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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-16
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1889
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1022 Votum ob. Domela MevwrahulS (Socialdeinokrat) laterpelllrte dt« lliegieruvg seinerseiiS über die kürzlich in Leyden anSgebrocheue» Nnordnuugeu, wobei hefige Sociald-mokroten, welche dorthin ab- gegangen wäre», um eine Bolkeveisauimlung zu verauslallr» uud Drnckichrisl-n zu verbreite», grzwunqrn wurdeu. sich von der Polizei wieder nach dem Bahudose zurückiuhreu zu lasjen. Trotzdem suchte der Interpellant die Polizei als die Mitschuldige des «ege» seine Parteigenossen aumrirelcnea ThcileS der Bevölkerung hinzuslelleu. Per JuttizniiNiftec Runs van Lleerenbroek erwiderte, die llilierjuchung sei noch nicht abgcichtossen. Werde sich dabei Herausstellen, daß die Pot zci ihrer Ausgabe nicht gerecht wurde, dann wird auch d e Luhne nichr ausbleibea. Nebenbei hob Redner übrige»« hervor, das; die Luges« blatier, welche die Socialdemokralen seilgehalt n hatten, »othwend gcr« isiiss den Unwillen der Leydener Arbeiter wachrulen inußleu, indem i» denielbea der krank darliiederliegende Hörrig und seine Verwandten mit ispott und Hohn überbaust wurden, was der Minister übrigen«, wie er ausdrücklich bemerkte, nicht zur Bertheidigung der gereizten Bevölkerung, sondern nur als milderndeu Umstand hervorhob. — Die colonialen Tagesblätter bringen die Nachricht, daß das Gericht TsilezonS nunmehr die Verhandlung über die vorjährige» dortigen Unruhen zum Abschluß g bracht hat. TuS Endeigcbmß derselben war. daß von den 204 Verklagten 04 sreigesproche i, 3 zur Zwangsarbeit und 10? zum Tode verurtneilt wurde». Saiiimmaie V-ruriheilte haben aber die Berusung angemeldel und eS wird somit Ire heikle Frage, ob die zur Todesslrase Verurlheilten »virllich bin« -.-richtet werden solle», erst gegen Lctoaer t. I. an die Regelung Iicraiitreien. Es bat also »och gute Weae mit den« über d: ft Angelegenheit nanientlich in den Eolonie» culstantenell Feterknen. — Prinz Älbrrchl von PriußlN wird rom 15. Juli bis 1b. August mit s.iner Jamckie in Scheveiirngeii weilen. * Aus Pari«, 14. Mär;, wird gemeldet: Senat. Bei der heutigen Verhandlung über die Ermächtigung zur strasrrchllrchen Bcrioljuiig des Senators Regne:, erklärte Letzterer, e: wolle nicht erst verweben, sich zu verihcidigen. denn er iri ver« nribeilt. ohne vorher gehört worden zu lein. Di« Partei, ivelchrr rr angehüre. kenne lediglich einen Appell an oaS allgemciue Slnnm- recht. Aujrührerilch leien allein Diejenigen, welch' liege» dieses all- -'eineiiie Stimmrecht aujlrälen. Unter Protest der Linken erinnerte Nagnel an seine Verdienste sür die republikanische Sache und gab . iiiem Vertrauen in die Verwaltung Ausdruck, was lebhafte Bewegung !,e rvorries. — In der D.'puiirieukammer setzte inauheuie die Debatte über e Eilheilung der Ermächtigung bezüglich der drei Kammerniitglreder art. Buffet erklärte, er werde gegen die Genehmigung der strajrechiiichc» 3-rIolgUiig Naquct's stiuime», weil die Gejetze, aus welche man sich ! cruse, völlig außer Gebrauch gekommen seien. Nachdem der ' crichiersloller Deniole den Antrag aus Eriheilung der Genehmigung i.cchmals unterstützte, erklärte auch Lareiniy, daß er gegen die EiinachiigUiig slimnita werde, und zwar, weil man eine andere eheiine Gesellschaft, den Freimaurerorden, unangesochlcn lasse. Ter Senat nahm hieraus den Antrag aus Ertheilung der Genehmigung >!iit 213 gegen 58 Siiniincn au. — In der Teputirtenk Miii.r las Irene den Berich! vor und schloß unter ledhalle» Unterbrechungen der -echten mit dem Antrag aus Genehmigung der strasrechilicheu Ber« iolgu.ig der Adg. Laguecre, Laisanl und lurqnei. Der Deputirte Srevaifle zog sich sur leinen Zwischenruf: »,2aS ist eine Diinim- hei!! ' Orduunglrus und Eenjur zu. (Wiederholt.) * Im Ma rinesccretariat der »Bereinigten Staaten" wird gegenwärtig eine Borlage über den Bau von acht Kricgsschisje» vorbereitet. Danach sollen unter andere» gebaut werten ein Kreuzer von 2000 Tonne», zwei Kreuzer vou 3000 Tonnen Gehalt mit einer Gejchwiudig'eit von 20 Knote», ei» Panzerschisj von 7500 Tonnen und ein Kanonenboot von 800 Tonnen Gehalt. — Der Senat der Bereinigten Staaten berietst am 13. März den Antrag, den Sonderausschuß sür die Beziehungen mit Canada ad- ; »schasse». Dm Lause einer langen Erörterung äußerten sich e e »»eisten Redner zu Gunsten der Beibehaltung des AuS- i hiisteS und druckten tie llebcrzeugung au-, dag ei» Anschluß CanadaS an die Bereinig«»» Staaten nur eine Frage der .