Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-17
- Monat1888-03
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1888
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1SSS Alle» versandte» „d Frennde, u» »r«. rigea Nachricht, daß met» taaiastgeliebterMana Veruhsrdt Tu-mg Nlrus »ach schwere. Leide» heut« Daaner-toa Nach, mittag ',.4 Uhr sa»st »nd ruhig enffchlasca ist. Uni stille Dbeilnahme bittet Leioztg. den IS. MS» l888. Frau Therese Mir»« »edst Toch'er. Die Beerdigung find« Sonntaq Nachmittag 8 Uhr vom Trauer ha ose. Kl. Fleischergoffe Nr. IS. au» statt. Gestern vcr>q>ed o»srr braver Markt- Helfer Tonis Air»s. Fünfzehn Jahre hindurch hat Der- selbe vnierem Geschäft t« höchsten Grade ofl-chtetsrig und treu gedient and sich et, rhreude» Aabeuke» bei uu« aestchrrt. Leipzig, den IS. März 1888. Talprlrar 0«mm1w»»r«»-A»drikt. cknllu» Nur», ttat»« öe La. Freitag früh 9 Uhr verschied saust »ach jahrelangem Leide» unsere lieb« Mutter, Schwieger. und Großmutter, Frau Therese verw. No-, in ihrem 74. Lebensjahre, Allen Theilnehmeudeo driugt die» zur Kenntuiß Leipzig, de» IS. Mär, 1888. die trauernde Tochter Fanny Raft, zugleich im Namen ihrer Brüder ia Wien und Budapest. I« tiesfte» Schmerze zeigen wir hier» durch a». daß ousere gute liebe Mutter, Schwieger- uad Großmutter, Fra» Frie»crtke verw lltzle geb. Hempel, am Doiiaer»»og Nachmittag V.» Uhr »ach kurzem Leide» lauft und ruhig entschlaft» ist. Reudnitz und Eibenstoch den IS. März 18^8. Salltz und Marth« Uhle. «hitzttztz Sckönderr u»b Frau Lauttr geb. kitzle. Die Beerdigung stabet Sonntag, Nachmittag '^4 Uhr vom Trauer- häuft, Borvitzstroße IS, auS stakt Heute Abend */«v Uhr veiiwied »ach langem» schwerem Leiden meiur lieb« Frau, »usere gute Mutter Thrrese Moritz ged Rath» Leipzig, de» l». März 1888. Die trauernd« Familie Moritz. Die Beerdiqaag stade» Sonntag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerdouft au« statt. Freunden and Bikannten die traurige Nachricht, daß unsere innigstgeliebte Lochirr and Schwester, Jahann« Saphir, nach achiwSchenilichem Leiden pestern sauft ent schlafen ist Um stilles Beileid bitten hie tra«rrn»en Hintertzliebenr«. Familie Wrvrriiug. Leipzig, den lk. März 1868 Beerdigung findet den 18. Mürz SV, Uhr vom Troaerhause an» statt. Für die üdrrau» große uad h rz'.ich« Theil- nahm» beim Verluste unsere» lieben Kmde« lagen wir den tauigsten Dank. 8 Lauge und Frau- Fit» di« »ieken wohlthaende» Beweis» liebe- »oller Theiiuahm» »ei de» Hmscheide» unsere« u Gaue», Vater», Sohne», Bruder» u»d Wägers KIdert ^auwLllv jov. sage» hierdurch ihre» hertzlichstr», ausrtchtigfteu Tauk Leipzig, de» IS. Mürz 1888. Sie trauern»,» Ht» »«lasse«» vertatz«: Herr vr motz. Carl Meyer, pralt. Arzs, mit Frl. Llisadeth Hartma»» t» Sittstock. Vermählt: Herr vr. Wilhelm WiSlice»«», Prioatbocent a» der Uawersili» Würzbnrg, in» Frl. Margarethe Lürschmaaa ia Dre-ben. Blaftwitz. Grhareu: Herr, Vf. >«ls «, Friedrich». Wald» en> Sohn. Geftartzeu: Herr Helur. Robert Maxmilla, Schmidt. Gemtinbrvorftaad iu Schedew-tz b. Zwickau. Frl. Caroline König in Dresden. Vcrr Carl Gottfried Löser in Dresden. Frau Larolme TdomaS ged. Tboma«, Buchbinder. meisterS.Aitiwe ia Köaigstein. Frau verw. Bäckermeister Juliane Lchrödter geb. Zimmer- mann ia Dresden. Herr Heinr. Ferdinand Büschel fun. in Bautzen. Frl. Johann, Luick ia Ldemvitz. Frau Thereste verw. Kluge geb. Polster iu Chemnitz. Frl. Liddq Riimmler iu Ibemultz. Herr Gruft Heimich Schulz« in Otzerfrotzn». Heer Carl Hetnrich Wagner. Drucker in Chemnitz, chnr Carl Ernst Kläß, Schmied iu Chemnitz. Herr Carl Emil Türk, Kaufmau» tu Chemnitz. Herr Max Hermann Burckdardt tu Cnemaitz. »errn Holm Günther'» in Warze» Eödacheu Johanne». Frau Jod. Christiane Panitz ia Wurzea. Frau Sarah Mariaoe Krödne geb. Roih« iu Pfarrhaus Reni-dort- Frau Alwine Hö-ler grd. Schröder iu Zwickau. Herr» Moritz Benedict'S in Zittau Sötzache» Paul. Frl. Martda Pflug in Meeraae. Frl. Jda Lieiuel ia Plaue». Herrn Lehrer Hermann Reutzsch'S ia Plaucu Löchtercheu Monha. Frau Albine