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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-17
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1888
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Erste Leilage M Leimiger Tageblatt und Anzeiger. A- 77. Tonnabend dm 17. März 1888 82. Jahrgang. Jur Mallung Lalser Wllhelm's. * lleßer dt, zu de« seierlichrn LeichrußegLugtttsl« Kaiser Wilhrl«'» wird au» Berlin vom Doaae,«tag gemeldet: Die Hauptstadt de« deutschen «eiche« schickt sich a». dem zu seinen Väter, «atschlasear» große, »-'Irr dir letzte, Ehre, ,» erw ise». «ewig wird, «e»a dir sterblich« Hülle de« Seche«, der die dentsch»» Stämme geeilt. der Deutschland« Macht u»d Gidße degiündet a»d geseftlgt ha», »ar ewigen Rahe geführt. wen, Sailer Wilhelm der letzte »Ultatrisch« Kal« in« Grad nachgesnadt wird, jeder Dentsch«. und mag er auch der Heiinath fern weilen, im Innerst,, leiuer Vrust de» aldelirdte» Monarchen de, Lr,d»t tranerader r>,tbarle,» zallrq; dt« vewodnrr der Residenz »nd «l>». die i» der letzte» Noch« der geeilt find, ,« dem Hoheazollernhausr in de, tetzia«, trübe» Stunde» »oh« zu sei», sie habe» den Vorzug, auch durch äußerlich« Lraueradzetchr, ihr Leid zu offenbaren Berlin, da» lo »st lelne» Kaiser begrüßt ha», weuu er ruhmgekrän» au» dem Felde zurückkehrtr, da« so »st »hm Freude za bereiten suchte, wen» iu leiuer Familie irgend ei» srohe« Fest, wen» von ihm selbst eine Srii,ner»ug«se1rr begangen wurde, Berlin rüstet sich, nm in der tziraße, die da« Herz der Metropole darstelli, Unter den Linden, durch äußere Heiche, dem Besten, der in leinen Mauern geweilt, de» Scheidrgiuß zuzurnsea. Ernst »ud würdevoll hat sich iu wenige» Stunden da« «,-sede» de« Centralpaactr» von Berlin »,d damit »o» Deutschland gestaltet. Loa de» lächern der die Straß» nmlä»meadr» Hänler walle» schwarze Fahnen, mit Luch in der Traaersarbe, da« nur selten mit smmalem we ßem Saume um- saßt ist. st»d dt« Fagade» draptrt, dir Laternen sind in Flor gehüllt; wohin «a» steht, man verspLr« «t,e, Hauch, »ine Nartnoirluug von jenem Schickiaitschlag«. der dem Baterlande de» Herrscher, den Deutsch«, de» Moaarche», dem volle den Vater entriß. In der Mute der Ltude» dehnt sich breit „d lang jener tmpoiaut» Weg hm. der so «auch»« Mal die ria triumpbull, de« von den Berlinern eingedolte» »ud bejubelte» Kaiser« dargeftell» hat, heute ist er eine ri» suuedrw, «t»e Stätte, über die hinweg zum letzten Male »er große Kaiser, umgedeo vo» seinem Gefolge mit den irdischen Abzeichen setuer Macht und Größe, rtnherziehe» soll. Der Ka>s r »erläß» sür immer sei, geliebte« Betlia, und in diesem Moment, wo. so wett »enrsche Herze, schlagen, die dnmpsen Düne der k'ichruglockea ln thne, era«, klagenden Widerhall sinden, wird der Lrchenzu« sich iu einer Umgebung befinden, die der Bedeutung de« Kaiser« im Lebe», di« der Danloarkeit seine« volle«, di, der Drauar der Deuts wen »m de» geliebten Domen r»>ipri»i. In langer Reih« mit bogrnsörmig herabhängenoea luchstreise» unter einander verduade, ziehe» sich mehr dea» hundert schwarz au«, geschiageu« vdelidkro, die zu Trägern von großen Urnen bestimmt sind, za beide» Setten de« Mittelwege« hin. Aus dem Operuplatz wie aut dem Vartser Platz bade» Pyramiden und kleine Tempel ßleichsall« i» schwmzrr Farbe Ausstellung gesunden. Dem Pa ai«, in w-lchem der Kaiser de» größten Dheil seiner Lebeostage zugedracht. nnd dem Brandenburger Thor gegenüber erbebe» sich mit Adlern gekrönt« Masten, bei den Straßenüdergäugen sind die Ob«l,»ken mit Aussätzen versehen, dt« aus der Spree liegenden Kähne und deren Maste, welch« die Schloßbrücke »msaffen. sind m» schwarzem Tuch unikkidet: et ist, al« hätte« di« Architekten, denen die Aus schmückung de« Wege« «berlaffen, d»,ch die Maanigsaltigleit der Formen, iu deuea sie di» Drauersarbe austrete» lasten, dt« durch dir letztere hervorgernsene Monatoaie unterbrechen wollen. So wird der kaiserliche Le,ch«nzua eine seiner würdige Uuigebung finden, »nd während Tausend« steißiger Hände sich regen, um die knapp bemessenen Stunden zur Vollendung de« Irauelschmuck« au«, zunutze», währru» Meister »edeu Selelle», Künstler »eben Hand- Werker» sich beeile», um da« Werk zu valleuden, oa« auch al» letzte