-seit sei. Senator Morrill (Bermont) war anderer Meinung und betrachtete die Agitation zu Gunsten einer politischen Bereinigung zwischen Canada und den Bereinigten Staate» als aussichtslos, da Canada niemals treuer zu Großbritannien gestanden habe als gegenwärtig. Der Antrag wurde schließ lich zurückgezogen und der Ausschuß wird beibehalten. lctz.s, d«, uw Hits« nSthIg isk. gründlich zu helfen. ganz erheblich in Anlpruch genommen wor vnd u. A. in einrm Falle über 1000 -st vrrauSgadt halte, weil e« sich hier um die Erhaltung einer gauzen Familie bandelte, hat da- Jahr 1868 geringere Aufwendungen er. fordert. ES ist an Unterstützungen nur die Summe von 125 .Sk, die sich aus drei Lmpsünzer vettheilt. gezahlt worden; die Lasse weift am Ende ihre« zweiten Geschäsitjahre« ei, Vermögen von über 3500 .sl aus. Die Mittel der Casse werde» derselben zuqesübrt 1) durch den regelmäßigen Beitrag der Mitglieder, von 6 pro Iabr, L) durch die einmalige,,. größeren Zuwendungen. welche die Erlangung der Ehrenmitgliedschalt ermöglichen. Bisher beweg ten sich dieie Zuwendungen zwischen 100 und 500 >1, 3) durch die Erträge von Festlichkeiten und anderen öffentlichen Veranstaltungen, welche von Zeit zu Zeit zu Gunsten der Casse siaiifinten. — Nachdem eS den aufopfernden Bemühungen d'S Herrn Redakteur S. Werner gelungen war, im vergangenen Winter ein Concerl in der Alberihalle zu arraugiren. aas in jeder Beziehung zu den hervorragendsten der Saison zählte und d e C"sse einen Ertrag von über 2000brachte, soll ki isort in jedem Jahre mindestens ein solches Coucert veranstaltet werde», 4) durch literarische Gabe» der Mitglieder, welche zu Gunsten der Lasse i» der Tagespresse verwerlbet werden. Am Schlüsse tes Geschä lsjahreS 1888 gehörten der HilsScasse 43 ordentliche und 6 Ehrenmitglieder an. Die letzieien sind die Herr.» Eomnurzieurath Kröner, Verlags!nchläadler C. Giiniher. E. Kürsien, E. W. Polz, W. Friedrich und l)r. pliil. Fiedler. Der Vorstand besteht zur Zeit an» folgenden Herren: 1. Dor- itzender: Ludwig Soyaux, 2. Vorsitzender: Gustav Schumann, Schriftführer: Georg SaSki, 2. Schrijtsührer: Heinrich Pfeil, Cassirer: S. Werner. Es ist nachdrück.ichst zu wünschen, daß der wohlthätige Zioeck der Hilsscasse hinreichend Unterstützung findet» sowohl durch den mit io geringen Lv'ern verbundenen Beitritt möglichst aller Interesse ulen — n chi nur der Berussschriststeller — als auch durch Enveibung der Ehr,n»iitgliedichast seitens Derer, die dem SchrislstellerstgiiLe nahe st bcn, wie Verleger rc. Leipzigs Lpserbereitschast sür wohltbitige Zwecke ist bekannt, möge dieselbe auch den Invalide» de« Journalismus und Schriit- lellertbum-, die lange genug die Stieskinder des Glückes gewesen, zu Gute kommen. Mlitairisches. * Berlin, 14 Mär;. C» ist wenig bekannt, daß unsere Feld- und Fuß-Arlillerie in der 4. Adlbeilung des Allgemeinen K riegSVcparkementS (Artillerie - Ab 'Heilung) »och »umer »i Zusammciihang stehen. Der Zufall l>at eS gebracht, baß gegcnw'ärtig nicht blrS der Chef der iblbeilung. soiivern auch die 3 SlabSossiciere der Fuß Aitillerie angehören. Ter Gedanke eines Trennung in zwei gesonberle Ablbciluiigen her beiten Waste» liegt nahe, und dieie wird über kur; oder lang sicherlich erfolge». Ta aber eine Ekalöjragc darin eingeschlesien ist, so dürste wohl s bwerl ch vor de», nächste» Eiala>alir daran zu denke» sein Aehnlich verhält eS sich »ul der Aushebung der Inspektion der Jäger und Schütze», Li; jedenfalls kommcn wird. Wie uns versichert wird, muß auch, nachdem die Unterstellung der Truppenlhcil: der Jäger «ind Schütze» uuler die General cc,»ina»LoS >» alle» dienstlichen 'Angelegenheiten ersolgt sei» loird. noch eine Cenlralbehvrdc bestehen bleiben, tvclchc d>e Speeial-AuSbilduug der geleinlc» Jäger überwacht. München, 14. März. Das neue Militairhandbuch. ivelche) iorbrn anägegeben wurde, hat dadurch, daß hingst eine Reibe von V>raiiserungc» in virich-edenen