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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-22
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1888
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tz Nachtrag zum poMlscheu Tagesbericht. * Der Berliner Slavtverordarteu-Versamm- lang »st aus die au Ihre Majestät die Kaiserin Augusta geuchlele AeiteidSadreffe folgende Antwort zugegauge«: „Die Worte trauernder Thcilnahme de-Mogrstrak» und der Slavt» verordnet«» der Haupt» und Residenzstadt Berlin, welche an der Bahre de» großen Kaiser» an Mich gerichtet worben sind, beantworte Ich durch den tiefgefühlten Dank Meine» gebeugten .Herzen». Wohl halte kein Ort dieselbe Bedeutung sür den Kaiser, wie dieser. Wer in den letzten Jahren Seine» Leben» Z ug« sein konnte de» rührenden alltäglichen Bilde», wenn Lausende de» Augenblick» harrten, um Seiner ansichtig zu werden, der sah und sühlt« wohl, daß mit allen Blicken" alle Herzen ihm entgegenflogea. Dieser Vorgang war ein täglicher Äorgengrilß de» Volke» zu seinem Fürsten, de» Fürsten zu Mnem Volk, und beiden war er zur ungern entbehrten L> den». gewohnhcit geworben. Mehr brauche Ick nicht zu sagen, um einer Gesinnung gerecht zu «erden, die Mich hassen läßt, daß wie Mein Leben einer Erinnerung fortan geweiht sein wird. Ich Mich auch von einem Andenken trostreich umgeben und getragen fühlen darf in Ausübung de» Berufe», der Mir noch eerdieidt. Berlin, den 1v. März 1888 gez. Augusta." * In manchen Blättern taucht jetzt da» Gerücht aus, daß beim Kaiser eine „neue Operation" vorgenommen werden solle, und zwar behus» Entsernnng „jener abgestorbenen Knorpelreste, von denen einzelne Theile bereit» in Dan Nemo auSgehustct wurden" »e. Dem gegenüber kann die.,National« Z-ilung" aus Grund zuverlässiger Insormationen censtatiren, caß vcu einer derartigen Operation unter den behandelnden 2l>r;ten dcS Kaiser« niemals dir Rede gewesen ist. Die früher rolportirlrr» Gerüchte von einer dazu drängenden Knorpel- erkrautunq sind längst verstummt. Sodann ist e» Ihotlache, caß ver Kaiser niemal» rin Knorpelstück auSaehustcl hat. und baß Professor Waldeyer ebenso wenig, wie Professor Dirchow aiiszehustete oder abgestorbene Knorpelstücke zur Unter» suchung erhalten bat. Auch gegenwärtig verlautet Nicht», daß ein e,kränkle» Knorpelstück frei lieg« oder aus operativem Wege entsernt wervea müsse. * Da» große irische Nationalfest» der Tag de» heiligen Palriziu», de» Schutzheiligen Irland», wurde am Sonnabend in Dublin und ganz Irland, sowie von den Iren in London in herkömmlicher Weise gefeiert. Von poli tischen Kuiidaebuiigen wurde diese» Jahr in Irland in An betracht de» Zmang-gesetze» Abstand genommen, und die üblichen Frsitichkeilen in der Dubliner Burg unterblieben wegen der Trauer sür den deutschen Kaiser. In London wurde der Tag durch verschiedene Festmahle gefeiert. William O'Brien hielt am Sonnabend bei einer Palriziu»-Frier im Siakthause in Äiiminaham eine Rede, die hauptsächlich der Feindseligkeit John Bright'» und Ehamdcrlain'» gegen Homerule sür Irland gewidmet war. Er behauptete. Cdamderlain hätte einst Parnell eine irische Republik angeboren, wenn er >»d seine College» ibm Helsen wurven. den Whig», insbesondere „jenem Armjtuhl-Polilikrr Lord Hartingioa". den Wind au» den Segeln zu nehmen 1885 hätte Chamberlaio, al» er mit Sir Eharlc» Dilke Irland bereiste, schriftlich erklärt, daß die Grundlage seiner irischen Politik die Herstellung einer ge wählten Nationalversammlung in Dublin mit der Besugniß, die irischen Steuern zu erbeben und die irische Bodensrage zu lösen, bilde» ohne die m Glabstone'» Homeruleplaa vor- geschlagrnrn Schutzwrhreu. Marine. * Neue englische Flotteustatto«. Lu» London wird un» berichtet. I» Folge der Vollendung der kanadischen Pacisic-Bahn kann da- MarinegrsLwudrr im Stillen Ocean bedeutend verstärkt werden, ohne große Kosten zu verursachen. Der Schissrbauhcs und da» Depot von ESguimault liegen aus der Insel Bancouver am Endpunkte ver Eisenbahn. ÄiS- ber wurden die Anlagen mehr al» Depot sür Borräthe al» zur Ausbesserung von Schiften verwandt, weil Vir Entfernung von England zu weit und die Ei Haltung eine» großen Bc- amlenpersonal« zu