Hutdiguug der Kauft aud de» Gewerbe« dargebracht wird, hat die Natur nochmal« ihr Winterkleid angelegt. E« ist, al« scheute auch sie sich, mit de« Lächeln de« Frühhng« hervorzutretrn. wenn der Lewscheu erster Kaiser seine» letzten Schlaf anzmrrte» sich anschickt. Auch sie Nagt gleichsam »och etamal um den Dodte», der un« Alle» unvergeßlich birtbr» wtrd »ud dem lei» Volk tu dankbarer Er- inneruug der Verdienste, dl» er sich erworben, an» nur noch wie jedem audere» Sterbliche» »achruse» kann: „Sanft ruhe sein« Asches" Die Auüschmackuogrn der Trauerstraße gestatten sich im Einzelnen folgendermaßen: Am Do« wird da« Giebelfeld der Hanptsagade mit goldene» Palme, decorirt. die mittlere» Säulen werden oergoidet. vor de« Schlotzvortal erheben sich zwel bohr Pyramiden. Da« Zeughau« wird i-hwarz drapir», w> der Front der Universität entlang «erde» sich sowohl in der HSb» der ersten, wie in der zweite» Etage ichworze Gehänge htuztehen. Dt« neue Wache erhält zwei halbkrei-särmige schwarz dervrrr» >a»bantr», hi» zugleich die beiden dort stehenden Tcnliuälrr umschließen. Bor der neuen Wach« inmitten de« Opern- platze« siede, « Pavillon«, welche mit Flor »nd Reisig brcorirt weioen solle», von dies«, Pavillon» bi« zum Denkmal Friedrich'« de« Groß a stehen ans beide» Seiten in Abständen von je K Metern hohe schwarz« Masten, welche darch Flor mit einander verbunden werde» solle». Par dem Haup.portal der Universität hat rin Pov llo» Platz gesunde», mit spitzem Lach, da« mit eine» Kreuz gcliöat ist. Am Eingang zu de» Liadeu erbebe» sich zwei Pyra miden von 18 Meter Höhe. Die ganzen Linden entlang finde» 4 Meter Hohr Postamente Ausstellung, welche bestimmt sind, große Schale» z» tragen, ,a deuea Dheerseuer brenne» wird. Die Postamente werden mit schwarzen Stoffen dekleidrt nnd mit Schiris,, nab Dra perien an» schwarzem Sammet deconrt. Die einzelnen Pcstameitte sind 20 Schritt voa einander entfernt und mit Florgrhängen verbunden, die durch je zwei flornmhüllt« Pfähle emvorgehoden werben, so daß drei flache Bogen entsteh«». An der Lharlolien- nnd an der Wilhelm stiaße werden größer« Postament« sür Dheerschale» errichtet. Den Veichlnß der Linde» am Pariser Platz bilde» wieder zwei Hobe Pyramiden, denen ähnlich, welche am Anlaog der Linden stehen »ad gleich diesen von hohe» Flaggenstangen flank,rt, aus denen galdeae Adler tbre Schwinge» heben. Großartig wird sich da« Branden- burger Tbor ou«nehaien. Die Säulen de« Dhore« und der beide» Tdorgebäud« «erden schwarz ««kleidet, ebenso der Giebel und der SimS, an denen uur der bildnerische Schmuck trr, bleibt. Die Sinsen, die zur Altica hinanstühren, werden mit Tuch »»«gelegt, d,e Siegetgöllin soll mit Flor nmhüllt werden, roch weiß man noch nicht, ob die« bei der Kälie und dem starken Winde gelingen wirb. Was aber dem Dbor einen besonder« imposanlea Anblick gewähre» wiro, oa« ist eia große« Lelarium, welche« sich in der Vreiir vo» lü Mctrra, von dea 4 mittelsten Säulen au« in der Höhe voa 1 > Metern, 8.80 Meter wett über den Pariser Platz au«bre»eu wird nab »oa 4 schräg gestellten 13 Meter lange» Stangen gehalten werben soll. * Ueber den kaiserlichen Katafalk wird gemeldek: Der Blumenschmuck de« kaiserlichen Katajalk» über steigt an Pracht and Fülle auch die kühnsten Ewariunge». An« all,» DheUen der Welt, oa- allen Schichten der Gciellscdasl sind duslige Zeichen inniger Dheilaahme, nnw ndelborrr Treue e>a- gegan e». Den Schmuck de« Sorge« mit loiea Ltnmea hat, wie die „Norddeutsch» Allgemein» Zeitung" mittheilt, Kronprinz Wilhelm übernommen Die Frau Krouprinzessi» Hai einrn Paimemvedel mit Bouquet niedcrgetegt. Die siebe» Urenkel Kaiser Wilhelm'« spendete» einen zarten Maiblumenkranz an« einem Rand voa Rvseu »ud Btrgiß neiuuicht und rimr Schleife, oui welcher die Name» eui gcdrucit waren. Pciuz Heiurich überbrachte einen Palnienzwe g, unten mit einem Maiblnmeukrauz geschmückt. Prinz Alexander'« letzte« L>ebe«zeicht» ist eia Lykarwedel mit Schleife. Die Gaßberzogi». Mutier von M cktendurg überiandte ein große« Palme».Arrangement. Di« Königin von Württemberg spendete einen Kraaz von einem Meter Höhe mit Camille» und Orchideen bnrchstochte» und mit einer Schleis» In dea würitem- verglichen und rnssiichea Farben