Conimaiido- cisoigien, briens n, ^iivc.iastigkeil eingebußt. Allein trotzdeni dueftc diese« Handbuch och s-hr brauchbar sein, weil in il„» eine Neuerung zur Durch tu! rang gekommen ist. die allg mein be;rnßi w:roen wird. ES ilt l:e^ oas ivichiige Capiirl „Laadnehebezirlr'. Bisher kannte man i ur in den Hailkbüchern „Landwehraezirkscouimai dos". Letzteres E vilel ist in teni bedeutend uinlaiigeeichcle» „Landwehrdezirke e.i'g-gangen. Bayern hat nicht nur eine sinnliche Anzahl Olficnre, ikinc und Beamie de« FricdenSstaiireS, sondern e>nc respeciablc 'I»:all von Lsficieren, Aerzlen und Beamte» ersten »nd zweiten 'stasgebots. In dem dort ausgesuchten Verzcichn-fi d>r letzteren 'wiigorlen liegt der große Werth des neuen H.-ndbaches, das ist ui seiner Eintlieiliwg und Durchstihrung das bisherige ^ dcma beibebalien hat. Im Allgemeinen Ware zu bemerken, as; an Mitglieder der bayeriichen Armee wieder einig« neue Istrde» aiisivarligec Slaalen verliehen wurden, weshalb da« lcl.essende Verzeichnb an Umsang zugenonimen hat. Den E.pNel» „Infanterie' und „Eavalleeie" sind, wie dies icho» i n niebrerr» Jahren b.s der „Artillerie" der Fall ist, allgemeine noi il l>e Einleitungen vorg« etzi, wodurch ab-r jene zu den ria- l, en Reg»,»vier» beeintiächiigi wuroeii, DoS Verzeichniß „Militair "nds uno Stillungen" weist einige sehr dankenswerthe Bereicherungen ch. So beim 8. Jnsanterie-Regiment die Slisiung des verstorbenen «4 i -ialS Freidrn. von Pranckh im Betrage von 12000.«l, beim i' Iasaiilerie-Regiiiieiit die dcS Ma>orS Gg. Dörniuh! nnt 5l-0.sk, l im 1«! Insanterie. Regiment die des verstorbenen Bischof« , ;. v Wecker, in Passnu mit 20000.sk und den» 2. Pion.er- l i llone die des verstorbenen Majors v. d. Haid mit 1000.sk ' Petersburg, 14. März. General Wasinund, e „e erste .5- o,i,at ,m Lchießwesen, veröffentlich! eine» Aussatz im ..Russische» ,i-,va iden', in welchem er sich aus« Entschiedenste gegen die Eiw sähruag eines Magazingewehres ausipncht. Hilsscasse ^.'kipriger Journalisten und Schriftsteller. Leipzig, 15. März. Die „Hilsscasse Leipziger :: o.i rnal ist en und Schrill stell er", welche am 16. Decemder I i solge rii er von Herrn Nr. Hermann Tiswier ousqegangruen e-,ung »nlki d.r kraingen Unterstützuaq d-r Herr.» l)r, Moritz lasch. 1>r, budvli v. Gottschnll, Fionz Meljch. Theodor Hermann '-anicniu», Gustav Schumann und Ludwig Soyauz begründei wurde, : g io o»i e ne zweijädri,r Thäligkeit zurückbkickl. bat sich schon in d es e Zeit als eine überaus wohlthätige, brr regste» Förderung iverl'e Innitnlion bewahrt. T ' Hlserasse verlolgt den Zweck „der Uaterstiipung hiisSb'dürs» 1 g.r Muglieder. sowie ihrer Wniwe» uad Waste», in einzelne» s,allen auch der Nnitlsiutzung hilsSiedüritiger Schrr'lsteller, weiche nicht zur .p»ls»casse gehören." Es niussen jedoch die um Unter- sü-tz ,ig Nachsuchende» im Bezirke der kkieishauptaiLnoschast Leipzig en kaueniden Wohnsitz Hoven, e« ist also die Unterstützung ,v» .ader -der auswärtiger Iouroaästen uud Lchriststrllrr pr>ac>pi«ll oüSgeichlossen. 'iachhem im Jahre ISS? dt« Last« bat Lesolguag ihre« Gnud» Neue Luustsachen. Gegenwärtig wird em russisch-armenische-, in TislIS unter dem Proteclorate der Kasten» von Ruß-ond ersch inendes, 30 Blätter Parkes religiöses Bild-rwerk niit Dalsilllangen von. Sceuen aus der Heiligeulegende u, s. w, »u der olibewahricn Kunstansialt von Aug Weger sev. und Theod. Weger in Stahlstich aus gesührt. Von den 30 Platten, mit einer Stnbgiöße von 22 zu 32 cm. ist tie eiste. „Das göttliche Abendmahl (die letzte Lelung) der heiligen Nina" darstellend, vollendet und die Druck' find in kirnr Auf cgestäike von 10 0>X> Exemplaren bereu« nach Tifl « abgelicfert. Die bekannte Weger'ich? Technik hat eö verstanden, der aus drm Bod » kirchlicher Glä»I>igkeil erwachsenen Darstellung euch einen der Beioiiderheit de« Siofses unabhängigen, sür das?luge wilkungsvollen Ausdruck zu gebe». Äoraussichllich wirb »he dies auch der den noch übrigen Platten in gleiche», Maße gelingen. DaS Hauplgebiel der Weger'sche» Tläiigkeit ist bekanntlich der Poilra tstich. Dem raitloien Fleiße der Kiinstlerhaud Wcger'S ver- lanll man hier neuerdings wiederum zwei Bildnisse. DaS eine davon ist daS Brnsibild de« Norwerqer« „Pontus Wikner", das aiidere da« dcS 1733 zu PariS verstorbenen, seinerz-it hvchz-seikiien Evin poulsten und Virtuosen „FranyoiS Louperin". Sowohl das erster« Bild, als auch der stark an untern Johann Sebastian Bach erinnernde Musik rkops de« Letzte,«» sind wieder ichönc 'Beweise der Weger'jchen Kuustsertigkeit. Adolf Weiskr. Eutscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) I,. Leipzig. 