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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-18
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1888
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gWWWYWI Zweite Geilage mm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 78. SomßtWG d« 18. März 1888. 82. Jahrgang. Jur Arßutlmls Huiser Wilhclm's. * Jetzt ruht Kaiser Wilhel« i» dem Bode» de» den ihm greinten Deutschland«. Erst der Tod hat der »immer erniidrudeu. von dr» höchsten Pfiichtdewußtsein getragenen Arbeit im Dieust« de« Vaterland«« ein Ziel gesetzt. Ein Kvegrheld soudergleichea. ging er heim als der Hort de« -rieten», uuv mit de» Deutsche», welche in der staatlichen Einheit dir Frucht der glorreiche» Siege Kaiser Wilhelm'» «ließen, vereinigen sich i» Liebe, Berehruug und Bewunderung ieldst diej'nigen Böller, welche von Kaiser Wilhelm einst in blutigen Kriegen überwunden sind. Da» deutsche Volk aber lau» seinen Dank und sein« Liebe gegenüber dem Gründer seiner Einheit nicht besser und nicht mehr in dessen Sinne be» Ibtliqru, al» wenn e» aus den Erben der Krone, den Kaiser Friedrich, da» volle Maß der Liebe, Treue und Hingebung überträgt, von welche» e« beute wieder «in so glänzende« Beispiel gegeben hat. Der Erbe der Krone ist — da» hat er in Worten und Thaten genugsam bethätigt — zugleich der Erbe der Hrrrschrrtugenven Kaiser Wilhelm'«: ihm kommt mit Recht da« volle Vertrauen de« Zn- und Au«lanve« ent. Argen. Möge seiner Herrscherlausbahn auch da« Glück nicht ikdlen, welche» Kaiser Wilhelm in Krieg und Frieden so oft helfend zur Seite stand. Unserem gestrigen ausführlichen Berichte über di« Bei» setzungSseierlichkeiten haben wir nur wenig hinzuzusügen. TieFcier im Mausoleum zu Charlottenburg nahm nach der „National-Zeitung* folgenden Verlaus: An den Pomp de» öffentlichen Leichenzuge» reihte sich die einfache stille Lchlnßseier >m Mausoleum de» Schloßgorten» zu Lhar» loltenbnrg. Einsam i» Diaierkleide log um die Mittagszeit der weite Schloßgarte». Nur wenige Truppe» in Trauer Getleideter sammelte» sich a» eiazelnea Punctr,. wie a»s der J-neoieite der Durchgang-»?»«« der Orangerie und am Haupteiogaage de- Schloß gatten«, an. Der Eintritt bi« in die unmiiteldare Nähe de« Na-wleum« war uur Wenige, gestattet. Eine vierfache Kette vo, pairouillirenden Gendarmen z, Pscrdr, Fußgendarmeu, Jnsauterir. Lchuhleuten sperrte die adsetl» vo» der Charlottenburger Tdauffee gelegenen Zug»«», vo» der schrägüber dem Luguliahospiiale ge- legenrn Ei-gaug-psorte, durch welch« der Leichenzug den Garten be- trat, di» zu de« », s«i,rr ganzen Vorderfront mit schwar»em. silbrv gerändertem Tuche verhängte» Mausoleum war der Weg vom Schnee »eiaadert »,d mit Kie« bestreut. Im M»ul»leu« selbst. a» drffr, Linde, zahlreiche prachtvolle Kränge ausgehäugt wan», belauben sich I rbeite, am 18 " ' dieL»r,rb«iie,»m»llprimmernoch>«Gange, «orde»deide»»ent-1 verzog,n vo» mooen iw»» vor mar»,» oer irv»cven yuae de» I »la-gsn s»ch halbmast gcd-ßl »äleco der Königin Lulse »ad Friedrich Wilhelm'« Nl. war eia aus l verewigte» Kaiser« lm Mausoleum eiagetroffe». da« durch ausgestellte I »Malta, 16. Mürz. Da« Flaggschiff ..Hiberula'' I Udr immer noch i« Gange. Bor de- beide» Denk- l»,rrr» »,ge l «a» sah de» zärtliche, Sohu am Halft der »»tter hänge», sah die Jahre schwerster Prüsuoa