geziert. Der Kranz der Königin von Spanien, mit rothgelder Schleife, drstet von Flieder und ent zück. durch di» Pracht der Hiiaderre dar Camelien Der König voa Portugal sandte rtae» Loroeerkranz mit Lichenlaad dnuvwnnden die Königin von Portugal eine» kostbare» Kranz au« Parmaveilch-n mit einer Schleife au« lila Seide. König karoi und Königin El -iberh von Rumtnie» ließe» einen Palmrnzweig mit einem No eilte»»» übersende». Der Herzog von kchl««w,g, der Ontel der krouprinzessi». widmete eine» Herrlichen Kran,, der Erbprinz von V. va» ein Palmenarrangrmeat »on fünf Wedeln mil griin.we ßrr Schleife, der Erbprinz v», Schöndorg einen geoßen Palmenzweiq. d>. erdvrtnzlich Fürfteaberg'jche, Herrschaften einen wundervollen Kranz, dessen rtu» Seite »a« Moldlumen und deffen andere 6ege au« Rosen gewunden ist, während Lamellen den Knote» läsen. Da« pre»ßtsche Ltaai»ini»isieri»in hat „lemrm große, König »id Herrn" einen Kranz von und rgleichlxher Pracht gewidmet. Derselbe wird an» Camelien gebildet, au« denen «w eine Dnlpe, hrrvorrage». »ädrend Maiblume, da« Ganze uniönme». "" Flieder »nd Schneeglöckchr», über der Schleis, lieg» ei, Orchideea- zwrtg. Auch der Kranz, de» L»aa««n>i»>fter vr. von Goßler nieber- arlegt ha», war reich an derrlichk, Blumen. Die doherische Gesandt- lchasr de kündet ihre Dheilnahme durch Ueberlendung ,,»»« Lorbeer- kränze« mir dlauweißer Schleis«, auch di« württrindergikd« Gesandt schaft übersandte »inen Kranz. Ebenso reich wie originell ist dt« Vlnmensveade der türkische» volichatt. Dieselbe besteht au« einem Halbmond, dessen äußerer Rand an« Maivlume» ge- bilde» wird, »« folg» al«da»n «in drrlter Strelseu von weißrn Azalee», iu der Mitte mit einem vonon-t von Cameiieo und Orchideen. De» innere» Rand bilden Veilchen. Der über dem Halbmond befindliche Ster» wird an« dicht zusammengesteckten Hyaciu h »blüihen gebildet. Die Schleis« zeigt die tückische» Farben. Der Kranz der sranzösische» BoiiMast enthält Camelien, Veilchen nnd Schnei giöckche» »nd «»ne Schleis« in de» N-lionalsarbrn Unter de, Spende» der dentsch«» Städte zeichne» sich d»rch Eigenart besonder« die »er Stad» »Salg«. berg au». Aus einem Arrougemeai vo» drei grüne, »nd zwei goldene» Palme« liegt et» goldener Kranz mit srilchea Kornblumen. Durch sein» selten« Blnmenpincht entzückt der Kranz der kiadt Kreuznach. Eine» Band von Matdlumen nmgiedt ein Krei« voa Peilchenbonquct», dem zwei Reihen weißer Camelien folgen, während LchneeglSckche« «ach Innen »» de» Abschluß bilden. Da« über den Kranz herabfallendr Bouquet besteht au« Schneeball, weißen Roien and Flieder. Den Kranz de» Magistrat« vo» Posen schmückt rin« Schleis« au« weißem und rotkem kommet. Die Provinz Ostpreußen übersandte «in Blumenkisse,. Ans „nem Untergründe voa weiße, Primel« erbeb« sich, an« schwarzen Imniorellen nachgisormt, der ostprenßische Adler, Krone, Re,ch«apsel nnd krepier sind au« gelben Immortellen gebildet; die Eck?» de« Kiffen« schmücken Orchideen- douqnet». Die Stodi Kiel üdersandle eine» Lordecrkranz mir Palme, ebenso dle Stadt Aliona; „die treue» Bockenheinier" widmeten rin veischenliffea mit einem Adler «nd dem Spruch „Gott mit un«" nnd Marschnll-Riel-Roien in de» Ecken. E„ N narrangr- ment sendete die Stadt Saardnrg, einen großen Lorbeertranz mit weißen Roir» »nd C-imetien die Gesellichast der ..W ißen Rose" zu Gotha, einrn nicht minder schönen Kranz dir Stabt Ert- weiler. Eine überall« finnige Gabe trägi die Widmung „Die Arbeiter von Bonn". Sie besteht au« einem Palmenkraaz mit einer goldenen Lordee,kröne und einem out Veilchen gedildeien Kreuz. Geradezu wnadrrvar ist da« letzt» Liedr-zeichen der Stadl Neukircven. Inmitren eine« Lorbeer» »ad Palm»»k>a»ze« prangt ein mächtige« weiße« Kreuz. In echt patrionicher W.s« Hai der Kriegerveieiu zu Rnoe«> heim de« lobten Kaiser» gedacht. Er sandte einen Kranz nu» ver goldeten EichenblLitern vom Riedern,old. Der Deuiich, Handel-tag einen Lorbeertranz mil Roien, Lamelien, Maiblumen nab süns Palmenwedeln. Der Tei.Iral-Berbaad deuischer Industrieller einen Kranz mit weiße» Camelien und Veilchen. Di B roaub deulicher Muster batte einen Kranz mt Veilchen und Lamellen und einem Palmenwebei binden losten. Die dculiche oslasrikani che