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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-26
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1888
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Erste Beilage M Lcipstger Tageblatt und Anzeiger. .1? 8K. Montag den 26. März 1888. 82. Jahrgang. Schulprogramme. » Leipzig, >4. März. Der un- vorliegende Ja.re-berichr der fttdtljche» Realschale bringt ln seinem ersten Theile ela« Ad. haadluag de« OberledrerS Richard Krapmaan; „Die obere, insbesondere die sächsische Elb: und ihre Schifffahrt." Der Versasser sagl in der Einleitung seiner Abhandlung, welche nicht nar jür den Geographen von großem Interesse, sondern auch für Jeden, welcher den Hauplstrom oaiere« engeren Vaterlandes kennt, höchst anziehend und lehrreich ist, daß er nur den Oberlauf de« Flusse« z, behandeln vorhabe und daß es seine Ausgabe sei 1) diesen The>l nur a>« Fluß »u betrachten, 2) diejenige Tätigkeit von Seiten de« Mensch,'» zu schildern, welch« idn in erhöht m Mage zum Schifffahrtswege gestaltet »nd 3) aas die innerhalb dieser Strecke betriebene Schisl- fahrt einzagehen. Der »rsteTbeil der Abhandlung, dte Oberelbe al« Fk nß.giebt an« Ausschluß über dieAbgrcnzung. über Stromgebiet, Lnnvickelana und Lanl.üder Gciäll.Slromgefchioindigkeil.Wassermenge »nd schließlich über die Tiefe und Breite der Oberelbe. Dre einzelnen Abschnitte sind de- Genaueren au-geiührt und mit ein gehende, statistische» Angaben versehen. Der zweite Tdeil, welcher dir Stromcorrection der Elbe behandelt, beschäftigt sich in seinem ersten Abschnitte mit den Hindernissen, welche di« Natur der Lldschisisahrt in den Weg gelegt, hat und mit den Verfügungen, dir zur Hebung derselben von den Userstaaiea getroffen worden sind, in seinem zweiten Abschnitte mit der Torrertion der sächsischen Elbe und in seinem dritten mit der böhmischen Strecke. Dieser letzte Abschnitt des zweiten Theile« bietet besonder« einige Angaben über der. geplanten und bereits genehniiqleii Donau-Elbcanal und über de» 1868 dem Verkehr übergebenen Grüdel-Elsierwerdaer Canal. Der dritte Tdeil der Abhandlung, welcher die Schis ssabrt aus der Oberelbr umfaßt, gewährt uns Einblick in die Schifffahrt-- abgade» aas der Elbe (besonders der oberen), ferner in die Schiff fahrt der Oberelb«, in die Verhältnisse der Schiffer und zuni Schluff i» die kchisfs°Krt«gesetze. Besonders eingehend behandelt und reich an interessanten statistischen Angaben ist der zweite Abschnitt diese« T keile«. Die Schulnachrichten, welch« vom Direktor der Schule. Herrn Bros. Or. Pfalz, zusommengestelll sind, bringen zunächst einige Angaben au« dem alten Schuljahre, ouS denen wir die Feier von Kaiser- Geburtstag am 22. März, in welcher Herr Oberlehrer Richler über „die Sehnsucht de« druischen Volker noch Wieverausrichtung de- Kalfrrkhrone« und deren Erfüllung" sprach, sowie dea Beiucki der Squle durch Se. Excellenz trn Herrn L»ltu-m>»>ster Nr. v. Gerber am 30. März hrrvorbeden wollen. Bei b,n dierauj folgenden Au» gaben über da« neue Schuljahr ist in erster Linie der Erweilcrunqen gedacht, welche dle Schule durch die große Anzahl der Neuausge- noininene» erfuhr. Diele Vergrößerung deS Schüierbestandc- Halle natürlich auch eine Erweiterung oeS Lehrerkollegiums zur Folge. Sodann glebt der verichierstatter Mittheilunqen über ftatlgehadie und kurz bevorstehende Veränderungen im Lehrerkollegium, sowie über die schmerzlichen verloste, mit welchen die Schule betroffen wurde. Der SeburtStag Sr. Majestät de« König- Albert wurde am W. April durch eine» Schulart»« gefeiert; Herr Oberlehrer V»» Brause hielt die Festrede, in welcher rr das Thema: „Worin besteht das wahre Glück?" behandelte. Chorgesänge und Deklamationen erhShiea den Reiz der Feier. Eine besondere Ehre wurde dem Direktor der Anstalt am Vorabende deS Geburtstage» Er. Majestät zu Tdeil. an welchem lhm von Herrn Oberoitrgrr- Meister l)r. Georgi im Aufträge deS König« daS Ritterkreuz de« AlbrechlSorden» 1. Claffc überreicht wurde. Am 1. Mai stierte der Direktor da« Jubiläum seiner 25 jährigen Ledrerthätigkeit in Leipzig, be> welcher Gelegenheit er Beweise Haber und naher Tveilnahme empstng. Der Sedantag wurde in herkömmlicher Weise durch einen Schulart»« gesetert, an