vorllderaleite», sah dt» Zeiten e»tscheid»»g«vollen Ringen« »,d dir herrlich« Zeit dar Er- füll nag. uud »»» war diessr zärtttch« Soh», dieser geprüft«. aber i, s«t»em srftr» Mnlhr unerschmterk, wa»». de, t» de» Jahr,», wo Andere z» leben aufhörr», da« Glück zu s«l»em L>ebli«g erkor, dieser Wiederherßellrr de« Reich», welcher l» ernste» Tage» der Eat- scheid»»- so gerne hier a» der Schlummerst»«« der Eller» l» stiller Sammlung die Weide der Thal luchte oUd empfing, selbst für immer «»gezogen in diele Stätte de« Friede»»: eine Heimkehr t» die Arme der Elter» »och langer, langer Fahr« de» Leben«. Und würdig schön, wen» auch ohne jede» Prank, war die Stätte bereitet. Aus schwarz verhüllira Linse» stieg man zum Trauer, ranme empor, um oXdold vor dem zwischen den beiden Grabplatten sich erhebenden Sarguntersatze ,a stedea. Die Apsis der Lovelle und die ganze Hintenpand derselbe» war ml« immergrüne, Pflanze» geschmückt, während zu de» Blume» und Kraazipendro au de, Wänd-a uud zu Füße» de« Sarggestell« immer neue dmzukoinen. Ein Rieftnkronz weißer Lamilw», dass«» Schleis« di« J»ichrtft Aug»sta, Wilhel«, Victoria, Bernhard trug, lehnte am Fußende de« Sarge«. Für dl» Erivärmpng de« Raume» sorgte» zwei »ltargleich geholte»«, sich selbst regnltrende Orlen, Here» Abzugsröhr«» tn der Fürbu»g so den Wände« und der Decke angepaßt waren, daß sie dem Auge i» dem Dämmerlichte kaum bemerkbar war«». Da« Ganze gewährte den würdigste» Anblick u»d wirkte »m so mächtiger, als in der ganze» Anordnung alle« Ansori»glich,. alle» Gesuchte vermieden, jede Einzelheit dem edle» Grsammtcharakter de« ganzen La«« «»gepaßt war. Da« Mausoleum in Ldarlotte»b«rg ist, seit es die irdischen Reste Kaffer Wilhelm'« dir», ei» Symbol de« au« Schmerz »nd Kamvl, au» Daldauq o»d festem Mulhe geborene» deuffchen Reiche« selbst geworden. Eine schönere Ruhestätte konnte der Begründer de« letzteren, konnte unser Kaffer Wilhelm »ich! finde». Neber die Feier im Mausoleum selbst berichtet die Norddeutsche Allgemeine Zeitung": Nachdem, den Bestimmungen de« Reglement« gemäß, der Zug I am Lu'senvlotz za Ldarlotienburg kurzen Halt gemacht und die Oberste» Hos. und dle Oder-Hoschargen dle Equipagen verlassen hatten, um dem Leichenwagen di» zum Mausoleum voronzulchreiten. setzte sich derselbe al-bold dorthin wieder in Bewegung. Aul au«, drücklicheu Allerhöchsten Beseht Sr. Majestät de« Kaiser« u,d König« empfing daselbst der Obeepsarrer Müller mit den beiden anderen Geistlichen von Lbarlottenburg die Leiche, um während der Beisetzung dem Oder-Hvfprediger v. Kögel zu osfiftlrea. Ihre Majestät die Kaiser,» und Königt» Birtorta war tn Be- leitung der Königs» vo» Rumänien a»d der Fra» Groß zogia vo» Bade» schon »vr Ankunft der irdische» Hülle de« bet. Mrii^ Re»ß «ch dir Vertreter der K'»che,genwt»de de» Kaiser beim Erscheine« ehrsurchchvoll u»d gelastete» »«»selbe» Kirchenftnhl. E,» Tranerchoral lettate dle Feier eia, welch« »ach »rgr«>sr»d». Warte» de» Vastor» Zimmermo,» «tt Gebet uad Segr»«wnnsch schloß. * Merau, 16. Mürz. HeMr sa»h uuter großer Thellnahme der Enraäste »,d der Ei»hei«»che» et» feierlicher Trauergotte»- dir »st sür den Kaller Wilhelm i» dar Etzristutkirche statt. Da« Theater ist beute geschloffen, di« Lieconcert« wurde» rbeusall» sür deute «»«gesetzt, vor dem Lurhoule webt dt« »»flotte bttstlchr Flagge, von de» hler befindliche» Deutsche» »«rd« ela au« Lorbeer j u»d Ldelw-iß bestehender prochivoller Kranz »ach Lerlla «dg»sendet ' Heemannftadt. 