kostspielig erschien. Dir Eisenbahngesell- schast Hai sich jetzt aber erboten, Borräthe, Maschinen und Mannschaften zu sehr geringen Sätzen von ver atlantischen Küste nach der de» Slillen Ocean» hinüberzubefördcro. Tie Admiralität hat deshalb beschlossen. Schifte in Erguiniaull ausbesicra zu lasse». und zwar in noch größerem Maßstabe. al» eS in Malta oder Hongkong geschieht. Gegenwärtig müssen die Schifte, welche drei Jahre zur Floltenstation de» Stillen Ocean» gekört haben, „ach England zurückgebracht werden, woraus andere Schiffe ibre Stelle einnehmcn. Um die Stärke de« Geschwader« aus« recht zu erhalten, kamen somit die Kosten der Reise jede» Schifte« nach Esquimault und zurück nach England stet« in Rechnung. Durch die Erweiterung de» dortigen Schiffsbau» boje« und die Benutzung der Eisenbahn werben 58 000 Lstrl. jährlich gespart werken. Ein weiterer vortheil wird darin liegen, daß. wenn Schisse in Erqaimault in und außer Dienst gestellt werde». e» möglich sein wird, eia Reservegeschwaber zu bilden, welche» nur ini Noldsalle in Verwendung tritt und mil Mannschaften, die von England kommen würben, ver sehe» werden könnte. Die Gründung eine» solchen Reserve geschwaderS würbe keine großen Koste» verursachen» dagegen einen wichtige» Factor bei kuustigen Verwickelungen im Slillen Ocean bilden. Musik. Heyute Hlylptprüsung am königl. Couservatorium der Musik. Leipzig. 2t März. Die gestrige Prüfung begann mit ..Fantasie" sür Orgel (OmoU, fünsstimmig) von I. S. Bach, v'rgktragcn von Herrn Golthils Wedel au» Winlerstein >.S -Golba). Der Boitragende ernste» sich dabei seiner Aus- abe gewachsen; sein Vortrag verband mit der erforderlichen Technik Klarheit und gute Auftastung. In dem prvzraw.m- 1 >äßig darauf folgenden Trio sür Pianosorte. Violine und V clo cello (op. 42, käur) vo» Gate wirkten mit Fräulein Edith Colli ii» an» Plymouth (England). Fräul. Aug. Bramiiicr au» GrinrSbn (England) und Herr Georg Wille au» Greiz. Die beiden letzteren haben sich schon zu .oievcrhollen Malen al» sehr tüchtige Ensemble-Spieler gezeigt und verdienen auch diesmal uneingeschränkte» Lob. Sehr lnci.lig lcwälligte auch Frl. Eoll in» ihren Part, indem sie gut ecbildeke technische Fertigkeit und seinen musikalischen Sinn und Tact bewies. „Die Mühle". Quartett sür Streich instrumente von I. Raft, kam durch die Herren Earl Bar» lebcr au» Bremen. Alfred Schumann au» Königstrin. Alsred Leipnitz au« Chemnitz und Emil Leichsenring . ns Kiinzenlbal zu reri't befriedigendem Vortrag. An dem Fusainmeusp el dürste kaum etwa» auSzusetzen sein, und be einer etwa» gle.chortigeren Tonsärbung kor vier Instrumente hätte sicher auch die Klangwirkung noch wesentlich gewonnen Dem Elreichquarlelt folgte ein GesangSquaitett für 2 Sopran- und 2 Ällsiimmen. Fr. Schubert'» 23. Psalm mit Begleitung de» P.aiiosorle, gesungen von den Dame» Fräulein Henriette Jona» au» Edinburgh (Scotland). Marga rethe Hoismann au» Leipzig, Irma Bettega au» Toigan und Emm.» Spiegelberg au« Rostock; die C'atstee- begleitung ball, F,l Melani. Ja.ob» au? Leipzig über nommen. RcinLder Inlonal'va and Präcision in Zu sammenhang. m. Lken oen Vo-traq m einem recht genuß reichen Ein» t ervorrogkndi Leistnng boten Frl. Iso bei l a non Bozi ai'Ska an» Krakau und Herr Wille m l dem Vortrag ter Po>o:a,se" sür Pianoiorte und Violoncello (Lckar) von F. E hopin. Dak c » beite Spieler, namcnt'ich in technischer Bezähm'«. bedci tende Anzcrderungrn stelle,-de Stück erfuhr eise eorreel« und krillaat« Wiedergabe durch die Genannten, dl« mit sehr aaerkennenSwerther Sicher heit und Routine den Stoff beherrschten. Mil de» drei Liedern von Güza Zichy und W Schauseil batte Frau Margarethe von Echäsfrr au» Oranienburg bei Benin einen recht guten Erfolg. Namentlich di« deiven letzten ließen gute Stimmbildung und geschmackvollen Vor trag erkennen, während vorzi-oswrise im ersten Liede sich eine Neigung zum Zubochsingen b«merkbar macht«. Die hübsche und au»g.edige Sopranstimmr wird bei weiterem gewissen haften Studium sicher aock- gewinnen. Die Begleitung der Lieder besorgte Herr Anton Foerster au» Laibach ange messen. Den Schluß de» Programme» bildete da» .Elavier- Ouartett" (Lsäur) von R. Schumann, vorgctrageu