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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-16
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1888
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V da vildimg hervorgrheu sollte. Diese» «eu« Met hall« tzchiia Friedrich Wilhelm IV. nicht anerkannt, im Gegentheil, »erseld« Hab« der ganzen Lehre vom bürgerlichen Recht»» und vrrsaflu»g«staat da» System der ständische» Gliederung ent» «gen gestellt, und er habe die Niederlage, die er 1848 mit riesen Anschauungen erlitten, niemal» verschmerzen können. Auch Prinz Wilhelm Hab« vom parlamentarischen Regiment ,,cht» wissen wollen, wobei er allerdings scharf zwischen diesem «,» der parlamentarischen Gesetzgebung, die er al» zulässig erklärte, unterschied. Prinz Wilhelm bekannte sich ferner dazu, daß eia gegebene« Wort auch gehalten werden müsse. Sein H-uptstreben sei aber die Bildung einer krieg-tüchtigen und schlagfertigen Armee gewesen, und in dieser Beziehung Hab« er schon 1848 seine eigenen Erfahrungen den Vorschlägen der von der Nationalversammlung in der Paul-kirche berathenen Neich-krieg-'Berfassung. die eine «monatliche Ausbildung der Truppen für genügend erklärte, entgegengesetzt und sie lebhaft bekämpft. Prinz Wilhelm machte hierbei eine scharfe Unter scheidung zwischen militairischer Erziehung und militairischer Ablichtung. Prinz Wilhelm habe, so betonte der Herr Vortragende, schon frühzeitig erkannt, dass die einzige Lösung der nationalen Fiage durch die Parole ..Lo» von Oesterreich" gegeben sei. Die Meinung, daß, al» da» Nationalparlament dem König von Preußen die Erbkaiserkrone antrug, die Lösung durch ein „Ja" de» Letzteren hätte bewirkt werden können, fei ganz falsch. Der Kamps mit Oesterreich mußte vorher anSgesochten werden. Und man muß ferner berücksichtigen, König Friedrich Wilhelm IV. lehnte Vir Kaiserkrone ad. weil er selbst ein Deutsch land ohne Oesterreich sich nicht denken konnte, weil er für die deutsche Bewegung in anderem Sinne keine Neigung und kein Verständnis) hatte, weil er da» deutsche Kaiserreich sich nur al» ein deutsch«römische» Reich vorstellte. Der Prinz Wilhelm von Preußen dachte ander», nach ferner Meinung konnte nur Preußen an die Spitze von Deutschland treten, auch wenn dadurch der Ecnflict mit Oesterreich heraus- deschworeu wurde. So hat Prinz Wilhelm im Jabre 1850 gesprochen und demgemäß würde er damal» schon, wenn er an der Spitze der Macht gewesen wäre, gehandelt haben. So war Prinz Wilhelm längst mit sich im Reinen Uber den Berus Preußen» und seiner Familie. Ehrenvoll für ibn ist auch die ablehnende Antwort, die er später, al» er in Stell vertretung seine» königlichen Bruder» zur Macht gelangt war, aus da» Ansinnen de» Bundestage» in Frankfurt, den National- vrrein zu unterdrücken, gab. indem er sagte, man solle ihm doch erst Nachweisen, daß der Nationalvrrein etwa» Ungesetz liche» begangen habe, und betonte, zu willkürlichen Polizei- Unterdrückung-Maßregeln könne er sich nicht entschließen. von größter historischer Bedeutung aber ist die Antwort, die der Prinz-Regeut auf die Frage, warum Preußen nicht auf die österreichischen BundeSresormvorschläge emgeben wolle, gab. Der Prinz-Regent erklärte kurz und bündig, daß. wenn Preußen sich geneigt zeigen solle. Oesterreich vor allen Dingen aushvrcn müsse, Preußen al» einen Parvenü zu behandeln, daß im Gegentbei! Oesterreich Preußen al» ebenbürtige Macht anerkennen müsse. An dessen Statt suche Oesterreich Preußen stet- herabzudrücken und dahin zu streben, daß infolge der ungünstigen geographischen Gestalt, die Preußen ans dem Wiener Congreß erhalten, dasselbe ohnmächtig bleibe. Diese» Streben Oesterreichs habe sich deutlich noch l859 im italienisch- französische» Krieg gezeigt; Preußen war im Begriff, mit seiner HeereSmachl sich gegen Frankreich zu wenden und der Erfolg war ziemlich gewiß, aber Oesterreich schloß schnell den Frieden von Villasranca. um zu verhindern, daß dir preußischen Waffen Erfolge crnleten. Die preußische Armee-Reorganisation, welche