16 März. Die städtische v»rtret»»n beschloß i, ihrer gefter» adgekaliene» Sitzung «in BrileidStelegramn, an den deutsche» Boischasrer Lnaze» Reuß. da« hier tagend« eva». gelffche Lande«co»sistorium angsdurgffcher Loisession beschloß rbe». I« etn B> lleidetelegromm an denselben. * Tete ft, lS. Marz. I, der hiesige» evangelische» Kirche wurde heule Mittag «i» Trauergottesdienst abgehakte», welchem der drmsibe Generalkonsul Lattrroth, der Slatthaller, die Spitze, der Behörden, dir L»»I»l» »ad »»hlreiche Bewvhaer der Stadt bet- wohnten. * Rom, 16. März. I» der dentschen votschaftSeapelle tm Valaft Laffarelli ja,d heute ei» feierlicher LraaergoNesdirnst <vr weiland Kalter Wilhel« statt, welchem außer dem ganze» Personal der Botschaft uud de« deulschen Lonsnlat« fast sämmlliche hier lebend« Deutsch« betwohatea. Der BotjchaslSpredtger hielt die I Trauerrede. * Spezia, 16. März. Da« ganze itaNenffche Geschwader qab Mittag» Tranersalve» ab. Die Schiffe »»d Arsenale habe» Men»«, welche de» verschiedenste» Nationalität» »»d ave» So,- sesfione, „aedörtr, hielt Vaßor Dalt», die tief ergreifende, iusolge ttefe» Gerührtsei»« de« Redner» öfter uaterbrochrae Tranerrede, in welcher er o»ch de« Kaffer und der Kaiserin sür ihre Theilnadme a» der Feier Daak sagt«. Dle Frier begann »ad schloß »tt Ldor- gesaag, de» zum Theil dir hiesige .Liedrriasel" auSsührte. Vo» der uzen Gemeinde wurde der Per« de« Liede« gesungen, der den ver- orbenen Kaiser »och ans dem Slerdebettr »rüstete: „Wenn ich ei», mal soll scheide»." Auch der Ldorol: ,Fki»e feste Buig ist unser Gott" d»rchbro»fte die weite» Rt»m, de« Go»»e»ha»se«. Dec deutsch« Botschafter d. Schweinitz empfing do« Kaiserpaar beim Ein tritt »ab gab demselben auch bei dem »erlasse» der Kirche das Geleit«. Flaggen aul Halbmast. * London, 18 M Mürz. Dem TrauergotteSdtenst«, welcher beute Bormittag in der Privaicapeffe de« Schlöffe« vo» Windsor siailsanv. wohnte, die Königin, die Prinzcifin Lhristia» von Schte«. weg-Holstein, »er Prinz Heinrich v. Baltenberg, die Prinzessi» P atrice und der gesommie Hofstaat bei. D r Dechant von Windsor hielt die Trauerrede. Der Nachmittag« 3 Uhr in der Westmtnster- adlet adgehaliene Troueeqol»e«dienfi war von einer zahlreiche» Menge belnchi, auch mehrere Milglieber de« Oberhause« und de» Unterhauses modalen der Feier bei. ' London. 16. März. Au» Anlaß der Beisetzung de« Kaiser« Wilhelm wurden heut« Mittag von den Geschütze» im Schloß Windsor und im Tower 91 Trauersalvcn abgrsrurtt. Die Regierung«, vnd andere öffentliche Gebäude habe« di« Fahnen halbmast gehißt, zahlreich, Privullchnser, »amrutlcch dt« von Deutsche» bewohnten, zeige» Traueiabzecchen. Gibraltar, l6. März. Da« englische E,»olgescht»ader uud die Landbatterie gaben heute früh 91 Trauersalve» ab, alle iwvelter Stufe ruhender schwarz»erhä»gter Aussatz aagebrach«. Um l lllir rückte di« Leibcompagule de« ersten Garderegimeul» zu Fuß unter Hitttman» Gras von Kanitz heran nnd »ahm läng» der Lanoe»- «ler ans deren linker Sette Stellung. U« 2 Uhr kündigte Seläute aller Glocke» Eharltttenburg« dle Ankunst der Kaiserleiche g» der Grenze der Gemeinde »». An de» Fenster» der »ach dem Sorten zn gelegenen Patterreränmlichkeiten de» Schlöffe« zeigte il»a eine