wie der Mächte, zu denen ich Iren gestanden bin, Alles wohl erwogen zu haben. Nun höre ich von Summen, die sonst nur Lob sür mich hatten, den bittersten Tadel. Ma» Hai mich Verräther genannt. Vergiß» man, wo ich lebe? Ich bin im Orient, wo die bitteren polittschen vändll nicht nur die Parteien, auch die Fürsten rasch verbraucht erscheinen lasten. Griechenland hat leinen entihionlen Otto, Rumänien seinen Lusa. Bulgarien Hai den si-gicichen Battenberger au- den, Lande icworsen. Saebiea wurde von Milvich beireit. Wie dankle man hm? Und Alexander Karageorgieivitich und Michael Obrenowiisch — Hai mau ihnen em besseres Schicksal bereitet als mir, der ich kein Mittel hatte, als z» gehen, wenn ich mein Land, meine Politik und meine Dynastie vor den gesährlichstcn Schwankungen bewahren wollie?" Zum Schluffe kam Milan aus da» VerbLltniß zu seiner früheren Frau zu sprechen und wie» an dem tz. 70 der Ver fassung nach, daß eine Königin nicht mehr exisftre. Schließlich gedachlc er der glückliche» Tage, die er »n Lanke verlebt, und doch rnsl er au»: .Ick werbe »ie den enlscheidc»bsten Schult meines Leben» bereue»! Wenn die Geschichte über mich ur- theiien wird, »verteil die Motive meiner Handlung »och klarer liege» al» heute, und e» wird Jedermann erkennbar sein, daß ich »ikiner Krone entsagte, weil ich tue Ueberzeugung gewann, vaß ich die» müsse. wc,i» ich nicht die Rnbe ünv Ordnung meine» Lande« und mit ihnen auch den Frieden Europa» bedrohen wollte." * Aus dem Haag. 12. März, wird der „Allgemeinen Zeitung" geschrieben: Das Besiaden de- Königs hat sich in den jüngsten Tag» wenig giändeil. Der rrlauchie Kranke zeigte sich nnc im Mge» nieine!, ruhig r als sonst und etwa- mehr geneigt, stuistge Nahrung zu sich zn nehmen. Die Krästeabnahme ist wenig merkbar, kurz, noch Ansicht sowohl der Hosärzle, als des Pros. Roscusieni ist der Zustand de-König- zwar »och immer besorgnißecregend, doch licgtkeine uniiiiit l- bare Lebrn-geiahr vor, obwohl dieielben leichte Symptome von Biul Vergiftung ivahrgenomme» zu haben glauben. Zwar wurde sc» den i» einem diesigen Tageblatt gesa;i, da- Befinden de- Hoden Krank,u habe sich plötzlich io gebessert, daß derselbr nächsten- seinen Reg erunaS- pflichten wieder w-rc>e obliegen können,dieseBedaupiung schein! aivr iveir weniger der Wirklichkeilz» entsprechen, als dem Verlange!, enttpru ig n z» sein, die Natton üb r den Gang der RegieruugSgeschäiie zu de udtgen. Hai der Kvuig doch seit dem 16. v. M. seine b'Sherige ähattgftil vollständig „ngesteUl, in Folge dessen zahlreiche, darunier lehr wichiige Geschäfte nicht vollzogen werden konnten. To z. B harren die Gutachten de- Ltaot-rathe- über die Reorganisation de-Pr>wa . unterricht- »nd der HrereSbildung noch immer aus die kzl. Be stätigung, und konnte die Anstellung der Bürgermeister ;el,.reicher Gemeiudea de- Lande« bi- jetzt nicht erneuert werden, io lchc ke,»> zuiolge eigentlich ihre« Oberhauptes bar siud; zahl, eich wcmg-i wrleinliche Angrlegenheiten. wie OsstcierSelieu. welche »ich, ohu- Ermächtigung de- König« vollzogen werden dürfe», nicht zu erwähnen. V rschiedcue TageSlnätler suchen die Re.ziernng deu > auch zu veranlasse», den jetzigen Veraällnlssc» durch Einsetzung der in den Landesgrsetzeu vorgesedeaen zeitweiligen Regenischasl ein Ende zu machen. Es liegt ober aus der Hand, daß, nainenttich mit Rücksicht ous die säst krankhafte Empfindlichkeit de« König», die R-gierung nur schweren Herzen« und nur dann zur Ergreif»« > einer üdm-chrn Maßnahme ichreitcu würde, wenn die Möglichkeit de-Bn-- kammcn- de» erlauchten Leidenden, und »war nicht blo» in physische,, sonderu auch in geistiger Beziehung schlechterdings eusgeschlossci, wäre. Run soll die Regierung sich zwar über diese hochwichliae Angelegenheit mit dem StaatSiath« >« schriftlichen Verkehr ges tz, haben. E« wurde dadurch aber, and zwar offenbar aus dem lo eben ongeg-benen Grunde, die Frage »hier Lösung nicht wesentlich näher gedrachf Jedenfalls aber wird man nächsten- Näheres, wenigsten« über den Slond der Hrerr-dilkiingssrage, erfahren. Zoll doch die zweite Kammer am 19. l. M enttcheiden. sür wann eine vom Abg. Sehffardt angemcldete Interpellation Über die gedachie Angelegenhei« aus die Tagesordnung gr. bra-di werdrn soll. Der Vorsitzende wünschte, daß die Inler- vellatto» bereu« in einigen Tagen ftntiffnd». der Abg. vaa Alphen meint« aber, dir Sach« bade weniger Eil«, „angesichi« der »ranrigrn Umstände, in welch n da« Bnierland sich destnd«- Ilod ä6 der SS anwesenden Mi,g»,der gatee l-ei der Abstimmung ein «„sPrechendes
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