M-tzaer geb. Schreck ia Gero. Frau Friederike Jäger geb. Kluge in Gera. Herr Carl Bertram. Kgl. Oberftliemenant z.D., iu Wiesbaden. Frau Justine verw Bennbors geb. Krüder iu Alteudurg. Herr Postdirecror Ernst Rolle ia Roniiebarg. Herr Auto» ClemeuS Erler, Hüttcuwerkichrriber ia HilberS- darf. Frau verw. Karoliae Hempel iu Freiberg. Herrn Erost Schmbler's in Döbeln Sohn Herrmaau. Herrn Hermann Funke s in Fi eiberg Töchlerchen Alma. Herrn Robert Gövftn'S i» Brand Löhachea Ernst. Fra» Marie Therese Rahmig geb. Strauß in Freiberg. Herr» Jlilms Höble'S in Meißen Südlichen Trust. Herr Valentin Bergurr, Wagearücker iu Crimmitschau. Herrn Ernst Fischer'» in Wyhra Südlichen Richard. Frau Johanne Christ. Schaarlchmidt in N ederdors. Frau Rosalie verw. Töpfer geb. Mitiläader in Auerbach i. B. Tie veertzt,»«» de» Dachtzeckermetfter« Herrn krioä. kvrä. Vovtsed stutzet Saunt«, Nachmittag L'/, Uhr »am Tranerhauke. vrktzl 74. au« statt. „Mmr Lstml»«» B«»rdtg»»g»>et»ft«tt fstr Lripzt, ,«h llmgcgeutz voa ILvlow«, rmpfiehft die solid ste Aussühruug voa BeerdigungS-Feierlichkeite» aste» Arte, uater Auswahl von 20 verschiedeueu Leichenwagen. Wur«»» - Kl»s»u1o StwumwmrtEmutu»»»« ST. B-stellunaen auch Roßvlatz s. H. l. — Ferusprech-Gimeichklinq 361 ^rüuerlos« rum IkitrüLodtut»^ 8r. Ar^vvtLt äed Lalsers 8onvLd«nä, üva 17. LlLrL, 7 vdr. Im xrossvu 8»»I« üvs L.oxenk»u8«8 »uk äer Ll8tvrstrL88« 8vmelv8Lm Ldxedaltea voll üe» Livervo r. ä. skalckmi» L. ^ vllä Apollo. KFRH Fß «»»«>»« ». !»»»«»>« tt»et. Fnrhnn, OUWLWLLLUZLL^LLKLUL» v°n8-'/,1u.4-3 Udr. Damen». l-4Udrt°,!>a » «auor». ». Hao-»»»rr zu tt--r r-g«chw 8«dvtww-»«->io20° ^7,». MU»» DN« ckV Wasserten». ramen-Blipezelt: ^ prratur Mont., Dien«.. Doanerlt. » Größte» Schwimmbaisi» m>» eleftr. Beleuchtung. Freitag 9—11 Uhr vor«, r. Nrnschöurfrltz, TFID Mittwoch ». Sounabead r bst Sisenbayustraße 31 Sopdienftraße 13/14. » 4 Ul»e Nachmittags. «rösfnet von 7 Uhr «orgrn» dt» 9 Uhr «tzentz». uG Schmimm-Vasstu !i»oncktzrsed«» ». » HdstKL stFHAestL, Wannrndätzrr »ou srüh hi» Abrn»»S Ndr. 8eI>«tmwd»»»I» NNO Damen: D:eaSt..Tonuer«i..L«nuad.'i,» LU. ',.11. s- ^ ^ ' viiUW-vLck, onck A«Il«ud»ck . Montag, Mittwoch. Freitag '/,2-L vsü ^vtei'8dl'unn. Wannenbäderv.srühbiSSUbrAbeM. N-ue2civr?Svrlir a n n.. >ie>rer Ltiaße43,4L. Sonnabend: Frische Durs: u. Kartostelmu« Feierliche Seijetzung Lrs Laisers Wilhelm I. * Wir empfangen folgenden Specialbericht: * Berlin, IS. Märj. N.-chdem wir gestern noch einmal die lieblichen, sreunblich milden Aligr Kaiser Wilhelm'- geschanl, von heute ab ist seine sterbliche Hülle unserem Anblick iür immer entzogen. Heule geht Kaiser Wilhelm seinen letzten Gang. Deutschland begräbt beute feinen Kaiser. Berlin seinen Baker. So lange die Welt steht, ist ein solche« Leichen, begiingniß nicht da gewesen, so ist auf Erden vordem noch nicht getrauert worben. Da» Innere der Millionenstadt ist leer. Ganz Berlin folgt der Bahre des verewigten Kaiser». E« ist bitterkalt heute. Aber seit Morgen» um 6 Uhr strömt und fluchet Alle» nach den Linven und der Charlotte», burger Chaussee, an» dem Innern der Stadt ergießen sich zahllose Mcnschenströme, um sich vom Lustgarten ab zu vereinen zu einem gewaltigen, welcher, über eine Meile lang, mündet nm Schlosse zu Charlotlenburg. All- Arbeit de« Tage« rubl, alle Kaufläden, alle Bureau«, alle Werkstätten sind geschlossen. Ganz Berlin trauert, Berlin weint. Gewaltige« ist geleistet worden in den letzten Tagen, um die Straße vom Dom bi« an da» Charlottenburger Mauso leum zu einer imposanten Trauerstroße zn gestalten. W:r haben ans einer Tribüne am OpcrnhauSplatz Aufstellung ge. funken, ganz in der Nähe de« kaiserlichen Pnlai«. unweit de« Domes. Bon hier au« können wir bequem die Entwickelung de« Trauerzuge« vom Dome ab überseben, hier Alle« Uber» Haupt bester überblicken, al« jenseit de« Palai», «0 die brette Straße „Unter drn Linden" sich — abgesehen von zwei Trottoir« und Reitwegen — in drei parallel lausende Skratzen theilt: in der Haupkallee in der Mitte, welche durch Linven eingefaßt