Anzahl geladener Lrauergäfte. Gegen 3 Uhr war dumpfe Wird« der Trommel», ei»ige Zeit dara«s der Klang der Irauermufik vernehmbar. Um 8 Uhr delrat der Leict>e,zug dr» Satte». Am Mittelie»fter det Knppelsaate«. welche« vorher schoa einige Male geöffnet »»d »ieder aeschloffe» worden war, erschien t, dem Augeublickt, »l« der Zug da« Schloß passirte, in voll« Uniform, hoch ausrecht, ernste» Antlitze« Seine Majestät der Kaiser, um de« Sarge aachzubltcka», Li« der selbe zwischen de» Tamee» der historischen Allee Verschwand Der »och de» »atze vrrwa»dlr* Leidtragende,, den hohe» DLedenttL»«,, de, fremde» Fürstlichkeit«», «iUMtrflche» De- p««>o»e, m. bestehend« Zug »»»rd, va» Tranermnrschüllm öffnet, hinter welche» de, Leichen»»»«» sähe, vo» de» zqtzlmichr», in tiefste Trnuer gehüllte« Dame» war im Borbeizieheu kritz« er- kranbar. Der Kronprinz befand sich nicht >» Zog«: er wahr wohl an di« Seite de» Vater« geeilt. Al« der Zug sich dem Mausoleum näherte, prtsrntitte dir Leidcompagnie, «ff deee» rechtem Flügel al« Fahnenolficie« dir beide» Söhne de« Prinz-Regente, Albreetzt Brannschweig etngetreie» wäre», da« Gewehr. Di« Häupter e»t> blöstie, sich »» rinem stille» Gebet. Der Sarg w»rde aun von Unter, vsficierea aus die Schulter» gebobe» und in« Innere de« Mausoleum« gebracht. E« war 3 Uhr 30 Miauten. Nur die nächsten Angehörigen uud Verwandten und hie anwesenden Fürstlichkeiten begab« sich in da« Innere de» Gebäude», wo der Sorg auf de» vorhin erwähnte» Aussatz, da« Kopseade dem Eingänge zngekchtt, niedergestellt und mit kränz« und Blum« «schmück» wurde. Eia Zeichen mit dem Tasche», loche, welche» etn Attillnie-Vsficicr gab uud welches von an»gestell»ea Post« Weiler brförvett w»rdr, benachrichtigte die zum Tranersakut commaaditte Artillerie, daß die Leiche de« Kaiser« eiugeseqnet wurde. I» diesem Momente erlöate durch die kalte, klare Winter luli scharf uad laut der Doimer der Geschütze, welche die vor. geschriebene Zahl der Salutschüsse abgabea. Die Leibrompagnie vräse»tirte wiederum da« Gewehr, »nd abrrmal« emblößt« sich sämattlich« Häupter. Bald darauf «»erließ di« Lrauervrrsammlnng den geweihten Ra«m. Dir Wagen fuhren vor. Dir erste der lies schwarz verhüllten Dame», welche dieselben bestiege», war dir Kaisen» Victoria, der i» zweite» Wage» die Kronpnnzessin folgte. Ln dir Wage, schloß sich »Xbald da« übrige Tra»«rgeiolgr an. Die Leib- compagnie rückte »»mittelbar daraus ab. d Minuten vor 4 Uhr lag da« Mausoleum wieder ei»sam da t» seinem Lanneubankel. Ungehiadert konnten mm die wenige» Zeige», welche »ich« selbst dem Zuge anarhött hakte», da« Innere de« Heiligtbum« betrete» und sich in stiller Andacht am de» Sarg de« großen Kaffer« schaare». E« war eia schwer za beschreibender Mameat. Dt, Eindrücke der eben dahingegangene» Stund«, die Gedanken uud Empfind»»««», welch« »us Jede» i, so »»mittelbarer Nähe der heikigeu Reste eia- drang«», wäre» z» maaniasoch, ,m sich t» klnrer Reiheasvlge z» glieder«. „So still ist dir Zusammenkunft der Tobte» I" Dieser Ge. danke war e«, der iwmer wieder sich emporring, «e»» man vo» de» Lentncäler, der K«,i-i» Luff« «>d ihre» Grmahl» die Luge, a»s den Kaisersarg lenfte. über welche» wie stber die beide» rühre,»«, Marmorbilder da« vo» der Koppel de« Gewölbe« heradsalleade maaffche blaue Licht eine» Schei» der »Verklärung goß. Welch« Fülle mächtiger