von Frau Margarethe Lintner au» Lalle a. S. und den Herren Ferdinand Schäfer au» Wiesbaden, Leipnitz und Will«. Auch diese Leistung war eine im Ganzen lobrnS- werlhr, noch technischer Seite meist sehr liejriedigrnde onb bildete einen olücklicken Abschluß de» inbaltreichrn Programm». Wie gewöhrliä. wurden sSrnmlliche Borträge durch reichen und meist wohlverdienten Bestall au»ge,richnet. G- Schlemüller. *Leipztg,22 Märr. Stedttheater. In Millöcker'« neuer Operette „Die siebe» Schwaben", die bekanntlich am Sonnabend dieser Woche im Alten Theater zvr Prerniäre kommt, sind lhälig die Damen AnbeS, Goer», Barlah und Buse, sowie die Herren M üller, Rohland und Kaiser. — Heute bleibt der Vorbereitungen zu den „Sieben Schwaben" halber da- Alte Theater geschloffen. * Leipzig, 21. März, Mit der Sole»,, dl« der e»glll<> amerikanische Lhcrverel» gellen. lm Hotel de Pruste veronftalkelc, gab der genor.nie Verein eia liättigeZ Ledeii»zeick>kr von sich: seine Leistungen aus dem Gebiete dr» EborgcsangeS sind von eeipectabler Wohlanständigkeit ond das Nksui-a» einer schönen, roch künstlerischem Ausdruck s'eeb'nden ideale» E-rexung. Mil Unrecht macht man wodl den Engländerr. den Vorwurf, -m unmusikalische» Volk »u setr»; von Vre producükeu Epoche be» >6. Iahrlnrndert» pan» aogesehen. in welcher sie einen ernstlichen Nrlaus nadmen. den Ricterläudera die Heqemoni» streitig zu machen, haben sie in der »eueren Zeit einen aoßerordevtl'cheo Torisinn entwickelt: sie sind die 8.sinder der großen viusikieste rionrwenlalen kttieS, und indem sie der Tonkunst eine emvivnglichc Ausmrr'iamkril i iwer.dlken, veriuchlen sie sich von Neuem nichi ohve Glück wieder als ft'.bsischSpftrilche Künsiler; zu ei»em Profile, zu einer charakteristischen Eigenart bat e» freilich bisher kein englischer Tomponist gebrachi, uud wäre er selbst Tocior der Musik ... aber da« englische LompvstlionSioleu» rankt sich geschmeidig um dir Bildsäulen eines Mendelssohn, eine» Schumann, und so finden wir denn ooezuasweise Ciiaie dieser deuiichea Meister in der »eueren Musik Englands. Die meisten der oest- ro zu Gelchr g'brachleu Com« posiiioue» englischer koutuusller wollen unter diesem GesichtSvuucte deirachlet sein. Der siimmui gSralle, ml« offenem Sinn sür «lang, schöaheit gearbeitete Chor Holze kitv" vva Goul. da- Ckor« liebchea „kwect «m>l loM" von Barnby, der rach Ckarak- terlstik strebende Thor „Dir Vikinger" von Eaton Faaing. tu den sich einige Waqner'jche Harnioaiea verloren baden —, eia alles Volkslied von Peoeioll, ein noch ältere» Madrigel vo» Edwards slo goin-s to wx irmeiF d-ck) an« dcm 16. Jahrhundert und ei, frisch sröhlicher „vlck vutl-l^ s«ouxlexs" voa Mucirone, diese Ehorsachr» kamen unter der Leitung des H*rru Hedletz- Ealchelt »n der odea angedcutelcn, lsbcnswrrtheu Deise zur AuS- sühruug; kehr a»t klang der Frouenchor. Li« Solisten traten aus Frl. Krüger-Belthuien und dle Herren Halstead, Lichtea- ftein und Hill. Frl. Belthusra sang eia reizende» Liedchen von Dndlm-Buck uud eine aniiqiiirte in Sexten einherstolzierende italienische Arie von Donizeiti, letzt-re mit dem stimmbegabten Barylouisien Herr» Llchleusteln. Tie Sängkriu enlm ckelt« dabei eine qriund« Stimme, die bei g-tstigre veseeloiiq der Vortrages noch größerer Wirkung fähig sein wird. Sehr Lobrukw-rihe» bot Herr Lichiensieia, dessen wohllaoleiideS. Mit einem aogriiedmen, vollen Tnndre grsäiiigleS Organ tu einem Echumann'Ichrn Griff atbmendeu Ltedr voa Halstead oll modulationSsähig sich erwieS. Der platte Poikadumor eiyer Meyer.H<-lmuadiade blieb dcm talentvollea Sänger keilich eine ungeknackir Ruß. Der Tenorist Herr Hill sang eine Ballade von V»lse in ansprechender Weile. Ja einer Noch nach- enlpstadeudeu Sarabande von Padercwsky uud dem schwierigen Impromptu voa Raff zeigte Herr Halstead, ein Schüler der diesigen ConsrivaloriumS, herrorragende Technik und geistvollen Vortrag. Alle Leistungen wurden mit lebbaitestem Veisall aus« geaommea. Dem verdienten Dirigenten, Herrn Hedley-Satchell, wurde »och der letzt» Fermate ela sehr schöner Tactstock überreicht. 