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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-27
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1888
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L8«S »uutrv Durch»«»»»»« jeder der Schüler t» N» leinen Platz wieder, so »aß. nur gaoz gering, Verstöße abgerechnet, Sille« recht gut gelang, -beudasjelbe niuß auch vou den sollenden Uedungen gesagl werden: duieldea bestanden aus Fro»I- uud Nchrimor'üi, ?lus- und Ein- schwenke» von vier-rietheu» Slddeeeheu uud Lch'äqmarick. sowie in euer reigeaortisen Folge von Ocffoea und Schließen, Uiukicijea und PI, »Wechsel. rlu» dem Gebiete der Zimmerghmaastik war die „Liegestütz' be nennte Ukdung enlnommcu, und auch hier gelangen die Dai ftrstuagen besriedigeud. Da» Marsch-Allerlei sührlcn beide Ablheüungcu der Grerrirlchule, gleichwie die vorhrrgegaagenen Uebungen. vereinig! au», während bei der neunten Nummer de» Piogicn»»» die erste Ad. Heilung da» namentlich in England so beliebte und bei uns immer wehr zur Einsührnug gelangende Fußballspiel ausiüdrle, die zweite Adlheiluag ober in recht gelungener Weite dos Florettfechten übte. Die letzten wiederum gemeinjam ausgcsührien Progiammiiummel» testanden au» G-wehiüduag mit einem Anne, Sä-litistellling. »nie. beugen uud .Strecken, in Schwenk- und «rosiegen u.-d schließlich dem Parademarsch. Auch vier zeigten die Lciuler der Friedrich Luuze'scheu Sxerc>rschule, daß sie mit Lust und Liebe bei der Sache mären und fleißig gelernt und geübt halttn Noch einer vor- «»oinmenen. Auszeichnung der Schüler — c» sanden u. ?l. wonnig, '»«de Bersepungen in der. Unterosfic-ersstauL stall — b itte die Oster- »rüsuag ihr Ende erreicht. Schließlich sei noch erwäbnt, dost der Sommercursu» der Ikunje'ichea Exercierschnle am 7. April seinen tzusaag nimmt, daß Anmeldungen dazu aber bcrcil» letzt Elisen- üraße Nr. 34, parterre, deweristelligt werten können. Dcr Unterricht st,de« von Oster» a» nnr »och an Wochentage» statt. Vr«I», von Hermann Pilz, gesprochen t» der Osterprüsuag der ZSrnitz'schen Lxercirschule. Der Kaiser todt! So scholl ei jüngst durch'» Laad, Und Thränen flössen aus der De»,scheu Wang a, ES war de- deuücheii Volkes Tlm- und Hort, Der »au zur ew'gen Rohr einqegoox-n. Der Kaiser todtk Auch unser Knabenhertz Hat bei der Troaerboischasl laut geschlagen, War unier Kaiser doch der Jugend Freund, Und sah sie gern schon früh die Waffe» »regelt. Er strablte vor »nS, wie et» licht, r Sterv, Eia Vorbild edler, ritterlicher Tugend, Getreu der Pflicht, wahr und voll Äoltessurcht, So staad er mahnend vor der deutsche» Jugend > Der Kaiser todtl An Gotte« lichtem Tbroa. Dort sitzt er tzn de« größten Herrscher« Fuße», Und schaut aus an» mit Liebesduld herab, Die er so oft am Lebe» an» bewiesen. Der Kaiser todtl Wir aber, die k! hier, Aus sein umflorte» Bild mit ThrLncn schauen. Wir wolle» in der Zukunft, ihm gelre». DiePslicht erfülle», und aas Gott vertraue»! Der Kaiser todtk Eta andrer Kaiser lebt. Ihm leuchten jetzt Alldeuischland» LieleSkerzea, Wie Kaiser With.Im aber lebt snrtan Der Kaiser Friedrich in der Jugend Herze». Wir hörten oft vou seinen Heldentha'ea, Wie er de- Reiche» Lanze war und Schild, Und mit dem Lorbeer sahen oll wir kröne» Da- deutsche Volk de- treuen Helden Bild. Wir schauten ost bewundernd za ihm auf. Wir krönten heule ihn mit Lorbserspenbea, Ja Thrüncn weinten heiß wir, ol» es hieß, Die Krankheit wolle sich nicht von ihm wenden k Dem neuen Kaller schlägt der Jagend Herz, So laßt vn» stille denn zusammentrelen Und vor de» neuen Kaiser» Heldenbild, Zu Galt da droben für den Kaiser beten; „Herr, unser Gott, du hast so ost erhört Mit Valerhuld eia kindlich fromme» Flehen, O, steh' auch ua», de» Demschen jüngste» He», Bor dir mit kindlichem Gebete stehen. Du warst bisher de» benllchea Reiche« Schn-, Uud brachtest ihm de» Ruhme» Lorbeerreijer. Nun wach« auch Lea kranke» Held gesund, U»d segne unsren neuen, deutsche» Kaisers" Königliches Landgericht. der Veschass'ndet» der Woare uud der,» bedeuteuder Meng«, de« geringe» Pr> S und der Beschleunigung der Aerkäuser Berdocht er» wachten wahie, sowie Laß auch ee die Vorschrift»,»äßigen Einträge ms Trödlervuch unterlassen Ix». Da» Gericht hat indessen m>» Rückliöl o»i die bislierige Uubeschvlicuhcit de» Angeklagten eine emjämige ZuchlhauSslrase al» ang messen erachtet. Wa» den An geklagten Schilt