haupt sächlich in der Umwandelung der Landwehr 1. Aufgebote» und ihrem Eintritt in die Linie, in der Organisation jede» einzelnen ArnieecorpS al» „bewaffnete Provinz" und in der Bermebrung der Au-hcbungSzisfer bestand, war da» eigendste Werk König Wilhelm'». Der Neubau de» preußischen Heere» war im Jahre 1860 im Wesentlichen durckgesührt. Diese militairischcn Maßregeln waren in der Volksvertretung ans fanatische» Widerstand gestoßen und ein schwerer innerer politischer Eonflict halte sich enlsponnen. trotzdem daß dem König e» nicht eingefallen war, an der Verfassung zu rütteln Der VerfassnuaSkamps Halle seine Wurzeln darin, daß bei den Wahlen eine Partei die große Mehrheit erhallen halte, die schlechterdings von der Armee-Reorganisation nicht» wissen wollte. Al» da» preußische Abgeordnetenhaus am 22. Sep tember 1862 die Kosten für di: Reorganisation ablelmtr, da wurde von König Wilhelm an demselben Tage Olt» von BiSmarck an die Spitz? de» Ministerium» berufen, welcher, wie sein königlicher Herr, f'cstbalten um jeden Preis an der Militair-Neorganisation al» da» Ziel seiner Politik erklärte. Man wußte damals sreiüch noch nicht, daß in BUmarck sich eine totale nationale Umwandelung vollzogen, vaß er in Frankfurt ganz andere Anschauungen gewonnen hatte, daß er nickt mehr für da» „heilige" Oesterreich schwärmte nnv dessen Ränke- und Intriguenspiel gegen Preußen gründlich kennen gelernt. Man glaubte im Gegen theil. daß er noch so wie 1349 kachle und in Folge ressen wurde jede» seiner Worte verdächtigt. Ucppig in da» Kraut sckcß der Argwohn und da» Mißtrauen gegen da» Ministerium Bismarck und iu seinem Verzicht aus da» EtatS- gesetz erblickte man trotz der Versicherung, die nachträgliche Genehmigung der Ausgaben, d. h. Indemnität' eittholcn zu wollen, einen DcrsassungSbruch. Die Negierung hlieb in dem Kampfe Sieger und zwar ganz einfach deshalb, weil nach der Verfassung sie da» Recht Halle, die bestehenden Steuern sort- zuerhebcn, ein Artikel, der seiner Zeit in die Verfassung des halb ausgenommen worden war. um den Köniz nicht völlig vom Parlament abhängig zu machen, wie da» in England. Belgien w. der Fast ist. Da» Ministerium BiSmarck konnte thun. was e« wollte, e» fand keine Gnade bei de, preußischen Fortschritt-Partei; jedem anderen Ministerium würde für da» schneidige Eingreifen in die korhessischea Zustände gedankt worden sein, nur BiSmarck nickt und man erlebte da» schmerzliche Schauspiel, daß preußische Patrioten in ihrem Haß gegen BiSmarck sogar für die Polen Parlei ergriffen. E» kam dann der deutsche Fürstcntag in Frankfurt, von dem der König von Preußen sich fern hielt, der Len Regierungen bekannt geben ließ, die allein mögliche Lösung der deutschen Frage bedinge eine totale Reform de» deutschen Bunde», unter anderen die Berufung eine» deutschen Parlamente», r» kam die schleSwig-bolsieinische Bewegung, aber Alle» konnte da» Mißtrauen der preußischen Volksvertretung gegen da» Mini sterium BiSmarck noch nickt entwaffnen, nn Gegcnthetl, e» wurbe so groß, daß da» Abgeordnetenhaus die geforderte Kriegsanleihe verwarf. Bismarck sprach damals die denk würdigen Worte: „Sie setzen sich in Widerspruch mit dem Geist de» Bolle», mit der historischen kleberlicserung de« preußischen Staate». Wenn Sie Recht hätten, dann wäre für Preußen die Zeit gekommen, anderen SlaatSbildungen Platz zu machen. Aber so weit sind wir noch nicht, im Gcgentbeil. der preußische Staat ist noch der roeiier cko Kranes König» Friedrich N, und Sie werken ihn mit Ihren Resolulionrn nicht erschüttern." König Wilhelm blieb fest, obgleich ihm der Kamps gegen di« Volk-Vertretung großen seelischen Schmerz bereitete, aber er hielt am Glauven sest: „Recht muß doch Recht bleiben", und dieser Glaube ist uicht zu Schanden geworden. MllstK. * Leipzig» 16. März. Stadttheater. Wie wir gestern schon in aller Kürz« mittheilten, wird da» Gastspiel der Frau Pauliae Loera nunmehr bestimmt am Mon tag nächster Woche, am tS. ds»., stattsinden. Die Sängerin trifft bereit« morgen. Sonnabend, hier ein und steigt »a Hole! Hausse ab. Sämmtliche Billct» behalten ihre Gütig keil; weitere Billetbestrllungea für da- Lucca-G.iüsp'.el nimmt dir Caff« de» Renen Theater« jedoch erst von morgen ab rn'gegen. 