44. März, (Hund oder Tiger?) Mi« den zoologischen Unterschieden zwischen Hund und Tiger haben sich zwa Gerichle für gewöanlich nicht zu beschäs»,gen, wohl ober kau» c« voikomine», daß sie über den Eindruck, den eine primiive Ihierische Abbildung aus einen oberflächlichen Beobachter mach, kann, zn entscheiden haben. Das Landgericht Darmstadt war am 6 Deccniber m einer solchen Lage, und es sab sich oadki veranlaßt, ouszusprechen, daß zwischen Hund und Tiger kein beiiierkensweiiher Unterichied exiftire. Die sragiichen Ibiere befanden sich nämlich ,n iempeldruck aus Radirguiiimi-Siücken, die au« zwei verichiedrnea Fabriken herrühriea. Der Fabrikant d-S «tzuninii« nnt dem anged, lichei, Hundcsteuipel, Herr Konrad Friedrich Petri in Offenbach war bejchuidigt. in die Rechte der Firma D. L 1k. in Halinov-r widerrechil ch ciiigeqrisfen zn habe», indem er deren Marke, einen zum Sprunge bereiten Tiger, »achahmtr. Er hatte einfach ei» Stuck d s kannovkischen ÄUi.iiniS anqekaust und einen Siempelschneider brauilragt, einen Stempel auzuscrtigen, der jenem aus den, Guiiniii ähnlich sei. Der Graveur verstand dies auch richtig und brachte einen Hund zuwege, welcher, auf den Gummi ausgestcmpelr. mit jenem Tiger eine sebr große Familienäbnl chkeit zeigte. Wegen dienr Aebulichkeit Hallen D. L K„ die ihre Marke in das Handelsregister haben enilrage» lassen, Strafantrag gestellt, und Herr Pelri wurde deshalb weg-n Vergehen» gegen da- Markenschutzaesetz zu Geldstrafe verurtheilt, Er hatte das Rechtsmittel her Revision ergriffen und luchte in seiner schrisll'chcn Rechlicriigung den Nachweis zu liefern, daß ein vernünftiger uud naturwissenichaitlich gebildeter Menlch die beiden Marken gar nicht verwechseln könne, da eben «in Hund ein Hund und ein Tiger eine Katze sei. Außer diesem offenstchiigen Uiitcrscheidiing-inerkmale seien aber auch noch andere Vorbauten, wie d e Körperhaltung u. s. w. Das Riichsgerichl (1. Stiassenat), sah sich l.ider „ chi in der Lage, aus zoologische Untersuchungen ein- zugehrn und verwais die Revision als unbegründet, da sie nur thal- sachliche Einwendungen mache und sür das Reichsgericht die Fest- stellungea dcS Landgerichts niaßgedend seien. I,. Leipzig. 14 März. iFabrlässigkeit.) Ein UaglückSfall' der im Herbst 1885 in Hamburg stallgesnaden hoi. erhielt am 6, Decemder v. I. seine gerichtliche Sühne. Bei einem Neubau stürzten d e Tragpseiler zusammen und tbdtelcn zwei Maurergesellen, während einige andere schwer verletzt wurden. Al« die Sa uidigen angeiehe» und verurtkeilt wu den der Bauunlernehaier und Zmnner- »ieister Johann Hairirs und d.r M'iirervoiier Paich. Der E nsturz war u. A. dadurch eriolat, daß der Eement ungleichmäßig mit Sand gemischt war. Die Mischung halte der Polier von gewöhnliche» Handarbeitern besorgen lassen, dam t die Gesellen, die im Aecord von, Bauherrn bezahlt wniden, mehr verdienen konnte». Da« Gericht stellte die Fabrlä sigkeit d,S Harries dahin scst, daß er die Manier nicht genügend beaussichtigt und Warnungen de- Architekt» nicht besolgt Harle, die des Pasch dabin, daß er die ihm beruismaßig ob liegende Ausmerssomkeir außer Auoen gclaslen haue. — Die Reviüon der beiden Angeklagte» wurde heute vom 3. Strafsenat des Reichs gerichts a!S unbegründet verworfen. Sachsen. * Leipzig. 