Gesellichast ließ eine» Loebeerkranz niederl-qrn. ebenso der verband deuischer Studenten, dn« Personal de» tön gl chen Schauspiel« und der lönig- 'chen Ouer nnd der Cenirolverein der Lons rvat veo de« 2. Berliner Wahlkreise«. Auch die Wild- und Geflüg,lhändier der Teniral- Marklbaste hatten e« sich nicht versagen können, de« Kaiser« Sarg mit ichmücken zu Helsen: sie hauen rin kostbare« Palnien-Arrangement, mii goldenem Lorbeer durchzogen übermittelt. Der Kianz der Mit- glieder der hiesigen englische« K rchenchmemdc trägt aus icbwarz- weißer Schleife dir Inschrift: ,.lv <r»r«rn wemai> iüe Loiubee-i c>k 8»>nr Ooorgo'a Okurod Londijon " Da« königliche Wilhelm« Gym nasium hieigelbst weihte seinem Gründer nnd Peoicclor Lorbeer nnd Blumen, da« Berliner Leidn>z-Ghni»asium ein Arrangement an« Palmenzweigen mit Lorbeer burchwundrn. Gral Lehnborff legte einen prochivollra weißen Kranz nieder, de»g!eichen Herr v. Bleich- rädrr: Herr v. Houleman» widmete einen P lmeiiwrdel, Herr voa Krause ein Arrangenieni non grünen und silbernen Palmen, on denen ich Utumeu- nnd Cphenranken eniporzoqen. In ganz vesoiidei« hervorragender Weise Hai sich tue Armer an der Au»ichmück»»q drö Katasaik« betheiligt. — Wir laden ». A. prachtvolle Kränze von allen Garde-Regimentern, von den KäntgS-Husaren, vom Eistiibadii-Regi- aien», vom 4. Garde-Regimen», vom Jnsauterie.RegiMeni Pr nz Friedrich Karl, voa dem in Mannheim stehende» Regime», itai er Wilhelm Nr. NO, vom 2. württembrrgiichrn Jnsanikrie N gunenl Nr. 12l. vo» den schlrkichrn Füsilieren, vom 23. uno 24 Dragonei. Regiment, vom 1. bayerische» Acmeecorp, vo > ver Poi«bamer Unier- osfi >tischule n. L. — Wahrhaft rührenv ist die Duolnahme, welche di» Deuiichen im Au«la»de Ka irr Wilhelm eni. rgkiibriuge. Für die Deutschen aus Java hat die Firma Lchmidl. Unler den Linsen, einen großen Kranz angeseriigl, die Deuiichen zu London widmeten einen Kranz au» Lorbeerblättern mit goldener Inichi ist, die Deutschen in Glasgow einen blumenreichen Kranz, die Teliischea zu Harns» Ayre« einen weißen Kranz nnd die Dentichen in Riga einrn Lro::z mit weißrn Rose«, Camelien nnd Maibiümchea. Noch immer treffen Kisten mit Blnmensprnde» ein. Da die Gruft, in der die sterblichen Nclrrrcste König Friedrich Wilhelm'« III. und der Königin Luise, sowie die de« Prinzen Al brecht ruhe», zu wenig Rani» dielet, so wird der Sarg de« bochseligen Kaiser« vorläufig »> der Lorballe beigesetzt werde», vv» der mau in dir caprlie»- artige Apsi« gelangl, in welcher di« beiden Rauch'sche» Mar morbilder der Eltern de« Kaiser« ausgestellt sind. E« ist d cS jene Borballe, vo» deren Dccke ein blaue« Oberlicht auf ven Boden herabsällt. Auf zwei Stufen und einem kleinen Posta mente wirb sich der Sarg erheben. Diese Beisetzung ist nur al« eine provisorische zu betrachten, va eS in der Absicht liegt, die unteren Gewölbe, ,n welchen die Särge der Etter» und de» Bruder« beigesetzt sind, zu erweitern und mil küusticrischer Au«slattung zu verschönen. Der neuangeserliqle Parade Sarg ist nicht, wie neulich gemeldet worden, eine Nachbildung des Sarge«, in welchem Friedrich I., sondern deSjeuigrn. in weichem ver Große Kurfürst beigesetzt worden. Diesen Sarg werde» während de« Leichcnzugc« der KönigShelm der preußischen Könige, die Niltersporrn, d«r Eominaiibostal'. Degen und Schärpe schmücken. Vas Ausland beim Hintrilt Kaiser Wilhelm'-. * Die Theilnahmebezrigungen de« Auslandes beim Hiatritl Kaiser Wilhelm'« baden einen weil Über da« Maß grwöhnlicher HoslichkeitSsormc» hinau-gebeuben Umfang augrnomairn. Sie legten in ihrer Wärme und in ihrer Allgemeinheit de» Beweis ab von der Hoden Verehrung, dl« sich der Heimgegangene Herrscher in aller Welt erwoiden; sie zeugte» von der tiefen Bewegung und wabihastcn Trauer, die sich auch fremver Nationen bei der Kunde von dem Tod diese» großen weisen FrievenSsürsten bemächtigte. E« gehl unverkennbar bei diesem Ereigniß eine Aiinälerung der Völker, auch solcher» dir sich sonst in schroffer Spannung gegen tibergeflanden, vor sich; auch Kreise, die sonst die Hetz- gegen Deutschland gewohuheii-mäßig betrieben, haben wenigsten« snr diese Tage de« Schmerze» Zurückballung bewahrt oder freund licke thetlnehmende Worte über sich g>Wonnen. Wir