1». März. Carl Reineck« -a» «ine» Lrauermarsch ans den Tod de» Kaiser» Wilhelm I. be endigt, welcher morgen im Berlage von Jul. Heinr. Zimmermann hierselbst erscheinen wird. Besonder» ist hrrvorzubeden, daß dieser Marsch in verschiedenen Arrangement» zur Au-gabe gelangt. " Dl« am »Schstra Charfrrtta, t» der Dresdner »r«q. Arche stattfindead« Auffahrung der Matthä,«-Palst»» von 3 oh. Set». Bach wird voraussichtlich eiae künstlerisch vollendeie werden. Al» Solisten stad der „Sücksiichen Laudeszeittmg" infolge gewonnen: l) Fra» Otl»-Alv»lebe», dir Dresdner geschätzte vraioriensLmvrin. s) Fräul. Adele Asmann au« Berlin lein« dochbedealende Schülerin Julia» Stockhausea», seinerzeit von Friedrich Kiel stet» warm empfohlen). S) Herr Franz Litztnaer a»S Düsseldorf (Evangelist, der gerade al» Evangelist die außer, ordentlichsten Loblvrstrbe in vielen deutschen Städten sich erworben bat). 4) Herr R. Scheldemantrl. der Dresdner grfrlerlr Kammersän-ier (Lhristu-). S> Herr Hosoperasänqer Lnrgenftrlu (Pilota-, IkoiphaS. Petra«), Im tastramentalru T heile werden anßrr- dem Mitwirken: 1) Herr Professor A. Brodsky ou« Leipzig al- Loacerimeister; 2) Herr Grühmachrr, Eoveerimeister »nd königl. Kammervirtuos, nud 3) Herr F. A. Damm. kSntgl. Kammer musik». Die Leitung ruvt in den Länden de» hochverdienten töaigl. Musikdirektor» and Tantor« Prof. 0. Wennaua. In Karlsruhe hat «ou »nter F. Mottl'« Direktion da» alle SchLsersplel „Sei» »nd Galathea" voa G. F. Händel aufgesührt. Trotz der Kürzungen »ad vieler schäae» Polyphon!« war die Langeweile vollkommen — nur wagt ma» nicht, sich'« z» gestehen. Herr vr. P. Klengel, früher Dirigent der Leitzztaer Enterpk-Toncertr» sodann Miistkbirertor am Stuttgarter Hos« tdeater. ist infolge seiner bewährten Tückiigkelt, insbesondere bet der Aheingold.Aufsührimg, zum königlichen Hoscapellmeistrravaucirt. Am 14. Febrvar vollzog sich ln Genna nach de» Mitthelsangen de» „Musikalischen Wochenblatt«»" eine merkwürdige deren, onie: Ja Gegenwart de» königlichen llommissar», Herrn Pavrst, de» Bürger meister» dirser Stadt, schritt man zur Eröffnung de« Schranke», ta welchem die StradivariaS-Bioline ausdewabrl wird, ans welcher Poganiot seine Ersolge erzielte, eine» der vollkommensten Modelle de» berühmten Crewvneser Geigenbauer». Herr Sivort, der be kannte Geiger und Schüler Daganini'», splelie einige Siücke auf dem Dunderinstrument» um zu constatirea, daß sich dasselbe in guiem Stande befinde, woraus dasselbe wieder unter die Glasglocke gebracht wurde, unter welcher r» den Blicken der Keuaer und Neugierigen sichtbar bleibt. ——— Einweihung -er Volksküche in Reudnitz. * Reudnitz, IS. März. In den Ostvorsiädien Leipzig» nimmt die Arbeiterbevölkerung eine» nicht z» uiucrschitzeodeu Theil der Be völkerung überhaupt ein und lo müssen die Nnrichlungca mit be sonderer Freude begrüß» weiden, «eich« geeignet sind, »eben der sittlicher, die materielle Wohlfahrt zu erhöbe» und zu verbessern. Eine derartige Einrichtung ist ohne Zweifel «ine Volksküche, in welcher der Minderbemittelte zur Stärkung seine« Leibe« und zur Kräftigung bei seiner Arbeit ein gute», warme« und wohlschmeckende« Essen erhält. Am heutigen vormittag '»,12 Uhr wurde hterselbst die Eröffnung der Reudaitzer Volksküche in Gegenwart einer Anzahl hochangesehever Personen unsere« großen und stetig wachsenden Gemeinwesen« vollzogen, und zwar hat. wie gleich von vornherein bemerkt sei, die Mittel zur Errichtung und Unterhaltung dieser An stalt die unter Leitung de» Herr» Semeiadevorstand Grätzel stehende angesehene hiesige Gesellschaft „Erholung" gespendet. Durch Veranstaltung eines WokIihätigkeirSconrerte» am 29. Nommber vergangeueu Jahre-, bei welchem zahlreich: der ersten Mitglieder de« Leipziger Etadtiheoter» (Frau Baumann. Frln. glössel, Göhr» und Pölitz, die Herren Greugg. Hartman», Pros« und