er anlangi, so balle derselbe im Ausirage seine» Principal» SpringsHee zwei Postkarten geschrieben, welche Anweisung aus dcn schleunigsten Verknus der vou Kleina» geschickte» Waar« Bezug Hallen. Ta- «üerichi hat jedoch Nicht Hehlerei angenommen, sondern daun, baß Springsklee >dn nach Entdeckung der Diebereien beauslragl. die Spuren i» den Büchern, die ans Kleinau hindeuten, zu verwischen, um Svring-klee der Strafe zu «»tzicde», «ine Be« günst gung erblickt. Bezüglich d-r veredel. Springstlee endlich ist der Verdacht, daß sie als Inhaberin de» Geschah» Kennkniß von, den Vorgängen gehabt habe, nicht als genügend unterstütz» angeiehen j worden; ihre Behauptung, sich lediglich um da» Lortireu derLump-u bekümmert zu daben, ha» u'ckst widerlegt werden können, zumal der Umstand, daß sie, obwobl sie sormelle Inhaberin de» Geschäft» war, doch nur eine »nie» geordnele Stellung in demselben eingenommen hat. Au» diesen Gründen ist da» Gericht zur Freisprechung der Angeklagten gelangt. Die Angeklagten Klelnan, Sprtng-klee, Müllrr und Schulze wurden in Hast behalten, di« übrige» Angeklagten ent lassen. Der Gerlch:»bos bestand au» den Herren Landgericht«.Dirrrtor ! Iustizralh von Bose (Präsidium). Landgericht».Rätden Lehmann. I Adam, Barth »nd von Svmmerlott; die köaiql. LtaalSanwaltichait vcrirai Herr Slanl-anwalt Vr. Nagel; ol« Vertheidigcr sungirten die Herren AechiSanwälle vr. Zehme, B»oda, Frehtag N. und vr. Hobler. Der Nath der Stadt Leipzig batte gegen den Ztegeletbesitzer Emil Franz L., sowie besten Vc.Walter Max Bruno «., Beide an» Gnabort. und den Arbeiter Friedrich Wilhelm Sch. an» Burg. Hausen Slroiantrag wegen Sachbeschädigung gestellt. E» ist woht zur Genüge bekannt, das, man vom Ra:ye getroffene Bor. riehluiige" nicht beschädigen, geschweige den» vernichten dars, wie die» hier der Fall war. Eine, dem Angeklagten L. gehörige, aus Varghausener Flur gelegene Wiese grenz» fast an den städtischen Foist bei Böhlitz Ehrenberg und ist nur durch einen dnrchsührcnden Weg davon getrennt, welcher einsch.ießlich deö die Wiese begrenzenden Grabens glich Ratl'SeigenItiii», ist. Anläßlich einer abjuhaltenden Holzauelio» woll:c L. am 31. Decembcr v. I, über den genannlea Gi abcn eineviovisorische Bracke schlage«, reih, dazu die vorhandene Erd rampe wil Bietern belegen lasten, um aus kürzestem Wege das Holzbe- sörder» zu könne,'. Hierbei wind-: cr nun vom Ralhssörster D. betroffen, der die» umer'aqie. La dic Rcinve o,chl mit schwerem Fuhrwerk pastirt werden Lars und aas Zuwiderhandlungen eine Geldstrafe von 15 stcht, wa» auch duich WarnungSlaftla bekannt gemacht ist. L. wandte sicki nun an die königl. Slmtshonvtmannschost mit der Bitte um Freigabe de« Fuhrwerksverkehr» an betagter Stelle, wurde aber au» vcrichirdeuen Gründen abgrwiesen mit dem Bedeuten, daß er ja ebensogut den bisher benutziea Weg, der höchsten- einige Minuten Unimrg verursachte, wählen könne. Daraujhia äußerte nun der Ai geklagte, er werde m,a gerade darüber sakreu „und wenn e« sonst wa« kostetet" Da dic» der Förster D. rrsukr, ließ er dic Rampe durch ein au» starken Pfählen und Latten bestehende» Slackei sperren. Al» nun L. om IS. Januar, dem Auclion». tag», an die ge'perrte Stille kam, machte er kurzen Proeeß, indem er den Mitangeklagten K. und Sch, besaht, da» Hindermß wegzu- räumen. Die Beiden packien da» Stocket nun uuch ganz einfach weg und fuhren daraus lo». Die» war früh S Uhr. Der Förster ließ nun eia neue» Stacket ansrichten, welche» da» gleiche Schicksal traf, denn am Nachmittag hackten e» K, and Sch, wieder ab. Zum driltenmale wurde da» Stacket erneuert und der Waldarbeiter B. al» Wächter dahin pastirt. Am 20. Iaaaar kamen die Zer- störer wieder and demolirten den Bau, ungeachtet der Drohungen und Interventionen de» Wächter», welchem sie einsach erklärten: „DaS hat an» Herr L. bekohlen!" Der Förster berichtete daraufhin dem Ralhe diese Assaire, welche nun ihren Abschluß vor Gericht fand. Der Angeklagte L. behauptete, nicht gewußt zu haben, daß eine solche „Noth Hilfe" (wle er e» nannte) strassällig sei. Wa» die Angeklagten K. und Sch. anbelangt, so be- rufen sich dieselben daraus, daß e» ihnen von L. besohlen worden sei nab sie gewöhnt wären, den Beskhlea ihre» Diensthcrra za ge horchen, Wenn dieser Umstand auch etwa» für sich hat. so lammt dadurch doch da» Factum einer strafbare» Handlung nicht tu Weg. soll, haupisäch ich bei