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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-16
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1888
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Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgrschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. 76. Freitag den l«. Miirz 1888. 82. Jahrgang. 8m Tage der feierlichen Beisetzling der Leiche Gr. Majestät de- deutsche»! Kaisers Wilhelm I. heute Freitag, den LS. März, bleibt »nsere Expedition von 1V Uhr Bormittags an geschloffen. Lxpeältlov Sen I^elpzlxer ^nsedlattes. Amtlicher Theil. A» r«e« der Beisetzung »ettaud Er. Kät de» dentsche« Kaiser» Wilhelm I., s de» tu. lauf. Man., bleiben d»e städtisch lauf Pedltloaea geschloff Eeipjlg, dea^lri. Maje- Aret'ag städtischeu Sx ea. Mär» 1888. r» Der Rath der Stadt Lei»,lg. Lvr. Georgt. Heatschel. veliüiintmiih««». Dir beabsichtigen in diesem Jahre außer den in unserer Bekanntmachung vom 7. vor. Mon. ausgesührten Pflaste rungen noch dir Packbvfstroß», dt» Straße zwischen der Börse und dem Leihhau», die Centralstraße, die Poststraße. di« Querstraße und die Ho-pitalstraße vonderPlatostraße bi-zum Terich««weg neuzupflastern, auch den Fußweg aus der Südseite der HoSpitalstraßc, von der Thatstraße bi- zum GerichiSweg. zu reguliren. In Beranlossung drsien smv die Besitzer der an genannte Straßen angrenzenden Grundstücke nach unserer Bekannt machung vom 10 März l88l verpflichtet, die Trans-, Fall rohr- und MirthschaftS-Wässer. soweit solche» noch nicht ge. schehen, durch unterirdisch!- Beischleußen für ihre Rechnung direkt in die Hauptschlruße abznleiten, und zwar sind diese Anlagen auf Kosten der Betheiligten durch u»S. nachdem da» hierfür zu berechnende Bauschkcstenqnantum eingezablt ist, außerhalb derPrivatgrunbstücke innerhalb vr« Slraßenkörper» auSzusühren. Wir fordern daher die Besitzer bez. Verwalter der an ge nannte Straßen angrenzenden Grundstücke ans, wegen Unter führung der Fallrohre bez. wegen nolbwendig werdender Ein legung oder Umlegung von Beiscbleußen bei un- Anzeige zu erstatten, damit die Ausführung der Arbeiten von unS recht zeitig aus Kosten der Adjacenten erfolgen kann. Im Falle der unterlassenen Anzeige haben die Säumigen außer Verwirkung einer Geldstrafe bis zu 60 »E zu ge wärtigen, daß die vorstehend gedachten Arbeiten von NathS- wegen auf ihre Kosten anSgesührt werden. Auch sind etwa beabsichtigte, die bezeichneten Straße» be rührende Arbeiten an den Privat-, GaS- und Wasier-Leikungen vor der Pflasterung auszusüdrrn. Mit Rücksicht auf die Erhaltung eines guten Straßen- pflasterS werben Arbeiten der vorgedaLte» Art im Slraßen- körper während eine- Zeiträume» von fünf Jahren nach beendeter Pflasterung in der Regel nicht zugrlassen. Leipzig, am 8. März 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Äeorgi. vr. Krippendorff. Rsdr. Lus dem neuen Schtachihose soll ein für Geschäfte einer Darmsähleimerei geeignete», au» einem Waschraume und einem darüber bcsindtichen Trockenboden bestehende« Local aus fünf Jahre gegen eine IahreSmiethe von 630 ver pachtet werden. Nähere Au-kunst ertbeilt der bauleitende Architekt, Herr Moritz, welcher in den GeschästSstunven die Besichtigung de« Locale« vermitteln wird. Etwaige Bewerber wollen ihre Anerbietungen mit ent. sprechender Ausschrist versehe« bi» zum »S. Mär» ds». I»., Bormittag» l» Uhr bei der Nuntiatur lrS hiesigen Raih- hause« adgeben. Leipzig, den 12. März 1888. Der Rath der Stabt Leipzig. I». 