ist, dir der Straße den Namen geben, passirr der Trauerzug. Die ^Via snnsi-slls" macht einen tief feierlichen Eindruck. Dem Dom gegenüber, besten Säulen und Portale schwarz drapirt sind und mit goldenen Palmen verseben, ist ein kolossale« Bild de« Heiland« angebracht. Link« von un«. an der Scdloßbrlicke, welche, wo e« nur irgend angänglich, schwarze Umhüllungen auswest, sind zu beiden Seilen Spreeschiffe herangesabren, deren schwarze Masten den Schmuck der Trauer wimpel tragen. So weit der Blick reicht, nach recht« und links, alle t)sfe»tlichen nud PrivatgebLube zeigen die gleiche schwarze Dekoration, von den Dächern wehe» die Trauer- sahnen. die Kandelaber mit florumhülltrn Köpsrn sprnden heule ein ganz eigentbümlich berührende« Silderlicht, welche« noch dazu beiträgt, die tiefernste, düstere Stimmung zu erhöhen. Zu beiden Seilen der Mittcipromenade, durch welche sich der Conduct bewegt, bilden die Zehntausend« da« osficiell» Spalier. Universitäten, Schulen, Turner und Schützen, Kriegervereine, Gewerkvereine. Fabriken und Eoiporaticnrn der verschiedensten Art. Alle .mit Fahnen, Bannern und Emblemen, welche sich fast gar nicht unler- tcheiven, da nur da« verhüllende Schwarz zur Geltung kommt. Aber liinlcr diesen! Spalier befindet sich ein »weite«: Die Hunderttausend? von Berlin, welche ihrem Kaiser da» lrtzte Geleit geben wollen Alle« schwarz in Kleidung, die Männer den Huk umflort, die Frauen mit Crep und Schleier. Tiefe Wchinulh lagert aus allen Gesichtern, ein unermeßlicher Trauer- stör über ganz Berlin. Dumps läuten die Glocken von sämmtlicken Kirchen der Stadt, und wahrend in der kaiserlichen Kalhrvrale der Geistliche den Segen spricht über die sterbliche Hülle de» ersten Deutschen Kaiser«, erzittert die Luft von den Salven, welche drauß-n die Infanterie abgiebt, al« letzte Ebren» »Weisung für ibren verewigten Führer. Und kein Laut kommt von den Lippen der Hunderttausend». Kein Drängen, Irin Stoßen, heule hat die Polizei leichten Dienst. "Berlin, lü. März, k Uhr 30 Min. Nachm. E» ist l2 Uhr vorbei und wir sehen, wie der Zug sich ia Bewegung setzt. Boran die prächtigen Gardereiter. Husaren, Dragoner. Ulanen, Kürassiere. Garde« du Corp», r« folgen die Garde zu Fuß i» je einem Bataillon. Dumps widerhallt und schaung ter hartgefrorene Boven von den Schritten der Tausende, non dem Hlisschlag der Roste — doch still und lautlo« in an« lachtSvoller Wehmntb verharrt die Menge. Es folge» die Hosbeamlen de« kaiserlichen Herrn. Hof- mauchaUcimt. General-Intendantur. Oberceremonienmeisier. tie Pagen, die Lelbärzte. Eine düster« Pracht. Wie würbe ionsl da« Auge gefesselt hasten, doch heute ist di« Stimmung eine so ganz andere, da« Auge umflort. Nun die Minister, welche die Reichlinsignien tragen, voran die Herren v. Toßler und v. Sebolz; sie halten ab wechselnd da« Kurschwert; später kommt der Krieg«minister mit dem Reichsschwert; und diesen Theil de« Zuge« schließen Herr v. Puttkamer und Graf Stolvrrg — die Trägrr dr« RcnliSftepler« und der könialichen Krone. Es nahen die Marschälle de« könialichen Leichenwagen», di« Obersten Hoschargen. der Obrrst-Tckenk, Oberst-Jäger meister. Oberst-Truchseß und Oberst-Marschall. die Fürsten .Hatziels» Pleß. Pulbu» und Satm und hinter ihnen der Wagen mit den sterblichen Resten de« Kaiser« Wilhelm. Eine unbeschreibliche Bewegung erfaßte die Menge Laute« Schluchzen; da» ganze Weh, der tiefe Schmerz der letzten Tage, e« ersaßle Alle »cch einmal gewaltig. Kein Aug« trocken. Unser Kaiser! E« weinte da» Kind wie der Wann, dem sturmerprobten Krieger, dem Greise rannen di« Zähren über da« Antlitz. Und stumm nnd still schant di? Menge dem Wagen nach, welch« da» kostbarste Gut der Welt für immer enlsührlr. Fakire wohl! Nickt achtet« man weiter der »uvosanteu Entsaltizng de« Gefolge». Zahlreiche hohe Osstcirre in prächtigen Uniformen. Bon Neuem war» da« Interest« erweckt, al« General von Pape erschien, da« Reichs-Banner tragend, begleitet von den Gencralavjiitanten de« verewigten Kaiser«, dem Fürsten Radziwill und Grasen Lehndorff. Und