K., der al» Verwalter dock genügende Jntelli- genz und Eü-siLt besitz», während Sch., al» gewöhnlicher Arbeiter, out tehr niedriger B-lduagrstuse steht and blindlings de» Beseht au. sühne. Da» Schöffengericht nahm bei L. Anstistung zur Sach beschädigung, bet K. Sachbeschädigung in drei Fällen an und verur« Ihnite Ersten» zu 75 Letzteren zu 1b Geldstrafe, während Sch. von der erhobenen Anklage sretgesprochea wurde. UI. Straskarii mer. * Leipzig. LS. März, (Proceß gegen Klrtt.au «nd Genossen.) In der Sirassacde gegen den ehemaligen Magazin- Verwalter der Sch. L G.'schen Schriftgießerei hier, den Vauzeichner Karl Gotthelf Kleinau aus Merseburg, dcn Rohproductenhändler Karl Gotthels SprtngSklee hier, gcbürlig aus Elstra bei Üämenz, dessen Ehefrau, Therese Wilhelm»»« Spring»klee hier, gebürtig u»S Sleioburg bei E.kartSberge, den M .rklhelscr Karl August Rudolf Schulze au» Eonnewitz, den Hanlarbriicr Karl Franz Ge! Hesse hier, den Trödler Gustav Aböls Müller hier, gebürtig au» Ealditz bei Därrenberg, und den Buchliallcr Franz Schiller au» Lindeunaundors wurde heute da» Urtheil verkündet. E» wurden verurtheilt: Kleinau wegen Diebstahl» in 133Fällen zu 4 Jahren Kesängatß (unter Anrechnung von 3 Monaten Untersuchung-Hast) und 5 Jahre» Verlust der Elirenrechle; Spring» klee wegen gewerbS- und gewohnheitsmäßiger Hehlerei z» 4 Jahren Zuchthaus (unter Anrechnung von 2 Manuel, Untersuchungshaft) und k Jahren Berlust der Ehrenrechte; Müller wegen gewervs. und gewohnheitsmäßiger Hehlerei zu 1 Jahre Zuchthan» (unter An- rechnung von 3 Monaten UnleriuchiingShast) und 3 Zaire» Berlust ter Ebrenrechte; Schulze wegen Beihilie znr gewerb». und ge- wohabeitLmäßigeii Hehlerei zu 1 Jahre Gesängniß (unter An rechnung von 2 Monaten Unter,»chiliigriiast) u,d S Jahren Verlust der Ehrenrechte; Hesse wegen Beihilfe zu Tiebstahl zu4Moaate» Gesängniß und Schiller, unter Freisprechung von der AnNage der Beihilfe zur Hehlerei, wegen Begünstigung zu 2 Wochen Ge- säugniß. Bezüglich Sprinaklee'» und Müller'» wurde überdies die Stellung der Beiden unier Polizeiaufsicht für zulalsi z erachtet, dahin gegen die verehel. Springklee von der Anklage der gcwerbs- und gewohnheitsmäßigen Hehlerei sreigesprochen. Roch Inhalt der Eallche,dungsgründe ha» das Gericht zu Gunsten Kleinau'» die ursprünglichen 132 Fülle aus 123 eingeschränkt, zu Un- gvlisten de» Angeklagten aber Len groben Beriraueosmißbraiich g-geiiüber der Firma Sch, k G. io Berücksichtigung gezogen und au» den anSgcworseneo Sinzelstrascn, welche 300 Monate Gr'ängniß betrogen würden, die obige Geiammlstiase gebildet. Bezüglich de» Angeklagten Hesse, welcher im April vor. IS. al» Schmelzer bei der gedachten Firma eintrat und während dessen Dienstzeit die Tiebrreien besonder» schwunghaft betrieben worden sind, iit besten Vihaupiuiig, daß er von dem unredlichen Erwerbe de» Metalle» scilen» Kleiiiau's. anfangs weuigstcnS. nickst» gewußt, mit Rücksicht daraus al» unglaubhaft erachte« worben, daher von Kleinau für die heim lich« Beseitigung und Forischnffung de» Metalls Belohnung empfangen habe; auch hier ist der grobe VertrouciiSbriich ftraischärsend in» Gewicht gefalle». Was SpringSklee alllangt, so bat doSGericht, trotz de» Leugnen» de» Angeklagten und seiner Brhauplunq, der Meiauag gewesen zu sein, Laß kleinau die Metalle im Austrage der Firma Sch. L G. verkaufe, doch als vollständig erwiesen erachtet, daß der Angeklagte, dessen Angaben übrigen» in vollem Widerspruch mit denen aller andcren Pcrsonen stehen, zweifellos von dem unredlichen Erwerb der Objecte von Seilen Klciuau'S volle Kennlniß batte, zumal er wußte oder annehmen konnle, daß die Firm Sch, äc G., welche die Mctalle ja selbst verarbeitet, solche nicht und noch dazu weit unter dem wahren Wende verlausen würoe; ferner aber der Logtkiagie niemals die Metallcinkäuse, wie doch vorgeschriebe» war, in da» bctrrffeade Trödlerbuch e ngeir gen hol oecr hat einliagen laste», endlich, daß der Angeklagte, der dercilS wegen gleich- »rügen Bergehen- Zuchthausstrafe erlitten, die H blerei ge- werd». «ad gewohnheitsmäßig betrieben hat und deshalb mit Zuchthcu» zu belirasea war, und zwar unter Ben cksichligung de» ftioßeu Umsange» »ad der lange sortgej.tzlca Lhaligkeit i» der- selden Zeitdauer wie der Haiiplangekiagle Kleinau Die Bebaup- wagen dc» Angeklagten Schulze, daß er von dem rechtswidrigen Erwerbe leiten» Kleinau'« keine üenniniß gedabl, vieliuebr beste» versichern »gen, e» handele sich nm einen erlaubleu P>ost», für wahr gthallra habe, bat da- Gericht schon um deswillen als »ligiaubhast erachtet, weil die Forlichaffuiig der Mclollblöcke immer mit einer gewiss'» Heimlichkeit vorgenommen worden ist, dcr Angeklagte auch für seine Tdäligkei» jedesmal 2—3 von Kleina» »m.