8- dlvhl. X Weimar, IS. März, klm großhrr,»glichen Hoftheater ge« langte gestern zur überhaupt ersten Aufführung „Dido", Over iu st Auszügen von O. Neitzel. Tie Musik bewegt sich durchaus iu Wagner'sckico Glrisen ond »' iet mancherlei Schwierigkeiten. Die LiebcSaffaire der sagenhaiteu Gründerin voa Karthago uud de» siüchügeu Aenea» bot der Oper den Stoff. Der erste Act fiel etwa» ob, die beiden leigende» g-sielcr, brsser und halten mehr Erfolg; sie weisen mancht Schönheiten in den Partien der Dido, des Aeneek und Poliaurut ans uud besonders auch zwei reizende Lieder des „Kiiaden". Die Aufführung ging gut von Statte». Die Hauptrollen lagen ta den Händen von Frau Raumana-Gungl (Dido), Frl. Felbermonn („Knabe"). Frl. Schärnack (Elisa), der Herren Schwor» (Aenea»), Hehdrich (PaiinuraS). Wiedel» (JardaS), welch« nebst dcm anweseadea Lv:>-poaiftea mehrmals gerosen wurden. Z Die von L Rohrmann tn Krau schwitz bei MuSkan O.iL. angesertigien lhongeigra stad kürzlich Gegenstand einer pcvsika« lischea Untersuchung in der naiurwisseuschasilichen Seciioo der Schlesischen Gesellschaft für vutcriäudiiche Eullur tu Breslau ge wesen. Der Sitzung, bericht enthält darüber iolgeiide Miltheilung: „Herr vergnikister vr. KoSiua»n legte ein aus Thon gefertigte» Gkigenivsiruiiieiit au» der Fabrik von L»dw. Rohrmann In Kiauich« witz bei Moskau O/L. vor. Der Boriragende gab über die Dar» ftelluug uud Material des tonaebenvea Körper» an dieser Geige Aufschluß, welcher allein aus Thon besteht, während die übrige Nrmirung mit derjenige» der Holzqeigen üdereinsünimt. Der Grund stoff der verwendeten Rohmaterialien «st ein Braunkohleuthon, welcher mit magernden guiäveu, wie Lhomotte ond Kaolin, versetz! ist, und wird durch dieses Gemruge dem gebrannten Körper eine Structur verliehen, welche dasselbe zu Vibraüonen uud zum Au», geben kiangreicher und niodulaiionssäbiger Töne befähigt. Da» Brennen geschieht in Kapiela und ist dabei jede Spur von Sinterung oder Glaiur zu vermeiden. Diele Darlegungen wurden durch Li« musikalische Borsührung von Musikstücke» aus dem Instrument seiten» de« Vortragenden ergänzt. In der sich anschließend«n DlScuisio» wurden die Eiawürse des Herrn Privaidoceuten Or Auerbach, daß die Register aus dea verschiedeue» Sailen keine gleichmäßige loii> sarbe besäßen uud ebenso die Dertheilung der Parlialiöne von Saite zu Saite eine verschiedene sei, einmal durch Beispieles dieser Ober« töne widerlegt und gezeigt, daß dieielben genau d-esclbe Lage ssir sich und z» einander wie aui den Holzgeigen haben, dann ober be merkt. daß bekanntlich auch iür gute Hol,geigen die Niigleichmäß ge Tonbildung aus den verschiedenen Saite» die Achillesferse »hier Herstellung sei, und daß keine Holzgeigr von vornherein olle ihre Tone gleichmäßig gul und leicht ansprcchen lasse, sondern diel« Ligenschrsiea durch jadrelange» uud fleißiges Spielen erreichen müßte. — Die Versammlung ftimmke darin überein, daß der Leistung dc» Herrn Rohrmonn w.ewohl aus den iirsere» Saiten der Geige die Täue einen etwas nasalen Klang besitzen, dennoch wegen de« aaSgi.bigea und wohllautenden Klanges alle Anerkennung zu zolle» lei, indem i, den höheren Tonlagen der Klang von einer Holzgeige kaum zu uutcrscheidea sei." , Literatur. —l. D-e un» uen vorliegenden H< :e de? nu v » a.i von H Licht in Leipzig erscheinende» ..Edorgeiange»' r-lr. 8—12) Holle», wa« di» früheren veriprocheo haben: ein reiche« Maieriol, üdersiitillicd and aui »tagetheill. srsiell da- Intereffe de» Lesers und lentt die Ausmerksamteit ernsten mustkclischrn Frage« za. Aus dem »ielieitigen Indaltr der gediegenen, von D Goitlchalg trefflich redigirten Zeniwrtst »eben n»e hervor dt» kuap» »nd charnklerswais peschr ebenen LedeaSikizzen öder Gustav Rebling» Wildelm Heller, Heinrich Sattler. Franz Mo»r, Adhandlungen über das Boik-Iied alle, Cullurvölker vo» H. g Vincent «ab über dir Schriften Guido'« voa Airzzo von L Ro>b, »tr-n AuSzng a»S dem Singen und Sprechen" beiitellr» Bache de» >» der letzte, Zeit mit >o vtischi.den- arngev Empfiadnaaea deliochtete» englischen Arzte» Mackenzie, einen Asiat: »der te» sentimentalen Walzer von O Schmid. Recht tesenSwerih für Dilettanten ist auch der Artik.l über ..Die Ursachen de- zu Hoch- und za Lieiüag-'ii» und d e Mittel zur Beseitigung dieser Mängel' voa Henßge in Lriaimitichau; tkiseloo