hieraus folgten die Cvnveraiue und di« Mitglieder der regierenden Häuser, welche gekommen waren, um Kaiser Wclbelm da« letzte Geleit zu geben. Kaiser Friedrich hatte den inständigen Bitten und Be schwörungen der Aerzte, der Kaiserin und de« Kronprinzen, ke« Fürsten Bl-marck nachgegeben und mußte e« sich versagen, dem geliebten Batcr diese letzte Huldigung darzubringen. König Albert von Sachsen schritt vcran. Heute gebeugt die bohe Gestalt. Man sab c» diesem gramdurchfurchlen Ainliy an. wie tief ibn da« Web ergriff n um den Heimgang de« kaiserlichen Freunde«, de« geliebten Wastengesährlen. Der König der Belgier, der König von Rumänien, Trauer in den Zügen, beweinend wie den Nestor der gekrönten Häupter, so den geliebten Verwandten. Und nun der Kronprinz Wilbelm mit seinem Bruder Prinz Heinrich. Wa« haben beide Fürsten in den letzten Wochen ge- litten! Man steht e« beioc» a», daß der Schmerz der Seele auch de» Körper ergriffen. Bleich und blaß schrillen sie ge beugt hinter der Babrr de« kaiserlichen Großvater«; aber dock stolze, herrliche Gestalten, aus weiche da» Boit in hoffnungs voller Zuversicht und Lieb« hinblickt. Ueber eme Stunde halten wir da» Passiren deS Trauer- znge« verfolgt. Da ruft un« die Pflicht fort zum Baimhof. Die Hunverttausende, welche beule im Geiste m Berlin sind und den großen Kaiser nicht tu Person zur Gruft geleiten könne», sie erheischen Berücksichtigung. Ihnen entbieten wir zunächst viese Zeilen, denn w»r wlffen uu« ihnen in gemeinsamem Schmerze verbunrea. Wir knüpfen an den vorstehenden Bericht die au«sühr- licken Mittheilungen der „Nationalzeitang" über den Berlauf ver Feierlichkeiten: Die Feter im Do«. Die Trauersrier im Dome hat a»s die erlauchte 8er- saininluiig, welche sich daselbst heute Vormittag eingestellt batte, einea tirsergreifenden, unvergeßlichen Eindruck gemacht. Die Weite de« AuqenblickS, die tieft Ergriffenheit, die sich aas den Be. sichtern aller Anweftadea wiederipiegeltr. und die bi» iu alle Emzel- heile« genaue AuSsühruug de» Programm», verewigten sich zu einer Gesamintwirkuog, die sich von jede» Einzelnen unmittelbar uach. empfinden läßt, ober nur schwer in geeignete Worte gekleidet werden kann. Die Stätte, zu welcher ia den letzieu Tage» Unzählig« ia pietätvoller Smpfiiiduug hiuaeeilt waren und von deren Schwelle noch viel mehr umkehrea mußten, ohne den Wunich ihres HerzenS besriedigt zu selten, batte eine» vielfach veränderten Ldarakter angenommen. Die Unzahl voa Kränzen, die um den Kat-isall fußhoch ausgeschichtet warea, erblickte mau jetzt zu beide» Seilen des Doingaage» uad die Fülle der Blumen, Kränze, Palmen bildete einen ergreifenden Gegensatz zu dem ernsten Trauer verkündenden Schwarz, das über den Fußboden, den Cdor unv d>e zur Ausnahme der Trauerversammluag bestimmien Logen au«, gebreitet war. Der Sarg, in dem der geliebte Tode sich befand, batte eine der frühere» Ausstellung eutgrgeiigeleykr Lage ange. nommkn, so daß also bat Kopfende der Trauerversammlung zunächst gekehrt war. Der Helm der preußischen Könige mit dem weißen »nd schwarzen slatteruden Fevrrbuich krönte de» Katasalk. Aus den TaboaieiS zur Rechken uad Linken besaaden sich die Insignien de« zur Ruhe gegangenen Monarchen. Mächtig» Landelader standen zu beide» Seiten und strömte» ein Licht aoö, da« sich mit dem durch dir obere» Fenster hrrriasallendcn Tageslicht zu einem magischen Sesammteindnick vereinigte. Eme größere Anzahl von Stühle» war vor dem Katafalk für die Aas. nähme der fürstlichen Gäste ausgestellt, während der dadintrr auf- ftt'geud«. schwarz auSgeschkagene Fußboden für die übrige» Ein. geladene» beilimmt war. Bereit- kurz »och 10 Udr begannen sich riuzelue der Gelodeuea im Dom einzustellen; doch muß gleich voa vornherein bemerk werden, baß von der llebelsüll». die man mit Recht befürchtete, selbst während der eigentlichen Trauerbanbluaq nicht« zu ipüren war. Sowohl in de» Logen. «>e >m Schiffe de« Dome« selbst hätte» sich »och ganz bequem etwa 100 Meascheu aushalten können. Um II Uhr ertönten die ersten