15. März. Im Iaffre 1888 gehörten zum La n de« verbau ve S ach sendcS Allgemeinen veuts ehe» ScbulvereinS 82 Ortsgruppen, unter tencn sich 2 Fraue»- gruppen (;u Dresden und Teuben) befanden. D>e stärksten Gruppen waren Dresden (1120 Mitglieder). CH innitz (685). Leipzig (444), BautztN (3ll). Ojckiay (28Ü), Zitlau (238). Pirna (232). Plauen i. B. (201). Rvßwei» (206). Zwickau (>83). Zschopau (181), Meißen (174), Großenbaiu unv Uni- versiläl Le>p;>g (je 172), Wolkbeim (159), Frciberg (152s. Druden (I-^v). Lichtenstein-Callnberg (141). Anuaberg (134). All- und NrugerStors (133), Wurzen (>3>), Königstein (126) unk Pollchappel (121 Milglicver). Zwei Ortsgruppen, die zn Coiditz und Scdniy. waren eingrgangr», die Franlenbergrr Ortsgruppe halt« sich selbstständig geinacht. Im Ialire 1888 betrugen die Ausgaben de« Londe-vcrbandcS 11 428 ^k, davon wurden zu Unterstützungen 8849 -<t verwanlt und sür Drucksachen, Borträge re. 921 ><t auSgegeben. Im lausenden Jahre bofst inan 12 655 einzunrbmen; die Unterstützungen sollen 9725 betragen, die Druck sache». Bcrtiäge rc. werden 1120 kosten. Die meisien Unterstützungen flössen 1888 nach Böhmen, wo zab>- reiche teulsche Schulen und Kindergärten meist mit kleinere» Summen bedacht wurden und auch tüchtige Lehrer, die auf schwierigen Posten wirken. Ehrengaben erhielte». Einzelne Unlerstiitzungen wurden „ach Mäbre». Krain. Südlirel. Siebenbürgen und Sofia geschickl. Wie im Vorjahre, so wird auch in diesem Jahre ver LaodrSverband sür Berbre»lung ge diegener Schriften sorgen, bi« die Log« t«< Deutschthum« UN Ausland«. iirlbtsonSere in Oesterrc ch-Ungarn. schildern. Ein» dieser Arbeiten: „Rationale, pvlilisch« und sociale Skizzen aus Sudböhmen", ist bereit» in Berbreitung. Desgleichen wirb ich der Landesverband die Verbreitung der großen Karle de« Pros. Rädert, welche die Ansdehaung de« deutschen Sprach- gebicto IN Europa, sowie desiea Erweiterung uud Schmäle rung in den letzten Jahrhunderten zur Anschauung bringt, rn,gelegen sei» lasten. HossenUich eiilwickelt sich der veulsche Sä ulverein zur Erhaltung de» TenlschlhnmS im Ausland« in Sachsen immer günstiger. Noch giebl eS viele Mittelstädte, in denen der nationale Verein noch nicht Fuß gefaßt hat; vielleicht gelingt eS in diesem Jahre, ihm auch hier Eingang zu verschassen. D Leipzig, 15. März. Zu unserm neulichen Referat über die Generalversammlung des Vereins zur Unterstützung unbemittelter talentvoller Knaben tragen wir die solgenke Notiz nach. ES lagen bei dieser Sitzung zugleich die Zeichnungen von Pfleglingen aus und alle 'Anwesende» waren über die prachtvollen Leistungen erfreut. ES werden diese Schüler — darin war man einig — wenn sie im Streben nicht ermüden, einmal eine hervor ragende Stufe in der Kunst erringen. Ter ansS Neue ge- rväbUe Vorstand des Verein- besieht au- den Herren: Sladlrath o. D. De. Kollmann (Vorsitzender), Tnector 1K, Bartb (stellvertretender Vorsitzender), Oberlehrer Löwe und l)v. Bechert (Schriftführer), Kaufmann Schröder (Cassirer). Zn Rev>sv>en wurden ebensallS aus» Nene ge wählt die Herren: R. H Ayrer und R. Lindner. Ebenso bii v d'r corrcspoubirende Sccretair Herr vr. Pilz m seinem Amte. * Volki» arSdors. 15. Mär;. In Folge dcS Umstandes, daß von kvinmende Ostern ab zwei HilsSgcistliche und ein DiakonuS ui der Paroch:e Echöneselv neuangesiellt werden (wie von unS bereits früher berichtet worden), waren betress ter Seelsorge unsere- Orte- mannigfach irrige Ansichle» im Publicum enlstande». Dem gegenüber ist »utzulheilcn, daß Herr D alonnö Weicksel nach wie vor in VolkmarSvorj amluen wird. — Der Beitrag unserer Gemeinde zu den Parochialanlage» in Scböneseld belauft sich in diesem Jahre auf etwas über 3000 und wird derselbe in drei Raten l c;ahlt werde». — Der hier neuangeslellten Hebamme »I zur Pflicht gemacht worden, der bei dem Rath der Stadl Leipzig b-stehenden UnierslützungScasse sür Hebammen beizutrclen. — Ter jetzt 168 Muglleder zählende Turnverein in Neu sellerhausen, welcher bereits seinen eigenen Turnplatz und seine eigene Turnhalle besitzt, bat nunmehr auch die Mittel zu einer kostbaren Fabn- beisammen unv wird die Weihe derselben ncch in diesem Sommer statlfinden. — Bor einigen Tagen wurde ein unehrlicher Knecht Hierselbst verhallet, der einem seiner Genossen eine Sunime Geldes gesiobl n kalte. Chemnitz, kl März. Am vergangenen Mittwoch besuchte der Vortragende Nalb >m königlichen Ministerium des Inner», Herr Oberregi^rlingsrath Dr. Roscher au» DrrSden, die I iesigcn technischen SlaalSlcbrannaiten. besichtigte eingehend emige Sammlungen, die LaboratoriumS-Einrichtungen, sowie die PiüsungSanstalt sür Cisen, Slahl und Baumaterialien und wohnte de» Borirägcn mehicrer Lehrer bei. — Der derzeitige charaklerisirte StaalSanwall beim königlichen Landgerichte Cbemultz, Herr I>r. Mar Alfred Otto Schirlitz, ist für die Zeit vom 1. April 1889 an zum