Tletz, sowie die Herren Lraukermnan und A. Bo gt) Mitwirken, hat die Gesellschaft „Erholung" eia erhebliche» Eapital zur Errichtung der Volksküche hierieldst erworben, lo daß auch noch heute den Leipziger Künstlern für diese Betdäügung ihrer Humanität der beste Dank gebührt. Die Volksküche befindet sich in dem Hose der alten Schule und zwar nimmt dieselbe jene» Hau« ein. da« zu Anlang der Eni- Wickelung unsere- Schulwesen- die Schule bildete. Dir Küche be findet sich link- von dem am heuilgeu Tage festlich bekränzten Eia- gang- de» bezcichneten Hause-. In derselben ist ei» Kochherd neuester Bauart ausgestellt unk aus den Regalen an den Wänden beßndea sich die sauberen Koch- und Lßgesch rre und sonstigen Materialien. Eia Schiebefenster, durch welche« die Speisen verab reicht werden, führt in den Raum, der für den Aufenthalt der Männer bestimmt ist und an diesen grenz» da» Speisezimmer für Frauen und Mädchen. Al» Plätze, an denen gegessen werden kann, di-nrn quer in den Localen auigestellle alte Schulbänke, die Tinten- sässer dcr selben sind mil Salznäpschen versehen worden. Di? Eröffnnag der Volksküche wurde durch Herrn Gemeinde- Vorstand Grüße! mit einer kurzen Ansprache vollzogrn. Der Redner, welcher tdätigea und bankenSwerthen Aniheil an der Er richtung unserer Volksküche hat, wie- tm Anfang seiner Darlegungen darans hin, wie eine derarliqe Anstalt ein Bedürsaiß für unseren Ort sei, er kennzeichn«»? die edlen Bestrebungen dcr Gesellschast;..Er holung", die zwar in erster Linie die Geselligkeit pflege, anderer- seit« aber auch der Wohllhätigkeit eine Gaffe bahne, und schloß seine den wnrmem Miigesüdl getragene Ansprache mit dem Wun'che, die Nendnitzer Volksküche möge blühen und gedeihen. Rach diesen Worten kamen die Eßmarken, von denen jede für 15 käuflich ist. zur Beriheilimg und in langer Reihe kamen Die jenigen. welche sür diesen Preis von den Einrichtungen der Volk-, klicke Gebrauch machten. ES war die- eine scur stattliche Anzahl Männer, Finnen und Mädchen, welche sich da- wohlzubereilete Essen (e« gab beule Rindfleisch mil Reis) ersichtlich gut schmecken ließen. Slwaige nölhig werdende Anordnungen, tv-'lche sich durch den Verkehr in der Volksküche herau-stell-a, sollen selbstverständlich im weiteren Verlause der Zeit tu da» Leben Ireien. Sicher ist, daß das gemeinnützige llntcrnehmen mil dem Heuligen Tage einen fegen verb:ißendcn Anfang genommen hat. und so ist die beste Aussicht vorhanden, daß e» seinen Zweck erfüllen wird. Nachtrag. * Leipzig, 16. März. Wir werben heute, am Tage der seierlichen Beisetzung der Leiche Sr. Majestät de» Kaiser» Wilhelm I.» e» rdrnso, wie während der ganzen Zeit seit der Erkrankung de« verewigten, halten und von wirklich wichtigen Vorgängen die Bewohner unserer Stadt durch ein Extra blatt in Kcnntniß setzen, welche» unentgeltlich in den öffentlichen Lccalea der Stadt rc. zur Berlheilung gelangt Wir haben alle nöthigcn Vorkehrungen dahin getroffen, daß wir hoffen können, da« Extrablatt, welche» einen anSsühr lichen und authentischen Bericht über die Beisetzungsfeierlich keit enthalten wird. Abend» 7 Uhr ou-zugeben, vermögen aber selbstverständlich di« Gewähr dafür» daß in Folge der ganz außerordentlichen Verhältnisse in Berlin eine Berinträch tigung unserer Maßnahmen nicht eintreten wird» nicht zu übernehmen. * Leipzig, 15. März. Heute Morgen S Uhr 43 Mi nutm trafen mittelst dcr Bayerischen Bahn die Prinzen Ludwig und Leopold von Bayern mit Gefolge und Dienerschaft au» München hier ein und reisten unter Be Nutzung der Verbindungsbahn mit der Berlin-Anhalter Bahn weiter nach Berlin. — Ebenfalls mittelst der Bayerischen Bah« kam vormittag» 8 Uhr t6 Minuten Se. königl. Hoheit der Herzog Albrecht voa Württemberg hier an. Welcher gleichfalls unter Benutzung der Verbindungsbahn weiter nach Berlin reiste. — Der DivisionS-Commandeur, Generallieutenant von Tschirschky. Excellcaz, ist zur Beisetzung Sr. Majestät de» bockseligcn Kaiser» nach Berlin defoblen und ist berril» heute Mittag, 15. März, nach dort abgegangrn. ^ * Leipzig, 