-langen da». Da» Gericht hat be> der ausgebreiielen Rotur der Thäiigteit d'S Angeklagten ous 8 Monate Ziickiihou» erkanu» und d»se nach Z. 21 dc» R,-S»,.Gesa-B. i» 1 Jahr Gesängniß verwandelt. Auch der Angeklagte Müller, welcher sorigesetzl die gestohlenen Metalle vou Spring«klee taufte, Kat Unken,-i,»ß des unrrtl che» Erwerbe» vorqeschiitz»; allein »ach dem Lrgebniß der BeweiSaosnahme i- »«» Gericht z» brr Aauohme gelang», daß dem Angeklagte» uu» Nachtrag. * Leipzrq, 2ll>. März. An der Debatte in der Sitzung der Zweiten Kammer am 23. März über die Petition wegen Eiüjührung ter fakultativen Feuerbestattung hat sich dcr Lcrlreker unserer Stadt, Herr Iustizralh I)r. Schill, in solgcndcr Weise belhciligt: Abg. vr. Schill siebt aus dem Standpunkte, daß der Staat an und sür sich kein Jnlenste daran habe, der Erfüllung der Wünsche derjenigen hindernd cnlgegcn zu treten, welche die Feuerbestattung wühlten, vorauSgcjctzl, daß alle Einrichtungen so gclroffcn seien, daß weder die anderen in ihren Ge'üblen verletzt würden, noch anck> da durch Nachtb.eile ethischcr Ar« entstehen könnten. Eine ganz andere Frage aber sei die, ov der Staat Mit einer Gesetzgebung io dieser Richiung Vorgehen solle, denn diese Gesetzgebung wurde eine einfache nicht sein, e» würde eine große Anzahl von Reichs- vnd Landes« gesetzea einer Revision untkimorsen und außerdem die obligatorische Leichenschau eingejübrt werden müssen uud zwar ia ganz anderer Weise, al« sie früher brslanden habe; denn der Staat habe die Aufgabe, darüber zu wachen, daß nicht Spure» eine» begangenen VcrbicchcnS verloren gingen. Der Staat solle mit der Gesetzgebung nur da vorgeben, wo sich in der That ei» weit verbreit, icS Btdnrsmß dafür erweisen loste; da» sei aber hier nicht der Fall. Wenn sich in lO Jahre» die Zahl der Oefen in Deutschland um zwei vermehrt habe, so sei da» ledensall» nicht der Bcwei» eine» allgemein gesuhlten Bedürfnisse», und wenn man jetzt davon höre» daß Jemmd sich durch Feuer bestatten laste, io stoße man überall aus Aeußerungcn, welche in einem solchen Borgange etwa» Außerordentliches, von der allgemeinen Sitte und Anschauung abweichendes iahen. Der Staat habe vielmehr erst abzuwarlen, bl» in weiteren Lolkckreisen ein Bcdürsniß sich herausstelle. Boa lla- duldiamkett könne nicht die Rede sein. Er habe sich nur aas den Standpunkt dc» staaiüchen Iiitcresse» gestellt: er sage aber auch, der Siaat solle nicht üheiflülstgerweise die Gejetzg«bung»maschinr in Bewegung setzen. * Leipzig. 20. März. Vom Stand der Hochsluth ist zu melden, dost daS Wasser bereit- au- den Äellcn heraus getreten ist uno baß noch im Lause dieser Nacht ein weitere» bctculcnreck Stcigcu gemäß kein gegenwärtigen WackSthum erwartet werden muß. Die tziscker sind bereit» mit Kähnen nach dem Neuen Schiitzeiihause abgegangcn, um bei weiterer eingctrelc.ier Ucberschrvcmmuiig helfend und übrrsalirenv zur Hand zu sein. Wie schon kürzlich bemerkt wurde, tmsten sich die Wässer nicht so bald verlausen, da nach den vom oberen Flußgebiet der Elster und Pleiße eingegangenen Nachrichten ncch unaushörlich große Wassermengcn den genannten Flüssen zustrtzincn. Die gegenwärtig eintretende Hvchflulb dürste den beveulcndcn Hochfsulhen. die hier in frühere»» Jahren ausge treten sind, zur Seile gestellt werden müssen. -- Carl Sontag bat während der kurzen Dauer seine» letzten hiesigen Gastspiel» in den Stücken „Frauen- emaucipation" und „Der Schwiegervater au» Sachsen" oder „Der Sclave" so viel Beifall gesunde», daß er selbst am Lebhaftesten bedauerte, damals durch andere G istlpielveivst chiungen gehindert zu sein, den vielen an ihn gelangten Wn- iche». noch einmal in beiden Stücken aus- zul'clen, nach,u?o„iine». An, l. Osterseiertage nun weilt Carl Sontag, ans der Durchreise begriffen, in unserer Slavt, »»b er ist lieienswürtig genug, diese Gelegenheit zu riner Eisüllung jener Wunsche zu benutzen. Carl Soulag wird also am 1. Osterjeierlag im Carolatheater einmal aus- treke» und zwar, be» ergangenen vielen Ailfsorderungen ge mäß. in den beiden