etatmäßigen Staatsanwalt bei genanntem Landgericht ernannt worben. — Dem der- nialigen Assessor bei der SlaalSanivaltschast beim königlichen Landgerichte zu Chemnitz» Herrn I)r. Friedrich Otto Po bl. rst der Charakter als Staatsanwalt beigeleat und ist derselbe > ll solcher vom 1, April 1889 ab der SlaalSanivaltschast brnn königlichen Landgerichte Zwickau zugcwiesen worben. — — Der Turngau der Chemnitzer Umgebung hielt am 10, März seinen diesjährigen Turnlag m Schönau ab, woran 45 Vereine mit 68 Abgeordneten betheiligt waren. — Ans Veranlassnng t S Boror'.es Chemnitz des Sächsischen SchützenbundcS beabsicküigt letzterer, das Wettiner Jubiläum durch ein großes Prei-schießc» in Chemnitz.Alle»rors zu be gehe». . Zur Vorbesprechung hierüber hat der Vorstand te- BunbeS die Mil>,lieesch.isl sür künftigen Sonntag Vormittag II Uhr nach Döbeln (Schiitzenhaus) eingcladen. — Für den ans sei» Anstich-,, jreiivillig auS dem Staatsdienste aus- scheidend-n Hcirn Ist', wo«! Schubert in Stollbcrg ist die von diesem belleidcle Stelle ewcS AnstallSarzleS und Anstalt« bezirlSarzte» der Slr.'anstatt Hoheneck vom 1. Avril d. I. a» vom königl M »iüccium dcS Inner» Herrn vr. weck Paul Rudolph Flinzer w Liindach übertragen worden. Wolkeiivurg, 13. März. Am Dienstag früh ist hier der Braumeister Haubolv aus dem Malzboten erhängt aufgestindcn worden, " Zwickau, l5, März. Im Atelier der Herren Bild bauer Wcsche und Ramcke hier lst gegenwärtig da» von den selben geserti'le GipS-Modell von einem Theilc der Außenansichl des NeiibaneS der königl. Industrieschule zu Plauen, drssen Au-sührung »ach den Plänen tes Herrn LandbaumeistcrS T>obsch hier ersolgt, öfsenilich ausgestellt. Cs läßt sich daran- erkennen, baß der schon in der Aus- jührung begrisjeae Bau em sehr imposanter, der Stakt Plaue» jedenfalls zur grrßen Zierte gereichender werde» wird. Die Glundsorm te« Gebäudes bildet ein Rechteck mit einem große» cingeschlosscnc» Hofe und stark vorspringendcn Vorlagen an den Schmal- und Lanaseit'n. Tie Gesammllänge beträgt 52. die Breite 36 m. Im Erdgeschoß befindet sich daS rund 120 ,,m Grnndsläche enlhallenve Muscniu. die Frauen-Indusirieichule und ein Auest.llmigSranm sür zeit weilige Sammler-Ausstellung; im zweiten Obergeschoß tie Fachzeich »schule, Tireciorwobliung und Bibliothek. i»> Dach «in Gied lausbau »ul Uhr. Die auße>e G stUlung drS G« bände- ist >m N >ia:ssaiiccstil als Sleinbau, und zwar tie ArchilcklnrgÜeder. Fsnstcrenijaffiuigen und der Mittelbau von Sandstein, die glatten Wankflächcn von Verbleudziegeln ge plant, Tie zur Bauaussiihrung einschließlich Mobiliar und Beleuchtung lewiliigie Summe beträgt 537 164 Zivickaii, 11, März. Zum Vorsitzendei» dcS Con servaliven Vereins un 18. Reich SlagSwah 1 kreise ist H.rr Kcciöfecretair Bunde hicrselbst gewählt worden. * Glaucha». >4. März. Am DienSlag Bormiltag wurde am Neck»» der Schloßmühle der Leichnam des 36 Jahre allcn Wcbcrmeist rj E- von dort au- dem Wasser gezogen. E lmtie sich am Abend vorder gegen 10 Uhr auS seiner Wohnung cutsernt unv scheint durch lang andauernde Kränklichkeit zu der übereilten Thal getrieben zu sein. Die Willwc und 3 unerzogene Kinder betrauern den Entseelten — AuS Meerane wird über die sächsischen Landekgreozen geschrieben: Tie sächsisch - altenburgischr Grenze lLvlt zwüchea Langenleuba-Niederbain und Langenleuba - Ober bai durch ein Bauer .>n»t. und »war derart, daß der Oien im Wodn zimmrr ilikils süchsiiäi, theiis alienburgisch ist Dergleichen Fälle komme» inehrsach ror, da die Länder früher durch Erbrbeilunqea und andere Abmachungen unler den Machthabern vsl willkürlich zerrissen wurden. Ta girbi« z. B. in Großderingen bei Tornburg e,n Vaurrnhau«. von welchem das WohndauS preußiich, der Slall ailenburgüch und d,e Scheune weimarisch ist. Die Kühe werSen alio dorr m>i täglich srnch au« dem „Ausland«" eiagesüürlem Fuirer ge iutirrt und dir Vauenu bringt wiederum täglich sriich« Milch »u» ihren Besitzungen im Ausland« in de» Keller. Mach! sie dann Butter au- dieser Milch, so bat dieselbe den Vorzug dreier Herr,, Ländern hergestellr worden za sein. — E,, ganz ahn I'ches Beispiel betreff« der sächfilch-altendurgiich«, Grenzlheilong finde» sich in der Rad« von Meerane. Es liegen hier an der Straße nach Gößnitz z, die drei