sind bi« vetrachtuagr», welche tz Re m,,» »der .Musik «,d Musiker >» «'mens«" aostelt. uud de« Letpiiqre k»u» ein Räckdlick »us dt» Wioiersaisou de» Stadttheuter« au» d« kundige» Feder v. Vogel'» mit bohre Genugthunag über die küuftlerische Lcistung»fSHIgk-st senre» Operutheater« ermlleu Ueber deu Vater der Liedertafel, über de» alte» Karl Friedrich Zelter, weiß R Muffel angenehm zu plaudern. Dir ai-ßerordeutlich reichhaltige» Rubriken - ..Persoualieo", d>» kritisch» „Buch- uud Kuuftmoppe", ..Humoristische« " uud „Vermiicht-S" ver- vollftäudtgea deu Iutzolt dreier getichrist» dle oamruilich alleo Sesongvereiaeo beste,- empfohlen rvcrdoi ton», da die werihoolleu Mnsikbeilogeu deu Dirigenico belond-r- kleluerer Vere-re dir Gllegenhelt zu wo-cher Repertolredercick>-ruag geben. W>- er- wähueu u. A. dev für NLnarrchor eomnontrte» 106. Psalm von Rebling, R. Müller'- gemlschrea Chor „Die Ziihce lockt, die Geige klingt", Drrsler'» preiSgekrSnlea Mäanerchor .Ln die Höh", Brambach'» „Osteemoraen , da» geistlich« Lied „O Lamm EoneS" voa L. Braun uud Lschirch'» große Männerchorcomposiliov „Die Kaiserglocke". ' Verein sür Voikswohl. * Leipzig, 1v. Mär». Der gestripe gesellige Abend, mit dem da» Winterhalbjahr seiue» Abschluß saud, war dem Anbeute» unsere» verstorbene» Kaiser» gewidmet aud gestaltete sich in seinem erste» Theile zu einer ernsten und würdigen Trauerftierlich- keit, aus welche die Erschienenen schon durch die Ausschmückung de» Saale» vorbereitet wurde». Die Seite des Saale», au der da» Rednerpult sich befind«, mar mil prächiigea Lorbeer- und Orangen bäumen geschmückr, an» bereu Grün sich aus schwarz drcorirtem Hintergründe die Büste Kaiser Wilhelm'« abhob. Zur Eröffnung der Feier lang eine Anzahl „junger Freunde" Irr Motette „Wir groß dein Leid auch sei" von Richter. Durch die vocn-fflichen Stimmmittel »ad dle vorzügliche Schulung, welche bei dic,er.- Gesänge zu Tage troren, wnrte derselbe eiu Nes wirkungs voller. Herr 0r. Br er hielt hieraus Ne Gcdächlnißrede dem An denken unsere» verstorbenen Kaiser«. In warm empsundeuen uud zu Herzen gebeudkv Worten wurde den Zuhörer» eia Lebensbild de» großen Manne- vorgesührt und dle Piriönlichkeil desselben, wie seine Tagende» geschildert. Besonder» eingehend behandelte Herr l-r. Beer wr drei Eig-nichaften de- ka.IerZ W'lbelm, die vor Tllem sein echt deutsche- Wef-n oucmachen. die Tapferkeit, die Pilicht- tr en e ond dieFröminigkeil drff.lben, hieran den Wunich tnupfend, daß diese drei Tugenden da- unzersiördc.« Erbiheil unserer N.iiiou sein und blriben mögeo. Er schieß Icine Rede mit dea ergreifenden Worten: ,La. das geloben wir dem tobte» Kaiser: unser Arm soll bereit sein in der Stunde der G.'lahr, wei" rS gilt. DoS zu ve-thcidigen, waS wir Drinem tapferen Schwerte danken. Unser Herz fall gcueu sein olle Zeit in Kri g und Frieden, zu Land and zu Wasser. Aber unter beste« Tdeil soll teiu das gläubige Vertrauen, mit dem wir ausblickro «u Gott.» Thron ond beten: Herr, schirme und schlitze unser deutsche« Vaterland, gieße Deine unerschüpslich« Gnade au- über unirren kraukeu Kaiser Friedrich, segne unseren König und sein Hau«! Herr, Du bist uulere Zuversicht und unsere Burg, Tu bist der Gott, aus den wir hoffen. Amen." Der Ansprache schlossen sich noch mehrere dem Inhalt derselben angepaßte ernste Gesäuge an. Herr Braune sang das L ed sür Tenor: „Set still" von Raff, während die Eingangs genar.uieu „jungen Freunde" aus dem Traoerchrral: „O Haupt voll Blut und Wunden" den VerS: „Wenn ich einmal soll scheiden", dessen Inhalt den Kaiser in seiner lctzicu Siunde getröstet Hai, in cigrcisender Weise vorn »gen. Auch die dcclamaiorische Abihcilung trug ihre, Tdeil zur Hebung der ernsten Fci.r dadurch bei. daß ein Mitglied derselben daS Mcvichi voa H nunnii Pilz: „Der H,ldeu Gibct" und ei» zi-ciieS Milglied da- Gedicht: „Auf Kaiser Wilhelm's Tod" Vorträgen. Hiermit fand die vedächlnißseire lhreu Abschluß. Ter zweite Tbeil der Abend» war der Erinnerung au deu tOOjährigeu GeburiStag Joseph v. Eichendoisi'S gewidmet. Zunächst trugen ach! Mitglieder de» Ouartetwerein» da- voa MeirdelSlohu componirle E cheiidoiff'sck;e Lied: „Den, Gott will rechte Gunst er weisen" vor, worauf