obeugeuaiinten Stücken. — Von Fräulein Elisabeth Le>»kr-Berlin, in weiteren Kreisen bekannt durch ihr trejjliche» Werk: ,. Bolk»lbÜm- ticbc» aus Ostpreußen", bat da» „Museum sür Völkerkunde" eine Anzahl urgesch chllicher Fund« au» Ost preußen erhalten, welche von genannter Dame au» einer Steinkohle in einem Slrinhügelgrab zu Aerzeu bei Saalseld ouSgegraben worden sind. * Leipzig, L«. März. Herr Schlosserwrister Friedrich August Ludwig Brul-Hauseu hier, Fabrikant der bekannten lItuteöjen. schreibt un» über die auch in diesem Blatte ge- mrlbeke Erstickung de» Verwaller« Schönbrovt aus Rittergut Neubau- bei Delitzsch durch AuSströmen von Gasen au» einem Grudeofen Folgende-: Der Abzug lm Schornstein ist vollständig ungenügend gewesen, e» ist vielmehr anzunehmen, daß entgegengesetzle Strömungen statt- gefunden hoben. Nachdem der Oien sür die Nacht mit ftnchem uud reick-I chem Beennmaierwl beschütte« war, hat Schönbrodt die Thürea de» Oien» geöffnet viM sich tu kurzer Entsernuag davor schlaft» ge- legt. E» ist kaum glaubhaft, daß bet reinem Grildccoak» mehr al« eine leichte Betäubung eingetreten wäre, da der Coak» ja durch den Cchmelzpro.'eß alle Leltheile und die meisten Gaje verloren bat. vielfach habe ich aber gesunden, daß da» sehr oersch-edenartige Brennmalerial in den Lagerräumen nicht schart gesondert gehalten wird und daß sich andere Kohlcnftückr nnd derglcichea Staub dem Grudecoak» beimengen, ferner, daß Nnlergedenr trotz der Anord- nungen der Herrschalt in leichtsertigster Weise dcn Stavb-Absall anderer Kohlenarten im Grudeofen zu brennen versuchen und dadurch llnreinlichkeit, Rauch und schlechie Lust erzeugen. Bei richtig con> ftruirien Apparaten und genügendem Abzug ist die Grudeseuerung jedensall» die gesadrloseste und der Gesundheit durch ihre Gleich- Mäßigkeit om Meisten zuträgliche; da» beweisen wohl am besten auch die Tausende von Vögeln, welchen da» Alhmen mit ihrcii kleinen zarl.n Lungen bei keiner anderen Feuerung so gut bekommt und die sich dabei wohl befinden und gut gedeihe». Nächst den ge- iundheilbchen Boilbeileu der Grudeseuerung empfiehl» sick, dieselbe auch durch ihre bigncme Handhabung und uußerordculliche Billigkeit. — Karte sür Radfahrer. Herr H. Th. Roch, Fahrwart de- GauverbanbS 22, übersendet un- jetzt die Seclionen Leipzig. Dre-cen und Zwickau seiner bereits srüher an dieser Stelle erwähnten, wie wir glauben, recht praktischen Karte sür Nadsabrcr. Bei derselben kann Jeder schon bei der Zusammenstellung der Tour berau-sinden, welche Steigungen er sah—n kann, welche Gefälle er die Maschine berunter siihrc» '"iiß. Die eigene zehnjährige Praxi» de» Herausgebers al- Radfahrer bürgt sür die Nichtigkeil des vorher Gesagten. Die Karle erscheint im CommissionS-Verlag von I. C. Hinrich». Leipzig, und umfaßt in ihren 4 Seclionen: Sachsen, eine» großen Tbeil Böhmen» und tlrinere Thcile der anderen angrenzenden Länder. B>S letzt sind erschienen: die Seclionen 1 Leipzig. 2 Dre-den. S Zwickau. Sektion 4 Prag folgt in ca. 4 Wochen. ES kostet jede Sektion. saubcr aus Leinwand aufg-zogen, in haltbarem Carlo» 1,50 un- anfgezozcu pro Sectio» 1 — Der Verein ebemaliger Armen« und Bezirks« schüler hält am 8. April im Kaisersaale der Centralhallc sein vierte» StistungSsest, verbunden mit Beschlickung würdiger Consirmanden ab. — Die Firma Klostermann L Sievert (Mode- waarenhauS.Hainstraße 7) hat soeben ihren reich illustrirtcn Frühjahr». u»v Sommer-Katalog fertig gestellt, welcher der Damenwelt zum Studium der besonderen Neuheiten an ter Casse de» gedachten Geschäft- bereitwilligst gratis verabfolgt wird. Der Katalog ist sehr übersichtlich gehalteiu und giebl über alle Einzelheiten rasche und genaue Auskunft. ) Leipzig. 2K. März. In einem Grundstück am Ne»- markt hatte gestern Vormittag ein im Georgenhause al- Bes orgter untcrgebrachler Stuhlbauer au» Bärwalde, al- er einen dortigen Verwandten besuchen wollte, da» Unglück, eine Treppe hkrabzustlirzen und sich dabei schwer an ter rechten Hüfte zu verletzen. Er mußte deshalb nachmals mittelst Krankcntra>i»porlwagenS in da-Krankenhaus gebracht werden — Gestern Nachmittag wurde in der Erbmannstraße ein Droschkenpserd plötzlich scheu und ging mit dem Wagen durch. AlS man e« bald daraus in der Weststraße wieder ausbielt. zeigte e- sich, daß da» Thier sich nickt unbedeutend verletzt hatte und auch der Wagen ganz erheblich beschädigt worden