Gastwirtdlchastea: Schwoaeseld aus sächfi ichem Giund und Boden, Guiebor« aus alienburgischer Seite zwischen diese» beiden liegt die Jranke'ich« Restauration, durch deren Gastzimmer die Grenze gebt, so daß man dort sein Bier qemülhlich in Sachsen oder ,a Alrenbarg trinke» kann. Ja früherer Zeit durste eiu iächsticher Polizeibeamter keinen aus der altenburg scheu Len« Sitzende» verdösten uud umgekehrt. — Ei» noch raieresiaaterer Fall war sru^er in Hoheniiera-rrn iihal. wo aa einem Grundstücke die ' Grenzen voa sachien, Schöaburg-Daldeabarg, Schönbarg-Border- und Hinter^llauckau aneinauter stoßen. Bei einer etwa vorkommeudea Ber« hasiung mußien Beamte aller vier Gerichitbarkeitru zugegen sein, sonst kounl« der benefieiide Tcliuq >eat ruhig vom Nachbargruadstücke au« ker Ankuast der Racher de» Gesetzes entgegensetzen. — Aa eigen- tbümlichen Grenzverhältnisten ist die diesige Gegend überhaupt reich. So z. B geht m W:ck rodors bei Waldeadurg die Grenz« mitten durch e>» Hau- und iogar durch de» Oien, so daß es öiiert vor. toini»«, daß i, der Lochmaschine der Kaffee im Alieaburgische» ,»v di: Kartoffeln donebca aus sächsischer Seüe gekocht werdea. — D e laugst vergangene Zeit mit rhreu vielea Privilegien uad Rechten lieferte viel Komisches. Sa kamen früher in Waldsachsen, wenn dort die Essen gefegt wurden, oft nicht weniger als süas verschiedene Essen kehrer au« AlteNdurg. Schmölln, Meerane, Lrimmnschau und Zwicke» zusammen, um ihres Amte« zu walte». Neundorf, 13. März. Ebenso wie anderwärt« bildete man auch hier einen Ausschuß, der die Feier ve« 800jährigen Wetliner-Jubiläum» vorbereilen soll. Die Belhelligung ver spricht eine rege zu werten, da sämmtiiche im Cotta-Neun- cors-Rottwerndorfer SleuibruchSbezirke bestehenden siebe» Vereine ihre Mitwirkung zuzesagt haben. Frauenstein. 43. März. Am vorizen Sonnabend hat der in Wetzlar verhaftete und an daS königl. Landgericht zu Frciberg adgelieserte Emil Richter auü dem benachbarten HartmannSdors dem hiesigen Gendarm eingestandcn, der Urheber der seit ungefähr einem Jahre bei den Gutsbesitzern Friedrich Julius Schneider, Wlttwe Kaden, Wittwe Hänel, Louis Zimmermann und Samuel Lampe in HartmannSdors »altgcsundenen Brände zu sein. Desgleichen hat er einge- räuml, die BrandstistungSversuche beim Gutsbesitzer Gohler in Re chenau unv beim Hausbesitzer Kästner in HartmannS dors verübt zu haben In unserer Gegend albmel man nun mehr srei aus von dem Banne, der ber ber beständigen Furcht vor zu erwartenden Bränden aus Aller Herzen lastete. Bor allcn Dingen freuen sich die geäugstigten HartmannSdorjcr unv Reichenau«, daß sie nun wieder ruhig und sicher wohnen können. Neukirchen, 14. März. Am DieriStag hat sich ein hier in Dienste» steheru-eS 22 Jahre alles Märchen mittelst Messer« ernen bedeutenden Schnitt in den Hals in selbstmörderischer Absicht beigebracht. Sie verblutete sich in Folge dessen und wurde leider zu spät, im Bette ihrer Kämmer liegend, auf gesunden. OelSnitz, t4, März. Am Mittwoch Nachmittag wurde in der Nabe von Untermarxgrün vom diesigen Gendarm ine 60 Köpfe starke Zigeunerbande ausgegrifsen. Dieselbe ührte 5 Wagen unv 9 Pferde bei sich und wurde unter Be gleitung b«S Gendarm» und der hiesigen Schutzmannschast in die Stadl lransporlirt. um aus dem Viehmarkle zu über nachten. Die Zigeuner errichteten sich dort alSbald Zelte und schürten kleinere Feuer an, um sich einigermaßen vor ver herrschenden naßkalten Witterung zu schützen. Es ent wickelte sich alSbald ein echte» Zigeunerlager. Tie Weiber versuchten bei den sich uiassenbaft eingesundene» Zuschauern wiederholt ihre Wahrsagerkünste gegen kl.ngenke Münze u vcrwerthe», während mehrere Männer dem Pserde- banbrl nachgingen, und die Kinder, meist in halbnacktem Zustande, ftichlen sich Lurch Bettel» bemerkbar zu machen Bci der Truppe befand sich auch eine Wöchnerin, welche Tag» zuvor einem Zur llingspaar Vas Leben geschenkt hatte. Die- eibe hielt iur Wochenbett aus einer Hand voll Stroh in einem Zette sitz'nb, die neugeborenen Weltbürger im Sckiooße haltend, ab. Von den Einwohnern wurden die Zigeuner reichlich mit Kleidern versehen, wobei eS namentlich bei den Kindern, welche sich nieist die buntesten Sachen berau-suchten, vielsach zu trolligen Austritten kam. Während der Narbt