Geschichtsbilder eatrvllt« dieser Anblick vor dem amerikanffche Orten erwärmt worden war, da e« th.iffächlich in drr Absicht Sr. Majestät gelegen hatte, dir Leiche Allerhöchstst,»«» Kaiserliche» Bote,« hier za erwarte», wa- jedoch aus dringliches ärztliches Anraldea naleeblieb. AI« drr Leichenwagen sich dem Mausoleum näherte, präseutitte die dort aasgestellie Leid-Compognie de- 1. Garderegimeut« z. F. da» Gewehr. Der Sarg wurde dann in do- Mausbleum getragen »nd erhielt vorläufig seinen Platz zwischen de» beiden Steinplatten, welche die Ruhestätte der erlauchten Elter» »asere- heimgegauge»»» Kaiser» bezeichne». L» Allerhöchste» »ad Höchste» Herrichafte,, weiche mit dem Sarge das Maat oleum betteten hatte», nahmen mit den bereit- Anwesenden Skellnng zu beide» Seiten d-ffelben. Die bekannte bläuliche Belenchiuag der Borhalle de- Mausoleum« ries «inen eigenen Eindruck hervor. Tiefe Veweg»ng hotte alle Anwesenden ergriffen, und namentlich war eine solche bet Sr. koffert, und königl. Hobelt dem Kronprinzen t» rrh»httm Grad« sichtbar. Vder-Hosprediger v. Koegel sprach hier ei» kurze- Schlußgebei, dasselbe mit dem Bibelspruch« eiuleiirnd: vr. , „Selig ist der Man», der die Anfechtung «dulde«" und »och ewige «. » Tervnür»» t, haffeth« ei,flechee»d. A»ch wie« der Geistlich» a»s die n»,» dmlig» Stütte» wo de- Kaiser« Sülle »ua a, drr Seite der hochseligrn Elter» ruhe» «erde, i» ergreifenden Worten hin. Nach dem Baier- ruffer rrsvlgt« der kegeu-spruch, bei «velcher Gelegenheit der Ober. Hosprrdiger v. Koegrl die gelammte kafferlichr Familie mit in den ertheilte» Kegen einschloß. Draußen eriönie in diese« Augenblicke »ns de» eher««, Monde drr Kanonen ein Tranersolnt von 101 Schuß; die anwesend« Geistlichkeit, die Allerhöchsten nnd Höchste» Herrschasien knieten am Sorge nieder uud verrichteiea noch etn stille« Gebei. Dann gab Ihre Majestät die Kaiserin und Königin da« Zeichen, »ad die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften verließe» doS Mausoleum, in welche« nunmehr die General» und Flügel-Adjutanten de« ver- ewigteu Monarchen traten, »och einmal zpm letzten Abjchiede die Hand «us den Sarg des anvergeßlichen Kaiser« uud Herrn legten und dann »ach einem stillen Gebet die heilig« Stätte ebensall« per« ließen. Da« Mausoleam schloß sich hinter ihn«», und kurz nach 4 Uhr war auch diese letzte ernste Feier beendet. Die kaiserlichen Gala-Eguipagr» kehrten mit de» Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften an« dem Schlöffe zurück, da« Militair rückte von seinen Standplätzen ab und die ungeheuere Menschenmasse ging langsam auSeiuander, tieferschüttert vo» dem Gedanke», daß die Gruft sich geschlossen hinter dem geliebte» Herrscher. * Ueber weitere Trauerkuadgebungen meldet un« der Telegraph: * Straßburg t. E, 16. März. Die Trauerbeslaggvng der Stadt am hrutigea Tage war eine allgemeine, die Ges.täft«. und Schonkwirtbschaftslocole in drr ganzen Stadt warn» geschloffen, in den Hauptstraßen brannte daS Ga- iu siorumhüllren Laternen. Ja der rvangelischen Neuen Kirche, di« bi» ans den letzien Platz gefüllt war. wurde eine ergreisend« Tranrrseier abgehalten, bei welcher Proftffor Epitta eine sehr pattiottsch« Rede hielt. Der Krirgervrrei» hatte Nachmittags iu der Thomaskirche eine Iroucr- feier vera»ft,ltet. Ja der Synagoge findet morgen, in den übrigen Kirchen am Sonntag eine Lrouerieier statt. Zahlreich« Landlenre Ware» heute in Trauerkleidung t» der Stadt, um der Trauerscicr beizuwobne». * Wie». 