war. — Die vom S. April ds». Ir», zwischen hier und Gaschwitz wieder eingerichteten Arbeilrrzüge werden derart verkehren, daß sie Morgen« 5 Uhr 34 Min. von Gaschwitz hier euttressen und Abend» 7 Uhr 15 Min von hier dahin wieder zuriickkehren. — An der Ecke de« Ne» markte« und de« Kupsergäßchen» hatte sich gestern Abend eine große Menschenmenge angesammelt, um zwei Männer, welche in Streit und Handgemenge geralhen waren und ich bereit» blutig geschlagen halten. ES waren zwei Brau ehi Isen, der eine au» Kulmbach, der andere a»S reSlau. Bereis in einer dortigen Wirlbschaft hatten sie bei Berlheidigiing der Güte ihrer Biere nickt einig werden können und sich geprügelt, die Prügele, aber aus der Straße weiter fortgesetzt. Es mußte gegen die Excctenten polizeilich ein geschritten und beide ans dem Naschmarkt eingesteckt werden. — Ein recht dreiste» Schwindclchcn verübte heute Bormittag eine Blumenarbeiterin an» Sellerhausen in einem Chocoladengcschäst im Brühl. Sie erschien daselbst im an- geblichen Austrage eine» hiesigen höheren Beamten und ent nahm für diesen 2 Pfund Cbocolabe ans Credit, woraus dir großen Erfolge sehr vieler uneigennütziger Arbeiten. Am Schluffe de» Vorjahre» ergab sich 254,72 vertheiltrr Gewinn. Gewählt wurden in der kürzlich abgehaltenen General-Versammlung: zum Vvrsitzrnden Herr Diaconu» Weicksel, V cevorsitzenden Herr Buchsührer Heil, z»m Haupkcassirer Herr Lehrer Pam ml er und zu dessen Gehilfe» Herr Backbeamter Barthel, erster« dre, wiederholt; zu Aussichlsrälhen die Herren Spielinann, Lehmann und Graul wieder nnd drr neue Herr Geineindevorstand Lobse sür den verstorbenen Herrn Brauereibesitzer Rühl; zu Bei sitzern die Herren Hause und Angrrmeier wieder und die Herren Golla, Küster und Homburg neu. l!. Neuschöneseid, 26. März. Gestern Abend, Palm sonntag. hielt der Männerturnverein zu Neuschönefeld eine nillsckalisch-theatralische Unterhaltung unter zahlreicher Belbeiliqung von Gästen und Ehrengästen im Saale de» BergschlößchenS ab. Ter Reinertrag war zum Besten seines SchuldenlilgiingSsenb» b stimmt. Der musikalische Thcil des Programm» wurde im Wesentlichen durch Gesänge des Ge sangvereins desselben auSgesüllt, welcher wiederum seinen gulcu Rns bewährte. Alle seine Gesänge zeugten von guter Auf fassung, tüchtiger Schulung und klangvollen Stimmmitteln. Die turnerische» Ausführungen und plastischen Darstellungen, welche nun jolgten, errangen sich in Folge der eracten ÄuS- lübrung vielen Beifall. Für den weiteren Verlaus der Unter haltung sorgte da» Programm durch theatralische Ausfüh rungen, betitelt: „Das Lorle, oder ein Berliner im SLwarz- wald", „An die Lust gefetzt", und durch humorvolle Vor träge. welche Stück« recht ansprechend dargestelll wurden und da» eifrige Studium der Mitwirkenden bekundeten, dafür aber au.b reichen und wohlverdienten Beifall ernteten. Möge der strebsame Verein sich auch ferner voll und ganz der edlen Turner« widmen, dabei aber auch, wie bisher, dem Humor srine Liechte zukoinmen lassen. * Gohlis, 2K. Marz. Zu unserer Notiz im Montag»« blalt »illsscn wir. eine Unterlassung berichtigend, bemerken, daß die Anstellung eines zweiten Director» sür unsere gelheilte Sckule erst zu Ostern 1889 stattfinden soll. —r. Osch atz. 2K. März. Das Caverlitzer Revier scheint e»n Eldorado sür Jäger und Jagdliebbaber zu sein. Ver gangene Woche wurden daselbst vom Herrn Verwalter Psitzer 2 Fischreiher und vom Herrn Förster Schulze ein Kranich erlegt und auß-rdem l3 Kraniche in einem Fluge auf dein genannten Reviere bemerkt. Der größte der Fischreiher hakte eine Fliigelspaiiiiweite von l,65m und drr Kranich eine solche von 2.37 m; dazu maß der letzter« vom Schnabel bi» zur Zehe l,55 m. * Zwickau, 2K. März. Infolge de» rapiden Thau- wetterS stieg die Mulde namentlich im Laufe de» gestrigen Nachmittag« zu gesabrdrobenker Höhe an. Durch diesen Strom sowohl als anck durch den i» tciisclben sich ergießende» Slcnner und Marienthaler Bach wurden eine große Anzahl im Stadtbezirke gelegene angrenzende Grundstücke unter Wasser gesetzt. Im Lause der Nacht aber trat merklicher Fall dcr Flulben ein und heule Vormittag läßt sich sagen, daß die Gefahr al» beseitigt zu betrachten ist. sie sich anscheinend aus den Rückweg machte. Ter Geschäfts inhaber mochte aber Verdacht scköpsen und ging dem Mädchen nach, um sich zn überzeuge», ob r» anck die Richtung nach der Wohnung de» angeblichen