welchem Herr Oberlehrer vr Voigt über die Entwickelung deS deut'chen Heerwesens sprach Cdorgriönge «nd Deklamationen trugen auch k er zur Weibe des Festes bei. Ä» dies« Schulnachrichten schließt sich der Bericht über den «tipendieosondS der Realschule, Angaben über die Nealschnlcomniission und das Collegium, welche- au- 38 Lehrkräfte«, besteht. Es folgt der Lehrbericht, der Bericht über die Sammlungen, über die emgesübrtcn Bücher, über den Eiaffenbestand »nd da« Schülerverzeichniff. Die Ordnung der iffenllichcn Prüsnagen bildet den Schluß de- Programms, letzen de« Staate« nnterwerse Ich mich In allen Stücken. Auch ihr seid Ort«», Staat«- und Reichsangedörtg» und werdet bald der Rechte theildaslig werden, Zahlt dann aber nicht btos eure Al>» laben, sondern wirkt pflichlqetreu süc das Wohl de« Ltaaie« »nd der Gemeinde. Doch aus der Erde allein sucht nicht das Eure! Des Menschen Seele gleicht dem Massir. Vom Himmel koiiiiui es. zum Himniel ftriat eS. Haltet eure «eele rein, baß sie deremst eingehe zum seligen Friedeil Lebt tvobll Hieraus »vurden verichiedeue Schüler voegtiusen und belobigt, dte sowohl im Betragen als auch im Fleiß und in den Fonschritten die I erhalten batten. Der Schüler Schneider ans Llaffe 1 sprach tiefgefühlten Dank gegen den He>ru Direktor und die Herren Lehrer aus und zwar in so innigen und zu Herzen gehenden Worten, daß sich in manchem Auge der Ab- get enden Thränen zeigten. Mögen die Abgegangemn die Anregungen, welche ihnen die Schule gegeben, im Leben nie au» den Augen per» liereu und aus de« ihrem Geiste und Herzen etagepstanzien Grunde Weiler bauen I Dem Jahresberichte der volk-schoke »» Reudnitz Oberen Dhetle«, welche unter Leitung des Herrn Dirrctor l)r. Heller ftebt, entnehmen wir nachstehende Mitiheilunge». Aus dem alten Schuljahre ist der Bericht über die Feier deS 90. Geburtstages Sr. Maiestät de- Kaiser- Wilbelm nachzuiragen, welche durch Chor gelänge sowie Deklamationen festlich begangen wurde. Die Festrede hielt H-rr Lehrer Börner l.; er sprach über: „Die Königin Luise von Preußen und ihre Einwirkung aus daS W-rden und Wollen unsere- HcldenkaiserS". Wie der Geburtstag Sr. Majestät de« König- Albert, so wurde auch der Sedanlag in würdiger pairioiischer Weise gefeiert. An dem letzteren Festtage hielt Herr l)r. Knappe die Festrede, t» welcher er noch einem kurzen Hinweis aus die Be deutung de« Sedantage« für das deutsche Volk sich de« Längeren über Wesen und Werth wahrer Freuudichast verbreitete. Die Feier erhielt durch zahlreiche Ehorgesänge und Teclamalionen noch eine besondere Weide. AuS dea weiteren Schulnachricbicn theile» wir noch die Ehristbescheeruag für arme, würdige Schulkinder. welche am 23. December statisand, sowie die wiederholten Besuche der Skbule seitens de- Herrn Sckmlraih l)r. Kühn mit. Der zweite Theil deS IahreSbencbteS giebt Nachrichten über die Schuljugend. Boa den 1833 Schulkindern besuchen 62l, also »nqesähr 35 Pros dte gehobene mittlere Volksschule, unter tbuen besi id u sich 25 Kinder a«S benachbarten Orten: 15 aus Anger-Crottendorf, b an- Thon- drrg, 4 aus Stötteritz, 1 o«S Neustadt. Mil Ostern 1888 scheinen alle weientlichea Veränderungen in der Organisation de« Reudnitzer Volk-schulwesen« ihren Abschluß gesunden zu haben: der Ort ist durch die Ehauffecstraße in zwei ganz selbstständige Schlllbez'rke gelheilt. Die Schule oberen Theile« ist von nun an nicht nur in der »weiten, sondern auch in der ersten Abtheilung achtclassig. Der Gesundheitszustand der Schuljugend, tdeilweile bc dingt durch die außerordentlich gesunde, sonnige Lage des Schul gedäude«. war ein höchst günstiger. Der Tod forderte nur vier Opfer (gegen 7 im vortgea Jahre', 0.2 Procent der Schülrrzadl L>« besondere« Verdienst »m die Körperpflege der Schulkinder er warb sich I. G. Glitzner tu Neujchöiicseld durch ein Geschenk von 37ö Schwimmbasfiabillet«. Der dritte Theil berichtet über da« Lehrerkollegium, welche« für das vcrfl.ssene Jahr durch neun Kräfte verstärk» wurde und jetzt außer dem Direktor 30 Llassen lehrer, 3 Fachlehrer und 3 Lehrerinnen sür weibliche Handarbeiten zählt, während Vir Schule bei ihrer Gründung ,m Jabec 18^5 nur 17 Lehrkräfte aufwies. Daraus erklärt sich, daß viele jüngere Lehrer thätig sind; nur 26*t, Peoeent