wolle» bossen, daß diese Stimmung andalten wird, auch wenn der tovle Kaiser seine letzte Nubrfiätte gesunden hat. Dnß sein Geist auch in dem Nachfolger sorllebth zumal in den Bezie hungen zum Anrlaiiv und in der friedliebenden Ges»»ning gegenüber den Nachbarn, ist durch den Charakter Kaiser Friedrich'« gewährleistet und in seinen eisten feierlichen den letzten Jahren so Viel« Proben «nsrrundlicher und miß trouischrr Gesinnung empfangen haben, dauernd sich Bahn bräche, wenn eine Milderung drr Spannung, wir sie leider große Cultu,Völker gegrnwärllg von einander trennt, z» ihrer aller Heil «utträte. An Deutschland wird es nicht liegen, wenn dieser Wunsch nicht in Erfüllung geben sollte. Dl« deutschen Regierungen und da» deutsche Volk begehren nur, wie der Kaisererlag sagte, de» Gewonne nen in friedlicher Entwickelung froh zu werben. Unser Ber- HLttniß zu Oesterreich und Italien hat sich ln den letzten Jahren zu einem großen festen FriedenSbund gestaltet: wie lies diese« Verhättiuß im Herzen der Völker bereit« Wurzel gefaßt, hat sich in diesen schairrzlichro Tagen durch zahlreiche rührende, ergreifend« und erhebende Kundgebungen gezeigt, di, unser Volk nie dergessen wird. Aber dieser FriedenSbund der drei Mittelmächte bat keinerlei kriegerische Zwecke außer in der Abwehr von Angriffen; er verträgt sich nicht nur mil guten und friedfertigen Beziehungen zu allen Nachbarn, sondern er hat geradezu daö Ziel, solche zu sichern, indem er Friedentstvrnngen dea Damm einer ungeheuren geschloffenen Macht entgegenstellt. ZS ging in diesen Tagen ein Wehen durch Europa, al« ob man diese große Frieden«stellung Deutschland« und seiner Verbündeten auch an Orten zu begreifen anfinqe, on denen man sich bisher absichtlich oder unbewußt gegen solche Anschauungen verschlossen hatte. CS ist, al» ob noch von drr Bahre de« hochscligen Kaiser- jene skiedrnstisteiide Wirkung auSgehe, die auch da« Ziel seines Walten- u» Lebe» gewesen war. Möchte diese Wahrnehmung keine vorübergehend« «nd trügerische gewesen sei»! LausmSiliiischer Verein. * Leipzig, lS. März. Am gestrigen Abend fand der zweite der als Trane,knnrgebnng diS Kaufmännischen Verein« bienenden Vorträge de« Herrn Professor l-r. Oncken über da« Tbema: „Aus den kampse-jahren Kaiser Wilhelm'» k." statt. Der Herr Vorlragende behaubette hierbei den Abschnitt „srauzbsischr und deulschr Politik 18«»—l 868". Es war eine seltsame Fügung der Vorsehung, baß gerade ein Mann wie Navoleon Ul. einen Existenzkampf mrt dem empor»,ebenden Deutschland unternehmen mußte. Prinz Napoleon war im Exil ausgewachsen, seine besten Iugenb- erlnnerungeii knüpsc» sich an da- Gymnasium in Nugöburg und an va« Schloß in Arenenbrrg, er Halle seinem aus deutscher Erziehung hervorgegangcncn Wesen «in uiisranzösiicheS Gepräge ausgebrückl. und Tiejenigen, welche seine Nationastiät nicht kannten, mußten glauben, einen deutschen LantSmaun vor sich zu haben. I» der Festung Ham, in welcher er da« Abenteuer von Boulogne zu büßen hatte, übersetzte er den Schiller iu da» Französische und aus seiner Feder gingen webrere Aussätze hervor, welche von der ereSverfassung Frankreich« lauteten, richtiger aber den iiel „Don der HeereSversassung Preußen«" hätten führen müsse», denn diese war e«. welche er darin verherrlichte. Prinz Napoleon wie« in der eine» Scbrist daraus hin, daß brute die Kriege nicht mehr vo» Svltnern und Conbottreri geführt werden, sondern von ganzen Völkern in Waffen, und baß diese Ausgabe namenllich Preußen gelöst habe. All« Siaaten, welche Kriegiersolae erringen wollen, mußten diese- System annedmrn. M,t diesen Anschauungen konnte Napoleon srrtlich in Frankreich, wo e» sür ein unveräußerliche- Recht galt, für 3000 Franken sich «inen Einslehcr zu beschaffen, zu keiueüi Rrsullat kommen. Jeder, der dort diese» Emsteber- systeni bätte beseitigen wollen, wäre mit Hohn zurückgewiesen und alS eine Null behandelt worden. Ebenso unbesangen, wie über die HecreSeinrichtunge» Preußen-, hat er auch über die Politik d>eje- Siaate« geurlherlt, und er hat wiederholt in Berlin seine llebereinstimmuiig damit zur Anregung gebracht, baß Preußen ein Recht daraus bade, seine Grenzen zu er weitern. seine Machtstellung nnd seinen Einfluß zu erhöhen, vorau-g'setzt, daß