16. März. Der heutigen Trauerfrier in der protestaatffchen Kirche anläßlich de« Hinscheiden« de« Koffers Wilhelm woh«te» der Kaffer, hie Erzherzog» Larl Ludwig «nd Wffhelm, alle drei tu peeußffch«, Uniform, die Erzherzöge Ludwig Biclor, Larl Salvator, die Minister, die obersten Hoswürdeaträger, da« diplo- ««tische Lorp«. die Slatthalter, Bürgermeister und die Generaliiüt und ab, vnd die aus den Garnisondaltetlen seuerlen hente Morgen 91 Trauersalven dem GouvernenrSgclSude. den Fort-, den Kriegsschiffen Lonsulatsgebäuden sind alle Fla igeu halbmast gesenkt. Brüssel, 16. März. An dem liaueraotteSdienstc für de» Kaiser W lhelm. der deute vormittag 10'/, Uhr tu der deutscheu prolcftaiitilchen Kirche siattsand. nahmen der Gcaßmarichall de« Hof», da« diplomatische LorpS. alle Minister und »eben den hier befind lichen Deuffchen sehr zahlreiche Belgier Ibeil. Pari«, 16. März. In der proicstantischeu Kirche iu der Rur Lhaucbat fand heule Vormittag 11 Uhr ein Trauergotte«, dienst sür den Kaffer Wilhelm statt, welchem der Vvischafter Gras Münster mit dem geiammien Boffchait-persoaale beiwohnte. Boa den Ministern waren Tirard nnd Flouren« erschienen, der Präsident Tarn« hall« den Oberst Lichienftem al« Berlreter enlsandt. Auch d« Poiizeipräsret, drr Seinepräseet »nd zahlreiche andere Notadili, «iien »ahmen an der Feier Theil. o Ehriftiani«, 16. Mörz. I» dem schwarz derorirten und Mit Traurrkränzen geschmückten Saale drr Miliiatrturnanftalt fand heut« Mittag 1 Uhr «in äußerst zahlreich besuchter Trauergotte dienst sür de, deuiichea Kaffer statt, bei welche» drr Pastor drr Brüdergemeinde, Böhmer, die Trcmerrede hielt. ' Dr« nthrim, 16. März. Zar Trauerseirr für Kaiser Wilhelm wurde heute Abend 6 Uhr un hiejigea Dome ei» zahlreich besuchter Gottesdienst abgehalten. * Stockholm, 16. März. In der hiesigen deutsche» St. Gerhard«, kirche fand heute ein TrauergotteSdienst für weiland Kaiser Wilhelm statt, welchem eine zahlreiche Trauerveriamnilung beiwohnte Punkt 12 Uhr erschien König O-kar mit Gefolge. Pastor Kaiser hielt eine ergreifende Gedüchtnißrede, welcher daS Thema „Gebt unserm Gott die Ehre" zu Gcniide lag. Außer der deutschen Gc> meiade woditten dem TraucrgotteSdieiiste viele Schweden, namenilich alle Minister und höchsten Würdemräger, ferner da» diplomaliiche Corps und die Lommanbeure der hier garuisonirendea Land- »nd SeeiruppiN bei. * Belgrad, 16. März. In der Kathedrale wnrde heute Mittag vom Meiivpoliten ein Tranergottesdieast mit Riguiem für Kaiser W lhelm abgehalten, dem der König mit dem Hofstaate, dem divlomatiichen Torps, den Ministern, der Generalität und ollen höheren Beamten, sämnttlich in tiefer Trauer, beiwohnte. * Petersburg. 16.März. Hinsichtlich drr Traurr sür weiland Kaiser Wilhelm sind für die kaiserliche Kriegsmarine dieselben An» ordnnnqe» erlassen wie für daS Landheer. * Petersburg. l6. März. Drr Traurrgottr-dteast in der hiesigen luiherischen Pcirikirche fand zu derselben Stund« statt, wo man den Kaiser Wilhelm in Berlin z» Grab« geleitete, und gestaltete sich zu ei,er großartigen und erhebenden Feier. Die Kirche war schwarz drapirt und voll beleuchtet, link» vom Altar hatte eine Deputation des Regiment» Kaluga Ansstellnng genommen, dessen