Glockenschlige de» Dome» und bewirkten, daß die Stimmung, die da« unvergleichliche Bild cu-strömte, immer tieier und gewaltiger onschwoll. Um de» Katafalk gruppt««» sich alsbald die Generäle and die Minister. Untre den «grame» Gestalte» gab e« kei»e, der mau es nicht «»merkte, wir viel Kraft e» sie kostete, ihren Schmerz zu uuftrdrücken. Ls war um 11'/, Udr, a!» vte höchsten Würdenträger de» Reiche« sich zu dem feierlichen Trauerart vorbereiteten; die GeuerLIe setzten die mit Flor bedeckten Heln»e. die Minister die mit demselbe» Trauerzrichea »ersehenen Ziveimastrr aas. Za Häupteu de« Katafalks stondeu der General der In fanterie und commandireude General de» Gardecorps, von Pave, mir dem Reichspanier, ihm zur Rechten der Generaflieute- nant Gros von Lehndorff. ihm zur Liake» Alton Fürst Radziwill, beide mit gezogenem Degen. Der Oberst-Kämmerer Otto Gras zu Stollberg-Wernigerode trat hiatrr da» am Kopftnb« de» Sarge« recht» brfiudliche Tabouret mit der königlichen Krone, der Dicepräsident de» StaatSminiftcrium», Stoat»ministrr von Putt- komer neben da- Tabouret mit dem Rrlchrserpier. dar sich link» vom Kovftadr de» Sarge» befand. Der Eiaatsminister Maybach nadm seinen Platz hinter dem recht» i» zweiter Reihe befindlichen Tabouret mit dem Reichapsel, der Staat»- und Krieg»minister Vronsart voa Schellendorf hinter dem kmk» i» zwrtter Reihe befind- lichcn Todoure« mit dem Reich»schwert. der Staat»iecre»air Nr. von Stephan, hinter dem Tabouret. da» sich recht» in driittr Reihe delaad und da» Reicdliiegel avsw'e», SiaatSminisirr Ne. ». Luciu» dinier dem link« m »ritter Reih« befindlichen Tabouret ml» der Kette de» Schwarze, Adler-Oide»». der Siaatsminifter voa P» «icher diutr, dem Todoure, mit dem Kurt»! recht» tu vierter Neide, während endtich di» Liaarsu»oisftr van Goßler »,d ». Scholz hinter dem l-nk» ia vierter Nrihe befindlichen Tabourrt mit dem Kunctiweri Stell»»» »admea. Während der hieraus folgeudr» halben Stunde wurde die Trauer- Versammlung vollzählig. Dir Bertyeiluag derselbe» gestaltete sich derart, daß recht« t, dr» schwarz »»«geschlagenen Loge» di« Hobe», leidtragenden Damen erschienen, hinter deren dichte» schwarzen Schleiern e» kaum möglich war. .rgrud ein?« cer a»I freudigere» Tagen her so wohl dekaaaten Gesichter z» erkeunru L» warru »i« Körrigi» »ou Rumänen, di« königliche» PrsuzejAuue-i u»d einer Anzahl fremder fürstlicher Dame» Ans der gegenüber, liegenden Loge erschien eia Theil der Diplomatie, darunter der französische Botschafter Mr. Her bette, während eia anderer sich mit oea zu den Traaerseierlichftiien eingrtroffeaea Fürstlichkeiten i» dem vor dem Altar reftrvinen Raum veriammektr». Einer der rrstru unter de» Fürstlichkeit n war der Großderzog von Bade», der auch iu diesem Momente zeigte, irs- er die ichwerea Heimsuchungen, die seine Familie betroffen haben, zu tragen wußte. Bald daraus erschien die jugendlich schmächtige Gestalt de» russischen Thronfolgers, ia bestell Begle-tung man die stattlichen Figurea seiner beiden Onkel, der Großfürst Nicolau- und Michael erblickt. Der Kronprinz von Schweoen. besten dunkler Schnurr, uad Backenbart ein bleiches Gesicht umrahmt, die geschmeidig» Figur de- Kronprinzen Rudols von Oesterreich, rer Kronprinz von I o'>en u»d der Kronprinz von Sachsen solgien ciuander. Bald daraus unterschiede» wir die ehr- würdige Erscheinung des Herzog« E-mbrio e, viele Prinzen, die Adgeja»d:en der Türkei und der übrigen Staaten, welche Vertreter zu dem Leicheubegäuguiß hergeseadet hotten. Kronprinz Wilhelm erichien vor dem Sarge; leia Gesichi sah bleich und angegrissen wie von vielem Nachtwachen auS. Prinz Heinrich Prinz Leopold, Prinz Georg, Priuz Alexander und Prinz Albrechr befanden sich in seiner iiächstcn Umgebung. Der Reichskanzler Fürst ViSmarck, sowie der Fklbniarschall Gras Mollke waren, wie bereu« gemeldet, durch Krankheit entschuldigt. Der Siaitbaitrr von Eiiaß. Lothringen, die Bevollmächiigten zum Bnudeerath, dir Präsidenten be« RrichStagc« und der beiden Häuser de» Landtage«, die 1». aktiven