Preußen ihm behilflich sei zur Erwerbung vo» Belgien und den Rüeinlanden. Diese an Frankreich zu bringen, halte Napoleon sich zur Lebensaufgabe gemacht, und er meinte, sür Preußen wäre e« ein großer Vortheil, gegen dir 2 Millionen Deutsche, deren r« sich zu eniäußern habe, 10 Millionen andere Deutsche ein;,italischen. In diese Idco togrr hotte Napoleon sich förmlich hineingelebk, er übersah dabei vollständig da« Unmögliche der AnSsührung seiner Idee, indem er kein« Ahnung von der Uiitreundarkeit der Deutschen hatte. Als Gras Bismarck den Kaiser Napoleon im Jahre >865 in Biarritz besuchte, da erinnerte man sich, daß. als früher Gras Cavour de» Kaiser eine» ähnlichen Besuch i» PlombilrbS abgestatlet, dann der Krieg mil Oesterreich auSgebrochcn war und Italien Savoyen und Nizza an Frankreich ablrat. AlS nun 1866 der Krieg Preußen» gegen Oesterreich sich ent zündete. da war man in ganz Sndvenlschland sofort mit der Beschuldigung geqen Preußen bei der Hand, Bismarck habe r» Biarritz mit Napoleon wegen der Abtretung der Rhein» Provinzen sich veistänvigt W>r wissen heute, daß daran kein wahres Wort war. BiSurarck verständigte Napoleon ver traulich von dem beschlossene» Krieg und er nahm daö Bewußtsein mit hinweg, baß vo» Napoleon kein Widerstand zu besorgen sei. Um Napoleon aber ganz sicher znr Neutra lität zu veranlassen, schloß Bismarck ein Schutz- und Tiutz- dünvniß mit I.alie» ab und damit war die Theiluug der österreichische» Armee aus zwei KriegSlhealer besiegelt A»dererse,l- schloß Napoleon mit Kaiser Franz Joseph einen gebeimen Vertrag, durch welchen Elfterer sich die Abtretung vo» Benetien ouSbedang und sich dafür zur Neutralität ver pflichtete. Österreich hat zu diesem Abkommen sich wabr- scheiulich nur bereit finden taffe», weil e« glaub!«, Napoleon werde anderen Falle« nicht neutral bleiben. Ohne allen Zweifel bat aber Napoleon sicher daraus gerechnet, daß die österreichische Vetcraneu-Armee die junge preußische Armee besiegen werde In eine», Briese Napoleon'« an seine» Minister de» Au« wärtlge», Drouy» de t'Hul«, stellte er siir die künslige po litisch» Gestattung Deutschland« folgende« wunderliche Pro gramm aus: l) sür d e Mittel- und Kleinstaaten größere Stärkung und Coiisolidirung, 2) sür Pieußen giößere Macht stellung in Norddentschland, 3) Erhallung der Großmacht sieltiing OesierieicbS in D.ntschland. Schlesien sollte an O'sterceich abgetreten und Pceußen dafür >m Norden ent schäv gt werden, während am Rhein eine Anzahl Vv» selbst, stanoigen Großh-rzvglbümern, unter dem Schutze Fraukicich» stehend, aber zum deutsche» Bund gehörend, entstehen sollte». Die DtNge kamen bekanntlich ander« ; aus den, Echlachljetd zurückzngeben, ober Victor Emanuel und sei» Minister de« Au-wä,ligen wiesen Napoleon'« Zumuthunzen standhaft und mik Entrüstung zurück. Nunmehr sandte Napoleon den G«sen Venedetti mit den bekannten VermittelungSvorschlLgen in da« preußisch« Haupt, quartier, wa« dieser aber bei der schnellen Vorwärtsbewegung der preußischen Truppen nur sehr schwierig zu erreichen der- mochte. Inzwischen hatte DiSmarck durch den Grasen v. d. Goltz in Pari« direct mit dem Kaiser Napoleon ver- bandctt und diesem, der allerdings «ine besondere Vertrauen», stellung am sranzdsischen Kaiserhos einuohm, war da« Un glaubliche gelungen, Napoleon zur Einwilligung von Echle»w>g- Holslein, Hannover. Heften, Nassau und Franksorl in Preußen zu bewegen, ohne ihm auch nur da« geringste Versprechen in Bezug aus eine Entschädigung zu machen. Mit ganz allge- meinen Hinweisungen aus künftige Vereinbarungen Halle Napoleon sich begnügt. Der Frieden mit Oesterreich kam rasch zu Stande; dasselbe nahm die von Preußen dargrbotriie Hand an. Oesterreich brauchte keine« Zoll seine« eigenen Lande« an den Sieger abzutreten, dagegen mußte e« sich der von dem besiegten Italien erhobenen Ansprüche aus Wclsch- tirol, die von Napoleon unterstützt wurden, erwehren. Der Redner berührte hieraus die Beendigung de» inneren preußischen Versastung-ronflicte« nach dem Kriege von l8>.6, um wikderbolt zu betonen, welche schweren SeeleokLmps« dieser Conflict König Wilhelm bereitet halte, und daraus hm- zuweisen, welche herzerquickende Erlösung «< für den König gewesen, als