15. März. Wir werden von zuständiger Seite ersucht, mitrutheilen. daß die Angabe iu der letzten Nummer unsere« Blatte», wonach bei dem Empfang de Kaiser» im diesigen Berliner Baliahos zuletzt sich doch eine große Meiige Menschen von außen zum BahahefSpcrrcn Zutritt ocrschafsl bade, dahin richtig ;n stellen sei. daß r» allerdinzS, vom Wartesaal 4. Elasse au« gesehen so Hab« erscheinen müssen, daß aber thatsächlich nur etwa Hundert Personen ans den, Perlen anwesend gewesen feien und dies« fast ausschließlich au» Leuten bestanden hätten, die entweder in irgend einem t irreren dienstlichen Berbältniß zu den au« Berlin gekommenen Hoden Herrschaften gestanden oder «ach der Versicherung der höheren Batmbeamten zum Ressort der Eisenbahn-Verwaltung gehört und dienstlich hätten anwesend sein müssen. Wir haben keinen Grund, diese Mit- theilnng zu bezweifeln, »ir wollen aber nur daraus Hin weisen. baß lediglich die Zwangslage, in welche die Vertreter der Presse versetzt waren, die betreffende anderslautende Angabe hervorgernfen hat und hat hervorrnsen müssen. Wären die Berichterstatter dunst Einlrittskarlen in die Mög lichkeit versetzt gewesen, freie Ausschau aus den Bahnboss perron zu halten, so würde die vorstebrnd berichtigte irrtbüm» liche Meldung zu vermeiden gewesen sein. * Leipzig, l5. März. Da» königl. Ministerium de» Innern hat Sem Direktorium der Diakonen- BildungSansialt mit RettungShan» in Obergorbitz (bei Dresden) die Erlaubniß znr Veranstaltung einer HanS- collretr für Zwecke der genannten Anstalt im Bereiche de» Königreich» Sachsen auf die Dauer de» lausenden Jahre» zu erlheilen beschlossen und hierüber einen Verweis au»« esertigt. Der betreffende Sammler hat sich vor Beginn der )auScollecte unter Vorzeigung de» verweise» cder einer be- laubigten Abschrift desselben bei dm OrlSobrigkoilcn der iegirrungkbezirke z» melden. * Leipzig. 15. März. Behuf» einer Besprechung darüber, wie dem Bedürfnisse nach geistlichen Kräften in der ' sarochie Scköneseld am geeignetsten abgcholsen werden könnte, batten sich aus in Folge Verordnung de» evangelisch- lutherischen LandeSeonststorinm» ergangene Einladung der sfirckeninspection im kleinen Saale de» Verein«Hause» sür innere Mission die Mitglieder der Kirckeninspeetloa, de» Parochialkirchenverstandr» und die brtheiligten Gemeinde- Vorstände eingesunden. Die Versammlung, welche Herr Oberconssstorialrath Litzke leitete, sprach sich in der Haupt- ache dahin an», daß dem Bedürfnisse nach Vervollkommnung der kirchlichen Versorgung nnv dc» Seelsorgerdienstc» nur dann mit Erfolg werde abgrholsen werden können, wenn die Parochie getrennt werde in fünf Bezirke mit je einem Geistlichen nnd zwar Schöncseld mit Abtnaun dorf. Neustadt mit Neuschönesrid. VolkmarSdors, Seller hausen mit Stllnz und Neusellerbanscn mit Anger» Eroltendorf, und »venn in diesen Bezirken alSdann sür — vorläufig geeignete Betsäle — Gotteshäuser gesorgt, jeder Bezirk einen besonderen Kirchenvorstand und einen selbst« ländigen Pfarrer erhalle, alsdann soviel Zeit übrig bleiben werde, daß er nicht nur die kirchlichen Geschäfte er- ledigen, sondern auch ferlsorgrrisch bei dm einzelam Gliedern wirken könne. — Nachdem bereit» am vergangenen Sonnabend in nesiger Synagoge im Gebet für König und Vaterland de» >inscheidenS unsere» hochseligen Kaiser» mit warmen Wortm ,edacht ward, sinket daselbst heute ll Uhr vormittag« ein »esonderer Trauergottesdienst mit Predigt und Re quiem statt. * Leipzig, >5. März. Auch die deutsche Turnrr- chaft befindet sich iu tiefer Trauer um den Heimgegangenen Kaiser Wilhelm I. Zeuqniß davon legen zwei Kund gebungen, welche die neueste Nummer der „Denlschm Turn- eikung" an der Spitze de« Blatte» von der Hand de» Bor» itzenden und de» Geschäftsführer» de» Ausschüsse» der deut- chen Tornerschast bringt. Letzterer, Herr vr. Ferd. Goetz in Lindenan. sagt Folgende«: Da» Baterland trauert am Sarge seine» große» Heldenkaller» uad die Deutsche Turnersiliaft, die in dem Geschiedene» uicht nur den deusschen Helden verehrt, der endlich da» dem