Auftraggeber» rinschlagen werde. Da bemerkte er zu seinem Erstaunen, daß e» die Cbrcolade unterwegs au» drr Umhüllung befreite, kostete und nach und nach zu verzehren onfing. Nun dielt er die saubere Person an und nahm sie in» Geschäft zurück, wo sie bekannte, de» Auftrag erlogen und einen Betrug verübt zu baden, wurde nunmehr der Polizei überliefert. — Ein Bäcker au» Wien, welcher von der hiesigen königl. StaalSanmaltschast wegen Betrug» steckbrieflich verfolgt wird, siel heute Vor mittag der Polizei hier in die Häiioe und wurde an die ver folgende Behörde abgeliesert. — Heute Mittag in der ersten Stunde siel in dem Hose eine» Grundstücke» der Nicolaistraße au» vierter Etage ein ganze» Nabmensenster hinab und traf unglücklicher Weise aus ein daselbst stehende» zwötsjährige» Mädchen, d»e Tochter eine» Fellhändler», aus. Das arme Kind wurde schwer am Rücken, am Kops und an den Händen verletzt, da die GlaSsplitter de» zertrümmerten Fenster» ihm in» Fleisch ringedrungen waren. Bei Besichtigung der be treffenden Locattiäten sanden sich Thür- und Fensterveischlüsse im möglichst schlechten Zustande vor. * Leipzig, 26. März. Von der dritten Strafkammer de» diesigen königl. Landgericht» wurde heute verurtheilt: 1) drr BuchhandluiigSgehilsr OSkar Juliu» Richter hier wegen Rückfall-betrug» re. zu 3 Jabren Zuchthaus- und >800 Geld-, event. weiteren 120 Tagen ZuckthauSstrase; 2) der Cigarrenmacher Emil Hermann Michael au» Trebsen wegen RUcksallSbetrug» re. zu 10 Jahren Zuchthaus« und 3750 Geld-, event. weiteren 250 Tagen Zuchthaus strafe; 3) der Handarbeiter Karl Albert Loth aus Zwenkau wegen Diebstahls zu 4 Monaten Gesängniß. * Reudnitz, 2K. März. Am gestrigen Nachmittag fand hierselbst da» Begräbn ß eine» Socialdemokraten unter demonstrativer Betheiliguna stall; e» ist indessen bei dieser Gelegenheil zu keinerlei Au-schreitungen gekommen. — Die Zablstelle de» diesigen Verein» gegen Hausbettelei soll nack der in der letzten Geme>nderaths»tzuiig erfolgten Ge- nehmigung, vorbedaltlick de» Widerruf», in da» neue Rath bau» verlegt werden. — In derselben Satzung wurde die Begründung zweier neuer SchutzmannSposte» beschlossen, wie ferner ein Are.,lauStausch mit dem Salomonsttjt, die Fort« jüüruim der Ottstraße bi» zur Riebeckslraße und Anlegung einer Schlruße in der letzteren genehmigt wurde. ck volki»ar«dors, 2K März. Seit dem Jahre 1885 bestebt sür unseren Olt nebst Umgegend ein Sparverein für Consirmanden-Au»struer. Daß derselbe seinem löbliche» Zweck völlig entsprochen hat, beweist, daß gleich im ersten Jahre leine» Bestehen» 599. im zweiten ttiZ und im dritten 194 Ouitknng-dücker gelöst wurden. Da» sehr ge wachsene Vermögen de« Verein» bestand am Schluss« de» Jahre» 1887 au« folgenden Posten: KOOO -/k Guthaben b>i der Sparcasse tu Reudnitz. 5814.35 ^tk an Wertbpapieren. IZt l.77 .6 Cassen de,«and »om bporsond», 341,28 Cassenbestanv vom Gewiun- uad Verlust-Eonto. Diese Zahlen begründen deutlich genug Schulprogramme. VI. w Leipzig, 36. Mürz. Don Iohre-bertcht de- küatg- llcken Gymnasium- ist eine Athandlung de» Herrn 1>r. Lehmann über Vs Ia Kies und seine Sectiones eonieso bei- geqcbcii. Von diesem großen Malhemaüker, in welchem die Zeit- genossen (er lebte im 17. Jalirl nnderl) nicht nur den scharsjiningcn »nd rrsindungsreichen Geoinelcr, sondern auch den gemnihvollen Mensch-n und ftiiistnnigen Künstler bewunderten, ist ein kurze: LebenSabriß gegeben und ein Verzeichnis seiner Werke. Vorder aber sind aus leinen Wo k n ftne Puncte herausgehoben und be leuchtet, welche aus den Zusammenhang geometrischer Metdoden neues Lich! zu werfen im Stande sind. Die ganze Abhandlniig. welche in gedrängter Kürze den Hauplinkalt des 1. nna 2. Buches der Seetioven cnnftus in dem Haupiiverk von De I» Ilir« betrachtet, ist eben so gründlich, wie klar und anschaulich geschrieben und wird namentlich das wärmste Inler-sse dcr Fachmänner finden. Die Schulnaä rickken schicken zuerst einen Jahresbericht voraus. Nach demselben Hai sich die Schule mit dem achten Jahre ihres Be stehens znm vollständigen Doppelgymnasium von 18 Classen erweitert und eS wurde da» Schuljahr am 19. April mit 536 Schülern eröffnet. DaS Lehrerkollegium zäblle Ostern 1880 bei lS5 Schülern 18 Mitglieder. Seildem sind biS jetzt überhaupt 42 Lehrer an dcr Schule «hälig gewesen, und zur Zeit besteht das Collegium aus 32 Lehrern. Nach einem Hinweis auf