endlich brr Vorwurf, d«lsassung<wldrig regiert zu haben, nicht mehr laut werden konnte und durch die vo»» König erbetene Indemnität und deren Bewilligung seitens des Landtage« alle Stimmen de« Mißtrauen« verstummen mußten. Dieser Tag der Siege-sreude war dem Köoig wohl zu gönnen; denn er hatte in einem Augendlick. wo seinem Handeln mit Nichten der Vorwurf der Schwäche gemacht werden konnte, wo da» Königthum von Preußen strahlender als je dastanv, Frieden mit seinem Volke geschloffen und sich der Zumuthunge» einer gewissen Partei, den Landtag aus- zuiösen und aus Grund nuer abgeänderteu Verfassung eine» neuen Landtag zu berufen» also einen Staatsstreich zu begehen, erwehrt. Er bat da« nicht gethan, di« Lieb« ferne« Volkes stand ihm höher. Iu> weiteren verlaus seine« Vorträge« gedacht« nun der Redner der CompensatiouSsorderungeu, mit denen «ach dem Krieg gegen Oesterreich und der dadurch herbeiaesührten politische» N ugestaltung in Deutschland der «ras veneertli im Namen de« Kaiser« Napoleon an de« König von Preußen und besten Minister Gras BiSmarck herantrat. Di« erste dieser Forderungen lautete dahin. Frankreich verlange für Vie Vergrößerung Preußen« Entschädigung dahin, daß ihm die ämintlichen linksrheinischen deutschen Laode«lhe,I« abgetreten würden und Preußen ferner aus sein Besatzung-recht in Luxem burg verzichte. AlS diese« Ansinnen rundweg voa König Wilhelm und BiSmarck mit dem Bemerke», kein Schornstein eine« deutschen Dorfes werde abgetreten werden, inrückgewiesea wurde, hat man von sranzvnscher Seite au« versucht, die Sacke zu vertuschen und in Vergessenheit zu bringen. Lald daraus ist aber Bcnedctti mit einem zweiten Vertragsentwurf an den König von Preußen und BiSmarck herangeirete», in dem Verzicht geleistet war aus deutsche« Gebiet, Preußen aber ich verpflichten sollte. Napoleon behilflich zu sein bei Ver Erwerbung von Luxemburg durch Kauf und »er Besitznahme von Belgien. Gras BiSmarck hat biese« erneut« sranzösriche Ansinnen zunächst dilatorisch behandelt und de» Grasen Benrbrtli hinaebalten, ihn in Bezug ans Luxemburg au den Ikvnig von Holland verweisend. Napoleon war »n Bezug aus Luxemburg beinahe zum Ziele arlaugt, der Kauf war zwischen ihm und den König von Holland beschlossen« Sache: ka trat aber in letzter Stunde die Macht der öffentlichen Meinung !» Gestalt de« Norkdeulschen Reichstage« dazwischen, in drin der Abg. vo» Bennigsen die denkwürdige Interpellation an den Grasen BiSmarck stellte, die dieser ganz frrimtlihrg beantwortete. Die llu»südrungeu beider Redner wirkten wie K ulcnschläge aus da« Gespinnst der Diplomaten, die daran« die einmittbige entschlossene Haltung de« deutschen Volkes gegen die EroberungSgeluste Napoleon'« erkannte», »nd von. Verkauf Luxemburg« an Frautreich war nicht «ehr die Reve. Der Kaiser Napoleon balle nunmehr nur noch die Wahl zwischen Krieg und Verzichtleistung aus Vergrößerung nach außen« er entschied sich sür da« erster« und brlraute den Marschall Nicl mit der Reorganisation de« französischen HecreS. Hierbei sollte Napoleon jevoch schon Von vornherein eine herbe Enttäuschung erleiden, indem seinem Antrag, die allgemeine Wehrpflicht in Frankreich einzusührea, «in derartig saualrscher Widerstand iur gesetzgebenden Körper entgege»- gesetzl wurde, daß er davon abslehrn mußte. Marschall Niel war ein bedeutender Parlamenl-redner, aber sein Organi sationstalent hat die Probe nicht bestanden. Marschall Leboeus, ver an dieser Organisationstalent glaubt« nnd da« berühmte Wort auSiprach: „nons «omme, nrcblprSt", hat e» erfahren mtistcm. So wurde der Glaube an da« Organisationstalent deS Marschall» Niel die Ursache zum Sturz Napoleon'«, an de», allrrdiiig- auch die französische Volk-Vertretung mit ihrer Verweigerung von wirklich brauchbaren HeereSrrsormrn aus der einen Seile und mit ihrem chauvinistischen Hetzen aus der anderen Seite einen guten Theil drr Schuld trägt. Zwei Jahre später brach da« Verhängniß über Napoleon und Frankreich herein. Kundgebungen aus'« Bestimmteste autgesproche». Auch diese Kundgebungen hoben i»> AuSlanve eine überau« srcnnbliche ^ von Köniagrätz wurden olle Spcculalionkn Napo .vn'S über und aiirrlenirendr Ausnahme gesunken. Ihr ken Welljritdeir s den Hausen