haben das 30. Lebensjahr überschritte«. Die Zahl der Lehrmittel und die Schulbiblioihek sind nicht nur durch Ankauf, sondern auch durch recht werihvolle Ge schenke reichlich vermehrt worden. De» Schluß deS Jahresberichte« bildet eine Einladung zu den Osterprüf,ingen und einige Be merkungen über dte Forlb ldunqllchule, welche 114 Schüler zählt nah deren 8'/,ftündiger Uulerricht Sonntag« von ll—'/.3 Uhr stattfindet. Entlassungsfeier in -er II. städtischen Fortbildungsschule. Nt Leipzig, 25. März. In dem seterlichrn Actus der Entlassung hatten sich di« Lehrer und Schüler so wie Freunde der II. Fort btldungSschulc im Saale der 5 Bürgerschule versa,»me t. Da- Gesangbuchlied 522 leitete dir Feier eia. woraus Herr Dirrctor l>r, Stört die Eiitlasjungsred« hieit, ans welcher wir die folgende Skizze berausbeben. AbschiedSworte, so begann der geehrte Redner, präg sich un« tief ln« G.dächtniß ein and äußern segra-reickien Einfluß, besonder«, wenn e« Worte eine« heißgeliebten Verstorbenen sind Ich lege euch Keule drei Gelübde »nserS hoch!el,gen Kaiier- vor, die rr bei seiner Lonfirmalion abgelegt bat: l) Ich will dem Glauben der Christen, zu dem ich mich besannt habe, immer getrru bleiben »üb mein Herz immer mehr sür ibn erwärmen. Habt ihr alle die schönen Lieder, Sprüche re. der SGule behalten? Betet ihr noch" Gebt ihr zum Haule und Tische de« Herrn? Alle- wankt, wo der Glaube sedlt. Möchtet ihr immer Mit dem tb'iiern Kaiser spreche können: Ich stehe noch aus dem Grunde de» G auben«, nichts kann mich davon abdrinqen; 2s Ich w ll unermüdlich an meiner G illes und HerzenSdrtdnng weiter arbeite». Laßt auch ihr eure Bildung nicht abgeschlossen sein, strebt weiter I Beredrlt aber auch euer Herzk Kommt den Eltern und Anqeti-riaen mit Liede und Freund- lichkeit rntqegeni Verbannt olle« Unlautere! Vollbringt eure Arb' nicht blo« ans Geheiß, foudera au« Berus-sreuV« und Neigung l >«tn« Kräfte gehöre« der Welt und dem valerlaude. Den G« Sachsen. * Leipzig, 2L. März. Dom Wasserstand unserer ilußnieveruugen ist zu melken, daß deren- im Lause der verflossenen Nacht ein Wachsldum sämmtiicher Wasser zu bemerken gewesen ist. Bi« gestern Halle der während der Nächte eingetrelene Frost ein Eleigen der Wässer verhindert; allein von gestern zu deute ist die Kälte anSgedtieben und unaufhörlich stießt den Flüssen unserer Niederungen Wasser in reichlichen Mengen zu. Außer den Heiligen Miese» ist jetzt auch die NalhSwiese zwischen der Plagiv>tzer Straße und ker Lüideiiaurr Chaussee theiliveise unter Wasser. Da« E>«, welche« noch gestern die unter Wasser gesetzte» Flächen de. deckle, ist im völligen Berschwinvrn begriffe». Der Lrutzscher Weg ist edeiisall« wieder zum Theil üb rschwemmt. Einen guten Ueberblick gewinnt man über die Hvchstulhverbtitluisse, wenn man von der unweit deS Hochstnthwebr- gelegenen heiligen Brücke (Moschclesstraße) deu Weg nach der Linbe,lauer Ehaussee geht. W,e in der Elster unk Pleiße, so ist auch das Master in der Parlbe nicht unrrhcblich gestiegen. Für deute Sonntag wurde ein schnelle« Zunchi»ca der Wasser erwartet. — Wir machen hier besonder« aus die heutige Anzeige der königl. Generalvireclion der sächsischen Slaalsdahnen. bclr. Arbeilerdesvrderung zwischen Gaschwitz und Leipzig, aufmerksam. — Da« Rieseogebirge ist'«, wa« diese Doch- im Kaiser-Panorama (Gnuimaische Straße 24) zur Dar» 'tellung gelangt. Die massigen Formen diese« Gebirge« treten dem Beschauer der Bilder im Kaiser-Panorama in großer Deutlichkeit und Schönheit zu Tage, so daß man glaubt, tie Wirklichkeit vor sich zu haben. Wer also von de» Berge», aus denen, der Sage nach, der Geist NübezablS haust, aus bequeme Weise Keniitniß nehmen will, kein kann der Besuch der tn Reke stehenden Schauansialt nur empsohlrn werten. I Leipzig, 25. März. Gestern Abend sind drei Irerkenve Sleinmetzgebilfen polizeilich ans dem Nasch- maikl zur Hast gebracht worden, w-ll sic ankere aus eine,» Werkplaye vier arbeitende College» ,u rohester Weise in ul t,rt und beschimpft, auch mit Gewalllhali,keilen be droht hatten, dasern sie nicht die Arbeit niekerlegen würden DaS ungehörige Treiben der seiernven Gehilfen scheint also ein ganz andere» als da» gehoffte Resultat berbeizusübren. — In einem Grundstück der Marschneistraße