die Veränderungen, welche durch Abgang und Neuanstellunq von Tollegea entstanden und zu Ostern abermals cintrelen werden (da 2 Lehrer die Anstalt der- lassen), werden die Schulsestc und gebiänchlichen Feierlichkeiten, sowie der Schuispoziergang und der Echulball erwähnt. Auch der Schul- comniiinion und der Prüfungen wird gedacht nnd dann eine Uelersicht über den Unterr ch, in allen Elasten, über die Ausgaben (die zeigen, daß man den Schüler auch zur Betrachtung des Leben' »„regen will), die Lehrmittel (Schnlbibliothek, Schülerbibliolhck, Sammlungen rc ), welche durch Ankaus und Geschenke vermehrt wurde», geg-bcn. Tie Olesanimizahl der Schüler betrug am 19. Mär, 1887 518. Nukgelioninikii wurden se>!dc»i 08 ?cdüler; abgingen 103. Demnach besuchen sitzt 5l3 Schüler da» Gymnasium. Ai» Schulgeld sina 9tl4 >t erlassen wo ben. D'-ese Vergünstigung habe» 122 Schüler genosten, von denen 33 vollen Erlast halten. Königliche Stipendien winden im G.saniinibktiagc von 1400 ,»t an 26 Schüler dcr Ober- iind Mittelklassen vcriheilt und Bücherpiämtea erhielten 17 Schüler. Schließlich thcilt der Berichleistailcr, Herr Rector vr. Richter, das Ergebnis) der Reifemü'ungen mit. Michaeli- 1887 bestanden 4 Schüler und Ostern 1883 32 Schüler die Reifeprüfung, und es ist dabei recht erfreulich, zu sehen, daß mit einer einzigen Aus nahme alle die I im Betragen haben. Der Jahresbericht der Realschule mit Progymnastum zu rimma giebl zunächst stalistüche Uebersichlea über die Reallchul- coniinisston. die sich auS vier Mitgliedern zusammenfttzt, nächstdcm über das Lehrerkollegium, welches aus dem Director der Anstalt. Herrn vr. Schal tze. sieben Oberlehrern, zwei wissenschaftlichen Hiisslelircra und einem Fachlehrer besteh«. AuS dem sich Hiera» an schließenden Schüleiverzcichniß und der Uebersichl über dcn Schüler- bestaub eiilnevmen wir, daß die Schülerzahl am Ende des Schul jahr rS 1886/1887 164 beirug. Nach Abzug der Adgegangenc» und nach Hinzuiügung der Ostern und >>n Lauft de- Jahre- Ausgenoni« luoieu wie- der Bestand die Zahl 184 auf. Im Lause dieses Schuljahre- verließen 6 Schüler die Anstalt» so daß gegenwärtig 178 Schüler dieselbe besuchen. Unter den nea ongeschasslcn Gegen stände» sind dic Erwerbungen sür da- Inventar, für die Schul- bibliolhek, die auch in diesem Jahre durch Schenkungen und Ankauj bedeuiend vergrößert worden ist, ferner sür die Lchülerbiblioihrk, sür die LibliotbecL pnuperuw, sür den Unterricht in der Physik, in den Naiuiwisjenschastea, in der Geographie, sür den Zeichen- und Turn- uiiieriicht genannt. Der dritte Theil des Jahresberichte- bildet die Uebersicht »der den ia der Realschule und im Progymnasium er- tdeillcn Unterricht. Au» der Chronik heben wir folgende Puncte hervor: der GeburtSiag Seiner Majestät de» König» wurde om 23. April durch einen öffentlichen Aclu» gefeiert, ia welchem Herr Oberlehrer Berthold die Festrede hielt: derselben lag ol» Thema die EiaalSvrrwaltunq de» Kurfürsten August (Baler August) zu Grunde, Ja der Feier de- Tedaiitagc» sprach Herr Oberlehrer Saup« über Ernst von Wildenbruch'» epische» B-Licht „Sedan". D » Weiteren gedenkt der Verfasser in der Chronik dcr Verände rungen, welche im Lehrerkollegium und in der Realschulconimiision vorgingeii. Am 22. Dccember eriolgle die Bcrthrilung der Weih- nacüiscensuren. Zum Schluß solgl die Ordnung der dieSjidrigca ösjciiilichen Osterprüsuag nebst einer Einladung zum Besuch derselben. Aus dem Geschäftsverkehr. f Dresden mit seinen anziehenden SehenSwürdigkeittn, Theater» re, und seiner schönen Umgegend wird, wie immer, auch in der bevorstehenden Reisesaison das Ziel Tausender und Aber- tauleuder sein. W-r so glücklich ist die Residenz nicht al» EiniagS- fliege verlassen zu müssen, soadera Muße genug hat, Elbflorruz in allen seinen Herrlichkeiten zu schauen und zu bewundern, der wird daraus Bedacht zu nehmen haben, sich >m Voran» darüber klar zu sein, in welchem Hotel rr!p Gasthaus er wohnen, sich gut laben und au»ruhen kann. Da« ,.H«trl zu »e«, 4 I«drrSzrtten". besten znm Restaurant gehörender „Wintergarten" einen sehr oiige- uebmen Aufenthalt bietet, freundlich am Markte und der August» ', brücke gelegen, bietet eine solche Herberge, wo e» sich gut sein laßt. > Der Wirth uud die Bedienung sind freundlich uud ausmcrksaw, Küche und Keller vortrefflich, die Preise mäßig. M-
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