qcw»»s«r>. Diejenigen Franzosen ballen Recht, verbürgender Grundio» wird aller Orte» anerkannt. Nament- w-tcbe meinten, tz»rck> Sadowa sei der Kaiser vo» Frankreich lrch rn Frankreich spricht sich offenbare Genuqtduung über riese selbst qeichlaaen Worten, und er selbst bat taS Gesicht gehabt. Friekensworte an«. In Deutschland wirk man sich nur wunker», taß ir»sere westlichen Nachbarn durch kieseKuncgcbnng srirdl cher Gesinnung gewissermaßen überrascht sind. Wer nnse, Herr scherhaus und da» Wese» de» ganzen veutiche» Volke« auch nur e»iigermaßer> kennt, konnte z» keinen Zeilen daran zweifeln, katz leichtfertige Krieg«lul't hier keine Ställe findet, kaß Deutsch- land »ur zum Schwert greis«, wenn e« die ernsienen vater ländischen Pflichten gebieten. So war e» unter Kaiser Wil helm und wir» «s unter allen seinen Nachfolgern b,eiben E- wärr rin schöne« VrrmächtNiß Kaiser Wilu lm'«. wenn die , Anerkennung dieser Tbatsache al» Folge brr gegenwärtige» Dl« Mitte zrirt et» Bouquet ou» Roseü. weißem > Traoertag« «uch » denjenigen Ländern, »ud denen wir >n eine sUrchierlich» N ederlage erlitten zu baden. Bei der Un irrliatr t re« sranzö'sche» Heeres wagte N.rpoieo» nicht, offen sür Ornerrc ch einzntrelen, und wir wissen a»S de» Memoire» de« Herrn von Beult, kaß verleib- ihn in Sl. Clouü >n einem Zustande völliger U»ei>llchloste„o„t und Ratolvsigkeil ge troffen hat. Wobl aber suchte No.polcon den König Victor Emanuel zu bewege», von dem mit Preußen abgc schiloffenen Bündn'ß ju lickzukreten und sein ergebene« Wort z» br-ch-n, wocurä» die L::eirkibii'ch« Aimee i» Italic iür Böhmen veisllgbar pewr>k"ii wäre. Napoleo drohte, als der König von Italien sich kesien weigerte, ihn leinrm Verderbe» zu überlasten und Venetren an Oesterreich prllfmig im Lehrerilluen- und ütn-ergarltterilliiev-Seminar »on Art. An,tl>ka Hart»«««. m> Leipzig, 16. März. Zehn Jahre sind e« bereit«, da« «rue segensreiche «ustalt nach Le pzig verlegt wurde, die leltdcm »icib- lässig und unentwegt sür die Bildung und Erhebung de« weiblichen Geschlechter gewillt hat. Wir meinen da« Seminar voa Frä. lei» Angelika Hartman», da« sict> die hohe Ausgabe gestellt bat, u»lere Töchter, oui Grund einer Befestigung nnd veemehrnnq der in der Schulzeit gewonnenen Kenntnisse und Fertigkeite», sowie c ncr allgemeinen sormalen Bildung, welche Verstandes- und GeniülkS- bilvung in gleicher Weil« erstrebt, »u einer selbstständigen BerusStdätigkeit aus erziehlichem Gebiet» vorzuberei- ten. Ta- Seminar befähigt eine Elaste voa Schülerinnen durch gediegenen Unterricht und vielleitige Bildung-mittel zur Ableguiig dr« Staat-exame»-. Diese erhalten dann voa der Anstalt all Lehrerinnen höherer U »terricht-sächer, oder alsSprnch. lehrerinnen Vvitheilhaste Anftevungra, und zwar in Sff'iil- lilticn Lehranstalten odcr in Familien, und cS steht ihnen ein sichere-, ehrenvoll - Fortkommen in Au-sicht. In einer anderen Aiiheiliiiig bildet da- Seminar diejenigen Schülerinnen an-, die ans da« van d, r Anstalt ou^aestellte Zeugnlß über sittliche rin^ intellcciuclle Besahigung al« Erziedrrinne» in Familien, und zwar al« Kindergärtnerinnen erster nab zweiter Cla> je, engagiit werden. Auch sür diese jungen Mädchen svrg« di« Anstalt am da« Gcwissenbasleite und belehrt sie nicht nur in dea Unterricht-' stunden üker die Natur des Kinde-, sonder» HLU st« auch lm Um gänge in.: >1 adern plastisch an, deren geistige Entwickelung und löiverl che Grs.,„theil zu beachten und z» pflegen. Für diese Abweisung war vor dem Vvrsiovd» de« „Leipziger FröbelvereinS" und einer Reibe pädagogischer Freunde der Anslall am Mittwoch Nachmittag eine Osterprüsnag im InftiiutS- local veranstaltet worden. Die Prüfung »erste! ln zwei Dde le, i» rdeoiktiiche und prastiich» Uebungea. Die Bvrkekenn de« Seminar«, F,. H iriinaii». pruste die abqehenden Zögling« t, drr Erziehung«- iel re n id »vrmilir dabei di« Folterungen, welche an eine Erzieherin zungerer K »der zu strlleu sind, dakin, daß ans Grund einer ge- ki-geneu Gciste-bildunq die Erzieherin keantniß de« kindlichen W-ien«, der ostg meinen, wt» der für delvadere Pvraäaq« «nzu- weadenden Erzlednugearnndsäß« nnd ErztehaagSmiNel best de» maß,
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