geriet», g>ster» Abend in der schien Stunde die mit Hobelspäiicn ausgiftilsle Holzverschalung der Treppe im Erdgeschoß aus noch »n- ermillelle Weise in Brand. Die Feuerwehr war zur Stelle, kam aber nicht in Thäligkeit, ka e« inzwischen den HauS- bewolmern gelungen war, den Brand wieder zu löschen. — Ein vom Amtsgericht Jessen wegen Unterschlagung steckbrief lich verjclglcr Schlossergeselle von hier wurde gestern Nachmittag polizeilich hier ausgegrifsen und in Hast ge nommen. — In der Person eine« Drecbsiergesellcn aus Nokewisch, welcher hier in Arbeit sieht, wurde gestern Nachmittag derjenige Thäler ermittelt, welcher' vor einige» Tagen einer Dame, die am Marktplatz vor einem Schausenster gestanden, den Mantel mii eine», scharfen Instrumente muthwitlig zerschnitten und schwer be- schädigt batte. Es liegen nach den polizeilich erstattete» An zeigen noch mehrere dergleichen Bubenstücke vor. Insbesondere ist e« auch vorgekommen, daß die Kleidungen von Frauen mit einer ätzenden Flüssigkeit begossen und ruinirt worden sind. — In der Langen Straße verunglückte gestern Nach mittag ein Handarbeiter Namen« Heßlcr von hier beim Zusammenstoß eine« beladenen Schneewagens m-t den, von ihm gcfübrlen zweirädrigen Kohlenwagen, indem er dabei z» Boden geworfen unv von einem Hinterrade de« Schm ewagonS über das linke Bein gefahren wurde. Er mußte im Kranke», bau« untergebrachl werden. — In heutiger früher Morgen stunde sind abermals an mehreren Briefkästen in der Statt die HartglaStaseln frevelhafter Weise zertrümmert Vorgefunken worben. — Boi einem i» der Brankvonoeikiiraße ftattgefiliidencii Erceß wurde ü> vergangener Nacht ei» Hcinv- arbeiler an« Reudnitz durch einen Messerstich in kcn Kops derart bedenklich verletzt, daß er nach verläuft zcr An legung eine« Nolhverbande« in der Wache nach dem Krauken- hause gebracht werben mußte Crimmitschau. 23. März. Der hiesige Stadtra'.b hat beschlossen, diejenigen Gewerbetreibenden, welche ihr Gewerbe dergestalt in verschiedenen Gcmcindebezirken betreibe,>. baß sic bei einer der Nachbargemeinte!, ein Fabrikelablisjeinenl. in diesiger Stadt aber em Coiikor »nv dezw. Lager haben, mit dem vom Gewerbebetrieb herrül'ienben E»koi»iii''ii ,n Zntiiiisl verbällnißmäßig zu den diesftilige» Cvmmiiilal- abgabcn heranzuziehen. * Freiberg, 24. März. So wünschenZwerth e« vielen Bewoknern unserer Bcrqstadt ist, daß die im voriaen Sommer so eisrig betriebenen Besck'lenßungS- unv Pflaster-, sowie TrolloirlcgungS-Arbeitcn auch in diesem Jahre schleunigst fort gesetzt werbe», haben sich doch zablreiche Stimmen erhoben, welche ei» etwa« langsamere« Tempo innegehalten wissen wollen. Bei einer Berlheiluiig der noch zu erledigenden Arbeit aus mehrere Jahre hofft man die Ausgaben an» dein Lausenvea zu bestreiten und die Ausnahme einer A»l il,e zu ersparen, bcsonver» aber die Verlheuerung der ArbiilSlcsine bei dem Mangel an Arbeitskräften und kic nicht ivüiischeiiS- werlbe Heranziebung ausländischer Arbeiter zn vermeiden. Ter hier in diesen, Frühjahr beginnende Re ich «post bau unv die geplanten zahlreichen Privatbanken werden die hier vorhandene» Arbeitskräfte derart r» Anspruch nehme», daß eine Beschleunigung der städtischen Skraßenherstclllingcir ohne wesentlich erhöht» Kosten kaum denkbar ist. Andererseits krängen die Geschäftsleute in den noch nicht hergestellten Straßen aus Verbesserung der Trottoir- und der Be leuchtung. weil da« kaufende Publikum sich lieber aus solchen Straßen bewegt, welche den Ansorderuiigen der Neuzeit entsprechen. Bei der gestrigen Slablverorknelen- Persammlung ist »in Mittelweg angebabnt worden, der betten Tbeilen nach Kräften gerecht zu werden sucht. Der Ralb wird aus die geplante Fertigstellung de« räumlich scbr großen Obermarkle« verzichte», nachdem dieselbe gestern von der Stadtverordnetensebait mit ollen gegen 7 Ciinnnen eibg-leliiit wurde, während die Herstellung der noch fehlenden drei Seite» mit Hmweglassung de« Spiegel« einstimmig,' Annahme fand. Sehr schwer konnte sich die Llattvervibnelenschast iib'r die anderer Släbte binwiesen. wo man mit gut chauksirten Babirbesstraßen sedr zufrieden ist. Die vollüändige Pflasterung wurde zuletzt gegen 10 Stimmen abgelehnt, dagegen einstimmig der Vorschlag angenommen, den inneren