hielt die Schutzmannschast bei dem Zigeunerlager Wache Am andern Morgen wurde die Truppe, weil österreichische Unlcrihancn, über Adorf, Elster und Grün über die öster reichische Grenze lranSporlirt. Plauen, 14. März. Die Einwanderung böh mischer Arbeiter nach Sachsen und weiter nach Deutsch land herein iiiniml wieder ihren Anfang. Heute Vormittag kam sogar eine Anzahl Arbeiter auS Pceßburg hier an, welche nach dem Herzoglhum Anhalt wcitergiugen. Bautzen, 14. Marz. Die Reifeprüfung in dem hiesigen Gymnasium, die vom 11. März an unter dem Vorsitze de» zum königl. Eommisiar ernaniilen ProsessorS Or. Wiiidisch aus Leipzig abgeöatten worden war. fand am l2. Mar; ihren Abschluß Sämmtlichen Abiturienten, die sich der Prujunz unterzogen, ist daS Zeugniß der Reste ertheilt worden. Zittau. 14 März. Anläßlich der Geburtstagsfeier be hoben Chefs des 102. JilsanteriercgimeulS. des Prin;- Regenten Luitpold von Bayern, hatten am TicnSti; die Kasernen und da» Garnisoiilazareth Alaggenschmuck an gelegt. Die Maiinschastei» erhielten FeiertaaSkoit und daS LssiciercorpS ve, einigte sich zu einem Festmahl im Casino. Krippen-Schanda», >4. März. Schon feil gestern rüh ist auch h er der Elb ström im Steige» begriffen; gegen Abend wuchs da- Wasser in der Stunde 16 cm. Das rilhjahrsniäßlge Wetter besörderte das Schmelzen ber Sckinee- masiei', ;u dem sich jedoch gestern Abend ein heftige» Schnee- unv Rczeiiweltcr gesellte. In unserer Wald» und Felsen- w'-It ist ein Rauschen und Brausen vernel mbar, denn jede Wasiernnne. jeder Bach und Fluß hiesiger Umgegend führen de: Elbe beteutente Waffermassen zn. Dcr Schnee hält sich nur noch m einer Höhe von rtwa 1200 Fuß; da oben hüllen dichte Nebel die Bcrge ein. Um gegen das Hochwasser, das heule srnh bei Pardubitz 288 cm über Null steht und C S mit sich suhlt, geschützt zu sei», werden schon seit gestern h:er und in den benachbarte» Ottichasten alle Vorsichtsmaßregeln getroffen. Fährschluppen, kleinere Fahrzeuge, HolzvorräftK bringt ma» dem Lande näher. daS Uebett'ahren wird durch den heftige» niederländisch:» Wind unl>rstiitzt, der auch eine Novemberwitternng berbeizesührt hat. Die am DienSlag gegen Abend hier «inlrcstende» Krtiendainpser begannen am Mittwoch früh rbre volle Thäligkeit; lange Züge wurden r a d Böhmen binein befördert. Der Verkehr tau rte jedoch blcS bis gestern Abend, den» daS Hochwasser malmte zur Vorsichi; heule ist jeder Verkehr aus dem Strome wieder eingesteilt Nicht ohne Bangen sicht man dem elementare» Ereignisse entgegen, La olle Anzeichen aus eine bedeutende Flulh Hin weisen ; die zn Thal treibenden EiSmassen rühren von den an User» ausgethürmten EiSkämmen her. Meißen, >4. März, llnferc Stadt-Fernsprech- ernrichtnirg wird am 15. März, früh 8 Uhr ei össncl D e Eiössiiui'g ersolgt mit 52 Tbeiliikhmern. — Ter Winter hafen ist set gestern geräumt, sämmlttche Fahrzeug« haben denselben verlassen, nur die Landungö brücken tr Sächsisch-Böhmischen Dampfsch'fffahrlS-Gesellschast sind »och darin. Heule Vormittag legte der erste LantungSkah» an: Elbguai an — Gestern hat man bier mit den» Bau reS neue» FrauenhoSpitals aus der äußeren Leipziger Straße begonnen. st Dresden, 14. März. Bei Ihren königliche» Majestäten fand heute Nachmittag Fam ilientasel sia!', an welcher Sc. königliche Hoheit Prinz Gcorg mit bohir Familie Tbeil nabm. Am Abend wurde i» den Gemach ra Ihrer königliche» Majestäten eine größere Theegesellschast abgeballe», zu welcher gegen 40 Einladunge» ergangen waren — Die Schwester der Kaiserin. Prinzessin Luise vou Schle-wig-Holstein, wohnlc gestern in Begleitung der Familie tes Fürsten Hohenlohe der Ta> nhänier-Vorstelluna »m königlichen Hoslheaker bei. — Der hiesige Fraucn- verein kann wiederum über bochersreuliche Z„,ve»idungcn berichten, und zwar sind temselhen a»S de», Nachlasse dcS cm 24 Januar d. I. verstorbenen Fräulein« Jeanette Anlomekle Wilhelmm« Meyer ca. 24 OOO .<5 zug flosien. sowie von der am 14. Februar d. I. verstorbenen Frau Minna Akel- phine verwrltwete Aammerberr von Jordan, g-bore^c von Prenzel. ei» Legal vcn 3000 K aaSgesctzt worcea. — Die diesjährige Versammlung der deutschen Forstmänner wird i» den letzten Tagen de« August i, DrrSden abgehaltcn. -
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