drusschen Volke gab, wa» ihrem Altmeister Iah» der Morgenstern seiner Jugend und der Abendsteru war, der ihm znr ewigen Rohe leuchtet« — eiu einige» starke« Vaterland, sondern auch deu wunderbar großen Mann, der sein Leben durch gewaltigste Thalkrast, durch treueste Arbeit-» und Pflichterfüllung und durch strengste Selbstzucht zu einem Musterbild für Alle machte — die Deutt'che Tornerschast «heilt voll und ganz dm tiefen Schmerz de- gesommien Volke« am olcheu Kaiser und gelobt au keinem Grabe, sest sein hehre» Vorbild m Herzen za trage» nnd allezeit in Freud nnd Leid treu rtoza- leheo mit ganzer Kraft für Kaiser nnd Reicht vr. F Goetz, Geschift-kührrr der Deutschen Tornerschast. — Der „verband reisender Kaasleute Deutsch lands" hat von hier au» einen kostbaren Palmen schmuck mit Bouquet und Schleife und auSgesiattet mit drei goldenen Miniaknr-Palmenzweigen sür Sc. Majestät den verewigten Kaiser Wilhelm nach Berlin entsendet. Der Schmuck, von der Firma Allihn-Nabel, k. sächs. Hoslierant hier, an- gesertizt, war im Schaufenster der letzteren ausgestellt und erregte allgemeine Bewunderung. — Der hiesige Militair-Vrrria „Garde-CorpS" mt» sendet eine Deputation mit Fahne zu den Beisetzungsseierlich keilen nach Berlin. * Leipzig. 15. März. Durch da» Hochwasser, da durch die eingctretene Kälte stark im Rückgang begriffen, ist da» Rehwild in seinen freien Bewegungen schwer beci»trächtigt worden. Da» Wild hat aber dadurch noch mehr zu leiden, vaß frei nmherlansende Hunde dasselbe Hetzen; infolge dessen sind von der Behörde Maßregeln gegen diesen Unfug er griffen worden, nach denen im Rosenthal Hunde an der eine, und überdie» mit vorschriftsmäßigem Maulkorbe, geführt werden müssen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. — Da» unstäte Wintrrwetter, welche» zur Zeit di Menschheit heimgesucht hat, bietet wunderlich: Veränderungen. Letzten Mittwoch sab man auf der Ei-babn am Eckleußiger Wege die muntere Schuljugend sich wieder aus den Schlitt schuhen bernmkummetn. lväbrrnd Tag« vorher der Wind aus dem Wasserspiegel de« Bassin» mit den Wellen spielte. Nach dcr am Montag neu «»getretenen Mondphase hält, wie der Volksglaube «nnimmt, da» kalt», veränderliche Wetter acht Tage an. --- In der am 12., lS. und 14. März am hiesigen Nicolaigymnasium unter Vorsitz de» königl. Eommisiar», Herrn Geh. Sckulrath Vr. Vogel au» DreSdrn abgehaltenen Abiturientcnprüsung. welcher Herr Oberbürgermeister Vr. Georgi wiederholt die Ehre seiner Gegenwart schenkte, wurden von den 43 Oberprimanern, die sich dcr Prüfung unterzogen batten, 4> für reis befanden. Dabei wnrken für dir wissenschaftlichen Leistungen folgende Eensuren ertheilt zweimal l d. sechsmal 2», achtmal 2. zwölsmal 2k, achtmal 3n und fünfmal 3. Don den Abgehe,iden wollen sich ll der Medicin. l5 dem NechtSfludium, 4 vcr Tbrolegie, 2 der klassischen, l der denlscben Philologie. 1 der Geschichte. 1 der Mathematik, 3 dem militainschen, 2 dein kaufmännischen »nd 4 dem buchdändlerischen Berufe zuwenden. * Leipzig, 15. März. Die hiesige königl. Kreis hauptmannschaft hat dem Handarbeiter Franz Emil Herrn,an,, bier in Anerkennung der von ihm s. Zt. mit lodenSwerlber Entschlossenheit und nicht ohne eigene Leben» gefahr bewirkten Rettung eine» zwanzigjährigen Mädchen» au» Gefahr de» Ertrinken» eine Gclvbclohnung be willigt. Hs. Die älteste Jahreszahl welche einen Leipziger Neubau bezeichnet, 1488, findet man im Panlinnm, an der Kirchpsortr. die in den Krcnzganci sübrt. Dieser Krcuzgaug welcher demnach jetzt vierhundert Jahre alt ist, wurde damals an die Kirche anarbant, und wie da» Wappen über der Pforte im Widderkops, andeulrt, wahrscheinlich aus Kosten der Familie von Hauckwitz, die in der Bnrgstraße rin Ge- schlechlSbau». »nd an der Panlin-rkirche eine Bcgräbuißcapelle besaß. Vegräbnißcapellen hatten bier auch dir Familien von Pflugk aus Groß.kchccker. von Tbümmel aus Sckvueseld »nd ecu Lcimbach. Tie Hauckwitze besaßen in Leipzig» Nähe z Ende bc» >5. Iahrbuuvcrl» TauLa, scwi: später B.'ucka bei Borna und Marl'leeberg. Ursprünglich