schmäleren Tdeil der Bahnhosstraße zu pflastern, diejenige brettere Hälfte, welche am Bal'nhosk mündet, gut chaussiren zu lassen. Die Herstellung der Wernerstraße, de« Wernerplatze«, der Kcsselgasse, der Langegafle. de» Mühl- grabenwege« und der Silbermannstraß« wurde einstimmig angenommen, diejenige der überaus steilen TonalSgasse aber zunächst abgelelml. — Die Fertigstellung de« ObermarkleS w>rd nun wahrscheinlich mit der Ausstellung de« PostamenlS für da« au« de» Mitteln de« Kunstsond« zugesagle Bron ce» Deukmal Olto de« Reichen zusammenjallen. Dasselbe iviid, weil eS sich in der Milte de« großen LdermarkieS zu klein auOuebmen würde, nach dem Vorschtag de« akademischen Ratde« zu DreSve» vor dem alterthümlichen Kaushause aus gestellt werden. Mit der Zeit bofst man hier, aus ker andern Seile de« historisch so meikwürdlgen Platze« ein Pendant zu beschaffen und ist der Gedanke ansgetaucht, dem Begründer Areiberg« und seiner Erzbergwerke ein Elantdild de« großen Begrünter« de« deutschen Reiche«, de« Kaiser« Wilhelm, geaenüber zu stellen, sür welche» die Mittel sich wohl finden würden. I. L om Erzgebirge, 2t März. Zum Ehrengedäcktniß Sr. Majestät de» Kaiser« Wilhelm fand am 22. d. M. in der Schulaula zu Iohanngeorgenstadt eine ernste Feier statt, bei welcher Herr Schuldireclor Roder in längerer Rede der Krieg«- unv Friede,»Sihäligkeit de« bciniqegangenen Kaiser- gedachte. — Endlich scheint die Sonne auch mit dem neue» Schnee ausräuinen zu ivollen, welcher >n großen Massen in Wäldern und aus de» Fluren lagert. Mil welcher Sehnsucht da« baldige Ende de» strengen Winlerregimenle« herbeigesebnl ivird, kann man ermessen, wenn man sich in die Lage der ärmeren Bevölkerung de« Erzgebirge« denkt, in die Lage von alleinstehenden Klöpplerinnen oder Wttlweu, welche allein aus den Verdienst ihrer Hände angewiesen sind. Längst schon sind die wenigen WiiilcivorrLlbe der Feuerungsmaterialien ausgebraiicht. und manche Familie muß stierend zu Belle gehen, denn bei dem hoben Schnee in den Wäldern war e« unmöglich, dürre» Hol, und Neißiz wie sonst bolen zu können. Schlimm, sehr schlimm war da« Wild in diesem Jahre daran, und eia großer Theil de» WildbcstanVeS ist zu Grunde gegangen; wurden doch allein in Eibenstock llber 20 Stück Hochwild obgelieserk. und in einem Mühlgraben bei Schnecbcrg ebensoviel Hasen kovt ausgesundeu. Ganze Völker Rebhühner sind ver schwunden, obwohl in de,, SlaalS- al« Privaljagdrevieren viel gefüttert worden ist. Die Jagd im lausende» Jahre wird so g»l wie kein Resultat ergeben. — I» der Merkel'schcn Korksabrik zu Raschau (Inhaber C. Lindeinann in Dresden) waren gestern die Objecte au-gestcllt, welche sür die Aus stellung in Melbourne bestimmt sind, beliebend i» Korken sür Len verschiedensten Gebrauch, Sobien, Hutsourniluren, Posa menten, Kugel», Huseinlageii. Schnitzereien re. in der voll end tsten Ausführung. -h Plauen, 24. März. Die heute erössnete Aus stellung von Schülerarbeiten der hiesigen kunst gewerblichen Fachzeichenschule (künftigen vogtiändischen Industrieschule) ist die reichhaltigste Ausstellung dieser Art seit dem Bestehen der Anstalt. Mil der Mannigsattigk.'it der AnoslelluiigSarbcitcn gehe» Schönheit, Gediegenheit und zum Tbeil auch Eigenartigkeit derselben Hand in Hand. Beim Besuche der AiiSstellilnq finden tie der gesammlen Teptil- brniiche angebörenden BerusSkreise unzweifelhaft Anregung zu neuem Schaffen, insbesondere auch Maler und Zeichner Ge- leaenbeil zu eingehendem Studium durch die »ittauSgeslkllien Malereien nach der Natur. Um auch de» auSwärligcn Inler- cssenten Gelegenbeil zum Besuche der Ausstellung zu gebe», bleibt dieselbe bi« mit DonnerSlag. 