Ldes der verstorbene Kaiser war. Der Kaiser, die Kaiserin und alle hier anwesenden Mitglieder der kaiserlichen Familie, unter Ihnen Großftirst Wladimir und Gemahlin, nahmen an der Trauer» seier Theil. Der Kaiser trug preußische Uniform und da- Bond des schwarze,, LlUerorden«, die Großsürsteu trugen ebenfalls die Uniformen ibrer preußischen Regimcnier mit preußilchen Ordensdecorottone». Die Kaiserin uad die Großsürstinnen waren in tiesrr Trauer und trugen die ihnen von deuffchen Souveraine» verliehenen Ordensbänder. Dem Gottesdienste wohnten ferner bei: die lämmt- lichen hier beglaubigten Botschafter nnd Gesandte», alle Minister, alle sonstigen hohe» Hos- und Staat-Würdenträger, die Generalität, die Stab-oificiere und Deputationen oller Regimenter, deren Chef der verewigte Kaffer war. Bor der dichtgevrängten andächtigen Vermischtes. — Z» einem würdigen Denkmal für den Hocßseligen Kaiser stiebt die Leipziger .Kunslchronik" folgende Anreaung: Kaiser Wilhelm hat bei Lebzeiten jede- Denkmal seines Ruhme« verschmäht. Die Nachwelt wird sich deeisern, der wunderbaren Herrschergestalt den Tribut der Verehrung und Dankbarkeit in Bildwerken von Erz und Stein darzubringen. Kein sinnreichere« aber wäre denkbar als die Wiederausrichlung de« pergamentscheu Altar« aus drr MuseumSinsel der Re ch» Hauptstadt al« Unterbau und Scinlenhos sür da« Kolossal- ftandbild de« großen Kaiser». Möge e» seinem hochherzigen Nachfolger, Kaiser Friedrich, beschieden sein, diese» Vieler Herze» deweaeudeu Gedanken zur That reisen zu lasten und m Denkmal zu schaffen, da« mit seiner gedanlendollen Schönheit und Größe vergeblich in drr Welt seine« Gleichen suchen würde." «Z Halle a.S., lK.März. Vor hiesiger Strafkammer stand gestern jener Eisenbahnunfall vom 7. November vorigen Zadreö zur Sühne, bei welchem auf hiesigem Bahn- Hose Ver Nachmittags 3 Uhr 24 Minuten hier einlausendc Berliner Schnellzug mit einem Nangirzuge zusammenst eß Glücklicherweise konnten die schlimm»«,, Folgen noch abgeweuvcl werden, so daß nur die beiden Maschinen beschädigt und ein Packmeister de« Berliner Zuge« aus den Perron geschleudert wurde. Angeklagt waren der Naugirrr Kat Huer, drr Locomotivheizer Weßling und der Hilft Weichensteller Hamei der sadrlüssigen Gefährdung eine« Eisenbahntransporte«. Letztgenannter wurde sreigesprochen, da ibm eine Fahrlässig, keit nicht nackgewiefen wurde. Gegen Ersteren beantragte der Staat-anwalt 2 bezw. 1 Woche Gefängniß. Ter Gericht«dos erkannte i»deß aus da« geringste Strafmaß, l Lag Gefängniß, da die genannten Beamten Aste« gellmn allen, um den Zusammenstoß abzumrnvcu und ei» großer chaden nicht eingetreten war. Die bezügliche Rangirbewegung war. der Instruction zuwider, noch anSgesührl worden, al« schon der Berliner Zug fignalifirt war. anßerdcin war insofern gegen die Bestimmungen gefehlt, als über die Weiche 67» hinauSgeftihren worden war. Die Beamten hatten von ihrem damaligen Standpuncte au« das Einfahrtssignal nicht sehen können, doch hätten sie einen entsprechenden Standpunkt ein. nehmen müssen, außerdem war ihnen die nabe bevorstehende Ankunft de» Berliner Zuge« bekannt. Goldap, 15 März. Vor einigen Tagen starb, wie dir „König-brrger Hartungsche Zeitung" berichtet, in Sapallen bei Benkheim der Veteran Altsitzer Strywginski in einem Alter von 104 Zabren. Derselbe war 1785 geboren, er dal