354. Vr. Äeorgi. Vr. Kripprndorfs. Rsdr. vkißeigkrung wn vliuplShcn in drr 5öl»wrSadI. Der von UN« zur verstetgeraag von 8 Ba»plätze» an der Ke»aprt»,strape ans Freitag, dea 18. d». Mt»., Vormitrag» IO Uhr, »n Saale der Atten Waage. Katdarinenstraße Nr. t. 2. Etage, anberaumte Ler»i» wird hiermit aafgebobe» und aus Moutaa, -e> IO diese» Moaat», Vormittag» IO Uhr, im »ämltchea Local »»erlegt. Leipzig, den 1« März 1888 Der Rath der Stabt Lelznlg. vr. Äeorgi. Errutts. Vekanntmachung. Am Tage der Beisetzung weiland Sr. Majestät de» Deulschei, Kaisers Wilbeli» I., de» t6. dS. MtS., bleibt da» städtische Museum geschlvsten. Leipzig, den 15. Mär; 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Hehler. Heinschel. "Vklianntniachung. Am heutigen Tage ist He r Smanucl August (Nutte, hier, Berliner Straße 17, l. wohnhaft, von unS für die gewerbsmäßige Ausübung der mikro skopischen Fleischbeschau in der Stadt Leipzig in Pflicht ge nommen worden. Leipzig, am !2. März 1888. Der Rath der Stadt Letpzig. VIII. 408. Vr. Georgs Vr Kr. ^Vekänntmachung. .Wegen vorzunchuienker W-isterrobriegnng wird die Blumengaffe von Montag, den I» ds». Monat», ab auf die Dauer der etwa 3 Tage in Anspruch n<-»»ic»den Arbeiten für den gesammte» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 14. März 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. >850. Hetzl er. Heunig. Männtmachlmg^ ^ tzl« streit«», de» l«. den, Tage »cv Betsetzuu» »milau» Tr. Majelit» VrS Kaiser» Wlistm, werdes die Postichalier bei den Poftausialle» zw,tuen 11 Uhr >i,orm. und 4 Uh: Nachm, ge- schlostea. Der Tclrgrapvendienn erleivei keine Unterbrechung. Der Kaiserliche kver P«ftdt>»rtar. W a I»er. Sie SSrte zu Ltlpzig bleibt streit««, den 16. März, a»S Anlaß brr feierlichen Bei. sehnna der Lciche weiland Sr. Majestät des Kaiser» Wilhelm »eschlaffrn. Der Börsenvorstantz. E. Becker, Vorsitzender der I. Abtheilung. Blriil. Börsensecretair. Mnigl. 5li llfl. Ätsiifdcs-Amt. Morgen Freitag, den 16. März, werden Vormittags von 8 bis 10 Ukr nur Aiinirldiiugrn von To-tardurtk« und Sterdr- sällr» entgegeiigenomnien. Leipzig, den 15. März 1888. Drr 2tande«bea«te. Trinckter. Velranntmachung. Morgen, streitag, ai» lt» virse« Monat«, «l» de« Tage der BrisrUiiiig wcil Sr. Moscstät de» Dentsche» »atsrr« Wtlhrim l.. bleibe» sämmtliche vkr»attuu,»rOrpedtt>«ue>» »rschlossen. Reudnitz, am 15. März 1888. Der Ge«cindrt»«rs»«ud. üi^Sße^ Bich. rhanberg-yeu-llcadiiitz. Maurer-, Zimmerer-, Sieiemetz-, llemcniguß-. Klempner», Dachd cker-, Brunnen-Arbcite» und E senirägerlieserung sollrn ans dem Wege der vffentlichen lloncurrenz vergeben iverdcn. Blaukei» sind bei Herr» Bauineister Bliendorff i» Leipzig, Turnerstraße 18. Hl., gegen Srlegung von 1 50 in «Lnwsang zu nehmen, woselbst auch die Zeichnungen und Bedingungen a»-iiegen. und ou»qesüllt bi« zum 23. d M. Abend» 6 Uhr an da» Piarramt, Schulgaste 10,1., abzugede». Thonberg, den 15. März 1888. Der Sircheiivorftand. k. Schilling, Vors. Scsskntliilie Silchliiindler-Icli ran Kalt. Die Lnllastniiq der abgebcnben Schüler findet Tonntng, de» 18. März ds. I«. Vormittags 11 U»r, »n kleinen Saale drr Buchliändlerböise statt. Ich beehre mich, die geehrte» Herren ' Princ pale und die Litern unserer Zöglinge, sowie alle, die an unserer Schule ein Interesse nehmen, zur DdeNnahme an dieser Schulseierlichkcit im Namen des Lehrerkollegiums ergebenst einzu- laden. 