29. ds«. Mi«., geöffnet. Wir empfehlen Jenen hiermit die Besichtigung der A»S)i>llung. -s DrcSden, 24. März. In Gegenwart Sr. Majestät de» König« und Sr. kömgl. Hobeit de« Prinzen Georg, sowie Sr. Epeelleiiz de« Herrn Staats,,»nistcr« 1>r. von Geiber und de» Herrn Geb. Schuiralh l>r. Vogel fand beute Vormittag von >/»9—ssl Udr ,m PalaiS ans der Langestraße ein die Gymnasialftudien der Prinzen Johann Georg und Max abschließende« Examen ssatt. Es prüften: i» der lateinischen und griechischen Sprach- Herr Hosralk l)r. Jacob, i» der Malhcmaick Herr Major Fischer, in der Geschichte Herr I>r. Fritze», Direclor am Gymnasium in Monligny bei Metz; die übrigen Lehrer „nd der Hof staat Sr. königl. Hobeit wohnten den Piüsnngen bei. — Se. Exeellenz der Minister beglückirünschle hieraus die Prinzen zu dem glänzende» G>sammtergedinsse de« Examen«, indeni derselbe der Ueberzrugung Ausdruck gab, daß die Lcisiunaen ker Prinzen die erlangte Reise sür den Besuch der Hoch schule vollkommen bewiesen hätten. — Jbie Dnrchlanchk kic Prinzess,» Amalie von Schleswig-Holstein ist beule 2 Uhr 30 Mm. Nachmittag» nach Berlin abgercist. Vermischtes. (-) 8eiö> 24. März. Ein betrübender U »glück«- fall hal sich vor einigen Tagen ,» einer hiesigen Familie zugetragen. Stall dem erkrankte», »och nicht ein Iakr allen Kindchen die Medirin zu reichen, ergriff die Mutter an» Ber schen eine neben der Med>ci»flasche stehende Flasche mit Schwefelsäure und gab dem armen Wese» von der ätz-»bcn Flüssigkeit. Trotz sofort angewandlcr Hüse starb da« Kind nach vicriindzwanzigstünbigem schreck lichen Leiden. Die unglücklichen Ellern sind unlrvstlick. * Gera, 24. März, lieber die Verhandlung gegen den Rentner Schmidt ist noch Folgende« llber den Thalbestand nachziilragen: Am 7. Oktober v. I. wurde die sich im Besitz de« Ferdinand Spörl befindliche OelSdors» üble aus Veranlassung Schnilbi's wegen einer Ford-rung von Il OOO^l im Zwiiigswege verslei-zcil und Schmidt erstand dieselbe wi, einem Hüa>s,geii I von 2000 >.4 Aus diesbezügliche Fragen erklärte er, daß cs gar nicht je ne Absicht ge wesen sei, sie zu ersiehe,i, sondern daß er nur voiichiiellerweiie so viel gebolea hätte. In der Sonittagsuachl vom 15. zum 16 Oe- loder v. I. nun braniiie ein Theil der damals leerstehenden — denn Svöel bolle di s-lbc schon verlassen — Oilsdonmülüe und zwar da« Gibäude, in welchem sich die Müble und Schneidemühle befindet, ia>, lotal meder. während da- ziemlich neue Liallgebäude, bas Restauration-- und Schieß! aus unv i iehr, blühen. Schmidt und die mliangeklagle Haubold, sein Dienstmädchen, wurden nun beschuldig, düsen Brand voisätzüch veiiiriach, zu haben au- folgenden Gründen. Zunächst ist sestgrstellt worden, baß Schmidt mit der Anna Haubold o», Sonnabkiid. deu >5. Ottober, Nachmittags gegen 4 Uhr aus dem Bah hos Köstritz ringetroffc» ist: letziere war mn einer gclbledernen, großen Reiselaiche versehen. Beide begaben sich dann zu Fuß nach der O-lsborsmüdle hinan-, in welcher sie sich nach ihrer Anaabe bi« kiwa gegen 6 Uhr vuigehallen haben; beide sind dann eiwa gegen '/.7 Uhr wieder in Köstritz bei dein Väck-r Gerlach eingeieeffen. Nachdem sich Schmidt mit diesem über den eiwa,gen Ankauf ov» Mübleuntensilien, deren Verkauf in der Zeilunq annonk'N war, unterballen hatte, indr er mit der Haubold mit dem 7 Udr-Zug wieder zurück nach Leipzig. In der hirraussolgenven Nacht sand der Brand statt. Nach der Sachlage mußte die vorsätzliche Brandstiftung angenommen werben, denn, wie schon bemerkt, stand die Müble sei, läng rer Zeit leer, und als die Feueiwcdr anlanqte. war die Geireidemüule schon zum größten Theile n edergebrannt, wen ge> Herstellung der Babobesstreiße einigen, welcke der Null mil I „„r d e Schn-ikenigble. Plötzlich stieg »ideffen oiich aus dem Dich einem Auswand von 64 820 vollttänkig pflastern lassen I oer letztere» ein dicker, starker Oualm aus, welcher den Ewdiuck wollte, während zahlreiche Stadtverordnete aus da« Beispiel! heroorries, ol« od dal Doch »icht dreanen wollte; oltlaid brannte e« ober mit einem Male und zwar mit einem brodelndem Geräuich, als wenn cs koche, und als sich da« Dach senkte, sti-z ein >vu iees Feuerwehr aus deniftlbei, empor und lies nach allen S ne» in», oi« wenn ein Bebält-r mit Fell entieerl waee; namei »ich an. dieleni Umstande ist geschlossen woi en. daß eine brennbare .ttiii^ FeÜ in das Gebäude eingebrachl worden ist. Es wurden velschiedeiilliche Summen bastln laut, b ff Schmidt der Tdat verdächtig sei, und eS wurden nun auch na.!' d>el, r R cb- inng itrmitlelun.ien anaeslcllt. Da endlich erzielte die von dee Feuerversicherungs - Gesell chast a»«g-!