die Sopruvistia Frl. Voigt daS Lied: „Ver gangen ist der l-chte Tag '.romvonirt vou Mendelssohn, sang. Nach dieser Einleitung gab Herr vr. Lange in ausführlicher Weise rin Lebensbild des Dichter-, in welchem die Iugendjahre. der EuiwickelungSgaiig, die Thätigkeit, sowie die Cigeuart Eicheiidolft'S, die »du a!» daS LiiS einer echten treulichen Manne« erscheine» läßt, dea Zuhörern m aa- rrgeader «ud fesselnder Weise geschildert worden. Einige Eichen- dvrff'sche Lieder und zwar „Dcr hat dich du schöner Wald", com- pontrt von Mendelssohn, vorgetragrn von dem Toppelgnartett, und „lleberm Garte» durch die Lü'te", eomvci'.trt reu Schomauu, ge- suagei. von Fräuleti» Äaigt. sowie der Tsvpelqilartrttgesang: „In einem küdlea Grande", Bolkr-weise von Glück, schlossen sich dem Vortrage an. Herr Or. Beer nahm Gesegenbeit, sämritlichka Mitvirkeudcn sür ihre vorzüglich aaSgesührteu Bemäge in ücrzlichen Worten zu danken, und erklärte sodann da? Winterhalbjahr für geschlossen. . . Nachtrag. * Leivrig. 21. Mär;. Au» dem KnzesgettHeil der heutigen Nummer werden die geehrten Leser unsere? vlatte» rrsrhcn haben, daß dem hiesigcn Verein für Ferien kolonien eine ebenso bedeutende wie hochherzige Unter stützung zu Tbeil geworden ist. Der vor Kurzem verstorbene .Herr Geh. Mcblcinalrath Pros. I)r. Wagner hat dem Vereine die Summe von 30000 mit der Bestimmung hinterlaften. diei lbr zur Gründung eine- Heim» für arme, kränkliche Schulkinder unserer Clabl zu verwenden. Der entschlafene Mitbürger unserer Stadt hat sich damit für alle Zellen in den Kreisen der hirsigen Bewohnerschaft ein Denk- mal dankbarer Erinnerung ausger.chlet und die Sache der Ferienkolonien Hut dadurch, daß ein so hervorragender ver» lreler der ärztlichen W ftcnschast und der öffentlichen Gesund» Heil-Pflege sür sie in so dcdeulsamer Weise «ragetrcten ist, eine nachhaltige Förderung erfahren. * Leipzig, 2l. März. Diejenigen, welche angenommen haben, daß von Seilen de» sächsischen Staate» bei dem ge waltigen ElnvcrleibungSproceß, dessen sich die Stadt Leipzig unterziehen soll, in irgend einer Weise die großen Lasten, welche unsere Stadtgcmeinde damit zu übernehmen genvtbigt ist, erleichtert werben würden, eine Annahme, die vielleicht dadurch ihre Erklärung findet, daß noch niemal» eine einzelne Gemeinde vor «ine solche schwierige Ausgabe ge stellt gewesen ist. werden in ihrem Glauben durch eine Aeußerung der RccbenschastSkeputalion ter Ersten Kammer stark ent täuscht sein. In veni Bericht dieser Deputation über den NechenschaslSbericht aus die Jahre l884—l88b findet sich bei dem Capital 54. die Polizeidircclion in Dre-den betreffend, Die Anschauung znin Ausdruck gebracht, daß io Brzuz auf die Zuschüsie, welche die SlaatLcasse sür die gedachte Behörde und da» Leipziger Polizeiamt leiste, Uebcreinstimmung in der Deputation geherrscht habe, daß. wie allenthalben, auch hier vertragsmäßige Verbiuvlichkeile» durchaus zu respectirea seien, ebenso einig sei aber auch Li« Deputation in der Auf fassung gewesen, daß „sich diese Verbindlichkeiten nur aus den ursprünglichen städtischen Gemeiudebczirk von Dre-den bez. Leipzig bezöge», aber durchaus nicht aus den Fall au-zudehnen seien, wenn der räumliche Umfang de» Stadl- weichbildc» jener Städte durch EliiLerlcibung der Gemeinde- bezirke umliegender Ortschaften vergrößert werden sollte." Die Deputation, so sagt sie in ihrem Bericht, erachtete e» für ihre Psticht, dieser Auftastung in, Bericht besonders Ausdruck zu ver leihen, wenn schon dieselbe überzengt sci, daß „sowohl die königl. Staalsregieiung alS die Coiiimunalverwaltungen beider ge dachter Städte die Richtigkeit zener Anschauungen anerkennen, die königl. SlaatSregierung daher auch von selbst ihr Augenmerk aus Wahrung der staaiSsircalischen Interessen richten werde." Wir haben e» selbstverständlich dem Ralhe und den Stadt verordneten unserer Stadt zu überlaste», wie sie über diese Frage denken und beschließen, bez. ob sie die Austastung der Rechcnschasl-depnlation der Ersten Kammer aus Grund de» Wortlautes de» allerböchsien Rcscriplc» vo», 26. Juni >824, wodurch der Staat sür alle Zeiten die Verpflichtung über nommen bat, zu den »kosten des Leipziger Polizeiamte« >/„ beizutragen, al» richtig aneikennen wollen, wir möchten aber dagegen un» erklären, daß Lripr'g in Parallele mit Dre»deu gezogen wird. In Bezug aus DreSte» liegt die Sach« be kanntlich so, daß dir Kosten dec derligcn Sicherheit-polizei saü au»schließlich vom Staat getragen werten und die Stadt OrrSden n»r «inen verbältnißmahig kleinen Beitrag leistet. Wie bedeutead diese aus der Slaal-easte ruhende Last ist, das drweist dir Zusammenstellung der R chenschaslSdevntalion nach welcher sür dir Periode 1888—l880 sur die Polizei» direction i,Dresdell ein jährliche» AuSgabepvstolat vp« 804 549 i« da» Budget ausgenommen ist, und vom Staate für dle SicherheiIGPoNzeiverwaltmig in Dre-deu wäh. rrnd der Iah« 1852—1885 im Tanze» d,e Summe von 4 15t 559 ausgrwend-t worden «st. In B-zug auf die Stadt Leipzig liegt dir Sache so. daß iu da« 1888—l88Se. Budget ein Staat-beitrag van jährlich 45000 ^» einge stellt ist und daß in dem oben genannten Zeitraum der Slaa! zu den Kosten de» Leipziger Polizeiamte» im Ganzen die Summe von S004l3 beigetrage« hat. Wir füge: diesen Zahlen, die sür sich selbst reden, nur noch die Bc merkung hin«», daß gegenwärtig die Stadt Leipzig sür >br- Sicherheit»-Polizeiverwalt-ng jährlich die Summe von 523 802 au« ihren eigenen Mitteln bestreitet, während die Stadt Dre«den unsere» Wissen» nur di« Summ« von 90 000 dafür ausznwenden hat. * Leipzig, 2l. März. Die «. Claffe der tl3. königl säebs. LaodeSlotterie wird am 3. und 4. April diesei Jahre» gezogen. Die Erneuerung der Loose ist nach tz 5 der dem Plane zu diese, Lotterie angrsügten allgemeine» Be stimmungen vor Ablauf de» 25. März 1838 bei dem Eollecteur, dessen Name und Wohnort aus dem Loose aus. gedruckt und aufgestempelt ist. zu bewirken. Eiu Interessent, welcher diese Erneuerung versäumt oder sriu Loo« voa dem nurgedachten Eollecteur vor Ablauf de» 25. März nicht erhalten kann, hat sich uach Maßgabe be» angezogeueu tz. 5 bei Verlust aller Ansprüche an da» gespielte Loo« an dir önigl. Lotterie-Directioa noch vor Ablaut de» Sv. März 1888 zu wenden. * Leipzig, 2t. März. Zu de» im Februar und März diese- Jahre» abgehallenen theologischen Caadidalen- -rüfungrn hatten sich 46 Candidaten anaemeldet. Von denselben traten 2 wieder zurück; von den übrigen erhielten t die erste Censur .vorzüglich", « die zweite Censur „sehr wohl mit Auszeichnung". 5 die zweite Censur „sehr wohl". 2l di« dritte Censur „wohl mit AuSzrichnurig", tl di« dritte Zensur „wohl" und 2 die vierte Censur „genügend". * Leipzig, 2l. März. Mit dem Herannahen de» Huartalwechsel» hört man vielfach die Ansicht au». precbe», daß in Bezug aus da» Räumen der Mi eih. Wohnungen nach Ablauf de» Quartal» noch eine sogen Zteh- oder RäumungSzeit von drei Tagen Geltung habe. Diese Meinung ist einfach irrig; denn nach re» gesetzlichen Bestimmungen hat der Miethcr die gekündigte Wohnung am ersten Tage de» neuen Quartal» in geräumtem Zustande zu übergeben, dafern eicht, wa» kaum anzuaedmen, besondere Bestimmungen über diesen Punct im Conlracte vereinbart worden sind. Au diesen gesetzlichen Bestimmungen wird dadurch uichl» geändert, daß, wa» allerdings häufig rer Fall sein mag. bei beirerseikigem humane» Entgegenkommen die Dinge nicht aus die Spitze getrieben Werren, sonderu, wenn irgend möglich, den obwaltenreu Umständen Rechnung getragen wird. * Leipzig. 2t. März. Die an» mitgetheilt wird, sind nsolgr der ungünstigen Witterung aas dem IohanniSsnedhose bereu» sechs Lerchen tobt nusgesunren worden und wie an diesem Orte, so mag gewiß allerrrärt» der große Schneefall verheerend aus dir ähnlichen Dogelarten einwirken. Wohl wird an jener Ställe der Ruhe in besonder» wertem Um- ange Futter sür die Vögel auSgestreut. aber andere, zum Theil größere und frechere vogelgatturigeu scheuchen die schüch ternen lieblichen Sänger hinweg von den Futtrrplätzen. ES ist zwar Sorge getragen, daß den genannten zarten Vögeln besonder» greignele» Futter an getrennten Stellen geboten wird, gteichwobl möchten wir noch besonder» ans ein „Ein gesandt" iu dieser Nummer Hinweisen, welche» den gleichen Gegenstand betrifft und dessen freundliche Berücksichtigung nicht warm genug empfohlen werden kann. —» Im Verlage von F. C- W. Vogel