StaatSminlster, der Präsident des Reichsgericht«, Simsoa, die wirk-ichen Geheimen Räthr, die Oberoräfidenten, die Räthe des Ministerium« de« königlichen Hause«, die Kammerherren, die zahlreichen Depuiattonen von Reich«, und LandeSbebörden, die Abgesandten der übrigen Körperschaften bildeten eine Venammlang, deren Glanz selbst durch die mit Strenge gewahrten Kennzeichen der tiefsten Trauer nicht abgeschwächt werdeu kvaule. Hinter dem Katafalk hatten dir vier Hoiprediger Stöcker, Bayer, Schräder »nd Vr. Kögel Ausstelluuq genommen. Ueber vir kirchlich« Frier ist weiterhin berichtet. Die Warte der Geistliche» fanden ein andächtige« Lcho in den Herzca der Versammelte». Die W rkung steigern sich am meisten zum Schluß, als der Ldeihofpredigrr v. Kögel da« Wort ergriff uad mit zu Grundelegoi g de« odeu erwähnten biblischen Lrxtr«: ».Herr, nun lastest Du Deiaeu Dieaer iu Friede» fahren, denn meine Augen habe» Deinen Heiland geiehen", eine so mächtige von Herzen kommende und zu Herzen strömende Charakieristik dc« allgeliebtcn tdeureil Todlen gab. wie wir sie kaum j-mal« schöner vernomm n haben. D:r ednvürdigeu Gesichter der Männer, die so oft dem Tode in« Auge geschaut und bade, keine Wimper verzage» hatten, füllten sich mft Turüukli. In dem Moment, al« der Redner die Hand erhob» um d:a Segen über vie sterbliche Hülle deS verblichenen Kaiser» auS- zusprechen, gab die im Lastgatte» ausgestellte Infanterie uach der Richtung d:S Zeughauses hin die Salveu ab. Hieraus wurde der Sarg durch die dazu bestimmte» 13 Oberste» vou der Estrade abgehoben. Die königliche» Kammerherren traten voran; die Staatsminister mft de» Reichsinsigniea, die Hofchargen, die alS Ma, schölle sungirten, 3 Stodsoi'ficirre uad 13 Hanvtleute, welche als Beorckung bestimmt waren, solgte». Der Katafalk wurd« zum Hnuptrortal derauSqctrageu. Unter dem Geläute der Glocke», unter den Klängen der Mililaircav'lle, welch« ..Jesu» meine Zuver- sicht" spielte uad den Gesang de» Domchorr» begleitete, bildete sich der ernste, aufs Tiesfte erschütterte Trauerzag. Vom ersten Läute» der Glocke» de» Domeö bi» za dem Momente, wo der Kaiasalk aus den Leichenwogeu gehobeu wurde, war diese Feier gerade wegen ihrer Eiasachheit voa übermächtigem Eindruck. Man batte da« Gefühl, daß ein Kaiser, der rrcht eigentlich der Vater sein»« Volke» war, nur ia so schlichter, herzbrwegrader Weis« vo, seiner nächsten Umgebuag, voa seine» Rätyea »ad Dieueru, voa seinem Volke Abschied nehme» konnte. Die Lit»r«le «ab die Rede de« Oderhofpredtger« Me. Kögel. Während sich die Gememd« veriammelte, präkudirte die Orgel leise. Den Vber-Hosprebiger Hrrrn Kögel, der nach dem »»«drück, licdeu Wunsche de« verstorbene» Kaiser« die Trauerftier lritete, leistrtea, da der beschränkte R°am die Zulassung einer größere» «». zahl voa Geistlichen verbot, nur die Hoivrediger von Berlin und Potsdam B-Island, während al» Vertreter der «rsammtgristlich. ke,l vou Berlin dir General-Duperinteadenteu vr. Brückner uad Braun, sowie die »er Ltadt-Luperiateadeatea von Berlin NoSl. Quaudl, Kreidig und Steinbach «ingeladeo wäre». Sonst wohnte von Geistlichen nur »och der General-Dupkrintendent der Rhein- Provinz, frühe» Hosvreviger vr. Baur der seierlichcu Handlang bei. Al« da« weibevolle Präludium verklangen war» trat Oberhos- Prediger v. Kögel einen Schritt vor uad vrrla»: Psalm 90 «erir 3, 3. IO. 13: 3. Herr Gott, Du bist unsere Zuflucht für a»d für. Ehe den» die Berge worden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist Da, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. S. Der Da die Meuicheu löstet sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder i 10. Unter Leben währet siebeuzig Jahr» uad wenn e» hoch kommt, io sind es achtzig Jahre, und wenn e» köstlich geaeftu ist, so ist ,S Mühe and Arbeit gewese»; denn e» fährt schnell dahin, als flögen wir davon. 13. Lehre soll na» bedeuten, daß wir sterben müstea, aus daß wir klug wrrden. Und Joh. XI. W. 36. 3d. Jesu« sprich« zu ihr: Ich dm die Auferstehung nnd da» Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. 