-nie B ü l nuiig von , 0 .et eine bestin'Mlerr Grslaliung deS V etuchlis. S k.stei Häger K ibe in Ronneburg nämlich war eines Sonniags mn 2 a der Zeitung beschäftigt und fand dann dle betr. Brkaii»»>ia.' i: . liste ihn wie em elektrilcher Schlag berübite; denn er eiiii.,c.:e , ei > s vom 22. S'pirineer daiiiien Bne'es, der von Schnliti Herrn'Ite. bei dem ieiue jetzige F>ao als ledige Person in Cali tzsä e. :t halte. In diesem Bliese war klabe autgeiorvert woi den, e'>> r allein oder mit seiner Familie am nächsten Lonnlaq noch >i. >>>tz zu kommen, da Schmidt wegen der Oelsdoi irniil lc m l ,! in z» sprechen bibe. Kläbe beantivoriete weder dea Br es, >ioch su!'.' rr nach Köstritz. Am folgende» Sonntag erhielt er aber dick dem Bahnhoft den Besuch Schmidt'-, in b Isen Beglenuiig PH die bald bejaiid. Da klabe dienstlich del'iiioerl war, veg ä rii sst l i e zu dessen Fra» Di ser »bettle n :n «chmtdt im Bei em der Ha..: cä - mit, baß e» die Oelsdorsninhle hätte wiedeinehmen II'. s ii ii . daß er die Absicht Hobe, dieselbe in allernächster Zen w, >u! i iieen; dazu solle ihm ihr Mann, de» er schon sru. er a, s sein, in Gine m Trebra a!« Auftcher beschäftigt dalte, tel iinch s >n. Der Frau hatte die« Gespräch nicht gevafft, und sic li tle il m de , aib gesagt, er möchte mit ihrem Mann periönlich w. t en. T o, :em hatte Schmidt mit der Haubold den Plaa west-.r erörtert ii der Weise, daß Kläre vin .13. Seplember mit nach dir L S- dorsmuhle sahien soll!», oin sich erst genau z» onenliien. Die Haiibols bemeilie: „Herr Schinidt, das machen 2>.' nicht, da« könnte aui'alle,,," woiaus dieser enlgegneie: .,tr will ich erst mit hinüner, sch könnte e- ja auch allein machin, aber l eis r wäre e«, wenn klabe wil wäre." Beide sind daun wieder aus öen Bahnhof gegangen, staben kiäbe a»sges»chl und iliii iin hiiiel ial II.Classe dasseloe Anerbiete» geinatt.t mtt der miberen Aii-tn! ruiig, daß er die Absicht Hobe, zwei bis dre, Fla'chen P trolcui» m . ziil in en, ui» damit da-Jnnere der Mühle z» tränten. Am D euelag lolli k ade zunächst nach der LelSdoii»iitt>te sabrcn. um die Sitnal'ou in ' ->> >'N- schein zu nehnien und am M.ilwoch die Tiat au sni rea. Ilm de» Kö'tntzera die Anwesenheit de- Fremden Plans,Hel er'cheii.en zu lassen, sollte Klibe als Käufer der Mühle ausgegehen werden. Ai- Grund, warum die Müble weggebrannl werden tollte, ergiebt sich au- der Verhandlung mr Schnndt die Absicht, wenigsten- itw.>- -u retten. Als klabe sich weigerte, aus den Pla.i enirugehrn, hatte die Haubold gesagt: „Ach was, Herr Schmidt, lo-nn K. keine Courage hat, zi- be ich Maansenkicider an nnd brenne sie selber an." Auch über ben Werth der sich i» dea Gebäuden bejiiidlichen Möbel, als namentlich Pian»io< und Polüerbäiile, wurde gespiochen. Als KI. aber trotz der »»gedeuteten Beiolnniug keine Ne i»ng veknnbcle, udre» Be de wieder ab. — Alle diese Erüinelungc» zo..en an dem gett'iigeu Auge Kläbe's vnrüber und nun niachie er dem L er- gendarm Danim i» Ronnehurg Anzeige von dea Vorgängen. Jetzt führten die weiteren Nastso!schlingen zu cin-iii ubeiraicheadeii Resultat. Sie ergaben zunächst, baff der Angeklagte seinem Haus mann Talk und dessen Ehelrau dasselbe Anerhieieu gem M t Halle. Er hatte geklagt, baff er die Müole wegen seiner H:» iwk wieder nehmen mußte, da sich der letzte Käufer in schlechten Bei hal!» >sen befinde, und hinzugesügt: „Ich wollte, baff die ganze Bettelei ln die Luft ginge." Einige Tage daraus hatte er dann direct gesagt: Sie könnten sich einige Hundert Mark verdienen, wenn Sie da« Ding wegbrennlen." Al- Talk sich dcssen welgeric, forderte er ihn aus, doch wenigstens einmal mit seiner Frau hinzureisen, um ich da« Ding an,„sehen. Im Juni ist die« denn auch geschehe», Schmidt sulir mit und trug die Ressesveien. Uiilerweg eizahlle Schmidt, daß Kluge ihm auch schon den statt, g-geh-u »alle, die Mühle iveazustreniien. An Ort und Stelle angelangt, zeigte Schnndt nun dem Talk die innere Einrichtung der Mühle »nd >aa:e dann: „Das Ding gehl ganz leicht, es wird mit Petrol'»!» l - ' , und in die Muhle wird ein Bund Stroh gewinsen". Als Tal.' daraus erwiderte, daß die- doch schwere Folgen haben möchie, da da« Dienstmädchen, Weiche- oben schlafe, möglicherweise mtt verbrennen möchte, sagte Schmidt: Dann Wersen Sie eine Pattonc aus die Treppe, wenn diese platzt, wi>d da« Mädchen liston erwachen. Diesem Rith setzte Talk die Bedenken entgegen, daß sie dann nicht wüßte, wo sie hinlausen sollte, und anch die