hier erschien so eben: Predigt Nach dem Ableben Kaiser Wilhelm'» gehalten in der evangelisch »resormirteu Kirche /» Leipzig am ll. März 1888 von We. E Simon», Pastor. Vk. Im Schauschrank der Hofkunsthandluag von Pietro del Vecchio, welcher sich im Steckner-DurL« gange befindet, bemerkt man scit einigen Tagen rin lebens große» Kmrstückbildmß unseres Reichskanzler«, de» Fürstesn BlSmarck, von Herrn Richard Konkbly uach einer photographischen Ausnahme vergrößert und iu Pastell bunt auSgesührt. Die photographische Treue der Aus nahme hat durch diese Vergrößerung augenscheinlich nicht die mindeste Beeinträchtigung erlitten, und e» ist durch die farbige Pastell-AuSführung eine in der Thal schöne dekorative Wirkung erzielt, welche da» längst bewährte große Geschick de» Herrn Richard KonkLly aus diesem Gebiete aus? Neue bekundet. Der Besitzer dcS treffliche» Reichskanzler-Bilde» ist der Herr „Hostraijteur" Wilhelm Hupka «rn Hotel „zur Sladt Dre-den". Derselbe wird r» in einem neuen „stylvoll" eingerichteten Trinkzimmer in geeigneter Wcise zur Ausstellung bringen, und man kann wohl Voraussagen, daß da» Konköly'sche Bi»marck-Bild aus dcm „stimmungsvollen" Hintergründe de» schönen neuen Zimmer» zu vvllverdienler Geltung kommen wird. * Leipzig. 2l. März. Die am vcrflofsenrn Sonnabend in dea Partcrreräumrn der allen TbomaSschule vom hiesigen Frauen-HilsS-Derein eröffnetc Ausstellung zum Besten seiner SuppenvertheilungS-Anstalt läßt m Bezug aus Reichhaltigkeit und Gediegenheit der ein- gesanbleu Eogcnstände alle früheren AnSsicllmigen zurück- treten. E» ist hochersreulich. daß daS Unlernehmrn eine solche Beachtung und Unterstützung gesunden hat und wir können Jedermann den Besuch der Ausstellung, welche bereit- nächsten Sonnabend geschloffen wird, empfehlen. Außer großen nnv schönen Teppichen und Decken sind diesmal sogar Möbelgarnituren und einzelne Möbel, Sessel, reizende werb liche Handarbeiten, zumeist nützliche Gegenstände. Wäsche, Lux»»fachcn, Porzellan-Service. Galaiiteriewaaren. Uhren:c. gespendet worden. Ferner lenken die allgemeine Aufmerksam keit der Besucher die prächtigen Kinderspielsachen, vor Allem die große Puppcn-Badeeinrichlung. eine große Festung :e. aus sich. Die Zahl der Gegenstände übcrtrifft diejenige de» Vorjahre» nm beinahe hundert Nummern, so daß an die 400 Gegen stände zur Verwesung gelangen werde». E» empsichll sich daher angesichts der schönen Gewinne der Ankauf von Loosen, welche außer de» im Anzeiaeitthell« dieses Blatte- bercitc wiederholt genannten BerkausSsiellen auch iiu BuSstellllligr- locale selbst zu haben sind. Möchte der Umsatz der Loos« im Intereffe de» Humanitären Zwecke», der mit der ganze» Ver anstaltung verfolgt wird, zu einen, reckt flotten sich gestalten. Die Lotterie selbst wird unmittelbar nach Schluß der Aus stellung gezogen. — Im Verein sür naturgemäße GesundheitS- pstege findet heute Abend, wie au» dem Anzeigenthril er sichtlich. ein Bortrag statt. — Am 20. d. M. feierte der Instrumentenmacher Heu Adolf Mä dicke das Jubiläum seiner süiisundzwanzlgjährigcn ununterbrochenen Thätigkeit iu der königlich sächsischen Hos- Pianosortcsabrik von Julius Feurick. Der schon am vor mittag stattaesundenen feierlichen Beglückwünschung und Be- scheiikurig de» Jubilar» durch die Herren Cdes» der Firma wie durch die College» folgte am Abend rin vom Jubilar veranstaltete» fröhliche- Beisammensein deS gesommleu Ge schäft-Personal- im Saale de. Europäischen Börseuhalle, zu dem auch die Herren Iuliu» Feurich und Hermann Feurick, sowie di« Angehörige» der Meisten erschienen waren. Die vortreffliche» Borträge de» Doppelquarlett» „Echo", Vorträge aus der Schlag» und Streickzither and die den herzlichen Worten de» Herrn Fenrich senior au den Jubilar und au da» gesamwlr Perloaal der Firma zahlreich folgenden Toaste trugen in rercknu Maße dazu bei, tue freudige Stimmung der Anwesenden zu erhöhen. E» gab dieser Abend wiederum Zcugniß von dem guten Einvernehmen, welche» in der Frurich'scheir Fabrik zwischen Arbeitgeber uud Arbeitnehmer besteht. — Der Jubilar Herr Adolf Mädicke erfreut sich i» einem Alter von 63 Jahren »och einer ganz besonderen
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