befand fick die Jahreszahl an der Psorl« des außen, »rrnzganges. z.vischn dem Borneria»,»» unk der Kirche. Dieser Durchgang „ach 1621 dem Klosterhose wurde vor mrgesähr fünfzehn Jahren ab gebrochen uno die sieinere Pforte, nebst der Iahre-zahl an der Kirche eingrnrauert. "Leipzig, 15.Mär, Drm Nathe der Stadt Leipzig sind im Mcnat Februar 1888 „achverzeickneke Straf verfügungen wegen folgender Uebertretnngei, erlassen worden: Vorschriftswidrige» Fahren mit bespannten Fuhrwerken 81. Stebenlassen bespannter Fuhrwerke ans can Straßen ohne Aussicht und ohne d,e vorschriftsmäßigen Vorsichtsmaßregeln 58. Feblente Beleuchtung der Fuhrwerke während de» Fahren» ani der Straße bei Dunkelheit 123. Fehlende oder Mangel- Kaste Bezeichnung der Fuhrwerke 68. »ngenügeudrr Be- sesiignng der Ladung aus Fuhrwerk.,, 9. unbefugtes Befahren und Begehen der Trottoir» und Fußwege l9. Ordnungs widrige» Aiisstellen von Wagen. Karren. Kisten und dergleichen aus den Streßen und andere Hemmungen des Verkehr» 36, Unbefugte» Stand,nacken zum Verlaus von Obst oder anderer Waare ans den Straßen 14, Ekraßenverunreinigunz 33. Ab» fahren von Dünaer außer der dazu bestimmten Zeit l. lieber- lretung der Vorschriften bei Schneesall und Glätte lv7. unter lassene Reinigung der Straßen seiten» der dazu Verpflich teten 3. Nebertrctlingrn der zum Sckntze der Promenaden bestehende» Dorlchrislen 2. Festhalten unlerwicktiger Butter 4. unterlassene Beleuchtung der Treppen „nd Hose m bewohnten Gebäuden betr. 14. Betreten eine» Theater- mit brennender Eigarre I. Uebertretnng der Bestimmungen über die Sonn», Fest» und BußtagSseier 7. Wasservergendung 1, Verbots widrige» Rauchen ans einem Gäterbodcn l. llniherlansenlassen von Hunden ohne Maulkorb, beziehentlich Steuerzeichen 25. Hinterzirhiirg der Einkommensteuer 1, Hinterziehung der Steuer vom Gewerbebetriebe im Umberzielien 1. Uedcrtrelung von Vorschriften über die Militarrpstickl l2, Ucberlrelungei, der Strafbestimmungen de» KrarikcaversickerungSgesetzc» l09, Neberschreituna der Musikerlaubniß 53. Eonerrttren ohne Er« laubniß 5. Unterlassene Gewerbeanmeldung 1» Gewerbe betrieb im Umberzirben ebne Wandergewerbeschrin I, Zu widerhandlung gegen da» Scbankrrgulativ 2. Feilbietcn von vom Gewerbebetriebe im Umberzieben ausgeschlossenen Gegen ständen 1, unbefugte Stellenvermittelung l. Eolportiren ohne Erlaubniß I, Nebertrelung des Impsgesetze» 35. Be schäftigung von Arbeitern unter 2t Jahren obne Arbeitsbuch 15. Bewirkung unzulässiger Einträge in» Arbeitsbuch 1, Uebertretung de» Regulativ» über den Milchvrrkaus l, lieber» lretung de» Regulativ», die Einrichtung und Reinhaltung der pneumatischen Dierdruckapparate in Leipzig betr. 8. Heber» lretung der Iusiruction sür die Inhaber der Reinigungs apparate 1, Uebertretung de» Dlingerexportregulativ» 16, Transport unbedeckten roden Fleische» 3. Verbotene Ablagerung von Schult 7. Andere Uebert,etungen 33. Außerdem wurden durch die RathSwachc wegen verschiedener Uebertretungeu 59 directe Abstrafungen zu je 1 vcrgenommen. I Leipzig. 15. März. Ja Folg« ungewöhnlich starke» Bahnverkehrs über Corbetha und Halle nach Berlin traf der gestrige Abendschnellzug der Thltringrr Bahn von Frankfurt a. M. mit 26 Minuten Verspätung hierein. — An, PeterSsteinweg wurde gestern Vormittag durch deu Presch wagen eine» Pferdehändler» ein Zugpferd Überfahren. Da» arme Thier war am Hintrrtheit schwer verletzt und erregte allgemeine» Mitleid. — In einem Klempnergeschäst der Nürnberger Straße rxplodirte gestern Abend der Ballon einer Petroleumlampe beim Anzünden, wobei da» auSstrvmende Oel Fever fing. Durch die Gehilfen de* Geschäft» wurde aber da» Feuer gelöscht «nd weitere Gefahr beseitigt, sv daß r» de« Eingreifen« der Feuerwehr nicht bedurfte. — Gestern Abend in der siebenten Stunde stieß in der NniversitätSstraße eiu durchfahrender Lastwagen an «men Handwagen an, wobei die Deichsel de» letzteren Wagen» zur Seite geschleudert wurde und einen 9jährigen Knaben, der daneben stand, mit grcßer Heftigkeit au den linken Schenkel