damals »och im Hause wohnende Svörl'sche Fainille uiiikommen »röchle. Einige Tage nach der Rückkehr kam Schmidt wieder zu der Frau de- Talk, um sie z» frage«, ob es sich lhc Manu über legt habe. Sie erwiderte ihm: „Da ist nichts z» überlegen, da- geschieht Nicht." Später dal er noch zu Talk gesagt: „Wenn Sie mir uur Ihre Nainr ..eben könnten, würde ich sic selber k >." Und als auch dies nickiis hals, sagte er: „Ihr wollt auch gar nickt» verdienen; wisse» Sie denn ule!.: wenigstens einen Bummler, drr e« für ein panr Mark besorgen konnte?" Daraus wurde ihm zur Ant wort: „Ich verkehre nicht mit Bummlern. Tirse beiden durch die Zeugen »r der beringen und gestrigen Verhandlung beiiaügicn An gabe» mögen wohl die Huiipivrraiilasiuiig zu der 2 rhaiiung und 71 nllage der beiden gegeben haben. Nach A»ftle!Ii,,ig i in s r-üneral» bevollniöckiilgien bezieht Schmidt allein aus seinen Hamern nach 'Abzug aller Zinse» und Steuern einen jäurlichen Reingewinn von circr 7000 wobei seine beiden Villen in L>».enau, ein Gut In Trebra iin Wertste von 73 000 »t und die Oelsdoi iuiül le ii-ichi i» Berechnung gebracht sind. Schmidt statte aber, wie w o» bemerkt, aus der Mustle eine betrittende Hypothek, so bist rr sie wieder anucstmcn mußte. Diese Mustle wir jedoch dui h d u iäu- figen Besttziveckiikl, nach einer Zeugenaussage, in ein » lu. erü: .,, Zustande geralhen, naineiitlich waren die Mustlenwerle alt t Con- struciion, io baß sie den in t neuerer Einrichtung verlebe, > , ar kiinr Coucurrenz stielen konnte. Es ist ferner crwies,"i uwr.i, off Schmidt den Plan gehegt bat, die Muhl- z» einer Ze.ii ri i richten; er batte darausst», schon Uittersiichnngen d>s bl lnu u,i- genellt und war mit Leip.igerSachveistandige» in Verbi.i a . i i un. Die mit dem Versicherungswesen betrauten Sa'' be- künden, dos; auch in auderrn Fällen seilen» der Gru.ral reeno i s.i ., die B rsich rung-suiunien nii-gezahll worden sind, auch w an die Gebäude zu eiiicin anderen Zweck, al« den früheren, >::..rr aus- gebaut werden; in düscin Falle wüide dies um lo w n er sch.-, r gehalten staden, als es sich um eine Mühle haudelle. Der Angeklagie vertsteidlate sich mit einer ungem in-- Z.in. n- sertistkrit und we ß die kulischen Fiage» de- Her, n Pirft . .. . u-i: großer Gewondlhitt zu pariere» und seinen Handlung'.:, cii.e , .,;r Iiäie Lösiiiig zu gelidn Tie Ltaai-anwallschast hält den Jndicienbew.iS lür die uld der beiden Angeklaille» trotz des Leugnen- der Anne! > - bracht, da alle Bkidachlsmom nie zu einer... !. - i . schließe». Sem langes Plaidoyer endet niit den W > i iium, meine Herren Geschworrnr», güickcS Rrck;t lür A ! ! F > : . ä i- dringend, das Schuldig auszuspiech'n, ohne den Angrllagi.n m . rinde Umstande zu Ihcil weiden zu lassen. In kbrits» energischer Weise tiat die Vertsteist gitti, ftir F ei- lpreckning ein mit der Bitte, im Falle irgend w>!w n g. an der Schuld der Angeklagten die Zahl der Unschuld.:', l euii.,e>Iiei> zückst durch ihr Ja zu veriiiestre». Ten Gcschworcncn wiirdcil 4 Haupl- und 4 Nel ufth.' '.a' n vorgelegt. Nach längerer Deratliung veiküiidig« drr Llmaun d >' r) renen den Lpiuch dcr'elben dabi». daß bei drr Haube h di frage verneint wiid, ebenso bei Sel iiiitt die aus voi' . stistung i» betrügerischer Absicht; bejaht wird aber uni r von mildernden Umstände,i die Frage, ob rr schuldig ist, e u bisher noch unbekannte Peilen zu dem Bcibrechen Luich Vcr- ivrechuog von Geichenken überredet zu baden. Mit Rücksicht aus di- niedrige Gesinnung (da bas V ebrelien nicki aus Roth begangen worden ist) und auf de» i : > ii , ver- brecherifche» W lleii, den der Augekloute' bck,lodet l a!. b m . g> die Llaalsaiiwalischei» gegen ist» e>ne Zucktstau stiafe vo» ' F Inen, 5 Jahr- zz id.ilust, e.ne Geldstrafe von I.'ittO .>* >.' i .! e weitere Z chihniiSittase von 3 Monalm und Trag»» . ttosi n. Keiii- tstuei l in iem falienreichrn Gesicht de- 7l yl. .'.lei, zackte auch nur bei diesem Anträge. Ter Gnichisbos erkannte ge.'.en die Haubold aus kost iilo'e Freüprechunq »nd gegen den Piiva ier Wilbe.n, "iliiiidi aus Lindeuan bei Le vziq als 4 Jahre Zliiiia,« und ' i> -! Gklb- sirase eveul. 8 Monate Zuchthaus, Ehrverlust auf 5 Jahre nud Tragung rer Kosten.
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