8mltt. Ziichtamtlicher Thetl. Zur Schaltung Kaiser Uttlhelm's I. Eine Trauerseier. wie sie am heutigen Tage in Berlin ob- gehalten wird, hat die Welt noch nicht gefebr», eine so allge meine daS ganze Erdenrund umfassende Theilnahme beim Tode eine» Heiden und ruhmgekrönten. allverrhrten und ge- tiebten Herrscher» ist noch nie zuvor geschehe». Um Kaiser Wilhelm'« stervtiche Ueberreste haben sich in der Hauptstadt de» deutschen Reiche» die Abgesandten aller europäischen Staaten, darunter die Könige von Sachsen. Belgien und Rumänien, die Kronprinzen und Thronfolger von Oesterreich-Ungarn. Italien, England. Rußland, Schweden und Griechenland versammelt, die Beileidsbezeigungen drr Kaiser von Ebina und Japan, de« Schahs von Persien und de» Sultan» beweisen, baß auch diese mächtigen Herrscher Asien« im Geiste bei der Trauerseier in Berlin sein werde». Die Ordnung de» LeichenzuzrS, wie sie durch da» Regle ment vom 13. März festgestelll war, qiebt Kunde von der Macht und Herrlichkeit de» Reiche», weiche» durch dir weise, siegreiche und glückliche Regierung de» verblichenen Kaiser» ausgeriLtct worden ist. Eine solche Macblfülle halte noch kein Lentscker Kaiser der Vergangenheit auszuwcise», man muß b>S aus daS römische Alterthnm zurückgehe», um Aehuliche- anzulressen. Aber E»>s fehlte bei, Machthabern des römischen Reiche» — die Liebe ibrcr Untcrthane» und die Zuneigung und Verehrung der außerhalb ibrcS Machtbereichs lebenden Völker, sie herrschten über Ccluvcn oder Hatbsreie» die sich ihrer Willkür und ihren Launen aus Klugheit unter- warfen, aber nicht über ein großes Volk, welche» freudig ihrer Führung folgte und in ihnen die be- rusensten und besten Vertreter der die Gesammtheit be seelende» Gedanke» und Gefühle erkannte. Selbst ein Titu» unk rin Trojan, die wegen ihrer Mstde und Gerechtigkeit von ihren Zeitgenossen gepriesen wurden, waren Despoten, welche die ihnen von de» Zeitverbättnissc» gezogenen Schranken nicht zu durchbrechen und zu beseitigen vermochten, sic waren und blieben Despoten, die »nr sich selbst Nechenschast über ihr Thun abzulegen batten und der nichlrömischen Welt feindlich gegenüberstanden. Kaiser Wilhelm ist der Vertreter einer nencn Zeit, er hat der Well daS erhabene Beispiel gegeben, daß die Einheit und Unabhängigkeit einer großen Ration, selbst wenn sie nach langer Zerrissenheit und Schwäche durch siegreiche Kämpfe gegen ihre bisherige» Feinde und Unterdrücker gewonnen worden ist, darum doch nicht zur Bedrohung anderer Bblkrr zu fuhren braucht. Die Selbstbeschränkung aus Erstrrdung eine» gesteckten Ziele» ohne Ueberschreitung desselben nach Vesten Erreichung ist da» Kennzeichen der langen und segensreichen Regierung Kaisrr Wilhelm'» im Gegensatz zu der Maßlosigkeit de) französischen Eroberer» Napoleon'» l. Die erreichten kriegerische» Erfolge waren sür Kaiser Wilhelm Zweck, um die Einheit und Unabhängigkeit kcv deutschen Volke- vor fremden Einflüssen zu sick ern; sür Napoleon I. war jeder Sieg nur rin Sporn, um dem Gedanken der Weltherrschaft, die er anstrebte, weiter« Förderung zu bringen. An der Maßlosigkeit seiner Wunsche ist er zu Grunde gegangen, und durch daS weise Maß. welches Kaiser Wilhelm stet» inne hielt, hat er die »loralische Herrschast über di« ganz« civilisirte Well erlangt. DaS ist der Triumph der segens reichen Regierung Kaiser Wilbelm's. daß sie den Welt frieden zum höchsten Zweck de» staatlichen Leben« erhoben hat, vor solcher Weisheit und Mäßigung müssen die selbstsüchtigen unckristliche» Gelüste strcilsüchtigcr'Erobcrer verstummen,'sie