38. Und wer da lebe« und glaubt an mich, der wird uiwmrrmehr sterben. Der Domchor, deffea wundervollem Gesänge der Kaiser, so lange seine Grsnndhet» e» gestattete, fast allsountäglich lauschte, wen» er iu B-rlia weifte, sang: Ich weiß, duß mein Erlöser lebt, Christa», drr ist meiu Lebe», woraus der Holprediger Kögel die Verse verlaöi Pialn, 91. Ber« l4—lS. 3. 14. Er «gehret memer. so will ich Ihm «»»helfe»; « kr»«» «eme» Namen, darum will ich ida schützen 1b. Er ruft mich an, so will ich ihn erkören; ich bt» Lrk ihm ia ber Roth, ich will ihn derauSrcißen and zu Ehre» macheu. 15. Ich will th» sättige» mit langem Leb«, u»d will chm zeige» 3. T«. 4. 7 »« 8. 7. Ich >>aoe einen outen Kamps gekämpfet, ich habe de» Lauf vollendet, ich habe Glauben gedalten. 8. Hinfort ist mir beigeleget die Kco« der Gerechtigkett. welch« Mir der Herr en jenem T-g?. Ke-, gerecht« Richter, gebe» wird; nicht mir aber allein» sondern amh Allen» dt« sein» Erscheinung lieb habe». Wiederum saug der Domchor: Ja, der Beist sprich», daß ste ruhe, »»» ihrer Arbeit, de« ihn Werke folgen ihnen nach. Aus da» inbrünstige, herzbewegende EingangS-ebet de» Geistlich» folgte dann der Genieindegriaug: Wag Gott thut. da» ist wohlgethan al» Eingang z» drr Prrdigt, die wir hier folgen lasten: Die Suade uaftre» Herrn Jesu Christi und die Lieb« Geltet und die Gemeinschaft dc- heiligen Geiste« sei mit euch Allen. Sme». Luka» 2 29, 30: „Herr nun löstest Du Deinen Diener in Fried» fahren, denn meine Augen haben Deine» Heiland gesehen." Wehklagend haben in diesen Tagen die Glocken voa Stadt z» Stadl, von Dorf zu Dorf e» angesagt, and jede« Deaiiche, Lu«! steht voll Thränen: Der Vater de« Vaterland««, der Stolz nud dir Wonne unseres Volke«, der Schirmherr de« Frieden«, DeutichlaudS ritterlicher Kriegsherr, unser geiegnet segeneader König, des »er- erstaadearn Reiches erster Kaiser ist voa uu« geschieden. Mit der vereinsamten Kaiserin, die noch mit ihrer schwache» Hand die Hand deS Sterbenden hielt und stützte, mit dem kaiiei. lichea Sohn, der trotz eigenen Leiden- ans der Ferne in unser- Mitte zurückgeeilt ist, mit der Tochter, die eben voa der Tok-tr». bahre ihre« Sohne« sich erhob, um hier mitzutragen, mikzulröfte,, mit dem königlichen Hause trauert Mitverrvaist eia ganze« Volk, in Lieb und Leid eia« einzig« Familie. Der 22. März, sonst ein Heller Freudealag sür unser ganze« Laub, liegt un» am- flott vor uaS. Doch der hier ruft, wehrt unseren Klagen. Da» Antlitz richtet er verklärt nach oben; Simeon'« »chwanengesang ist auch der iewe: „Herr, nun löstest Du Deinen Diener in Frieden sahren, d-na me»! Augen haben Deinen Heiland geiehen." Durch wie viel Unruhe der Zeit, durch welch« Gegensätze i'l drr Vollendete hiadurchgegangeal Groß gewiegt in der eisernen Lüge der Noch und der Gesahr und dann durch Dienst zu jiriesaLeu, Diadem bernftu; einst schmerzvoll verkannt und zul-tzi j>»tiai. land» volkaihüicilichstr Gestatt, sür welche alleuthalle» ew« freiwillige vi» triumphal«», eia köaiilicher Weg der Li-ve nud Berehruug offen staub, oder gewahrten wir e» nicht, war» nicht sei! Jahren vor dem Poiai» de« Kaiser« täglich »re eine Huld,«»»!, voll Dank» war« nicht täglich ein besorgte« Abichiednehmc» ? — um mehr denn ein Jahrzehnt die Altersgrenze überschreitend, dir vorhin der Psalm al« höchste zog und sich doch nicht überlebt, sondern e»m Mole« gleich» beste» Auge nicht dunkel geworden, dessen Kraft n tl verfallen war, rastlos thättg di« in die letzte» Tage, bi- zur letzün Unter- scyrcfl.eiiiBorbilb derZuchl.deiArbettSireudigftii nndPsttcdttren.'mü dem Spruch: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein"; fast ein Jadrhuacm lang der Unsere im Laus drr preußischen, der deutschen Grsw-ct«. dl« er mit schuf und die ihn leuchiend krönte; nach doppeltem eii-r- neu Kreuz mit einem goldenen Friedensabend gesegn tt, uns dabei je begnadigter, um so schlichter, und je schlichter, um io ««. gnadigler : das ciudeilliche Baad all' dieser wunderbarcc Gegensätze war da» Bewußtsein: Ich darf ein Werkzeug in der Hand de« Höchsten, ich dars «ia Diener meine- Gotte» sein, sei'« i» Dulden der dritten Bitte: „Nicht mein, sondern Dein Wille g!