traf. Der Knabe schieu schwer verletzt und mußt« nach Hause getragen werden. — In vergangener Nacht verübte in einer Restauration der Elisenstraße nn Buchbinder von hier dadurch einen äußerst frechen Diebstahl» daß er in einem nn- bewachten Augenblick« den Berein-schrank eine* Ruderclub« erbrach und d,e Casse mit 18 daran» entwendete. Der Diebstahl wurde aber entdeckt und der Dieb aus dem Nasch- markt znr Hast gebracht. — Heute vormittag wurde ein Bäckergeselle au» Reudnitz von der Polizei gesäaglich eingrzogrn, weil er seinem hiesigen Meister den Keller er brochen und einige Flaschen Wem darau» gestohlen, auch einem Nebengesellen den Ueberzieher entwendet und der» -fändet hatte. * Leipzig, tö. März, von der dritten Straskammer de» hiesigen königlichen Landgerichte» wurden in den heutigen Hauptverhandlungen verurtheiltr t) der Handarbeiter Mori'y Lorenz au» Weding wegen Diebstahl» zu t Jahr Monaten, 2) der Kaufmann Mong Pelz au» Dresden wegen Nnlerscklagnng z» 1 Jahr 8 Monaten, 3) die Hand- ardeiterin verehelichte Mang an» Döbitz wegen Diebstahl» zu 5 Monaten, 4) die Schulmädchen Amalie Emma Müller au» Sellerhausen »nd Louise Auguste Gert sch au» Bolk- marSdors wegen Diebstahl» bezw. Hehlerei, Erster« z« Jahr 4 Monaten, Letztere zu 8 Monaten 4 Tagen Ge- sänguiß. * Reudnitz, t5. März. Unsere Schule, welche kn Herrn Schuldirektor Gutjahr einen vortrefflichen Leiter und Or ganisator erhalten hat. zerfällt in zwei Ablbcilnngen. Die erste Abtheilnng (gehobene mittlere Volksschule) zählt zur Zeit 29 Elassen (15 Knaben- nnd >4 Mävcbrnclasscn) mit t697 Schillern (553 Knaben und 514 Märchen). Die zweite Ablbeilung (mittlere Volksschule), welche tiefe Ostern voll ständig ewgerichtet wird, gliedert sich zur Zeit in 8 Elasten (4 Knaben- nnd 4 Mädcheuclassen) nnd wird von 4l3 Kindern (lSt Knaben und 222 Mädchen) besucht. I», Ganzen genießen also >516 Schüler den Unterricht unserer Schule. 71 von diesen gehören anderen Ortschaften an. 293 sind seit 4887 schulpflichtig. 154 sind im Lause de» Jahre» zngezogrn. 89 Kinrer dagegen verließen in derselben Zeit die Schule wieder. Der zur Ausgabe gelangten ge- druckten Ordnung der kssenllicheu Prüfungen ist eine interessante sprachwissenschaftliche Abhandlung de» Direckor» Gutjahr beigegeben, welche dem Schulvorstande zn Reudnitz-Leipzig, insonderheit seinem Vorsitzenden. Herr» Eduard Kindt, sreundlichst gewidmet ist. —r. Oschatz, >5. März. Zum Ehrengedächtnisse de» verstorbenen allverchrten Kaiser» Wilhelm finden den IK. d M., am Tage der Bestattung, hier Tranerseier- lichkeiten ln dcr Aula der diesige» Bürgerschule und in der St. Egidirnkirche statt. — Aus unserer Nachbarstadl Mügeln haben eine größere Anzahl Herren eine Trauer- spende, bestehend in einem von der Schrecker'schen Gärt nerei talelbst angesertialcn großen Lorbeerkranz, an dem eine wcißse,kcne Schleife, welche die Wivmung-worte: »In dankbarer Verehrung dem Heldenkaiser Wilhelm — die treue Stadl Mügeln in Sachsen" trug, befestigt war, an drm Sarg unsere» entschlafenen Helbenkaiser» nieverlegen lassen. Bor der Absendw-g war die Spende im Ralh-sitznng-zimmer zur allgemeinen Ansicht an-gestellt. — Nack den staltgesundriien Probeprekigten wurde in dem benachbarten Strchla Herr Dr. Klemm-Zeilhain zum Oberpfarrer de« Orte» gewählt. * Crimmitschau. 14.März. Z» dem dom königlichen LandeS-Coiisistorillm sür den 1k. März, dem Tage der Bei setzung de» bochsklige» Kaiser» Wilhelm, angrsetzten Gedächt- niß-GolleSdienst ist hier eine Kirchenparade der Militair- vereine beschlossen worden, und soll durch frühzeitige» Schließen der Fabriken Jedermann die Tbeilnahme an diesem Gottes dienst ermöglicht werden. — Eine ernste Feier hotte am gestrigen Abend die Mitglieder de- hiesigen Gewerbevereinv verewigt Auch bier galten die Gedanken ,md Worte dem g-kchiekei cn W ecerbersieller de» deutschen Reich-, dem .Mehrer de» Reick»" und Beschützer ven Gewerbe und sorgenden Vater der Arbei'er. Herr Realschnldirector Albrecht, Bicrvor»
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