also unter fünf Königen Preußen- gelebt. Er hat den Be» sreiungSkrieg mitgemacht und ist bi» in sein hohe« Aller rüstig «nd gesund gewesen. -»Marsrille, 1». Mär^ rz. Der deutsche Eonsui hierfrlbst hatte beim Kirchenconsisivrium die Erlaubniß nach- esucht, am Freitag au« Anlaß der Bestattung de« deutschen Kaiser- im hiesigen protestantischen Tempel einen Gottesdienst abzuhalten. Da« protestantische Cviisistoriiim bat diese« Gesuch abgeschlagen. So sehr man an derartige Behandlung gewöhnt ist, kann mau doch einige lleberraschiino über solche Beschränktheit und über solche Betätigung christ lichen Sinne« nicht unterdrücken. — London, 15. März. Nächste Woche kommen bei Sothebh wertbvolle, 80 Seiten umfassende Manuskripte deS schottischen Dichter« Robert Burn« zur Versteigerung. Dieselben rulkallen u. a. die Gedichte „Holy Fair". „Hallo ween" und „Addreß to lhe Deil", und sollen in vielen Stücken von der gedruckten A»-gabe abweichen. — Wie die Petersburger Zeitungen melden, lehnte da« Bezirksgericht von Wilna die Bestätigung de« Testaments de» verstorbenen Fürsten Peter Sayn-Wittgenstein, durch welche« die Fürstin von Hohenlohe. Schillings- sürst al» Erbin der russischen Güter de» Fürsten eingesetzt wurde, ab. — Di« Au-gabe der chinesischen Zeitung „Shih Pao" vom 23. Januar enthält folgende Bekanntmachung: „Da seit lange kein Regen und Schnee gefallen ist. so sind die Landleute de» DistrictS besorgt und haben beschlossen, um Schnee zu beten. Die Civil» und Militairbehörden der Stadt, von den obeiste« bi« zu den untersten Beamten werden sich deshalb jeden Morgen in der Frühe nach dem Knanti.Tcmpel in Tientsin begeben und ihre Gebete bi« 3 Nhr Nachmittags sortsetzen. Da« werde« sie. von heute an gerechnet, drei Tage thun, außerdem strenge fasten und auch nicht öffentliche« Schlachten von Vieh gestatten. L« ist sicher, daß so viel Aus. richtigkeit und Hingebung von Seiten der regierenden Clasic da» Herz de« Himmel« bewegen und die Erwartungen de« Volke« erfüllen wird." krau Nor» Lloniuuui-AnLllsr, LolpÄß, Nürnberger Str 8, pari. «. 1. Etage (Ecke Johanncsgaffc). 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WW m smeilMAl bk iitilli. > leicht »ad lästig, weder Kanffchuk noch Polster»»g. u». > «deekefflich ,n Leichtigkeit und niem-l« warm machend. Nitinoll-Mockdll, :.?> WWWWflW mft l ,«d« Dome »neatbetzrliä «msods ruicl odlrurstsokis Daiwsii - 8«<1kucks ^.rtilrsl: sst»r -»neieru «ne» Kliieler, prok- tischst»«, neueste» Stzste«. ohne Stadl oder sonst »>»»» dm«»» Gegenstand, »on GpertoliMerzte« e»ds»tzlcu (belprowe, t» Nummer L3 der „Garte»lo»br"» Jahr» gang 168b. »nd in Nummer 2ä5 der peakilichen Wochenschrift „Für« Ho»«". Jahrgang 1887 n.). Nrnnpn««« »mV chn>«»üa», »um» Rl»»»»- ««I,»»»» «»»»«» umch Gorschrift reo,», r Gperi,l.Aerzle. antisrp«. Kiffe», sür I«d« Dome »nenibetzrUL. «„»ntv«»« a, hoher Tchnltern «nd Hüfte« ohne Polsterung nad Stgtztstide. kdvmnntm» «/»»«»>, bo» äritltchen Autoritäten empföhle». Kinzig tn ihrer Art. Dir Ausgleichung»,, welche ich nur »och vo» mir genommenem Maaße «nsertigr, werden »»irr G»raatte »ad so au-gesühr«. daß dieselben weder Druck noch Wärme anrüben, und daß der Fehler selbst dem schärfsten Auge verborgen bleidt. »nhElVilr». NöstW, Xl/fltkn«', keksbliüei', I.»sddinl>vn, Nonslsvsk'dsknl viv
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