< schehe", sei'« im Vollbringen und im Danken: Welch' eine Wendaiz durch Gölte» Fügung! „In Frieden löstest Du Deinen Diener fahren." Ia. ein Ma« d«S Frieden» ist der hohe Entschlafene gewesen, so freudig er di- Fahnen seine» Heere» rauschen hörte. Nicht Durst nach blutigen Trophäen bat ihn erfüllt, kein Herz war ein milde«, IcutieligeS Herz, eben so kindlich wie mannhaft, doch am Frieden» willen hat er ein starte» Volk um sich sammeln wolle», ein Volk in Vossen, da» seiner selbst gewiß und mächtig wäre. So hat er, wie der Dichter sagt, „ia heißen Schlack»«» da« Recht uu- heimgelaust, doS stolze Recht, an« selbst za achten". Ein Manu des Friedens: nie trug er mehr Leid» als wenn Hader da« errungene Gut der E »heil aiij«tastea drohte, nie war er daakersülller, al« wenn tie Zeichen sich mehrten, daß dir Söhne einer Mutter eivträchtig bei einander wohnen wollte0, «io Herd, ein Herz. Bei diesem, auch dem Ans tand Ehrfurcht gebietende» Haupt, da» umgesunkea ist zur leztcn Ruh«, bei diese» treuen Heldensagen, die so lauge für uu« gewacht and sich nun aus immer geschloffen haben, bei diesem Sarge, der wie eia Weihaltar dafteht, schwört Deutschland Treue. Treue dem kaiserlichen Erben, den r» liebt, dem e« vertrant, Treue dem Ber- mächlaiß der Einheit. „Meine Auge» hoben Deinen Heiland gesehen — da« ist der Grund der seligen Heimsahrt eine- Simeon, da« ist die Friede,«- krast zum Heimgang auch unsere« geliebte» Kaiser» »ad Herrn Als er im Sterben diese Worte vernabm, wiederholt« er sie ni t dentlicher Stimme: „Meine Angen Hobe» Deinen Heiland geiehen" und sügtt »ach einer Panse hi »zu: „Er hat mir mit seinem Name» geholie».' Ja herzlicher Gottesfurcht, in schlichtem Christenglauben, hat er sich za seinem Herrn nud Heiland bekannt, und sein Heiland har sich, wir so manche» Mal in Roth, Gefahr »ad Bedränguiß, zu ihm bekannt, bekannt »och ia drr Sterbestunde, al» unser Kager i« Frieden eine» Kinde» Gotte» sich zurecht legte, nicht lebensmüde, wohl aber sterben-freudig eiaschlies wie ei» Patriarch. znHiuplen senieoLterd:- bette» da- Kreuz: e» war kein leerer Schmuck, Erfahrung de« Herzens war e» ldm und Bekenntaiß de» Mande». Hat er eS doch einst erzählt, daß in König«berg. al» er die Krone vom Altar nehme» und sich aus'« Haupt setzen sollte, sein Herz erbebt» seine Hand gleichsam znrnckgewichen sei, vor der an drr Krone hastenden schweren Verantwortlichkeit, di« >h» drr Blick auf die Dornenkrone seine« himmlischen König« gestärkt und rrmntyigt Hobe. „Bott di« Ehre" »nd „An Botte« Segen ist Alle« gelegen", da» war sein Sahlsprnch; »stvenn mir am «llerbängste» wird am da» Herz« sein, so reiß auch au» den Aengste» kraft deiner Angst «nd Pein" da» war da» Lied seiner Hoffnung i» dem Hanse seiner Wallfahrt. Wo der Heiland ist. da ist Vergebung der Sünden nnd wo Ver gebung der künden ist, da »st Friede», Lebe» nnd Seligkeit. Nu» geht der stille Zug »ach Charlotteubneg, der Sobn kommt zu seinen Eltern, wie er io oft da» Heiligthnm betrat mit stillem Grüße», mit wehmnthiwvllem Gedenken, mit bangem Fragen »tt kroder Daakiagnng. Und wie lantrt hente ia jener Gravcapelle die Meldung? Mntter, dir sterbend den Dreizehnzährigen gelegne» bat. dem Legen hat mich begleitet» Later, der du mir rin ernste« Vor bild warst, drr st-mps Ist grkcünvft, drr Lons ist vollendet, da« Weck ist grthau — »»» komme ich, um nicht «ehr sartzugehen, iaadern um an eurer Sette zn ruhe»; in Hoffnnng ans eine gnadenvalle Anserstehang durch Jefa Hand. Vater ansere» Herr, Jesu Christi» wie reich hattest Du »»« in diesem Kaffer und König gemacht, wir danken Dir gemeinsam, daß D» un» diese» edle Kleinod so lange qrlaffeo Haft; Du qi-bst. L» nimmst, Dein Nnme >ri mich unter Thrtnrn gelob:. Ia« di» G»> Mini, komme, Kniftr, «jidr » een Techrei Kerne Dem« Kaisers in De Hmß'i rA Dn M ff Lverd, ,.H«üh
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