könne» sich dem Einfluß so großer moralischer Ueberlcgenheit nicht entziehe», sell-st wenn sie wollten, wozu eö ihnen aber an Krast und Freveln,»Ih gebricht. Kaiser Wilhelm war kein Triumphator im römischen Sinne, welcher die besiegten Könige und Herrscher gefesselt drr fchau- Iilstigen Menge verführte, aber er hat größere und nach haltigere Triumphe gefeiert als seine römischen Vorbilder, indem er die Wiederausrichtung deö gebeugten Rechtes zum höchsten Triumph feiner RegicrungSkunsl erhob. Wir haben die Wirkungen dieser Kunst an unS selbst er fahren und mir sehen, daß sie auch in ganz Europa sich mit unwiderstehlicher Kraft Bahn gebrochen haben. Nicht nur die Vertreter de« geeinten Deutschlands erscheinen an der Bahre de« todten Kaiser», um seinem Gedächtnis die gebührende Huldigung darzubringen, sondern selbst Diejenigen, welche den Frieden und die ungestörte Forteiilwickclung des neugeeinten deutschen Reiches iinablässig bedroht baden, konnten sich der Noihweudigkeit nicht entziehen, an der allgemeinen Trauer der europäischen Staaten thkilzuiiebmeii. Die Anwesenheit deS russischen TbrousolgerS und des französischen Generals Billot bei der Leichenfeier Kaiser Wilhelm'« sind die beredtesten Zeugnisse slir die ungeheuren moralischen Erfolge der Weis heit Kaiser Wilhelm'«. Am Sarge Kaisrr Wilhelm'» schweigen alle ehrgeizigen und unchristlichen Ptäuc aus Veränderung der Karte Europa». Die Abgesandten aller europäischen Völker erscheinen friedlich und einmülhig, um den Manen deS abgeschiedenen Kaiser» ihre Huldigung darzubringen, und diese schwerwiegende Tbatsache tröstet über manche trübe Er fahrung und Enttäuschung, welche die letzten Jahre gebracht haben. Di« neue Zeit, welche Kaiser Wilhelm durch seine Weisheit und Mäßigung eingeleitet hat, findet in Kaiser Friedrich ihre berufene und hofsniingSreiche Fortsetzung. Auch Kaiser Fiievrich ist rin ^riedenSfürst im ganzen Sinne de» Worte«, wie e» seine beiden historisch hochbekeulsamen Kundgebungen an da« deutsche Volk und an de» Fürsten BiSmarck beweisen, wenn diese Thatsache überhaupt eine» Beweises bedürfte. Wie daS ganze menschliche Wesen unvollkommen ist, so hafteten aus der überau» segensreichen und die Zukunft Europa» weihevoll begrüßenden und mitbestimmenden Regierung Kaiser Wilhelm » noch manche U»vollkoi»me„beilen, welche der er habene Sohn und Nachfolger deS Begründer« der deutschen Einheit abziirunden und anSzugleiche» bestrebt ist. Der Wille de- regierenden Kaisers ist so vortrefflich, seine Absichten sind so lauter und der To», welchen er angeschlagen hat, so ver heißungsvoll. daß e« der AuSsübrung nicht an Erfolg ge breche» kann. Die dolle lleberrinstinimung mit den Hanpt- zielen de» dahingeschiedeiirn Kaiser« ist so klar und unverkennbar in den ersten RegieruiigSbandlungen Kaiser Friedrich'« aus geprägt. daß schon dadurch den Bestrebungen sür gedeihliche Fortentwickelung deS so herrlich begonnenen Werke« der Eisolg verbürgt ist. Dem Programm entsprechend Witt c» sich auch Kaiser Friedrich nicht nehmen lasten, bei der Leichenfeier persönlich in der Mitte der Könige von Sachsen. Belgien und Ru mänien zu erscheinen; auch dieser Entschluß ist emflegeben von der traditionellen Pflichttreue der preußische» Könige, aber er wird und muß seine Schranke sinken a» der Ungunst der Witterung. An der treuesten und hingehendsten SohneSlirbc Kaiser Friedrich'» sür seinen verewigten Vater »st jeder Zweisrl
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